Paleo: Würfeln abbrechen?

  • Hallo zusammen, insbesondere PeterRustemeyer, ich habe eine Paleo-Frage, die sich mir aus den Regeln und beim Abgrasen des Forums noch nicht erschlossen hat: Darf ich die Würfelaktion NACH dem Würfeln noch abbrechen, wenn mich die Aktion Einweg-Werkzeuge kosten würde, die ich lieber für anderes verwenden würde? Z.B. ich habe in Hoffnung auf ein Auge gewürfelt, da ich einen Wolf gezähmt habe, nun sind aber zwei Speere rausgekommen und ich müsste meine Falle opfern. Darf ich da abbrechen und stattdessen die eine alternative Aktion wählen? Oder muss ich die gewählte Aktion, wenn irgendwie möglich, durchziehen? Vielen Dank für eine kurze Antwort!

  • Ich bin zwar nicht Peter Rustemeyer, versuche aber trotzdem dir eine Antwort zu geben. Meiner Meinung nach musst du die Aktion durchziehen. Steht auch irgendwo in der Regel. Macht thematisch auch Sinn.

    Z.b. einen Kampf abzubrechen, weil man die Ressourcen doch anders einsetzen möchte, würde kein Gegner/Tier erlauben.

    Dann machen die Würfel insgesamt auch keinen Sinn, sondern man kann gleich seine Kosten bestimmen.

  • Meines Erachtens ist abbrechen, sofern keine rote Karte, erlaubt. In dem Fall musst du die Karte dann aber ablegen und hast keine weitere Aktion zur Verfügung.

  • Die Frage ist damit aber noch nicht final geklärt.


    Wir haben es immer so gespielt, dass wir die Aktion mit Würfeln probiert haben und wenn wir aber dann nicht "gut genug" gewürfelt haben, sondern es ggf. nur unter Einsatz von Werkzeug(en) hätten schaffen können, wir uns dann gegen den Einsatz dieser entschieden, sodass dann der Fall eintritt eben doch eine andere Aktion der Karte wählen zu können.


    Ist das korrekt?

  • Ist zwar schon ewig her dass ich es gespielt habe, da ich die Regeln echt dürftig finde. Ich erinnere mich, dass man ja, wenn man das Werkzeug nicht abgeben möchte um die Aktion zu erfüllen, dann entsprechend die Voraussetzungen für die Altion nicht erfüllt sind und man demnach (Seite10 Regelheft) falls möglich die Karte ignoriert oder eine andere Aktion (auch negativ) Ausführt.

  • Auf Seite 7 der Anleitung steht, dass man dann entweder die negative Aktion ausführen muss oder falls möglich die Karte ignoriert. Eine andere Aktion kann man also in Nachgang nicht mehr wählen.

  • Auf Seite 7 der Anleitung steht, dass man dann entweder die negative Aktion ausführen muss oder falls möglich die Karte ignoriert. Eine andere Aktion kann man also in Nachgang nicht mehr wählen.

    Interessant. Auf Seite 10 steht „andere Aktion (evtl. Negative) heisst ja nicht das man die negative machen muss wen es auch positiv geht. Auf seite 7 steht da bei mir nix von :D Evtl. nen Unterschied in der Auflage? Habe Auflage 1, also Spiel direkt gekauft als es raus kam.

    2 Mal editiert, zuletzt von Gelöscht_17072022 ()

  • Ich glaube, der entsprechende Satz ist in allen drei Auflagen anders formuliert, und leider in der aktuellen nicht unbedingt am besten.


    Gemeint ist:

    Würfeln ist "alles oder nichts".

    Wenn du den Würfelwurf nicht schaffst (schaffen willst), musst du eine negative/rote Aktion wählen (falls Gefahrenkarte) oder die Karte abwerfen (falls nicht Gefahrenkarte).

    Du kannst nicht auf eine andere positive Aktion wechseln.

  • Wenn du den Würfelwurf nicht schaffst (schaffen willst), musst du eine negative/rote Aktion wählen oder die Karte abwerfen.

    Das ist aber jetzt nicht so super klar. Nach deinem Wortlaut muss man dieses oder jenes tun, hat also die Wahl, was man denn nun tut. Du meinst vermutlich, dass ich in dem Fall eine negative/rote Aktion wählen muss, falls die Karte eine solche hat, hat sie eine solche nicht, muss ich die Karte abwerfen.


    Wer allerdings nach dem nun mal schriftlich festgelegten Regeltext spielen will, sollte das ohne "Gewissensbisse" einfach tun. Dieser Text ist aus meiner Sicht nämlich eindeutig, lässt also die Wahl zwischen einer anderen (evtl. -aber eben nur evtl.- negativen) Aktion oder dem Ignorieren zu. Nach Regeltext meiner Ausgabe käme ich gar nicht auf die Idee, mich zu fragen, ob es vielleicht anders gemeint sein könnte, als es da steht; wollte man damit anfangen, käme man vor lauter Bedenken gar nicht mehr zum Spielen.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Einscheinend gibt es wirklich zwischen den Versionen Unterschiede. Fand es in meiner gespielten Version eindeutig. Entspricht auch dem, was PeterRustemeyer erklärt hat.

    Dann würde ich ja immer Karte Ignorieren wählen, sofern möglich. Das ist dann weniger hart.

  • Das ist aber jetzt nicht so super klar. Nach deinem Wortlaut muss man dieses oder jenes tun, hat also die Wahl, was man denn nun tut. Du meinst vermutlich, dass ich in dem Fall eine negative/rote Aktion wählen muss, falls die Karte eine solche hat, hat sie eine solche nicht, muss ich die Karte abwerfen.

    Das meinte ich damit, ja.



    Wer allerdings nach dem nun mal schriftlich festgelegten Regeltext spielen will, sollte das ohne "Gewissensbisse" einfach tun.

    Was die Spieler tatsächlich tun, habe ich keinen Einfluss drauf.

    Ich habe auch nur bedingt Einfluss auf den Regeltext (erst recht in Fremdsprachen, da hab ich genau gar keinen).


    Ich habe hier nur meine Intention wiedergegeben.


    Dann würde ich ja immer Karte Ignorieren wählen, sofern möglich. Das ist dann weniger hart.

    Wenn die Karte eine rote Aktion hat, kannst du sie nicht ignorieren.

    (Das steht bei den Regeln der roten Karten)

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Stimmt auch wieder. Dann ist die Formulierung aus dem Screenshot tatsächlich ungünstig gewählt. Sorry, aber jetzt wo ich mich noch mal mit den Regeln befasst habe, weiss ich auch wieder warum es nicht mehr auf den Tisch kommt :lachwein: Aber die Grundfrage des Threaderstellers ist ja mittlerweile geklärt.

  • Diese Konsequenz würde ich jetzt daraus nicht ziehen. Die Spielregel mag nicht optimal sein, sie ist aber doch relativ kurz und sicher spielbar. Etwaige Unklarheiten entscheide ich sowieso nicht danach, was sich zu einer Frage im Internet findet, wer auch immer sich da geäußert hat, sondern danach, was ich aus thematischer Sicht für sinnvoll halte.

    All die Mühsal, die offenbar manche damit haben, ein Spiel "richtig" (was auch immer das dann sein soll, wenn es sich nicht mit dem Regeltext deckt) spielen zu wollen, nehme ich schon lange nicht mehr auf mich.


    Die Ausgangsfrage dieses Threads habe ich für mich ohnehin im Sinne des Wortlauts meines Regelheftes entschieden. Das finde ich thematisch auch richtig.

    Wenn ich erst durch Würfelwurf feststellen kann, welche Voraussetzungen ich tatsächlich erfüllen muss, um eine Aufgabe zu schaffen, entscheide ich erst nach dem Würfelwurf, was ich tue. Der Würfelwurf versetzt mich ja erst in die Lage zu beurteilen, ob ich die Voraussetzungen erfüllen kann oder will, er erhöht ja nur die Voraussetzungen. Also behandele ich die Karte so, wie ich sie zu behandeln hätte, wenn das erwürfelte Ergebnis (zusätzliche Voraussetzungen) schon auf der Karte aufgedruckt wäre.


    Also ja, ist die Karte keine rote und kann oder will ich die erwürfelten zusätzlichen Voraussetzungen nicht erfüllen, wähle ich eine andere Aktion oder ignoriere die Karte. Ist es eine rote Karte, habe ich die Alternative "ignorieren" halt nicht.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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    Einmal editiert, zuletzt von Ernst Juergen Ridder () aus folgendem Grund: Edit: "oder will" gestrichen.

  • Ernst Juergen Ridder

    Wie handhabst Du es dann in diesem Fall, wenn Dir 1 oder vielleicht sogar 2 Mitspieler geholfen haben? Können die dann ebenfalls eine neue Aktion wählen oder sind an ihre ursprüngliche gebunden, die dann evtl. nutzlos ist?

  • Die Ausgangsfrage dieses Threads habe ich für mich ohnehin im Sinne des Wortlauts meines Regelheftes entschieden. Das finde ich thematisch auch richtig.

    Für mich persönlich ist diese Vorgehensweise aber nicht thematisch. Der Würfel soll doch eine Unsicherheit/Glücksfaktor in die Aufgabe hereinbringen. Im realen Leben probiert man doch auch Sachen aus und merkt dann vielleicht, dass einem das handwerklich Geschick oder ähnliches fehlt. Die investierte Zeit ist dann halt weg und man kann keine andere Aufgabe stattdessen durchführen. Das man vor jeder Aufgabe weiß, ob man sie besteht oder nicht wäre hingegen sehr unthematisch.

  • Ernst Juergen Ridder

    Wie handhabst Du es dann in diesem Fall, wenn Dir 1 oder vielleicht sogar 2 Mitspieler geholfen haben? Können die dann ebenfalls eine neue Aktion wählen oder sind an ihre ursprüngliche gebunden, die dann evtl. nutzlos ist?

    Interessante Frage.


    Zunächst: Ich habe in Post #15 einen falschen Zungenschlag drin und deshalb dort "oder will" gestrichen.


    Da man, Regel Seite 10, bei einer Aktion, die Würfel erfordert, vor dem Würfelwurf entscheiden muss, ob man bei einer solchen Aktion helfen möchte (sofern denn die eigene Karte "helfen" erlaubt), spricht das an sich dafür, dass der Helfer sich nach dem Würfelwurf nicht mehr anders entscheiden kann. Tritt aber der Fall ein, dass das Würfelergebnis auch mit der Hilfe die Durchführung der Aktion nicht erlaubt, so dass der Spieler, der gewürfelt hat, eine andere Aktion wählen oder (falls nicht rot) die Karte ignorieren kann/muss, sollte das dann auch für den Helfer in Bezug auf die Möglichkeiten seiner Karte gelten. Dem aktiven Spieler eine Ausweichmöglichkeit zu lassen, den "Helfer" dann aber auf seine Entscheidung zu helfen festzunageln, erscheint mir unter thematischen Gesichtspunkten unsinnig. Das bringt dem Helfer nur etwas, wenn seine Karte ihm überhaupt eine andere sinnvolle und ausführbare Option bietet als nur, sie zu ignorieren.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • Die Ausgangsfrage dieses Threads habe ich für mich ohnehin im Sinne des Wortlauts meines Regelheftes entschieden. Das finde ich thematisch auch richtig.

    Für mich persönlich ist diese Vorgehensweise aber nicht thematisch. Der Würfel soll doch eine Unsicherheit/Glücksfaktor in die Aufgabe hereinbringen. Im realen Leben probiert man doch auch Sachen aus und merkt dann vielleicht, dass einem das handwerklich Geschick oder ähnliches fehlt. Die investierte Zeit ist dann halt weg und man kann keine andere Aufgabe stattdessen durchführen. Das man vor jeder Aufgabe weiß, ob man sie besteht oder nicht wäre hingegen sehr unthematisch.

    Da ist durchaus etwas dran. Aber:


    Der Regeltext meiner Ausgabe sagt ganz klar:


    "Falls du durch den Würfelwurf die Voraussetzungen nicht erfüllst, musst du eine andere (evtl. negative) Aktion ausführen, oder falls möglich die Karte ignorieren."


    Wenn ich also die zusätzlichen Voraussetzungen, die der Würfelwurf ergeben hat, nicht erfüllen kann, muss ich eine andere Aktionswahl treffen.

    Es ist durchaus thematisch, dass ich nicht absolute Gewissheit habe, ob ich eine Aufgabe erfüllen kann; die Aufgabe, für die ich würfeln musste, kann ich also je nach Würfelergebnis nicht erfüllen können. Das heißt thematisch aber letztlich nicht, dass ich einfach komplett gescheitert bin; ich bin ja nur wegen fehlender Möglichkeit, eine Aufgabe zu erfüllen, nicht gleich tot, ich kann immer noch etwas anderes tun und, wenn die Karte es erlaubt, muss ich das sogar.


    Das mag der Autor sich anders gedacht haben, so aber steht es in der Regel. Wie man das dann wirklich spielt, bleibt doch den Spielern überlassen.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • Dann ist die Formulierung aus dem Screenshot tatsächlich ungünstig gewählt.

    Das verstehe ich nicht.

    Der Screenshot von dir (erste Edition?) sagt doch genau das:

    Falls die Würfel ergeben, dass es nicht geht, musst du eine negative Aktion wählen oder - falls möglich - die Karte ignorieren. Und rote Karten darfst du halt nicht ignorieren.


    @ErnstJuergenRidder zitiert dagegen die - wie schon oben geschrieben, in diesem Punkt eher unglücklich formulierte - dritte Edition.

    Hier kann man durchaus argumentieren, dass man auf eine andere positive Aktion umswitchen kann.

    Das war nicht so gedacht, steht aber halt da - aus Gründen, die ich nicht verstehe.


    ---


    Letztendlich ist es mir weitestgehend egal, ob ihr umswitcht oder nicht, daran geht das Spiel nicht kaputt. :)

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Der Screenshot war nicht von mir. Bei mir wie gesagt steht ja das man die Wahl hat eine andere Aktion durchzuführen egal ob Negativ oder Positiv. Wie dem auch sei, die Grundfrage wurde ja bereits geklärt, gibt halt leider 3 unterschiedliche Regelhefte XD. Bei mir kommt das Spiel ja eh nicht auf den Tisch, da mich das Regelwirrwarr genervt hatte.

  • Es ist durchaus thematisch, dass ich nicht absolute Gewissheit habe, ob ich eine Aufgabe erfüllen kann; die Aufgabe, für die ich würfeln musste, kann ich also je nach Würfelergebnis nicht erfüllen können. Das heißt thematisch aber letztlich nicht, dass ich einfach komplett gescheitert bin; ich bin ja nur wegen fehlender Möglichkeit, eine Aufgabe zu erfüllen, nicht gleich tot, ich kann immer noch etwas anderes tun und, wenn die Karte es erlaubt, muss ich das sogar.

    Thematisch heißt das für mich, bei einem Spiel, wo es um Zeit geht, dass ich zu schlecht war, die Zeit vergangen ist und ich abbreche. War der Versuch mit einer kritischen Sache verbunden (rote Karte) und ich war zu schlecht, erleide ich negative Konsequenzen.


    Ich würde thematisch niemals auf die Idee kommen, nach einem Würfelwurf etwas anderes zu machen. Und selbst wenn das irgendeine Edition durch nicht eindeutigen Regeltext erlauben würde. Da geht für mich Spannung und Immersion flöten.


    Interessant wie man das thematisch anders sehen kann. Wir haben die erste Edition und haben keine neue Aktion gewählt. Spiel war durchaus knackig, hat aber funktioniert.

  • Ich würde thematisch niemals auf die Idee kommen, nach einem Würfelwurf etwas anderes zu machen. Und selbst wenn das irgendeine Edition durch nicht eindeutigen Regeltext erlauben würde.

    Zunächst mal: "Mein" Regeltext ist nicht "nicht eindeutig", sondern sonnenklar. Wenn der Würfelwurf nicht zum Erfolg führt, muss (!) ich eine andere Aktion wählen (evtl. -und eben nur evtl.- eine negative), oder die Karte, wenn möglich ignorieren.


    Und thematisch: Wieso soll das nicht thematisch sein. Versetzen wir uns mal in eine Situation der Steinzeit: Ich will einen Hasen mit der Steinschleuder oder Pfeil und Bogen jagen. Ich bin leider unerwartet ungeschickt, kann deshalb nicht treffen, oder der Hase verändert seine Position so, dass ich kein "Schussfeld" habe und so kann meine Jagd keinen Erfolg haben. Soll ich deshalb hungern, nur weil ich nicht ohne Aussicht auf Erfolg meine Zeit vergeuden und hinter dem Hasen her rennen will? Für eine solche, wie sich herausgestellt hat sinnlose Aktion, ist der Mensch zu intelligent, also: Warum kann ich nicht stattdessen halt Beeren pflücken oder Wurzeln essen?


    Ich bin nun wirklich sehr thematisch orientiert und nur wenig eher abstrakt euromäßig unterwegs, und meine Phantasie reicht immer noch aus. Nur das bringt den Menschen doch auch voran und das war immer schon so. Wenn etwas so nicht geht, versuche ich es eben anders oder mache etwas Anderes, erstarre nicht in Hilflosigkeit. Der Würfel steht sozusagen für die Unwägbarkeit, das Muss in der aktuellen Regel, eine andere Aktion zu wählen, steht dafür, nicht gleich den Kopf hängen zu lassen, sondern das zu tun, was Menschen tun, weitermachen, anders machen.


    Den Menschen einfach scheitern zu lassen, weil er ungünstig gewürfelt hat, mag aus der Sicht des Autors einen spielmechanischen Sinn haben, thematischer ist es aus meiner Sicht nicht, lässt eher der Gewitztheit des Menschen, einen Weg zu finden, wie er erreichen kann, was er erreichen möchte, keinen ausreichenden Spielraum.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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    Einmal editiert, zuletzt von Ernst Juergen Ridder ()

  • Das ist deine thematische Interpretation. Mein Jäger wandert 2 Stunden durch den Wald, versucht einen Hasen zu fangen, dann findet er einen, schleicht sich an, stolpert dabei und bricht sich den Knöchel. Wieso sollte ich nun noch locker flockig durch den Wald laufen und Beeren sammeln können?


    Deine Version geht auch, klar. Das Problem, es gibt eben nicht eine richtige thematische Erklärung. Ich bin auch sehr thematisch bei Brettspielen unterwegs und für mich passt die Regel plus mein Verständnis.

  • Und thematisch: Wieso soll das nicht thematisch sein. Versetzen wir uns mal in eine Situation der Steinzeit: Ich will einen Hasen mit der Steinschleuder oder Pfeil und Bogen jagen. Ich bin leider unerwartet ungeschickt, kann deshalb nicht treffen, oder der Hase verändert seine Position so, dass ich kein "Schussfeld" habe und so kann meine Jagd keinen Erfolg haben. Soll ich deshalb hungern, nur weil ich nicht ohne Aussicht auf Erfolg meine Zeit vergeuden und hinter dem Hasen her rennen will? Für eine solche, wie sich herausgestellt hat sinnlose Aktion, ist der Mensch zu intelligent, also: Warum kann ich nicht stattdessen halt Beeren pflücken oder Wurzeln essen?

    Weil der Mensch seine Zeit/Aktion/Karte schon mit der erfolglosen Jagd vergeudet hat. Willst du Beeren pflücken mach es gleich anstatt die Hasenjagd anzugehen oder nimm dafür die nächste Aktion/Karte/Zeiteinheit.

    Mich nervt erfolgloses Würfeln auch, aber daraus bezieht das Spiel auch Spannung. Wenn ich bei Misserfolg umschwenken kann, gibt es kein Risiko.

    Man kann das ganze aber auch einfach als weitere Option zum Spiel erschweren/erleichtern sehen.

  • Weil der Mensch seine Zeit/Aktion/Karte schon mit der erfolglosen Jagd vergeudet hat. Willst du Beeren pflücken mach es gleich anstatt die Hasenjagd anzugehen oder nimm dafür die nächste Aktion/Karte/Zeiteinheit.

    Warum das so einengen? Ich ziehe eine Karte, z.B. Hase jagen, oder Beeren pflücken. Hase wäre schon gut, aber kann ich das? Der Würfel sagt, nein, dafür bist du nicht geschickt genug, weil du auf die Entfernung nicht treffen kannst. Der Mensch würfelt ja nicht, er sieht den Hasen und sieht, dass er auf die Entfernung nicht treffen kann, also schießt er erst gar nicht, sondern pflückt gleich Beeren.


    Die "Spannung" in diesem recht mechanischen Spiel liegt doch schon im Aufdecken der Karte. Ich erwarte, jagen zu können, weiß aber nicht so genau, worauf ich treffe und ob ich das dann auch kann. Die Karte dann aufdecken heißt, eine Situation anzutreffen, die ich beurteilen kann/muss. Ja, ich würde gerne den Hasen jagen, aber wenn die Entfernung so groß ist, dass ich mangels Geschicklichkeit keine Chance habe (gegebenenfalls sagt mir im Spiel das der Würfel), dann jage ich eben nicht, sondern mache, was sonst noch möglich ist. Ich sehe den Würfel also nicht als Beginn der Jagd, sondern als Ergebnis meiner Beobachtung der angetroffenen Situation; diese Beobachtung führt dann zur Entscheidung, was zu tun ist.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • Ernst Juergen Ridder

    Ach so siehst du das. In meinem Kopfkino stehen die Würfel für die AUSGEFÜHRTE Aktion und damit z. B. für eine erfolglos AUSGEFÜHRTE Jagd, nicht für das Erkennen der schlechten Chancen derselben. Die kenne ich vorher, habe sie in Kauf genommen und dann hat es mit dem Versuch (Würfeln) nicht geklappt.

    I wish I had a friend like me

    Einmal editiert, zuletzt von Pikmin ()

  • Ernst Juergen Ridder

    Ach so siehst du das. In meinem Kopfkino stehen die Würfel für die AUSGEFÜHRTE Aktion und damit z. B. für eine erfolglos AUSGEFÜHRTE Jagd, nicht für das Erkennen der schlechten Chancen derselben. Die kenne ich vorher, habe sie in Kauf genommen und dann hat es mit dem Versuch (Würfeln) nicht geklappt.

    Na ja, mein Ausgangspunkt ist doch zunächst mal "meine" Spielregel, also die der aktuellen Auflage. Meine Handhabung ist danach ja regelkonform und keine Hausregel.


    Regeltechnisch will das sagen:


    Ich "entscheide" mich für eine Option, für die ich würfeln muss. Der Würfel sagt aber doch nicht, ob ich treffe, oder nicht (1-3 = Treffer, 4-6 = Pech gehabt, oder so etwas), sondern er sagt, welche Fähigkeiten ich über die auf der Karte aufgedruckten hinaus brauche, um erfolgreich zu sein. Habe ich diese Fähigkeiten, wird die Option ausgeführt, weil ich mich ja eh für sie entschieden habe (sie nämlich auszuführen, wenn ich das kann). Habe ich die erwürfelten Fähigkeiten aber nicht, kann ich die Option deshalb -und zwar nur deshalb- nicht ausführen und muss eine andere Option wählen.


    Thematisch ist für mich der Würfelwurf also nicht die Ausführung der Aktion, ich schieße noch nicht, sondern beurteile, ob ich überhaupt Erfolg haben kann; wenn ja, mache ich es, wenn nicht, mache ich etwas anderes.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • Thematisch ist für mich der Würfelwurf also nicht die Ausführung der Aktion, ich schieße noch nicht, sondern beurteile, ob ich überhaupt Erfolg haben kann; wenn ja, mache ich es, wenn nicht, mache ich etwas anderes.

    Genau das ist mir klar geworden, wollte nur die unterschiedlichen Herangehensweisen nochmal verdeutlichen und warum ich es z. B. anders spiele. Für mich sind die Würfel nicht einfach weitere Voraussetzungen, wie die eigentlichen Symbole auf den Karten, sondern sorgen für "unsichere" Jagden, bei denen das Risiko, aber nicht das Ergebnis berechenbar ist. Es sei denn natürlich, man kann auch mit schlimmstem Würfelwurf nicht verlieren. Ja, so gut ausgerüstet bin ich manchmal. Aus dem Weg, gering-equippete.

    Lasst das Spiel einfach im Schrank stehen 8o :lachwein:

    Unter keinen Umständen. X( Mit Verlaub, ich hab gern Spaß.

    I wish I had a friend like me

    Einmal editiert, zuletzt von Pikmin ()

  • That moment wenn der Autor des Spiels im Thread antwortet wie es von ihm regeltechnisch gedacht war aber dann mit Verweis auf die (nicht vom Spielautor final verfassten) Regeln gepocht wird um sich irgendwie herzuleiten dass man es doch lieber so spielt wie man es gern möchte. Priceless :lachwein:

    Ausstehende Crowdfunding-Projekte:

    Arydia, Bad Karmas (Teburu), HEL - The Last Saga, Into The Godsgrave, Kingdoms Forlorn, Nanolith, Nova Aetas: Renaissance, Peacemakers: Horrors of War, RoboMon, Sword & Sorcery Abyssal Legends, Tainted Grail - Kings of Ruin, The Elder Scrolls (CTG), Unlikely Heroes, Vampire: Milan Uprising (Teburu), Warcrow Adventures, Witchbound

  • snoggle1981

    Vor allem von einem, der es eh nicht spielen will, und einem anderen, der es vermutlich auch nicht spielen wird (mit 4/10 bewertet).


    Aber diskutieren wollen.

    Ich bin raus, habe alles gesagt,was zu dem Thema zu sagen ist.


    Bin auch kein Feind von Hausregeln, spielt es wie ihr wollt (oder gar nicht), aber ein Regelfragenthema ist dafür vielleicht nicht der geeignete Ort.

  • Genau das ist mir klar geworden, wollte nur die unterschiedlichen Herangehensweisen nochmal verdeutlichen und warum ich es z. B. anders spiele. Für mich sind die Würfel nicht einfach weitere Voraussetzungen, wie die eigentlichen Symbole auf den Karten, sondern sorgen für "unsichere" Jagden, bei denen das Risiko, aber nicht das Ergebnis berechenbar ist.

    Das verstehe ich schon, es mag auch mit früheren Regelfassungen vereinbar sein; der Intention des Autors entspricht es ohnehin. Nur: Der Verlag hat halt anders entschieden, in der aktuellen Auflage ist deine Handhabung nicht mehr regelkonform.


    Egal, kann ohnehin jeder spielen, wie er mag.


    Nur bedenke man. Es ist letztlich vollkommen irrelevant, was der Autor will/wollte. Maßgeblich ist eher, was man als Spielregel in der Schachtel vorfindet, wenn man das Spiel zum Beispiel kauft, weil der Pöppel drauf prangt. Man muss das Spiel ohne jede weitere Erkundigung so spielen können, wie die im Spiel befindliche Spielregel das vorsieht, und das kann man auch.


    Davon abgesehen, am Ende zählt nur eines: Kann man das Spiel so spielen, dass man es gut findet und Spaß, dran hat? Wenn man dazu an der Regel schrauben muss, schraubt man halt. Ich muss das in dem Punkt nicht, weil meine Handhabung der aktuellen Spielregel entspricht und ich das -Sahnehäubchen für mich- thematisch auch gut und richtig finde. Der Nervenkitzel liegt für mich niemals in einem -blöden- Würfelwurf, sondern er liegt hier in der Wahl der Karte und der Überraschung, die sie bietet, wenn sie aufgedeckt wird. Und dann natürlich in den roten Karten und deren Besonderheiten, die sind "schlimm" genug. In dem Spiel wird nach meinem bisherigen Erleben ohnehin viel zu schnell gestorben. Ich fürchte, wenn das in der Steinzeit wirklich so gewesen wäre, hätten die Menschen wenig Chancen gehabt.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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    Einmal editiert, zuletzt von Ernst Juergen Ridder ()

  • Der Thread hat eigentlich dafür gesorgt, dass ich wieder Bock hatte es zu zocken und die Regeln gelesen habe, aber wie gesagt durch das Regelwirrwar auch in anderen Punkten und verschiedenen Auflagen ist das leider nicht so geil. Ich will halt 1000% korrekt spielen, keine Hausregeln, keine Interpretation, keine Intention, keine „ich mach mal einfach so“ Entscheidungen. Es fühlt sich halt leider unbefriedigend an wenn man etwas spielt und nicht weiß ob es 100% korrekt ist, aber gut, das ist ja bei fast jedem Spiel so und zu jedem Spiel gibts tausende von Regelfragen/Einträgen. Regeln sollten so sein, das man nicht immer noch zusätzlich Foren abklappern muss oder die Verlage anschreibt. Auf so manche Antworten von Verlagen warte ich seit 6 Monaten :lachwein: Hatte auch schon spass mit dem Spiel Paleo, aber da hatte ich noch kaum Ahnung von Brettspielen und Regeln (da dachte ich einfach das es schon passen wird)und mittlerweile muss ich bei jedem Regelstudium erst mal Notizen machen was unklar ist und „Nachforschen“.

  • Vor allem von einem, der es eh nicht spielen will, und einem anderen, der es vermutlich auch nicht spielen wird (mit 4/10 bewertet).


    Aber diskutieren wollen.

    Falls du mich meinst: Ich habe es gespielt, habe es verkauft, wieder neu gekauft und wieder gespielt, weil mich das Thema einfach reizt. Das, was ich bisher mit dem Spiel erlebt habe, gefällt mir nicht.

    Soll ich deshalb nicht über die Spielregel diskutieren können? Du kannst als Autor doch gewollt haben, was du willst, die aktuelle Spielregel ist in diesem Punkt halt völlig klar anders als deine Intention; das soll auch anderen Autoren schon passiert sein.


    Mir persönlich gefällt auch unter thematischen Gesichtspunkten in dem Punkt die aktuelle Spielregel besser als deine Intention. Das tut deiner Intention und der Wertschätzung für deine hier getätigten Äußerungen doch keinerlei Abbruch. Wie jeder andere Mensch muss auch ein Autor hinnehmen, dass man ihm nicht folgen mag, ohne deswegen gleich sich in abfällige Äußerungen zu "flüchten".

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • Falls du mich meinst

    Nach meiner Interpretation warst du nicht gemeint.

    Als jemand, der Paleo mit 4/10 bewertet hat, könnte ich mich aber durchaus angesprochen fühlen, auch wenn ich das Spiel immerhin schon 5x gespielt habe, obwohl es mir schwer fällt, einen Zugang zu finden.

    Ich möchte es so gerne mögen, weswegen ich es ja auch ein zweites Mal gekauft habe, aber vielleicht mag das Spiel ja meine Herangehensweise nicht.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • Thematisch ist für mich der Würfelwurf also nicht die Ausführung der Aktion, ich schieße noch nicht, sondern beurteile, ob ich überhaupt Erfolg haben kann; wenn ja, mache ich es, wenn nicht, mache ich etwas anderes.

    Genau das ist mir klar geworden, wollte nur die unterschiedlichen Herangehensweisen nochmal verdeutlichen und warum ich es z. B. anders spiele. Für mich sind die Würfel nicht einfach weitere Voraussetzungen, wie die eigentlichen Symbole auf den Karten, sondern sorgen für "unsichere" Jagden, bei denen das Risiko, aber nicht das Ergebnis berechenbar ist. Es sei denn natürlich, man kann auch mit schlimmstem Würfelwurf nicht verlieren. Ja, so gut ausgerüstet bin ich manchmal. Aus dem Weg, gering-equippete.

    Unter keinen Umständen. X( Mit Verlaub, ich hab gern Spaß.

    Genauso sehe ich das auch. Es ist den Proben z.B. in Rollenspielen entnommen. Ich würfle, um zu bestimmen, wie gut ich in etwas sein muss, damit es erfolgreich ist. Ich weiß das bei gewissen Aktionen vorher eben nicht. Da kommt der Zufall ins Spiel. Wie gut heute die Jagdbedingungen sind und was mir passiert, weiß ich im Lager nicht. Ich kann es nicht einschätzen. Was ich einschätzen kann, ist, dass z. B. das Sammeln von Früchten einfach un sicherer ist. Im Lager aber entscheide ich, ob ich zum Früchte sammeln gehe oder den Bogen zücke. Also ziehe ich los und würfle, damit ich weiß, wie viel Skill ich heute gebraucht hätte, um etwas zu fangen.

    Ganz ähnlich wie ein Dieb, der über ein Seil in den dritten Stock einbrechen möchte. Auch hier würfle ich eine Probe und vergleiche mit meinen Attributen, ob es geklappt hat. Als Rollenspieler funktionieren für mich genauso Würfelproben. Warum das nun in den Regeln anders erläutert wird? Keine Ahnung. Ich finde es thematisch zumindest wirklich maximal unpassend. Interessant wäre, warum diese Passage in der Anleitung anscheinend dreimal geändert wurde?

  • Wie schön, das wir so verschieden sind.


    Bei mir fängt das schon damit an, dass ich nicht gleich danach frage, welchem Genre ein Spiel angehört, welchem Spiel es ähnlich, womit es vergleichbar ist. Mich interessiert erst mal nicht, woher ein im Spiel verwendeter Mechanismus kommt. Ich betrachte das vor mir liegende Spiel zuerst mal als etwas Neues, Eigenständiges. Oft genug ist es das nicht, aber das ändert ja an meinem Ansatz nichts. (Übrigens: Rollenspieler im engeren Sinne war ich nie, Würfelproben fand ich immer schon "doof". Zufall? Gerne, bitte sogar darum. Der ist hier doch gegeben, indem ich mich für eine Karte entscheiden muss, ohne ihre genauen Optionen zu kennen. Das kann doch auch eine Karte ohne Würfelwurf sein, die mir schon so sagt, dass ich notwendige Fähigkeiten brauche, aber nicht habe. Da muss ich doch nicht auch noch dem Würfelwurf eine Bedeutung geben, die er nach dem Regelwortlaut nicht hat, nur weil es in Rollenspielen Würfelproben gibt.)


    Habe ich Regelfragen, suche ich nicht gleich im Internet nach einer Lösung, schließlich habe ich einen eigenen Kopf, der zum Denken in der Lage ist. Finde ich keine eigenständige, sinnvolle und mich überzeugende Lösung, kann ich immer noch andere fragen. Man wird von mir in diesem Forum nur selten eine Regelfrage finden. Ich will auch nicht unbedingt "richtig" spielen, was auch immer das sein soll. Was ist denn "richtig"? Ist das der Regeltext, ist das die Meinung des Autors? Sind das Erklärungen anderer? Für mich ist richtig, was mich überzeugt. Da spielen auch thematische Fragen und meine durchaus persönliche Sicht auf thematische Fragen eine Rolle.


    Nur: Was hier die konkrete Regelfrage des Ausgangposts angeht, hat die aktuelle Spielregel eine andere Antwort als der Autor. Was nun? Weder ist die Spielregel ein Gesetz, noch der Autor eine Art "Übervater". Letztlich bleibt jedem nur, sich für das zu entscheiden, wenn er denn überhaupt Zweifel hat, was er aus welchem Grund auch immer als für ihn "richtig" erkennt.


    So werden wir halt am Ende selbst bei sonnenklarem Regelwortlaut und ebenso sonnenklarer -anders gerichteter- Intention des Autors auf uns selbst "geworfen" bleiben. Für mich kein Problem, ich hätte in diesem Punkt keine Regelfrage gehabt, denn deren Text ist klar und im Ergebnis halte ich ihn auch für richtig, wozu also fragen.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

    2 Mal editiert, zuletzt von Ernst Juergen Ridder ()

  • yzemaze

    Hat das Label erledigt hinzugefügt.