18Chesapeake (Regel-)Fragen

  • Hallo, ich habe drei Fragen zu 18Chesapeake:


    1. Die Routen eines Unternehmens dürfen sich laut Anleitung nicht überschneiden. Gilt das auch für die Routen verschiedener Unternehmen? Ist es also erlaubt, die Strecke eines anderen Unternehmens mit zu nutzen? Bei uns kam es nämlich oft vor, dass jeder, der eine Diesel Lock hatte, genau die selbe Strecke quer über die Karte gefahren ist.


    2. Das ist nicht wirklich eine Regelfrage, aber bei meinen bisherigen zwei Partien war der Gewinner immer derjenige, der am Anfang das meiste Einkommen von privaten Unternehmen hatte. Lässt sich dagegen etwas machen, bzw. vergeht dieses Phänomen bei mehr Spielerfahrung?


    3. Wozu ist die zweite Karte (die Ausgabe ist die von All-Aboard Games)? Auf der Rückseite ist eine zweite Karte abgedruckt, bis auf die sehr viel knalligeren/intensiveren Farben und das teilweise etwas andere Design konnte ich aber keine Unterschiede entdecken...

  • 1. Routen sind nicht die Gleisplättchen auf dem Board (die gehören niemandem), sondern die Strecken, die (verschiedene) Loks derselben Gesellschaft gleichzeitig befahren.


    2. Dieses "Phänomen" vergeht sehr schnell.


    3. Das zweite Board ist nur für Ästheten.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Ok, vielen Dank!

    1. Routen sind nicht die Gleisplättchen auf dem Board (die gehören niemandem), sondern die Strecken, die (verschiedene) Loks derselben Gesellschaft gleichzeitig befahren.

    Heißt das, die Routen verschiedener Unternehmen dürfen sich überschneiden?

  • Hallo, ich habe nochmal einige Fragen. Ich habe inzwischen nochmal gespielt (ja, ich weiß, ich komme zu selten dazu) aber bei einigen Punkten bin ich mir nicht sicher, ob ich es richtig verstanden habe.


    1. In den Aktienrunden kann man, wenn man dran ist, erst Aktien verkaufen und dann welche kaufen. Ist es erlaubt, Aktien des selben Unternehmens in der selben Aktienrunde erst zu verkaufen (um den Preis zu drücken) und dann wieder kaufen?


    2. Wäre es theoretisch erlaubt zwei Unternehmen zu haben, von denen eines den niedrigst möglichen Kurs von $40 pro Anteil hat, um zwischen den Unternehmen einen Zug immer hin und her zu kaufen? Dann könnte man die Einnahmen mit dem einen Unternehmen immer behalten, weil der Aktienkurs nicht mehr weiter sinken kann. Über den Zugkauf transferiert man einen Teil des Geldes in das andere Unternehmen, das dann immer Dividenden ausschütten könnte. Für $1 kann man den Zug dann zurück kaufen, um das ganze nochmal zu machen.
    Ich konnte keine Regel finden, die eine solche Praxis verbieten würde, aber es kommt mir etwas unfair vor, den Umstand auszunutzen, dass das Spiel in fallenden Aktienkursen beschränkt ist. Wäre es also erlaubt?


    3. Ist es möglich/erlaubt anderen die Strecke zu verbauen? Also ein Plättchen so zu platzieren, dass eine andere Route nicht mehr daran anbauen kann? Weil ein Unternehmen von der versperrten Route aus dürfte dieses Plättchen ja nicht upgraden, da es nicht Teil der Strecke ist, oder? Oder darf man das Plättchen in so einem Fall gar nicht so legen?


    4. Klingt vielleicht blöd, aber mir ist bisher der Sinn der Bahnhöfe noch nicht ganz klar geworden. Ich weiß, dass sie es einem ermöglichen eine zweite Route zu fahren, aber um einen Bahnhof zu bauen, muss die entsprechende Stadt doch mit dem Heimatbahnhof direkt verbunden sein? Das heißt, wenn man auf bessere Züge wartet, erübrigt sich der Vorteil, da man dann eh weiter fahren kann, und spätestens bei Dieselloks würde sich der Vorteil gänzlich erübrigen. Ansonsten gibt es ja noch den Nutzen zum Blockieren von Städten, aber diese Funktion scheint eher nebensächlich gedacht zu sein.

  • Hallo, ich habe nochmal einige Fragen. Ich habe inzwischen nochmal gespielt (ja, ich weiß, ich komme zu selten dazu) aber bei einigen Punkten bin ich mir nicht sicher, ob ich es richtig verstanden habe.


    1. In den Aktienrunden kann man, wenn man dran ist, erst Aktien verkaufen und dann welche kaufen. Ist es erlaubt, Aktien des selben Unternehmens in der selben Aktienrunde erst zu verkaufen (um den Preis zu drücken) und dann wieder kaufen?

    Nein es ist explizit untersagt Aktien eines Unternehmen zu kaufen, deren Aktien man in der selben Stock Round verkauft hat. Andersherum ist wohl möglich, erst mal einige Aktien des Unternehmens des Gegners anhäufen um sie dann auf einen schlag zu verkaufen und den Kurs zu drücken. Geht in 18Chesapeake durch den flachen Markt aber nur begrenzt, wenn der Aktienwert schon ein wenig weiter nach rechts gewandert ist, kann man da den Preis oft nur 1-2 Reihen drücken bis der Marker an die Kante stoßt.


    2. Wäre es theoretisch erlaubt zwei Unternehmen zu haben, von denen eines den niedrigst möglichen Kurs von $40 pro Anteil hat, um zwischen den Unternehmen einen Zug immer hin und her zu kaufen? Dann könnte man die Einnahmen mit dem einen Unternehmen immer behalten, weil der Aktienkurs nicht mehr weiter sinken kann. Über den Zugkauf transferiert man einen Teil des Geldes in das andere Unternehmen, das dann immer Dividenden ausschütten könnte. Für $1 kann man den Zug dann zurück kaufen, um das ganze nochmal zu machen.

    Ich konnte keine Regel finden, die eine solche Praxis verbieten würde, aber es kommt mir etwas unfair vor, den Umstand auszunutzen, dass das Spiel in fallenden Aktienkursen beschränkt ist. Wäre es also erlaubt?

    Ich sehe auch nichts was dagegen spricht das zu tun, die frage ist ob es sich lohnt? Solange die Gesellschaft mit dem 40er Aktienkurs eine Strecke hat muss sie ja selbst auch eine Zug besitzen und wenn nicht, muss sie per Emergency Funding eine kaufen. Im späteren Verlauf, wenn nur noch Diesel für 900$ übrig sind kann das teuer werden.

    Da Firmen ja auch nie Züge verkaufen, sondern nur kaufen können, wird dann auch manchmal deine Gewinnbringende Gesellschaft ne Leerlaufrunde haben.

    Probiere es mal aus und berichte, bin gespannt : )

    3. Ist es möglich/erlaubt anderen die Strecke zu verbauen? Also ein Plättchen so zu platzieren, dass eine andere Route nicht mehr daran anbauen kann? Weil ein Unternehmen von der versperrten Route aus dürfte dieses Plättchen ja nicht upgraden, da es nicht Teil der Strecke ist, oder? Oder darf man das Plättchen in so einem Fall gar nicht so legen

    Das müsste erlaubt sein, dennoch müssten die anderen das Plättchen teilweise upgraden können, denn die wichtige Regel lautet hier "

    For plain track upgrades, some part of the track on the new tile which is not on the old tile must constitute an extension of a route of the company". Also wenn man Beispielsweise eine Gerade Strecke (9) durch das X upgraded (20), dann muss nur der neue Teil auf dem X, der eben nicht auf dem alten Plättchen war, teil der Strecke der Gesellschaft sein, die das Upgrade durchführt. Dabei ist es egal, dass die ursprüngliche Gerade nicht erreichbar ist für jene Zuggesellschaft.


    Da es für manche Tiles aber keine sinnvollen Upgrades gibt, kann man damit schon mal jemandem die Strecke verbauen : )


    4. Klingt vielleicht blöd, aber mir ist bisher der Sinn der Bahnhöfe noch nicht ganz klar geworden. Ich weiß, dass sie es einem ermöglichen eine zweite Route zu fahren, aber um einen Bahnhof zu bauen, muss die entsprechende Stadt doch mit dem Heimatbahnhof direkt verbunden sein? Das heißt, wenn man auf bessere Züge wartet, erübrigt sich der Vorteil, da man dann eh weiter fahren kann, und spätestens bei Dieselloks würde sich der Vorteil gänzlich erübrigen. Ansonsten gibt es ja noch den Nutzen zum Blockieren von Städten, aber diese Funktion scheint eher nebensächlich gedacht zu sein.

    Zu Beginn des Spiels hat man ja gerne mal 2, 3 oder sogar 4 Loks und kommt so ein Bahnhof schon sehr handy. Später hinaus ist er vor allem zum blockieren wichtig oder um abzusichern, dass deine Gesellschaft an einer bestimmten Stelle durch kommt. New York on Ohio sind wichtige Punkte die in der silbernen Phase 100 Revenue bringen. Da will man rein und am besten blockiert man dabei noch die Konkurrenz.

    Sich Strecken zu blockieren mit den Bahnhöfen ist ein sehr wichtiger Teil des Spiels denke ich (nicht, dass ich ein 18XX Experte wäre).

    1. Nein
    2. Loks kann man bei Beachtung der Limits beliebig zwischen Gesellschaften transferieren, kauft sie aber immer erst nach dem Fahren. Eine Lok die nur transferiert wird kommt also nie zum Fahren. Damit kann man stets sein Lok-Limit erfüllen, verdient aber kein Geld.
    3. Natürlich darf man Strecken verbauen.
    4. Bahnhöfe dürfen von Deinen Zügen nur durchfahren werden, wenn sie entweder ein unbebautes oder aber ein mit einem Deiner Bahnhöfe bebautes Bahnhofsfeld haben. Damit kannst Du mit dem Erbauen eines Bahnhofes Deinen Mitspielern die Durchfahrt versperren bzw. Dir selbst die Durchfahrt sichern.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Alles klar, vielen Dank für die Antworten. Das mit den Bahnhöfen konnte ich bisher in der Praxis noch nicht so einsetzen, aber das kommt bestimmt noch mit der Erfahrung...

    Das müsste erlaubt sein, dennoch müssten die anderen das Plättchen teilweise upgraden können, denn die wichtige Regel lautet hier "

    For plain track upgrades, some part of the track on the new tile which is not on the old tile must constitute an extension of a route of the company". Also wenn man Beispielsweise eine Gerade Strecke (9) durch das X upgraded (20), dann muss nur der neue Teil auf dem X, der eben nicht auf dem alten Plättchen war, teil der Strecke der Gesellschaft sein, die das Upgrade durchführt. Dabei ist es egal, dass die ursprüngliche Gerade nicht erreichbar ist für jene Zuggesellschaft.

    Heißt das dann, dass auch eine Gesellschaft ein Teil upgraden kann, dass noch gar nicht Teil der Strecke ist, sondern es nur damit dann sein wird?
    Außerdem wäre es ja dann nicht erlaubt, eine Gerade Strecke zu einem X-Teil zu verbessern, wenn die Gesellschaft nur mit der bisher existierenden geraden Strecke verbunden ist, oder?

  • Alles klar, vielen Dank für die Antworten. Das mit den Bahnhöfen konnte ich bisher in der Praxis noch nicht so einsetzen, aber das kommt bestimmt noch mit der Erfahrung...

    Das müsste erlaubt sein, dennoch müssten die anderen das Plättchen teilweise upgraden können, denn die wichtige Regel lautet hier "

    For plain track upgrades, some part of the track on the new tile which is not on the old tile must constitute an extension of a route of the company". Also wenn man Beispielsweise eine Gerade Strecke (9) durch das X upgraded (20), dann muss nur der neue Teil auf dem X, der eben nicht auf dem alten Plättchen war, teil der Strecke der Gesellschaft sein, die das Upgrade durchführt. Dabei ist es egal, dass die ursprüngliche Gerade nicht erreichbar ist für jene Zuggesellschaft.

    Heißt das dann, dass auch eine Gesellschaft ein Teil upgraden kann, dass noch gar nicht Teil der Strecke ist, sondern es nur damit dann sein wird?
    Außerdem wäre es ja dann nicht erlaubt, eine Gerade Strecke zu einem X-Teil zu verbessern, wenn die Gesellschaft nur mit der bisher existierenden geraden Strecke verbunden ist, oder?

    Ja und ja, vor allem die letzte Frage kam mir beim lesen der Regeln auch, aber ich hab's letztendlich so verstanden, dass das tatsächlich so ist.

  • Was das Legen betrifft, teilt man die 18xx in 3 Kategorien ein:

    Permissiv bedeutet dass ich das Plättchen nur erreichen muss.

    Restriktiv bedeutet, dass ich zudem einen Teil des neuen Gleises befahren können muss.

    Semi-restriktiv bedeutet, dass ich entweder einen Teil des neuen Gleises befahren können muss oder aber den Wert einer Stadt verändere.


    18Chesepeake ist semi-restriktiv.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

    2 Mal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Bedeutet "erreichen" bei permissiven Spielen, dass das Plättchen irgendwie verbunden sein muss, ungeachtet der aufgedruckten Gleise?

    Und bei 18Chesapeake darf man dann auch Städte upgraden, durch die man gar nicht fährt?

  • Bedeutet "erreichen" bei permissiven Spielen, dass das Plättchen irgendwie verbunden sein muss, ungeachtet der aufgedruckten Gleise?

    Und bei 18Chesapeake darf man dann auch Städte upgraden, durch die man gar nicht fährt?

    Erreichen bedeutet, dass du das Teil mit einer unendlich langen Lok anfahren können musst. Und solche Städte darfst du dann auch upgraden.

  • Permissiv bedeutet dass ich das Plättchen nur erreichen muss.

    Restriktiv bedeutet, dass ich zudem einen Teil des neuen Gleises befahren können muss.

    Semi-restriktiv bedeutet, dass ich entweder einen Teil des neuen Gleises befahren können muss oder aber den Wert einer Stadt verändere.

    Das bedeutet bei (Semi-)restriktiven Spielen darf man dann z.B. keine Plättchen legen, die weiter als eine Stadt vom Heimatbahnhof entfernt sind, solange man nur 2er-Züge hat? Dann haben wir das wohl falsch gespielt... :/

  • Die Quintessenz in den drei Definitionen ist die Frage: "muss ich einen Teil der neuen Strecke befahren können, wenn ich upgrade, oder ist das wurscht?".


    Bei permissive ist das völlig irrelevant - so ferne ich hinkomme (auf legalem Schienenweg mit einem fiktiven Diesel ohne von fremden Tokens geblockt zu sein), darf ich alles austauschen, was ich will (wobei ich freilich vorhandene Track erhalten muss). Also z.B, es liegt Tile #9 (eine simple gerade), und ich ersetze das Tile mit einer grünen #20 Kreuzung. Die neue Schiene ist nicht mit meiner alten Geraden verbunden, trotzdem darf ich sie austauschen.


    Bei restrictive ist wie oben, nur dass ich einen Teil der neuen Strecke auf dem Upgrade-Tile befahren können muss. Das Beispiel von oben geht also nicht. Wohl aber kann ich eine grüne Weiche (z.B. #23) über meine Gerade legen, so ferne ich die Weiche so lege, dass die Abzweigung für mich - von einem beliebigen meiner Bahnhöfe weg - befahrbar ist. Beachte: bei permissive dürfte ich sie auch so legen, dass sie für mich nicht befahrbar ist.


    Semi-restrictive weicht restrictive ein wenig auf, und sagt du darfst trotzdem austauschen, wenn sich dadurch der Wert der Stadt erhöht (auch wenn du neue Track auf dem Tile nicht befahren kannst, weil z.B. alle Token Spots mit fremden Bahnhöfen belegt sind und dein fiktiver Diesel nicht durch diese fremden Tokens durchkommen würde). Z.B, du willst einen grünen #15er mit einem braunen #63er austauschen, der Fünfzehner ist aber mit zwei Tokens von anderen Gesellschaften bereits voll. Bei restriktive darfst du das nicht, weil dich die beiden Tokens hindern, die neue Strecke, die durch #63 generiert wird, zu befahren. Bei semi-restrictive darfst du, weil sich ja der Wert der Stadt erhöht.

  • Aber worin unterscheidet es sich dann von den Permissiven? Dort muss man es ja auch

    mit einer unendlich langen Lok anfahren können

    Das Erreichen mit einer unendlich langen Lok gilt praktisch für alle 18xx (Ausnahmen hier zB 1825, 1829 und 1860)


    Bei permissiven Bauregeln kannst du Hex-Felder so aufwerten, dass du die neugebaute Strecke, also die neu hinzugefügten Streckenteile nicht befahren können musst. Bei 1830 kannst du zB Tile #9 durch #18 oder #19 aufwerten. Bei restriktiven Bauregeln musst du die neugebaute Strecke zwingend auch befahren können, dann könntest du zB #9 nur durch zB #23 oder #24 aufwerten, und das auch nur, wenn deine Lok sich nicht auf dem Teil drehen müsste, um die Richtung zu wechseln. Semi-restriktiv hat restriktive Bauregeln mit der Ausnahme, dass du alternativ auch Städte aufwerten darfst. Wenn die mit Bahnhöfen vollgebaut wären, könntest du die neu hinzukommenden Strecken ja nicht befahren, bei semi-restriktiven Bauregeln dürftest du eine Stadt trotzdem aufwerten/ausbauen.


    Hier sind die Bauregeln mit den Spielen, in denen sie wie angewendet werden, auch nochmal aufgezählt. Die Bauregeln sind bei 5.3


    18xx Games - 18xx Rules Difference List - Single Page Version

  • yzemaze

    Hat das Label erledigt hinzugefügt.