Preisanstieg bei Spielen gleich Verlagssterben in Folge?

  • Für alle die meinen, das Dinge "billiger" werden. Bitte verabschiedet euch davon. In nächster Zeit werden die Preise noch mal anziehen. Rabiat anziehen. Durch die Branche weg. Ich kenne Spiele, die werden glatt 30USD(!) teurer. Wir müssen selbst schauen, wo wir bleiben. An Imperial Steam müssen wir uns schon anhören, warum das so teuer ist.


    In aktuellen Zeiten, in denen die Lebensführung spürbar teurer wird, angefangen von der Supermarktkasse über die Tankstelle bis zur Nebenkostenabrechnung und zeitgleich eine Übersättigung an vorhandenen Spielen bei den Vielkäufern vorhanden ist und Corona in den letzten Jahren die Spielmöglichkeiten für viele eingeschränkt und den "Pile of Shame" hat wachsen lassen, wie wird sich das alles in Zukunft auf die Verlage auswirken, wenn die Spiele ebenso spürbar teurer werden?


    Vor einigen Jahren hätte ich noch arge Probleme gehabt, mir gegenüber selbst zu rechtfertigen, warum ich 300 Euro für ein Kickstarter-All-In ausgebe, wovon ich eh doch nur einen Bruchteil jemals spielen werde. Zeitgleich kaufe ich aber auch weitaus weniger Spiele in Normalausstattung. Wenn aber nun diese Normalaustattungs-Spiele mal eben statt 54 Euro dann geschätzte 79 Euro kosten werden und ich eh die ganzen Kickstarter-Altlasten im Schrank habe, warum sollte ich dann noch neue Spiele kaufen wollen, wenn es sich vom Bauchgefühl zu teuer für den Normalaustattungs-Gegenwert anfühlt?


    Wird das nicht etliche Verlage, die ihren Schwerpunkt im Experten-Sektor haben die Geschäftsgrundlage ihrer 1000er-Erstauflage entziehen? Eben weil noch selektiver als bisher gekauft wird?


    Von den Gelegenheitsspielern und Gelegenheitskäufern der Familienspiele gar nicht zu sprechen, weil die werden wohl am ehesten auf den typischen 39 Euro Mitnahme-Kauf verzichten, wenn der für 59 Euro im Laden steht und damit als viel zu teuer empfunden wird - für nur ein Brettspiel? Wird das ein Verlagssterben als Folge haben nach den Jahren des ewig scheinenden Booms?

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Sehr interessante Frage bei der es mir - auch mangels Expertenwissen - nicht wirklich möglich ist diese Situation einzuschätzen. Der Effekt, den du benennst ist unbestritten da, gleichzeitig haben wir aber auch eine zunehmende Konzentration (Asmodee bspw.) im Spielemarkt und große Unternehmen stecken die Preissteigerungen besser weg als kleine Verlage. Ich würde vorsichtig schätzen, dass es durchaus zur Schließung kleinerer Verlage kommen kann, glaube aber nicht, dass es die gesamte Branche hart treffen wird. Dazu kommt, dass trotz deines „pile of shame“ Effekt die Brettspielbranche in der Coronakrise deutliche Umsatzzuwächse hatte. (21 % (!) in 2020) Quelle: Umsatz mit Spielen und Puzzles im Corona-Jahr 2020 um 21 Prozent gestiegen - kulturgutspiel.de - Magazin für Spielkultur


    Interessant ist auch die Frage inwieweit Verlage umdenken werden und wegen der gestiegenen Lieferkosten eine lokale Produktion attraktiver wird. Ggf. auch unter Nachhaltigkeitsgedanken (weniger Plastik?).

  • Da der Preisanstieg ja nicht nur eine Branche betrifft, sondern grassierend um sich schlägt, werden Kunden in Zukunft vermehrt darauf achten (müssen), für was sie Geld ausgeben. Luxusgüter fallen da ziemlich schnell unter den Tisch. Und genau das sind halt Spiele.

    Umkehrschluss:
    Verlage werden sterben, weil sie nicht genug Absatz machen können.
    Das ist keine Frage, nur eine Frage der Zeit.

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Also, ich persönliche überlege mir mittlerweile drei mal, ob ich mir ein Spiel kaufe. Das mag auch an meiner persönlichen Entwicklung liegen (~4 Jahre im Hobby, langsam Sättigungsgefühl, was den Spieleschrank angeht), aber die Tatsache, dass alles ERHEBLICH teurer wird, macht es natürlich nicht besser. Ob ein Spiel bei KS 100 oder gar 200 Euro mehr kostet als vor 2 Jahren (Inflation, ja, ok, wir reden hier aber von ganz anderen Teuerungsraten) durch die Preissteigerung fürs Material, die höheren Lieferkosten und VAT (und da spielt es für den normalen Verbraucher auch keine Rolle, ob VAT jetzt endlich richtig behandelt wird und vorher "Grauzonen" genutzt wurden), macht für mich einen ERHEBLICHEN Unterschied. Ich hab mir den Drunagor all in gegönnt, einfach, weil ich mal einen Riesenkarton wollte (kann ich dann ja auch einziehen, wenn es so weitergeht), aber das wars für mich definitiv mit 400+ Euro KS.

    Auch bezüglich der Retailspiele verhält es sich so. Ein Spiel für 20, 30 Euro werf ich öfter mal in den Warenkorb, um die Portofreigrenze zu erreichen (Klassiker, man kennts), Spiele für 50, 60, 80 Euro sind dagegen Anschaffungen, bei denen ich mir schon anfange zu überlegen, ob es wirklich noch ein 1XXstes Spiel braucht. Und in den letzten Wochen fiel die Entscheidung bei mir immer auf ein Nein.

    Also, falls ich nicht völlig alleine dastehe vermute ich, dass in Zukunft der Konkurrenzkampf noch härter wird. Man will nur noch Spitzenklasse im Schrank (fällt mir momentan extrem bei Human Punishment auf. Mag ein ganz gutes Spiel sein, aber für den Aufwand, insbesondere zeitlich, nein, da kann ich zwei oder drei bessere Spiele spielen), was wiederum bedeutet, dass insg. weniger Spiele verkauft werden, im Sinne von weniger Vielfalt, was dann durchaus Verlagssterben zur Folge haben könnte.

    Naja, wenn ich mir die Entwicklung so anschaue und das Tempo, in welchem es bergab geht, sind Spiele eher eins unserer kleinerer Probleme und solche Produkte kommen mit als erstes unter die Räder...

    Die große Stärke der Narren ist es, dass sie keine Angst haben, Dummheiten zu sagen.

    Einmal editiert, zuletzt von Hobgoblin ()

  • Luxusgüter fallen da ziemlich schnell unter den Tisch. Und genau das sind halt Spiele.

    Würde ich nicht sagen. Luxusgüter zeichnen sich durch bestimmte Eigenschaften aus. Dazu gehört beispielsweise Exklusivität -- die Ware ist von vornherein verknappt und edel, nicht jeder kann sie sich leisten, teilweise darf man sie herstellerseitig nur kaufen, wenn der Hersteller den Interessenten für würdig erachtet. Luxusartikel zeichnen sich auch durch starke Marken aus (anders gesagt: man bezahlt für den Schriftzug). Luxusgüter generieren allgemein erheblich Margen und fungieren als Anlageobjekt im Sinne des Inflationsschutzes.


    Auf Brettspiele trifft dies allgemein nicht zu. Brettspiele sind eben keine Luxusgüter, sondern Kulturgüter ( || ) Überflussgüter. Kleine Hersteller von Überflussgütern wird es zerbröseln, sofern die Infltationsphase nicht nur vorübergehend ist, wofür meiner Meinung nach sehr viel spricht. Wenn das Geld in der Tasche knapp wird, gibt man es für unverzichtbare Dinge oder Dienstleistungen aus.


    Aber: Es gibt auch in der Brettspielbranche Verlage, deren Modell tatsächlich eher dem von Luxusartikelherstellern entspricht. Vergriffene Spiele, für die auf dem Gebrauchtmarkt innerhalb kurzer Zeit ein Mehrfaches des ursprünglichen Preisniveaus aufgerufen wird, könnte man vermutlich ohne weiteres verlagsseitig zu einem wesentichen höheren Preis anbieten. Die Käufer solcher Nischen-Spiele haben tendenziell genug Geld. Ein Kleinstverleger wie Nate Hayden hat mit seinen stark limitierten Auflagen da wahrscheinlich bessere Karten als ein Hersteller, der versucht, viele niedrigpreisige Produkte auf dem breiten Markt zu verkaufen. Ich glaube nicht, dass GMT, MMP und Konsorten aufgrund der Inflation Probleme bekommen werden.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

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  • Wird das ein Verlagssterben als Folge haben nach den Jahren des ewig scheinenden Booms?

    Alles andere wäre überraschend, jedenfalls in Bezug auf die breiten Massen. Die Kunden können ihr Geld nur einmal ausgeben und die Preissteigerungen in diversen wichtigen Bereichen sind schon spürbar.

    Man sollte dabei allerdings nicht unterschätzen, dass es in unserer Gesellschaft und insbesondere auch in unserem Hobby immer noch sehr vielen sehr gut geht, und da rede ich nicht mal von denen, die gar nicht mehr wissen, was sie mit ihren vielen Geld machen sollen. Wer hier mehrere hundert Euros für Kickstarter ausgeben kann, der ist nicht so arm, dass er beim Bäcker überlegt, ob er sich das Brot nach 20% Preissteigerung noch leisten kann. Wenn Brettspiele zum teuren Statussymbol werden, das man Cover voraus ins Regal stellt, dann ist das manchen durchaus recht. Auch darauf zielt gewisses Marketing ab.


    Sehr interessante Frage bei der es mir - auch mangels Expertenwissen - nicht wirklich möglich ist diese Situation einzuschätzen.

    Och, der aufmerksame Beobachter kann doch auch ohne selbst Insider zu sein schon ausreichend viele Indizien für Probleme zu sehen, insbesondere wenn man mal auf die zweite und dritte Reihe der Verlage schaut, anstatt sich von den am meisten gehypten Titeln der "Großen" blenden zu lassen. Die weniger prominenten Produkte landen immer schneller, teils schon wenige Monate nach Release, im stark rabattierten Ausverkauf. Kickstarter kleinerer Verlage werden oft nur noch mit schwachen Fördersummen finanziert. Sowas kann nicht wirtschaftlich gesund sein. Und ein paar selbstverschuldete Pleiten (wie etwa bei Tasty Minstrel Games) gibt's ja auch schon, auch wenn da die Ursachen oft schon älter sind.


    Ganz abgesehen davon ist's natürlich auch nicht nachhaltig, wenn Brettspiel-Marketing mittlerweile größtenteils so funktioniert, dass bezahlte Influencer in jedem Monat mehrere Spiele als den heißesten Scheiß aller Zeiten anpreisen, oft mit nicht viel mehr Begründung dahinter als dass es Massen von gnadenlos überproduziertem Zeugs sind und Autor/Verlag einen großen Namen haben. Das werden die ganzen neuen Brettspieler, die in den Corona-Zeiten in unser Hobby gekommen sind, auch irgendwann merken und dann aus dem Hamsterrad von Neuheiten-Hinterherhecheln und Pile-of-Shame-wachsen-lassen aussteigen.

  • Luxusgüter zeichnen sich durch bestimmte Eigenschaften aus. Dazu gehört beispielsweise Exklusivität -- die Ware ist von vornherein verknappt und edel, nicht jeder kann sie sich leisten, teilweise darf man sie herstellerseitig nur kaufen, wenn der Hersteller den Interessenten für würdig erachtet. Luxusartikel zeichnen sich auch durch starke Marken aus (anders gesagt: man bezahlt für den Schriftzug). Luxusgüter generieren allgemein erheblich Margen und fungieren als Anlageobjekt im Sinne des Inflationsschutzes.


    Auf Brettspiele trifft dies allgemein nicht zu.

    Allgemein sicher nicht. Aber EGG will mit der Lacerda-Linie doch z.B. exakt da hin, wie du es beschreibst, incl. Ausschaltung des normalen Zwischenhandels mit Knebelverträgen für Händler, damit sie die Produkte überhaupt vertreiben dürfen.

  • Von den Gelegenheitsspielern und Gelegenheitskäufern der Familienspiele gar nicht zu sprechen, weil die werden wohl am ehesten auf den typischen 39 Euro Mitnahme-Kauf verzichten, wenn der für 59 Euro im Laden steht und damit als viel zu teuer empfunden wird - für nur ein Brettspiel? Wird das ein Verlagssterben als Folge haben nach den Jahren des ewig scheinenden Booms?

    Ich denke das wird die Familien- SdJ- Gelegenheitsspiele weniger treffen. Die werden vermutlich durch die anderen Spiele gegenfinanziert (wie bei der KFZ-Versicherung) damit eben die Nicht-/Wenigspieler weiterhin keine bzw. eine geringere Einstiegshürde haben. Bedeutet im Umkehrschluss, dass wir armen Suchtis mehr hinlegen müssen.

    geekeriki.tv

    YouTube.com/geekeriki

  • Das wird sich zeigen... ich fürchte, wir sehen generell unsicheren Jahren entgegen... die sorglose Zeit scheint erst mal vorüber...


    Das ZDF berichtet dass im Lebensmittelbereich fast alles 30% teurer wird, Benzin hat kräftig angezogen und Energie soll sich drastisch verteuern - vor wenigen Wochen haben irgendwelche Experten gesagt die Inflation wird 7% betragen (es bleibt natürlich abzuwarten wieviele Fernseher und SUVs man diesmal wieder kaufen muss um diese 7% zu erreichen)...


    Was heißt das fürs Hobby?

    Es ist weniger Geld da um Spiele zu kaufen. Öffentliche Spieletreffen werden "teurer" durch steigende Spritkosten oder den Lieferdienst der Essen ran karrt oder eben die Getränke die man konsumieren muss. In wie fern sich das auf Mieten von Räumen auswirkt bleibt abzuwarten...


    Vermutlich wird sich das nicht gerade gut auf die Spieleszene auswirken und auch auf Konzerte und Freizeitveranstaltungen im Allgemeinen...

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • Ich kann da nur persönlich von mir sprechen, aber Corona hat im nachhinein für mich das Hobby viel stärker belastet als alles andere. Es war eben nicht so, dass mit Impfungen, temporären Lockerungen oder dem jetzigen gefühlten Ende der Pandemie alle nur ein Ziel kannten: Brettspiele spielen. Es ist eben nicht so, dass sich die Welt in den Armen liegt, man all die Perlen der letzten 2 Jahre aufholt und alle ganz besoffen von den vielen Brettspielterminen sind.


    Meine Wirklichkeit sieht so aus, dass sich viele Menschen Kontakte abgewöhnt haben, sie lethargischer in der Terminplanung sind, ein Stück weit sich angewöhnt haben, in ihrem Home Office zu sein, auch nach Feierabend. Die Blase ist eigene Familie/Partner und dann erstmal nichts. Sich Treffen ist keine soziale Selbstverständlichkeit mehr und dazu kommt, dass einige Personen eben andere Hobbys/Projekte angefangen haben und diese nun Priorität haben. Wo ich früher Termine ohne Ende hatte, muss ich jetzt öfters hart kämpfen. Das mag jetzt alles sehr nur für meine Blase sprechen, aber die abgenommene Suche nach Gesellschaft ist bei mir wirklich drastisch!


    Dazu kommt dann eine Sättigung aus den letzten 2 Jahren, in denen man viele Spiele trotzdem gekauft hat, sie aber viel weniger gespielt hat. Bei mir zwar nicht wirklich, aber viele sitzen da auf einem ungespielten Haufen.


    Wenn jetzt noch die Brettspielpreise durch die Decke gehen, dann wird das noch mehr einbrechen. Ich selber sehe das bei mir auch. Vor 2 Jahren hätte ich bei Frosted Games und Earthborne Ranger keine zwei Sekunden überlegt. Jetzt stelle ich mir die Frage nach Platz (kann und will ich es unterbringen?), eigener Finanzierungsmöglichkeit (kann ich mir den Preis leisten?) und zusätzlicher Sinnhaftigkeit im Bezug des Sozialen (wer spielt das mit mir?). Das gleiche gilt für Mythwind von Board Game Circus.


    Spiele, wo ich früher vielleicht vor der Anschaffung überlegt habe, ob ein Kauf Sinn macht, aber dachte ein Reinschnuppern wäre so oder so interessant, die fallen mittlerweile komplett weg. Zu teuer, Wiederverkauf zu anstrengend, zu wenig Lust im Umfeld.

  • Da tägliche Dinge des Lebens wie Nahrung, Benzin oder Heizöl, Strom, Baustoffe usw. teils 100 Prozent und mehr aufgeschlagen haben und die Spirale sich weiterdrehen wird, denke ich, werden wir uns über kurz oder lang keine Sorgen über Verlagssterben machen müssen. Wenn Dinge wie Butter oder Öl sogar eine Preissteigerung von 400 Prozent erfahren haben ist der Tag gekommen sich ernsthaft Sorgen zu machen. Alleine Heizöl ist zum Vorjahr 3x so teuer. Da werden noch ganz andere Zweige aussterben. Will ja nicht unken, aber die Lage ist bedrohlich und ernst, da ich denke das setzt eine Abwärtsspirale in Gang die sehr schnell ans Eingemachte geht.

  • Ich weiß, ich habe damit schon lange den Anschluss verpasst, aber meine persönliche Schmerzgrenze für auf Verdacht gekaufte Spiele lag jahrelang bei 30 Euro und ist erst seit zwei Jahren auf 40 Euro gestiegen. Alles was mehr gekostet hat waren Spiele die ich vorher kennen lernen durfte und die mich überzeugt haben (z.B. Anachrony). Und da ist ebenfalls seit der Pandemie die Crux: ich spiele zwar noch viel, aber immer seltener Spiele die ich nicht selbst besitze, was wiederum dazu führt, dass ich schon jetzt kaum noch Neuheiten kaufe, wenn ich sie nicht wirklich günstig bekomme. Andererseits sehe ich meine Sammlung so langsam auch schon als ziemlich rund und auf meine Bedürfnisse zugeschnitten an, und mit 2000 Spielen habe ich auch bis zum Ende meines Lebens genug zu tun. Werden die Preise also anziehen, werde ich einfach - wie zwischen 2000 und 2008 - nichts mehr kaufen.

  • Hehe - ich prognostiziere, dass die *nur einmal gespielten* gebrauchten Exemplare nochmal eine Preissteigerung erfahren werden. 8o

    Teils teils. Gute Spiele mit geringer Auflage ja, bei anderen dürfte durchaus möglich sein, dass die erstmal durch Angebote des Handels Konkurrenz bekommen.


    Man darf ja nicht vergessen, wie hier ja schon geschrieben, der Markt ist mit Produkten "überschwemmt", die halt auch schon produziert sind und Platz wegnehmen.


    Und um solche Produkte loszuwerden, werden Händler sicherlich nicht die Preise anziehen.


    Thalia ramscht ja Rosenbergs Patchwork Express bspw. gerade auch für 7,99 raus.


    Und ansonsten wird auch bei gebrauchten Spielen der Markt regeln. Die Nachfrage wird im Schnitt ja nicht zwangsläufig steigen

  • Würde ich nicht sagen. Luxusgüter zeichnen sich durch bestimmte Eigenschaften aus. Dazu gehört beispielsweise Exklusivität -- die Ware ist von vornherein verknappt und edel, nicht jeder kann sie sich leisten, teilweise darf man sie herstellerseitig nur kaufen, wenn der Hersteller den Interessenten für würdig erachtet. Luxusartikel zeichnen sich auch durch starke Marken aus (anders gesagt: man bezahlt für den Schriftzug). Luxusgüter generieren allgemein erheblich Margen und fungieren als Anlageobjekt im Sinne des Inflationsschutzes.

    Nein. 'Luxus' bedeutet erst einmal "Verschwendung" oder "Überfluss" und bezeichnet in diesem Kontext alles, was nicht dem direkten Überleben oder der Lebenserhaltung dient. Deine Definition beschreibt das, was gemeinhin als "Statussymbol" bezeichnet wird.


    Brettspiele - so lange man sie nicht essen, atmen, trinken oder darin wohnen kann - sind Luxus.

  • Mir wäre es neu, dass ein riesiger Pile of Shame Brettspieler davon abhält weiterhin mehr und mehr Spiele zu kaufen die sie nicht spielen werden. Ich kenne Leute die haben nen größeren Pile of Shame als ich Spiele habe und die kaufen munter weiter.


    Ich selbst bin definitiv Kickstarterscheuer geworden, oft lohnt es sich preislich einfach nicht. Da ich sowieso meine Sammlung klein halten mag und den PoS gar nicht erst eskalieren lassen möchte, kaufe ich sowieso nicht so viel und verkaufe auch immer wieder. Ich hab letzt mit Shipping und VAT für Fractal: Beyond the Void mit Metalltoren 180€ hingelegt und ich wünschte ich könnt's einfach rückgängig machen, das hat mich nämlich echt zum nachdenken gebracht. Ich hab hier Spiele, die hab ich teilweise Second Hand für unter 10€ bekommen oder für 30-40€ und die haben ich 10 mal und mehr gespielt und damit einen Riesen Spaß und ich will die immer wieder spielen. Brauch es dann wirklich ein einzelnes Spiel für das ich 180€ hinlege? Ich denke nicht. Wiederverkaufswert wird wahrscheinlich auch nicht so geil sein.


    Ansteigende Preise sorgen bei mir auf jeden Fall dafür, dass ich noch selektiver werde als ich es eh schon bin. Ich brauch ja nur so viel Spiele wie ich Zeit habe und ich spiele sehr gerne die selben Spiele mehrmals, ich brauch nicht jede Woche was neues auf dem Tisch. Ob manche Verlage dann aussterben? Möglich, ich denke aber das weiterhin viel gekauft werden wird.

  • darin wohnen

    … kann man. Tiny Houses aka Gloomhaven ;)


    Wären Brettspiele nur Luxusgüter, dann würde ein Preisanstieg diesen Status verfestigen und zu mehr Käufen führen. Mit Luxus „spielt“ man eher weniger, man hat ihn und „trägt“ ihn zur Schau. Brettspiele sind auch und vor allem Gebrauchsgegenstände. Im Gegensatz zu den hochpreisigen (Deluxe-)Ausgaben dienen sie mehr der Unterhaltung. Und in Krisenzeiten wie diesen noch viel mehr als sonst der Zerstreuung, Sicherheit und Geborgenheit im vertrauten Umfeld. Ich glaube nicht, dass es längerfristig zu einem Verlagssterben kommen wird. Denn kleine Verlage finanzieren sich nicht allein aus dem Verkauf geringer Auflagen. Ohne Bescheidenheit beim Zahlen eines eigenen Gehalts, also viel Idealismus gepaart mit „freundlicher Selbstausbeutung“ und/oder einer Partnerin (wie in meinem Fall), die den Lebensunterhalt absichert, ging es auch vor Pandemie und Co. schon nicht.

  • Mir wäre es neu, dass ein riesiger Pile of Shame Brettspieler davon abhält weiterhin mehr und mehr Spiele zu kaufen die sie nicht spielen werden. Ich kenne Leute die haben nen größeren Pile of Shame als ich Spiele habe und die kaufen munter weiter.

    Das sind dann oft auch Sammler. Ein fetter Pile of Shame war in meiner Blase ganz sicher nicht normal. Jetzt ist er aber da und das liegt einzig und alleine an Corona. Dazu kommen dann Spiele, die vielleicht gespielt wurden, aber nicht mit allen und entsprechend trotzdem neu sind. Ich habe erst vor kurzem mit einigen aus meinem Kreis Beyond the Sun gespielt, obwohl das einige waren, die früher jede Neuheit von mir kannten. Es ist definitiv komplizierter geworden und die Preisentwicklung macht es jetzt nicht besser ....

  • Würde ich nicht sagen. Luxusgüter zeichnen sich durch bestimmte Eigenschaften aus. Dazu gehört beispielsweise Exklusivität (...)

    Nein. 'Luxus' bedeutet erst einmal "Verschwendung" oder "Überfluss" und bezeichnet in diesem Kontext alles, was nicht dem direkten Überleben oder der Lebenserhaltung dient. Deine Definition beschreibt das, was gemeinhin als "Statussymbol" bezeichnet wird.


    Brettspiele - so lange man sie nicht essen, atmen, trinken oder darin wohnen kann - sind Luxus.

    Ich will nicht behaupten, dass diese Betrachtung falsch sei, aber wenn wir die Zusammenhänge zwischen Preissteigerungen und Überlebensschancen von Verlagen mit ihren unterschiedlichen Geschäftsmodellen und Angeboten abschätzen wollen, müssen wir schon ein wenig tiefer graben und uns auch okönomischer Modelle und Sichtweisen bedienen. In einem wirtschaftlichen Kontext sind Luxusgüter schon enger definiert, vgl. beispielsweise Luxusprodukt • Definition | Gabler Wirtschaftslexikon.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Da der Preisanstieg ja nicht nur eine Branche betrifft, sondern grassierend um sich schlägt, werden Kunden in Zukunft vermehrt darauf achten (müssen), für was sie Geld ausgeben. Luxusgüter fallen da ziemlich schnell unter den Tisch. Und genau das sind halt Spiele.

    Umkehrschluss:
    Verlage werden sterben, weil sie nicht genug Absatz machen können.
    Das ist keine Frage, nur eine Frage der Zeit.

    Es ist möglich, dass du mit dieser Einschätzung Recht hast, aber es ist keinesfalls sicher. Die Vergangenheit hat mehrmals gezeigt, dass in Krisenzeiten das sogenannte Cocooning stattfindet. Die Menschen leisten sich dann seltener bzw. weniger Urlaub und machen es sich daheim gemütlich. In solchen Zeiten hatte die Brettspielbranche steigende Umsätze. Und ich KÖNNTE mir vorstellen, dass es auch diesmal wieder so wäre. KÖNNTE! Denn diesmal ist die Situation etwas anders, weil die Menschen während der Pandemie bereits zum Cocooning gezwungen waren und es schwer abzuschätzen ist, wie viele Menschen nun die Nase voll vom Cocooning haben. Insofern halte ich Prognosen diesmal für äußerst schwierig, niemand kann das IMHO wirklich gut abschätzen, was in den nächsten 2 Jahren alles passieren wird.

    Meine Wirklichkeit sieht so aus, dass sich viele Menschen Kontakte abgewöhnt haben, sie lethargischer in der Terminplanung sind, ein Stück weit sich angewöhnt haben, in ihrem Home Office zu sein, auch nach Feierabend. Die Blase ist eigene Familie/Partner und dann erstmal nichts. Sich Treffen ist keine soziale Selbstverständlichkeit mehr und dazu kommt, dass einige Personen eben andere Hobbys/Projekte angefangen haben und diese nun Priorität haben. Wo ich früher Termine ohne Ende hatte, muss ich jetzt öfters hart kämpfen. Das mag jetzt alles sehr nur für meine Blase sprechen, aber die abgenommene Suche nach Gesellschaft ist bei mir wirklich drastisch!

    Ich kann sehr gut nachvollziehen, was du meinst. Wenn wir jetzt nicht das Problem mit der hohen Inflation hätten, wäre ich aber davon überzeugt, dass dieser Zustand nur eine Frage der Gewöhnung ist. Zu Beginn der Pandemie mussten wir uns daran gewöhnen, nicht mehr so viel außerhalb der eigenen 4 Wände unternehmen zu können. Und nun müssen wir uns erst wieder daran gewöhnen, dass wir auch wieder Dinge unternehmen KÖNNTEN, die 2 Jahre lang kaum möglich waren. KÖNNTEN! Denn die Pandemie ist ja immer noch nicht vorbei, und das wird in den Köpfen vieler Menschen natürlich mitspielen und dafür sorgen, dass sie vielleicht noch ein Jahr warten, bevor sie wieder mehr unternehmen. Der Hauptaspekt ist für mich hier aber die Gewöhnung, die nun langsam wieder in eine andere Richtung stattfinden muss.

  • und dazu kommt, dass einige Personen eben andere Hobbys/Projekte angefangen haben und diese nun Priorität haben.

    Das ist ein Punkt der pro und contra Brettspiele sprechen kann. Es ist nämlich genauso gut möglich, dass andere Sachen wie Urlaub, Skifahren, Essen gehen o.ä. eingespart wird und stattdessen mehr auf solche Hobbys daheim gesetzt wird. Auch weil eben beispielsweise bei einer ausgelassenen Urlaubsreise das Einsparpotential viel größer ist und wenn man sich dann schon das nicht leisten kann, dass man sich dann eben noch etwas fürs Hobby daheim leistet.

    Wird eben auf die Prioritäten der Mehrheit ankommen.

    Edit: Hängt natürlich mit dem Phänomen Cocooning wie von Thygra beschrieben zusammen.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

    Einmal editiert, zuletzt von Sepiroth ()

  • ja es wird zu einem Verlagssterben kommen, meiner Meinung nach auch ohne Inflation. Die beschleunigt das nur...

    Im Moment ist das noch ein Wachstumsmarkt, wo immer mehr neue Anbieter auf den Markt drängen (vor allem risikolos per Crowdfunding), sobald das Wachstum sich abschwächt (das kann durch höhere Preise beschleunigt werden), werden einige auf der Strecke bleiben


    brauche ich 1000 Neue Spiele im Jahr? Nein. Im Schnitt kaufe ich 1 Spiel pro Monat.

    Bei 100 Neuerscheinung finde ich bestimmt auch 12 Spiele. Wird das Geld knapp sind es halt 10.


    Kickstarter / Pile of Shame Problematik: Das trifft doch nur Leute, die Geld übrig haben. "Gebe heute Geld aus, für das ich in 1-3 Jahren ein Produkt erhalte, dass ich eh nicht nutze. Da wird sich nichts ändern."

    Da sehe persönlich das größte Einsparungspotential, aber meiner Meinung wird es eher kleinere Verlage treffen



    Die Pandemie (bzw. die Verfügbarkeit von Spielen) haben dazu geführt, dass wir mehr spielen - statt kaufen. (ungespielte Spiele haben wir nicht). Aber eigentlich hat sich mein Kaufverhalten nicht geändert.

  • Ich empfinde das Preisniveau bei Brettspielen bisher eher als zu niedrig. Ausnahme Kickstarter. Ich habe z.B. Arche Nova auf der Spiel für 60,- oder 65,- Euro gekauft. Ich meine, es waren 60,-. Und ich weiß noch, dass ich mir gedacht habe, dass das aber echt günstig ist.


    Wenn der Trend grundsätzlich in die Richtung geht, weniger und dafür gezielter einzukaufen, dann ist das keine verkehrte Wende.


    Ich kann von mir selbst sagen, dass meine Eltern wesentlich nachhaltiger leben als ich.


    Wobei man auch sagen muss, dass sich die preisliche bzw. wirtschaftliche Lage ja auch wieder verbessern wird.

  • Wobei man auch sagen muss, dass sich die preisliche bzw. wirtschaftliche Lage ja auch wieder verbessern wird.

    Hast du dafür ein paar Argumente, die mich aus meiner depressiven Stimmung reißen können, oder ist das Wunschdenken. Dass es in einigen Jahren oder Jahrzehnten wieder besser sein kann, geschenkt, das dürfte viele Verlage (Unternehmen) allerdings nicht retten.


    Wie gesagt, wenn ich persönlich mein Leben durchdenke, dann kann ich am einfachsten und mit den geringsten Abstrichen an Spielen sparen. Hab eh zu viele. Ich vermute, "viele" denken genauso. Sind aber nur Mutmaßungen, die ich, außer mit anekdotische Evidenz, nicht untermauern kann.

    Die große Stärke der Narren ist es, dass sie keine Angst haben, Dummheiten zu sagen.

  • Es ist halt auch so, wie ich das schon im letzten Livepodcast und neulich bei Potti in einer noch zukünftigen Folge lange erörtert habe: Eigentlich waren Brettspiele generell - aber in Deutschland im speziellen- schon immer zu billig. Auf Kante kalkuliert. Und jeder leidet da darunter. Redakteure verdienen wenig (selbst im Vergleich zum Buchsektor oder Journalismus, wie ich herausfinden musste!) Übersetzer praktisch nichts, Grafiker sollen zu Dumpingpreisen arbeiten. Alles sehr sehr ungesund.

    Diese Billigpreise jagen uns jetzt doppelt und dreifach. Ressourcenpreise lassen die Kosten von Brettspielen schon auf der Produktionsseite ansteigen, Transportkosten sind plötzlich hohe Eurobeträge pro Spiel und ja, durch die gestiegene Inflation macht sich auch das Gehalt bemerkbar. Und diese Facetten treffen gerade alle aufeinander.

    Schon vor Corona und Krieg hätten Spiele teurer sein müssen, damit die Lieferkette nachhaltiger bezahlt werden kann. Ja, das fängt "bei uns Redakteuren" auch an, aber eben auch Grafiker oder Übersetzer sind da besonders gebeutelt. Und es wäre auch schöner, wenn man schon in China produziert auch dort die teuren Fabriken zu nehmen, die auf Umweltschutz und Arbeitsschutz achten. Ja, das gibt es. Sogar zertifiziert.

    Aber GERADE in Deutschland sind wir seit Jahrzehnten billigpreise gewohnt. Ich weiß noch die Diskussion um Robinson Crusoe. 45€ war glaub ich der UVP und es gab Leute die noch auf Amazon und Co geschrieben haben: das ist maximal 39€ wert.

    In den USA war der UVP OHNE STEUERN bei 79USD. Ich glaube nicht, dass sie das hier in absehbarer Zeit in unseren Landen etwas ändern wird an der Philosophie, dass man Brettspiele für so billig kaufen muss.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

    2 Mal editiert, zuletzt von Ben2 ()

  • Hobgoblin : Ich meine das jetzt wirklich ernst. Ich bin sehr zuversichtlich, dass sich die Lage wieder verbessert. Wir haben die Corona Situation, die uns alle mürbe macht und dann noch den Ukraine Krieg, der uns alle mitnimmt und die Wirtschaft enorm belastet. Aber in unserer globalen Wirtschaft belastet die Situation auch sehr viele Konzerne und man wird alles daran setzen, die Situation möglichst bald wieder zu ändern und die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Die aktuelle Situation schadet zu vielen. Jetzt heißt es für uns alle die Zähne zusammenzubeißen und die Zuversicht nicht zu verlieren.

  • Ich will dir gar nicht widersprechen aber ich denke das ist etwas zu kurzsichtig. Siehe Gloomhaven:JotL. UVP: 49,99$ (USA) <-> 64,90€ (DE)

    Da sieht es wieder ganz anders aus. Also pauschal dies zu sagen, ich denke da sollte man vorsichtig sein.


    Crowdfunding (22): AT:O (2. Wave), HEL, Return to PA, USS Freedom, Darkest Dungeon, Primal, Green Hell, CoD: Apocalypse, Legend Academy, Ancient Blood, Agemonia, Bad Karmas, Nanolith, Tidal Blades 2

  • Ausnahmen bestätigen die Regel. Hier drückt die immens hohe internationale Auflage vermutlich den Preis. Ob das sinnvoll ist, sei mal dahin gestellt. Immer noch mal anders mit KS und ähnlichem aber generell: In den meisten Ländern dieser Erde sind die Menschen bereit höhere Preise für Brettspiele zu bezahlen.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Bei Gloomhaven dürften aufgrund von Größe und Gewicht auch die Transportkosten höher ausfallen als bei vielen anderen Spielen, und das wird sicher im UVP mit eingepreist sein.

  • Wieso wird hier mit dem UVP argumentiert?


    In den USA sind 30% Rabatte zum UVP üblich, hier sind es eher 15%.

    "If liberty means anything at all, it means the right to tell people what they do not want to hear." - George Orwell

  • Ben2 Ich schreibe das mit echter Abscheu für den eigenen Euphemismus und die Marktgläubigkeit, die die folgende Aussage nahe legt, aber damit sich die von Dir beklagten Umstände verbessern, braucht die hiesige Brettspielbranche womöglich genau die Marktbereinigung, über die in diesem Thema spekuliert wird. :crying:

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Ben2 Ich schreibe das mit echter Abscheu für den eigenen Euphemismus und die Marktgläubigkeit, die die folgende Aussage nahe legt, aber damit sich die von Dir beklagten Umstände verbessern, braucht die hiesige Brettspielbranche womöglich genau die Marktbereinigung, über die in diesem Thema spekuliert wird. :crying:

    Ich bezweifle dabei aber das hier diejenigen mit den hohen Preisen überleben, sondern die die schamlos dumpen können und den Rest über Masse machen (oder sich eh nur noch auf den internationalen Markt fokkusieren).

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Aber GERADE in Deutschland sind wir seit Jahrzehnten billigpreise gewohnt. Ich weiß noch die Diskussion um Robinson Crusoe. 45€ war glaub ich der UVP und es gab Leute die noch auf Amazon und Co geschrieben haben: das ist maximal 39€ wert.

    In den USA war der UVP OHNE STEUERN bei 79USD. Ich glaube nicht, dass sie das hier in absehbarer Zeit in unseren Landen etwas ändern wird an der Philosophie, dass man Brettspiele für so billig kaufen muss.

    Das ist doch aber tendenziell losgelöst von Brettspielen.


    Abgesehen davon bin ich der Ansicht, dass wir hier in Deutschland in den letzten Jahren durchaus eine Akzeptanz von höheren Preisen bei Brettspielen erlebt haben. (ob die eigentlich noch teurer sein müssten, wäre noch wieder ein anderes Thema).


    Ansonsten ist es ja noch die Frage, was am Ende mehr Gewinn bringt - dass da Redakteure, Grafiker etc. halt die sind, die als erstes durch tendenzielle Einmalzahlungen auf der Strecke bleiben, ja. Aber für Handel/Vertrieb ist am Ende ja egal, ob man über Masse oder Marge auf seinen Gewinn kommt, was natürlich die "Philosophie" des günstig kaufens befeuert.


    Den Preisvergleich zwischen USA- und Deutschland bzw. sprachlich der DACH-Region als Absatzmarkt find ich hingegen aus mehreren Gründen schwierig.

  • Und gleichzeitig wäre aktuell ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, um neben den sowieso schon stark gestiegenen Rohstoff und Energiepreisen, auch noch die Margen für Brettspiele zu erhöhen. Diese Preise würden vermutlich die meisten Käufer davon abhalten, weiterhin Spiele zu kaufen.

    Dazu dann noch all diejenigen, deren Kailax-Regale sowieso schon unter vor der Last zu vieler Spiele zu kollabieren drohen...
    Wirklich keine gute Ausgangssituation für Leute, die damit ihr Geld verdienen.

  • Ich bin sehr zuversichtlich, dass sich die Lage wieder verbessert. Wir haben die Corona Situation

    Wird besser werden, wenn China mit Omikron durch ist. Anscheinend wirkt deren Impfstoff nicht, dazu die Non-Covid Strategie. Wenn China wieder liefern kann, dann geht es mit den Preisen wieder runter. "Nur" Energie bleibt teuer. Bin aber auch zuversichtlich, dass sich die Lage ab 2023 bessert.

  • Meine Wirklichkeit sieht so aus, dass sich viele Menschen Kontakte abgewöhnt haben, sie lethargischer in der Terminplanung sind, ein Stück weit sich angewöhnt haben, in ihrem Home Office zu sein, auch nach Feierabend.

    Das Phänomen bemerke ich auch. Gerade diese Verabredungsträgheit.