… und Adlerjägerinnen. Ein Spiel mit Reitern auf ihren wilden Pferden, Kräutersammlern und dem Großen Schamanen. Und mit Kaichi. Das sind die Geschichtenerzähler, der in den goldenen Bergen des Altai lebenden Nomadenstämme. In deren Rolle schlüpft ihr und schnallt euch sinnbildlich die Topshur, eine 2-seitige Laute, um.
Dazu möchte ich euch kurz die Spielgeschichte vorstellen und ein paar Impressionen des aktuellen Prototypen zeigen (das Spielmaterial ist natürlich noch nicht final):
Ihr begebt euch auf eine Reise ins sagenumwobene Altai-Gebirge. Dort sucht ihr nach den Kraftorten eurer Ahnen und stellt euch den Aufgaben des Großen Schamanen. Begleitet werdet ihr jeweils von eurem Adler und einem Krafttier (Elch). Im Reisegepäck habt ihr 8 Landschaften und 9 Reisekarten, die ihr wahlweise anlegt oder ausspielt (als „Topshur“- bzw. Pflichtaktionen). Unterwegs ist dabei ein gutes Einteilen der Kräfte gefragt, da die Landschaft immer weitläufiger wird. Wer kraftspendende Quellen findet und mit seinem Reiter erreicht, kann die Reichweite jedoch vergrößern. Dazu gibt es neben den Pflichtaktionen noch zahlreiche Sonderaktionen (bspw. das „Reisen mit dem Elch“). Ein besonderes Highlight des Spiels sind die Kraftorte, auf denen mächtige Zirbelkiefern wie Gipfel aus dem Nebelmeer ragen, versinken und an anderer Stelle wieder auftauchen …
Altai ist ein mythisch angehauchtes, interaktives Karten- und Legespiel für 2 bis 4 Spieler*innen ab 10 Jahren. Das Spiel dauert ca. 45 Minuten je Spieler*in. Für den Einstieg ist das Grundspiel gedacht, das sich zum Kennerspiel (inkl. Solovariante) ausbauen lässt. Für erfahrene Adlerjäger*innen gibt’s weitere drei Module, u. a. mit zusätzlichen Krafttieren (Wolf und Bär), die das Spiel abwechslungsreicher und noch anspruchsvoller machen. Eine Kampagne verbindet das Grund- und Kennerspiel mit allen Modulen zur „Goldenen Reise“.
(Abb. 1: das voll bepackte Reisetableau eines Spielers zu Beginn der Reise; Abb. 2: die weite Landschaft von zwei Spielern am Ende einer Reise; Abb. 3: „auf der Fährte des Schneeleoparden“ beim dritten Modul; Abb. 4: im Vordergrund das Reisetableau eines Spielers nach einer weiteren Reise)
An dem Spiel werkle ich schon ein „paar“ Jahre. Die erste Version stammt von 2012 und war mein schnell noch eingereichter Beitrag für den damaligen Hippodice-Wettbewerb. Dafür gab es dann auch wertvolles Feedback, wenngleich es nicht für die Finalrunde gereicht hat. Heute weiß ich, dass drei Monate Entwicklungszeit natürlich viel zu kurz waren. Dass es bis zur heutigen Version dann aber noch so lange dauern würde, hätte ich auch nicht geahnt. Bis Ende 2014 hab ich zunächst intensiv daran weitergearbeitet. Von den vielen Testspielen bis heute, war das auf dem Wiener Spielefest zusammen mit Klemens Franz, Stefan stadler (der damals noch Redakteur bei Lookout war) und Christian Opperer das für mich bisher eindrücklichste. Und sicherlich auch das ernüchterndste, wenn ich an die Kommentare (und lieb gemeinten „Ausflüchte“) während des Spiels zurückdenke. Da leidet das Spieleautorenherz und nimmt doch sooo viele wichtige Erkenntnisse mit auf die weitere Reise der Spielentwicklung … Die in den folgenden Jahren immer wieder mal für längere Zeit unterbrochen wurde: wegen notwendiger Schaffenspausen und kreativer Sackgassen; wegen mitunter quälend langer Phasen des Wartens auf Feedback von weiteren Verlagen; oder für die Entwicklung anderer eigener Spiele (wie z. B. Blocky Mountains, das ich nach erfolgreicher Crowdfunding-Kampagne im Eigenverlag veröffentlicht habe und das 2018 bei Noris in einer Neuauflage erschienen ist). Über die Höhen und Tiefen während einer so langen Entwicklungszeit gäbe es jedenfalls noch viel zu erzählen …
Ich bin nun an einem Punkt der Entwicklung angekommen, wo ich der Ansicht bin, dass ich das Spiel (allein) nicht weiter verbessern kann. Darum wage ich mich einfach mal aus der Deckung, um zu fragen, wie euch der hier vorgestellte Prototyp so gefällt. Bei Interesse (und wenn ihr tiefer ins Altai-Gebirge vordringen wollt), kann ich gerne in den nächsten Tagen die aktuelle Spielregel zum Lesen zur Verfügung stellen.