Living Forest (Pegasus / Ludonaute)

  • Hat dir hier eigentlich schon jemand gratuliert, Thygra ? Wenn du das im Livestream warst, dann sah man dir sie Freude jedenfalls schon sehr an... :)

    Vielen Dank! Ja, ich war vor Ort dabei. Und ja, natürlich ist die Freude groß. :)

    Nachfrage: Hast Du Living Forest als Redakteur betreut oder warst Du "nur" für die Regeln verantwortlich?

    Das Spiel wurde vom französischen Verlag Ludonaute redaktionell betreut. Ich war für die deutsche Lokalisierung verantwortlich, also primär Übersetzung, zum Teil kleine Umstrukturierung der Anleitung sowie Klärung entdeckter Regelunklarheiten (wie zum Beispiel eben erwähnt, dass die Bäume auf den Bonusplättchen unterschiedlich sind oder wie man vorgeht, wenn jemand die Entscheidung über das weitere Aufdecken von Karten vom Aufdecken der anderen Naturgeister abhängig machen möchte).

  • habe ich ja extra in der deutschen Anleitung den oben bereits erwähnten Satz ergänzt, dass alle Startbäume und alle Bäume auf den Bonusplättchen jeweils unterschiedlich sind.

    War für mich durch den von dir ergänzten Satz in V1.0: "Die Start-Bäume und die Bäume auf Bonus-Plättchen gelten als unterschiedlich zu allen anderen Bäumen" ausreichend deutlich, durch das Wörtchen jeweils, wie in deinem Beitrag, wäre es dann aber 100% wasserdicht.


    Auch von mir herzlichen Glückwunsch zum Kdj :)

  • Kann man schon was zur kommenden Erweiterubg sagen? Bei der Brettspielbox gab es eine entsprechende Info.

    Erweiterung? Freue ich mich drauf und hoffe, dass es dadurch etwas länger geht. Manche Partien enden nämlich zu schnell :)

  • Kann man schon was zur kommenden Erweiterubg sagen? Bei der Brettspielbox gab es eine entsprechende Info.

    Erweiterung? Freue ich mich drauf und hoffe, dass es dadurch etwas länger geht. Manche Partien enden nämlich zu schnell :)

    Kannst ja die Siegbedingung erhöhen: Leider anders als bei Mystic Vale oder Port Royal kann man nicht beliebig erhöhen, denn die Baum-Siegbedingung ist ja auch 15-17 (je nach Spielerzahl) gedeckelt, ohne Klauen sogar auf 14.

  • Habe heute mal eine Solopartie gewagt - das ist ja echt bockschwer…. Regelfrage: gilt das Spiel als gewonnen unmittelbar nachdem ich 12 Bäume oder Blumen habe oder muss dann noch geguckt werden ob auch die Feuer in der Runde gelöscht werden (Warane nehmen würde ja ggf. Niederlage bedeuten).

    Ansonsten hab ich es jetzt zu zweit und zu viert die Tage auf dem Tisch gehabt und es war vom Spielgefühl her völlig anders. Zu viert war wahnsinnig was los im Steinkreis und ein Hin und Her mit den Bonusplättchen. Zu zweit ging das dort eher entspannt zu.

    Gefällt mir bisher weiterhin wirklich gut. 👍

  • Regelfrage: gilt das Spiel als gewonnen unmittelbar nachdem ich 12 Bäume oder Blumen habe oder muss dann noch geguckt werden ob auch die Feuer in der Runde gelöscht werden (Warane nehmen würde ja ggf. Niederlage bedeuten).

    Aus der normalen Spielanleitung:

    "Das Spiel endet sofort, wenn zu Beginn einer Phase „C: Rundenende“ mindestens ein Naturgeist eine oder mehrere der folgenden drei Siegbedingungen erfüllt hat."

    An dieser Regel ändert sich meines Wissens im Solospiel nichts. Du nimmst dann also ggf keine Warane mehr.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Könnten Die, die das Spiel vielleicht schon öfter gespielt haben, einmal eine Einschätzung geben, wie viel Prozent bei dem Spiel in etwa glücksabhängig sind?

    Solo kann ich dazu nichts sagen, aber im Mehrspieler halte ich das Spiel - wenn man die Kartendistribution verinnerlicht hat - für ziemlich kontrollierbar. Zumindest das Karten-Aufdecken kann man sehr schnell stochastisch überblicken. Wirkliches Glücksmoment ist am ehesten noch welche Karten wann in den Markt kommen. Daher ist es nicht so glücksbefreit wie Terra Mystica, ich würde das in einer Liga mit Dominion einordnen, so 20-25% wenn man es unbedingt prozentual ausdrucken will.


  • ich persönlich halte das Spiel zwar nicht für glückslastig, aber es kann meiner Erfahrung nach leicht zu kingmaking-Situationen kommen, wenn einzelne Spieler direkt rechts von einem nicht darauf achten, was der danach macht, sondern primär ihre eigene Strategie verfolgen - war bei uns bspw. im letzten Spiel in einem Feuersieg geendet hat, dem man früher hätte präventiv entgegentreten können…


    Noch eine allgemeine Anmerkung zu Spielregelformulierungen (siehe weiter oben):

    Das Wort „und“ finde ich oft problematisch, weil für mich so bisweilen syntaktische Klammern interpretiert werden, die zu falscher Lesart führen können - mit „als auch“ oder „sowie“ stattdessen wären die Aussagen für mich in solchen Fällen generell klarer.

    Einmal editiert, zuletzt von LeGon ()

  • so 20-25% wenn man es unbedingt prozentual ausdrucken will.

    25% - was? Zu 25% Anteil, dass man den Partieerfolg nicht selbst in der Hand hat? :/

    Hätte man einen gemeinsamen Nachziehstapel, ein Spieler kann die ganzen Asse ziehen und der folgende Spieler bekommt nur die Zwoen zu fassen, DAS wäre in meinen Augen glückslastig. Aber hier hat jeder ein gleichwertiges eigenes Deck. Es liegt nur eine Varianz vor, in welchen Happengrößen die Fähigkeiten genutzt werden können. Und wirklich nutzlose Aktionen gibt es ja nicht mal. Selbst das Magie-Fragmente nehmen hat einen guten Wert.
    Wenn die Mitspieler ihren Wald nicht Abbrennen "wollen", dann verliert sogar das Nachziehen vom Tierstapel an Gewicht vom Partieausgang.

    Gefühlt habe ich den Eindruck, dass die richtigen, umsichtige Entscheidungen zu treffen, mehr als 75% Anteil am Erfolg hat. Es läuft nicht immer so, wie man es sich im Idealfall wünschen würde. Aber - wäre das der Fall, was hätten wir dann für ein Spiel vor uns liegen? Strunzlangweilig? Völlig emotionsbefreit? :/

    Liebe Grüße
    Nils (ist aus der Bande der Brandstifter ausgestiegen. 8-)) )

  • Den Glücksanteil den ich sehe betrifft nur den Markt. Wenn da in einer für den entsprechenden Spieler günstigen Reihenfolge die für ihn am besten passenden Karten rauskommen, und auch wenn man Eingangs Glück beim aufdecken hat, kann das das Spiel schon nachhaltiger beeinflussen. Aber es ist kein regelmäßig spielentscheidenden Glücksanteil.


    Und wenn ich das so schreibe ist das auch nichts negatives, ich bin ein großer Fan von Glücksanteilen im Kennerspielbereich. Terra Mystica ist ja genau aus diesem Grund kein Spiel, das unseren Tisch allzu oft erreicht.

  • Hehe - erkläre dich, worauf du aus bist. 8o
    pro Karte aufdecken, pro Zug, pro Runde, pro Partie :?:

    Ich habe die Frage extra so offen gestellt. Vielleicht doch etwas Hintergrund:

    Gestern haben wir über BGA meine ersten beiden Partien (zu viert) gespielt und das Spiel hat mich insgesamt etwas ratlos zurück gelassen. Es hat sehr viele Komponenten, die mich eigentlich glücklich machen sollten - aber ich war am Ende dennoch frustriert... hier ein Paar Eindrücke - und ja, ich weiß, dass das eben ERSTeindrücke sind, aber genau deswegen bin ich ja gerade HIER ;)


    1) Glückkomponente: Ich hatte während der Partie mehrfach Spielzüge, die einfach von vornherein kaputt waren: Karte gezogen, schwarze Münze, schwarze Münze, schwarze Münze(hier waren bei 8 Karten nur noch 2 schwarze Münzen drin). Ich hatte zu dem Zeitpunkt keine Xe - ich hab nichts tun können, stattdessen musste ich "aussetzen" und hab in dem Zug noch 3 Warane bekommen, weil ich ja auch kein Wasser hatte. Das war definitiv ein Frustrationsmoment: nichts tun können UND bestraft werden.


    2) "Das Spiel spielt Dich" - man hat ja keinen Einfluss darauf, was man zieht: also hab ich halt 8 Sonnen, 2 Pflanzen, 3 Wasser und 1 Schritt oder so. Damit ist mein Zug schon völlig klar. Ich hab in dem Rahmen noch ne Möglichkeit, minimal doch was zu entscheiden, nämlich WAS ich kaufe... vorausgesetzt, da ist überhaupt was, das ich haben will (wenn ich in der Partie Bäume forciere und keine Karten mit Pflanzen oder Karten mit weißer Münze ausliegen... dann: was?). Weiße Münzen scheinen überhaupt ja sehr gut zu sein - während ich in meinen Zügen nie eine zur Auswahl hatte, hat Spieler 3 gleich 3 bekommen und konnte immer sein komplettes Deck ausspielen (hier hatte er wohl Glück, die Münzen in der richtigen Reihenfolge zu ziehen). Wenn ich Spieler 4 bin und die Verteilung von oben gezogen habe... und die anderen mir aber die guten Karten weg gekauft haben und alle Feuer gelöscht sind... dann hab ich wieder quasi einen Aussetzzug, was wieder Frustrationsmoment ist.


    3) Wie ernst nehme ich das Spiel? WENN es ein Kennerspiel im unteren Bereich ist, dann sollten die Spielzüge ja insgesamt doch recht flott gehen... aber: man kann das Spiel halt auch ernst nehmen und einfach mal wissen, was noch im eigenen Deck ist, indem man die Karten trackt, die in den Discard gehen - als letzter voll viel einzukaufen, damit gleich viele Feuer da liegen und als Startspieler einfach kein Wasser zu haben, ist ja auch unsinnig. Ergo müsste man eigentlich voll lange überlegen (mehr als in anderen Expertenspielen eigentlich, weil Karten tracken ja nun mal doch recht denklastig ist). Gleichermaßen müsste man zumindest den Überblick behalten, was die anderen denn eigentlich für Karten kaufen, wie viele schwarze Münzen die anderen schon ausgespielt haben bis sie wieder mischen müssen. Bei BGA wird einem ja immerhin sofort angezeigt, wie viele schwarze Münzen die anderen und man selbst im Deck hat und welche Symbole sie in welcher Häufung gerade ausgespielt haben... offline müsste ich halt zählen oder mir Notizen machen.


    4) Push your luck - Vielleicht ist das einfach der Punkt, an dem ich scheitere. Wenn ich eine 80%-Chance habe, KEINE schwarze Münze zu ziehen, sollte ich das tun, weil ich in 80% der Fälle eben keine ziehe und dann einen besseren Zug habe. Das bringt mir aber wenig in der Partie, in der ich eben doch Opfer der 20% bin. Wenn es mir darum ginge, die Mehrheit meiner Partien zu gewinnen, wäre das sicher dann ne gute Idee... aber es geht mir ja darum, DIESE Partie zu gewinnen - und deshalb sollte man eigentlich NIE noch mal ziehen AUSSER man hätte eh nur symbole für einen Spielzug... dann wäre es ja auch egal. Aber das wiederum fühlt sich halt frustrierend an, weil man selbst nichts dazu kann... Ist es also wirklich push your luck? Deswegen hab ich oben halt auch gefragt... WENN derjenige mit Glück belohnt wird, dann nimmt Können ja einen deutlich kleineren Teil beim Spiel ein...


    Wenn ich die Forenposts hier lese, dann scheint es ja zumindest so zu sein, dass Können bei dem Spiel doch eine nicht unerhebliche Rolle spielt - gut! Aber macht man dann nicht mit Punkt 3) das Spiel einfach völlig kaputt? Aber wenn ich das Spiel eben NICHT ernst nehmen... ist es dann nicht einfach ein "ups, ich hab zufällig was gezogen und jetzt kann ich eine zufällige Aktion machen"?


    Wie das immer so ist, wenn ich über ein Spiel so viel schreibe: Mich interessiert wirklich, was das Spiel kann - und was sich dahinter verbirgt (vielleicht ein Matherätsel so wie bei Res Arcana...).


    >edit: 4) eingefügt weil vergessen.

  • 1) Glückkomponente: Ich hatte während der Partie mehrfach Spielzüge, die einfach von vornherein kaputt waren: Karte gezogen, schwarze Münze, schwarze Münze, schwarze Münze(hier waren bei 8 Karten nur noch 2 schwarze Münzen drin). Ich hatte zu dem Zeitpunkt keine Xe - ich hab nichts tun können, stattdessen musste ich "aussetzen" und hab in dem Zug noch 3 Warane bekommen, weil ich ja auch kein Wasser hatte. Das war definitiv ein Frustrationsmoment: nichts tun können UND bestraft werden.

    Hmm - dass sieht mir doch noch nach einer starken Lernkurve aus.

    Die drei Einzelgänger-Karten sind die stärksten Karten in deinem Deck. Warum kann man damit nichts anfangen? Du hast wenig Wasser und legst selbst noch Feuer? :/
    1 Wasser hast du immer auf der Hand. Die Einzelgänger Karten ohne Wasser haben Baum-Kaufkraft.
    Statt mit dem Kartenkauf Flammen im Wald zu ergänzen, hättest du einen Wasser-Baum kaufen können. Damit hättest du die zweite Flamme abgewehrt und dich hätte nur noch einer von den drei Waranen ereilt. ;)

    Und warum Frust? Für den nächsten Zug hast du die Gewissheit mindestens den Rest des Decks spielen zu können - ein dann sackstarker Zug.

  • Ein starker Zug, der mir ggf nichts bringt.... wenn ich startspieler bin und den schlechten Zug habe, hab ich danach wieder 2 Züge, wo ich (im 4-Spieler-Spiel) sehr darauf angewiesen bin, was die anderen machen, sodass ich ggf. schon wieder nicht das machen kann, was ich WILL, sondern das, was ich muss(weils überbleibt oder ich keine Warane bekommen will).

    Ich weiß auch nicht mehr, welche aktion ich dann gemacht habe - aber EIN Feuer löschen fühlt sich als Spielzug halt sehr blöd an, wenn andere im selben Spielzug dann 3 Bäume bekommen (überholen, mein token nehmen, Baum kaufen mit Bonus aktion und normal Baum kaufen) - auch dazu konnten sie nichts, denn sie konnten ja nicht beeinflussen, dass sie dann z.B. genau 3 Bewegung UND 4 Pflanzen auf der Hand haben...

  • 1) Glückkomponente: Ich hatte während der Partie mehrfach Spielzüge, die einfach von vornherein kaputt waren: Karte gezogen, schwarze Münze, schwarze Münze, schwarze Münze(hier waren bei 8 Karten nur noch 2 schwarze Münzen drin). Ich hatte zu dem Zeitpunkt keine Xe - ich hab nichts tun können, stattdessen musste ich "aussetzen" und hab in dem Zug noch 3 Warane bekommen, weil ich ja auch kein Wasser hatte. Das war definitiv ein Frustrationsmoment: nichts tun können UND bestraft werden.

    Du hast ja zumindest noch 1 Aktion, die du machen kannst, vermutlich nimmst du 1 Magiefragment. Damit wirst du zumindest 1 Waran schon mal wieder los, sobald er kommt.

    Im nächsten Zug kannst du aber nun dein gesamtes Deck aufdecken und aus dem Vollen schöpfen. Dann hast du auch eine Auswahl, welche Aktionen du machen möchtest.

    2) "Das Spiel spielt Dich" - man hat ja keinen Einfluss darauf, was man zieht: also hab ich halt 8 Sonnen, 2 Pflanzen, 3 Wasser und 1 Schritt oder so. Damit ist mein Zug schon völlig klar. Ich hab in dem Rahmen noch ne Möglichkeit, minimal doch was zu entscheiden, nämlich WAS ich kaufe... vorausgesetzt, da ist überhaupt was, das ich haben will (wenn ich in der Partie Bäume forciere und keine Karten mit Pflanzen oder Karten mit weißer Münze ausliegen... dann: was?).

    Nein, dein Zug ist damit nicht völlig klar. Es kann trotzdem sinnvoll sein, keine Karten zu kaufen, sondern etwas anderes zu tun. Es kann vielleicht sogar sinnvoll sein, weitere Karten aufzudecken und das 3. schwarze Symbol in Kauf zu nehmen, um lieber 1 Aktion zu machen, die man WIRKLICH machen möchte, anstatt nur das zu tun, was die Symbole einem vorzugeben scheinen. Das kommt aber sehr auf die Gesamtsituation an.

    3) Wie ernst nehme ich das Spiel?

    Das eigene Deck sollte man schon einigermaßen kennen, um zu wissen, was noch darin liegt. Aber bei den anderen Spielern mitzuhalten, wer noch wie viele schwarze Symbole hat, ist unnötiger Aufwand. Man sollte grob im Auge behalten, wer welche Symbole gekauft hat, aber das reicht IMHO völlig aus.

    4) Push your luck

    Living Forest hat eine push-your-luck Komponente, ist aber kein push-your-luck Spiel. Just my 2 cents.

  • Ein starker Zug, der mir ggf nichts bringt....

    Das kann ich nachvollziehen. Weshalb sollte dir ein Zug nichts bringen, bei dem du aus vielen Symbolen schöpfen kannst?

    auch dazu konnten sie nichts, denn sie konnten ja nicht beeinflussen, dass sie dann z.B. genau 3 Bewegung UND 4 Pflanzen auf der Hand haben...

    Vielleicht konnten sie das ja doch beeinflussen, weil sie zum Beispiel Tiere gekauft haben, die sowohl Bewegung und Pflanzen gleichzeitig bringen? ;)

  • fühlt sich als Spielzug halt sehr blöd an,

    ja - es gibt in dem Spiel unterschiedlich starke Züge. Aber - zu Beginn haben alle Spieler die gleiche Summe an Fähigkeiten im Deck. Wie sie kommen und was man daraus macht, ist doch der Reiz des Spiels. DAS will gemeistert werden.

    Ein Spiel, in dem jede Aktion gleichwertig ist - ist banal - weil es egal wird, was man macht. 8o

  • Ein starker Zug, der mir ggf nichts bringt....

    Das kann ich nachvollziehen. Weshalb sollte dir ein Zug nichts bringen, bei dem du aus vielen Symbolen schöpfen kannst?

    auch dazu konnten sie nichts, denn sie konnten ja nicht beeinflussen, dass sie dann z.B. genau 3 Bewegung UND 4 Pflanzen auf der Hand haben...

    Vielleicht konnten sie das ja doch beeinflussen, weil sie zum Beispiel Tiere gekauft haben, die sowohl Bewegung und Pflanzen gleichzeitig bringen? ;)

    Wie ich beschrieben habe: ich bin startspieler und habe einen "schlechten" zug. Danach bin ich vierter Spieler, habe einen theoretisch starken zug mit vielen symbolen - aber die Optionen, die mir als vierter Spieler übrig bleiben, sind schlecht - so wird aus einem starken zug ein mittelmäßiger.


    Und ja: Vielleicht haben sie das. Aber sie können halt nicht beeinflussen, wann sie diese Karten ziehen. Vielleicht ziehen sie die ja in einem Zug, wo sie sonst überhaupt keine Pflanzen haben... man verschiebt durch das Kaufen von Karten ja nur Wahrscheinlichkeiten.

  • Also ich hab jetzt einige Partien auf dem Tisch und BGA hinter mir.

    So richtig gezündet hat es nicht. Mir fehlen wie auch Brettspiel Dude manchmal die Entscheidungen. Das Push-your Luck mit den Karten macht zumindest am Tisch Spaß, wenn man mit den anderen Spielern mitfiebern kann.

    Oft reicht es aber sein Glück einfach nicht weiter mit Karten spielen zu versuchen, da man in der Regel 2 sinnvolle Aktionen hinbekommt, wenn man nichts riskiert.


    Ansonsten sind viele Entscheidungen dann recht logisch zumindest wenn es sich um Feuer handelt.

    Ich will Feuer löschen und bin gleich Startspieler -> viele Karten kaufen

    Der Spieler nach mir will Feuer löschen und ist gleich Startspieler -> keine/wenige Karten kaufen


    Baum und Blumenspieler kann man nicht wirklich direkt stoppen, außer entsprechend die Karten und Bäume selbst wegzukaufen und mit der Bewegung entsprechend die Tokens zu stibitzen.

  • fühlt sich als Spielzug halt sehr blöd an,

    ja - es gibt in dem Spiel unterschiedlich starke Züge. Aber - zu Beginn haben alle Spieler die gleiche Summe an Fähigkeiten im Deck. Wie sie kommen und was man daraus macht, ist doch der Reiz des Spiels. DAS will gemeistert werden.

    Bei einem Spiel, in den jede Aktion gleichwertig ist - ist banal - weil es egal wird, was man macht. 8o

    Und damit hab ich halt mein Problem... Auf 1000 Partien haben alle in etwa gleich starke Züge über alle Spiele. Aber auf die kleine Stichprobe EINES Spieles bezogen ist das sogar sehr unwahrscheinlich. Ein Spieler wird in der Summe schlechtere Züge haben als die anderen wegen Luck of the Draw. Ich sag nicht, dass der nicht dennoch gewinnen kann - aber es fühlt sich dann eben so an, als würde man bei einem Euro vorher auswürfeln, wer mit wie vielen Minuspunkten startet (das Glück über die ganze Partie kanalisiert auf einen Wurf halt).

  • Brettspiel Dude

    Bei Living Forest ist es viel weniger wichtig (als sonst üblich) viele Aktionen zu haben. Es kommt mehr darauf an starke Aktionen zur richtigen Zeit zu haben.

    Zum Beispiel erachte ich es als eher stark drei Einzelgänger schnell aufzudecken und mit der einen Aktion einen Baum oder starke Karte zu kaufen und im nächsten Zug mit Gewissheit das ganze Restdeck raus zu hauen und alle Möglichkeiten offen zu haben. (Es sei denn man kassiert deswegen Warane. ...)

    Dann ist es oft auch wichtiger, das zu tun was gerade notwendig ist, auch wenn die Symbole nicht so gut passen und gegebenfalls passendere Aktionen liegen zu in lassen. Wenn du gegebenfalls in Warane läufst ... Lösch vorher schon ein bisschen Feuer, wenn du dem Feuerspieler eine grandiose Vorlage lieferst ... Kauf weniger Karten, nimm dem Baumspieler einen billigen Baum weg den dieser noch nicht hat.

    Die Abwägung was gerade wichtig ist, ist viel relevanter als die Zug-Optimierung auf die gezogenen Symbole. Und die Abwägung ist auch die Basis der Push your Luck Entscheidung.

    (Das "Spiel spielt dich" ist genauso falsch wie in Arche Nova wo man ja mit ähnlicher Argumentation immer auf die stärkste Aktionskarte auf Position 5 verweisen könnte.)


    Und ... das Spiel macht ohne Karten zählen mehr Spaß und für normal "gutes Spiel" ist das auch nicht nötig.

  • Baum und Blumenspieler kann man nicht wirklich direkt stoppen, außer entsprechend die Karten und Bäume selbst wegzukaufen und mit der Bewegung entsprechend die Tokens zu stibitzen.

    Wie Thygra mal angemerkt hat - meine das zumindest von ihm gelesen zu haben - ist Living Forest eben kein Strategie-, sondern ein Taktikspiel. Ich würde fast sagen, mehr noch, man muss versuchen, möglichst lang die Balance zwischen allen Gewinnoptionen zu halten und Ausreißer anderer Spieler korrigieren.


    Was ich nachvollziehen kann, ist die Ratlosigkeit einiger, da gegen Ende wirklich oft spielentscheidend ist, wer bei gleich wachsamen Mitspielern Startspieler ist und der dann aus den vollen Möglichkeiten schöpfen kann - insofern bin ich auch nicht zu 100% von dem Spiel überzeugt. Mir persönlich sind auch die Einzelgänger zu schwach, die werden selten gezogen - ab und zu die Kobra, die am Ende zwei Blumen bringt und in der Folgerunde auf jeden Fall ins Spiel kommt; ich habe es aber auch schon mit der Spinne versucht, die vier Baum hat, oder den Tapir, geriet durch die schwarzen Symbole mittelfristig dennoch jedesmal ins Hintertreffen. So ging es auch den anderen, die mit Einzelgängern so gut wie nie wirklich langfristig Chancen hatten, im Gegensatz zu denjenigen mit geselligen Tieren - beruht auf meiner Einschätzung nach etwa 25 Partien, davon rund 10 2p, 5 3p und 10 4p.

    2 Mal editiert, zuletzt von LeGon ()

  • Und ... das Spiel macht ohne Karten zählen mehr Spaß und für normal "gutes Spiel" ist das auch nicht nötig.

    BGA und Reallife unterscheiden sich da dann doch. Auf BGA ist es eben doch leicht möglich zu sehen, was die Mitspieler können und das für das eigene Handeln zu berücksichtigen. Das "möchte" man aber auf dem Tisch nicht selbst verwalten müssen.

  • Wie ich beschrieben habe: ich bin startspieler und habe einen "schlechten" zug. Danach bin ich vierter Spieler, habe einen theoretisch starken zug mit vielen symbolen - aber die Optionen, die mir als vierter Spieler übrig bleiben, sind schlecht - so wird aus einem starken zug ein mittelmäßiger.

    Ah, jetzt habe ich es verstanden, was du meintest. Aber du hast ja keinen "schlechten" Zug. Ein Zug mit nur einer Aktion ist nicht automatisch schlecht, von diesem Gedanken muss man sich freimachen in diesem Spiel.

    Und als vierter Spieler sind deine Optionen zwar etwas kleiner, aber auch das ist nicht automatisch schlecht.

    Oft reicht es aber sein Glück einfach nicht weiter mit Karten spielen zu versuchen, da man in der Regel 2 sinnvolle Aktionen hinbekommt, wenn man nichts riskiert.

    Und genau das ist nicht zielführend bzw. nicht siegbringend. Zwei Aktionen sind nicht automatisch besser als nur eine Aktion zu haben. Deshalb gibt es immer wieder Situationen, in denen das Aufdecken weitere Karten bis zum 3. schwarzen Symbol sinnvoll sein kann, weil man dann eine starke Aktion machen kann, bevor man zwei beliebige Aktionen macht, die einem nicht dem Sieg näherbringen.

  • Ergänzung zu der Argumentation des Aufeinanderfolgens von starken/schwachen Zügen:

    Was meiner Meinung das Spiel gerade zu Beginn tatsächlich unbalanced, ist die Regel, dass neue Karten oben auf den Nachziehstapel gelegt werden. Habe ich in der ersten Runde einen grottigen Start, bekomme ich unter Umständen sehr schnell drei schwarzen Symbole und habe trotzdem keine starke Aktion. Mein Nebensitzer zieht dagegen fast alle Sonnen. Damit kauft er sich so viele Karten, dass auch sein zweiter Zug nicht nur mit einigen wenigen schwarzen Karten endet, sondern auch ganz viele neue Karten bereits gespielt werden können und danach in den ersten Reshuffle mit einfließen.


    Andererseits werden die Designer das Thema hoffentlich adressiert und sich vielleicht auch was zu der Regel gedacht haben, was sich für mich erst noch bestätigen muss… :)

  • Ergänzung zu der Argumentation des Aufeinanderfolgens von starken/schwachen Zügen:

    Was meiner Meinung das Spiel gerade zu Beginn tatsächlich unbalanced, ist die Regel, dass neue Karten oben auf den Nachziehstapel gelegt werden. Habe ich in der ersten Runde einen grottigen Start, bekomme ich unter Umständen sehr schnell drei schwarzen Symbole und habe trotzdem keine starke Aktion. Mein Nebensitzer zieht dagegen fast alle Sonnen. Damit kauft er sich so viele Karten, dass auch sein zweiter Zug nicht nur mit einigen wenigen schwarzen Karten endet, sondern auch ganz viele neue Karten bereits gespielt werden können und danach in den ersten Reshuffle mit einfließen.


    Andererseits werden die Designer das Thema hoffentlich adressiert und sich vielleicht auch was zu der Regel gedacht haben, was sich für mich erst noch bestätigen muss… :)

    Ist das so? Guck, das ist mir gestern gar nicht aufgefallen... das wiederum finde ich dann doch wieder gut, weil es ne Möglichkeit gibt, den nächsten Zug planbar zu machen (mit der gültigen Einschränkung, die du gebracht hast)

  • Oft reicht es aber sein Glück einfach nicht weiter mit Karten spielen zu versuchen, da man in der Regel 2 sinnvolle Aktionen hinbekommt, wenn man nichts riskiert.

    Und genau das ist nicht zielführend bzw. nicht siegbringend. Zwei Aktionen sind nicht automatisch besser als nur eine Aktion zu haben. Deshalb gibt es immer wieder Situationen, in denen das Aufdecken weitere Karten bis zum 3. schwarzen Symbol sinnvoll sein kann, weil man dann eine starke Aktion machen kann, bevor man zwei beliebige Aktionen macht, die einem nicht dem Sieg näherbringen.

    Wie geschrieben "oft". Aber selbst wenn ich dann nur 2 Wasser habe und genug Sonnen/Bäume für eine gute Aktion, dann lösche ich gerne ein Feuer und kaufen mir einen Baum Karte, anstatt dann nur den Baum/Karte kaufen zu können.


    Klar gibt es Situationen wo mir nur eine Aktion reicht, insbesondere wenn ich durch das Platzieren eines Baumes eine weitere auslösen kann.

  • Ein Spieler wird in der Summe schlechtere Züge haben als die anderen wegen Luck of the Draw.

    Bei einem gemeinsamen Nachziehstapel hast du mein Verständnis. Aber hier haben mit dem ersten Durchlauf des Decks alle Mitspieler in Summe fast die gleichen Fähigkeiten auf der Hand gehabt - nur in unterschiedlichen Dosierungen. Das ist der Preis der Varianz - des Wiederspielwerts. Titel ohne Varianz sind in der Regel nach wenigen Partien gelutscht. :/

  • Ein Spieler wird in der Summe schlechtere Züge haben als die anderen wegen Luck of the Draw.

    Bei einem gemeinsamen Nachziehstapel hast du mein Verständnis. Aber hier haben mit dem ersten Durchlauf des Decks alle Mitspieler in Summe fast die gleichen Fähigkeiten auf der Hand gehabt - nur in unterschiedlichen Dosierungen. Das ist Preis der Varianz - des Wiederspielwerts. Titel ohne Varianz sind in der Regel nach wenigen Partien gelutscht. :/

    Nicht unbedingt. Einige Kartenhände sind ja an einem bestimmten Punkt der Zugreihenfolge schlechter oder besser. Wie gesagt: über 100 oder mehr Partien wird sich das egalisieren und in manchen Partien wird es einfach nicht spürbar sein.

    Wiederspielbarkeit kann man durchaus erzeugen durch statische Veränderungen: Variable Player Powers, Ausliegende Ereignisse, die Spielregeln (leicht) abändern, das Reinmischen bestimmter Karten in den Tierestapel (von dem dann alle ziehen), unterschiedliche (gleiche) Startdecks für alle, alternative Bäume, die ausliegen, andere Einzelgänger in den Startdecks etc. (das heißt nicht, dass das besser wäre. Wollte nur aufzeigen, dass die Randomness nicht für Wiederspielbarkeit zwingend ist)

  • Nicht unbedingt. Einige Kartenhände sind ja an einem bestimmten Punkt der Zugreihenfolge schlechter oder besser. Wie gesagt: über 100 oder mehr Partien wird sich das egalisieren und in manchen Partien wird es einfach nicht spürbar sein

    Du hast Recht, das gleich sich nicht immer in der selben Partie aus, da ist durchaus ein Glücksfaktor drin.

    Aber ich vermute die 100 sind stark übertrieben. Ich denke da eher an die Größenordnung 5 Partien, was die ein 30 bis 40 Minuten Spiel eigentlich völlig in Ordnung ist. Außerdem betrachte ich den Glücksfaktor nach wie vor als nicht besonders entscheidend.

  • Einige Kartenhände sind ja an einem bestimmten Punkt der Zugreihenfolge schlechter oder besser.

    Was schwebt dir denn als Abhilfe vor? Das Startdeck durchzunummerieren. Aĺle spielen den ersten Deckdurchgang mit der gleichen Kartenfolge. DAS kann man sich doch getrost sparen. :/

    Aber mit einem Dominion hast du keine Probleme. Oder? Dabei hat dieser Deckbauer eben so viele Spielplätze mehr...

  • Einige Kartenhände sind ja an einem bestimmten Punkt der Zugreihenfolge schlechter oder besser.

    Was schwebt dir denn als Abhilfe vor? Das Startdeck durchzunummerieren. Aĺle spielen den ersten Deckdurchgang mit der gleichen Kartenfolge. DAS kann man sich doch getrost sparen. :/

    Aber mit einem Dominion hast du keine Probleme. Oder? Dabei hat dieser Deckbau eben so viele Spielplätze mehr...

    Es geht mir nicht darum, das Spiel mit alternativen Regeln zu verbessern. Deckbau generell mag ich sehr gerne - Dominion allerdings weniger. Die meisten Deckbauspiele (deswegen ist das schlecht vergleichbar) haben aber Instrumente zur Deckmanipulation (ausdünnen, zusätzliche Karten ziehen, Karten ablegen, aufs Deck legen etc.). Hier betreibt man ja SEHR rudimentären Deckbau.


    Am Ende des Tages würde ich halt gern verstehen, warum dieses Spiel so hart gefeiert wird. Entweder der Skill-Faktor ist deutlich höher als ich gerade denke oder ich verstehe nicht ganz, was einen an so glückslastigen Spielen überhaupt so glücklich macht...

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    Am Ende des Tages würde ich halt gern verstehen, warum dieses Spiel so hart gefeiert wird. Entweder der Skill-Faktor ist deutlich höher als ich gerade denke oder ich verstehe nicht ganz, was einen an so glückslastigen Spielen überhaupt so glücklich macht...

    Ich glaube es sind einfach "andere" Skills, ein bisschen wie bei Stichspielen. Im Herzen ist Living Forest ein Kartenspiel, und vieles an der Art wie man es spielen muss erinnert zumindest mich in der dafür nötigen Kompetenz an konfrontative, traditionelle Kartenspiele - man spielt es öfter, wird dabei sukzessive besser, lernt aber auch wie die anderen ticken und reagiert darauf. Vor allem aber ist es ein Spiel, dass eben nicht in den ersten 2-3 Partien sein Feuer verbrennt (Sorry), sondern in den man auch noch nach etlichen Partien Interaktionen erleben kann, die man so nicht vorausgesehen hat.

  • Hier betreibt man ja SEHR rudimentären Deckbau.

    Korrekt. In Anlehnung an einen Satz von mir weiter oben ...

    Living Forest hat eine push-your-luck Komponente, ist aber kein push-your-luck Spiel. Just my 2 cents.

    ... gilt IMHO auch hier:

    Living Forest hat eine Deckbau-Komponente, ist aber kein Deckbau-Spiel.

    ;)