[2021] Flippermania

  • Es ist eben ein rein solitäres Spiel, bei dem man nur den gemeinsamen Würfelwurf nutzt. Mehr Interaktion gibt es nicht. Am Ende werden Punkte verglichen und an besondere Spielmomente erinnert.


    Wer bei Roll & Write die interaktiven Elemente mag, ist hier wohl falsch. Wer mit dem Thema nichts anfangen kann, für den bleibt nur das Logikpuzzle jedes Tisches übrig, dieses zu durchschauen und zum eigenen Vorteil zu nutzen, mehr Punkte zu machen.

    Ist alles korrekt, aber hat dich das überrascht? Es ist ein Flippertisch. Es macht das, was ein Flippertisch macht. Ich bin ein wenig verblüfft über solche Kritik bzw. Klarstellung :)

  • Überrascht beschreibt es für mich nicht. Ich war eher neugierig gespannt, wie das Thema Flipperautomat als Roll & Write umgesetzt wird und wie es sich dann in der Verkaufsversion spielt.


    Als Abstraktion des Themas in Form eines Brettspiels kann es eben nur eingeschränkt das machen, was ein echter Flipperautomat macht. Der ist ein schnelles-actionreiches audivisuelles Erlebnis, die Stahlkugel mit nur zwei Flipper-Knöpfen so über die Tischfläche zu bewegen, dass die möglichst lange im Spiel bleibt und dabei möglichst viele Punkte macht. Dabei dauert ein Kugellauf zwischen 20 Sekunden und ein paar Minuten auf dem typischen Gelegenheitsspieler-Niveau. Die eigene Reaktionsschnelligkeit und eine gewisse Tischerfahrung, die sich durchs praktische Spiel oder durchs Zuschauen ergibt, verlängert dabei die Partie und erhöht den eigenen Highscore. Das alles zumeist in geselliger Runde, auch weil früher die meisten Flipperautomaten eben in Kneipen standen und neben Darts und Billiard die Nebenbeschäftigung zum gemeinsamen Trinkgelage waren. So zumindest in meiner Wahrnehmung und Erinnerung.


    Das alles lässt sich nicht in ein Brettspiel packen. Genauso wenig wie Agricola das Bauernhofleben simuliert (sondern nur abtrahiert und als Thema nimmt), ist Flippermania die Simulation eines Flipperautomaten. Noch weniger die Simulation eines Flipperautomaten in der typischen Atmosphäre und Situation, in der ich an Flipperautomaten gespielt habe und so eine Verdichtung von Erinnerungen und Erwartungen rund um das Thema Flipperautomat aufgebaut habe, die kein Brettspiel nachbilden kann. Weil ich diese Art der 1:1-Nachbildung auch gar nicht erwartet hatte, war ich umso gespannter, wie Flippermania das Thema aufgreift und als Roll & Write umsetzt.


    Was bleibt also? Die grafische Aufmachung erinnert an typische Flippertische und auch die ganzen Flipperelemente wie Rampen, Bumper und Outlane sind vorhanden. Der Lauf der Stahlkugel wird durch die Zoneneinteilung des Flipperfeldes ebenfalls gut umgesetzt. Ebenso die begrenzte Spielzeit, was durch Abstreichfelder für Würfelwerte erreicht wird. Zeitgleich aber auch die Möglichkeit, durch das Enträtseln von guten Kombinationen der Flipperelemente, die Kugel länger im Spiel zu halten und zeitgleich mehr Punkte zu machen.


    Was fehlt hingegen? Die Geschwindigkeit eines Flipperautomaten, denn die Brettspielumsetzung ist Flipper spielen in Zeitlupe und mit Denkpausen. Ein kompletter Gegensatz zum echten Flipperspiel, bei dem man eben nicht innehalten oder sich Grübelpausen leisten kann. Auch muss man bei Flippermania die Punkte selbst zählen und abstreichen, was den eigentlichen Spielablauf immer wieder unterbricht und damit nochmals langsamer macht. Die komplette Konzentration auf die Kugel und nichts anderes fehlt - und direktes Feedback in Form von Geratter, Gerüttel, blitzenden Lichtern und Soundeffekten und dem metallischen Tack-Tack-Tack-Tack der Stahlkugel gibt es auch nicht. Da fällt schon einiges weg vom Weg des Flipperautomaten zum Roll & Write Brettspiel. Am echten Flipperautomat kann man ohne wirkliches Vorwissen direkt losspielen, bei Flippermania muss ich mich durch 15+2 Seiten A5-Anleitung lesen.


    Genau deshalb kann ich es gut verstehen, wenn Flippermania als trocken, dröge, langweilig, spannungsarm und zu zeitintensiv beschrieben wird in der eigenen Wahrnehmung. Eben weil es nur ganz bestimmte Teile eines Flipperautomaten umsetzt und andere aufgrund der Umsetzung auf der Strecke bleiben und unerfüllt bleiben müssen. Wer sich also genau das von Flippermania erhofft, was es schlicht nicht bieten kann, wird enttäuscht werden. Ebenso bietet Flippermania aber trotzdem noch eine ganze Menge, was Flipperautomaten auch ausmachen. Nur diesen Teil muss man eben bevorzugt mögen und es hinnehmen, dass eine 1:1-Simulation und damit die Wiederholung des echten Flipperautomaten-Feelings als Brettspiel nicht möglich ist.


    Dazu kommt, dass der eigentliche Ablauf von Flippermania in der Theorie wirklich unspannend wirkt: Würfeln, Kugelmarker bewegen, Feld abstreichen, Punkte notieren und das wiederholt in einer Schleife immer wieder. Erst im Spiel kann aus diesem arg mechanischen Ablauf ein Erlebnis werden, das herausfordernd und spannend ist und bei dem ich mitfiebere, ob ich doch noch irgendwie diesen letzten Bumper erreiche, um den Bonus noch mitzunehmen, der mir dann ganz neue Möglichkeiten bietet. Jeder Würfelwurf ist ein Auf- und Ab der Emotionen, sofern man denn das Kopfkino einschaltet und sich vom Spiel mitreissen lassen will und kann.


    Soweit meine subjektive Analyse, warum Flippermania gefällt oder eben auch nicht.


    Flippermania macht in meiner Wahrnehmung eben nicht das, was ein Flippertisch macht. Und genau da liegt die Gefahr der Enttäuschung durch eine auf das Spiel bezogene falsche Erwartungshaltung, die an echte Flipperautomat-Erlebnisse anknüpft. Deshalb wiederholt der Tipp: Print n Play Version ausprobieren und dann entscheiden, ob einen selbst das Spiel fesselt.

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  • ravn es kostet aber keine 20 Euro, sondern 25 € UVP bzw 23,75 € bei Brettspiel-Angebote.de das sind 20% mehr. Vermutlich ist das der Luftanteil in der Schachtel. 🤫

    Ich habe genau 19,99 Euro bei Brettspielbude gezahlt und davon gehe ich aus, weil alles was ich hier schreibe rein meine subjektive Erfahrung ist. 8o


    Ok, ich musste noch ein Würfelwelten (übrigens zum selben Preis) dazu bestellen, um in die versandkostenfreie Zone zu kommen, aber das ist eine ganz andere Story für einen anderen Tag. :)

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  • Dazu kommt, dass der eigentliche Ablauf von Flippermania in der Theorie wirklich unspannend wirkt: Würfeln, Kugelmarker bewegen, Feld abstreichen, Punkte notieren und das wiederholt in einer Schleife immer wieder. Erst im Spiel kann aus diesem arg mechanischen Ablauf ein Erlebnis werden, das herausfordernd und spannend ist und bei dem ich mitfiebere, ob ich doch noch irgendwie diesen letzten Bumper erreiche, um den Bonus noch mitzunehmen, der mir dann ganz neue Möglichkeiten bietet

    Hätte ich besser nicht sagen können. Das muss man mal erlebt haben. Auch deswegen gibt es die Demo Version …

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

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  • Ein kompletter Gegensatz zum echten Flipperspiel, bei dem man eben nicht innehalten oder sich Grübelpausen leisten kann.

    Oh doch, da kann man ganz gemütlich innehalten und überlegen was man denn als nächstes macht (kommt natürlich auf den Tisch an). Es sei denn es ist gerade irgendsoein Multiball unterwegs... ;)

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Ein kompletter Gegensatz zum echten Flipperspiel, bei dem man eben nicht innehalten oder sich Grübelpausen leisten kann.

    Oh doch, da kann man ganz gemütlich innehalten und überlegen was man denn als nächstes macht (kommt natürlich auf den Tisch an). Es sei denn es ist gerade irgendsoein Multiball unterwegs... ;)

    Genau, durch Ballkontrolle und Tischwissen kommen meistens gute Scores bei einem Pinball zustande.

  • Mich irritiert ein bisschen das Wort "müssen" in der Anleitung.


    So wird z.B. explizit darauf hingewiesen, dass ich nicht stoßen darf, wenn ich dadurch meine Kugel verlieren würde (nur für den Fall, dass ich nichts mehr ankreuzen kann, oder gilt das auch bzgl. Outlane?).


    Wo ist jetzt Schwierigkeiten habe ist: ich muss ein Ziel treffen/wählen (Seite 8 oben). Dabei wird noch einmal hingewiesen, dass es "Stoßens" und "Trick-Schüsse" gibt. Also ganz konkret: darf ich mich bewusst dafür entscheiden, einfach mal keinen Trick-Schuss zu verwenden? Die Kugel fliegt daher raus, aber dafür habe ich noch alle Pfeile für die nächste Kugel im Köcher?


    Ahja: ganz konkret kam die Frage auch beim "Multiball" auf.

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  • Wo ist jetzt Schwierigkeiten habe ist: ich muss ein Ziel treffen/wählen (Seite 8 oben). Dabei wird noch einmal hingewiesen, dass es "Stoßens" und "Trick-Schüsse" gibt. Also ganz konkret: darf ich mich bewusst dafür entscheiden, einfach mal keinen Trick-Schuss zu verwenden? Die Kugel fliegt daher raus, aber dafür habe ich noch alle Pfeile für die nächste Kugel im Köcher?

    Du musst mit den Würfeln ein Ziel wählen, wenn das möglich ist. Egal ob dir dieses Ziel passt oder nicht. Niemand zwingt dich aber einen Trick-Schuss zu nehmen oder zu stoßen. Aber du kannst eben nicht „passen“ oder den Wurf ignorieren.

    Und nein, du kannst auch nicht in die Outlane stoßen. Denn das würde ja zum Verlust der Kugel führen (Trick-Schuss geht aber!)

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  • Noch eine Frage:

    Verlust der Kugel ist nicht gleichbedeutend mit Verlust einer Kugel oder? Also weitere Boni wie bspw. Bumperbonus bleiben aktiv wenn ich eine der beiden Multiballkugeln verliere oder?

  • Wo ist jetzt Schwierigkeiten habe ist: ich muss ein Ziel treffen/wählen (Seite 8 oben). Dabei wird noch einmal hingewiesen, dass es "Stoßens" und "Trick-Schüsse" gibt. Also ganz konkret: darf ich mich bewusst dafür entscheiden, einfach mal keinen Trick-Schuss zu verwenden? Die Kugel fliegt daher raus, aber dafür habe ich noch alle Pfeile für die nächste Kugel im Köcher?

    Du musst mit den Würfeln ein Ziel wählen, wenn das möglich ist. Egal ob dir dieses Ziel passt oder nicht. Niemand zwingt dich aber einen Trick-Schuss zu nehmen oder zu stoßen. Aber du kannst eben nicht „passen“ oder den Wurf ignorieren.

    Und nein, du kannst auch nicht in die Outlane stoßen. Denn das würde ja zum Verlust der Kugel führen (Trick-Schuss geht aber!)

    Vielen Dank für die klare Antwort, jetzt weiß ich Bescheid :)


    Ja, durch die Anleitung ist dieser Punkte - zumindest für mich - leider nicht so ganz klar gewesen.

    Das mit der Outlane hätte ich allerdings so gespielt, das habe ich so verstanden... nur: darf ich fragen, was der Hintergrund dieser Regel ist? Warum darf ich die Kugel nicht in die Outlane stoßen?

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  • Noch eine Frage:

    Verlust der Kugel ist nicht gleichbedeutend mit Verlust einer Kugel oder? Also weitere Boni wie bspw. Bumperbonus bleiben aktiv wenn ich eine der beiden Multiballkugeln verliere oder?

    Das steht ausdrücklich in der Anleitung - bei Verlust der zweiten Kugel endet nur der Multiball.

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  • Ich würde vermuten aufgrund von Balancing. Ich könnte aber auch einen thematischen Grund für gut möglich halten.

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  • Ja, durch die Anleitung ist dieser Punkte - zumindest für mich - leider nicht so ganz klar gewesen.

    Welcher genau? Das wird eigentlich alles wörtlich erwähnt.

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  • Naja, wie gesagt, Seite 8 oben.


    Zitat

    Die wichtigste Regel lautet: Die Kugel muss sich immer bewegen, und du musst dann mit ihr ein Ziel treffen können. Um das zu tun, muss das Ziel den Würfel abgebildet haben, den du ausgewählt oder durch Stoßen/Trick-Schuss erzielt hast.


    Da steht also: ich "MUSS" ein Ziel treffen... und durch Stoßen/Trick-Schuss kann ich ja die Möglichkeit haben, auch wenn es ohne nicht geht.


    Ich hoffe du verstehst zumindest, dass man da einen Hänger haben kann, auch wenn ich evtl. falsch liege und man es eigentlich verstehen müsste :(

  • Vielen Dank für die klare Antwort, jetzt weiß ich Bescheid :)


    Ja, durch die Anleitung ist dieser Punkte - zumindest für mich - leider nicht so ganz klar gewesen.

    Das mit der Outlane hätte ich allerdings so gespielt, das habe ich so verstanden... nur: darf ich fragen, was der Hintergrund dieser Regel ist? Warum darf ich die Kugel nicht in die Outlane stoßen?

    Ich würde vermuten aufgrund von Balancing. Ich könnte aber auch einen thematischen Grund für gut möglich halten.

    Ich dachte, weil man sonst mit der letzten Kugel immer auf der Outlane enden kann, ohne dass das Tiltrisiko noch überprüft wird.

  • Ich würde vermuten aufgrund von Balancing. Ich könnte aber auch einen thematischen Grund für gut möglich halten.

    Ich dachte, weil man sonst mit der letzten Kugel immer auf der Outlane enden kann, ohne dass das Tiltrisiko noch überprüft wird.

    Das meinte ich mit Thematisch- es würde keinen Sinn ergeben. Meschanisch könnte man das schon machen.

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  • Man kann aus diversen Gründen Dinge falsch verstehen. es gibt kein „verstehen müsste“.

    Die Antwort ist schlicht: du DARFST manipulieren aber du MUSST ein ein Ziel treffen wenn möglich.

    Die Interpretation des manipulieren MÜSSENS wird ja durch das DARF ausgeschlossen.

    Da steht ja auch du musst mit den Würfeln ein Ziel treffen - nicht mit einem manipulierten Ergebnis.

    Ich habe immer Verständnis für JEDES Missverständnis- meine Aufgabe ist ja so nah wie möglich an 100% Verständnis zu kommen wie möglich. Ich werde nie jeden mit jeder Formulierung abholen. Das ist mir bewusst. Hier kann ich aber nicht anders formulieren (und ich habe es Weißgott versucht), wenn ich die Regel nicht verfälschen will bzw nicht den Fokus von dieser wichtigen Formulierung nehmen will.

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  • Man kann aus diversen Gründen Dinge falsch verstehen. es gibt kein „verstehen müsste“.

    Naja, ich möchte zu mir selbst schon sagen: hey, da hast du jetzt aber was übersehen. Das hättest du verstehen müssen, wennst nicht zu deppert warst :)


    Die Antwort ist schlicht: du DARFST manipulieren aber du MUSST ein ein Ziel treffen wenn möglich.

    Die Interpretation des manipulieren MÜSSENS wird ja durch das DARF ausgeschlossen.

    Ich sehe an dieser Regelstelle kein "DARF" :D
    Aber wahrscheinlich beziehst du dich auf die generellen Regeln zum Stoßen/Trick-Schuss.


    Aber selbst wenn dort das "DARF" steht, dann ist für mich die zweite Aussage immer noch nicht zwingend. "DARF" kann man als "Möglichkeit" interpretieren. Und dass man Möglichkeiten ausschöpft, das könnte man bei "MUSS" obligatorisch betrachten.


    Ich denke, genau hier war der Kern meines Problems.


    Da steht ja auch du musst mit den Würfeln ein Ziel treffen - nicht mit einem manipulierten Ergebnis.

    Genau das kann ich an besagter Regelstelle aber nicht rauslesen :(

    Da steht doch explizit... "Würfel [...], den du ausgewählt oder durch Stoßen/Trick-Schuss erzielt hast"?


    Ich habe immer Verständnis für JEDES Missverständnis- meine Aufgabe ist ja so nah wie möglich an 100% Verständnis zu kommen wie möglich. Ich werde nie jeden mit jeder Formulierung abholen. Das ist mir bewusst. Hier kann ich aber nicht anders formulieren (und ich habe es Weißgott versucht), wenn ich die Regel nicht verfälschen will bzw nicht den Fokus von dieser wichtigen Formulierung nehmen will.

    Ja, das ist mir schon klar. Eigentlich will ich ja auch nicht an den existierenden Formulierungen kritisieren. Ist ja nichts falsch, und kann man in der Kürze der Zeilen wahrscheinlich nicht besser machen.

    Ich will doch nur helfen, indem ich sage, was/warum ich das an der Stelle nicht klar genug verstanden habe. Und durch zusätzliche Sätze und/oder Beispiele kann man es doch lösen? Hab deinen ersten Post ja auch sofort verstanden.

  • Ich gehe das mal mit dir durch:

    Schritt 2:

    "Wähle 1 Würfel aus (manipuliere wenn gewünscht sein Ergebnis) und dann wähle damit dein Ziel. Bewege die Kugel dorthin."

    - dann: "Es gibt jetzt aber noch 2 Möglichkeiten, wie du das Ergebnis des Wurfes manipulieren kannst, bevor du dein Ziel wählst:"

    Ich gebe dir Recht - das ist vermutlich doof. Besser wäre das DARFST auch hinzuschreiben, nicht kannst. Das ist mir noch gar nicht aufgefallen. Das ist schlicht unsauber.

    Aber - und da kommt der Hauptpassus:

    "Die Kugel muss sich immer bewegen, und du musst dann mit ihr ein Ziel treffen können. "

    Dass sich die Kugel bewegen muss und du ein Ziel treffen KÖNNEN musst - impliziert ja nicht, dass du manipulieren musst. Das steht ja jetzt erst mal hier. Noch nirgendwo steht hier etwas (meiner Meinung nach) wo man das rauslesen könnte.

    Was du jetzt zitierst ist:

    "Um das zu tun, muss das Ziel den Würfel abgebildet haben, den du ausgewählt oder durch Stoßen/Trick-Schuss erzielt hast."

    Hier steht UM ZU BEWEGEN UND EIN ZIEL ZU TREFFEN muss das Ziel "DEN WÜRFEL ABGEILDET HABEN". Und welchen Würfel? Den du ausgewählt hast, oder durch Stoßen/Trick-Schuss erzielt hast.

    Ich gebe dir also zwar Recht - der einleitende Satz ist scheiße; aber der Zusammenhang manipulieren zu müssen, ergibt sich aus dem Satz nicht - rein grammatikalisch schon nicht.

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  • Ich habe inzwischen einige Partien gespielt. Die Anleitung fand ich gut verständlich und es lässt sich auch schnell mal etwas nachschlagen. Mit den Boards habe ich auch keine Probleme, sie liegen auf dem Tisch, wie sie es sollen. Die Stifte habe ich erst gar nicht ausgepackt, sondern benutze wie immer vernünftige Stifte.

    Das Spiel selbst gefällt mir gut und es setzt für mich einen Flipper schön als Roll‘n‘Write um, dass dabei Elemente wie Geschwindigkeit, Sound und Haptik auf der Strecke bleiben, war mir aber schon vor dem Kauf bewusst. Mich holt Flippermania als kleines Solospiel ab und ich freue mich auf die weiteren Tische, ob ich das mit anderen Spielen will, wird sich noch zeigen müssen und wie lange es mich unterhält, bleibt ebenfalls abzuwarten. Allerdings werde ich bis dahin voll auf meine Kosten gekommen sein ;)

  • Gestern am späten Nachmittag in entspannter Dreier- und dann Zweierunde erstmalig fernab meiner Solo-Partien ausprobiert. Fast hätte ich Flippermania überhaupt nicht zum Spieletreff in kleinster Runde mitgenommen, weil ich es für mich als zu solitär abgestempelt hatte.


    Im Nachhinein ist es ingesamt gut bis sehr gut angekommen, wenn auch teilweise der relativ hohe Glücksfaktor des ersten Flippertisches bemängelt wurde. Ist klar abhängig vom Spielertyp, was man erwartet, denn beim echten Flipperautomat kann man, so war die für mich nachvollziehbare Argumentation, durch Geschicklichkeit den Glücksfaktor minimieren. Hier als Roll & Write Umsetzung eben nicht. Aber ok, da kann man nach einem Grundverständnis dann die komplexeren Flippertische spielen, bei denen mehr Flipperelemente und damit auch mehr Spieltaktik dazukommen.


    Als Einstieg kommt man aber am ersten Einsteigertisch kaum vorbei. denn die eigentliche Einstiegshürde ist die Erklärung. Und da gibt es auch schon beim ersten Flippertisch einiges zu erläutern in den Details und vom generellen Ablauf, der für ein Roll & Write im Vergleich zu den sonstigen Spielen des Genres erst einmal ungewöhnlich ist. Über die Thematik Pinball lässt sich aber vieles veranschaulichen. Als Erklärer habe ich allerdings in einer laufenden Partie kaum die Chance, Spielfehler aufgrund einer blöden Erklärung oder falsch verstandener Mechanismen bei den Mitspielern zu erkennen, eben weil zeitgleich gespielt wird. Deshalb ist eine Erstpartie eher eine reine Kennenlernpartie der Möglichkeiten und ein Abtasten, wie sich das Regelwerk spielt.


    Inklusive Erklärung sollte man sich da schon mindestens eine gute Stunde Zeit nehmen. Rückfragen und Klärung von unerklärten Details sorgen dafür. Wenn es dann aber gefunkt hat, sind Folgepartien wesentlich schneller gespielt. Bis man allerdings auf die 20 Minuten kommt, muss man arg zügig würfeln und sich keine Denkpausen erlauben oder arg mies würfeln, so dass man zu schnell seine drei Bälle verspielt hat. Wenn ein Spiel allerdings Spass macht, ist es mir persönlich aber auch egal, ob es 20 oder 45 Minuten dauert.


    Der Spannungsbogen war in den beiden Mehrpersonenpartien durchaus gegeben und der wurde bei uns dadurch befeuert, dass wir versuchten, mehr Punkte als die Mitspieler zu machen, ob man Punktevorsprünge noch würde einholen können und welche Tischtaktik die Anderen so fahren und wie es dabei bei denen so läuft. Auch immer wieder besonders spanned, ob man den gezielten Stoss überlebt oder im nächsten Würfelwurf ein Tilt droht: "Bitte bitte jetzt keinen Pasch, ich hab Multiball und mein Tiltrisiko ist doch nur 1!"


    Wir haben durchaus mitgefiebert und Würfelwürfe gefeiert oder verflucht. Da hängt die Spielatmosphäre aber klar von der Spielrunde ab und wie stark die Verbindung zu echten Flipperautomaten ist. Die Atmosphäre fernab der rein mechanischen Ebene muss man schon gemeinsam durchleben wollen. So haben wir zwischenzeitlich die beiliegende Würfel als "broken" deklariert, weil ich 4x einen 5er-Pasch in relativ zeitnaher Folge geworfen hatte. Aber ein nachträglicher Dauer-Würfeltest konnte dieses Ausnahmeereignis nicht bestätigen - also alles gut, aber durchaus erinnerungswürdige Momente mit dem Spiel erlebt und schlicht Spass gehabt.


    Kurz gesagt: Für mich taugt Flippermania auch in Mehrpersonen-Spielrunden, wenn man die nötige Spielzeit dafür investieren mag. Neue Flippertische sollte man dann aber wohl eher vorab solo austesten, weil da doch eine Menge an neuen Detailregeln dazukommen, die gelesen und verstanden und vermittelt werden wollen. Dazu ist mir die gemeinsame Zeit am Spieltisch dann zu schade dafür. So werde ich mir die Tage mal die anderen drei Tische anspielen, um die für kommende Flippermania-Sessions erklärbereit zu haben.


    Ach ja, die Spielbretter sind weiterhin verbogen, da hilft weder gegendrücken noch plan unter Druck ausliegen etwas. War aber trotzdem spielbar. Dieses Materialmanko muss man also hinnehmen und im Zweifel auf einer dickeren Tischdecke spielen als Ausgleichselement. Ob Umtausch was bringt, ist zweifelhaft, weil ich habe noch kein Flippermania-Foto gesehen, auf dem die Pläne wirklich plan waren. So oder so, es bleibt weiter in meiner Sammlung, obwohl es vor seinem ersten Mehrpersonen-Einsatz fast schon auf meiner Abschussliste stand, da ich solo dann doch zu wenig spiele. Im Zweifel per Print & Play einfach mal selbst austesten, wenn Ihr selbst Eure Zweifel habt.

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  • Ach ja, die Spielbretter sind weiterhin verbogen, da hilft weder gegendrücken noch plan unter Druck ausliegen etwas.

    Ich werde das nochmal melden. Es sind aber nicht alle betroffen.

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  • Ich habe dem Spiel heute nochmal eine 2. Chance gegeben. :) Zum einen mit dem alles verändernden "Lifehack" von Sören (Kugel um 180° drehen :D ) und mit digitalem Punktezähler. Beides hat das Spielgefühl für mich auf jeden Fall aufgewertet. Die Kugel muss man nun nicht zwingend ziehen/schieben, sondern versetzt sie und dadurch verwischt auch nichts. Und das Abtragen der Punkte per kurzem Tippen aufs Handy spart auch Zeit, auch wenn mir das Spiel noch immer einen Tick zu lange dauert. Hat mir nun insgesamt jedenfalls deutlich besser gefallen als beim Ersteindruck und nun möchte ich doch noch die anderen Tische einmal probieren. ^^

  • Ich hatte mir jetzt auch Flippermania gekauft, vorwiegend um es solo zu spielen.
    Gestern ist es angekommen, hatte aber noch keine Zeit es weiter zu betrachten.

    Mir stellt sich aber jetzt die Frage wie die Multiplayerpartien ablaufen sollen.
    Es gibt ja jeden Tisch nur einmal und alle spielen zeitgleich auf dem selben Tisch wenn ich das richtig verstehe.
    Es gibt aber doch keine unterschiedlich farbigen Stifte oder? Und wie unterscheide ich die Bälle?

    Hab ich das irgendein Verständnisproblem wie der Multiplayer dabei abläuft?

  • Es gibt ja jeden Tisch nur einmal

    Es gibt jeden Tisch 4x.

    Danke. Die Inhaltsangabe auf der Rückseite der Schachtel ließ Anderes vermuten. Dort steht 4 Flippertische mit je 1 Anzeige.


    Eigentlich ist es das perfekte Corona Spiel, man teilt alles auf und verschickt den Inhalt an drei Freunde. Kann jeder solo spielen oder digital gegeneinander.

    Einmal editiert, zuletzt von ET83 ()

  • Es gibt jeden Tisch 4x.

    Danke. Die Inhaltsangabe auf der Rückseite der Schachtel ließ Anderes vermuten. Dort steht 4 Flippertische mit je 1 Anzeige.


    Eigentlich ist es das perfekte Corona Spiel, man teilt alles auf und verschickt den Inhalt an drei Freunde. Kann jeder solo spielen oder digital gegeneinander.

    Ja, das "je Spieler" ging verloren. Ist uns schon aufgefallen.

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  • Spannender Thread.

    Habe das Spiel vorbestellt gehabt, und mittlerweile 2x Carniball, 1x Cyberhack solo gespielt: Es gefällt mir sehr gut, auch wenn ich nicht die Generation Flipper bin (in den 2000ern, als ich altgenug für Kneipen war, gabs davon nicht mehr viele, eher Kicker & Dart). Die 3 Partien haben immer spaß gemacht, Spielzeit hatte ich aber nicht im Blick. Das verwischen ist mir auch paar mal pasiert, finde ich aber nicht schlimm, passiert eigentlich immer mal bei Abwischbarem (z.B.bei Explorers oder Welcome to the Moon, wenn man etwas ungeschickt ist).

    Leider vergisst man gern mal das Ankreuzen der Punkte, da die Punkteleiste oben liegt, was man mMn nicht immer im Blick hat. Ist aber keine direkte Schwäche vom Spiel.

    Ob ichs mal im Multiplayer spiele, weiß ich noch nicht, denke aber eher, dass ich es hauptsächlich solo spiel.


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    Inklusive Erklärung sollte man sich da schon mindestens eine gute Stunde Zeit nehmen. Rückfragen und Klärung von unerklärten Details sorgen dafür. Wenn es dann aber gefunkt hat, sind Folgepartien wesentlich schneller gespielt. Bis man allerdings auf die 20 Minuten kommt, muss man arg zügig würfeln und sich keine Denkpausen erlauben oder arg mies würfeln, so dass man zu schnell seine drei Bälle verspielt hat. Wenn ein Spiel allerdings Spass macht, ist es mir persönlich aber auch egal, ob es 20 oder 45 Minuten dauert.

    Ich musste kurz kichern, als ich das las. Anfangs hast du dich ja noch über 15+2 Seiten Regeln beschwert, und dass doch 2 Seiten Kurzregeln voll ausreichen würden, nun selber die Erfahrung gemacht, dass es eben nicht so kurz geht.


    Was ich mich beim Multiplayer Frage (wie gesagt, bisher nur Solo gespielt): Wenn ich meine Kugel(n) verliere - nehm ich dann gleich die 2. Kugel und nutze die Würfelwerte dafür, oder wartet ich, bis alle Mitspieler ihre 1. verloren haben?

  • Da hast Du mich falsch verstanden. Ich habe mich nicht beschwert, sondern arg gewundert, dass das Print n Play mit so wenig Regelwerk auszukommen scheint und das der Verkaufsversion so umfangreich und für mich unnötig unverständlich strukturiert ist.

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  • Seid Ihr in Euren Mehrspieler-Runden über den ersten Flippertisch hinaus gekommen? Weil die Detailerklärung von so einem Tisch nimmt schon eine gewisse Zeit in Anspruch - eben mehr als wie man von einem Roll & Write erwarten würde.

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