Editorial "Spiel doch" Ausgabe 2/21

  • Hallo zusammen,

    Ich habe gerade das Editorial der aktuellen "Spiel doch" gelesen.

    Hat mir einfach gut gefallen und deswegen wollte ich das mit Euch teilen...


    Gruß vom Spielteufel

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Den 3. Satz „…flexibles denken, Problemlösungsstrategien…“ möcht ich noch in einen anderen Kontext heben: Spielen hilft auch dem geistigen Verfall vorzubeugen - Gehirnjogging as its best! Vielleicht würde ich heute nur noch schräg grinsend vor mich dahin vegetieren, hätte mich dieses faszinierende Hobby nicht mein halbes Leben lang begleitet…

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Torlok

    Ich bin der festen Überzeugung, dass ich viele meiner Kompetenzen nur aufgrund meiner jahrelangen Spieleleidenschaft und Spielerei besitze. Insofern stimme ich Dir da vollkommen zu!

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Valide Editorial-Gedanken. Für mich klingt das alles zu sehr nach geschmeidiges Bauchbepinseln in der eigenen Wahrnehmungsblase, deren wiederhallende Statements durch ausgewählte Beispiele, Zitate und Personen in ihrer Richtigkeit bestärkt werden sollen. Sind wir Spieler also die besseren Menschen oder werden aus Menschen bessere Menschen durchs spielen? Gibt es dazu eventuell eine Studie von amerikanischen Wissenschaftlern, die jemand zitieren könnte? :/


    Ich persönlich spiele, weil es mir Spass macht und in angenehmer Gesellschaft umso mehr. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. :*

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Das Hobby "Brettspiele" ist erstmal mit Spaß verbunden, wie ravn richtig bemerkt. Aber wenn man etwas in sich geht, dann ist es oftmals genau das, was "Spiel" auch im Tierreich bedeutet, nämlich Training für den Ernstfall. Auch wenn der Mensch mit wichtigen Problemlösungen tagtäglich konfrontiert ist, werden je nach Ausrichtung der Spiele Team-Fähigkeiten trainiert oder auch der Umgang mit Konflikten. So empfinde ich das zumindest.


    Bei Koop-Spielen stellen wir uns einer gemeinsamen Aufgabe. Hier ist soziale Kompetenz gefragt und wird geschult, denn ohne gelingt der Erfolg nicht, ergo fehlt der Spaß. Die Belohnung für sein Tun geht damit verloren.

    Bei starken Alfa-lastigen Spielen mit entsprechender Präsenz von Persönlichkeiten macht sich das im Spiel bemerkbar und die Mitspieler reagieren oft auch entsprechend mit Unlust, auf diese Weise erneut das nächste Problem mit diesem Kollegen anzugehen.


    Kompetitive und noch stärker konfrontative Spiele trainieren die Frusttoleranz. Nicht selten kam es bei uns zu temporären Wutausbrüchen, meist aber hieß die Quintessenz: "noch mal!".


    Solo-Spiele im Speziellen, aber andere Brainburner auch fördern die Denkfähigkeit und geistige Flexibilität und bieten auch Potential, Lösungen für Probleme zu finden, auch wenn das auf den ersten Blick abstrakt erscheinen mag.


    Ich glaube nicht, dass wir bessere Menschen sind als Nicht-Spieler, nur bieten Spiele ein Multi-Tool an, soziale und problemorientierte Komponenten unseres Lebens ein wenig besser zu gestalten.


    Das mag alles etwas überinterpretiert klingen, ich habe aber das Gefühl, dass dies in meinem Umfeld durchaus Relevanz besitzt.

  • Valide Editorial-Gedanken. Für mich klingt das alles zu sehr nach geschmeidiges Bauchbepinseln in der eigenen Wahrnehmungsblase, deren wiederhallende Statements durch ausgewählte Beispiele, Zitate und Personen in ihrer Richtigkeit bestärkt werden sollen. Sind wir Spieler also die besseren Menschen oder werden aus Menschen bessere Menschen durchs spielen? Gibt es dazu eventuell eine Studie von amerikanischen Wissenschaftlern, die jemand zitieren könnte? :/


    Ich persönlich spiele, weil es mir Spass macht und in angenehmer Gesellschaft umso mehr. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. :*

    Hallo Ralf,

    Nirgendwo hat jemand geschrieben, dass man durch Spielen ein besserer Mensch wird.

    Es ging einzig und allein darum, dass man sich durchs Spielen Kompetenzen erwerben kann oder erworben hat, die man sonst vielleicht nicht hätte. Dazu gibt es keine Studien, das ist eine Äußerung eines Eindrucks.


    Ich spiele auch nicht, um mir irgendwelche Kompetenzen zu erwerbe oder aus sportlichen Gründen, sondern weil es mir Spaß macht. Der Rest ist ein Nebeneffekt. Aber ein besserer Mensch als irgendwer sonst bin ich auf keinen Fall.


    VG

    Ina

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Das mit dem "besseren Mensch" ist meine Interpretation, die sich bei mir aufgedrängt hat, als ich das Editorial gelesen habe. Das Editorial ist vom Gedankengang durchaus interessant, mir aber persönlich einfach mit zu viel Überhöhungen überfrachtet, die ich dann als "zum bessteren Menschen werde" für mich zusammengefasst habe.


    Allerdings wehre ich mich auch gegen Begriffe "Kulturgut Spiel" oder "Botschafter des gutes Spiels" oder so, weil ich mich davon nicht vereinnahmen lassen möchte. Ich persönlich spiele, um zu spielen. Punkt. Reiner Selbstzweck zur entspannten Zeitgestaltung. Wenn sich damit dann noch mehr ergibt - positiv wie negativ - dann sind das willkommene oder unerwünschte Nebeneffekte. Ich geh da aber mit keinen Plan, keiner Intention oder einen Auftrag an mich selbst ran. Andere mögen das gerne für sich anders sehen, aber bei mir baut sich bei dem Editorial ein kleines undefinierbares Unbehangen auf, weil mir da zuviel verallgemeinertes "Wir" vorkommt, dem ich so nicht zustimmen möchte.


    Udo Bartsch mag da für sich sprechen. Für mich bitte aber nicht, weil das möchte ich dann schon selbst machen. Es gibt eben keine "Wir Spieler".

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