Dominion - Strategiediskussionen

  • Obwohl es bereits eine Weile her ist, möchte ich hier etwas zur Forumskultur beitragen und misterx Anliegen, mehr Strategiedosskussionen lesen zu können nachkommen.


    Unbezweifelt, spielen wir heutzutage kaum noch ein Spiel oft genug um wirklich uns über strategische Details in einem Forum auszutauschen.


    Aber als ich über diese These nachdachte, fielen mir die gerade erst gemachten Bilder ein, welche meiner Arbeitsrunde helfen sollte, Dominion trotz Abstand gut spielen zu können und jedem die Möglichkeit gab, sich bereits am Abend vorher Gedanken zu machen, was er für eine Strategie spielen will (Als ob die so etwas machen :D ).


    Dominion habe ich zu seinen Hochzeiten so oft gespielt, das ich mich schon in der Lage sehe hier Strategien zu überlegen und diese auch beizubehalten. Dennoch bin ich immer wieder überrascht, wenn jemand anderes eine Strategie auspackt, welche ich so nicht erwartet oder für mich gesehen hatte.

    Mit seinem reduzierten Mechanismus macht dieses Spiel so viel richtig, dass ich es immer noch verdammt gerne auf dem Tisch habe!


    Ein Erläuterung der Vorgehensweise: neue Bilder einer Marktauslage erhalten eine fortlaufende Nr, auf welche sich Diskussionsteilnehmer gut beziehen können!

  • 1)

    Für Personen, welche die Karten der Erweiterungen nicht kennen: die 5 Feldlagerkarten werden auf die 5 Diebesgutkarten gelegt und selbiges passiert bei dem Siedler auf dem emsigen Dorf. Des Weiteren bringt das Turnier 5 einzigartige Siegeskarten mit sich, welche nicht gekauft werden können. Der Lehnsherr bringt Schulden mit sich, welche erst getilgt werden müssen, bevor man die nächste Karte kaufen kann.


    Wie im Wochenthema beschrieben, habe ich dieses Set tatsächlich mitgespielt und mit meiner Strtegie auch gewonnen. Ich sollte aber dazu sagen, meine Mitspieler sind eher einfache Kennerspieler mit mehr Hang zu Familienspielen, was sich auch in Ihren Strategien zeigte ;) .

  • 2)

    Dies war die weitere Auslage für den Markt, welche ich für meine Arbeitsrunde herausgesucht hatte.

    Leider habe ich sie nicht selbst mitgespielt, vielleicht hole ich das nochmal nach. Dennoch will ich euch das Foto nicht vorenthalten und bin gespannt was hier eure Strategie wäre?!

  • Wichtig ist zu wissen wieviele Spieler?
    Es st ein großer Unterschied ob 2, 3 oder gar 4 Spieler.
    Zuduem erhöht sich mit jeden zusätzlichen Spieler der Glücksanteil der für die Strategie nicht unerheblich ist

  • Schön Idee! Aber in der Tat hängt die Strategie wesentlich von der Mitspielerzahl ab. Für das Spiel zu zweit ist die Wahl für mich klar:


    1)


    2)

  • ad 2)

    Bei erster Möglichkeit um 4 eine Villa (einziger Doppelkauf, damit später Burggräben). Mit 5 natürlich Hexe(n), später Fischerdörfer und Zauberin. Beides sehr starke Dreier. Burggräben helfen hier gleich gegen 3 Angriffskarten, wobei der sonst starke Legionär durch Hexe/Flüche hier schwächer ist. Im Viererspiel könnten mit Hexe, Fluch und Fischerdorf drei Stapel leer werden. Also gegen Ende schauen, dass man ein bisschen grün kauft. Wäre meine Strategie.

  • Soweit unterschreibe ich alles. Den Lehnsherrn halte ich trotz des hohen Preises für eine der am schlimmsten overpowerten Karten im ganzen Spiel, wenn man es mit big Money etc. Hinbekommt die früh auf die Hand zu bekommen kann sie halt alle anderen Karten im Vorrat simulieren, so dass man quasi immer passend reagieren kann.

  • wenn man es mit big Money etc. Hinbekommt die früh auf die Hand zu bekommen kann sie halt alle anderen Karten im Vorrat simulieren

    Da es sich ja um eine Karte mit Schulden handelt, kann man sich diese auch für kleines Geld nehmen und stottert sie dann in den kommenden Runden ab ;-). Aber ja die Tatsache, dass man mit ihr gut reagieren kann macht sie wahnsinnig mächtig. Das hatten meine Mitspieler so auch nicht bedacht.

  • So zu meiner Strategie zu 1)

    Übrigens kennen die Mitspieler die Goldstrategie noch nicht, (welche ich selbst auch nicht mag), ich hatte aber das Gefühl, meine Variante war stärker als eine reine Goldstrategie.

  • Hatte man es einst im Netz nicht sogar bis zum Exzess getrieben, und die verschiedenen Konstellationen durchgerechnet, mit Wahrscheinlichkeiten versehen, welche Karten welche Bedeutung haben und wo dann die Goldsttategie abschneidet?


    Meine diese war immer recht gut, aber im Endeffekt wurde sie oft geschlagen.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Wenn wir von den gleichen Berechnungen reden, basierten die aber nur auf den in einer der damals kostenlosen online-Plattfornen verfügbaren Karten (also nur 4 Sets oder so) und auch nur für die Gewinnchancen einzelner Karten, ohne Bezüge zum jeweiligen Deck.


    Dass Big Money bzw gold schlagbar ist, ist allerdings wohl die Standarderfahrung aller Spieler, die sich ein paar Tage länger mit dem Spiel auseinander gesetzt haben. Das ist eigentlich nur gegen Anfänger und Leute die 40 Dörfer haben wollen eine Superstärke Strategie.

  • Hatte man es einst im Netz nicht sogar bis zum Exzess getrieben, und die verschiedenen Konstellationen durchgerechnet, mit Wahrscheinlichkeiten versehen, welche Karten welche Bedeutung haben und wo dann die Goldsttategie abschneidet?

    das war nur fürs Basisset bei den westparkgamers auf der Seite

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Dass Big Money bzw gold schlagbar ist, ist allerdings wohl die Standarderfahrung aller Spieler, die sich ein paar Tage länger mit dem Spiel auseinander gesetzt haben. Das ist eigentlich nur gegen Anfänger und Leute die 40 Dörfer haben wollen eine Superstärke Strategie.

    Ich hatte das Gefühl, dass außer gegen die erfahrensten Spieler ein klassisches Big Money eigentlich immer sehr stark ist. Gerade bei zufällig zusammenstellen Setups gleich die Kombinationen zu finden, die Big Money gut schlagen können, braucht meines Erachtens wirklich sehr viel Erfahrung mit dem Spiel.


    Das ist in meinen Augen übrigens Fluch und Segen: einerseits ist es schade, wenn eine sehr einfach auszuführende Strategie sehr dominant und erfolgreich wird. Aber andererseits ist „Big Money mit einigen sinnvollen Ergänzungen“ eine Herangehensweise an das Spiel, die zu guten Decks und angenehmen Spielen (eben keine 20+ Runden Aktionsorgien) führen.

  • Hatte man es einst im Netz nicht sogar bis zum Exzess getrieben, und die verschiedenen Konstellationen durchgerechnet, mit Wahrscheinlichkeiten versehen, welche Karten welche Bedeutung haben und wo dann die Goldsttategie abschneidet?

    das war nur fürs Basisset bei den westparkgamers auf der Seite

    Nicht ganz richtig. Über Intrige und Seaside hatten die sich auch Gedanken gemacht.

    Dominion: Simulation einiger "Killerstrategien"

    Dominion: Simulation einiger "Killerstrategien" Teil 2

    Dominion: Simulation einiger "Killerstrategien" Teil 3 - Intrige

    Dominion: Simulation einiger "Killerstrategien" Teil 4 - Seaside

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  • Ich hatte das Gefühl, dass außer gegen die erfahrensten Spieler ein klassisches Big Money eigentlich immer sehr stark ist. Gerade bei zufällig zusammenstellen Setups gleich die Kombinationen zu finden, die Big Money gut schlagen können, braucht meines Erachtens wirklich sehr viel Erfahrung mit dem Spiel.

    Nein.

    Definiere mal Big Money (du kauft nur Gold und Silber und ab einen gewissen Zeitpunkt kaufst du Provinzen)
    schon eine einzige Hexe oder auch Schmiede im Deck ist besser als eine Big Money Strategie. Und so geht es weiter.
    Ganz reines Big Money gewinnt nur seltenst. Das sollte man nach 20-30 Partien spätestens kapiert haben wenn man über das Spiel nur ein wenig nachdenkt. (Ganz ohne Fremdeinfluß)

  • Ich hatte das Gefühl, dass außer gegen die erfahrensten Spieler ein klassisches Big Money eigentlich immer sehr stark ist. Gerade bei zufällig zusammenstellen Setups gleich die Kombinationen zu finden, die Big Money gut schlagen können, braucht meines Erachtens wirklich sehr viel Erfahrung mit dem Spiel.

    Nein.

    Definiere mal Big Money (du kauft nur Gold und Silber und ab einen gewissen Zeitpunkt kaufst du Provinzen)
    schon eine einzige Hexe oder auch Schmiede im Deck ist besser als eine Big Money Strategie. Und so geht es weiter.
    Ganz reines Big Money gewinnt nur seltenst. Das sollte man nach 20-30 Partien spätestens kapiert haben wenn man über das Spiel nur ein wenig nachdenkt. (Ganz ohne Fremdeinfluß)

    Ja, wahrscheinlich hast du Recht und meine Erinnerungen liegen in einer Zeit, als wir in meiner damaligen Studentengruppe einfach noch sehr unerfahren mit Brettspielen überhaupt waren. Ich habe ja noch einen zweiten Absatz dazugeschrieben, wo ich eben mit "Big Money mit einigen sinnvollen Ergänzungen" spreche - das trifft vielleicht ganz gut deine Beispiele.


    Ich denke ich muss mich da korrigieren: Die Big Money Strategie allein ist es nicht, die so stark ist, eher der Ansatz "genug Geld kaufen um das Deck nicht unsinnig mit Aktionen zu überfrachten". Gerade in unbekannten Setups, bei denen die Synergien nicht offensichtlich sind, ist das eine (konservative) erfolgsversprechende Herangehensweise.


    Am Ende ist die Big Money Strategie wohl weniger durch ihre absolute Stärke so erstaunlich, sondern weil sie so einfach zu spielen ist. Ein Deck mit unterschiedlichen Aktionen sinnvoll zu balancieren ist eine anspruchsvollere (aber auch befriedigendere) Aufgabe. Ich habe da auch schon durchaus sinnvolle Ideen an einer Deck-Imbalance scheitern gesehen. Natürlich hat auch ein Big Money Deck eine Effizienzkurve, aber wenn man sich an ein paar schlichte Vorgaben hält, performt es im Mittel vernünftig. Und ich vermute, dass das auch Teil des Spieldesigns ist: Big Money ist einfach eine Baseline, die zu schlagen ein vernünftiger Maßstab ist.


    Mit meinem "sehr erfahrene" in meinem vorherigen Post bin ich sicher übers Ziel hinaus geschossen :)

  • Ich merke schon: da wurden ja bereits ganze Doktorarbeiten zu dem Thema geschrieben! Mal eine Umfrage dazu.

    Hehe, ob man sie nutzt ist ja nochmal ne ganz andere Frage. Ich glaube, dass ich in unserer Spielerunde mit einer Big Money basierten Strategie vermutlich recht erfolgreich spielen würde. Wir spielen alle zum Spaß, man will Dinge ausprobieren, gewinnen ist sekundär. Und genau deshalb würde ich es nicht tun, selbst wenn ich an die Effizienz glaube. Solange das Spiel nicht ausartet, hab ich deutlich mehr Spaß an interessanten Kombos (nicht: Dorf-Dorf-Kartenzieher-Dorf - "oh, 4 Geld, ich kaufe ein Dorf!")

    Einmal editiert, zuletzt von HCeline ()

  • Am besten ist da immer noch ascension, das so schlecht balanciert ist, dass ich Leute schon ein 50-Kartrn-deck in einer Endlosschleife jeden Zug habe durchziehen sehen. 50 Zielpunkte zum Sieg, der Gewinner hätte ad finitum weiterspielen können. Sowas passiert bei Dominion halt nicht.

  • Es gibt auch 50 Karten-Decks bei Dominion, welche Du jede Runde durchspielen kannst

    Ja, aber nur jede Runde, nicht endlos - zumindest hab ich derlei bei Dominion noch nicht erlebt. Davor ist es dann halt auch einfach vorbei. Bei ascension wird in der letzten Runde weitergespielt solamge man noch Karten hat.

  • Ich würde wohl auf Hort Schmuggelware und Garten gehen und später noch Keller mit reinnehmen um das Deck durchlaufen zu lassen. Wann immer es geht dann einen Garten kaufen (am besten in Kombi mit Hort).

    Wenn mir durch die Schmuggelware Gärten verboten würden und ich eh keinen Hort im Spiel habe, würde ich mit den zwei Käufen ersatzweise Dorf, Keller oder Denkmal kaufen.

  • Ich würde wohl auf Hort Schmuggelware und Garten gehen und später noch Keller mit reinnehmen um das Deck durchlaufen zu lassen. Wann immer es geht dann einen Garten kaufen (am besten in Kombi mit Hort).

    Wenn mir durch die Schmuggelware Gärten verboten würden und ich eh keinen Hort im Spiel habe, würde ich mit den zwei Käufen ersatzweise Dorf, Keller oder Denkmal kaufen.

    Sehe ich genauso. Nur Schmuggelware wird nicht viel bringen, wenn die Gärten verboten werden. Aber ohne Entsorger müsste genug Material für Gärten da sein. Alternative Dorf und Denkmal, vielleicht sogar Leihhaus.

  • Zu 3) ich würde neben dem Hort auf eine Kombination aus Keller und Leihhaus gehen. Ggf. Sogar mit der Überlegung nochmehr Kupfer ins Deck zu nehmen. Bis auf das Leihhaus (und ggf. Silber/ Gold/Hort) würde ich mit dem Keller auch alles abwerfen und mit dem Leihaus alles Kupfer im Ablagestapel wieder aufnehmen. Das Denkmal ist mit den direkten Siegpunkten noch reizvoll, passt aber nicht gut in die obige Kombination, da gilt es abzuwiegen, wie viele aktionslose Hände man zieht. Keller kann man bei der obigen Idee nicht genügend im Deck haben. Es gilt nur darauf zu achten, das der Ablagestapel stets voll ist.


    Zu den Gärten: diese rechnen sich ja erst ab 40 Karten im Deck, ansonsten würde ich Herzogtümer bevorzugen.

  • Ich bin mal so frei, auch Torlok 's Auslage hier zur Diskussion bereit zu stellen.


    3)

    Aber mal ehrlich, das ist doch ein absolutes Horrordeck. Das hätte ich, wenn es zufällig so gezogen worden ist, abgelegt, den Kopf geschüttelt und gedacht "Alptraummaterial". Kanzler und Keller sind Karten, die das Spiel massiv verlängern, aber effektiv nicht viel bringen. Worst offender ist Leihhaus, eine Karte, die bei uns Hausverbot hat, weil man mit ihr nahezu Endlospartien führen kann. Dazu dann noch Dörfer und als Hauptangriffskarte "Quacksalber" und Du hast eine Mischung aus Karten, die Ineffizienz vorantreiben, mit Karten, die Dir das Deck mit Blödsinn vollstopfen. Dass das ne Stunde gedauert hat, glaub ich gern.


    Und ja, irgendwas über die Geldkarten und mit zusätzlichen Karten dann Kupfer kaufen wäre auch meine einzige Idee. Aber wie gesagt, ich würde die Auslage so nicht spielen wollen.

  • Das hätte ich, wenn es zufällig so gezogen worden ist, abgelegt, den Kopf geschüttelt und gedacht "Alptraummaterial". Kanzler und Keller sind Karten, die das Spiel massiv verlängern, aber effektiv nicht viel bringen.

    Ich schwöre, wir spielen das auch nie wieder! :gott:

    Wir haben uns echt keine großen Gedanken darum gemacht, mit Dorf, Keller, Hort und Schmuggelware und einigen Denkmälern den Abend unaufgeregt ausklingen lassen. Und es hat immer noch keine Stunde gedauert…

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Gärten und Keller sieht mit Anwesen für mich nach einem 3-Stapel-Ende aus, so dass ich auf teurere Karten eher verzichten und auf Bürokraten setzen würde, um die eigenen Gärten zu pushen, für mittlere Kaufkraft zu sorgen und permanent die Mitspieler zu ärgern: Start mit Keller/Bürokrat, danach jeweils mehrere kaufen und möglichst mit Gärten beginnen. Wenn ein oder mehrere Mitspieler mitziehen, kann es sehr schnell zu Ende gehen; wenn nicht, bringen viele Gärten am Ende viele Punkte. Im zweiten Fall würde ich ggf. auch über einen Quacksalber nachdenken.

  • Ich würde wohl auf Hort Schmuggelware und Garten gehen und später noch Keller mit reinnehmen um das Deck durchlaufen zu lassen. Wann immer es geht dann einen Garten kaufen (am besten in Kombi mit Hort).

    Wenn mir durch die Schmuggelware Gärten verboten würden und ich eh keinen Hort im Spiel habe, würde ich mit den zwei Käufen ersatzweise Dorf, Keller oder Denkmal kaufen.

    Sehe ich genauso. Nur Schmuggelware wird nicht viel bringen, wenn die Gärten verboten werden. Aber ohne Entsorger müsste genug Material für Gärten da sein. Alternative Dorf und Denkmal, vielleicht sogar Leihhaus.

    Wenn man aber Züge hat wo man die §chmuggelware mit dem Hort gemeinsam rausbringt, dann wird es schön. Dann kauft man in der Runde halt zwei Anwesen oder noch besser ein Anwesen und ein Herzogtum und bekommt noch zwei Gold obendrauf.