Zwei sehr ähnliche Spiele - Wahrscheinlichkeit?

  • Frage mal an die Kenner/ Insider…


    Bei Spielethemen bekommt man es ja oft mit, dass es plötzlich nahezu zeitgleich eine Häufung bestimmter Spielethemen in den Neuveröffentlichungen gibt - z. B. Piratenthema


    Ist das Zufall?


    Andererseits interessiert mich auch, ob ihr schon mal mitbekommen habt, dass vollkommen unabhängig voneinander nahezu das gleiche Spiel „erfunden“ wurde (Mechanismus, Thema, Verknüpfung, …)?


    Wer kann sinnvoll etwas beitragen?

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • "Themen" haben manchmal ihre Zeit. Das gibt es auch bei Romanen oder Filmen (Armageddon/Deep Impact, Volcano/Dante's Peak). Oft erhalten auch verschiedene Leute aus derselben Quelle zeitgleich ihre Inspiration.

  • Wenn ich mich richtig erinnere war es bei Zoch damals bei den Spielen Villa Paletti und Menara so. Deshalb hat der Verlag entschieden Menara erst später zu veröffentlichen. Übernehme aber keine Garantie für mein Halbwissen.

    Autor von: Deep Dive (Logis), Quaki (Beleduc), Papaya Boats (Piatnik)

  • Wer kann sinnvoll etwas beitragen?

    Sinnvoll ist so eine Sache, denn ich denke nicht, dass es hier Studien dazu gibt. Aber das Thema an sich wird ja immer wieder diskutiert und es gibt auch immer Aussagen von Verlagsmitarbeitern dazu.

    Bei Spielethemen bekommt man es ja oft mit, dass es plötzlich nahezu zeitgleich eine Häufung bestimmter Spielethemen in den Neuveröffentlichungen gibt - z. B. Piratenthema

    Gerade beim Thema ist es leicht nachvollziehbar, dass es immer mal wieder Doppelungen oder Schwerpuntke gibt. Zum einen, weil vielleicht durch andere Medien (Filme, Bücher,...) gerade etwas total angesagt ist. Piraten etwa durch Fluch der Karibik. Zum anderen, weil es vielleicht gerade eine Häufung gab und man etwas "anderes" will. Ich kann mir da gut vorstellen, dass man da zumindest öfter gemeinsam unabhängig voneinander auf die gleiche Lösung kommt.

    Andererseits interessiert mich auch, ob ihr schon mal mitbekommen habt, dass vollkommen unabhängig voneinander nahezu das gleiche Spiel „erfunden“ wurde (Mechanismus, Thema, Verknüpfung, …)?

    Je einfacher gestrickt ein Spiel ist, desto eher kann man theoretisch gleichzeitig auf eine ähnliche Umsetzung kommen. Etwa das Leiterspiel. Aber gerade diese ganzen "einfachen" Spiele mit nur bewegen oder würfeln dürften irgendwo schon bekannt bzw. erfunden sein. Ich bin der Überzeugung, dass in der heutigen Zeit die unabhängige Erfindung eines gleichen Mechanismus oder Teilbereichs durchaus vorstellbar und möglich ist. Ich denke aber nicht, dass dies auch für Spiele gilt, die zum überwiegenden Teil gleich sind und sich ggfs. nur in einem Aspekt oder dem Thema unterscheiden. Hier wurde "geklaut". Das muss ja nicht unbedingt schlecht sein, sieht man ja an Red Rising, wo bewusst auf die Referenz verwiesen wird. Ich finde es nur problematisch, wenn man das Gegenteil behauptet.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Beim Thema stimm ich euch zu, aber ich stell mir die Frage immer bei bestimmten Mechanismen.


    z.B. Dominion und Arctic Scavengers oder Orléans und Hyperborea


    Die kamen so kurz nacheinander raus, da kann man eigentlich nicht von einer Kopie ausgehen...oder?

    geekeriki.tv

    YouTube.com/geekeriki

  • Hier gab es mal einen recht interessanten Fall:
    Asmodee veröffentlicht Spiel, das als Plagiat angesehen werden muss

    z.B. Dominion und Arctic Scavengers oder Orléans und Hyperborea

    Hier würde ich zu Dominion (2008) noch Thunderstone (2009) hinzufügen.
    Mit Arctic Scavengers (ebenfalls 2009) kamen sogar 3 Spiele innerhalb kurzer Zeit mit dem gleichen Mechanismus heraus.


    Sankt Peter : Hier wurde die Frage übrigens schon einmal gestellt:
    Frage: Was geht ab bei ähnlichen Spielen, die zur gleichen Zeit erscheinen? Was steckt dahinter?

    Grüßle Jo

    ><(((°> Son of God through Jesus Christ his Son <°)))><
    funk3r.de - funk3r.de

    Einmal editiert, zuletzt von fUnK3r () aus folgendem Grund: Link hinzugefügt

  • Orléans und Hyperborea

    Dies sind keineswegs nah zu gleiche Spiele, sondern sie benutzen beide den gleichen, damals neuen Mechanismus Bag Building, der aber gewissermaßen einfach schon in der Luft lag, nachdem Deck Building so erfolgreich war ...


    Oftmals sind die Vorraussetzungen für bestimmte Mechanismen einfach gegeben und mehrere Autoren kommen vollkommen unabhängig darauf. War schon bei Leibniz und Newton so ;)

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • Hier würde ich zu Dominion (2008) noch Thunderstone (2009) hinzufügen.
    Mit Arctic Scavengers (ebenfalls 2009) kamen sogar 3 Spiele innerhalb kurzer Zeit mit dem gleichen Mechanismus heraus.

    Wobei mich das insbesondere bei Dominion vs. Thunderstone stark wundern würde, wenn da nicht abgekupfert wurde. Da ist ja schon sehr viel absolut identisch, was es vor Dominion in der Form noch nicht gab. Das Releasedatum sagt ja auch nichts darüber aus, seit wann die grundlegenden Spielmechanik einzelnen Außenstehenden oder Insidern bekannt war.

  • Bei Thunderstone hat der Autor bereits mehrfach erzählt, dass er Dominion bei Playtests kennen gelernt hat lange bevor es erschienen ist. Vaccarino hat ja ebenfalls geschrieben dass er gerne Nachahmer gesehen hätte die das System verbessern (in seiner Sicht kam da aber erstmal nichts besseres).


    Nochmal kurz zum Thema "Zeitgeist/Kultur": Es gibt recht umfangreiche Studien dazu, warum bestimmte Themen zu bestimmten Zeiten aktuell waren. Offensichtlich ist natürlich ein Erfolg, der dann kopiert und variiert wird, aber das erklärt ja kaum Gleichzeitiges. Berühmt ist das Beispiel Ägypten, das im 20. Jahrhundert immer dann hochkocht, wenn es neue archäologische Funde oder Ausstellungen gibt. Auch das Thema Mars war 1997 eher offensichtlich, da damals eine Sonde der NASA erstmals beim Mars ankam. Manche Konnexe sind komplizierter, etwa die Häufung von UFO-Filmen in Zeiten, in denen das Vertrauen in die Regierung nicht sehr hoch ist, die Femme Fatale vor dem Hintergrund der berufstätigen Frau im Zweiten Weltkrieg und danach, oder der Typus des Angry Young Man als Reaktion auf den Feminismus der 70er.


    Am besten sieht man solche Zusammenhänge natürlich im Rückblick.

  • Wegen der nahezu gleichen Spiele: Ist das ein Schwenk zu Biber-Mania und Abluxxen? 8o

    Stichwort: zeitgleich


    Das schliesst es wohl aus.

    Juhu, ich kann auch mal Krümel kacken. Das "zeitgleich" steht nur im ersten Absatz bei der Frage nach den Themen. :sonne:


    Aber im Ernst, es sollte tatsächlich nur ein Spaß sein.



    Lässt sich denn ein zeitgleiches Entwickeln denn überhaupt richtig feststellen? Die Spiele Erscheinen ja nicht immer direkt nach ihrer (Roh-)Entwicklung. Im Bezug auf das Erscheinungsdatum könnte ich ad hoc keine Titel nennen, die so ähnlich sind, dass man sie als gleich bezeichnen könnte. Das verwursten derselben Ideen vom Autor selber oder durch Fremde, dass kennen wir alle zur Genüge (im positiven wie im negativen Sinne).

  • Bei Ideen zu Spielmechanismen kann diese scheinbare Gleichzeitigkeit auch dadurch entstehen, dass die selbe Idee in vergleichbarer Form ganz unabhängig voneinander entstanden ist und erstmal in Schubladen schlummerte, weil nicht klar war, ob und wie die angenommen werden würde. Zum Beispiel das Zerreissen von Spielmaterial, was dann später unter Legacy eingeordnet wurde. Erst mit dem Erfolg dieses Mechanismus im Prototypstadium trauten sich dann auch andere Autoren daran, ihre Legacy-Ideen zu nutzen.

    Möglich oder unwahrscheinlich?

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Zeitgleiche ähnliche Entwicklungen wird's immer geben. Einfach deshalb, weil Entwickler (Designer, Wissenschaftler, Künstler, etc.) unter ähnlichen Rahmenbedingungen an ähnlichen Problemen arbeiten. Selbstverständlich können die dann auch zu ähnlichen Lösungen kommen.


    Wegen der nahezu gleichen Spiele: Ist das ein Schwenk zu Biber-Mania und Abluxxen? 8o

    Kann doch gar nicht sein. Hier geht's dem Threadstarter um zeitgleiches Erscheinen. Wenn einige Jahre nach dem Erscheinen von Produkt A jemand anderes ein seeeehr ähnliches A2 auf den Markt bringen will und es nur deshalb für originell hält, weil er seine Hausaufgaben der Marktrecherche nicht gemacht hat, dann ist das etwas völlig anderes.

    Dieses "Biber-Mania" ist in etwa so sinnvoll wie die großspurige Ankündigung, einen tollen Monopoly- oder MÄDN-Clon erfunden zu haben. Ein Autor bzw. Verleger, der innerhalb seiner Branche ernst genommen werden will, macht sowas nicht, Punkt.

  • Hallo,

    Andererseits interessiert mich auch, ob ihr schon mal mitbekommen habt, dass vollkommen unabhängig voneinander nahezu das gleiche Spiel „erfunden“ wurde (Mechanismus, Thema, Verknüpfung, …)?

    Wo du das gerade sagst. Hier eine aktuelle Pressemitteilung von Huch über die bevorstehende Veröffentlichung von #Witchstone Autoren Knizia/Chiacchiera.


    [Externes Medium: https://youtu.be/mnhKSdECIy8]


    Das hätte eigentlich letztes Jahr veröffentlicht werden sollen - zeitgleich mit #Bonfire. Erkennt da auch jemand Ähnlichkeiten? 8-))


    Zitat




    Knizia und Chiacchiera haben sich einen Plättchen-Legemechanismus als Aktionsgenerator ausgedacht, der viel Varianz schaffen soll und jede Partie anders verlaufen lässt. Dafür platzieren die Hexen und Zauberer Runde für Runde ein neues Hex-Plättchen in ihre Zauberkessel und generieren so seine persönliche Zauberformel. Von den Entscheidungen, die die Spieler beim Entwickeln ihrer magischen Formeln treffen, hänge ab, was auf dem Spielplan geschieht: Wer wo Erster ist, wer welche Boni, welche Karten und welche Sonderaktionen bekommt. „Die Herausforderung bei Witchstone besteht darin, große Aktionscluster im eigenen Kessel zu bilden, sich passende Prophezeiungen zu sichern sowie die sechs verschiedenen Aktionsarten möglichst optimal zu kombinieren – und das, indem man einfach nur ein Hexplättchen legt.“

    Und hat nicht mal der Feld berichtet, er und der Schacht zeitgleich den Einsetz-Mecha von Speicherstadt / ?Felini? entwickelt hätten?

    Ärgerlich wird es erst dann, wenn unabhängig von einander zwei Spiele entwickelt werden. Von denen das zweite, später veröffentlichte ein Welterfolg wird. Dobble, Blanchot / Asmodee, und das Spiel Kunterbunt / Staupe

    Liebe Grüße
    Nils

  • Andererseits interessiert mich auch, ob ihr schon mal mitbekommen habt, dass vollkommen unabhängig voneinander nahezu das gleiche Spiel „erfunden“ wurde (Mechanismus, Thema, Verknüpfung, …)?

    Ich wage mich zu erinnern, dass in einem der alten "Leitfaden für Spieleerfinder" des bayerischen Spielearchivs schon drinstand, dass man sich nicht wundern soll, wenn es heißt, dass ein sehr ähnliches Spiel bereits vorliegt und das nicht bedeutet, dass der Verlag einem die Idee geklaut hätte.

  • Ich muss an Five Tribes und Trajan denken. Bruno Cathala hatte mal bei BGG was dazu geschrieben. Er hätte Five Tribes in der Pipeline gehabt, wollte es rausbringen und war schockiert dass dann mit dem selben Mechanismus Trajan dann erschien, wenn ich mich nicht irre.

  • Für gleichzeitig erscheinende Spiel mit ähnlichen Themen gibt es keine eindeutige Erklärung. Manchmal ist es ein Trend, dem mehrere Verlage gleichzeitig auf der Spur waren, wie zum Beispiel bei der Umsetzung von Escape Rooms als Brettspiel. Und manchmal ist es einfach Zufall ohne irgendeinen Auslöser.

    Dasselbe gilt für Mechanismen. Nach dem Erscheinen von Dominion haben sich natürlich einige Autoren auf den Deckbaumechanismus gestürzt, sind also einem zu erwartenden Trend gefolgt. Mir sind aber auch schon oft 2 unterschiedliche Prototypen von 2 unterschiedlichen Autoren begegnet, die sich mechanisch sehr ähnlich waren und zwischen deren Entwicklung es keinerlei Zusammenhang gab, also wirklich zufällige Parallelentwicklungen. Bei der Vielzahl an Autoren, die an Spielen arbeiten, ist es ganz normal, dass es Parallelentwicklungen gibt.

    Im übrigen gilt das auch für Spieletitel. Vor vielen Jahren gab es mal eine Titeldatenbank, in der Verlage frühzeitig von ihnen geplante Spieletitel haben eintragen lassen, um zu vermeiden, dass ein anderer Verlag zufällig ein Spiel mit demselben Titel herausbringt. Diese Datenbank ist aber irgendwann eingeschlafen, soweit ich weiß. (Evtl. ist hier ein Zusammenhang mit dem Erfolg von BGG nicht auszuschließen.)

    Ich erinnere mich noch, dass bei einer Spielwarenmesse (2011?) gleichzeitig von Ravensburger und Kosmos Spiele namens "Tohuwabohu" angekündigt wurden. Da waren beide Verlage nicht begeistert über das jeweilige Pendant des Mitbewerbers.

    Ärgerlich wird es erst dann, wenn unabhängig von einander zwei Spiele entwickelt werden. Von denen das zweite, später veröffentlichte ein Welterfolg wird. Dobble, Blanchot / Asmodee, und das Spiel Kunterbunt / Staupe

    Wurde das denn jemals aufgeklärt, dass wirklich beides parallel entwickelt wurde und dass das zweite nicht abgekupfert war?

  • Die Autoren machen alle geheime Videokonferenzen und sprechen sich untereinander ab und stülpen dann ihre Spieleprojekte alle auf das Thema wofür sie abgestimmt haben.


    Ein Fall für das Gedanken-Kartellamt.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Wurde das denn jemals aufgeklärt, dass wirklich beides parallel entwickelt wurde und dass das zweite nicht abgekupfert war?

    Wie soll man denn den Nachweis führen, dass abgekupfert wurde. 8-)) Und eine Spielidee kann man in dem Sinne ja nicht wirklich rechtlich schützen.

    Staupe hatte sein Spiel doch erst im Eigenverlag und dann bei Amigo 2003 veröffentlicht. War es sehr bekannt? :/


    Wenn ich mich recht entsinne, wurde Dobble in Canada entwickelt und 2010 veröffentlicht.


    Ja, möglicherweise wurde abgekupfert. :?: Aber ich kann mir eine spätere Parallelentwicklung auch gut vorstellen. 🤷‍♂️

  • Dann eben eine zeitversetze sehr ähnliche/gleiche Spielentwicklung.

    Nils, der ganze Thread dreht sich um annähernd gleichzeitige Entwicklungen. Deshalb das Wort "Parallelentwicklung". Und dann kommst du mit einem Beispiel von 2 Spielen, die 2003 (oder sogar früher) und 2010 erschienen sind. Das hat einfach überhaupt nichts mit dem Thema des Threads zu tun.

    Hinzu kommt, dass du oben quasi implizierst, Kunterbunt und Dobble wären unabhängig voneinander entwickelt worden. Ich frage mich, wie du das wissen willst, wenn das eine Spiel mindestens 7 Jahre früher erschienen ist ...

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Ich frage mich, wie du das wissen willst, wenn das eine Spiel mindestens 7 Jahre früher erschienen ist ...

    Schon mal etwas von einer Unschuldsvermutung gehört?
    Kannst du denn behaupten, dass abgekupfert wurde?

    Welche Rolle soll denn eigentlich die zeitliche Komponente spielen, wenn die zwei ähnlichen Spielentwicklungen in Unkenntnis von einander statt fanden?

    Kann es sein, dass für dich schon wieder der "Falsche" Beiträge schreibt? Ich verstehe dein Anliegen nicht. Worauf willst du eigentlich hinaus? Hast du nicht das Gefühl, dem Mobbing nahe zu stehen?


    Liebe Grüße
    Nils

  • Nils, der ganze Thread dreht sich um annähernd gleichzeitige Entwicklungen. Deshalb das Wort "Parallelentwicklung". Und dann kommst du mite einem Beispiel von 2 Spielen, die 2003 (oder sogar früher) und 2010 erschienen sind.

    Ich kann dir versichern:

    Es ist echt nicht unmöglich, dass man ein Spiel "erfindet", das es seit Jahren schon so gibt.

    Und es ist inzwischen unfassbar schwer zu überblicken, was es schon gibt.


    Sagt Dir einer, der (viel zu spät und eine schlechtere Version von) Agent Undercover "erfunden" hat. Aber irgendwie trotzdem stolz war, dass er auf die Idee gekommen ist. ;)

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Ich muss an Five Tribes und Trajan denken. Bruno Cathala hatte mal bei BGG was dazu geschrieben. Er hätte Five Tribes in der Pipeline gehabt, wollte es rausbringen und war schockiert dass dann mit dem selben Mechanismus Trajan dann erschien, wenn ich mich nicht irre.

    What? Die zwei Spiele haben nicht gerade viel gemeinsam… 🤔🤨 (und wir lieben Trajan… und werden Five Tribes nie mehr spielen…)


    Ich vermute mal die Designer sind auch nicht ganz abgeschottet voneinander… Und wenn man auf verschiedensten Confs ein Theme/Brettspiel pitched, wird da (unter)bewusst was hängen bleiben… Speziell wenn das Thema „generisch und nicht ausgelutscht“ ist. Und dann hat man plötzlich Dinosaur Island und Dinogenics… (und viele weitere Beispiele).


    Wobei ich niemandem Zufälle absprechen will (da war auch was bei DI und Dinogenics), aber…

  • Ich muss an Five Tribes und Trajan denken. Bruno Cathala hatte mal bei BGG was dazu geschrieben. Er hätte Five Tribes in der Pipeline gehabt, wollte es rausbringen und war schockiert dass dann mit dem selben Mechanismus Trajan dann erschien, wenn ich mich nicht irre.

    What? Die zwei Spiele haben nicht gerade viel gemeinsam… 🤔🤨 (und wir lieben Trajan… und werden Five Tribes nie mehr spielen…)

    Er meinte, dass man X Holzsteine nimmt und immer wieder pro "Schritt" einen wegsetzt. Da, wo man mit seinem letzten Stein landet, die Aktion macht man dann. Ist bei beiden quasi gleich. Auch wenn es bei Trajan eben "nur" ein Rondell und hier ein großes Rasterfeld ist.
    Lg

  • What? Die zwei Spiele haben nicht gerade viel gemeinsam… 🤔🤨 (und wir lieben Trajan… und werden Five Tribes nie mehr spielen…)

    Er meinte, dass man X Holzsteine nimmt und immer wieder pro "Schritt" einen wegsetzt. Da, wo man mit seinem letzten Stein landet, die Aktion macht man dann. Ist bei beiden quasi gleich. Auch wenn es bei Trajan eben "nur" ein Rondell und hier ein großes Rasterfeld ist.
    Lg

    Und da war Mac Gerdts oder sonstwer nicht auch schon vorher dabei? 🤔


    Anyways… „diese Ähnlichkeit“ ist so… abseits von ähnlich… Das „Feeling“ ist bei beiden Spielen so anders… Naja… ich bin kein Brettspiel Designer, aber auch hier - denke ich - sollte man wirklich versuchen nicht Äpfel mit Birnen vergleichen 😁🙄.

  • Das „Feeling“ ist bei beiden Spielen so anders… Naja… ich bin kein Brettspiel Designer, aber auch hier - denke ich - sollte man wirklich versuchen nicht Äpfel mit Birnen vergleichen 😁🙄.

    Das "Feeling" mal dahingestellt... das, was du den Verlagen verkaufst, ist ein Mechanikgerüst, bzw eine Idee von einem Mechanikgerüst. Wenn sich das auf ungefähr dasselbe runterbrechen lässt, ist es auch nicht falsch, von einer ähnlichen Spielidee zu sprechen.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • 1. Sicher gab es das schon vorher. Ist ja quasi die Grundmechanik von Mancala und das war laut SUSD das erste Brettspiel ever, noch älter als Senet, so 6000 vor Christus. Hat aber auch keiner bezweifelt.
    2. "Anyways… „diese Ähnlichkeit“ ist so… abseits von ähnlich… Das „Feeling“ ist bei beiden Spielen so anders… Naja…" -> Ist halt der Vergleich von Bruno Cathala. Musst du ja nicht teilen. Wollte dir nur erklären, was er gemeint hat, das war's.
    Lg

  • Nu, so abwegig ist das gar nicht - bei der Anzahl von Köpfen, die sich Ideen machen. Sei es zeitlich nah beieinander oder entfernt doch in Unkenntnis voneinander.


    Wenn ich grob 18-20 Jahre zurückdenke, hatte ich auf dem Heimweg von der Uni die Idee für ein Tabletop-Rennspiel rein als Kartenspiel. Ich wählte Windsurfen als Thema, da ich die Windkomponente interessant fand und thematisch noch kein Spiel zum Windsurfen kannte. Ferner ist der beste Freund aus Schulzeiten begeisterter Windsurfer und konnte mir als fachlicher Berater zur Seite stehen - da auch Vielspielet. Nach intensivem Feilen machte es uns im Freundeskreis (intensive Spieler) auch sehr viel Spaß. Unabhängiges Feedback (Hippodice, Adlung) zeigte jedoch die komplizierten Regelpassagen auf, die ja typische Anfängerfehler sind. Da ich zu dem Zeitpunkt auch von der Uni in eine Vollzeitstelle und den Ort wechselte, legte ich den Prototypen erst einmal beiseite.


    Dann erhielt ich nach ein paar Monaten einen Anruf von Amigo, dass ihnen ein sehr ähnliches Spiel zum Testen vorliegt, das Potenzial für eine Veröffentlichung hätte. Da sie meines über ihre Testspieler auch kannten - und möglichen Plagiatspunkten vorgreifen wollten - baten sie den Autor und mich um Kooperation (was mich rückblickend immer beeindruckt hat, da der Kernmechanismus sehr ähnlich war, die Spiele darum herum aber schon ausreichend verschieden). Also feilten wir zusammen weiter, verschlankten seinen Prototypen und testeten in unseren jeweiligen Gruppen. Wir waren gerade dabei, wieder auf Amigo zuzugehen, da wurde die erste Auflage von Wings of War in Italien angekündigt. Die auch unsere Kernidee für die Bewegung und Tabletop rein mit Spielkarten führte. Halt in der Luft, wo wir im Wasser waren. Dogfight vs Rennspiel. Doch insgesamt zu nah beieinander, so dass jetzt Amigo, nachvollziehbar, keine Veröffentlichung mit uns angehen würde, zumal wir zeitlich ja noch mindestens 12-18 Monate dahin gebraucht hätten.


    Für mich mit meinem bis heute einzig spielbaren doch unveröffentlichten Entwurf sehr lehrreich und spannend damals. Und wenn ich den langfristigen Erfolg von Wings of War sehe, den hätte ein Windsurfen oder Motorbootrennen vermutlich auch nicht erreicht. :) Muss glatt mal wieder meinen DuckJibe Prototypen von damals hervorholen und schauen, wie er mir spielerisch nach 18 Jahren Pause so zusagt. ^^


    Letztlich drei vermutlich unabhängige Parteien, die zeitnah zueinander dieselbe Idee zu dem Bewegungsmechanismus mit Karten hatten. Und einen, der was taugt, wie sich zeigt - was meinem Ego genügt, trotz nicht erfolgter Veröffentlichung.


    Zu ähnlicher Zeit hatten eine Bekannte und ich zum Ausklang eines öffentlichen Spieleabends sinniert, ob man nicht ein Rennspiel erdenken könnte, wo die Spieler mit Strohhalmen agieren. Haben wir wegen möglicher Hygienebedenken letztlich verworfen. Und erst neulich, also gut 20 Jahre später, stoße ich hier oder auf BGG auf ein älteres Spiel, in dem man durch Strohhalme pustend Figuren antreibt. :)

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • San Juan und Race for the Galaxy.

    Nein, die beiden Spiele sind weder parallel noch unabhängig entstanden!

    [Externes Medium: https://youtu.be/JcyyeAww2wc]

    In diesem Video spricht Thomas Lehmann u.a. darüber wie er beauftragt wurde an dem #PuertoRico Kartenspiel zu arbeiten, weil der Prototyp von Andreas Seyfarth zunächst nicht funktioniert hat. In #SanJuan sind dann Ideen von Tom Lehmann eingefloßen. Später hat er seine Ideen für #RaceForTheGalaxy weiterentwickelt.

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • Schon mal etwas von einer Unschuldsvermutung gehört?
    Kannst du denn behaupten, dass abgekupfert wurde?

    1) Ich habe nicht behauptet, dass Dobble abgekupfert wurde.

    2) Du hingegen hast indirekt behauptet, dass Dobble nicht abgekupfert wurde. Und ich habe dich daraufhin gefragt, woher du das weißt. Beantwortet hast du meine Frage bisher noch nicht.

    Ich kann dir versichern:

    Es ist echt nicht unmöglich, dass man ein Spiel "erfindet", das es seit Jahren schon so gibt.

    Und es ist inzwischen unfassbar schwer zu überblicken, was es schon gibt.

    Ich kann dir versichern: Als Spieleredakteur weiß ich das, so etwas begegnet mir ständig. ;)

    Es ging mir um etwas anderes: Nur bei Parallelentwicklungen lässt sich einigermaßen gut feststellen, dass wirklich nicht abgekupfert wurde. Je größer der zeitliche Abstand zwischen 2 Publikationen wird, um so weniger kann man feststellen, ob die spätere Entwicklung wirklich ohne Kenntnis des älteren Spiels stattfand oder ob doch abgeschaut wurde.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Sankt Peter Jetzt mal völlig unabhängig von allen thematischen Trends und Beeinflussungen der Autoren untereinander, kann man das auch einfach auf 2 Gründe runterbrechen:

    1. Wie schätzen die Wahrscheinlichkeit intuitiv völlig falsch ein. Bei der Menge an jährlichen Veröffentlichungen muss man damit mehrmals im Jahr rechnen. Siehe dazu auch das Geburtstagsparadox.
    2. Menschen neigen dazu, zeitgleiche Ereignisse dann auch gleich kausal zu verknüpfen. Dabei können die völlig unabhängig voneinander sein. Siehe dazu Synchronizität.