Spielstil - Prototyp Macarons - ein buttriger Traum

  • Prinzipiell stimme ich der Meinung zu, aber zu "Das bedeutet, dass theoretisch zu jedem Zeitpunkt des Spiels klar ist, wer wie viele Siegpunkte hat. Da eine Runde immer zu Ende gespielt wird, kann zum Ende der Partie hin immer wieder durchgerechnet werden, wer aktuell wie viele Siegpunkte hat – und ob es für die Person zum Sieg reicht, die das Spiel nun zu macht. Falls nicht, generiert man lieber schnell noch ein paar mehr Siegpunkte und rechnet nächste Runde nochmal durch. Besonders schlimm ist das in einer 4-Spieler-Partie, denn hier muss die Startspielerin quasi die Züge von 3 weiteren Mitspielenden durchrechnen und das Potential und die Möglichkeiten erkennen – immer unter Berücksichtigung, dass eventuell ein sehr tolles Bauteil aus dem Beutel gezogen werden könnte"

    - Nein musst du nicht. Das ist vll in eurer Spielerunde so und sehr Spielerabhängig. Bei uns hat das noch nie jemand nachgezählt

    [Tom] Das ist für dich.

    Lest mal Rezensionen aus den 1990ern und frühen 2000ern. Sowas galt laaange Zeit als eine Art Gütesiegel für Spiele (insbesondere abstrakte Spiele und German Games mit völlig austauschbarem Thema), dass man alles glücksbefreit zu jeder Minute nach- und durchrechnen konnte. Offene Information und kein Glücksanteil sind die beiden Stichworte, die damals im Vergleich zum Ameritrash sehr oft hochgehalten wurden, wahrscheinlich auch weil es damals noch viel mehr Brettspielfans gab, die mit Schach sozialisiert worden sind. Insbesondere der frühe Knizia (seinerseits ja Mathematiker) wurde dafür immer wieder gelobt. Das hat sich erst langsam gedreht, bis es heute oft fast gegenteilig gesehen wird.

  • Das war auch mein Hauptproblem mit dem Spiel, weniger die Vorhersehbarkeit

    Spannend - in unseren Runden war das Spiel nicht zu klein. Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich da die Wahrnehmung sein kann. Habt ihr mit der Deluxe-Ausgabe gespielt, also "geformten" Ressourcen - oder den bedruckten Oktaedern?


    Ich spiele natürlich nur mit Deluxe-Komponenten ;)

  • Spannend - in unseren Runden war das Spiel nicht zu klein. Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich da die Wahrnehmung sein kann. Habt ihr mit der Deluxe-Ausgabe gespielt, also "geformten" Ressourcen - oder den bedruckten Oktaedern?

    Ich spiele natürlich nur mit Deluxe-Komponenten ;)

    Ich nicht - ich frage mich ernsthaft, ob die "Fummeligkeit" mit bedruckten Oktaedern abnimmt... :)

  • [Tom] Das ist für dich.

    Lest mal Rezensionen aus den 1990ern und frühen 2000ern. Sowas galt laaange Zeit als eine Art Gütesiegel für Spiele (insbesondere abstrakte Spiele und German Games mit völlig austauschbarem Thema), dass man alles glücksbefreit zu jeder Minute nach- und durchrechnen konnte. Offene Information und kein Glücksanteil sind die beiden Stichworte, die damals im Vergleich zum Ameritrash sehr oft hochgehalten wurden, wahrscheinlich auch weil es damals noch viel mehr Brettspielfans gab, die mit Schach sozialisiert worden sind. Insbesondere der frühe Knizia (seinerseits ja Mathematiker) wurde dafür immer wieder gelobt. Das hat sich erst langsam gedreht, bis es heute oft fast gegenteilig gesehen wird.

    Definitiv! Diese Spiele hatten aber dann auch ein passendes Design - siehe Terra Mystica. Hamlet ist einfach zu einfach, zu kurz und bietet zu wenige variable Wege. Le Havre ist übrigens auch (fast) komplett durchrechenbar - einzig die Sondergebäude und die erste Runde sind unbekannt.

    Aber auch da ist das Ende des Spiels vorgegeben. Ich muss nicht auf Basis der Punkte entscheiden, ob ich den Sack zumache, oder nicht...

  • Definitiv! Diese Spiele hatten aber dann auch ein passendes Design - siehe Terra Mystica. Hamlet ist einfach zu einfach, zu kurz und bietet zu wenige variable Wege. Le Havre ist übrigens auch (fast) komplett durchrechenbar - einzig die Sondergebäude und die erste Runde sind unbekannt.

    Aber auch da ist das Ende des Spiels vorgegeben. Ich muss nicht auf Basis der Punkte entscheiden, ob ich den Sack zumache, oder nicht...

    Aus heutiger Sicht stimme ich Dir zu. Mit Blick auf Titel wie Durch die Wüste, Die Baumeister von Arkadia, Kardinal&König/Han/China, Goa, Hansa waren es damals aber auch damals eher kurze Spiele, bei denen das gelobt wurde. Und tatsächlich entspricht die Beschreibung quasi 1:1 dem Spielgefühl von Kardinal und König (oder auch Assyria), da weiß ich auch genau, wer wann wieviele Punkte hat und welches Material noch übrig ist. Ich wollte eher darauf hinaus, dass sich der Spielergeschmack geändert hat und heute solche Titel nicht mehr sonderlich en vogue sind, sondern gar regelrecht für das kritisiert werden was damals noch positiv wahrgenommen wurde. Solche "Wellen" oder Änderungen der Beurteilungskriterien gibt es ja in der Kritik immer wieder.

  • Wir haben die #BG2GETHER Teilnehmenden nach ihren Brettspiel Highlights der Neuheiten zur Spiel 2024 gefragt

    Die besten Brettspiel Neuheiten zur Spiel 2024 - BONUS
    Wir haben die #BG2GETHER Teilnehmenden nach ihren Brettspiel Highlights der Neuheiten zur Spiel 2024 gefragt.
    spielstil.net
  • Christian (Spielstil.net) 24. September 2024 um 15:38

    Hat den Titel des Themas von „Spielstil - Hamlet - zu viel Mathe im englischen Dorf“ zu „Spielstil - #BG2GETHER - Neuheiten Spiel - Bonus“ geändert.
  • Was mich am meisten überrascht hat, wie hoch das damals gerankt wurde in der Hotness bei der Spielvorschau auf BGG (wenn ich mich richtig entsinne unter den Top5) und auch bei einigen englischsprachigen Youtubern war der Hype recht groß. Konnte mir da nie einen Reim drauf machen, weil das auf den ersten Blick nach dem nächsten Plättchenlegespiel ala Carcassonne aussah.

  • Was mich am meisten überrascht hat, wie hoch das damals gerankt wurde in der Hotness bei der Spielvorschau auf BGG (wenn ich mich richtig entsinne unter den Top5) und auch bei einigen englischsprachigen Youtubern war der Hype recht groß. Konnte mir da nie einen Reim drauf machen, weil das auf den ersten Blick nach dem nächsten Plättchenlegespiel ala Carcassonne aussah.

    Youtube ist sehr speziell, was die Qualität des Contents angeht. Vieles ist da auf Hype ausgelegt. Die Hotness beschreibt ja nur die Zugriffszahlen auf die Spiele, nicht deren Qualität.

  • Was mich am meisten überrascht hat, wie hoch das damals gerankt wurde in der Hotness bei der Spielvorschau auf BGG (wenn ich mich richtig entsinne unter den Top5) und auch bei einigen englischsprachigen Youtubern war der Hype recht groß. Konnte mir da nie einen Reim drauf machen, weil das auf den ersten Blick nach dem nächsten Plättchenlegespiel ala Carcassonne aussah.

    Youtube ist sehr speziell, was die Qualität des Contents angeht. Vieles ist da auf Hype ausgelegt. Die Hotness beschreibt ja nur die Zugriffszahlen auf die Spiele, nicht deren Qualität.

    Ne, ich meinte in der Essenpreviewliste und weil ich mir nicht mehr sicher war, habe ich die gerade wieder angesehen. Da war es wieder auf Platz 2, aber das lag an meinen Filtereinstellungen :D


    Ohne Filter war es nur in den Top130… sogar noch hinter solchen Krachern wie #ShittyFriends und #ThatGameWillMakeYouDrink

  • Es gibt selten Prototypen, bei denen sich alle Spielenden einig sind, etwas besonderes gespielt zu haben. Macarons von cosi ist einer von ihnen.

    Macarons - ein Prototyp voll einfach guter Laune!
    Es gibt selten Prototypen, bei denen sich alle Spielenden einig sind, etwas besonderes gespielt zu haben. Macarons ist einer von ihnen.
    spielstil.net
  • Christian (Spielstil.net) 25. September 2024 um 15:05

    Hat den Titel des Themas von „Spielstil - #BG2GETHER - Neuheiten Spiel - Bonus“ zu „Spielstil - Prototyp Macarons - ein buttriger Traum“ geändert.