Wandern in und um Garmisch-Partenkirchen

  • Da will ich doch mal auch mal das Off-Topic-Wissen der Unknownser aktivieren.


    Wir sind demnächst in Garmisch und schauen gerade mal, welche Wanderungen wir uns so vornehmen wollen. Vom Schwierigkeitsgrad her dürfen es sowohl leichtere Panoramarundwege, bei denen ein Zweijähriger zumindest teilweise auch alleine rumlaufen kann, als auch (mittel-)schwere Wanderungen mit etwas Kraxelei, aber noch ohne Bedarf an Kletterausrüstung, und schöner Aussicht sein.


    Für die erste vllt so etwas wie der Rundweg um

    den Eibsee oder auch der Weg zum Seebensee von der Ehrwalder Almbahn, den wir schon kennen, aber gerne noch mal gehen würden.


    Für die zweite Kategorie wäre ein Vergleichsmaßstab zB die Wanderung auf den Elfer (Stubaital), falls den jemand kennen sollte.


    Dann bin ich mal gespannt, wer sich hier als Bergfex outet ;)


    Viele Grüße:)

    Einmal editiert, zuletzt von Alex85 ()

  • Gerade mit nem Zweijährigen würde ich mir Glensleiten ansehen. Da kann man zum einen den ganzen Tag verbringen und zum anderen ist das Gelände definitiv weitläufig genug, um als Wanderung durchzugehen ;).

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Uns haben die Partnach- und die Höllentalklamm gut gefallen. Beides nix für Zweijährige, aber nette Halbtagswanderungen für "Größere". Ziemlich überlaufen in de Hauptsaison, vor allem die Parkmöglichkeiten vor der Parttnachklamm. Übrigens hat offenbar deine Autokorrektur witzig zugeschlagen: "...aber gerne noch mal gehen Würdenträger." ;)

  • Leider hilft mein Wissen als Bergziege bei Touren mit 2jährigen nicht viel weiter... ;)


    Eibsee ist wunderschön, und grundsätzlich möchte ich allerwärmstens die Höllentalklamm und Partnachklamm empfehlen. Gerade die Partnach ist aber leider heftigst überlaufen, unbedingt früh sein!


    Was ich landschaftlich spannend fand, war der Abstecher ins Friedergries (von Grainau Richtung Österreich) - und da waren wir auch mutterseelenallein. Man sollte aber Heuschrecken mögen ^^


    Der Bernadeinsteig (vom/zum Kreuzeck) ist ein wunderschönes Stück Weg.


    Grundsätzlich ist der spannende und unterhaltsame Nordwandsteig auf die Alpspitze sehr zu empfehlen, aber da kann ich nicht einschätzen, wie das mit Kind aufm Buckel zu machen wäre.


    Ansonsten als Tipp: in keinem Alpengebiet hatte ich jemals so mit Bremsen zu kämpfen wie dort. Bereitet euch vorsichtshalber mal drauf vor ;)

  • papadjango


    Oh 😂 auch wenn es witzig sein, korrigiere ich es glaub ich mal…


    Bergziege


    Da die Großeltern mit dabei sind und gerne auch mal Babysitten, wäre eine Tages-/Halbtagestour ohne Kind in der Kraxe oder Kind zu Fuß unterwegs sicher drin. Wäre dann der Nordwandsteig Empfehlung Nr.1?

  • ...Bremsen sollten aber nur im Sommer ein größeres Problem sein. Und der nordwandsteig ist spektakulär, aber total ungeeignet für Kinder. Für den unwahrscheinlichen Fall dass ihr mit dem ÖPNV da seit empfehle ich die Anreise über die österreichische Zugspitzbahn und runter dann mit der neuen Gondel. Dann hat man zwei sehr unterschiedliche Ausblicke, die gleichermaßen sensationell sind. Und das macht dann auch dem zweijährigen Spaß.

  • Spektakulär und nicht so anstregend wäre es, sich Höllental- oder Partnachklamm anzusehen:

    Partnachklamm in Garmisch-Partenkirchen | Partnachklamm

    HÖLLENTALKLAMM Öffnungszeiten, Preise


    Da Garmisch recht niedrig liegt, sind spannendere Touren im direkten Umkreis der Stadt relativ anstregend.

    Sehr schön ist beispielsweise der Kramerspitz im Nordwesten der Stadt: Kramerspitz (1985 m) (oder Kramer), Ammergauer Alpen, Garmisch, Deutschland


    Wenn ihr ein paar Kilometer mit dem Auto oder auch Bus fahren könnt, würden sich Touren vom Walchensee, vom Graswangtal oder von Ettal aus anbieten.

    Tolle Sicht auf München, Fünfseenland, Walchensee, nicht viele Meter, am Wochenende knallvoll: Jochberg (1565 m), Bayerische Voralpen, Kochelsee, Walchensee, Deutschland

    Bisschen zu fahren aber schöne Sicht und man geht vergleichsweise hoch los: Scheinbergspitze (1929 m), Ammergauer Alpen, Deutschland

    Schöne Tour von Ettal: Notkarspitze (1889 m), Ammergauer Alpen, Ettal, Deutschland

    Wenn eine gute Stunde Fahrt nach Österreich in Ordnung ist und es mit wenig Höhenmetern recht hoch hinausgehen soll: Thaneller (2341 m), Lechtaler Alpen, Tirol, Österreich

    (Infos zu den Touren in den Tourbeschreibungen, bitte selbst einordnen ob das für euch in Sachen Kondition, alpiner Erfahrung,... passt)

  • ...Bremsen sollten aber nur im Sommer ein größeres Problem sein. Und der nordwandsteig ist spektakulär, aber total ungeeignet für Kinder. Für den unwahrscheinlichen Fall dass ihr mit dem ÖPNV da seit empfehle ich die Anreise über die österreichische Zugspitzbahn und runter dann mit der neuen Gondel. Dann hat man zwei sehr unterschiedliche Ausblicke, die gleichermaßen sensationell sind. Und das macht dann auch dem zweijährigen Spaß.

    Es dürfen sowohl Vorschläge für mit und ohne Zweijährigen dabei sein ;)

  • ...Bremsen sollten aber nur im Sommer ein größeres Problem sein.

    Is ja aber Sommer ^^

    Wäre dann der Nordwandsteig Empfehlung Nr.1?

    Guckt es euch an. Der ist sicher nicht anspruchslos, aber er ist sehr gut gepflegt. Vom Osterfelderkopf in den Steig, und dann kann man auch nochmal absteigen später und muss nicht auf den Gipfel hoch. Großartiges, umwerfendes Stück Weg, aber bitte prüft vorab, ob der Anspruch für euch passt :) Da sind schon Kletterpassagen mit bei.


    Ohne Kind macht auch die Tour durch die Höllentalklamm und dann über die Knappenhäuser rüber zum Osterfelderkopf sehr viel Spaß.


    Und wenn ihr ein Stück fahren könnt/wollt: mit der Karwendelbahn rauf und oben runlaufen und Aussicht genießen geht auch mit Kind - aber auch hier: ist halt nicht einsam ;)

  • Ettaler Manndl

    Hach, da hab ich so tolle Kindheitserinnerungen dran :love: Leider war ich da seit Ewigkeiten nicht, habe das Ettaler Manndl aber mit einiger, nicht zu schwerer aber auch nicht zu unterschätzender Kletterei im Gipfelbereich in Erinnerung.

  • Trotz unschöner Erinnerung auch von mir die Empfehlung für die Partnachklamm. Da hatte ich mir mittendrin in einem dieser „Tunnelgänge“ ziemlich heftig den Kopf an einem spitzen Vorsprung aufgerissen und musste dann blutüberströmt ins Krankenhaus. Sah heftiger aus als es dann war, musste genäht werden. Von daher mein Rat: Solltest du also über dem Durchschnitt groß sein, setz ein Fahrradhelm o.ä. auf.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • ...Bremsen sollten aber nur im Sommer ein größeres Problem sein. Und der nordwandsteig ist spektakulär, aber total ungeeignet für Kinder. Für den unwahrscheinlichen Fall dass ihr mit dem ÖPNV da seit empfehle ich die Anreise über die österreichische Zugspitzbahn und runter dann mit der neuen Gondel. Dann hat man zwei sehr unterschiedliche Ausblicke, die gleichermaßen sensationell sind. Und das macht dann auch dem zweijährigen Spaß.

    Es dürfen sowohl Vorschläge für mit und ohne Zweijährigen dabei sein ;)

    Schon klar, aber da kann ich aus eigener Anschau beitragen dass das auch mit größeren Kindern nicht gut geht, zumindest nicht mit meinen... Aber die sind da eh lieber mit jeder Bahn gefahren die es da gibt :).

  • Ich schließe mich SpaceTrucker an und empfele auch den Kramer, und dessen Nachbarn. Wenn man will, findet man (mittel) anspruchsvolle Steige, es gibt aber auch genügend Talwege. Oben hat man oft exzellenten Blick auf den Wetterstein. Zum Beispiel Ausgangspunkt Farchant.)

    Mit dem Kleinen ist vielleicht auch die Gegend um das Kloster Ettal echt nett. Da ist immer noch was los, aber wahrscheinlich nicht so viel wie im Zugspitzumfeld. Das Wetterstein selbst ist eigentlich immer sehr weit und sehr anspruchsvoll von Garmisch aus für einen Tag.

    Der Thaneller ist durchaus ein Stück zu fahren, hat mir aber auch gut gefallen.

    Dann mal viel Spaß im Urlaub.

  • Kannst du auch was zum Laber / Ettaler Manndl sagen?

    Auf dem Laber direkt oben ist die Bergstation der Bahn, da kannst du mit den Bergbahnfahrern Kaffee und Kuchen einnehmen - eher unspannendes Gipfelziel. Der Felsgipfel des Ettaler Mandls ist ein kurzer, einfacher Klettersteig. Die meisten gehen ungesichert hoch. Wer sich sicher fühlt, kann das auch machen - ist aber sehr überlaufen und Garantie, dass einem kein Depp auf den Kopf fällt hat man nicht. Landschaftlich abgesehen vom Labergipfel schön. Empfehlen würde ich die Tour jetzt nicht unbedingt.

  • Hallo,


    also wo soll man anfangen. Ich würde vielleicht noch ein bisschen rechts und links von Garmisch schauen und nicht alle Modeberge bzw Standardsachen machen.


    Hier meine Empfehlungen:


    Für Erwachsene ohne Kind:

    1. Meine absolute Highlighttour in der Region ist die zur Soiernspitze. Für mich ist diese die schönste die man machen kann. Aufstieg bei Krün über Steinskopf und über den kompletten Gratweg zur Soiernspitze. Traumblicke ins Karwendel und zum Walchensee. Abstieg über Vereinsalm und zurück nach Krün. 8 h Gehzeit.


    2. Von Ettal zur Notkarspitze und runter über Ziegelspitz und Ochsensitz.


    3. Von Mittenwald durchs Dammkar auf die Karwendelspitzen und über den Heinrich Noe Steig wieder runter. Alternativ, wenn das was für Euch ist, mit der Bahn hoch und den kompletten Klettersteig(Mittenwalder Höhenweg) folgen bis nach Scharnitz runter und mit dem Bus zurück.


    mit Kind, wobei ihr hier sicherlich nicht ums tragen herum kommt. Aber die Touren von Dauer und Höhenmeter wesentlich gemütlicher sind.:

    1. absolutes Familienwandergebiet ist der Kranzberg in Mittenwald. Hier gibt es unzählige Wege, Wirtschaften und vor ALlem tolle Badeseen. Bis auf den Gipfel sind maximal 400 hm zu überwinden.


    2. von Ettal aus aufs Ettaler Mandl bzw. auf den Kofel. Beide sind oben raus mit Handeinsatz und Seil zum Festhalten. Kofel aus Erinnerung ein Tick einfacher.


    3. Von Elmau aus zum Schachenhaus. Geht auch durch die Partnachklamm ist aber von da aus anspruchsvoller.

  • Für Erwachsene ohne Kind:

    1. Meine absolute Highlighttour in der Region ist die zur Soiernspitze. Für mich ist diese die schönste die man machen kann. Aufstieg bei Krün über Steinskopf und über den kompletten Gratweg zur Soiernspitze. Traumblicke ins Karwendel und zum Walchensee. Abstieg über Vereinsalm und zurück nach Krün. 8 h Gehzeit.

    Das hört sich ziemlich gut an. Gibt es irgendwo eine nähere Beschreibung dieser Tour?


    Dies?


    Soiernspitze (2257 m), Karwendel, Werdenfelser Land, Deutschland

    Einmal editiert, zuletzt von Alex85 ()

  • Soiernspitze: Ich habe die vor fast 20 Jahren mal erklommen, das ist aber auch (außerhalb der Dolomiten) eine der anspruchsvollsten Bergtouren meines Lebens gewesen (was wahrscheinlich nur bedeutet, dass ich ein Berg-Noob bin). Zumindest für den Gratweg brauchte man damals aber schon stellenweise Kletterausrüstung, ist das heute nicht mehr so? Ich erinnere vor allem einige sehr enge Stellen, wo man recht schwindelfrei sein musste... (aber wie gesagt, ist lange her).

  • auch hier: Soiernspitze | Schwere Bergwanderung Ich würde sie aber definitiv andersrum gehen und wie schon geschrieben in Krün beginnen und über Schwarzkopf, Seinskopf und Feldernkreuz direkt aufsteigen. Ist nen schöner Aufstieg. Da hat man dann auch den Vorteil das man im Abstieg zum Ende der Tour in der Vereinsalm einkehren kann.


    Noch nen Tip mit Kind: Leiht Euch in Scharnitz Bikes und fahrt ins Isartal mit Kind bis hinter zur Kastenalm. Bis dahin ist es normal fahrbahr ohne große Höhenmeter und es ist ein breiter Schotterweg. Absolutes Highlight mit Mondlandschaft und eiskalten Bademöglichkeiten im Tal der Isarquellen..

  • Soiernspitze: Ich habe die vor fast 20 Jahren mal erklommen, das ist aber auch (außerhalb der Dolomiten) eine der anspruchsvollsten Bergtouren meines Lebens gewesen (was wahrscheinlich nur bedeutet, dass ich ein Berg-Noob bin). Zumindest für den Gratweg brauchte man damals aber schon stellenweise Kletterausrüstung, ist das heute nicht mehr so? Ich erinnere vor allem einige sehr enge Stellen, wo man recht schwindelfrei sein musste... (aber wie gesagt, ist lange her).

    nein also Kletterausrüstung braucht man auf keinen Fall. Schwindelfrei und Trittsicherheit ist wie bei fast jeder Bergtour absolute Voraussetzung. Bei dieser Tour hier sollte man sich bewusst sein, das die reine Gehzeit irgend etwas zwischen 6 und 10 Stunden ist. Je nach eigenem Können bzw. Kondition. Wichtig ist somit sehr zeitiges los gehen um genügend Reserve zu haben und ausreichend Wasser. Es gibt entlang des Grates bis zur Vereinsalm KEINE Wasserauffüllmöglichkeit. Ich selbst habe schon 2 Mal die ÜBerschreitung(Einmal als Tages und einmal als Mehrtagestour inkl. Schlafsack/Steigeisen da es Mai war) gemacht und einmal bis zum Grat hoch.

    Einmal editiert, zuletzt von motion ()

  • auch hier: Soiernspitze | Schwere Bergwanderung Ich würde sie aber definitiv andersrum gehen und wie schon geschrieben in Krün beginnen und über Schwarzkopf, Seinskopf und Feldernkreuz direkt aufsteigen. Ist nen schöner Aufstieg.

    Alex85 - Als Alternative bietet sich hier auch die Schöttelkarspitze an, vom Feldernkreuz aus. Abstieg dann über die Soiernseen und die Fischbachalm. Ist nicht so anspruchsvoll wie die Soiernspitze, weil kein langer Gratweg, aber eine tolle Tour und landschaftlich ein Traum.

    Bei gutem Wetter und Kondition steigt ihr über den Lakaiensteig ab, bei unsicherem Wetter und sehr müden Füßen gehts über die Fahrstraße.

  • Schau ich mir auch mal genauer an. Grat ist das passende Stichwort für eine letzte Frage:


    Gibt es irgendwo einen schönen Gratweg, den man ohne großen „Anlauf“, zB von einer der Bergstationen aus gehen kann? Sozusagen für die mit weniger Kondition oder Lust auf einen schweren Anstieg?

  • Das klingt auch ganz gut, falls es nicht so wild zum Einstieg sein soll:


    Bilder & Fotos | Hoher Fricken | Estergebirge

    Nicht so wild ist relativ. Technisch ist das sicher keine schwierige Tour, aber 1270 Höhenmeter können für jemanden, der das nicht so gewöhnt ist, schon eine Herausforderung sein. Wenn das für euch konditionell kein Problem ist, dann spricht hier nichts dagegen. Für Touren auf den von dir zur Orientierung genannten Elfer in Stubai hat google z.T. deutlich weniger Höhenunterschied ausgespuckt.

    Generell gehst du im Estergebirge recht weit unten los und hast dementsprechend mehr Meter bis es hoch hinaus geht, es felsig wird,....

    Im Endeffekt gibt es dutzende Berge, die in Frage kämen. Wenn ihr halbwegs wisst, wofür die Kondition gut ausreicht und was technisch klappt, dann spricht auch nichts dagegen sich bei höhenrausch und Co selbst ein Ziel auszusuchen. Im Zweifel würde ich eher etwas kleineres nehmen - am Gipfel noch etwas Luft zu haben ist deutlich angenehmer als sich zu sehr zu quälen oder gar erschöpft umzukehren.