Die Verteidung von Procyon III

  • Fazit: Keine Katastrophe, aber weit hinter den Erwartungen. Im Nachhinein verstehe ich, warum das Ding bei der Schmiede gelandet ist und nicht bei einem der richtigen Verlage.
    Bekommt vermutlich noch eine Chance, aber sicher nicht mehr als eine. Es gibt immer wieder Spiele, bei denen man als erfahrener Spieler in den ersten Spielen merkt, dass man total schlecht spielt, weil es noch viel zu verstehen und zu lernen gibt, dass aber offensichtlich Potential im Spiel steckt. Dieses Gefühl hatte ich beispielsweise beim Ringkrieg, Terra Mystica, Hannibal - Rome vs. Carthage oder Terraforming Mars. Hier nicht. Ich hoffe, ich täusche mich und der zweite Versuch wird gut.

    Also ich kann deine Meinung nicht teilen. Es kommt einfach darauf an, was man erwartet hat. Es ist eben kein normales Area-Control Spiel (darum habe ich es auch unterstützt), und es hat einfach wirklich spannende Mechanismen.

    Auch bei uns war es so, das die Menschen zwischenzeitlich etwas frustriert waren, bis man bemerkt hat, dass man das Spiel durchaus hätte gewinnen können, wenn man eine andere Taktik gewählt und nicht zwischendurch gravierende Fehler gemacht hätte (Fehler gab es auch bei uns Alien). Das Spiel ist vor allem auf dem Planeten nicht gebalanced, was die militärische Stärke angeht (ähnlich wie beim Ringkrieg). Es ist aber definitiv gebalanced, wenn es darum geht das Spiel zu gewinnen. Das geht eben bei den Menschen nur, wenn man zusammen arbeitet (die Luftwaffe muss schon die Bodentruppen unterstützen) und wenn man vor allem zügig versucht Siegpunkte zu sammeln (beim Ringkrieg musst du auch zügig zum Schicksalsberg marschieren, sonst wirst du von den Schatten überrannt).

    Mir war auch nicht klar, was die Bezeichnung Wargame für Eurogamer bedeutet. Jetzt ist das deutlich klarer. Wir werden jetzt auch am Wochenende eine zweite Partie spielen und sind schon heiß darauf, da die Entscheidungen, die man treffen muss, echt schwierig und taktischer Natur sind, für uns also total spannend.

    Die 1. Partie ging mit 42:36 ganz knapp an die Alien, trotz totaler militärischer Überlegenheit.

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  • 2. Spiel (Revanche, diesmal als Mensch gespielt)

    War diesmal richtig spannend. Zum Anfang sah es wie ein sicherer Sieg der Menschen aus (zwischendurch mal 31:14). Wurde zum Ende hin richtig knapp. Wir haben in der 7. Runde unser 2. Schlachtschiff mehr oder weniger geopfert, um die 42 Punkte zu erreichen, in der Hoffnung das 14 Punkte Vorsprung reichen. Am Ende war es knapp 42:41 für die Menschen.

    Fazit nach der 2. Partie: Die Bodentruppen haben besser durchgehalten und aggressiver gespielt. So gelang es die Kaiserin frühzeitig zu töten. Die punktuelle Unterstützung aus dem Weltall war auch besser. Entscheidend war auch, dass es gelang die Energiewandler der Aliens sofort bzw. 1 Runde später zu zerstören. Dafür wurden aber zu wenig Wissenschaftler evakuiert (nur 2 oder 3?) und auch das Mutterschiff wurde zu spät und damit erfolglos angegriffen . Natürlich sind die Alien militärisch nicht wirklich aufzuhalten. Wenn wir das Schlachtschiff gehalten hätten (war möglich) hätten wir noch 3 Runden durchhalten müssen. Das wäre auch interessant geworden. Die Alien hätten sich entscheiden müssen entweder über die Punkten oder über die Moral zu gewinnen. Auf jeden Fall hat es alle Beteiligten sehr gut gefallen. Wenn man die Regeln kennt ist das Spiel kurzweilig sowohl durch den Spielfluss als auch durch den ständigen Austausch mit seinem Teampartner. Spieldauer ca. 3-3,5h

    Das Spiel generell ist nicht nur rein strategisch, sondern es gibt auch Glückselemente. So ist es schon wichtig, das man im richtigen Moment die richtigen Karten auf die Hand bekommt (der Ringkrieg lässt grüßen). Das gilt sowohl für Bodentruppen auf beiden Seiten als auch für die Flotte auf menschlicher Seite. Das ist aber auch gut so, denn dadurch läuft jedes Spiel anders und ist nicht im voraus zu berechnen.

    Einmal editiert, zuletzt von Tobias_H ()

  • Tobias_H Schilderungen decken sich absolut mit meiner Erfahrung und auch hier, sehr interessant das die Menschen in der Erstpartie leicht frustriert waren. Man muss das Spiel einfach als Mensch anders nehmen. Neue Partien werde ich wohl erst vor Weihnachten präsentieren können.

  • Haben inzwischen das 3. Spiel hinter uns. Diesmal ein relativ sicherer Sieg der Menschen. Entscheidend war wieder, dass es gelungen ist, die Kaiserin zu töten. Allerdings waren auch wieder beide Schlachtschiffe weg, nur 2 Wissenschaftler konnten gerettet werden und 7 hat es erwischt. Wir hatten sogar 1x Flächenbombardement mit 12 Treffern (zum Glück gab es nicht so viele Ziele, da beide Pylons noch intakt waren).

    Endstand: 42:36 für die Menschen in der 6. Runde.

    Es ist wirklich ein tolles Spiel. Nach der 4. Partie hat dann jeder jede Fraktionen 1x gespielt.

  • Gibt es irgendwo die Regel-PDF auf deutsch? Wir haben demnächst ne Spielrunde und da wollte sich jeder auf seine Fraktion vorbereiten....

    Alternativ könnte sich jeder die Videos vom Potti ansehen. Er hat zu jedem Regelbuch eins gemacht.
    Oder halt hier mal nachfragen .. Defense of Procyon III | deutsche Version | TL Games

  • Das habe ich festgestellt, deswegen hab ich mal beim Verlag nachgefragt ob er das ändern kann :)

    Im Projekt selbst hat die Spiele-Schmiede schon klar gemacht, dass es keine PDFs von den Anleitungen geben wird.

    Was natürlich ultra clever ist bei einem Spiel, das vier Regelbücher hat und auf das sich im Idealfall alle Mitspieler vorher vorbereiten sollten. 🙄


    Wer sich das ausgedacht hat, dem gehören echt die Ohren lang gezogen.

  • Also ich würde das ganz praktisch handhaben und einfach die Anleitungen mit dem Smartphone abfotografieren und dann in ein PDF umwandeln. Sicher nicht schön, aber wenns nur darum geht dass sich potenzielle Mitspieler vorab, zuhause die Regeln durchlesen sollen, dann geht das.


    Am Tisch können diejenigen ja dann die Originale zum Nachlesen während des Matches haben.

  • Also ich würde das ganz praktisch handhaben und einfach die Anleitungen mit dem Smartphone abfotografieren und dann in ein PDF umwandeln.

    So wird das wohl jetzt auch ablaufen. Ist halt unpraktisch und die Dateigröße nicht so dolle.

    Muss es immer so beleidigend sein? Ist doch auch dumm ...

    Ich habe niemanden beleidigt, ich habe eine Entscheidung als dumm bezeichnet. Aber du darfst gerne erklären warum sie das nicht ist.

  • ich denke, dass die Entscheidung aus wirtschaftlichen Gründen erfolgt ist. Sie müssen ja einige deutsche Spiele verkaufen. Sofern die Anleitung per pdf zur Verfügung gestellt wird, dürfte das für den Absatz vermutlich schwieriger werden. Eventuell gibt es die deutsche Anleitung dann ja später irgendwann einmal zum download.


    Wichtig finde ich, dass es sich für Taverna Ludica rechnet, das Spiel auf deutsch veröffentlicht zu haben. Immerhin haben sie eine deutsche Version ermöglicht, wofür ich persönlich sehr dankbar bin und es natürlich auch gekauft habe :)

  • Ich möchte hier ein paar Sachen zu bedenken geben. Erstmal gab es eine durchaus signifikante Menge an Sendungen der englischen Version nach Deutschland. Ich habe die selbst verpackt. Vermutlich, weil zum Zeitpunkt der Kampagne keine deutsche Version offiziell war. Wenn ich das jetzt noch richtig im Kopf habe. Leider ist das nicht immer so einfach da gleich mit einer deutschen Version dabei zu sein oder wenigstens den Hinweis auf eine deutsche Version direkt am Anfang der Kampagne zu haben. Das wollen manche Verlage nämlich einfach nicht.


    In den fünf Anleitungen steckt eine enorme Menge an Übersetzungsaufwand. Ich hoffe, es ist ein bißchen nachvollziehbar, dass es Verlage gibt, die ein wenig versuchen wollen, ihre Arbeit zu schützen. Ich verstehe aber auch, dass es blöd sein kann für jemanden, der sogar die deutsche Version gekauft hat und diese vielleicht auch gerne zusätzlich digital hätte. Auf der anderen Seite hofft man aber ein bißchen, die Leute dazu zu bewegen, möglichst direkt die deutsche Version zu holen. Ein so großes Spiel, in einer eher kleinen Auflage, das ist nicht günstig. Ich verstehe wie gesagt beide Seiten.

  • Das Schmiedeprojekt ist doch erfolgreich durch. Haben die Angst ich kaufe mir die englische Version und drucke mir die Anleitung aus? Da bekomme ich ja Schwerkraft Vibes :D

    Wenn man bedenkt, wie oft in der Spieleschmiede bei Lokalisierungsprojekten nach "nur die deutsche Anleitung" gefragt wird, ist die Angst vielleicht auch berechtigt. Ich kann aber durchaus beide Seiten verstehen und eine Lösung habe ich auch nicht.

  • Habe das Spiel noch Ovp hier liegen und kann das bei Taverna Ludica vollkommen nachvollziehen. Ist ja immerhin ein 1 Mann Verlag. Das es aber für Terraforming Mars und Klong keine Anleitung zum downloaden gibt... Der Verlag hat so viele gute lizenzierte Spiele. Ich versuche deshalb Schwerkraft so gut es geht zu vermeiden und kauf mir deshalb immer die englische Version, falls es relativ sprachneutral ist, wie z.B. Teotihuacan. Aber was mache ich bei Sleeping Gods. Meine Mitspieler kommen mit so viel englischem Text nicht klar :crying:

  • Das mit den Anleitungen verstehe ich nicht... ich besitze gut 400+ Spiele und habe noch NIE eine digitale Anleitung benötigt. Ich kaufe mir Spiele (deutsch oder englisch) und da ist eine dabei. In jedem einzelnen. Manchmal gibts dann wie bei Marvel Champions eine aktualisierte zum runterladen. Die drucke ich mir dann aus.


    Aber dass ich bei einem Verlag dieselbe Anleitung, die dem Spiel beiliegt auch nochmal digital haben muss... ist mir noch nie passiert.


    Und bei Schwerkraft kaufe ich gerne ein. Werde auch auf die deutsche Version von Sleeping Gods warten. Ich wette, da ist eine deutsche Anleitung dabei.

  • Das mit den Anleitungen verstehe ich nicht... ich besitze gut 400+ Spiele und habe noch NIE eine digitale Anleitung benötigt. Ich kaufe mir Spiele (deutsch oder englisch) und da ist eine dabei. In jedem einzelnen. Manchmal gibts dann wie bei Marvel Champions eine aktualisierte zum runterladen. Die drucke ich mir dann aus.


    Aber dass ich bei einem Verlag dieselbe Anleitung, die dem Spiel beiliegt auch nochmal digital haben muss... ist mir noch nie passiert.


    Und bei Schwerkraft kaufe ich gerne ein. Werde auch auf die deutsche Version von Sleeping Gods warten. Ich wette, da ist eine deutsche Anleitung dabei.

    Es geht mir nicht darum eine normale und digitale Anleitung zu besitzen. Aber ich lese IMMER die Regeln durch, bevor ich mir ein Spiel kaufe, um einfach rauszufinden, ob es mir gefallen könnte. Wenn es keine Anleitung gibt, muss ich auf die englische zurückgreifen. Ist zwar für mich kein Problem, aber evtl. für meine Mitspieler. Wenn ein Verlag keine Anleitung zur Verfügung stellt, dann gehe ich davon aus, dass sie schlecht lokalisiert wurden.

    Einmal editiert, zuletzt von Niloc ()


  • Wenn ein Verlag seine Übersetzung nicht rausgibt, dann gehe ich davon aus, dass dieser Teil die komplette Arbeit des Verlags enthält. Nämlich die Lokalisierung / Übersetzung. Und dann sollte man diese auch schützen. Das hat überhaupt nichts mit der Qualität zu tun.

  • Es geht mir nicht darum eine normale und digitale Anleitung zu besitzen. Aber ich lese IMMER die Regeln durch, bevor ich mir ein Spiel kaufe, um einfach rauszufinden, ob es mir gefallen könnte. Wenn es keine Anleitung gibt, muss ich auf die englische zurückgreifen. Ist zwar für mich kein Problem, aber evtl. für meine Mitspieler. Wenn ein Verlag keine Anleitung zur Verfügung stellt, dann gehe ich davon aus, dass sie schlecht lokalisiert wurden.


    Wenn ein Verlag seine Übersetzung nicht rausgibt, dann gehe ich davon aus, dass dieser Teil die komplette Arbeit des Verlags enthält. Nämlich die Lokalisierung / Übersetzung. Und dann sollte man diese auch schützen. Das hat überhaupt nichts mit der Qualität zu tun.

    Wie gesagt verstehe ich das bei Taverna Ludica auch vollkommen, da es ein sehr kleiner Verlag und Procyon sehr aufwendig ist zu lokalisieren. Aber man sieht ja sehr gut an anderen Spieleschmiede Titeln, dass die Anleitung oftmals nicht zum Download angeboten wird, weil es quasi keine Lokalisierung gibt. Der Text wird stumpf 1:1 übersetzt und fertig. Natürlich hat das dann damit zu tun, dass die Qualität vertuscht werden soll. Wirklich viel Arbeit steckt nämlich nicht dahinter, die man schützen muss. Und als Fan von Imperium Classics graut es mich jetzt schon vor der deutschen Lokalisierung, da die englische Anleitung schon grauenvoll ist und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch nix dran geändert wird.

    4 Mal editiert, zuletzt von Niloc ()

  • Aber man sieht ja sehr gut an anderen Spieleschmiede Titeln, dass die Anleitung oftmals nicht zum Download angeboten wird, weil es quasi keine Lokalisierung gibt. Der Text wird stumpf 1:1 übersetzt und fertig. Natürlich hat das dann damit zu tun, dass die Qualität vertuscht werden soll. Wirklich viel Arbeit steckt nämlich nicht dahinter, die man schützen muss. Und als Fan von Imperium Classics graut es mich jetzt schon vor der deutschen Lokalisierung, da die englische Anleitung schon grauenvoll ist und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch nix dran geändert wird.

    Gerne nochmal:


    Procyon III ist KEIN "anderer Spieleschmiede Titel" ...

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Das ist natürlich deine Meinung, aber als These finde ich das sehr steil. Glaubst du wirklich ein deutscher Verlag "versteckt" so seine Anleitung weil er sich dafür schämt? Bitte erst kaufen, dann seid ihr schon in der Falle! Da schadet man sich doch selbst wenn die Leute dann nicht mehr kaufen in Zukunft. Es geht hier einfach nur darum, dass Brettspiele herausgeben, egal ob übersetzt oder selbst entwickelt nicht reich macht. Man ist eher froh wenn Spiele überhaupt Geld abwerfen. Allein der Aufwand dieser ganzen Veranstaltungen wo man froh sein kann, wenn man irgendwie bei 0 raus kommt. Und das nach jeder Menge Selbstausbeutung. Man schützt hier lediglich wie schon auch andere erwähnt haben das eigene Werk der Übersetzung. Und das gerade weil es keine Google Übersetzung ist. Das lektorieren auch noch Leute. Und für eine eventuelle zweite Auflage steckt man nochmal Arbeit in Fehlerkorrektur und ggfls Errata.


    Natürlich kann eine Anleitung trotzdem mal mittelmäßig übersetzt sein. Oder das original ist schon nur mäßig. Aber die Entscheidung sie nicht digital zu veröffentlichen ist ein Versuch zu sagen: Es freut uns, dass ihr Interesse an einer deutschen Anleitung habt. Aber dann bitte auch deutsch kaufen, sonst gibt es uns in 2 Jahren nicht mehr und niemand übersetzt die in Zukunft. Und ich behaupte mal Feedback ist in aller Regel durchaus willkommen für weitere Anleitungen.

    Einmal editiert, zuletzt von Bear ()

  • Aber man sieht ja sehr gut an anderen Spieleschmiede Titeln, dass die Anleitung oftmals nicht zum Download angeboten wird, weil es quasi keine Lokalisierung gibt. Der Text wird stumpf 1:1 übersetzt und fertig. Natürlich hat das dann damit zu tun, dass die Qualität vertuscht werden soll. Wirklich viel Arbeit steckt nämlich nicht dahinter, die man schützen muss. Und als Fan von Imperium Classics graut es mich jetzt schon vor der deutschen Lokalisierung, da die englische Anleitung schon grauenvoll ist und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch nix dran geändert wird.

    Gerne nochmal:


    Procyon III ist KEIN "anderer Schmiedetitel" ..

    Ist mir schon klar. Deswegen ist die Anleitung ja auch kein Murks geworden^^

  • Es geht mir nicht darum eine normale und digitale Anleitung zu besitzen. Aber ich lese IMMER die Regeln durch, bevor ich mir ein Spiel kaufe, um einfach rauszufinden, ob es mir gefallen könnte. Wenn es keine Anleitung gibt, muss ich auf die englische zurückgreifen. Ist zwar für mich kein Problem, aber evtl. für meine Mitspieler. Wenn ein Verlag keine Anleitung zur Verfügung stellt, dann gehe ich davon aus, dass sie schlecht lokalisiert wurden.

    Das ist natürlich deine Meinung, aber als These finde ich das sehr steil. Glaubst du wirklich ein deutscher Verlag "versteckt" so seine Anleitung weil er sich dafür schämt? Bitte erst kaufen, dann seid ihr schon in der Falle! Da schadet man sich doch selbst wenn die Leute dann nicht mehr kaufen in Zukunft. Es geht hier einfach nur darum, dass Brettspiele herausgeben, egal ob übersetzt oder selbst entwickelt nicht reich macht. Man ist eher froh wenn Spiele überhaupt Geld abwerfen. Allein der Aufwand dieser ganzen Veranstaltungen wo man froh sein kann, wenn man irgendwie bei 0 raus kommt. Und das nach jeder Menge Selbstausbeutung. Man schützt hier lediglich wie schon auch andere erwähnt haben das eigene Werk der Übersetzung. Und das gerade weil es keine Google Übersetzung ist. Das lektorieren auch noch Leute. Und für eine eventuelle zweite Auflage steckt man nochmal Arbeit in Fehlerkorrektur und ggfls Errata.


    Natürlich kann eine Anleitung trotzdem mal mittelmäßig übersetzt sein. Oder das original ist schon nur mäßig. Aber die Entscheidung sie nicht digital zu veröffentlichen ist ein Versuch zu sagen: Es freut uns, dass ihr Interesse an einer deutschen Anleitung habt. Aber dann bitte auch deutsch kaufen, sonst gibt es uns in 2 Jahren nicht mehr und niemand übersetzt die in Zukunft. Und ich behaupte mal Feedback ist in aller Regel durchaus willkommen für weitere Anleitungen.

    Ja gut stimm dir zu, dass die Annahme sehr ungerecht ist. Aber ich kaufe ja eine deutsche Version in den meisten Fällen nicht wegen der deutschen Anleitung, sondern wegen den deutschen Komponenten. Und bin da sicherlich nicht der einzige. Es gibt genügend Verlage, bei denen die Spiele trotzdem gekauft werden, eben weil die Anleitung veröffentlicht wurde.

    Das ist so ähnlich wie ein Kopierschutz gegen Piraterie in Videospielen. Du darfst Menschen, die sich dein Produkt illegal runterladen nicht als Verlust ansehen, da der "Pirat" für deine Software ohnehin kein Geld ausgegeben hätte. Menschen die Spielen cracken, laden sich zwar die Dateien runter, spielen aber in 90% der Fälle nicht das Spiel. Das ist bei Brettspielanleitungen vermutlich nicht anders. Du vergraulst aber mit deinem "Kopierschutz", potentielle Kunden, die sich über dein Spiel informieren möchten und verkaufst dadurch weniger Spiele.

    2 Mal editiert, zuletzt von Niloc ()

  • Das ist natürlich deine Meinung, aber als These finde ich das sehr steil. Glaubst du wirklich ein deutscher Verlag "versteckt" so seine Anleitung weil er sich dafür schämt? Bitte erst kaufen, dann seid ihr schon in der Falle! Da schadet man sich doch selbst wenn die Leute dann nicht mehr kaufen in Zukunft. Es geht hier einfach nur darum, dass Brettspiele herausgeben, egal ob übersetzt oder selbst entwickelt nicht reich macht. Man ist eher froh wenn Spiele überhaupt Geld abwerfen. Allein der Aufwand dieser ganzen Veranstaltungen wo man froh sein kann, wenn man irgendwie bei 0 raus kommt. Und das nach jeder Menge Selbstausbeutung. Man schützt hier lediglich wie schon auch andere erwähnt haben das eigene Werk der Übersetzung. Und das gerade weil es keine Google Übersetzung ist. Das lektorieren auch noch Leute. Und für eine eventuelle zweite Auflage steckt man nochmal Arbeit in Fehlerkorrektur und ggfls Errata.


    Natürlich kann eine Anleitung trotzdem mal mittelmäßig übersetzt sein. Oder das original ist schon nur mäßig. Aber die Entscheidung sie nicht digital zu veröffentlichen ist ein Versuch zu sagen: Es freut uns, dass ihr Interesse an einer deutschen Anleitung habt. Aber dann bitte auch deutsch kaufen, sonst gibt es uns in 2 Jahren nicht mehr und niemand übersetzt die in Zukunft. Und ich behaupte mal Feedback ist in aller Regel durchaus willkommen für weitere Anleitungen.

    Ja gut stimm dir zu, dass die Annahme sehr ungerecht ist. Aber ich kaufe ja eine deutsche Version in dem meisten Fällen nicht wegen der deutschen Anleitung, sondern wegen den deutschen Komponenten. Und bin da sicherlich nicht der einzige. Es gibt genügend Verlage, bei denen die Spiele trotzdem gekauft werden, eben weil die Anleitung veröffentlicht wurde.

    Das ist so ähnlich wie ein Kopierschutz gegen Piraterie in Videospielen. Du darfst Menschen, die sich dein Produkt illegal runterladen nicht als Verlust ansehen, da der "Pirat" für deine Software ohnehin kein Geld ausgegeben hätte. Menschen die Spielen cracken, laden sich zwar die Dateien runter, spielen aber in 90% der Fälle nicht das Spiel. Das ist bei Brettspielanleitungen vermutlich nicht anders. Du vergraulst aber mit deinem "Kopierschutz", potentielle Kunden, die sich über dein Spiel informieren möchten und verkaufst dadurch weniger Spiele.

    Ich finde deinen Punkt auf jeden Fall nicht uninteressant. Allerdings kann ich schwer einschätzen, was mehr "Verlust" bringt. Persönlich würde ich jetzt denken, dass den meisten Leuten die gedruckte Anleitung reicht. Die könnte man ja auch noch einscannen oder abfotografieren. Letzteres mache ich zb für den Urlaub weil ich nur Komponenten mitnehme. Und bevor es veröffentlicht ist reichen mir Videos oder eine englische Anleitung.


    Ich glaube übrigens schon, dass man über Zeit eine ordentliche Menge Leute durch Kopierschutz in die Legalität bringt. Nicht alle. Und nicht 50%.aber viele.


    Vermutlich sollten wir aber hier wieder zurück zum Thema. Müssten. Bevor uns jemand freundlich drauf hinweist.

    Einmal editiert, zuletzt von Bear ()

  • Das ist so ähnlich wie ein Kopierschutz gegen Piraterie in Videospielen. Du darfst Menschen, die sich dein Produkt illegal runterladen nicht als Verlust ansehen, da der "Pirat" für deine Software ohnehin kein Geld ausgegeben hätte

    Also jetzt wirds seltsam... dieses "Argument" bringen die Raubkopierer schon seit C64 Zeiten, als jeder zuhause mit 300 gecrackten Spielen und 2 Originalen saß. Das ist doch Quatsch... Die Art Raubkopierer die Du meinst hat das selber nicht gespielt, aber tausendfach verkauft und damit natürlich einen Riesenschaden angerichtet. Zu der Zeit sind viele Entwickler an den Raubkopien zugrunde gegangen.


    Wer ein Spiel nicht haben oder kaufen will, der lässt es einfach und kopiert nicht illegal die schwere Arbeit von Menschen, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen.


    Einen Raubkopierer nicht als potenziellen Käufer zu sehen finde ich schwer bedenklich. Aber wir schweifen ab.

  • Ja gut stimm dir zu, dass die Annahme sehr ungerecht ist. Aber ich kaufe ja eine deutsche Version in dem meisten Fällen nicht wegen der deutschen Anleitung, sondern wegen den deutschen Komponenten. Und bin da sicherlich nicht der einzige. Es gibt genügend Verlage, bei denen die Spiele trotzdem gekauft werden, eben weil die Anleitung veröffentlicht wurde.

    Das ist so ähnlich wie ein Kopierschutz gegen Piraterie in Videospielen. Du darfst Menschen, die sich dein Produkt illegal runterladen nicht als Verlust ansehen, da der "Pirat" für deine Software ohnehin kein Geld ausgegeben hätte. Menschen die Spielen cracken, laden sich zwar die Dateien runter, spielen aber in 90% der Fälle nicht das Spiel. Das ist bei Brettspielanleitungen vermutlich nicht anders. Du vergraulst aber mit deinem "Kopierschutz", potentielle Kunden, die sich über dein Spiel informieren möchten und verkaufst dadurch weniger Spiele.

    Ich finde deinen Punkt auf jeden Fall nicht uninteressant. Allerdings kann ich schwer einschätzen, was mehr "Verlust" bringt. Persönlich würde ich jetzt denken, dass den meisten Leuten die gedruckte Anleitung reicht. Die könnte man ja auch noch einscannen oder abfotografieren. Letzteres mache ich zb für den Urlaub weil ich nur Komponenten mitnehme. Und bevor es veröffentlicht ist reichen mir Videos oder eine englische Anleitung.


    Vermutlich sollten wir aber hier wieder zurück zum Thema. Müssten. Bevor uns jemand freundlich drauf hinweist.

    Ich finde die Anleitung von Procyon auf jeden Fall sehr gelungen. Aber vor allem hier würde ich die Grundregeln einfach als download anbieten und die Anleitungen der einzelnen Fraktionen nicht, um zu einem Kauf zu bewegen. Wäre ja ein win win für alle Parteien :)

  • Ein Großteil an Raubkopien entsteht heutzutage durch fehlendes Angebot in bestimmten Ländern und nicht weil sie damit Geld verdienen wollen. Das ist heute allgemein bekannt. Gibt auch Studien dazu, dass vor allem chinesische und südamerikanische Bürger raubkopieren, weil sie die Software in ihrem Land gar nicht legal erwerben können. Es hat schon einen Grund, warum immer mehr Videospielentwickler den Kopierschutz weglassen. Weil es sich finanziell nicht lohnt. Sieht man ja an GoG, dass die Leute trotzdem kaufen. Root gibt es ja auch als print and play, deswegen wird das Spiel trotzdem gekauft. Aber ja anderes Thema.

    3 Mal editiert, zuletzt von Niloc ()

  • Wenn die Anleitung gut ist, nutze ich sehr gerne die deutsche PDF-Version, auch wenn ich das Spiel auf Englisch habe.

    Dann ist es aber so, dass ich das Spiel bereits lange besitze und es keine deutsche Version gab. So z.B. bei Dawn of the Zeds oder Sword & Sorcery.

    Wenn es die Anleitung nicht im Netz gäbe, würde ich das Spiel trotzdem nicht noch einmal kaufen.

    Zudem ist es auch immer Regelauffrischung und kein Neulernen.

  • Ich bin der Meinung, man muss heute gar keine Anleitung kopieren oder unbedingt eine deutsche für ein englisches Spiel haben. Wenn das Spiel beliebt genug ist, dann gibt es kurzfristig, teilweise schon vor Release zahllose Videoanleitungen. Auch so könnte man sich mittlerweile für Procyon vorab einarbeiten und wäre dann für eine Partie gewappnet.

  • Ich denke, bei Brettspielen geht's ja nicht um Raubkopien oder nicht, sondern um englische Originalversion oder deutsche Lokalisierung. Auch die englischen Spiele müssen ja physisch produziert und importiert werden.


    Abgesehen von Menschen, die Deutsch nicht als Muttersprache haben, und denjenigen, die prinzipiell lieber etwas im Original kaufen, würde ich sagen, dass >90% hier lieber die deutsche Version kaufen würden unter zwei Bedingungen:

    - die Übersetzung ist ordentlich bzw. zumindest nicht deutlich schlechter als die englische Version

    - der Preis liegt nicht deutlich höher


    Wegen 5 € würde ich bspw. nicht auf eine deutsche Version verzichten. Liegt der Unterschied aber bei 15-20 € allein für das Grundspiel und gibt's noch 2-3 Erweiterungen mit ähnlichen Aufschlägen, sieht's schon anders aus. Das finde ich in der Regel nicht gerechtfertigt und andere Verlage zeigen ja, dass geringere Aufpreise möglich sind.


    Dann besteht natürlich noch die Gefahr, dass sehr spät lokalisiert wird oder nicht alle Erweiterungen. Einen Sprachmix zu haben, gefällt vermutlich den wenigsten.


    Grundsätzlich denke ich, müssen sich die deutschen Verlagen keine Sorgen machen, wenn eben der Lokalisierungsaufwand human eingepreist ist. Dann steht einer digitalen Bereitstellung der Regeln eigentlich nicht viel im Weg. Wenn das Spiel nicht ziemlich sprachneutral ist, spricht ohnehin sehr wenig dagegen. Tja, es sei denn eben, der unnötig hohe Preisunterschied soll gerechtfertigt wird.


    Ich versuche eigentlich immer vorher die Regeln zu lesen. Wenn es eine deutsche Version gibt, die am liebsten. Teilweise suche ich dann gar nicht weiter nach einer englischen. Wenn ich gar nicht fündig werde, reduziert das bei mir die Kaufwahrscheinlichkeit schon deutlich.

  • Aber man sieht ja sehr gut an anderen Spieleschmiede Titeln, dass die Anleitung oftmals nicht zum Download angeboten wird, weil es quasi keine Lokalisierung gibt. Der Text wird stumpf 1:1 übersetzt und fertig. Natürlich hat das dann damit zu tun, dass die Qualität vertuscht werden soll. Wirklich viel Arbeit steckt nämlich nicht dahinter, die man schützen muss. Und als Fan von Imperium Classics graut es mich jetzt schon vor der deutschen Lokalisierung, da die englische Anleitung schon grauenvoll ist und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch nix dran geändert wird.

    Lange nicht mehr so einen Blödsinn gelesen.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.