Top 35 - Eine Rückblick auf 6 Jahre Dungeon Crawler

  • Da es letzte Woche aber ja hinsichtlich der Trolle ein bisschen geknallt hatte, hoffe ich auf eine Besserung für mich. Ich würde dem Forum, insbesondere aufgrund der Leute wie euch, treu bleiben, aber am Ende des Tages™️ist auch das immer eine Frage von Kosten und Nutzen. 🫥

    Du bleibst hier, der Kalender 2025 ist schon als Future gebookmarked 8-))

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Ron 25. April 2025 um 14:01

    Hat den Titel des Themas von „Ein letzter wilder Ritt - Die finale Sendung - KEINE AHNUNG ABER DAVON VIEL [YouTube]“ zu „Top 35 - Eine Rückblick auf 6 Jahre Dungeon Crawler“ geändert.
  • Fast genau vier Jahre sind vergangen, seit ich in einem Thread hier meine Top 10 der Dungeon Crawler abgegeben habe. So wie es Kuh des Grauens vorgemacht hat, schaue ich mal retrospektiv auf die letzten Jahre und was so passiert ist.

    Wenn ich mir meine Top 10 von damals so anschaue, muss ich gleichzeitig milde und etwas verschämt lächeln - Gott, was war ich mal jung und unschuldig. Was habe ich nicht alles aus dem Genre gespielt, was waren da für unterwältigende Spiele und Gurken dabei, aber natürlich auch Positives.

    Mit Hilfe von Pub Meeple habe ich mich mal selbst herausgefordert und alle Crawler (ich hoffe, ich habe nichts vergessen) gegeneinander antreten lassen. Sage und schreibe 35 “echte” Dungeon Crawler haben um die Krone gewetteifert und auch, wenn es hier ursprünglich um die Top 10 ging, schöpfe ich aus den vollen, denn über vieles was ich da im Mittelfeld und Ende der Tabelle sehe (und vielleicht ist es ja auch für andere spannend) ist es schon wert, ein paar Worte zu verlieren, warum es denn da gelandet ist.

    Ganz wichtig, um die Ergebnisse einordnen zu können, sind die Rahmenbedingungen meiner Challenge. Ziemlich schnell war ich nämlich mit der Einordnung ins Straucheln geraten, ob ein Spiel besser als das andere sei, wenn ich das eine doch mit den Kindern und das andere mit meiner festen Spielgruppe spielen könnte, Spiel A einfach viel zu lang sei, Spiel B ein viel zu kompliziertes Regelwerk hat usw. Das war alles schwammig und diffus, also musste ich mir ein engeres Korsett schnüren, womit es dann auch sehr gut geklappt hat.

    Wer Pub Meeple nicht kennt, es ist ganz einfach: Man gibt eine Liste von Spielen ein und anschließend stellt das Tool immer genau zwei Spiele gegenüber und man muss sich für A oder B entscheiden. So tritt jedes Spiel gegen alle anderen an und am Ende purzelt eben das Ranking heraus.

    Was waren nun meine Rahmenbedingungen?

    Also erst einmal geht es nur um für mich “echte” Dungeon Crawler. Darüber wurde bereits viel in der Vergangenheit diskutiert. MEINE Definition in Kurzform ist dabei immer “Dudes on a Map” (also keine Kartenspiele wie z. B. One Deck Dungeon), der richtige Zoom-Level (also kein Overland-Irgendwas wie z. B. Tainted Grail) und ganz wichtig: es muss Exploration geben. Das heißt üblicherweise, dass die Map sich im Laufe der Partie erweitern muss (z. B. Brimstone) oder durch bestimmte Trigger anderweitig bevölkert und vollständig aufgedeckt wird (z. B. Middara, S&S oder ganz klassisch Hero Quest).

    Und dadurch fallen hier viele Spiele raus, die häufig auch als Dungeon Crawler gezählt werden, allen voran Titel wie Zombicide, Cthulhu: Death May Die, Fireteam Zero und Maladum. Wir brauchen keine Diskussion darüber, nennt mich ggf. engstirnig und freut euch, dass die Liste so nur 35 und nicht 65 Einträge hat. 😅

    Die Leitfrage bei der Gegenüberstellung war dann immer:

    Zitat

    “Heute Abend treffe ich meine reguläre Amitrash-Spielgruppe (explizit keine Kinder, keine Anfänger, keine Gelegenheitsspieler etc.), worauf habe ich mehr Lust?

    Wichtige Zusätze:

    • Annahme: Alle kennen immer die Regeln, ich muss nichts vorbereiten oder mich einlesen; es läuft einfach
    • Keine Rücksicht auf eine Kampagne; es wird angenommen „nur heute“ etwas “aus der Mitte” der verfügbaren Szenarien zu spielen
    • Es gibt kein Zeitlimit für die Partie und kein “es ist schon spät und alle sind müde”-Setting

    Zugegeben sind das mitunter eher unrealistische Annahmen, aber wenn ich auf eine Vergleichbarkeit eines S&S (riesiger Regel-Neulernaufwand, Mörder-Upkeep und alle sind angeschlagen vom langen Arbeitstag und komplexe Gegner-KI) mit einem HeroQuest hinaus will, müssen die Gegebenheiten ja passen. Und wäre man in einem S&S mitten in der Kampagne, wäre es auch wieder anders zu bewerten als ein “wir spielen nach drei Jahren mal wieder ‘ne Partie”. Ihr versteht schon.

    Nach der langen Einführung nun hier erstmal die nackten Zahlen. Ich kenne mindestens eine Person, die mehrmals nach Luft ringen und mich wütend über WhatsApp beschimpfen wird, aber genau deshalb gibt es ja unterhalb der Tabelle ein paar erklärende Worte zu einigen Titeln. Und natürlich dürft ihr mich ja auch einfach fragen, das kostet hier nichts extra.

    Platz

    Platz 2021

    Abweichung
    meiner
    Einschätzung
    vor dem
    Ranking

    Sammlungsstatus

    Spiel

    1

    NEU

    ⬇️

    Descent: Legenden der Finsternis

    2

    NEU

    ⬇️

    Machina Arcana

    3

    9

    👍

    Altar Quest

    4

    NEU

    ⬇️

    Secrets of the Lost Tomb

    5

    NEU

    ⬇️

    Chronicles of Drunagor

    6

    5

    ⬇️

    🛑

    Sword & Sorcery

    7

    3

    👍

    🛑

    Descent: Die Reise ins Dunkel (2. Edition)

    8

    NEU

    ⬇️

    🛑

    Middara

    9

    NEU

    ⬆️

    Massive Darkness 2

    10

    NEU

    ⬇️

    Dungeon Alliance

    11

    NEU

    ⬇️

    🛑

    Galaxy Defenders

    12

    2

    ⬇️

    🛑

    Shadows of Brimstone

    13

    6

    ⬇️

    Star Saga

    14

    4

    ⬇️

    Villen des Wahnsinns (2. Edition)

    15

    NEU

    ⬇️

    🛑

    Myth

    16

    NEU

    ⬇️

    Gloomhaven: Pranken des Löwen

    17

    NEU

    ⬇️

    🛑

    Gloomhaven

    18

    8

    ⬇️

    Dungeons & Dragons: Castle Ravenloft

    19

    NEU

    ⬇️

    🛑

    Erune

    20

    7

    ⬇️

    🛑

    Darklight: Memento Mori

    21

    NEU

    ⬇️

    Warhammer Quest '95

    22

    NEU

    ⬇️

    Bardsung

    23

    NEU

    ⬆️

    🛑

    Arena: The Contest

    24

    NEU

    ⬆️

    🛑

    Dungeons of Doria

    25

    1

    ⬆️

    Dungeon Universalis

    26

    NEU

    ⬇️

    HeroQuest

    27

    NEU

    ⬆️

    🛑

    Darkest Dungeon: The Board Game

    28

    10

    👍

    🛑

    Dungeon Saga

    29

    NEU

    👍

    🛑

    The Ghosts Betwixt

    30

    NEU

    👍

    D&D Fantasy Adventure Board Game

    31

    NEU

    👍

    🛑

    Warhammer Quest: The Cursed City

    32

    NEU

    👍

    🛑

    Nova Aetas: Renaissance

    33

    NEU

    👍

    🛑

    Tanares Adventures

    34

    143

    👍

    🛑

    Dungeon Crusade

    35

    NEU

    👍

    🛑

    League of Dungeoneers


    Die Spitzenreiter

    Auch für mich etwas überraschend. Nachdem ich vor gar nicht so langer Zeit hier die Werbetrommel für Descent: Legenden der Finsternis gerührt hatte, war es natürlich nicht so überraschend, dass es weit oben landen würde. Aber auf Platz 1? Gefühlt passt das nicht. Das soll mein Lieblings-Crawler sein? Nääääh. Aber anscheinend ist er es. Und das leitet auch schon ein bisschen die Krux an dieser Tabelle ein: ich bin mit den Spitzenreitern allgemein irgendwie nicht zufrieden. Die Spiele, die dort oben stehen, sind allesamt gut und verdienen es in jeder Liste weit oben zu stehen. Aber bei mir? Was ist passiert? Na ja, wir schauen erst mal weiter.

    Über Machina Arcana spreche ich eigentlich immer verhalten. Wirklich richtig geil finde ich das nicht. Aber es liefert ab und unsere letzten Partien, auch wenn sie mal zäh waren und wir sie sogar abgebrochen hatten, sind mir gut in Erinnerung geblieben. Auf welchen der Random-Tiles welche Monster gespawnt sind und uns in die Enge getrieben haben. Crazy. Aber auf Platz 2 MEINER Top-Liste? Fühlt sich nicht richtig an.

    Immerhin richtiger ist das von mir vor Urzeiten gescholtene und vor etwa zwei Jahren vollständig rehabilitierte Altar Quest. Es ist zäh, ich finde es absolut immersionsschwach aber die Spielerzüge sind einfach geil. Eine tolle Weiterentwicklung von Street Masters. Wenngleich aber auch wieder ein Spiel, das einem das Hirn leer lutscht und eine Partie zu viert vermutlich 6 Stunden dauert - aber die Spieldauer habe ich ja explizit nicht berücksichtigt. Ich würde es gerne viel häufiger spielen, aber mir fehlt noch der oder die richtige Kamerad:in bzw. die Zeit dazu. Altar Quest läutet auch ein bisschen das ein, was gleich noch kommen wird. Das Umdenken bei mir. Der Ron von vor vier bis fünf Jahren hatte ganz klare Vorstellungen, wie ein Dungeon Crawler sein müsse. Total immersiv, sehr zufällig, kleinteiliges Kampfsystem am besten mit Sichtlinie, Deckung, Höheneinheiten etc. Heute ist mir das nicht gänzlich egal geworden, aber es ist für mich kein Must-Have mehr. Mir ist es egal, ob es thematisch Sinn ergibt, dass die Spielfiguren in AQ immer nur bis zur Tür gucken können und dahinter auf einmal nichts mehr sehen, auch wenn die Tür offen steht und der dicke Frosch direkt davor schon seine Zunge durch die Angeln schiebt. Ist wichtig für die Spielmechanik und wenn die gut ist - kann ich gut mit leben. Ich habe ja eben ganz viel Auswahl und kann auf andere System zugreifen, wenn ich mal Bock drauf habe.

    Secrets of the Lost Tomb gehört ebenfalls nicht nach ganz oben. Echt nicht. Meine letzte Partie liegt Jahre zurück und die waren “ganz gut", aber kein Burner. Aber so im direkten Vergleich mit dem Rest der Kandidaten drückt es auch die richtigen Knöpfe. Tolle Einbettung der Story und ihrer Trigger, sehr viel absurdes Zeug und andauernd passiert irgendwas - und nicht wie bei vielen anderen Spielen immer nur irgendeine Scheiße für die Helden. Aber ich muss mich wiederholen: Platz 4 passt nicht in mein Weltbild.

    Und es geht weiter mit Chronicles of Drunagor und Sword & Sorcery. Beides Titel, die definitiv von den Rahmenbedingungen profitieren und ohne die sehr weit unten stehen würden. Beide haben nämlich ein ungemein ausuferndes Regelwerk gemein, das intensiv vor und während der Partien studiert werden muss und ich deshalb normalerweise schon keine Lust habe, eins davon aus dem Schrank zu ziehen. Aber unter Idealbedingungen einfach irgendwo an den Tisch setzen und spielen? Ja, das würde mir gefallen und dann passt die Einordnung in die Liste auch ganz gut. Die Spieldauer bei S&S ist absurd hoch, vier Spieler sind eigentlich auch schon einer zuviel, der Upkeep ist des Todes. Drunagor ist jetzt nicht übermäßig spannend und schon gar nicht besonders abwechslungsreich im Szenariendesign, aber dennoch kann es in Maßen spielerisch überzeugen. Ja, doch, die beiden Spiele sind dort gut aufgehoben, auch wenn ich S&S vermutlich nie wieder spielen werde - eben aufgrund der schon genannten Punkte, allen voran die Dauer der Partien.

    Descent (2. Edition) war mein erster moderner Crawler, den ich sehr viel gespielt habe - und zwar ausschließlich mit App, weshalb sich das Ranking auch nur darauf bezieht. Ich habe sehr viele schöne Erinnerungen an die abwechslungsreichen Szenarien. Ich vermute ganz stark, dass mir der Spielerzug heute zu öde sein würde, aber unter den Rahmenbedingungen dieser Challenge, einen schönen One-Shot-Abend mit meinen Homies zu verbringen, konnte es (offensichtlich) sehr gut in den direkten Vergleichen Punkten. Me gusta!

    Middara auf Platz 8. Und das obwohl ich es - genau wie S&S - sehr sicher nie wieder spielen werde. Akt I habe ich nach 30 Stunden pausiert - und dann verkauft. Da wieder reinzukommen, erschien mir schon vor Jahren unmöglich und von vorne anfangen war und ist ebenfalls nicht reizvoll. Damals, mit vier vollen Helden solo im Hardcore-Modus, gefiel mir Middara richtig gut. Die Szenarien hatten eine schöne Länge, die Geschichte habe ich sehr gerne gelesen und die Character-Builds haben auch richtig Spaß gemacht. Dazu die vielen verschiedenen Würfel und die schöne Gegner-KI. Also ich war damals richtig, richtig gut bedient (im positivsten aller Sinne). Ob ich Middara heute in der Gruppe immer noch so gut finden würde? Ich habe Zweifel. Insbesondere das mit der ewig langen Story und dem Vorlesen (oder von der langweiligen Trulla bei Forteller vorlesen lassen) und der drölfhundert Stunden langen Kampagne wären die größten Abtörner. Aber die zählen hier ja zum Glück nicht. Von daher gehe ich mit, Middara bekäme unter diesen Umständen in Hinsicht auf einen einzelnen Abend mit meiner Spielgruppe häufig den Vorzug vor anderen Spielen.

    Dann folgt auch schon Massive Darkness 2, das ich vorher schon als Durchschnittsspiel beschrieben hätte und somit eigentlich eher um Platz 15 bis 20 rumliegen müsste. Die Leichtigkeit des Systems, die unterschiedlichen Spielerzüge und die fette Progression lockten mich in der Abstimmung dann aber doch häufiger als andere Konkurrenten.

    Bei Dungeon Alliance hatte ich erst mal überlegt, ob ich es überhaupt mit reinnehme, weil es so “anders” ist. Der alte Euro-Crawler mit den vielen offenen Informationen und auf der Jagd nach Siegpunkten. Aber am Ende erfüllt es alle Bedingungen an einen Dungeon Crawler, also muss es mit rein. Und ein Platz 10 von 35 ist ja auch respektabel. Es wandelt an vielen Stellen in den Fußstapfen des von mir sehr geschätzten Mage Knights und ich liebe ja Deckbuilding. Ob Dungeon Alliance wirklich gut in der Gruppe (und dann auch noch im Koop-Modus) funktionieren würde, weiß ich gar nicht - aber darum geht’s hier ja auch nur bedingt.

    Das Mittelfeld

    Ob das von vielen (vermutlich völlig zurecht) sehr geschätzte Galaxy Defenders für mich überhaupt als Dungeon Crawler zählt, habe ich noch gar nicht abschließend geklärt, für diese Liste zeige ich mich aber wohlwollend. Es kam jedenfalls bei uns vor zwei Jahren zum Einsatz, blieb dort aber nur drei Missionen lang auf dem Tisch. Die schöne KI sorgt für tolle Monster-Profile, es gibt auf der Karte einiges zu entdecken und durch die Ereignisse wird man immer wieder überrascht und schön unter Druck gesetzt. Davon abgesehen wollte der Funke aber bei keinem aus der Gruppe so richtig überspringen. Ich persönlich fand es ein bisschen angestaubt und gegenüber dem geistigen Nachfolger S&S fehlten mir ein paar Features, von denen mir auf Anhieb aber nur noch die Vorbereiten-Aktion für 1 Auto-Damage einfällt. GD ist als Anführer des Mittelfelds alles in allem fein für mich.

    Shadows of Brimstone startete für mich als großer Hoffnungsträger und vermeintliche Spaßgarantie, was sich ja auch in der alten Positionierung in der Top-Liste widerspiegelte. Leider konnte das Spiel diese Erwartungen nicht erfüllen. Trotz einer Lorenladung voll Content hinterließ das Spiel an einem unserer Super-Spielesamstage, bei denen wir von morgens bis nachts spielen, nach ca. 14 Stunden deutliche Ermüdungserscheinungen. Der Spielspaß wurde durch die Content-Orga, die - natürlich erwarteten aber dennoch irgendwann anstrengenden - Würfelorgien und viel Pech beim Looten getrübt. Abschließend dennoch zwar ein unterhaltsames Erlebnis, aber in Hinblick auf die Materialflut, was dabei dann rumkommt und der Erkenntnis, dass ich mit Core Space bereits ein Spiel habe, das hinsichtlich Verrückt- und Freiheiten ähnliche Knöpfe in meinem Hirn drückt, durfte Brimstone dann seine 17 Koffer packen und ausziehen.

    Dass Star Saga noch so weit oben in der Liste auftauchen würde, hat mich selbst sehr überrascht. Spielmechanisch knapp über HeroQuest wusste das Spiel mich 2020 aber trotzdem als Solospieler gut zu unterhalten. Meiner Spielgruppe würde ich das nie vorsetzen, weder im Koop noch als Overlord-Spiel. Da würde ich sehr sicher und berechtigt fragende Blicke ernten. Aber dennoch hat das Spiel unter den Pub-Meeple-Rahmenbediungen offensichtlich häufig punkten können. In meiner nostalgischen Erinnerung konnte es mich innerhalb der Missionen durchaus gut überraschen, denn im Gegensatz zum Ur-Vorbild HeroQuest gibt es hier auch geskriptete Events und abwechslungsreiche Missionen. Von daher kann ich mir doch auch heute noch grundsätzlich vorstellen, an einem launigen Abend mit ein paar Bieren auch mit meiner Spielgruppe damit einen unterhaltsamen Abend haben zu können.

    Verdammte Villen des fucking Wahnsinns. Ich - kann - es - nicht - mehr - sehen. Einst eines der ersten modernen Brettspiele, die ich bei Freunden mitgespielt habe und das dank der App-Unterstützung einen “Wow-Effekt” bei mir hinterlassen hat, ist es heute nur noch schlimm für mich. Wir haben sehr viele Szenarien gespielt und mit jedem Szenario wurde es für mich schlimmer, weil langweiliger. Dabei sind die Ideen der Szenarien und das, was dann mit dem Material herausgeholt wird, echt gut. Egal ob Outdoor-Mafia-Krimis, beklemmende Innsmouth-Gassen, ein fahrender Zug, Abenteuer in der Vergangenheit und Gegenwart gleichzeitig (Day of the Tentacle lässt grüßen) oder den Vorläufer von Unfathomable inkl. Verrätermechanik (die leider “broken” sein kann). Da hat FFG wirklich viel Kreativität reingesteckt. Und trotzdem: ich würde den Mist heute einfach am liebsten aus dem Fenster werfen, weil es mich so anödet. Leider zählt es zu den wenigen Spielen dieser Art, die meine Frau sogar gerne mitspielt, und da leider immer noch 1-2 Szenarien offen sind, muss es so lange bleiben.

    Ein Platz in meinem Mittelfeld hat das Spiel aber gefühlt nicht verdient. Das kann eigentlich nur eins bedeuten: ab jetzt muss es wirklich schlimm werden.

    Wird es aber gar nicht, denn Myth hat eigentlich coole Ansätze - wenn das Spiel nur irgendjemand fertiggestellt hätte. In meiner Erinnerung fehlt da einfach ein roter Faden und es gibt zu viele fragwürdige Design-Entscheidungen (z. B. dürfen sich die Spieler das nächste Tile aussuchen und dadurch entscheiden, was darauf passieren wird). Das Spiel fällt daher leider ab (und daher auch hinter VdW 2 zurück), da es für mich als “broken” abgespeichert ist und ich es deshalb nicht auftischen würde.

    Mit Gloomhaven war ich nach ca. 8 Szenarien Ende 2019 eigentlich durch und wollte das nicht wieder spielen. Damals schon zu repetitiv, dazu sehr unthematisch und einfach wenig emotional. Das Handkarten-System ist dabei ganz cool und die Progression mit immer neuen Modifier- oder Handkarten fühlt sich wirklich belohnend an.

    Dann kam dann ja aber mit Pranken des Löwen das Gloomhaven für die Engelbert-Strauss-Hosen-Beintasche, das zumindest schon mal das Setup auf eine erträgliche Länge minimieren sollte UND vor allem eine überschaubare Kampagnenlänge vorzuweisen hatte. Es ergab sich, dass ich dann die Zeit fand, das Spiel mit meinem Sohn (damals 10) innerhalb von zwei Wochen durchzuspielen. Und das war auch in den ersten beiden Dritteln erst sehr, dann immerhin noch unterhaltsam, bis es im letzten Drittel dann anstrengend wurde und ich einfach nur noch froh war, als der letzte Boss besiegt und es endlich vorbei war. Chapeau, wer die 90 Szenarien in der großen Kiste durchhält - ich ganz bestimmt nicht.

    Castle Ravenloft steht hier stellvertretend für die vielen Ableger der Adventure System Board Games aus der D&D-Serie, die immer nur einen anderen Anstrich bekommen und sonst - mehr oder weniger - gleich sind. Diese Art von Spiel eignet sich aufgrund der simplen Mechaniken und dem sehr kurzen Regelwerk eigentlich sehr gut für One-Shot-Absacker, wenn man noch eineinhalb Stunden Zeit hat. Sie sind vor allem auch nicht leicht, im Gegenteil zählt es zu den Vertretern von Spielen, bei denen selten was wirklich Gutes passiert und die Helden eigentlich gar nicht verhindern können “dass”, sondern nur noch mit wie viel Anlauf sie eigentlich in die Fresse bekommen werden. Eigentlich sehr gute Grundvoraussetzungen, aber das Spiel bietet sonst leider auch nichts besonderes und das relativiert es ordentlich. Es gibt keine Story, die Dungeons sind von den Aufgaben her schon immer recht gleich und vor allem gibt es quasi keine Progression abseits von Loot-Karten und der Tatsache, dass man innerhalb der Partie durch einen einzelnen Stufenanstieg etwas bessere Stats bekommt. Leider verliert man sogar im Laufe der Partie seine eh schon spartanischen Aktionsmöglichkeiten, da der Großteil der Spezialangriffe nur einmal pro Partie durchführbar ist. Immerhin gibt’s kein Roll to Move - it’s something.

    Erune, das Spiel, das aussieht wie ein etwas zu farbenfrohes HeroQuest, verkackt gerade im Hauptgimmick kläglich; die zugehörige App, die sich nur per Sprachbefehlen bedienen lässt, funktioniert ziemlich unterirdisch. Nicht nur, dass sie gefühlt 50 % der Eingaben nicht bzw. anders versteht (egal wer von den vier Spieler:innen aus meiner Gruppe gesprochen hat), sie hat auch ärgerliche Skriptfehler und spoilert dann schon mal den Inhalt des übernächsten Raums, der noch gar nicht entdeckt wurde. Aber auch sonst ist bei Erune nicht sehr viel mehr als ein HeroQuest zu holen, egal ob im Spielerzug oder was die Monster und Möglichkeiten des Verlieses so hergeben. Würde die App besser funktionieren, gäbe es aber immerhin schon die Möglichkeit Entscheidungen während des Kerkers hinsichtlich der Story zu treffen und auch mal auf NPCs zu treffen. Das war eigentlich ganz nett. Ganz nett und in Verbindung mit der bescheuerten Sprach(v)erkennung, kann sich Erune über diesen Platz noch freuen. Und ja, ich würde Erune trotzdem noch lieber für einen Abend spielen, als die nächsten Kandidaten …

    … die mit Darklight: Memento Mori ja sogar von einem ehemaligen Top-10-Teilnehmer angeführt werden. Vermutlich ist Darklight auch unter anderen Gesichtspunkten ein “besseres” Spiel als z. B Erune, aber für mich dennoch unter den hier herrschenden Rahmenbedingungen nicht besonders spielenswert. Der Content zu limitiert, die Dungeons zu langweilig, das was ich als Spieler im Zug mache und auch während der Reisephase erlebe … schockt mich alles überhaupt nicht, schlimmer noch, ödete mich schon damals ziemlich schnell an und würde es heute sicher noch umso mehr. Und dann noch mit der Gruppe zusammen und ich spiele nur einen einzelnen Helden? Danke, nein, danke.

    Kommen wir nun zu der Vorlage, an der sich bereits Brimstone ordentlich und Darklight schon SEHR dreist bedient hat und bei der sich auch für viele weitere Kandidaten (ich sehe euch an, League of Dungeoneers, Skull Tales, Dungeon Universalis, The Ghosts Betwixt) merklich haben “inspirieren” lassen: Warhammer Quest ‘95.

    DER Urvater der zufallsgenerierten Brettspiel-Dungeon-Crawler. Die Regelzusammenfassung passt auf eine DIN-A4-Seite und das Dungeon-Erlebnis ist im Jahr 2025 auch eher so “meh”. Es ist komplett zufällig, man kann schon im ersten Raum auf drei Minotauren treffen und qualvoll sterben … aber es ist auch immer was los, es gibt dauernd Events und stabile Monster-Spawns. Eine Würfel-App ist sehr ratsam, wenn man keinen guten Orthopäden für die Behandlung des aus dem Spiel resultierenden Tennisarmes kennt. Man kann damit für einen Abend sicherlich einigen Spaß haben, aber dafür wären dann viel Bier und Brezeln keine Option - sondern ein Pflichtbestandteil.

    Bardsung, in seinen Wurzeln auch ein WHQ-‘95-Abkömmling, macht einiges echt gut und auch einiges ganz schön blöd und ein paar Sachen sogar einfach nur richtig Scheiße. Wobei, eigentlich macht es nicht Bardsung selbst, sondern die Designer hatten die ganz blöde Idee, eine viel zu lange, eintönige und unspannende Kampagne dazu zu bauen. Und auch das Balancing fliegt einem in Ermangelung an mitlevelnden Monstern irgendwann (und in Relation zur Kampagnenlänge viel zu früh) um die Ohren. Leider ist das Spiel deshalb als ziemlich “broken” anzusehen. Und dennoch würde es offensichtlich den Vorzug vor anderen Spielen bekommen, die nicht kaputt aber für mich dennoch weniger spielenswert sind. Kann man sich eigentlich kaum vorstellen, aber schauen wir doch mal …

    … auf Arena: The Contest. Lange Zeit eines meiner Lieblingsspiele, ist der Lack ziemlich ab. Es war eine tolle Überraschung, als ich mitten in der Corona-Pandemie solo in die Tiefen des Spiels abtauchen durfte. Mit gleichzeitig drölf Kilo Material und dennoch eher einfachen Mitteln konnte Arena eine stimmungsvolle Geschichte erzählen und dabei die Story geschickt mit den Kerkern verknüpfen - es war einfach toll. Damals zog es für mich sogar an Descent - Legenden der Finsternis vorbei, was aus heutiger Sicht auf mich wie ein schlechter Scherz wirkt. Aber schlechte Scherze bin ich ja von mir gewohnt.

    Aber dennoch denke ich wohlig an diesen Kampagnendurchlauf zurück, der wirklich einfach toll und abwechslungsreich war. Das Problem ist nur: aus heutiger Sicht würde ich das einfach nicht mehr spielen wollen. Die Spielerzüge zu banal, die Entscheidungsräume jetzt auch nicht riesig, Events machen wir auch eher so sporadisch und durch die Spieler getriggert. Nee, einfach weder meine erste noch zweite noch 15. Wahl.

    Dungeons of Doria hatte auch diverse Chancen bei mir, den finalen Test in der Spielgruppe hat es dann auch nicht bestanden. Dabei funktioniert es grundsätzlich gut bzw. wie vorgesehen, nur, dass ich damit nichts anfangen kann. Auf der einen Seite zu kompliziert mit seinen Formeln und Zahlenräumen, auf der anderen Seite zu langweilig bei dem, was passiert und zu vorhersehbar in vielen Dingen. Die Initiativ-Leiste ist so gesehen einzigartig im Genre, aber das alleine macht sie mit Monsteraktivierungen an immer derselben Stelle und anderen kleineren Unzulänglichkeiten nicht aufregend. Die Ideen der Szenariengestaltung scheint durchaus kreativ zu sein, aber hinterm Ofen lockt es mich auch nicht hervor. Es müsste leider viel passieren, damit ich der Spielgruppe das nochmal vorsetzen würde.

    Die Schlusslichter

    Und dennoch platziert es sich noch vor der ultimativen Nummer 1 von 2021 - Dungeon Universalis - das nun in der Flop 10 der Liste gelandet ist. Einst mein absolutes Lieblingsspiel und wahrgewordener feuchter Traum. PnP-Vibes hatte es mir gebracht, ich habe es gesuchtet, viel eigenen Content erstellt und eine ganz tolle Zeit damit verbracht. Aber das ist nun wohl auch endgültig vorbei, es hat einfach zu viele Probleme, ist zu instabil, zu kompliziert und am Ende auch zu langweilig. Bei all den netten Szenarien-Arten, die es gibt, wie z. B. geskriptete Quests, zufällig bevölkerte Dungeons, Tower-Defense- und Schiebelevel. Dazu noch die Reisephase über ein Spielbrett mit der Map und noch ein Arsch voll Content bereits in der Corebox. Meine Spielgruppe konnte es nicht überzeugen und ist im ersten Versuch bereits gescheitert. Nachdem ich letztes Jahr noch einige Monate sehr intensiv an einer super umfangreichen Mod gearbeitet hatte, die das Spielerlebnis am Ende stabiler im Sinne von Action und Spannung macht, kann aber auch die das Empfinden nicht mehr retten. Ich würde DUN kaum noch hervorziehen - so bitter es sich für mich selbst anhört, aber es ist nun mal die grausame Wahrheit, mit der wir alle, also auch ihr, leben müssen.

    Apropos grausam - ich hätte HeroQuest noch weiter unten vermutet. Ich mache schon seit längerem keinen Hehl darum und bei aller Liebe von früher und bei allem Respekt, den ich vor diesem Spiel auch heute noch habe: ich will das nicht mehr spielen. Es gibt keinen Grund. Jede Partie mit den Kindern erzeugt grausame Schmerzen. Es ist nicht gebalancet, es hat Roll to Move, das Spiel hält für den Overlord an, solange es keine Monster gibt. In vielfacher Hinsicht eine Fall von mittelschwerer Körperverletzung und selbst mit ganz viel Bier an einem lustigen Spieleabend nur schwer erträglich.

    Aber wir sind ja noch nicht durch. Und nun kommen wir zu einem Spiel, das dort unten in der Liste vermutlich niemand erwartet hätte - ich hingegen aber schon. Vielleicht nicht hinter HeroQuest, aber dennoch da unten. Denn wenn ich an unsere Partien zurückdenke, dann waren die echt boring. Echt richtig boring. Da hatte keiner richtig Freude. Und es war eben alles noch getrübt von dem vermeintlichen Beta-Stadium des Contents und vor allem des Materials mit seinen Druckfehlern. Gemessen an der Fragestellung aus den Rahmenbedingungen, ob ich heute Abend für die Spielgruppe Darkest Dungeon aus dem Regal ziehen würde, ist es in meiner Top-Liste an dieser Stelle genau richtig verortet. Oder mit anderen Worten: Nein, hätte ich überhaupt keinen Bock drauf und würde garantiert genauso boring werden, wie die letzten Abende damit.

    Aber immerhin steht DaDu noch vor Dungeon Saga. Ähnlich wie mit Star Saga, hatte ich zu schrecklichen Pandemie-Zeiten ein paar tolle Abende mit der kleinen Dungeon Saga Kampagne. Aber fairerweise muss ich dazu sagen: ich kannte da ja fast noch nichts und mein Geschmack war schon noch etwas “unterentwickelt”. Aus heutiger Sicht muss ich wieder einmal sagen, ist das alles sehr furchtbar. Eindimensionale Spielzüge, stumpfe Gegner-KI, eintöniger Runudenablauf, keine Überraschungen, der Vanilla-KI-Overlord ist einfach nur scheiße und muss mit Hausregeln auf ein erträgliches Niveau gebracht werden. Kurzum: einfach zum Vergessen

    The Ghosts Betwixt ist ein unglaublich liebevoll gestaltetes Spiel und hat ein für einen Dungeon Crawler eher ungewöhnliches Setting, in dem es um eine Familie geht, die ihren Sohn/Bruder aus einem gruseligen Gruselhaus befreien wollen. Ansonsten ist es auch wieder ein WHQ ‘95 Aufguss mit leichten Optimierungen und vielen Verkomplizierungen. Meine Partien hatte ich damals solo und mit meiner Frau (hört, hört) zusammen und allesamt waren echt nicht spannend und den Aufwand nicht wert. Ich hätte mir sehr gewünscht, einen spaßigen Crawler zu bekommen, den ich aufgrund der Optik auch viel besser meiner Frau vorsetzen könnte. Hab ich aber nicht.

    Dass das D&D Fantasy Adventure Board Game so viel schlechter als HeroQuest abschneidet, obwohl es doch einige Sachen besser macht (z B. eine Iniativreihenfolge und kein Roll to Move) liegt wohl hauptsächlich an der Nostalgie HeroQuest gegenüber und der App-Unterstützung, der App-Unterstützung für HeroQuest, die einen Overlord überflüssig macht. Den braucht man bei Parkers D&D-Crawler nämlich und der spielt sich in etwa so spannend wie der aus HeroQuest. Alles in allem würde ich das Spiel mit den Kindern schon nicht gerne spielen wollen und unter den Rahmenbedingungen der Pub Meeple Challenge so überhaupt gar nicht. Echt nicht.

    Wie ich bereits in meinem Abschieds-Video sehr explizit ausgeführt habe, ist Warhammer Quest: The Cursed City für mich das liebloseste Stück Scheiße, das GW auf den Markt pusten konnte, insbesondere als direkter Nachfahre des geschichtsträchtigen WHQ ‘95. Spielmechanisch ein Totalausfall, der beim Lesen des Regelwerks noch ganz cool klang und in mir gewisse Vorfreude auf einen leichtgewichtigen Crawler auf Zombicide-Niveau sorgte. Was da abgeliefert wird, ist spielerisch wirklich bodenlos langweilig und hat wirklich auch gar nichts mehr mit dem Vorfahren gemein. Tatsächlich ist es mehr Zombicide als ein Crawler (trotz seltenen Crawler-Levels mit Exploration), nur dass man hier schon genau weiß, an welchen Stellen die Monster spawnen werden. Richtig spannend. Und auch materialtechnisch (abseits der Miniaturen) wirklich unterirdisch für den Preis und einen renommierten Hersteller.

    Ich war noch nie so wütend aufgrund eines Spiels wie nach dieser Partie. Aber wir sind noch nicht am Ende.

    Denn es folgt mit Nova Aetas: Rennaissance noch ein Titel, der erst mal gar nicht sooooooooooooooo scheiße wie Cursed City ist und vielleicht auch sonst noch einen Ticken höher in der Liste geführt werden könnte, aber die Rahmenbedingungen geben es nicht her. Nachdem ich die Kampagne mit dem Nachwuchs beendet hatte und als Kontrast dazu dann Descent LotD angefangen habe, war ganz schnell klar: niemals mehr, möchte ich noch mal NA:R spielen wollen. Die Züge eindimensional, das “tolle” Rondell nur Augenwischerei, das ganze System für das, was dabei rauskommt, total kompliziert und kleinteilig und die vorher präsentierten Karten zum Untersuchen und Interagieren von Orten à la Drunagor kamen in maximal zwei Missionen der ganzen Kampagne vor. Danke für nichts, LMS!

    Um das nochmal ganz klar zu sagen: während der Kampagne war NA:R auszuhalten, wenngleich auch echt nichts besonderes und zum Ende hin wurde es wirklich nervig, lahm und ich war froh, als es endlich vorbei war. Aber unter Berücksichtigung der Challenge-Rahmenbedingungen ist NA:R am Ende der Liste genau richtig aufgehoben, denn das würde ich niemals vorschlagen zu spielen.

    Tanares Adventures war mein meist erwartetes Brettspiel ever. Nicht nur wegen der langen Zeit bis zur Auslieferung, sondern auch wegen Artwork, Material und wegen dem, was ich mir davon versprochen hatte - insbesondere nach dem Durchspielen von ARENA: The Contest. Umso bitterer war dann die Enttäuschung, was sie aus dem leichtgewichtigen ARENA gemacht haben und wo die ganze Kreativität aus dem Missionsdesign hin ist. Alles Einheitsbrei. Immer drei Räume, immer dieselben Gegner, immer derselbe Ablauf. Mission für Mission. Alles durchrechnen und -planen, alles mega anstrengend, alles einfach lang und zu lang. Von den “ausspielbaren” Stadtphasen fange ich gar nicht erst an. Die Story und ihre Umsetzung fand ich gut, die hätte ich gerne weiterverfolgt. Aber nach über 50 Stunden war dann Schluss, ich wollte nicht mehr. Super-schade, aber so wie es sich hier darstellt, würde ich das auch wirklich nie wieder spielen wollen.

    Der vorletzte Platz ist fast schon eine Überraschung, denn ich hätte Dungeon Crusade fest auf den letzten Platz gesetzt, aber da tummelt sich schon ein anderer Vertreter des Genres und das völlig zurecht. Über Dungeon Crusade habe ich in der Vergangenheit eigentlich schon alles gesagt und ein ganz langes Review bei BGG geschrieben. Das ist abseits vom hübschen Artwork wirklich ein ganz, ganz schlimmes Spiel mit aberwitzigen Setup-Zeiten, Spielmechanismen auf dem Niveau des tatsächlich enthaltenen Roll-to-Move, ganz viel Klimbim drumherum und dennoch eindimensionaler Entscheidungen noch und nöcher, dafür aber mit Verwaltungsarien durch Monster-Movement am anderen Ende des Verlieses. Spielerisch so wertvoll wie eine leere Monopoly-Schachtel.

    Der 35. Platz dieses Zwischenstandes aus dem Jahr 2025 geht an kein geringeres Spiel als League of Dungeoneers, das sogar das direkte Duell gegen Dungeon Crusade verloren hat. Und auch hier geht es vorrangig nicht um die inhaltliche Güte, Spielmechanismen, die bei dem einen vielleicht doch ausgefeilter als bei dem anderen sind oder sonst irgendwas. Gemäß der Rahmenbedingungen der Challenge ist LoD einfach ein Spiel, das ich niemals gegenüber einem anderen Spiel vorziehen würde. In keiner Situation, aber auch nicht außerhalb der Rahmenbedingungen, kann ich mir vorstellen, diese materialisierte Langeweile nochmal spielen zu wollen. Egal mit wem, egal wo, egal unter welchen Umständen, einfach Nein. Das, was ich da an Lebenszeit in den Regeln versenke und zur Generierung der leblosen und leeren Kerker verschwende, bekomme ich doch niemals wieder.

    Erkenntnisse

    Im Prinzip habe ich drei wichtige Erkenntnisse:

    1. Das Spitzenfeld fühlt sich nicht richtig an

    Dieser Punkt ist einfach ein bisschen komisch, habe ich ja aber schon erläutert. Muss ich mit leben.

    2. Auch wenn ich eine Top 3 habe, gibt es aktuell keinen Crawler den ich mit dem Herzen fühle

    Diese Tatsache macht mich natürlich nachdenklich und auch ein kleines bisschen traurig. Denn es gab Zeiten, da konnte ich sofort Dungeon Universalis und ARENA: The Contest nennen.

    Dennoch kann ich schon nachvollziehen, wie es dazu kommen konnte, was sich gleich bei “Evolution” ausführe.

    3. Alles nach Platz 3 ist (sehr) verzichtbar

    BÄM! Das hat gesessen, selbst mich trifft diese Erkenntnis unvorbereitet, aber so stellt es sich aktuell für mich dar.

    Descent kann ich dank des flexiblen Schwierigkeitsgrads mit allen Gruppen spielen, egal ob jung oder alt, erfahren oder Gateway. Es geht immer. Natürlich hat es einen geringeren Wiederspielwert als ein modulares Altar Quest oder ein WHQ-Ableger mit Zufallsdungeons, aber trotzdem kann es immer und vor allem stabil abliefern.

    Machina Arcana ist von seiner Art her so einzigartig und erzeugt trotz thematischer Brüche (Loot-Mechanik, Kartentexte vs. Spielfeldzustand) eine so “merkwürdige” Atmosphäre, dass es wirklich besonders ist. Durch den prozeduralen Dungeon-Aufbau und der nicht wenigen Szenarien, sollte es eine gute Wiederspielbarkeit. Leider ist es das Gegenteil eines Feel-Good-Spiels und man muss in guter Stimmung dafür und nicht in Zeitnot sein.

    Altar Quest kann durch den überragenden Spielerzug und die Modularität die fehlende Immersion und den formelhaften Dungeon-Aufbau ausgleichen. Trotz (leider) wenig Einsatzzeit ist das ein Spiel, das ich nicht hergeben möchte.

    Und danach? Da kommen nur noch Spiele, die unter bestimmten Bedingungen oder mit bestimmten Leuten funktionieren. S&S hat so eine lange Spieldauer pro Partie und lutscht uns so die Köpfe leer, dass es einfach nicht funktioniert und selbst Abspeichern keine Option ist, zu groß wäre die Gefahr, dass dann beim nächsten Mal ein Spieler ausfällt. Auf Dungeon Alliance müsste auch jemand so RICHTIG Bock haben (hatte bisher niemand).

    Mit vielen anderen Crawlern, wie Gloomhaven, Brimstone oder Galaxy Defenders, die ich überhaupt nicht als “mies” bezeichnen würde, bin ich einfach fertig. Die hatten ihre Chance, wir haben sie genutzt, es war (vielleicht) ok und wir werden nicht zurückkehren. Ergo - brauche ich auch nicht mehr vorhalten.

    So ergeht es dann auch noch anderen Kandidaten wie einem Massive Darkness 2, das ich zwar behalte, aber auch nur mit der Idee, dass es für die ein oder andere Gruppenkonstellation, mit Wenigspielern als Gästen, dann mal funktionieren kann und gespielt wird. Aber das ist ja kein allgemeiner Grund, das in der Sammlung haben zu müssen.

    Die Top 3 ist es, danach wird’s dünn und dann ganz schnell und unterm Strich einfach nur noch egal.

    Evolution

    Die inzwischen fast 6 Jahre im sehr intensiven Brettspiel-Business haben in Sachen Dungeon Crawler bei mir Spuren hinterlassen - das erstmal als neutrale Betrachtung. Konnten mich anfangs noch Artwork, Material und Geschichte sehr in den Bann ziehen und waren hohe thematische Dichte ein Muss und unrealistische, abstrakte Kampfregeln z. B. ohne Sichtlinien oder Überzahl-Boni ein Abtörner, ist mir das heutzutage ziemlich egal geworden. Oder - weil das wie eine Abkehr von Idealen und irgendwie abgehoben klingt - das Fehlen dieser Dinge fühlt sich nicht mehr blöd an und ich erkenne auch, dass ich viele verschiedene Arten von Crawlern mögen kann, die nicht alle ähnlich sein müssen und vor allem dass es eben auch gar nicht zu allen Systemen passt, bspw. mit unterschiedlichen Terrain- oder Figuren-Höhenheiten zu arbeiten.

    In den vielen Jahren habe ich natürlich auch einiges an Erfahrungen gemacht und Erkenntnisse gesammelt. Gestartet bin ich mit Descent 2nd Edition und Villen des Wahnsinns. Danach folgten Sword & Sorcery und Dungeon Saga - zwei Spiele, die aus meiner heutigen Sicht unterschiedlicher nicht sein könnten, und trotzdem spielte ich sie beide mit Elan. Und auch wenn ich damals schon sagen konnte, dass die beide sehr unterschiedlich sind, S&S sehr viel komplexer ist, hätte ich beide nicht gegenüber gestellt und gesagt “Mensch, Dungeon Saga ist voll kacke, da spiele ich doch lieber was anderes”, sondern ich gab mich dem Spiel hin, besorgte mir KI-Hausregeln, optimierte selber noch ein bisschen und brachte die Kampagne zum Abschluss - solo natürlich, wie fast alles zu der Zeit.

    Es folgte mit Dungeon Universalis mein erstes Spiel mit WHQ-‘95-Wurzeln, das ich zu der Zeit aber noch gar nicht kannte. Dennoch ist für mich heute die DNA klar erkennbar und so wie viele Leute mit Brimstone ihre ersten WHQ-Schritte machen und dieses dann als Messlatte für so eine Art von Crawler nehmen, wurde es für mich eben DUN, in dem ich mich völlig (positiv) verlieren, aufgehen und ausleben konnte. Als ich dann später erst auf Darklight und Brimstone traf, kickte das alles nicht mehr so doll.

    Heutzutage kann ich den WHQ-artigen-Spielen - wie man an der Liste ja erkennen kann - eigentlich kaum noch etwas abgewinnen. Zu viel Randomness, kein Balancing (weder bei Spawns, Loot), viel zu spannungsarme Kampfsysteme, die meistens auf Move + Attack beruhen und deren Angriffe sonst nur auf einfachen Würfelwürfen beruhen, die man selten modifizieren kann. Ach, ich könnte darüber lange referieren, aber das hab ich alles sehr intensiv gehabt, holt mich heute aber nicht mehr ab und funktioniert in meiner Gruppe auch nur sehr bedingt - was ich nicht als schlechten Einfluss sondern mehr als Bekräftigung ansehe. Gelernt habe ich dadurch auch, dass ich um Spiele im WHQ-Fahrwasser, wie das gerade erst wieder gefundete Skull Tales, gar nicht mehr anschauen und ausprobieren brauche, weil das zu 97 % nicht mehr für mich funktionieren wird.


    Fazit

    Ich bin so gesehen auf jeden Fall wählerischer geworden. Ich gehöre zwar schon zu den Vielspielern, aber mit meiner Stammgruppe habe ich trotzdem nur ein wöchentliches Treffen (das zum Glück nur ganz selten ausfällt) und dementsprechend auch nur ein begrenztes Zeitfenster. Selbst wenn Spiele wie Star Saga, Myth oder Ghosts Betwixt irgendwie für zeitweilige Unterhaltung sorgen können und man dafür nur X Stunden am Ball bleiben muss, nur ein paar Hausregeln anwenden oder insgesamt nur ausdauernder und verzeihlicher sein muss - diese Spielzeit will ich besser und für gute Spiele nutzen. Und bevor wieder die Diskussion aufkommt, dass es ja gar keine schlechten Spiele gäbe und bla bla bla. Doch, die gibt es und zwar ganz viele. Zumindest für mich und um meine Einschätzung und um meine Zeit geht es hier ja. Also, bitte Schnappatmung einstellen, Heugabel wieder im Holster sichern und den Kontext beachten.

    Nichtsdestotrotz vermisse ich ein bisschen meine Begeisterungsfähigkeit für Dungeon Crawler und ich denke sehr gerne an die Anfänge zurück. Dennoch will ich die Zeit weder zurückdrehen noch meine Ansprüche hinterfragen. Die Evolution ist wie sie ist und ich finde sie sehr gut. Zum Glück erscheinen ja noch ab und zu ein paar Lichtblicke in der Crawler-Szene auch wenn mir die Entwicklung gehörig gegen den Strich geht. Diese künstlich aufgeblähten Spiele mit drölfhundert Stunden Spieldauer und mitunter super generischen Levels (ich sehe euch an Bardsung, Tanares Adventures, Doria, Cursed City u. v. m.) und/oder eine Story-Vorlesezeit, was insgesamt nur dazu dienen scheint, möglichst “viel Zeit”, “viel Inhalt”, “viel ist viel” auf die Box schreiben zu können. Und es wird gefühlt immer nur mehr. Aber was rege ich mich auf …

    Wichtig für mich ist nun zu wissen, was warum eigentlich im Regal steht und worin ich eigentlich viel mehr meine Zeit investieren sollte.

    KS Pending: Malhya, DANTE: Inferno, Dying Light, LA-1, Blood, Bardsung: Tale of the Forsaken Glade

    2 Mal editiert, zuletzt von Ron (26. April 2025 um 01:15)

  • Ron Schon interessant die Entwicklung.

    hast du denn Legenden der Finsternis noch nicht durchgespielt, oder würdest du das Ding nochmal spielen?

    Lost Tomb hat sich für mich zu keinem Zeitpunkt wie ein Dungeoncrawler angefühlt. Obwohl es alke Kriterien erfüllt war das für mich irgendwie immmer ein Brettspiel - klingt seltsam, ist klar.

    Darkest Dungeon ist über die Tischkante gefallen?

    Allgemein: nach wie vor halte ich die Umstände und Beschaffenheit von Spielgruppe, Solo oder Solo-zu-zweit, Spiel bleibt aufgebaut oder nicht ect. für den entscheidenden Faktor.

    „Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist,

    und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“

    Friedrich Schiller

    aus: „über die ästhetische Erziehung des Menschen“ (1795)

  • Habs komplett gelesen..vielen Dank für die ausführlichen Gedanken und die Selbstreflexion!


    PS: lasse den Text von einer KI vorlesen, die vorher anhand deiner Videos trainiert wurde. Bin gespannt auf das Ergebnis

    Klingt spannend, schaue ich mir mal an. 🤔

    KS Pending: Malhya, DANTE: Inferno, Dying Light, LA-1, Blood, Bardsung: Tale of the Forsaken Glade

  • hast du denn Legenden der Finsternis noch nicht durchgespielt, oder würdest du das Ding nochmal spielen?

    Ich bin noch dabei. Ich hab es ja damals auf höchster Stufe schon mal angefangen mit einer Gruppe und jetzt spiele ich es mit den Kindern gerade cozy auf "Normal" durch, wobei auch das schon zu einfach wird. Aber da Spielen über 2,5-3 Stunden lang mit Kindern immer eine gewisse Anstrengung erzeugt, passt das schon so und muss nich noch in die Länge gezogen werden. 😉

    Ob ich das nach einem Kampagnenlauf jemals wieder spielen würde, weiß ich nicht, bezweifle ich aber. Das ist für den Vergleich und die gesetzten Rahmenbedingungen unerheblich.

    Darkest Dungeon ist über die Tischkante gefallen?

    Was meinst du damit? 😅 Also es ist auf Platz 27 und ein Tischkanten-Schubsvorgang wäre somit zumindest zu rechtfertigen. 😋 Aber ich hab's ordnungsgemäß verkauft.

    Lost Tomb hat sich für mich zu keinem Zeitpunkt wie ein Dungeoncrawler angefühlt. Obwohl es alke Kriterien erfüllt war das für mich irgendwie immmer ein Brettspiel - klingt seltsam, ist klar.

    Ich bin irritiert, das sind doch alles Brettspiele in der Liste? 🙂

    Allgemein: nach wie vor halte ich die Umstände und Beschaffenheit von Spielgruppe, Solo oder Solo-zu-zweit, Spiel bleibt aufgebaut oder nicht ect. für den entscheidenden Faktor.

    Das sehe ich ein bisschen anders. Wenn man von sich selbst ausgeht und sagt, ein Dungeon Saga ist mir vom Ablauf her nicht zu stumpf und man findet eine Gruppe, die das genauso sieht, dann funktioniert das. Wenn die Gruppe das nicht will, dann natürlich nicht und deine These würde stimmen. Wenn man aber nun mal selber DS schon bescheuert findet, dann kann das auch keine Gruppe richten. Und ich gehöre (inzwischen) zu den Leuten, die nicht mehr alles spielen können und wollen und man kann das nicht alles damit erklären, dass die Rahmenbedinungen nicht passen. Wie oben erwähnt, kotze ich mit HeroQuest ja auch im Strahl, obwohl die Mitspieler (Kinder) das manchmal völlig abfeiern.

    Wo wir schon eher zusammenkommen ist das Thema "Aufgebaut lassen kann helfen" und sowas. Das würde ja eins meiner S&S-Probleme lösen. Und generell kann man Spiele, die einem nur so semi gefallen, auch leichter aushalten, wenn man nicht nur einmal die Woche sondern vielleicht jeden zweiten Abend die passenden Mitspielenden zur Hand hat. Aber auch dann würde ich kein HeroQuest, kein Dungeon Saga und erst recht kein League of Dungeoneers spielen wollen. 😉

    KS Pending: Malhya, DANTE: Inferno, Dying Light, LA-1, Blood, Bardsung: Tale of the Forsaken Glade

  • Allgemein: nach wie vor halte ich die Umstände und Beschaffenheit von Spielgruppe, Solo oder Solo-zu-zweit, Spiel bleibt aufgebaut oder nicht ect. für den entscheidenden Faktor.

    Das sehe ich ein bisschen anders. Wenn man von sich selbst ausgeht und sagt, ein Dungeon Saga ist mir vom Ablauf her nicht zu stumpf und man findet eine Gruppe, die das genauso sieht, dann funktioniert das. Wenn die Gruppe das nicht will, dann natürlich nicht und deine These würde stimmen. Wenn man aber nun mal selber DS schon bescheuert findet, dann kann das auch keine Gruppe richten. Und ich gehöre (inzwischen) zu den Leuten, die nicht mehr alles spielen können und wollen und man kann das nicht alles damit erklären, dass die Rahmenbedinungen nicht passen. Wie oben erwähnt, kotze ich mit HeroQuest ja auch im Strahl, obwohl die Mitspieler (Kinder) das manchmal völlig abfeiern.

    Wo wir schon eher zusammenkommen ist das Thema "Aufgebaut lassen kann helfen" und sowas. Das würde ja eins meiner S&S-Probleme lösen. Und generell kann man Spiele, die einem nur so semi gefallen, auch leichter aushalten, wenn man nicht nur einmal die Woche sondern vielleicht jeden zweiten Abend die passenden Mitspielenden zur Hand hat. Aber auch dann würde ich kein HeroQuest, kein Dungeon Saga und erst recht kein League of Dungeoneers spielen wollen. 😉

    Mit einer Spielgruppe würde ich wohl auch keine große Kampagne spielen, das bedeutet aber nicht das Kampagnenspiele schlecht sind. Ich finde es gehört einfach ein dichter Spielrhytmus dazu, um in eine Kampagne richtig einzutauchen. Dann verliert das Regeln erlernen auch an negativem Gewicht, weil alle drin sind, und nicht einer den Regelguru geben muss.

    „Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist,

    und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“

    Friedrich Schiller

    aus: „über die ästhetische Erziehung des Menschen“ (1795)

  • Maus

    Hast du die Rahmenbedingungen gelesen, wie die Liste entstanden ist? Und auch, dass ich damit keine allgemeingültige Bewertung aufstelle?

    Ich frage weshalb, weil ich deine Antwort nicht einordnen kann, was das alles damit zu tun haben soll. Denn sowas wie Regeln lernen, Kampagne etc. habe ich doch explizit bei der Erstellung ignoriert.

    KS Pending: Malhya, DANTE: Inferno, Dying Light, LA-1, Blood, Bardsung: Tale of the Forsaken Glade

  • Maus

    Hast du die Rahmenbedingungen gelesen, wie die Liste entstanden ist? Und auch, dass ich damit keine allgemeingültige Bewertung aufstelle?

    Ich frage weshalb, weil ich deine Antwort nicht einordnen kann, was das alles damit zu tun haben soll. Denn sowas wie Regeln lernen, Kampagne etc. habe ich doch explizit bei der Erstellung ignoriert.

    Damit wollte ich sagen, zu zweit habe ich z.B. Bock Middara zu spielen, in einer größeren Spielrunde wäre es mir das zu aufwändig. Nicht mehr und nicht weniger.

    Für mich spielt das eine Rolle. Muss für dich ja nicht gelten.

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    und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“

    Friedrich Schiller

    aus: „über die ästhetische Erziehung des Menschen“ (1795)

  • PS: lasse den Text von einer KI vorlesen, die vorher anhand deiner Videos trainiert wurde. Bin gespannt auf das Ergebnis

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    Hab mich jetzt einfach zwei Stunden damit beschäftigt und bin "irritiert". Ist auch gut, dass es meine ganzen Ähs und sonstige sprachliche Unzulänglichkeiten einbaut. Na dann kann ich ja schon die Wiedereröffnung des Kanals planen. 😅

    Aber ernsthaft: ist natürlich nicht perfekt aber das ließe sich mit besseren Samples und anderen Settings bestimmt noch verbessern. Ich finde es aber natürlich auch nicht spannend einfach so einen vorgelesenen Text zu hören. Außerdem geht es auch noch nicht, die Texte einfach so reinzukippen, die müssen nachbearbeitet werden, weil sie eben als Lesetexte verfasst sind. Ein Beispiel: ich verwende oben Abkürzungen wie z. B. S&S. Das klingt aber gesprochen komisch, also muss der Text angepasst werden.

    KS Pending: Malhya, DANTE: Inferno, Dying Light, LA-1, Blood, Bardsung: Tale of the Forsaken Glade

  • Bardsung auf Platz 22? Na pass auf dass du dich da nicht bald Fanboy schimpfen lassen musst 8o

    Spaß beiseite sehr interessante Überlegungen und Ausführungen. Meine Einordnungen wären teilweise schon anders, aber ich finde es sehr spannend zu sehen was du wie plaziert hast und warum.

    Ausstehende Crowdfunding-Projekte:

    Dante: Inferno, HEL - The Last Saga (RIP), Hell: Legens, Into The Godsgrave, Isofarian Guard: Veilward, Kingdoms Forlorn, RoboMon, Sword & Sorcery Abyssal Legends, Unlikely Heroes (RIP), Witchbound

  • Bardsung wird mit dem Upgrade Pack aus den Ruinen der Vergangenheit auferstehen und sich einen Platz ganz oben in der Liste sichern, ihr werdet schon sehen.

    KS Pending: Malhya, DANTE: Inferno, Dying Light, LA-1, Blood, Bardsung: Tale of the Forsaken Glade

  • Spannende Liste! Durch die Videos hat man ja schon Deine Meinung/Eindrücke zu vielen der Spiele gehört, aber diese Übersicht ist gibt auf jeden Fall neuen Input.

    Descent steht auf meiner subjektiven Liste auf jeden Fall auch auf Platz 1. Ich könnte mir vorstellen, dass ich die Kampagne mit unterschiedlichen Gruppen auch noch mal spielen würde.

    Heute Abend ist meine erste Übungspartie Altar Quest angesetzt und bin gespannt, mit welchem Gefühl wir da raus gehen... ich wünsche mir, dass es auch ganz oben landet (wobei das sicherlich nicht an einem Abend entschieden wird).

    Ich bin überrascht, dass CoD soweit oben steht. Das möchte ich auch noch mal auf den Tisch bringen, aber im Augenblick ist es mir zu aufwendig das vorzubereiten und meine Mitspieler wollen ohnehin am liebsten Bad Karmas sehen, wenn wir uns treffen.

    Forenname mittels Chroniken von Avel-Namensgenerator ermittelt

  • Ich bin überrascht, dass CoD soweit oben steht.

    Wie oben schon geschrieben, profitiert es von den Rahmenbedingungen, bei denen Regelnlernen ignoriert und "wir spielen das nur einmal heute Abend" gesetzt sind. Es steht ja bei mir auch schon seit 1.5 nur im Regal und wird nicht angerührt, eben weil man sich erst mal aufraffen und alle dafür begeistern müsste, das anzugehen - ist ja auch wieder eine mind. 16 Missionen lange Kampagne. Genau wie bei S&S müsste der "reelle" Platz um einiges weiter unten sein.

    Viel Spaß bei Altar Quest heute Abend! 😀

    KS Pending: Malhya, DANTE: Inferno, Dying Light, LA-1, Blood, Bardsung: Tale of the Forsaken Glade

    Einmal editiert, zuletzt von Ron (26. April 2025 um 11:19)

  • Vielen Dank für den super geschriebenen Rückblick Ron. Top.

    Es ist tatsächlich so, dass ich Stand heute auch nicht den für mich perfekten Crawler benennen könnte. Gibt der Markt schlichtweg nicht her.

    Hab eben auch noch mal recherchiert und gesehen, dass SFG anscheinend neben Street Masters auch die Rechte an Altar Quest erworben hat. Vielleicht kommt da ja noch was. Würde ich dem Spiel wünschen und wäre für uns dann auch nochmal einen Blick wert.

  • eben weil man sich erst mal aufraffen und alle dafür begeistern müsste, das anzugehen - ist ja auch wieder eine mind. 16 Missionen lange Kampagne.

    Für diesen Fall kann ich die Awakenings (Erwachen) Kampagne empfehlen aus der Wave 2. Die ist deutlich kürzer als die corebox Kampagne. Hat abwechslungsreicheres Level Design und nutzt auch schon die neuen Elemente wie Furniture. Einziger caveat man kann die Helden aus der Corebox nicht nutzen. Awakenings ist eine prequel Story und da tauchen die Helden aus der Corebox als NPCS auf.

    Auch was das Regelwerk angeht wirkt CoD meiner Meinung nach deutlich komplexer als es am Ende des Tages ist. Hab das Spiel ja inzwischen schon oft im kurzdurchlauf auf Messen erklärt und da konnte man eigentlich meist nachdem man Basis Konzepte zum cube System, Initiative, Bewegung und Monster Verhalten erklärt hatte einsteigen. Es gibt auf bgg auch ein schöne cheat sheets die alle Token, Keywords und basisregeln auf wenig Raum zusammenfassen.

    Ausstehende Crowdfunding-Projekte:

    Dante: Inferno, HEL - The Last Saga (RIP), Hell: Legens, Into The Godsgrave, Isofarian Guard: Veilward, Kingdoms Forlorn, RoboMon, Sword & Sorcery Abyssal Legends, Unlikely Heroes (RIP), Witchbound