Kita-Leitung hat problematische Ansichten, Kita ist ansonsten aber super - wie würdet ihr damit umgehen?

  • Wir haben am Dienstag eine Kita angeschaut und wollten noch ein paar Nächte drüber schlafen aber es lässt mich nicht los:

    Die Kita Leitung hat während der Besichtigung ein paar komische Sachen vom Stapel gelassen wie in der Einrichtung keine Maske notwendig trotz Inzidenz über 100 im Landkreis oder Impfpflicht sei prinzipiell als kritisch zu sehen.


    Bei mir schrillen sämtliche Alarmglocken.


    Die Leitung selbst hat von der Pädagogik her und vom Kita-Tagesablauf genau die selben Vorstellungen wie wir. Nur halt nicht was das Thema Impfungen und Maskenpflicht angeht.


    Ich richte mich hier explizit NUR an die Leute, die eine Maskenpflicht prinzipiell für sinnvoll halten und Impfungen prinzipiell befürworten. Bitte keine Grundsatzdiskussionen, bitte kein Thread Hijacking, weil man hier wieder Corona kleinreden kan, darum geht es hier nicht.


    Gibt es in eurer Kita für die Erzieher oder für Gäste / Eltern eine Maskenpflicht?


    Wie würdet ihr mit der Situation umgehen?


    Wenn ich mich in die Kita-Leitung hineinversetze kann ich folgende Sachen nachvollziehen aus Leitungs-Sicht:

    - die Erzieher sind sowieso 8 h mit den Kids zusammen - so lange die keine Gasmasken anhaben, werden sie sich über kurz oder lang sowieso infizieren, falls was da ist

    - Kinder brauchen speziell Mimik, um Sprache leichter lernen zu können

  • Ich würde dies bei der Leitung direkt ansprechen. Du hättest nun eine Nacht drüber geschlafen und nun Bedenken das sie eine Imfgegnerin und Maskenverweigerin sei. Danach weißt Du genau woran Du bist und mußt nicht weiter spekulieren.

  • Impfpflicht sei prinzipiell als kritisch zu sehen


    Gut, das können sie ja erstmal so sehen. Erzieher müssen aber mwn. gegen Masern Mumps Röteln regelmäßig impfen (glaube das gilt ab Juli diesem Jahr für alle nach 1970 geborenen). Wie es mit Coronaimpfung aussieht ist mir aktuell nicht klar. Denke da wird es leider so schnell keine Pflicht für Erzieher geben.

    Hier musst Du Dein privates Risiko einschätzen.


    Bei den Masken scheint es - je nach Region - auch keine Pflicht in Kitas zu geben. Manche Eltern sind in Kitas wohl auch dagegen. Denke aus den von Dir genannten Gründen.


    die Erzieher sind sowieso 8 h mit den Kids zusammen - so lange die keine Gasmasken anhaben, werden sie sich über kurz oder lang sowieso infizieren, falls was da ist

    Das ist wohl leider auch richtig. Da sind die Masse der anderen Eltern wohl relevanter. Braucht ja nur einer was mitbringen. Denke da wird auch keine FFP2 auf Dauer helfen.



    Corona wird ja nun nicht ewig auf dem Niveau wie aktuell sein. Da ihr euch jetzt vorstellt nehme ich mal an das ihr euer Kind für nächstes Jahr anmeldet?

  • Ich sehe es ähnlich wie ibsi: zwar schafft das eigentlich wenig Vertrauen in die Kita-Leitung, die spielt aber im Umgang mit Eurem Kind eh eine eher zurückhaltende Rolle, es sei denn, sie ist selbst in der Gruppe tätig (was eher ungewöhnlich ist). Und wenn die Kita sonst pädagogisch passt, würde ich das in dem Fall ignorieren, in der Hoffnung, dass wir Corona irgendwann 2022 ausgestanden haben.


    Bei uns herrscht strenge Maskenpflicht, und die Kinder sind schon mehrfach nach Hause geschickt worden, als es Verdachtsfälle gab. Aber mein Sohn war in diesem Jahr auch noch nicht wieder in der Kita.

  • In Frankfurt wird in Kindergärten das Tragen von Masken im Umgang mit Kindern auch nur von der Stadt empfohlen.

    In unserer Einrichtung hat sich das Team entschlossen durchgängig Maske zu tragen. Wir hätten sie aber wohl nicht dazu verpflichten können.

    Der Entschluss dazu kam aber erst nach dem ersten Coronafall in der Einrichtung.

  • Es ist nicht unüblich, dass Erzieher gegen Impfungen sind, sie haben aber eine gesetzliche Verpflichtung, wie ibsi bereits geschrieben hat.

    Auch in der Kita, in der unsere jüngste Tochter ist, trägt das Personal keine Masken. Die Masken bringen eh nichts, wenn da die körperliche Nähe sehr ausgeprägt ist. Ich würde mir an eurer Stelle keine großen Sorgen machen.


    Zur Einordnung:

    Ich bin Lehrer und Befürworter von Masken und Impfungen, meine Frau arbeitet selbst als Erzieherin (im Krippenbereich) und trägt dabei keine Maske, weil das unserer Meinung nach keinen Sinn ergibt, wenn man nicht auch die Kleinen auf Distanz hält. Und wir haben selbst vier Kinder, können es also gut verstehen, wenn man beim ersten Kind noch sehr viele Bedenken hat.

  • Bei uns tragen die Erzieherinnen Masken (genau wie die Eltern), wenn die Kinder übergeben werden, tagsüber selbst aber nicht.

    Wie sinnvoll das ist, bei den Kindern als potentiellem Überträger sei dahingestellt, aber oft finde ich wichtig, dass zumindest ein Versuch der Eindämmung unternommen wird.


    Kinder sind auch in Gruppen streng getrennt, Eltern betreten nicht mehr das Haus, etc.

  • Ich würde bzgl. der Äußerung zur Impfpflicht nochmal wertfrei nachfragen:

    Ich selber habe alle empfohlenen Impfungen, frische bei Bedarf auf und lasse mich jedes Jahr gegen Grippe impfen, und sollte ich in Gruppe 3 irgendwann ein Impfangebot wg. Corona bekommen, werde ich das auch annehmen - auch Astra Zeneca. Meine Frau ist bereits geimpft (Biontech) und unserem Kind haben wir auch sämtliche empfohlenen Impfungen gegeben.

    Trotzdem sehe ich eine allgemeine Impfpflicht ebenfalls kritisch. Unter besonderen Umständen, in bestimmten Bereichen, bei bestimmten Krankheiten vielleicht ja, aber generell und allgemein - eher nicht.

    Vielleicht meinte sie das und hat sich etwas missverständlich ausgedrückt?

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Wir haben als Eltern in unserer Kita keinen Zutritt mehr. Kinder werden am Eingang abgegeben bzw. angenommen, bei der Übergabe haben Eltern und Erzieher Maske zu tragen. Die Eltern dürfen nur in der Eingewöhnung mit rein. Funktioniert auch super, zumindest aus Sicht eines älteren Kindes.


    Maskenpflicht für die Erzieherinnen dürfte nicht bestehen, die haben ja untereinander genügend Abstand. Und im Umgang mit den Kindern wäre es auch eher hinderlich, wie du schon sagtest, bzw. eh sinnlos.


    Welche Impfpflicht betrachtet die Leitung denn als kritisch? Die der Kinder oder speziell Corona-Impfung für Erwachsene. Letzteres ist sicherlich kritisch zu sehen, auch wenn ich persönlich mich sofort impfen lassen werde. Es ist immerhin ein Eingriff und als solcher nicht so einfach anzuordnen bzw. ethisch zu bewerten.


    Ich war bei den Gesprächen nicht dabei, würde das aber nicht zu hoch bewerten. Hängt auch von den Alternativen ab und wie sicher ihr euch bzgl. eines Platzes sein könnt.

  • ich selbst arbeite in einer Kita und wir tragen Maske solange Eltern, Gäste oder Kollege aus anderen Gruppen anwesend sind. Wie mein Vorredner schon angemerkt hat, solltest du dich über den Träger informieren. Ob und wie in der Kita Maske getragen wird ist nicht Entscheidung der Leitung sondern des Trägers. Die Leitung ist in der Regel genauso angestellt wie die Erzieher und hat Entscheidungsgewalt über pädagogische Themen. Und das auch nur in Absprache mit dem Träger.

  • allgemeine Impfpflicht ebenfalls kritisch

    Gibt es ja nicht. Nur für Kinder in Schulen und Kitas und die dazugehörigen Erzieher:innen und Lehrer:innen. Was mmn sinnvoll ist, da hier viele unterschiedliche Personen sehr eng aufeinander sitzen. Aber lass uns die Diskussion nicht hier führen :)


    Vielleicht meinte sie das und hat sich etwas missverständlich ausgedrückt?

    Das könnte man natürlich noch erfragen.

  • Unsere kleine ist in einer Tagesgruppe mit 5 Kindern (alle < 4 Jahre). Die tragen entsprechend keine Masken und auch die Erzieherin trägt keine Maske. Eltern bleiben entweder beim Abgeben / Abholen an der Tür und rein kommt man nur mit Maske und am liebsten gar nicht.

  • Ich würde auch nochmal unterscheiden, ob man generell gegen Impfungen ist, oder gegen eine Impfplicht. Das sind grundsätzlich unterschiedliche Diskussionen. Auch wenn ich gerne eine Impfplicht sähe, ist diese dennoch ethisch gesehen schwierig.


    Die Maskenpflicht sehe ich auch in der Kita nicht so eng, wenn die Gruppen klein gehalten werden. Bei uns in der Kita sind jetzt alle Kinder streng getrennt und die Erzieher*innen tragen Masken auf dem Flur etc. Das finde ich durchaus sinnvoll, da somit das Superspreading evtl. eingeschränkt wird.


    Am Ende des Tages musst du dein Bauchgefühl entscheiden lassen. Auch wenn es wirklich Impfgegner wären, hat das wohl eher einen Effekt auf dich, als auf dein Kind ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Gohor ()

  • Nur für Kinder in Schulen und Kitas und die dazugehörigen Erzieher:innen und Lehrer:innen. Was mmn sinnvoll ist, da hier viele unterschiedliche Personen sehr eng aufeinander sitzen.

    Alles gut, sehe ich ja genau so. Ich meinte eine denkbare Pflicht- "jeder muss sich grundsätzlich gegen alles was geht impfen lassen" - so etwas gibt es nicht. Eine solche Pflicht würde ich kritisch sehen.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

    Einmal editiert, zuletzt von Calredon ()

  • Die kann doch von Impfungen halten, was sie will. Problematisch ist es erst, wenn das Kind nach Hause kommt und keine Impfung will.

    Zum Thema Masken. In Kitas werden oft keine Masken getragen, da kleine Kinder die Mimik brauchen. Erzieher hier müssen auch keine masken tragen. Eltern dürfen die Kita schon seit Herbst nicht mehr betreten.

  • Meine Freundin arbeitet in einer Kita und dort ist das Tragen von medizinischen oder FFP2-Masken bei Kontakt mit den Eltern (z.B. Übergabe der Kinder) und bei Kontakt mit den Kollegen untereinander (Besprechungen in kleinem Kreis) Pflicht. Eltern dürfen zudem nicht mehr die Räumlichkeiten betreten. Bei der Betreuung der Kinder wird auf das Tragen von Masken verzichtet, weil zum einen sowieso enger Kontakt herrscht und zum anderen die Kinder nicht verschreckt werden sollen. Ein Teil dieser Regelungen wird in unserer Sächsischen Coronaschutzverordnung nach meinem Kenntnisstand aber auch gesetzlich gefordert und liegt nicht rein im Ermessen der Kita.


    Hier würde ich nochmals in die regionale Gesetzgebung reinlesen. In einigen Kitas wird diese leider manchmal nicht ganz ernst genommen.


    Ich weiß nicht, wie bei euch die Situation ist (Stichwort: Mangel an Kitaplätzen), aber prinzipiell würde ich raten, das Thema nochmals ggü. der Leitung anzusprechen. In einer guten Kita werden auch Sorgen und Wünsche der Eltern berücksichtigt und darauf eingegangen, solange es im vernünftigen Rahmen ist.

  • Danke dafür, dass ihr beim Thema bleibt und auch danke für "Aber lass uns die Diskussion nicht hier führen", das Thema läuft aktuell gerade genau so, wie ich mir das gewünscht habe.

    Ich muss die Antworten noch für mich einsortieren und verarbeiten und melde mich gegen Abend nochmal :)

  • Wir waren letzten Frühling/Sommer in einer ähnlichen Situation. Wir haben im Juni (?) eine Tagesmutter/-vater gesucht. Bei einer potentiellen Betreuungsperson hatten wir dann ein ähnliches Problem. Der Betreuer hat uns zur Begrüßung direkt die Hand gegeben. Das war kurz nach dem ersten Lockdown, da war mir das nicht so angenehm und ich habe ihn freundlich darauf hingewiesen. Darauf hin hat er einfach an meinen Ellbogen gelangt und den lächelnd geschüttelt. Im weiteren Gespräch kam dann raus, dass er ganz klar gesagt hat, dass er nicht an die Pandemie "glaube", die Bundesregierung bla bla bla.


    Das ist wohl nochmal eine extremere Position als Du das beschreibst, aber wir haben dann doch eine Weile für unsere Entscheidung gebraucht, weil die Betreuungsstelle abseits davon pädagogisch und auch athmosphärisch wirklich einen tollen Eindruck gemacht hat. Letztendlich haben wir uns dagegen entschieden, weil uns einfach nicht wohl war bei der Sache. Spätestens als dann klar war, dass die zweite Welle kommt, hab ich drei Kreuze gemacht und bin jetzt unglaublich froh, dass wir eine Tagesmutter gefunden haben, die mit dem Kleinen großartige Arbeit macht und gleichzeitig die Pandemie ernst nimmt und konsequent handelt.

  • Die Auflagen sind in den Kitas sehr hoch und in unserer Kita sind alle sehr bemüht und engagiert den Betrieb unter den entsprechenden Auflagen aufrecht zu erhalten. Auch die von dir erwähnte Kita muss und wird sich auch an die jeweiligen Auflagen zu halten haben. Wir als Eltern dürfen die Kita nicht mehr betreten. Wir tragen Masken bei der Abholung und die Erzieher haben bei der Übergabe auch Masken an. Wie das während der Betreuung ist, kann ich nicht sicher sagen. Wenn man mal in die Grupperäume von außen reingeschaut, trägt das Personal Maske. Die Kinder dürfen nur in ihrer Gruppe spielen, das Spielzeug wird regelmäßig desinfiziert und sämtliche Gruppenübergreifende Aktivitäten wurden gestrichen.

  • Hallo shantrip

    ich arbeite als Kita-Träger in Baden-Württemberg.
    Maske:
    Bei uns gibt es keine Verpflichtung vom Land in den Kitas Masken zu tragen und mir ist auch kein Bundesland bekannt, in dem das so wäre. Die Mitarbeiter*innen können freiwillig FFP2 Masken tragen, um sich zu schützen, aber mit den Kindern die ganze Zeit durch eine Maske zu sprechen, singen und die Sprache zu fördern, ist schwieirg. Bei Kindern sitzen diese Masken nicht. eine schwierige Situation. Jeder Träger und jede Kita hat da so ihren eigenen Umgang. Wir setzen FFP2 Masken dann ein, wenn Erzieher*innen die Gruppen wechseln als Springkraft. Mit dem "alten" Covid-19 Virus waren Kitas nicht auffällig in der Pandemie. Nach allen mir bekannten Untersuchungen und den Sonderauswertungen vom Familienministerium des Bundes und dem Deutschen Jugend Institut, wurde das Virus in der Regel von Erwachsenen in die Kita gebracht und nicht von den Kindern und es haben sich seltenst Kinder angesteckt. Was es zahlreich gab, war die Anordnung auf häusliche Quarantäne weil ein Kontakt über die Kita bestand. Die AOK hat eine Auswertung hierzu vorgenommen, die deutlich den Anstieg der AUBs von Erzieher*innen zeigt. Es handelt sich dabei aber nicht gleich um Infektionen! Das deckt sich mit meiner Erfahrung der vergangenen 12 Monate für ca. 1.000 Kitaplätze in unserem Trägerverbund. Sorge machen mir die Mutationen, da die Medien in den letzten Wochen vermehrt über eine größere Ansteckung von Kindern und Jugendlichen in Ländern mit größerer Verbreitung der Mutationen.


    HEPA Filter:

    Es gibt keine gesicherten Erkenntnisse vom TÜV, DECRA o.ä. dass diese Filter in Kitas und Schulen mehr Schutz bringen. In der Folge wollen Länder und Kommunen diese Geräte auch nicht refinanzieren. Einige Träger / Einrichtungen machen dies trotzdem. Ein Flickenteppich und ich weiß nicht, ob der Corona-Schutz sich nur gefühlt oder auch faktisch verbessert. Da diese Filter sicher nicht schaden, plädiere ich gegenüber Land und Kommunen für Prophylaxe und Finanzierung der Geräte, stoße aber auf finanziell taube Ohren. Und selbst mal schnell 50.000,- bis 60.000,- Euro für eine Kita ausgeben ohne Refinanzierung ist für uns auch nicht so drin.


    Schnelltests:

    Endlich dürfen wir 2x die Woche testen um das Infektionsgeschehen zu beobachten! Aber es ist ein freiwilliger Test. Wir können die Erzieher*innen nicht verpflichten und es stellt sich die Frage, ob dies in oder außerhalb der Arbeitszeit ist - was ja Folgen für die Betreuungszeiten hat. Jede Kommune in Baden Württemberg verfolgt da ihre eigene Strategie: Mobile Testteams die regelmäßig die Einrichtungen abfahren vom DRK; Apotheken & Hausärzte; die Beschäftigten untereinander oder Eltern mit medizinisch-fachlichem Hintergrund auf Honorarbasis. Auch ein Flickenteppich. Die Nasen-Rachentests sind für kleine Kinder äußerst unangenehm - unserer Erzieher*innen meinen dass die Kinder nicht mehr in die Kita wollen, wenn diese mehrmals in der Woche getestet werden. Spuck- oder Gurgeltests sind in Deutschland noch nicht zugelassen und ich weiß auch nicht, ob diese sensitiv genug sind.

    Der Großteil von Coronainfizierten bemerkt seine Infektion nicht und bleibt weitestgehend symptomfrei - das ist eine Verbreitungsgefahr und setze ich mich bei uns für Tests aller Beschäftigten zumindest einmal die Woche ein und würde dies bei steigenden Infektionen lokal auf zweimal die Woche erhöhen. Das kann zu verkürzten Betreuungszeiten an einigen Tagen führen, dient aber dem Arbeitsschutz und auch der Sicherheit der Eltern.


    Impfen:

    Es gibt keine Corona-Impfpflicht für Beschäftigte in Kitas. Für Kinder gibt es noch nicht einmal einen zugelassenen Wirkstoff. Sicherlich ließe sich eine Impfpflicht verordnen, wie bei Masern. Aber solange nicht genügend Impfstoff vorhanden ist, läuft eine Impfpflicht ins Leere. Immerhin steigt die Impfpriorität der Erzieher*innen gerade. Aber ob die jüngeren weiblichen Beschäftigten sich in großer Zahl freiwillig impfen lassen, weiß ich nicht. Die ersten Erfahrungen in unseren Pflegeeinrichtungen waren doch sehr ernüchternd. Es sind zwar keine akuten negativen Impffolgen bekannt, aber wer Sorge wegen Langzeitfolgen hat und den Prüfungen des Paul-Ehrlich-Instituts u.ä. misstraut, wird skeptisch bleiben.


    Die Haltung der Eltern:

    Sind äußerst kontrovers. Einige bringen ihre Kinder mit Sorge in die Einrichtung, andere sorglos. Einige wünschen sich kleinere Gruppe und versetzte Betreuung, andere ein großes Nachholen des mangelnden sozialen Austauschs der letzten Monate. Einige wünschen sich Masken bei den Erzieher*innen, andere nicht und argumentieren mit den niedrigen tatsächlichen Infektionen in den Kitas. Geimpftes Personal wird aber weitestgehend befürwortet - was die Erzieher*innen wiederum kontrovers betrachten.


    Zur Kita bei Dir:

    Dass in der Kita keine Maske getragen wird, ist kein Einzelfall und bewegt sich im mir bekannten Rechtsrahmen. Ob sie eine Impfpflicht kritisch sieht ist letztlich unerheblich - wenn eine Pflicht kommt, muss der Träger und das Personal sich dran halten. Wenn Dir die Aussagen zum Hygiene-Schutz bedenklich vorkommen, ist es Dein gutes Recht Deine Sorgen gegenüber der Leitung anzusprechen. Ich würde mich dann eher auf die Frage fokussieren, welches Hygienkonzept vorgesehen ist, wenn die Fallzahlen bei euch hoch bleiben / steigen oder die Mutation sich ausbreitet. Ob FFP2 Masken auf den Fluren und bei wechsel von Gruppen eingesetzt werden. Auch würde ich fragen, wie mit Schnelltests als Prophylaxe umgegangen wird. Das Thema Impfen würde ich nicht ansprechen, wenn es hier zu keinem Sachaustausch kommt, sondern nur ein kontroverser Meinungsaustausch absehbar ist.

  • Die Mitarbeiter*innen können freiwillig FFP2 Masken tragen, um sich zu schützen, aber mit den Kindern die ganze Zeit durch eine Maske zu sprechen, singen und die Sprache zu fördern, ist schwieirg. Bei Kindern sitzen diese Masken nicht. eine schwierige Situation. Jeder Träger und jede Kita hat da so ihren eigenen Umgang. Wir setzen FFP2 Masken dann ein, wenn Erzieher*innen die Gruppen wechseln als Springkraft.

    Hier muss ich mal nachfragen, weil es mich sehr wundert wie das praktisch umgesetzt werden soll, dass Springer ganztägig eine FFP2 Maske tragen. FFP2 Masken ohne Filter sollen Max. 75 Minuten am Stück getragen werden. Anschließend werden min. 30Minuten Pause empfohlen, um eine Gesundheitsgefährdung auszuschließen. Bei uns im Betrieb wird das auch streng befolgt. Ist das in der Kita überhaupt umsetzbar?

  • Die Mitarbeiter*innen können freiwillig FFP2 Masken tragen, um sich zu schützen, aber mit den Kindern die ganze Zeit durch eine Maske zu sprechen, singen und die Sprache zu fördern, ist schwieirg. Bei Kindern sitzen diese Masken nicht. eine schwierige Situation. Jeder Träger und jede Kita hat da so ihren eigenen Umgang. Wir setzen FFP2 Masken dann ein, wenn Erzieher*innen die Gruppen wechseln als Springkraft.

    Hier muss ich mal nachfragen, weil es mich sehr wundert wie das praktisch umgesetzt werden soll, dass Springer ganztägig eine FFP2 Maske tragen. FFP2 Masken ohne Filter sollen Max. 75 Minuten am Stück getragen werden. Anschließend werden min. 30Minuten Pause empfohlen, um eine Gesundheitsgefährdung auszuschließen. Bei uns im Betrieb wird das auch streng befolgt. Ist das in der Kita überhaupt umsetzbar?

    Nur teilweise umsetzbar: Maskenwechsel beachten, gebrauchte Masken nicht irgendwo rumliegen lassen. Aber eine "Pause" von 30 Minuten nach 75 Minuten FFP2 Maske praktiziert wohl niemand. Ich wüsste nicht, wie das umzusetzen ist außer in einer engen Notbetreuung mit wenig Kindern. Aber wir sind in keiner Notbetreuung, sondern in der erweiterten Notbetreuung mit einer Auslastung von 20%-80% in den Kitas. Ab nächster Woche ist auch wieder regulär geöffnet.


    Das Eltern nur mit Nase-Mund-Schutz oder FFP2 Maske die Einrichtungen betreten, setzt sich immer mehr als Standard durch.


    Kitas sind keine Pflegeeinrichtungen: In der Regel ist niemand eine Hochrisikogruppe. Die Einrichtung kann im Fall von Covid-19 teils oder gänzlich geschlossen werden. Wichtiger als der perfekte Schutz (der in einer Kita nicht möglich ist), ist ein funktionierendes Hygienekonzept das vor allem Ausbreitungen unterbindet und nicht so sehr den Fokus auf den totalen Schutz einer Person legt. D.h. feste Gruppen, regelmäßig reinigen von Türgriffen, getrennte Eingänge oder zumindest Vermeidung von zu vielen gleichzeitigen Bring- und Abholungen.


    Wir haben Kitas mit z.T. 9 Gruppen - da sind dann über 200 Menschen bei voller Belegung unterwegs. Selbst in der Notbetreuung kamen wir auf über 50 Menschen. Und es gab keine Ausbrüche, wie es in Pflegeheimen oder Schlachtbetrieben der Fall war.


    Aktuell haben die Fachexperten große Sorge vor den Mutationen - es geht heute wieder durch die Medien. Der Druck zur Öffnung ist groß und der frühkindliche Bildungsausfall ebenfalls massiv. Politik will nicht von Öffnungszusagen wieder kurzfristig zurückspringen und "mahnt zur Vorsicht" - was immer das heißen soll und wie immer ich das dann in den Kitas umsetzen soll.


    Daher ist die Sorge aller Eltern auf ein Hygienekonzept berechtigt und die Leitung sollte dies erläutern können. Wenn man als Elternteil nicht zufrieden ist, aber die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden, ist es die eigene Entscheidung sein Kind in die Betreuung zu geben.


    Es ist eine schwierige Zeit.


    Was hilft sind Gespräche zwischen Leitung, Eltern, Betriebsräten, Mitarbeitern, der Kommune, den Landesbehörden und wieder von vorne mit der Leitung, den Eltern...

  • Maske:
    Bei uns gibt es keine Verpflichtung vom Land in den Kitas Masken zu tragen und mir ist auch kein Bundesland bekannt, in dem das so wäre.

    Für die Erzieher untereinander und für Kontakte mit Eltern gibt es in den meisten Ländern durchaus konkrete Forderungen zur Maskenpflicht. Bsp. Sachsen (aus der FAQ des zuständigen Ministeriums):


    "Die ab 15. Februar 2021 geltende Sächsische Corona-Schutz-Verordnung verpflichtet zum Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes

    1. vor dem Eingangsbereich von Einrichtungen der Kindertagesbetreuung, Schulen und Schulinternaten; dies gilt nicht für Kinder bis zur Vollendung des sechsten Lebensjahres [und]
    2. in Gebäuden und auf dem sonstigen Gelände von Einrichtungen der Kindertagesbetreuung sowie bei deren Veranstaltungen; dies gilt nicht für in diesen Einrichtungen betreute Kinder sowie während der Betreuung für ihr Personal"


    NRW als zweites Beispiel geht hier weniger restriktiv vor. Dort müssen Erzieher und Eltern aber ebenfalls überall zumindest eine Alltagsmaske tragen, wo die 1,5m Abstand nicht eingehalten werden können (Ausnahme ist wieder nur die Betreuungstätigkeit am Kind).


    Hier würde ich mich wie gesagt nochmal informieren, wie die Regelungen im betroffenen Bundesland sind und genauer nachhaken, ob die Kitaleitung trotz ihrer fragwürdigen Einstellung, die in der Beschreibung im Eingangspost durchschimmert, diese Regelungen wenigstens rechtskonform umsetzt.

    Einmal editiert, zuletzt von danom ()