Eine reine Zukunftsspekulation meinerseits: Ich wuerde vermuten, dass bei Brettspielen (zumindest abgesehen von Kinder- und Familienspielen) dasselbe passieren wird wie bei wissenschaftlichen Buchbesprechungen. Dort gibt es mehr und mehr e-books statt reale Rezensions- oder Lehrexemplare, und die auch manchmal nur mit beschraenktem Zugang (2 Monate oder so etwas).
Erstens ist es fuer die Verlage billiger, als die Buecher durch die Welt zu schicken, und zweitens, so das Argument, kann das Buch ja genauso besprochen/genutzt werden. Drittens, und das ist nur ein Eindruck, kauft dann der eine oder andere Rezensent das Buch hinterher.
Warum ich das glaube: 1. Corona hat dem online Brettspiel ohnehin einen Schub versetzt. 2. Der Kostenfaktor ist niedriger fuer den Verlag, insbesondere da diese Buecher meist nicht ganz billig sind. 3. Das rechtliche Werbekennzeichnungs- und Previewproblem stellt sich dann so nicht.
Zudem hatte ich auf Kickstarter in letzter Zeit den Eindruck, dass inzwischen online-Spiele dort auftauchen als Werbung fuer den Kickstarter von dem Spiel (Tinners' Trail, Martin Wallace etwa). Was hintert sie also, dasselbe vorab exklusiv moeglichen Rezensenten zur Verfuegung zu stellen? Kostet sie schliesslich nichts ausser dem zeitlich begrenzten online Zugang von einem Spiel, dass sie ohnehin auch online entwickelt haben. Das wiederum ist einfach, fuer Probeabos bei Zeitungen (und wissenschaftliche Buecher) gibt es das ja laengst.
Das geht selbstredend nicht fuer alle Produkte mit social media Praesenz im Werbe/PR portfolie des Herstellers (eine Tagescreme kann man schlecht online testen) aber gerade fuer Brettspiele wuerde ich vermuten, das kommt absehbar.
Torii war mit einem ähnlichen Gedanken etwas schneller 😉