Hausregeln: Selbstbetrug oder individuelle Anpassung für mehr Spaß am Hobby?

  • Mutter Ich weiss im Forum wird Sarkasmus inflationär benutzt. Aber die Grundaussage ist nun mal das ihr mit Fehler leben wollt, wo ihr anders schon den Anwalt anrufen würdet.

    Crowdfunding (22): AT:O (2. Wave), HEL, Return to PA, USS Freedom, Darkest Dungeon, Primal, Green Hell, CoD: Apocalypse, Legend Academy, Ancient Blood, Agemonia, Bad Karmas, Nanolith, Tidal Blades 2

  • Mutter Ich weiss im Forum wird Sarkasmus inflationär benutzt. Aber die Grundaussage ist nun mal das ihr mit Fehler leben wollt, wo ihr anders schon den Anwalt anrufen würdet.

    Absolut nicht. Wenn mir eine simple Hausregel aber zu mehr Spielspass verhilft, sehe ich keinen Grund, sie nicht anzuwenden.

    Einmal editiert, zuletzt von saluum ()

  • Mutter Ich weiss im Forum wird Sarkasmus inflationär benutzt. Aber die Grundaussage ist nun mal das ihr mit Fehler leben wollt, wo ihr anders schon den Anwalt anrufen würdet.

    Absolut nicht. Wenn mir eine simple Hausregel aber zu mehr Spielspass verhilft, sehe ich keinen Grund, sie nicht anzuwenden.

    Also bestätigst du meine Aussage, das du damit lebst und per Hausregel nach justierst.

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  • Das habe ich weiter oben bereits ausgeführt. Wenn es sonst nur die Alternative gäbe, auf ein sonst gutes Spiel zu verzichten, nutze ich gerne Hausregeln. Das Thema Hausregeln mit anderen Bereichen des Lebens zu vergleichen, halte ich allerdings, genau wie den überaus ernsthaften Ton zu diesem Thema für verfehlt, bzw. unangebracht. Wenn jetzt nix zum Schmunzeln mehr kommt, bin ich deshalb erstmal raus...

  • Mutter Ich weiss im Forum wird Sarkasmus inflationär benutzt. Aber die Grundaussage ist nun mal das ihr mit Fehler leben wollt, wo ihr anders schon den Anwalt anrufen würdet.

    Ein paar unglücklich gewählte Zahlen bei einer Endwertung zum Beispiel sind doch kein Grund den Anwalt zu rufen? Sag mal, in was für einer Welt lebst du denn?


    Wie kann man nur so verbohrt sein und ein Spiel nur dann spielen, wenn es absolut makellos und fehlerfrei in der eigenen subjektiven Wahrnehmung ist?
    Ich wiederhole gerne meine Aussage von weiter vorne: Sowohl der Autor, als auch das Redaktionsteam, können doch überhaupt nicht wissen was dir am besten gefallen wird, oder?
    Sie liefern das Spiel in einer Form aus, mit der sie gut zurechtkommen. Das heißt doch nicht, dass damit jeder gut zurechtkommt. Und wenn ich das eben nicht tue und dazu noch weiß warum, dann ist es doch absolut vernünftig das Spiel durch kleine Änderungen für mich so zu gestalten, dass ich jetzt auch gut damit zurechtkomme.
    Es ist, im Vergleich zu anderen Dingen des Lebens, ja so ungemein erfreulich, dass es überhaupt möglich ist, ein Brettspiel nach eigenen Wünschen abzuändern. Bei Videospielen, Büchern, Filmen, usw. geht das ja mitnichten so einfach, bzw. überhaupt nicht. Da muss man dann leider mit dem leben, was man bekommt, persönliche Vorlieben hin oder her.

    Und nur weil Menschen mit Hausregeln spielen, wird kein Verlag dasitzen und sich die Hände reiben mit dem Gedanken "Schaut euch mal die Idioten an, wir machen absichtlich schlechtes Regelwerk und die kaufen es trotzdem und nehmen uns mit ihren Hausregeln Arbeit ab! Dann können wir wohl in Zukunft noch schlampiger arbeiten, muahahaha!"


    Ihr Hausregel-Ablehner betrügt euch selbst um so viel mehr Spielspaß und verteidigt das dann auch noch als die bessere Entscheidung, es ist wirklich unglaublich. :D

  • Ich bin kein Hausregel-Ablehner kann aber die Argumentation durchaus nachvollziehen ein einwandfreies Produkt erhalten zu wollen.

    Selbstverständlich möchte auch ich ein möglichst einwandfreies Spiel. Aber mir ist auch klar, dass, je besser, optimierter und geschliffener ein Spiel ist, desto höher klettert der Preis, weil die erbrachte Leistung des Verlages ja immer mehr steigt.
    Also gebe ich lieber ein bisschen weniger Geld aus und erhalte ein womöglich nicht einwandfreies Produkt (wobei wir hier nur über Regeln reden, Ansprüche an das Material sind eine ganz andere Schublade), dass ich aber nach belieben noch anpassen kann.
    Dazu kommt noch, wie ich bereits zu dritten Mal schreibe, dass es kein optimales, nach objektiven Maßstäben ideales Regelwerk für ein Spiel geben kann.
    Da kann sich die Redaktion noch so sehr Mühe geben, am Ende gefällt es an manchen Stellen einigen Spielern trotzdem nicht, weil, wie wir alle wissen, Geschmäcker verschieden sind.

  • Wieso macht man daraus wieder eine persönliche Diskussion und spricht über "verbohrt" sein und sonstigen persönlichen Eigenschaften?


    Manche haben zig geniale Spiele im Schrank. Da braucht es eben kein Spiel, wo man mit Hausregeln nachhelfen muss. So einfach ist das. Bigcubefan : Deine Einschätzung deiner Spielqualitätsdarstellung teile ich nicht. Es kommt immer auf die Designintention an.


    Manche wollen patchen und finden das in Ordnung. Für mich nur in absoluten Ausnahmefällen und in 90% der Fälle gehen Hausregel-Spiele wieder nach Hause.


    Über die Qualität von Hausregeln haben wir schon diskutiert. Also könnten einige mal ihre persönlichen Aburteilungen stecken lassen...Danke.

    KS Pending: Stormsunder, Dinosaur 1944, RtoPA, Primal, USS Freedom, Arydia, Harakiri, , EUS: Flashpoint, Zerywia Quest, Bad Karmas, Malhya, Phantom: Epoch, Warcrow Adventures, TT Addons, DaDu Wave 2 :D

    Die Nische

  • Weiter oben war doch das Beispiel der Spielreihenfolge nach Startspielerwechsel.

    • Redaktionen belassen es der Einfachheit halber häufig bei "dann halt weiter im UZS".
    • Vielspieler mögen es gerne, das die neue Spielreihenfolge in der Reihenfolge des Passens ist, und führen das als Hausregel ein.

    Das ausgelieferte Spiel ist vollkommen in Ordnung, und die Hausregel findet häufig sogar die Akzeptanz von Autor und Redaktion. Sie ist halt aus Gründen der Tauglichkeit für möglichst viele Spielrunden nicht im Spiel enthalten.

    Ich glaube, die Erstberatung durch einen Anwalt fiele hier zu Ungunsten einer Klage aus.


    Anderes Beispiel ist die Hausregel zum Draften bei #TerraformingMars . Das Spiel ist sehr gut so, wie es ist, aber einigen wenigen macht es so halt noch mehr Spaß. Noch dazu wissen zumindest die meisten versierten Spieler ganz ohne Erklärung sofort, wie "draften" funktioniert, das heißt, es ist nicht mal eine Erklärung zur Einführung dieser Hausregel notwendig.

    Warum man da von einem "Patch" spricht, weiß ich nicht.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Sternenfahrer ()

  • Ich präferiere es grundsätzlich, Spiele mit ihren offiziellen Regeln zu spielen, da ich zunächst davon ausgehe, dass sie so designt und auf Herz und Nieren geprüft wurden.


    Wenn ich aber dann merke, dass das Spiel uns grundsätzlich gut gefällt, aber nach unserem persönlichen Geschmack an der einen oder anderen Stelle einfach noch besser sein könnte, dann habe ich nichts gegen Hausregeln.


    Bestes Beispiel Talisman. Seit jeher bei uns ein lustiges Spiel (wenn uns mal nach seichten Abenteuern und Würfelglück ist), aber ohne Hausregeln zieht sich es viel zu sehr. Das ganze Spiel läuft bei uns viel knackiger und das Erlebnis ist das Gleiche - nur viel verdichteter.


    Und ich sehe nicht, warum man zB gute Spiele nicht noch persönlich anpassen sollte, damit sie noch besser ziehen. Natürlich kann ich mir auch andere Spiele kaufen (mach ich auch zur Genüge), aber wenn mir 15 Punkte gefallen und 3 nicht, dann versuche ich erstmal mit wenig Kniffen, die negativen Aspekte für uns zu beheben.


    Jedem steht es ja auch frei, sein Auto zu tunen oder bei seinem Haus noch ein Anbau ranzuzimmern (okay, schaut vorher nochmal auf den Bebauungsplan).

  • Vielspieler mögen es gerne, das die neue Spielreihenfolge in der Reihenfolge des Passens ist, und führen das als Hausregel ein.

    Stimmt die habe ich vergessen, ist bei Crystal Palace ein muß für uns. Trotzdem war es bei einem Spieletreff nicht zum durchsetzen das damit gespielt wird.

  • Es ist eine persönliche Diskussion, weil jeder hier seine persönliche Meinung wiedergibt? Ich halte deine Meinung eben für "verbohrt".


    Wie Sternenfahrer über mir nochmals erläutert hat, geht es bei den allermeisten Hausregeln nicht darum etwas zu "patchen", sondern darum den Spaß für mich selbst zu maximieren.

    Was mich an dieser Stelle interessiert: Wo du doch nur 100 % einwandfreie, makellose Spiele im Schrank hast, welche genau sind das denn?

    Und wie oft kaufst du dir ein Spiel, nur um dann festzustellen, dass es ein, zwei kleinere Fehler hat und schickst es dann wieder "nach Hause"?

    Das ist doch jedes Mal mit monetärem Verlust verbunden?

  • Ich bin kein Hausregel-Ablehner kann aber die Argumentation durchaus nachvollziehen ein einwandfreies Produkt erhalten zu wollen.

    Ich sehe nur nicht, wie der Verzicht auf Hausregeln dazu führen soll, dass das öfter passiert. Mein Exemplar ist ja schon verkauft, dass ist für den Verlag schon als Erfolg verbucht. Daran wird sich durch eine Hausregel auch nichts mehr ändern. Und wenn ich in Foren über das Spiel rede, sage ich ja dann durchaus etwas wie "Bei dem Spiel ist Aspekt X mMn schlecht gelöst, wir spielen das nur noch mit Hausregeln." Das ist ja auch nicht unbedingt Werbung für das Spiel.

    Und Verlage kriegen das ja durchaus auch mit, ob ein Spiel überall hochgelobt wird oder ob in jeder zweiten Besprechung ein großes ABER kommt und über empfundene Mängel gesprochen wird. Und wenn das in genug Besprechungen der Fall ist, merkt man das sicher auch in den Verkaufszahlen. Die Verlage haben also trotzdem noch einen Anreiz ihr Bestmöglichstes abzugeben. Da wird sich keiner Hinsetzen und sagen "Das Spiel ist zu 90% fertig - den Rest machen die Spieler schon selbst." (OK, wenn man Steve Jackson heißt, macht man das vielleicht...)

    Viel schlimmer als Spiele, wo ich mit Hausregeln nachhelfen muss, sind übrigens Spiele, bei denen mich das Spiel so wenig berührt, dass ich gar nicht über Hausregeln nachdenke. Das sind wirklich die Spiele, wo der oben erwähnte Anwalt mal auf Nachbesserung klagen sollte. ;)

  • Bigcubefan : Es ist ein Unterschied, ob man über Aspekte der Einschätzung streitet oder die Einschätzung "verbohrt" nennt, weswegen für mich die Diskussion sinnfrei wird.

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    Die Nische

  • Bigcubefan : Es ist ein Unterschied, ob man über Aspekte der Einschätzung streitet oder die Einschätzung "verbohrt" nennt, weswegen für mich die Diskussion sinnfrei wird.

    Alles klar, wegen dieses einen Wortes ist alles andere, was ich sagte sinnfrei und verdient keine Antwort? Na dann, gut Nacht.

  • Ich bin da auch klar gegen Hausregeln, wobei ich sowas der Kategorie "Wir draften linksrum statt rechtsrum" oder "wir starten mit je einer Ressource" da nicht unbedingt gleich mit reinzählen würde, sondern sowas auch unter Variante âla TfM Prelude fallen kann.


    Kenne auch Leute, die, um den Videospielvergleich mal aufzumachen, total auf die Vorstellung des Spielerlebnis von Civilisation stehen,

    aber dann die Herausforderungen oder Ansprüche kognitiv nicht bewältigen können oder wollen, oder das Spiel total

    von der Vorstellung, was es ihrer Meinung nach seien sollte, abweicht.


    Da wird dann zum Trainer gegriffen und halt das Konto oder die Armee oder was auch immmer vollgemacht.


    Die Motivation ist mir generell nicht ganz klar. In dem Beispiel Civilisation ist es vermutlich einfach das

    seichte Aufbauen und Entwickeln und alles Platt machen, ohne sich mit dem Framework

    oder den Schwierigkeiten stellen zu müssen. In persönlichen Gesprächen mit einigen wurde dann meist sowas

    in Richtung "Man will ja nach Feierabend nur locker Spaß haben, ist ja sonst zu anstrengend".


    Da erkennt man also schon, da können die Motivationen unvereinbar auseinander gehen,

    wenn jemand den Fokus z.B. darauf gelegt hat, das Balancing der Fraktionen untereinander im Early- Game zu

    analysieren und diskutieren, und der andere halt sich einen nebenbei beim Serien gucken wegklicken will.


    Ich würde da gerne nochmal den Aspekt der Vergleichbarkeit mit reinbringen.


    Wenn ich mich nun im Metagame bewege, oder in einem größeren Kontext,

    und hier, oder auf BGG, privat oder auf anderen Plattformen bewege, und über die Spiele,

    über Qualität, über Mechaniken, über Erfahrungen etc. unterhalte, und gegenseitig Bewertungen diskutiere, Reviews erstelle

    oder mich im Rahmen von Challenges oder Contests bewege, dann sind doch Hausregeln auch der Sache undienlich.


    Um es mal zu übertrieben: Arkham Horror 3 Super Spiel, keine Ahnung was euch stört, 10/10 Punkte klare Kaufempfehlung

    (PS: Ach ja. wir haben gehausregelt und das Material, die Anleitung etc durch AH2 ersetzt)




    Einmal editiert, zuletzt von bentastik () aus folgendem Grund: typo


  • Bei Regelunklarheiten (oder Textstellen, die ich als solche empfinde) ist es zunächst mein Ziel, zu klären, wie es denn gemeint ist bzw. wie es "richtig" zu verstehen ist. Erst, wenn ich etwas richtig verstehe, kann ich mir dazu ja auch eine Meinung bilden, die stabil ist. [...]


    Wenn dies eine Kleinigkeit ist (Auswahl aus mehr als einem Charakter anstatt zugelostem Charakter, Mulligans, etc.), dann sehe ich das schon gar nicht mehr als "Hausregel" an.


    Das. Bei einigen (nicht allen, nicht Mehrzahl) sind Hausregeln wohl auch oft Ergebnis mangelnder Motivation an ersterem. Zweiteres

    bin ich auch eher geneigt, dass noch nicht unter die Definition von Hausregel fallen zu lassen wenn ich nun z.B. nen Charakter zu Beginn aus 2 auswähle statt einen zu ziehen.

    Einmal editiert, zuletzt von bentastik ()

  • Kommt bei mir immer aufs Spiel darauf an und ob ich Solo, Coop oder PVP spiele.


    In Spielen wie Warhammer, Star Wars Legion, XWing, Armada usw. spielen wir/ich strikt nach den Regeln, aber bei Spiele wie Zombicide die teilweise blöde, unlogische Regeln haben (zb das man ohne Rüstung keinen Schutzwurf gegen Attacken hat, oder gewisse Monster fixen Schaden verursachen und das bei nur 3 Lebenspunkten die die Helden haben...) da greife ich dann gerne zu Hausregeln .... als Betrug würde ich as nicht sehen, eher nach modifizierung der Regeln ;D

    Einmal editiert, zuletzt von Diablo ()

  • Die Motivation ist mir generell nicht ganz klar.

    Unterschiedliche Spiele, unterschiedliche Anforderungen.


    In einem PvP will ich 50% Siegchance haben, bzw wenn ich mehr als das bekomme, soll das an mir liegen und nicht am Spiel.


    In einem PvE will ich mich überlegen fühlen dürfen, und die Schwierigkeit völlig frei bestimmen können. Wenn das SPiel mich von Haus aus schon bevorteilt wie verrückt, dann nehme ich das gerne mit, aber wenn es wirklich eng wird... Sagen wir es so: die Hemmschwelle, mal fünfe gerade sein zu lassen und ein bisschen zu cheaten, ist wesentlich niedriger.

    Eine Siegquote unter 80% kann sich da schon anstrengend anfühlen. Eigentlich will ich jedes PvE Spiel gewinnen, sonst ist das keine Entspannung.


    Das geht so weit, dass ich in einem Spiel wie Path of Exile ca. 1.000.000 : 1 "Monsterkills gegen eigene Tode" erreiche, und ich empfinde den einen eigenen Tod immer noch als unfair. ;)

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

    Einmal editiert, zuletzt von PeterRustemeyer ()