Die Jäger des verpassten Schnäppchens und wieso ich auch mit 20% auf Alles keine 80% Verständnis aufbringen kann

  • naja... was heisst schon Szene.

    Der Begriff "Marke" ist im Universum der Brettspiele sicher zu hoch angesetzt von mir.

    Ohne den Handel fehlt sicher eine Repräsentationsfläche, aber eine Szene funktioniert auch ohne Handel.

    Ich denke eher, dass die Szene die Händler , die Nachfrage das Angebot, am Leben halten und nicht der Handel, ein bravenewworld, die Szene.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • .... Händler , die Nachfrage das Angebot, am Leben halten .....

    In einer Überflussgesellschaft ist es eher so, dass künstlich Nachfrage durch ein massives Angebot ohne direkten Bedarf geschaffen und dann der Bedarf durch Werbung geweckt wird.....


    Siehe auch Influencer😏 (Im Brettspielfach HuC et al)

  • misterx


    Wenn ich das Geschäftsmodell und die Geschichte von Schwerkraft richtig verstanden habe (man möge mich gerne korrigieren):


    Schwerkraft hat keinen eigenen Vertrieb, sondern ist Teil eines bestehenden größeren Vertriebs (BNW), der die Marke - zumindest in einer Welt vor #TerraformingMars - ermöglicht, gefördert und unterstützt hat.


    Schwerkraft könnte sein Geschäftsmodell nicht alleine durchziehen, weil ihnen Lager und Logistik fehlen würden.

    Und ob die sich mit den paar Titeln einen Eigenvertrieb leisten könnten?

    Vielleicht wären die Spiele dann nochmal ne Ecker höher preisstabil.


    Aber eher gäbe es Schwerkraft in einer fiktiven Welt ohne Händler überhaupt nicht, wenn sie nie die Symbiose mit einem Händler/Vertrieb hätten eingehen können.


    ---


    Abgesehen davon glaube ich auch nicht, dass das Hobby so aussehen würde wie heute, wenn nicht gewisse Brettspiele (Catan, Caracassonne etc) auf breiter Verkaufsfläche angeboten werden würden. Und ohne Carcassonne gäbe es keine Hans im Glück und kein Marco Polo, Russian Railroads oder Paleo...

    Und ohne Omas, die für den Enkel im Karstadt ein verrücktes Labyrinth gekauft haben (und sonstige Laufkundschaft und neue Rekruten), wäre die Szene auch nicht halb so groß wie heute.


    Kurz: ich halte es für eine sehr befremdliche Ansicht, dem Handel die Daseinsberechtigung abzusprechen, nur weil man selbst voll der informierte Typ in einer digitalen Welt ist - die auf den Schultern von sehr realen Läden, Messen, Verlagshäusern steht.

  • Wow, in diesem Thread ist wirklich viel zum Nachdenken dabei. Ich bin immer noch gespalten und komme deshalb für mich zu dem Schluss, dass wir als Verlage natürlich digital mitgehen sollten, dass Direktvertrieb klare Vorteile hat und dass ein gut informierter Fachhandel dennoch eine nennenswerte Ergänzung ist, ohne den einiges an Vielfältigkeit fehlen würde.


    Mir geht es da wie PeterRustemeyer, im Grunde habe ich beim Schreiben vom "Fachhandel" immer (nur) das FreiSpiel Freiburg vor dem geistigen Auge oder Roskothen und den Wolpertinger, was meiner Meinung nach schon echte Musterbeispiele eines zeitgemäßen Brettspielerlebnisladens sind. Denn im FreiSpiel z. B. können die Menschen sich beraten lassen, Spiele ausprobieren, einen Kaffee trinken oder an gelegentlichen Workshops und Autoren-Treffen sowie (Magic/Yu-Gi-Oh)-Events teilnehmen. Und das Team berichtet auf Social Media transparent darüber, was ihnen gefiel und was nicht. Angesichts der großen Auswahl haben sie dort kein Problem damit, offen zu sagen, wenn Spiele nicht halten, was sie versprechen. Und die Aussage einer dort verkaufenden Person spiegelt letztlich die Meinung von 4–5 Mitarbeitenden wieder und nicht nur genau eine Meinung.


    Vielen Dank für die vielen interessanten Einsichten und dass dieser Thread nicht "typisch Unknowns" gelaufen ist. Das macht mir richtig viel Spaß. Der Thread hier wäre z. B. als Podiumsdiskussion oder Video-Talk auch richtig gut gewesen.

  • Denn im FreiSpiel z. B. können die Menschen sich beraten lassen, Spiele ausprobieren, einen Kaffee trinken oder an gelegentlichen Workshops und Autoren-Treffen sowie (Magic/Yu-Gi-Oh)-Events teilnehmen. Und das Team berichtet auf Social Media transparent darüber, was ihnen gefiel und was nicht. Angesichts der großen Auswahl haben sie dort kein Problem damit, offen zu sagen, wenn Spiele nicht halten, was sie versprechen.

    Und DAS klingt nach einem absoluten Traumladen, für den hier bestimmt fast jeder ein paar Euro drauflegen würde.

    Ist aber eben leider nicht immer so. Nicht mal in jeder größeren Stadt, geschweige denn auf dem Land.

    Die große Stärke der Narren ist es, dass sie keine Angst haben, Dummheiten zu sagen.

  • Als Marke und dem wie man seine Marke abgebildet und vertrieben haben möchte, ist ein reiner Direktvertrieb die sicherste Methode um zu verhindern, dass man als Ramsch wahrgenommen wird weil die Produkte genau so enden und abgebildet werden.

    Das kann man als Unternehmen schon auch anders lösen und hängt nicht nur am Direktvertrieb. Das hat auch was mit Preispolitik, Qualität, aktiver Markenpositionierung und anderen Faktoren zu tun. Und nein, Marke ist auch in dieser Branche kein unpassender Begriff. Gerade in so einem begrenzten Marktumfeld gibt es große Vorteile, wenn man eine bewusste Markenbildung forciert. Das macht am Ende nämlich vieles leichter.

  • Ich ziehe für mich auf dem Thread bisher folgendes:


    Der örtliche Fachhandel ist als „Medium“ in Deutschland zu klein, um so relevant zu sein, wie es gern dargestellt wird. Auch dessen „Neukundengenerierungskraft“ ist wahrscheinlich nicht entsprechend. Aber sie ist anscheinend gegeben. Und das führt uns zu einer Frage der Interessengruppen, um nicht von Zielgruppen zu sprechen. Einigen hier reichen Informationen online, andere ziehen diese Fachhändlerrichtung vor. Da kann man von Generationenwechsel oder der naiven „Ignoranz der Jungend“ sprechen. Ich ziehe es vor, bei sogenannten Persona zu bleiben. Sicherlich muss sich kein Vertriebsweg mit höchstmöglicher Reichweite rühmen, um relevant zu sein, solang der „Return on Invest“ den Aufwand rechtfertigt. Darum spricht man wohl vom Marketingmix. Jeder hat seine eigenen Wünsche, wie und wo er gerne angesprochen würde.


    Allerdings ist es dann genau so falsch, konservativ an nur einem/wenigen Vertriebsweg(en) festzuhalten. Denn eines sehen wir hier im Thread ganz genau: an denen scheiden sich die Geister. Und so lang ein Weg Schnittmengen mit denen genügend anderer Menschen teilt, bleibt er relevant. Es gilt nur regelmäßig zu prüfen, ob das auch so ist.

  • Der örtliche Fachhandel ist als „Medium“ in Deutschland zu klein, um so relevant zu sein, wie es gern dargestellt wird. Auch dessen „Neukundengenerierungskraft“ ist wahrscheinlich nicht entsprechend. Aber sie ist anscheinend gegeben. Und das führt uns zu einer Frage der Interessengruppen, um nicht von Zielgruppen zu sprechen. Einigen hier reichen Informationen online, andere ziehen diese Fachhändlerrichtung vor. Da kann man von Generationenwechsel oder der naiven „Ignoranz der Jungend“ sprechen. Ich ziehe es vor, bei sogenannten Persona zu bleiben. Sicherlich muss sich kein Vertriebsweg mit höchstmöglicher Reichweite rühmen, um relevant zu sein, solang der „Return on Invest“ den Aufwand rechtfertigt. Darum spricht man wohl vom Marketingmix. Jeder hat seine eigenen Wünsche, wie und wo er gerne angesprochen würde.

    So, und wenn du das jetzt noch als Verlag mit deinem eigenen Antrieb und dem damit verbundenen Zweck verbinden kannst und das dann konsistent und kontinuierlich mit den Anspruchsgruppen (vielleicht noch besser als Interessengruppen) in Beziehung bringst, dann haben alle Spaß dabei und sind glücklich. Ist jetzt vielleicht etwas zu sehr auf der Metaebene für die Ursprungsfrage dieses Threads, aber schon spannend, wie die Dinge am Ende doch wieder zusammenhängen.

  • PowerPlant

    Puh - Ich glaube Du hast den Begriff Marketingmix falsch verstanden :)


    Das ist schon richtig, was du schreibst - aber die jeweils adressatengerechte Ansprache verschiedener Zielgruppen auf verschiedenen Kanälen ist vielleicht, je nach Branche und Produkt, ein Teil davon im Sinne des Bausteins Kommunikation und vielleicht hier auch noch Distribution - da sind wir ja auch gerade tief in Thema. Aber das ist nicht der Marketingmix - da gehört noch einiges mehr dazu, als das „jeder seine eigenen Wünsche hat, wie und wo er gerne angesprochen würde“.


    Aber du hast absolut recht: ich sehe das auch als großes Problem für den Einzelhandel in den nächsten Jahren, da die jüngere Generation einfach weniger Beratung und Kontakt benötigt (oder besser gesagt: meint zu benötigen) und damit die größten Stärken und das Alleinstellungsmerkmal des Fachhandels auf der Strecke bleibt...

    Was du (glaube ich) irgendwann vorher angesprochen hast finde ich ganz interessant: Fachberatung per Video - das ist bei uns in der Berufsberatung ja coronabedingt auch gerade Thema.... und es ist wirklich durchaus eine Option, wenn man sich daran gewöhnt hat.


    Ich glaube da geht der Trend jetzt mit ganz großen Schritten hin - das wird sich notgedrungen in vielen Alltagssituationen durchsetzen und auch später den Fachhandel mehr und mehr erreichen.

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

    6 Mal editiert, zuletzt von Harry2017 ()

  • Es ist wie immer: Ein Problem will angegangen werden und keiner fängt an, weil alle es ja noch schlechter machen als man selbst.

    Abgesehen davon glaube ich auch nicht, dass das Hobby so aussehen würde wie heute, wenn nicht gewisse Brettspiele (Catan, Caracassonne etc) auf breiter Verkaufsfläche angeboten werden würden. Und ohne Carcassonne gäbe es keine Hans im Glück und kein Marco Polo, Russian Railroads oder Paleo...

    Und ohne Omas, die für den Enkel im Karstadt ein verrücktes Labyrinth gekauft haben (und sonstige Laufkundschaft und neue Rekruten), wäre die Szene auch nicht halb so groß wie heute.


    Kurz: ich halte es für eine sehr befremdliche Ansicht, dem Handel die Daseinsberechtigung abzusprechen, nur weil man selbst voll der informierte Typ in einer digitalen Welt ist - die auf den Schultern von sehr realen Läden, Messen, Verlagshäusern steht.


    Das stimmt mit Sicherheit - aber das Verhalten der Käufer ändert sich halt - aus Gründen, die einerseits im Käufer liegen und andererseits im Markt - der drückt den Käufer ja immer mehr Richtung Internet (PicNic, Amazon, Thalia, Getränkelieferanten, Zalando...). Gleichzeitig hat der Kunde - ob gefühlt oder nicht - immer weniger Geld in der Tasche, die Ansprüche werden aber immer weiter gehoben.


    Da braucht es halt einen harten Gegentrend - und da müsste die Gemeinschaft der Geschäftsinhaber tätig werden und sich für alle Innenstädte ein gutes brauchbares Konzept ausdenken. Sonst verinselt sich das immer weiter. Wie weiter oben schon sehr richtig geschrieben wurde: Der Kunde muss Einkaufen in der Stadt eher als positiven Nebeneffekt sehen. Hingehen muss er aus einem andern Grund. Und den gilt es sich auszudenken ;)


    Altenativ könnten Gewerkschaften sich den Paketboten annehmen und da vernünftige Löhne raushandeln. Dann löst sich das Problem in Teilen von allein.

  • Das liegt aber auch daran, dass damals, als die Oma für uns das verrückte Labyrinth gekauft hat - und damit der Grundstein gelegt wurde, es nicht so umfassende Informationsmöglichkeiten wie heute gegeben hat.


    Ich weiß nicht, ob sich diese Entwicklung überhaupt durch Anstrengungen der Einzelhändler aufhalten lässt - vereinzelt vielleicht, oder halt nur verlangsamen - aber der Trend geht in eine andere Richtung...


    Und schlussendlich landen wir bei einer (fernen) Zukunft wie in Surrogates / Wall-E.

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Da braucht es halt einen harten Gegentrend - und da müsste die Gemeinschaft der Geschäftsinhaber tätig werden und sich für alle Innenstädte ein gutes brauchbares Konzept ausdenken. Sonst verinselt sich das immer weiter.

    Da ist was dran, aber da haben ja die Städte und Ladenlokalvermieter auch ein Wörtchen mitzureden (teilweise muss man sagen: Leider!).

    Bei uns gab und gibt es immer wieder Vorschläge von Händlergemeinschaften zur Belebung von Fußgängerzonen. Da kommen dann auch mal Ideen für gemeinsame Aktionstage, z.B. auch mit durchgehenden Infoständen. Das wird dann von der Stadt abgelehnt, weil natürlich jeder Händler nur einen schmalen Streifen vor dem Ladenlokal nutzen darf, und nein es gibt auch keine Ausnahmegenehmigungen, wo kommen wir denn da hin. Das wäre ja mit Werbung gleichzusetzen, und die Stadt will ihr schönes Bild (sprich: Stillleben) nicht mit Werbung verschandeln. Da schneidet sich dann die Stadt ins eigene Fleisch.

    Oder die Vermieter, die in unserer komplett aussterbenden Innenstadt lieber irgendeinem Nagelstudio, Handyshop oder 1-Euro-Laden (von alledem haben wir mehr als genug!) das leere Ladenlokal zu einem mittlerweile völlig überzogenem Preis vermieten anstatt einem vernünftigem Laden vielleicht mit einer fairen Miete entgegenzukommen.

    Wir haben in Sichtweite voneinander gleich zwei mehr oder wenig große (für unsere Verhältnisse) Einkaufszentren - das eine beherbergt einen großen Marktkauf und knapp 4 kleine Ladenlokale im EG und im OG sind auch noch ein paar Ladenlokale. Die ganze Butze wurde vor Jahren von irgendeinem Investor verkauft, das OG mittlerweile komplett entmietet. Der wollte die Hütte komplett umdrehen und neue Läden ansiedeln. Bis heute: Nichts. Nur noch der Marktkauf und ein Asia Imbiss. Die Stadt tut da überhaupt nix, noch nicht mal aktiv nachfragen oder Druck aufbauen.

    Das andere Einkaufszentrum hatte als größtes Zugpferd einen Saturn. Der ist aber jetzt weg. Es gibt in der Stadt nur einen weiteren "größeren" Elektromarkt, Expert. Aber anstatt die Fläche vom Saturn irgendwie weiterhin für Elektroartikel, Filme, Musik zu nutzen (danach wurde gar nicht gesucht) setzt der Eigentümer da eine Aldi-Filliale rein. Im Untergeschoß. Ohne Fahrsteige. Es gibt nur 4 Aufzüge und eine (!) Rolltreppe.

    Dann gibt es eine leicht separierte Einkaufsstraße, die von der Fußgängerzone abzweigt. Das war früher "die Kö" unserer Stadt. Extrem hohe Mieten, da "exclusive" Lage. Mittlerweile sind da auch nur noch Billigläden und Dampfshops drin. Dort war früher der Brettspielladen. Das einzige was sich da gehalten hat ist unser Optiker.

    Wenn die Vermieter und auch die Behörden nicht mitspielen, stehen die Händler selbst wenn sie sich zusammentun allein auf weiter Flur.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Der Thread hier wäre z. B. als Podiumsdiskussion oder Video-Talk auch richtig gut gewesen.

    Er könnte immer noch als Ausgangsbasis für eine Diskussion per Videochat dienen. 2 Verlagsvertreter, 2 Brettspieler (Youtuber?) die etwas zum Thema beitragen können, Ladenbesitzer, Shop-Betreiber. Mit den richtigen Leuten wird das sehr interessant.

    BetterBoardGames möchte es vielleicht hosten und moderieren? Per gut moderiertem Chat kann mit diskutiert werden. Von euch gab es auch schon mal einen Talk, wo zumindest ein Shopbetreiber dabei war, ich weiß nur gerade nicht ob es Themenüberschneidungen gibt: Brettspielschnäppchen-Talk BBG YouTube

    Und dann war da noch etwas mit Frank Noack.

  • PowerPlant

    Puh - Ich glaube Du hast den Begriff Marketingmix falsch verstanden :)

    natürlich gehört das mehr zu (4P), aber das ändert doch nichts an dem Bezug zu meiner Aussage :)

  • Ich rede von nicht Corona Zeiten, klar.....

    Mit den Innenstädten geht's mir, wie mit unserem Kino.

    Das war eine reine rein-film-raus Veranstaltung, schrecklich und in Netflix65ZollTVZeiten völlig daneben.

    Seit das ein paar junge Leute übernommen haben, gibt's da ein Bistro, eine Bar, nette kuschelige Athmo.

    Hingehen, was trinken, Film gucken (mit gutem Ton!) , Was essen, plaudern, noch was trinken. Wohl fühlen.

    Gut für alle.


    Ähnlich wird die Transformation der Innenstädte sein müssen, weg vom shoppen, hin zum Erleben, dauert eben.

    Brettspielläden: Wenn ich mir die Läden von CoolStuffInc ansehe, ist das was ich mir wünsche.

    80Prozent Fläche Spieltische, aktuelle Games einfach ausprobieren und an den PC vorne oder im Wifi bestellen und gleich oder später mitnehmen. Getränke gibt's, Pizza etc wird in den Laden gebracht. Super. Würde mich arm machen.

  • 80Prozent Fläche Spieltische, aktuelle Games einfach ausprobieren und an den PC vorne oder im Wifi bestellen und gleich oder später mitnehmen. Getränke gibt's, Pizza etc wird in den Laden gebracht. Super. Würde mich arm machen.

    Das Erlebnis steht halt vorne an. Muss es ja auch. Denn wie schon zig Leute sagten: KAUFEN kann ich online überall. ERLEBEN aber nur vor Ort.

    Btw. für meinen Geschmack könnte das was du geschrieben hast praktisch 1:1 auch für die SPIEL gelten (/heresy-mode off)

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Abgesehen davon glaube ich auch nicht, dass das Hobby so aussehen würde wie heute, wenn nicht gewisse Brettspiele (Catan, Caracassonne etc) auf breiter Verkaufsfläche angeboten werden würden. Und ohne Carcassonne gäbe es keine Hans im Glück und kein Marco Polo, Russian Railroads oder Paleo...

    Und ohne Omas, die für den Enkel im Karstadt ein verrücktes Labyrinth gekauft haben (und sonstige Laufkundschaft und neue Rekruten), wäre die Szene auch nicht halb so groß wie heute.

    Das ist in der Retrospektive sicher richtig, liegt aber aus meiner Sicht auch an verschiedenen Faktoren die es damals so nicht gegeben hat. Wir müssen uns also nicht die Frage stellen, wie die jetzige Landschaft aussehen würde, wenn es vor 20 Jahren keinen Karstadt gegeben hätte. Wir müssen doch eher nach vorne sehen und schauen wie es in 20 Jahren aussehen könnte.

    Wir haben jetzt eben keine Brettspielverlage mehr, die sich Fernsehwerbung leisten können. Das Merketing funktioniert doch heute ganz anders. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die jetztigen Neuspieler sehr viel häufiger von anderen Spielern "angefixt" werden. Gerade über social media wird mal ein Bild geteilt und das sieht dann spannend aus und man frägt nach. Und den Freund, der ein entsprechendes Bild postet, halte zumindest ich erst einmal für vertrauenswürdiger wenn er davon schwärmt, als eine wie auch immer geartete Werbung.

    Und gerade die großen Kaufhäuser haben doch das Problem, dass sie keine Fachgeschäfte sind. Sie hatten früher einfach ein umfassendes Sortiment - einmal hin, alles drin. Dieses Alleinstellungsmerkmal haben sie verloren und geblieben ist nur der hohe Preis. Auf kurz oder lang werden die aus meiner Sicht sowieso verschwinden. Dann bleiben nur kleine spezialisierte Läden. Die haben sicher weiterhin eine Chance, dafür müssen sie aber gut sein und es wird mengenmäßig nicht mehr das auffangen können, was die großen Warenhäuser und Spielwarenläden (Vedes etc.) früher verkauft haben.

    Der Kunde muss Einkaufen in der Stadt eher als positiven Nebeneffekt sehen.

    Wir haben ein massives Flächen- und Wohnraumproblem insbesondere in den Großstädten. Eigentlich wären Innenstädte ohne Geschäfte, außer die wir zur direkten Nahversorgung (Lebensmittel etc.) brauchen, ein Segen. Dazu kommt, dass die Lieferung auch aus ökologischer Sicht die eher bessere Alternative ist (liegt auch an verschiedenen Faktoren, bspw. Rücksendeqoute, Abstellerlaubnis, Verpackungsmaterial, etc.).

    Die Lager und Versandzentren könnten dann (und tun es ja schon) in entsprechend günstigeren Gegenden entstehen. Damit wird das Land gestärkt und die Städte entlastet. Zumal es hier ja auch schon mehrfach genannt wurde, das Shopping in den Innenstädten mehr und mehr nervt. Anfahrt, Kosten für die Anfahrt, Gedränge und dann findet man doch nicht das, was man sucht.

    Ich denke also es wird mehr darauf ankommen, dass über Spieletreffs, Veranstsltungen und (soziale) Medien das Hobby Brettspiele immer mal wieder in den Fokus geholt werden muss. Der Großteil wird dann trotzdem wie bisher im Familienspiel- und Mainstream-Bereich (SdJ) bleiben, aber auch daraus werden sich wieder einige Vielspieler entwickeln. Und die informieren sich dann über Youtube, BGG, Unknowns oder andere Plattformen im Internet.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

    Einmal editiert, zuletzt von Sepiroth ()

  • Nur erkennt man so ein tolles VVerkaufspersonal nicht auf dem ersten Blick und ohne Kenntnisse zur Materie kann man die Meinung des Verkäufers nicht einordnen.

    Das ist richtig. Aber wenn man sich vorher im Netz vorab informiert, kann das durchaus helfen, die Meinung des Kundenberaters einzuschätzen. Ich habe ja nicht gefordert, dass man sich nicht vorher informieren sollte!

    Ansonsten hilft aber oft auch Menschenkenntnis. Als ich for 8 Jahren zu meiner heutigen Frau gezogen bin, musste ich mir erstmals ein eigenes Auto anschaffen, da Pendeln mit der Bahn nicht mehr möglich war. Ich habe mich sowohl online informiert als auch in 6 unterschiedlichen Autohäusern. In 5 der 6 Häuser hatte ich das Gefühl, dass mein Berater mir ein Auto verkaufen wollte. Nur in einem Haus war es anders, da hatte ich das Gefühl, der Berater hatte ein ehrliches Interesse daran, das für mich beste Auto zu finden. Bei direkten Vergleichsfragen hat er immer sehr ehrlich geantwortet, so nach dem Motto "wenn Ihnen dieser Aspekt wichtig ist, dann ist für Sie das Modell X vom Mitbewerber Y besser geeignet." Da war ich schon überrascht. Aber genau dort habe ich meine Auto dann geleast.

    (Randnotiz: Ein paar Monate später traf ich durch Zufall beim Mittagessen den Chef dieses Autohauses. Ich habe ihm dann genau das erzählt, was ich im vorherigen Absatz geschrieben habe, nämlich dass der Berater seines Hauses mir als einziger das Gefühl gegeben hätte, nicht nur ein Auto verkaufen zu wollen, sondern für mich das beste Auto zu finden. Er war sehr dankbar für dieses positive Feedback. - Ein Jahr später war mein Berater Verkaufsleiter. Keine Ahnung, ob es da einen Zusammenhang gab ...)

    Da hat sich der Einzelhandel das insgesamt kaputt gemacht, indem eben eher verkauft statt beraten werden soll. Kurzfristig hat es sich sicherlich gelohnt, langfristig vertraut man dem Verkäufer eben nicht mehr und informiert sich selbst und dann braucht man auch nicht mehr ins Geschäft, sondern bestellt es eben online.

    Und in diesem Punkt bleibe ich anderer Meinung. Auch wenn ich mich vorher online informiere, kann es trotzdem immer noch hilfreich und sinnvoll sein, mir die Meinung eines Kundenberaters im Einzelhandel zusätzlich anzuhören. Denn hier habe ich die Chance, eine persönliche (!) Beratung zu erhalten, die auf meine Wünsche und Bedürfnisse zugeschnitten ist.

  • Was bei dir Brettspiel Dude mMn ein wenig untergegangen ist, ist die persönliche Ansprache und Umgang miteinander, den ich in Fachgeschäften erleben kann, sowie die Vorauswahl die Fachverkäufer für mich treffen können.


    Ich kann in ein Fachgeschäft gehen und sagen ICH spiele das und das gerne, ich mag die und die Mechanismen, welche andere Spiele passen noch zu MIR.

    Wenn das ein Fachladen mit guten Fachverkäufern ist, bekomme ich sehr schnell 2-3 passende Produkte vorgelegt. Der Verkäufer nimmt sich 10,15, 20 min oder mehr nur für MICH Zeit. Dafür zahle ich doch gerne einen Aufpreis. Das bekomme ich Online nicht.


    Ich selbst sehe das bei Comicläden so. Wenn es diese nicht gebe, würde ich keine Comics mehr kaufen. Ich gehe gerne in den "meinen" Laden und frage, was es so neues gibt. Der Händler kennt meinen Geschmack und legt mir immer 2-3 Sachen vor und eins was außergewöhnlich ist oder den Händler in letzter Zeit begeistert hat. Meisten kaufe ich sie alle und sehr oft trifft er meinen Geschmack.

    Ähnlich habe ich das bei Brettspielläden, z.B. damals in Freiburg im Laden beim Münster, jetzt Freispiel, gehalten. Nur so wurde mir damals Starcraft (über den Eisernen Thron) empfohlen, was ich eigentlich bei dem Thema nie angespielt/ angeschaut hätte.


    Bei einer Online-Recherche hätte ich mir Starcraft ebenfalls nie angeschaut, da ich viel fokussierter vorgehen muss. Thema sagt mir nicht zu, weg damit. So eine Online-Suche, egal ob Brettspiele oder Comics ist viel aufwändiger, die Recherche viel langwieriger. Ein Forum kannst du in dieser Hinsicht eigentlich vergessen, es dauert nicht lange und bei einer Fragestellung wird der Thread in der Regel gekapert, falsche Antworten gegeben bzw. irgendwelche Lieblingslisten rausgeworfen. Am Schlimmsten sind die respektlosen Antworten wie (google das selbst). Den "Fehler" nach neuen oder ähnlichen Spielen zu fragen machen eigentlich nur noch Neulinge. (Selbstverständlich möchte ein alter Hase sich nicht die Blöße geben und nach neuen Spielen fragen, kennt er sie doch alle ;))


    Es gibt leider doch einen Unterschied zwischen Hobbyisten, die in der Szene sind und Fachverkäufern. Daher stimme ich der, in diesem Thread getätigten, Aussage nicht zu, dass jeder von uns im Brettspiel-Fachgeschäft arbeiten könnte. Nicht umsonst gibt es dazu eine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann o.ä.. Die können für mich gerne eine Vorauswahl treffen und dafür entsprechend bezahlt werden.

    Gerade mit Kindern merke ich umso mehr, wie wichtig der Fachhandel ist.


    Edit: :ninjad:by Thygra

    Im Kern die gleiche Aussage

  • Machiavelli101 die Fachgeschäfte, die ich kenne, haben meist „Verkäufer“, die eher weniger mit Kunden sprechen wollen und zurückhaltend und einsilbig unterwegs sind ;)

    Das sind dann eher Verkaufsgeschäfte, aber keine Fachgeschäfte. Einfach weitersuchen! ;)

  • ... ich hab eher manchmal den Eindruck, man stört das Personal beim Quatschen mit den Stammkunden, die da einfach gerne abhängen 😂 Zumindest erging es mir so in Modellbau und Hifi-Läden


    Zumeist aber nicht im Brettspiel-Geschäften - da habe ich eher den Eindruck, man freut sich riesig dass endlich einer kommt und man etwas fachsimpeln kann...

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

    Einmal editiert, zuletzt von Harry2017 ()

  • Machiavelli101 die Fachgeschäfte, die ich kenne, haben meist „Verkäufer“, die eher weniger mit Kunden sprechen wollen und zurückhaltend und einsilbig unterwegs sind ;)

    Ja, solche Geschäfte sind übel. Solche kenne ich auch. Würde ich dort nicht mehr einkaufen gehen, das ist dann wirklich Zeitverschwendung. Wenn ich z.B. im Buchladen sehe, dass die Verkäuferin über die Amazon-Seite das gewünschte Buch erst "ergooglen" muss.:rolleyes:


    Auch solche Geschäfte wie Harry2017 beschreibt kenne ich. Diese mussten leider oft schließen. Das waren oft Geschäfte, bei denen Hobbyisten ihren Traum verwirklichen wollen. Die Gratwanderung ist schwierig, das ist mir auch klar. Persönliche Gespräche rund um das Hobby sind wirklich ok, aber nicht wenn andere Kunden erkennbar warten müssen.

  • ... ich hab eher manchmal den Eindruck, man stört das Personal beim Quatschen mit den Stammkunden, die da einfach gerne abhängen 😂 Zumindest erging es mir so in Modellbau und Hifi-Läden


    Zumeist aber nicht im Beispiel Geschäften - da habe ich eher den Eindruck, man freut sich riesig dass endlich einer kommt und man etwas fachsimpeln kann...

    Bis einer rein kommt und sich beschwert, dass der Verkäufer lieber mit Leuten fachsimpelt, die eh schon alles wissen ;)

  • Der Thread hier wäre z. B. als Podiumsdiskussion oder Video-Talk auch richtig gut gewesen.

    Er könnte immer noch als Ausgangsbasis für eine Diskussion per Videochat dienen. 2 Verlagsvertreter, 2 Brettspieler (Youtuber?) die etwas zum Thema beitragen können, Ladenbesitzer, Shop-Betreiber. Mit den richtigen Leuten wird das sehr interessant.

    BetterBoardGames möchte es vielleicht hosten und moderieren? Per gut moderiertem Chat kann mit diskutiert werden. Von euch gab es auch schon mal einen Talk, wo zumindest ein Shopbetreiber dabei war, ich weiß nur gerade nicht ob es Themenüberschneidungen gibt: Brettspielschnäppchen-Talk BBG YouTube

    Und dann war da noch etwas mit Frank Noack.

    Aahhh, bis jetzt konnte ich den Thread umgehen. Jetzt habe ich das Bedürfnis die 9 Seiten nachzulesen 0o Wollten in Zukunft eher mehr über Brettspiele reden statt über Meta Themen, scheint aber viel Interesse an dem Thema zu geben.

  • .... Händler , die Nachfrage das Angebot, am Leben halten .....

    In einer Überflussgesellschaft ist es eher so, dass künstlich Nachfrage durch ein massives Angebot ohne direkten Bedarf geschaffen und dann der Bedarf durch Werbung geweckt wird.....


    Siehe auch Influencer😏 (Im Brettspielfach HuC et al)

    Ja, im Punkt der künstlichen Nachfrage bin ich bei dir. Aber die wird nicht durch den Handel angetrieben weil Händler X etwas macht, mal von Ketten oder LEH abgesehen. Die Influencer werden von den Marketingabteilungen der Brands angeschoben. Die sagen ja nicht, kommt zu uns ins Geschäft, da gibts tolle Sachen. Die sagen kaufe Produkt/Marke X, weil das ist super oder du fühlst dich toller wenn du das machst/hast.


    Der Handel springt auf den Zug auf wo extern Nachfrage erzeugt wurde. Treibt es weiter an und versucht über Beratungskompetenz & Service gegenüber den anderen Vertriebswegen zu punkten. Aber dass das Geschäft X mit seinem Vorrat an Brettspielen Oma Meier lockt reinzuschauen , sehe ich nicht, eher das Oma Meier auf Grund externer Impulse schaut, wo könnte ich mal schauen wo ich was bekommen könnte, weil ich von X etwas gehört habe

    Ich denke wir reden aneinander vorbei. Klar geht ohne Lager und Logistik nichts, Fulfillment-Dienstleister gibt es genug. Es geht nur um die Vertriebsstrategie die auch outgesourced lauten kann : keine Wholesaler dazwischen die mir die Preise auf der eigenen Homepage schreddern und ich mit meiner eigenen Homepage Marge einbüße um die Preise die andere machen mitzugehen.
    Das geht auch ohne den stationären Spieleladen um die Ecke,

    Ein Online-Shop ( der dann auch den Spieleladen um die Ecke mit den Preisen torpediert ) bietet da eher noch eine Repräsentationsfläche und da kommen wir dem eigentlichen Thema näher - da profitiert man von den Käufern die es nur kaufen weil es dort gerade billig(er) ist.


    Ich spreche dem Fach-Handel da keine Daseinsberechtigung ab, er ist nur bei weitem nicht mehr die Informationssäule und Repräsentationsfläche die das Rückgrat des Konsums darstellt. Ein Standbein ja, Rückgrat, definitiv nicht mehr.


    Sehe es da wie Sepiroth , die Präsenz auf der Fläche hat das Thema voran gebracht, aber in den letzten 5-8 Jahren kommt der Impuls nicht mehr von der Verkaufsfläche beim Stöbern über die große Auswahl sondern viral über Internet-Marketing und Mund zu Mund Propaganda, privat, auf Treffen.

    Auch bei Oma und Opa.

    Läden & Flächen sind auf dem Rückzug, gerade die die Fläche haben haben das wasser Oberkante Unterlippe.

    Messen ziehen Besucher die schon grundsätzliche Interesse am Thema haben,


    Ich gehe ja nicht auf eine Spielemesse weil ich gerade denke, oh, vielleicht finde ich da ein neues Hobby. Ich fahre dorthin weil ich schon eine Grundinteresse habe. Der Impuls kam auch da vorherfür die Messe und nicht durch die Messe.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Das Erlebnis steht halt vorne an. Muss es ja auch. Denn wie schon zig Leute sagten: KAUFEN kann ich online überall. ERLEBEN aber nur vor Ort.

    Btw. für meinen Geschmack könnte das was du geschrieben hast praktisch 1:1 auch für die SPIEL gelten (/heresy-mode off)

    Das ist richtig und zentral. Am Ende kommt es sogar auf jeder Ebene auf das Erlebnis an. Ich glaube z. B., dass auch die SPIEL so erfolgreich für die Masse ist (also im Verhältnis zum sonstigen Einfluss der Branche), weil es eben auch eine Verkaufsveranstaltung ist und man die Neuheiten nicht nur ausprobieren kann, dabei ein tolles Community-Erlebnis hat und tatsächlich für jeden etwas dabei ist. Auch da erlebt man ja das Schnäppchen-Phänomen. Ich persönlich finde dann jedoch viel spannender, dass man Neuheiten vor dem dem Verkauf im üblichen Handel erhalten kann. Und da ist mir der Preis dann auch tatsächlich gar nicht so wichtig.


    Interessante Beobachtung: Feuerland hat ja auf der Messe eigentlich auch immer recht lange Schlangen vorm Verkaufsstand und die Preise auf der Messe sind bei Feuerland meiner Erinnerung nach jetzt auch nicht immer die Super-Schnäppchen gewesen. Jetzt gab es im letzten Jahr ja die digitale Verkaufsaktion und da habe ich viele enttäuschte Stimmen wahrgenommen, dass die Preise ja nicht attraktiv seien. Neben so einigen Bedingungen, die es gefühlt auch noch kompliziert gemacht haben. Die Erwartung an einen Online-Einkauf ist dann halt schon eine andere und nicht so impulsiv, wie auf dem Messestand. Da spielt halt das Erlebnis doch wieder eine größere Rolle. Und eine reine Schnäppchenjagd relativiert sich rational betrachtet auf der Messe auch dadurch, dass die Rahmenkosten (Messeeintritt, die überteuerte Currywurst, Anfahrt, Übernachtung) da auch nicht mit eingerechnet werden. Das subsummiert sich halt im tollen Gesamterlebnis und der Wert ist emotional so stark, dass man mit Sachargumenten gar nicht erst einsteigen muss. So sind Menschen: der Bauch entscheidet und der Verstand sucht nach guten Argumenten für die Entscheidung. Oft halt erst nach der Entscheidung. ;)

  • Machen Kickstarter eigentlich den Markt für andere Spiele schlechter?


    Es gibt jetzt 2 größere Unternehmen (TMG und CMON) von denen ich weiß, die sich auf Kickstarter konzentrieren, die in Lieferschwierigkeiten geraten bzw. bei denen die offiziellen Bilanzen scheiße aussehen. Was diese Unternehmen über Wasser hält ist der Cashflow aus neuen Kickstartern aber es ist absehbar, dass dieses Kartenhaus über kurz oder lang zusammenbrechen wird.


    Ist es ein Problem für etablierte Verlage, dass solche über lange Zeit unter Verlust operieren können oder ist der Anteil von Kickstarter am Markt insgesamt zu klein, als dass dies einen Effekt hätte?

  • Machen Kickstarter eigentlich den Markt für andere Spiele schlechter?


    Es gibt jetzt 2 größere Unternehmen (TMG und CMON) von denen ich weiß, die sich auf Kickstarter konzentrieren, die in Lieferschwierigkeiten geraten bzw. bei denen die offiziellen Bilanzen scheiße aussehen. Was diese Unternehmen über Wasser hält ist der Cashflow aus neuen Kickstartern aber es ist absehbar, dass dieses Kartenhaus über kurz oder lang zusammenbrechen wird.


    Ist es ein Problem für etablierte Verlage, dass solche über lange Zeit unter Verlust operieren können oder ist der Anteil von Kickstarter am Markt insgesamt zu klein, als dass dies einen Effekt hätte?

    Für mich als Kleinverlag macht es zunächst glaube ich keinen Unterschied, egal was mit CMON und Co. passiert. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass - wenn da etwas schief läuft, z. B. bei der Auslieferung - das Vertrauen in Kickstarter im Allgemeinen sinkt. Und darunter leiden dann ggf. andere Kleinverlage, die Kickstarter „brauchen“.


    Insgesamt wäre meiner Ansicht nach ohne Kickstarter auch die Vielfalt der angebotenen Spiele auf dem Markt kleiner und ggf. auch in den Nischen weniger exzentrisch.