Die letzten 5 Spiele die ich erstmals ausprobiert habe...

  • Auf in die nächste Runde (leider wieder in die andere Richtung)...


    7 Empires (4)

    Den Vorgänger Imperial habe ich mehrfach gespielt und grundsätzlich als gelungenes Spiel angesehen, auch wenn es nie meins war. Ich mag schlichtweg und einfach das System des Spiels nicht. Statt eine Nation zu besitzen, steuere ich sie nur. Bestenfalls kaufe ich mir zum Ende dann die Nation(en) zusammen, die mir den Sieg bringen. Wie dem auch sei, zurück zu 7 Empires...

    Auch 7 Empires folgt diesem System und verändert es in eine Richtung die ich nochmal deutlich weniger mag. Jetzt kann es auch sein, dass eine Nation von jemandem gespielt wird, der eigentlich nicht die Mehrheit an dieser besitzt. Und das nur, weil er sonst nicht agieren könnte...

    Davon ab gesehen fand ich das Spiel aber auch ziemlich langweilig und die zufälligen Elemente zu nervig als dass man hier auch nur ansatzweise wirklich planen könnte. Alles dreht sich um das richtige Timing, welches man kaum kontrollieren kann. Viel zu chaotisch das Ganze.


    Shackleton Base (5.5)

    Auch wenn es zur Abwechslung mal ein interaktiveres Spiel ist, konnte mich das Design wenig überzeugen. Insgesamt ist es mir viel zu fummelig und regeltechnisch überladen. Die guten Elemente des Spiels wurden von Keyflower und Railroad Revolution entliehen. Da das Spiel aber sonst nichts neues oder interessantes bietet, spiele ich eben lieber gleich Keyflower oder Railroad Revolution.

    Scheint als wäre Lopiano ein sicherer Garant dafür, dass mir das Spiel nicht zusagt. Nach 5 gespielten Spielen liegt die Quote bei 100%.


    SETI (6)

    Auf das nächste große Ding am Himmel (pun intended). Bei uns im Club wird das Teil rauf unter runter gespielt, was mich dazu brachte nochmal nachzuhaken. Denn eigentlich war ich mir sicher, dass mir auch hier wieder mal die Interaktion zu kurz kommt. Zwar meinten die meisten, dass nicht viel da wäre, es aber schon an der einen oder anderen Stelle interaktiv sei.

    Nun denn, die wenige Interaktion, die hier vorhanden ist, ist völlig zufällig und damit kaum als Interaktion wahrzunehmen. Es passiert halt zufällig und nebenbei, dass sich irgendetwas für mich ändert bis ich wieder am Zug bin, aber wirklich eingreifen kann ich hier nicht.

    Während ich die Idee und auch die Umsetzung echt gelungen finde, so ist es mir viel zu solitär und hat zu viele Regeln für ein eigentlich recht simples Spiel. Dazu kommt dann noch, dass man an starken Ressourcenmangel leidet. Etwas zu stark um Spaß daran zu haben.


    1998 ISS (6)

    Bin zufällig auf der Messe darauf aufmerksam geworden und hatte letztens die Chance es zu spielen. Was soll ich sagen? Ein kleines, komplett generisches Kartenspiel, das bei zunehmender Anzahl an Spielern chaotisch und unplanbar wird. Im Grunde macht man hier jede Runde eine Aktion um dann Aufträge zu erfüllen. Fertig ist das Spiel.

    Vermutlich viel interessanter wenn man zu 2 spielt, aber auch dann glaube ich nicht, dass ich es anderen Spielen vorziehen würde.


    Black Forest (2.5)

    Ich ignoriere eigentlich alle Rosenberg Titel, da es gefühlt immer dasselbe Spiel ist und ich nur die ganz alten wirklich mag (Babel und Bali). Ein Kollege mag Glasstraße und fand dieses hier deutlich schlechter. Ein anderer mochte Glasstraße nicht und findet das hier viel besser. Was fehlt hier? Genau, jemand der beide nicht mag.

    Ich war selten so entsetzt über ein Spiel. Die Regeln kann man in 5 Minuten erklären, denn da ist nicht viel. Dummerweise ergibt sich daraus dann auch nicht viel. Man steht im Wald (pun intended, again!) und kann zu einer (bzw. 2) Aktion laufen und diese Ausführen. Spannend ist da nichts, denn im Endeffekt hole ich mir entweder Ressourcen ran oder wandle sie um. Mit dem ganzen Kram kann ich dann Gebäude kaufen, die mir kleine Fähigkeiten oder weitere "tausch Ressource X in Y" Optionen geben. Woohoo! Dass alle Gebäude von Beginn an im Spiel setzt dem Ganzen die Krone auf.

    Sorry, aber wo ist hier das Spiel? Wo ist mein Ziel und wo die Spannung? Hier entwickelt sich auch nichts und die Interaktion ist zufälliger Natur. Puuuuh, ganz mies. Nur Merkator fand ich von ihm noch einen Tick schlechter.

  • Bewertung
    5,0/5
    Ausgezeichnet

    Trickerion

    Mitgespielt 1 Partie (zu viert)

    Am Brettspielwochenende endlich mal gespielt. Dank perfekter thematischer Regelerklärung und Anfangstipps, kamen wir alle schnell rein und haben am Ende auch gut Punkte abgesahnt. Gespielt haben wir mit Dark Alleys. Hin und wieder lese ich, dass einige nur ohne diese Erweiterung spielen. Zum Glück macht das die gefühlte Mehrheit nicht. Auch verstehe ich nicht, wieso man diese weglassen sollte? Durch diese kommen erst die 36er Zauber ins Spiel und durch die Zusatzkarten, kann man auch Orte in einer Runde mehrfach besuchen. Meiner Meinung nach ein absolutes Muss. Auch gibt es einige, die sich wohl an den Stadtwürfeln stören, weil sie nicht in ein Spiel passen, bei dem man 4 Runden im Voraus planen muss. In meinen Augen Blödsinn, da es schlichtweg nicht möglich ist. Es ist ja kein solitäres Multiplayer Spiel. Wenn dir jemand eine Aktion/Karte/... wegschnappt, dann war es dann mit der Planung.

    Positiv
    Negativ
    • Super thematisch
    • Symbolik nahezu auf Ian O'Toole Niveau


    • Spiel dauert recht lang (gerade, wenn Grübler am Tisch sitzen)
    • Regeln teils kleinteilig
    Bewertung
    4,0/5
    Gut

    Fury of Dracula

    Mitgespielt 1 Partie (zu fünft)

    Scotland Yard mit Dracula. 4 Charaktere sollen Dracula in Europa aufspüren. Während ihrer Suche können sich die vier unterschiedlichen Jäger mit Gegenständen und Effektkarten ausrüsten. Gespielt werden pro Runde ein Tag- und eine Nachphase, bevor Dracula seinen Weg auf der Straße oder dem Schuff fortsetzt. Die Jäger dürfen aufgrund der Gefahren nur tagsüber reisen, dafür aber auch Züge benutzen. Dracula hinterlässt bei seiner Reise eine Spur, die sich nach 6 Tagen auflöst. An diesen Orten hinterlässt er Gegner, Fallen und Täuschmanöver, sodass die Jäger allerhand zu tun haben, wenn sie ihm auf die Spur kommen. Dracula hat auch einige Tricks auf Lager, sobald er aufgespürt wird. Er erzeugt Nebelschwaden oder verbannt Spieler an andere Orte, sodass er schnell fliehen kann. Das Kampfsystem ist einfach, aber ausreichend gut und auch spannend. Am Ende konnte uns Dracula aber knapp entkommen. Leider sind bist zu diesem Zeitpunkt aber auch schon 3 Stunden Spielzeit ins Land gegangen ...

    Positiv
    Negativ
    • thematisches Spiel
    • spannend bis zum Schluss (zumindest in dieser Partie)
    • einfache Regeln


    • Spiel dauert ggf etwas zu lang
    • Dracula braucht für seinen Zug verhältnismäßig lang
    Bewertung
    4,0/5
    Gut

    Men Nefer

    Mitgespielt 1 Partie (zu viert)

    Ein klassischer Euro mit Pyramidenbau ;) Man setzt seine Arbeiter ein und klettert auf Leisten hoch. Dabei erhält man erfreulich viele Punkte. Ich würde es wieder mitspielen, aber es hebt sich nicht sonderlich von anderen Euros ab.

    Positiv
    Negativ
    • Schönes, wertiges Spielmaterial
    • Belohnender Euro


    • Bietet nichts wirklich Neues

    Gib mir mein ... Gib mir mein :lachwein: zurück ... Bevor es auseinanderbricht.

    4 Mal editiert, zuletzt von SirAnn (20. Januar 2025 um 18:06)

  • Shackleton Base (5.5) [...]

    Kannst du bitte zu Shackleton Base noch ein wenig ausführlicher schreiben, was dir gefehlt hat bzw. was dich gestört hat? Eventuell auch gleich im passenden Thread. (Ist im Crowdfunding-Unterforum; ein neuer Thread unter Spiele & Spieler / Spielebesprechungen wäre auch nicht völlig verkehrt.)

    Das Spiel habe ich auf meiner Beobachtungsliste und das ist, auch wegen der für heutige Zeiten eher hohen Interaktion, für mich eine der interessanteren Essen-2024-Neuerscheinungen jenseits der ganz großen Verlage. Aber da trifft meine eher positive Meinung zum Verlag SWAF und deren redaktioneller Arbeit (ZhanGuo wie auch Iki durch Überarbeitung nochmal besser gemacht, und in beiden Fällen war das Ausgangsniveau schon hoch) auf deine Meinung zu Lopiano, die ich genau so teile (konnte alles auch mich nicht nachhaltig überzeugen, alles wieder verkauft).

  • Bewertung
    4,0/5
    Gut

    Fury of Dracula

    Mitgespielt 1 Partie (zu fünft)

    Scotland Yard mit Dracula. 4 Charaktere sollen Dracula in Europa aufspüren. Während ihrer Suche können sich die vier unterschiedlichen Jäger mit Gegenständen und Effektkarten ausrüsten. Gespielt werden pro Runde ein Tag- und eine Nachphase, bevor Dracula seinen Weg auf der Straße oder dem Schuff fortsetzt. Die Jäger dürfen aufgrund der Gefahren nur tagsüber reisen, dafür aber auch Züge benutzen. Dracula hinterlässt bei seiner Reise eine Spur, die sich nach 6 Tagen auflöst. An diesen Orten hinterlässt er Gegner, Fallen und Täuschmanöver, sodass die Jäger allerhand zu tun haben, wenn sie ihm auf die Spur kommen. Dracula hat auch einige Tricks auf Lager, sobald er aufgespürt wird. Er erzeugt Nebelschwaden oder verbannt Spieler an andere Orte, sodass er schnell fliehen kann. Das Kampfsystem ist einfach, aber ausreichend gut und auch spannend. Am Ende konnte uns Dracula aber knapp entkommen. Leider sind bist zu diesem Zeitpunkt aber auch schon 3 Stunden Spielzeit ins Land gegangen ...

    Positiv
    Negativ
    • thematisches Spiel
    • spannend bis zum Schluss (zumindest in dieser Partie)
    • einfach Regeln


    • Spiel dauert etwas zu recht lang
    • Dracula braucht für seinen Zug verhältnismäßig lang

    Freut mich, dass dir unsere Partie Fury of Dracula so gut gefallen hat, für mich war's auch die erste Partie des SPiels nach der ich richtig begeistert war und ich das am liebsten direkt wieder spielen würde. War schon super spannend wie ihr mir ständig auf den Fersen wart und am Ende konnte es knapper kaum sein. Ihr habt fast ausgemacht und hätte ich dann in meinem Zug nicht ausmachen können, hättet ihr mich im nächsten Zug gehabt.

    Das Draculas Züge so lange dauerten war definitiv mir geschuldet, eigentlich macht man da ja nichts außer 2 Karten hinlegen und ich finde als Draculaspieler hat man definitiv die größte Downtime würde ich sagen. Ich hätte mir da einfach schon vorher mehr Gedanken machen sollen wo ich hingehe aber ihr wart mir so dicht auf den Fersen, ich musste da echt gut drüber nachdenken.

    Einmal editiert, zuletzt von Wuschel (20. Januar 2025 um 10:58)

  • Ich kenn das Spiel nur aus der zweiten Edition und da war Dracula immer etwas overpowered. Er war schwer ihn zu finden und wenn ihn dann ein Ermittler mal gefunden hat, hat Dracula mit ein oder zwei Vampirjägern auch noch locker den Boden aufgewischt. Wurde das nochmal überarbeitet?

  • Naja, ich denke, dass man als Dracula etwas mehr Bedenkzeit benötigt, ist normal. Vielleicht hast du bis dato als Dracula auch immer verloren, weil du in den Partien zu schnell gehandelt hast. Wobei ich auch denke, dass der Schlafmangel sein Übriges beigetragen haben könnte ;-). Jedenfalls bin ich überzeugt davon, dass meine nächtlichen Erkundungen nicht ganz unschuldig an unserem Untergang waren. Wie gern hätte ich am Ende gesagt: Er ist tot, Jim :D Aber ich würde jederzeit wieder mitspielen.

    Gib mir mein ... Gib mir mein :lachwein: zurück ... Bevor es auseinanderbricht.

  • Ich kenn das Spiel nur aus der zweiten Edition und da war Dracula immer etwas overpowered. Er war schwer ihn zu finden und wenn ihn dann ein Ermittler mal gefunden hat, hat Dracula mit ein oder zwei Vampirjägern auch noch locker den Boden aufgewischt. Wurde das nochmal überarbeitet?

    Das war die Edition von 2015.

    Gib mir mein ... Gib mir mein :lachwein: zurück ... Bevor es auseinanderbricht.

  • Mal drei neue Sachen aus der Bibliothek, plus ein bewusst ungespieltes:

    Ku-Ka-König (7/10)

    nettes, kindgerechtes Set Collection Kartenspiel, das auch Erwachsenen Spaß macht. Würde ich schon öfter spielen aber muss ich nicht unbedingt kaufen.

    Karak (6/10)

    Für mich jetzt nicht so dolle, aber meine 7jährige Tochter fand es toll. Kindgerechter Einstieg in das Dungeoncrawler-Genre.

    Next Station London (8/10)

    Nachdem ich Railroad Ink nicht so toll fand, war Next Station London eine positive Überraschung für mich. Schönes flottes Flip and Write für alle Altersklassen, braucht wenig Platz... ich denke, dass ich mir das anschaffen werde, weil es halt mit der Familie läuft. Für meine Kennerspiele hat der Rest der Familie leider nicht immer Lust oder Zeit.

    Artischocken (keine Wertung)

    Das hatte ich auch aus der Bücherhalle ausgeliehen, weil es ein einfacher (umgekehrter) Deckbuilder sein sollte, aber nachdem ich die Regeln gelesen und die Karten angeschaut habe, schien es mir dann nicht mehr so spannend, und wahrscheinlich geht es ungespielt zurück

    Lieblingsspiele: Go, Arnak, die Weiße Burg, Mischwald, Faraway

  • Kannst du bitte zu Shackleton Base noch ein wenig ausführlicher schreiben, was dir gefehlt hat bzw. was dich gestört hat? Eventuell auch gleich im passenden Thread. (Ist im Crowdfunding-Unterforum; ein neuer Thread unter Spiele & Spieler / Spielebesprechungen wäre auch nicht völlig verkehrt.)

    Das Spiel habe ich auf meiner Beobachtungsliste und das ist, auch wegen der für heutige Zeiten eher hohen Interaktion, für mich eine der interessanteren Essen-2024-Neuerscheinungen jenseits der ganz großen Verlage. Aber da trifft meine eher positive Meinung zum Verlag SWAF und deren redaktioneller Arbeit (ZhanGuo wie auch Iki durch Überarbeitung nochmal besser gemacht, und in beiden Fällen war das Ausgangsniveau schon hoch) auf deine Meinung zu Lopiano, die ich genau so teile (konnte alles auch mich nicht nachhaltig überzeugen, alles wieder verkauft).

    Schick mir am besten eine kurze Nachricht, in welche Richtung ich da etwas schreiben soll (was dich am meisten interessiert oder ähnliches).

  • Ich kenn das Spiel nur aus der zweiten Edition und da war Dracula immer etwas overpowered. Er war schwer ihn zu finden und wenn ihn dann ein Ermittler mal gefunden hat, hat Dracula mit ein oder zwei Vampirjägern auch noch locker den Boden aufgewischt. Wurde das nochmal überarbeitet?

    Wie SirAnn schon schrieb haben wir die 3. Edition von 2015 gespielt. Ich hab das Spiel jetzt 4 mal gespielt, 3 mal hab ich als Dracula verloren ohne auch nur irgendwie ne Chance gehabt zu haben und dieses mal habe ich ganz knapp gewonnen.

    Da wurde also wohl definitiv etwas überarbeitet, weil die Vampirjäger Dracula im Kampf sehr schnell sehr gefährlich werden können, wenn sie sich Ausrüstung besorgt haben, vor allem wenn sie es schaffen zu 2. gegen Dracula zu kämpfen.

  • Rove 8/10

    Seit längerem interessiere ich mich schon für die Wallet-Spiele vom Button Shy Verlag. Mit einem Kartenumfang von meist genau 18 Karten gelingt es den Designer:innen anscheinend, mit diesem Minimalkontingent knackige und strategisch tiefe Spiele zu entwerfen.

    Zum Glück hat Frosted Games einige Spiele der Reihe lizensiert, so dass ich ein paar Klassiker des Verlags antesten konnte, ohne die horrenden Versandkosten aus den USA. zahlen zu müssen.

    Rove ist eines der bekanntesten Spiele von Button Shy. Als gestrandeter Mars-Rover nutzt man in diesem SoloSpiel die letzte verbliebene Energie, um noch alle Missionen zu schaffen, bevor einem der Saft ausgeht. Spielmechanisch ist es das Ziel, ein Grid von 2x3 Karten in immer wieder neue Anordnungen zu bewegen. Dabei helfen Handkarten, die die Anzahl der Züge vorgeben. Doch Vorsicht: jede Karte im Grid hat eine bestimmte Richtung und Art, in der sie bewegt werden muss, und zudem eine hilfreiche Spezialfähigkeit, die jedoch nur einmal pro Spiel aktiviert werden kann. Da raucht schnell das Hirn, denn obwohl die Karten absolut herzig gestaltet sind (und erfolgreiche Missionen eine aneinander hängenden bildliche Sequenz ergeben) ist der Schwierigkeitsgrad recht hoch und meine Erfolgsquote bisher eher niedrig. Erstaunlich ist, wieviel Wiederspielbarkeit in diesen paar Karten liegt.


    Revolver Noir 7/10

    Das zweite Spiel aus dieser Reihe, diesmal jedoch für genau zwei Personen. Beide spielen Geheimagent:innen, die sich im gleichen Haus befinden und einander ausschalten wollen. Jede Person hat die entsprechenden Räume und Flure des Hauses auf der Hand. Die vorderste Karte zeigt an, wo man sich befindet, natürlich als geheime Information. Es wird geschlichen, gelauscht, Fallen werden gestellt. Ein Katz und Maus Spiel, bei dem es gleich ans Eingemachte geht und der Puls hoch ist, denn bei schon zwei Treffern segnet man das Zeitliche. Manchmal ist es Gestocher wie bei Schiffe versenken, doch es gibt immer wieder auch Momente der Deduktion: wenn du gerade im Schlafzimmer warst und gelaufen bist, aber von meiner Falle im Flur nicht getroffen wurdest, dann kannst du nur in der Küche sein. Da das Spiel nur in der Hand gespielt wird braucht es keinen Platz und ist ein perfektes Reisespiel.


    Beacon Patrol 8/10

    Ein Plättchen Legespiel, das solo oder kooperativ gespielt werden kann. Wir sind Teil der Küstenwache und beschippern mit je einem Boot die Nordsee und schauen, ob mit den Bojen und Leuchttürmen und Inseln alles in Ordnung ist. Angelegt werden darf nur, wenn das Plättchen passt (Land an Land, Wasser an Wasser), und das Schiff vom nebenliegenden Plättchen auf dem Wasserweg hinüber fahren kann. Gespielt wird, bis alle Plättchen ausgespielt oder abgeworfen sind. Gewertet werden jene Plättchen, die an allen vier Seiten bebaut sind. Bojen auf dem freien Meer und vor allem Leuchttürme, die auf dem Land stehen und daher schwieriger zu umbauen sind zählen mehr Punkte.

    Das ist einerseits eine wirklich gemütliche Angelegenheit, bei der die minimale Grafik wunderschön die nordische Stimmung einfängt. Andererseits ist es auch ein Hirnzwirbler, bei dem man sich doch schneller in Sackgassen manövriert, als einem lieb ist. Bei mir hatte es den Effekt, dass ich nach einer Partie doch meist dachte: da geht doch bestimmt noch mehr! Und dann gleich noch einmal losgezogen bin und eine komplett neue Nordseelandschaft erkundet habe.


    Wild Gardens 7,5/10

    In Wild Gardens wandern wir mit unseren Holzfiguren durch eine bunte Gartenlandschaft, sammeln verschiedene Zutaten ein aus denen wir bezaubernde Gerichte kochen, die wir wiederum einer Vielzahl an Gästen mit diversen Wünschen servieren und dadurch Siegpunkte erhalten. Das Spiel hat eine Menge cleverer Mechanismen, wie zB dass wir Zutaten studieren können und uns dadurch Extraskills freischalten. Diese können wir so anordnen, dass sie jeweils mit einer unserer 3 Aktionsfelder ausgelöst werden. Auch schön ist, wie unsere Aktionen mit den Bewegungsmarkern verknüpft sind, die die Anzahl an Schritten angeben, die wir uns fortbewegen können. Von denen müssen wir aber auch nach jedem Tag einen abgeben, so dass die Anzahl unserer Aktionen mit zunehmender Erschöpfung immer geringer wird. Das ist zugänglich und thematisch schön aufgebaut, bietet immer wieder aber auch spannende Entscheidungstiefe. Am meisten besticht das Spiel jedoch durch die wirklich sagenhaft guten Komponenten, sowie das sensationelle Artwork. Gerade bei den vielen Gästekarten fällt auf, dass man sich beim Stil teils sehr an den Ghibli Studios orientiert hat. Die unterschiedlichen Gerichte wiederum haben den unangenehmen Nebeneffekt, dass ihre Illustration in mir sofort einen großen Appetit auslösen auf Dinge, von denen ich gar nicht wusste, dass es sie gibt.


    A Gest Of Robin Hood 8,5/10

    Eine Art COIN light aus dem Hause GMT und ein reines Duell Spiel. Auf einer wunderschön gestalteten Karte von Nottinghamshire spielt eine Person den Sheriff von Nottingham und seine Schergen, die andere Robin Hood und seine Merry Men. Es ist ein zähes und beständiges Ringen zwischen den beiden Polen eines Tracks, namentlich Justice (Robin) und Order (Sheriff). Jede Partei hat einen eigenen Auswahlmechanismus, der meist mit Schillingen bezahlt werden muss, die meist knapp sind. Was also tun? Der Sheriff kann Steuern eintreiben und damit die Landschaften in die Revolte stürzen, gleichzeitig aber auch seine schwer beladenen Wagen Richtung Nottingham schicken, wo sie dann gegen Geld eingetauscht werden. Robin überfällt dabei Reisende, was nicht ohne Risiko ist, oder gleich einen von den mit Steuergeldern beladenen Wagen. Auch dies nicht ohne Risiko, zumal vielleicht doch in einem der Gefährte eine Falle lauert und Schergen verborgen sind? Mir nötigt es größten Respekt ab, wie Designer Fred Serval hier aus der bekannten Geschichte ein thematisch so gut umgesetztes Katz- und Maus Spiel geschaffen hat. Die Möglichkeiten und Strategien von Robin und dem Sheriff sind nicht nur sehr unterschiedlich, sie geben der jeweiligen Fraktion auch eine schöne, thematische Spieltiefe. Während es bei Robin darum geht, sich immer wieder zu entziehen und die eigenen Leute zu verstecken, da sie nur aufgedeckt wirklich agieren, aber auch gefangen genommen werden können, ist der Sheriff dabei, die Brände und Aufstände im Shire zu löschen, seine personelle Übermacht geschickt so einzusetzen, dass er den Mannen in Grün irgendwann einen Schritt voraus ist, sie einkesselt und ihre nächsten Schritte gut antizipiert.

    Die wunderschön mittelalterlichen Eventkarten, die vom Sheriff oder auch von Robin ausgelöst werden können, sind bewusst swingy gehalten und können das Blatt mitunter brachial zu Gunsten der einen oder anderen Seite lenken.

    Ich bin bis jetzt ziemlich begeistert und glaube, dass das Spiel noch mehr strahlen kann, wenn beide Spieler:innen ihre Aktionsmöglichkeiten und die des Gegners besser kennen als ich und mein Gegenüber in unserer Erstpartie.

  • Klong Legacy

    Hat uns etwa ein halbes Jahr zu viert begleitet und sehr gut unterhalten.

    Sehr viele Tippfehler in den Texten trüben den Spaß beim Vorlesen etwas und der Humor ist nicht ganz meiner. Hat was von 'Munchkin trifft Dilbert' (falls den noch jemand kennt). Ganz nett, aber immer sehr harmlos.

    Mechanisch peppt es #Klong! jedoch wunderbar auf und bietet allein durch einen doppelseitigen Spielplan viel Abwechslung von Partie zu Partie.

    Lediglich eine Sache kam uns sehr stark vor, hier hätte ich es begrüßt, wenn das Spiel dafür sorgt, dass diese Sache zwischen den Spielerinnen rotiert.

    Fazit: 9/10

    Zhanguo: Das erste Kaiserreich

    Eines der komplexesten Spiele in meiner Sammlung. Würde ich mir nie kaufen, weil ich lieber im Kennerspielbereich unterwegs bin und dann vielleicht zwei Partien spiele als einen Klopper. Aber es kam über die Weihnachtsüberraschung der SO und war einfach das perfekte Geschenk. Die erste Fremdsprache meiner Freundin ist Chinesisch, unser vorletzter großer Urlaub war in China, der nächste wird wieder dorthin gehen. Wir waren sehr heiß auf das Spiel.

    Geschafft haben wir eine halbe Partie zum Regeln lernen, dann eine komplette Partie und heute nochmal eine, die wir fotografisch gespeichert haben und demnächst fortsetzen. Denn das Spiel braucht Sitzfleisch, zumindest, wenn man es nicht sehr gut kennt und noch bei jedem Zug nachdenken muss.

    Es gefällt mir aber sehr, sehr gut. Für meinen Geschmack trifft es auch den Sweet-Spot, was gehobenes Material angeht: ein schöner Spielplan, Playerboards mit Aussparungen, bedruckte Holzteile. Ich bin absolut gegen Plastikzeug in Spielen, hier ist alles wunderschön ohne Kunststofforgie.

    Ersteindruck 9/10

    Quest

    Wir hatten wohl nicht die ideale Spielerinnenzahl und haben leider auch nicht den "Director's Cut" gespielt. So war es etwas flach. Spiele ich aber gerne nochmal mit den erweiterten Regeln mit.

    Ersteindruck 5/10

    Faiyum

    Als es neu war, habe ich es einmal zu dritt gespielt und fand es gut, aber optisch sehr schlicht und wusste, dass es schwer wird dafür Leute zu finden. Irgendwann letztes Jahr dann gebraucht gefunden und es war schwer dafür Leute zu finden. Jetzt zweimal zu zweit gespielt. Die erste Partie dauerte, weil ich relativ müde war und viele Karten nachgeschaut werden wollten. Insgesamt haben wir nicht so viel gebaut, keine einzige Stadt, aber das Spiel gefiel. Die zweite Partie war auch wieder lang, weil jetzt jeder seine Kartenmaschine auch mal nutzen wollte. So haben wir viel gebaut, aber hinterher gedacht: das war zu lang für dieses Spiel. Ich mag es dennoch lieber als Funkenschlag, weil ich hier auch eine gute Zeit haben kann, wenn die Mitspieler nicht mitmachen. Funkenschlag ist neulich ausgezogen, weil zuletzt die Auktionen lahm liefen und es zäh war. Faiyum muss ich unbedingt nochmal zu dritt spielen und an die Optik gewöhne ich mich auch langsam. Aufgebaut ist es ja sogar ganz interessant anzusehen.

    Zwischenfazit 7/10

    Rajas of the Ganges Cards and Karma

    Das Würfelspiel ist mein liebstes Roll and Write, darum war dieses hier Pflicht.

    Für meinen Geschmack könnte das Spiel noch etwas kürzer sein und irgendwie hätte man auch ein oder zwei Elemente rauslassen können. Bei Rome&Roll hatte ich auch das Gefühl, dass die Art Spiel hier ihren eigenen Rahmen überdehnt. So geht's mir hier auch. Während das Würfelspiel ein Eurogame wunderbar runter bricht, denke ich hier: da will ein Kartenspiel ein großes Spiel sein und das passt nicht ganz. Aber ich will das hier unbedingt noch zu dritt oder viert spielen.

    Zu zweit nervt mich auch die 1,1,2,1,1,2 Zugreihenfolge.

    Zwischenfazit 6/10

  • Bewertung
    3,0/5
    Befriedigend

    Roll for the Galaxy
    Mitgespielt, 1 Partie (zu dritt)

    Am gleichen Tag wie Everdell kennengelernt und im Gegensatz dazu, war das hier eher eine Enttäuschung. Der Grundmechanismus mit der verdeckten Auswahl der Phasen klingt erstmal interessant, aber ich habe mich doch ziemlich von meinen Würfeln gespielt gefühlt, weil ich ständig nur die gleichen Symbole zur Verfügung hatte. Vielleicht wird das mit mehr Erfahrung besser, ich habe aber ehrlichgesagt keine Lust, das weiter auszutesten.

    Positiv
    Negativ
    • Interessanter Grundmechanismus
    • Flott gespielt


    • Gefühlt hoher Glücksfaktor
    • Optisch wenig ansprechend


    Bewertung
    2,8/5
    Befriedigend

    Kluster
    Mitgespielt, 1 Partie (zu dritt)

    Im Prinzip ein Geschicklichkeitsspiel oder mehr eine Geschicklichkeitsübung, viel Spiel steckt hier eigentlich nicht drin. Es geht darum, Magnetsteine in eine durch ein Seil begrenzte Fläche abzulegen, möglichst ohne dabei andere Steine anzuziehen. Nach wenigen Minuten ist ein Durchgang auch schon vorbei. Als sehr flott gespielter Absacker okay, aber mehr auch nicht.


    Positiv
    Negativ
    • Sehr flott gespielter Absacker und in unter einer Minute erklärt


    • Wenig Spiel
    • Die Spannung beschränkt sich auf das Platzieren der letzten Steine


    Bewertung
    4,0/5
    Gut

    Hitster Bingo
    Mitgespielt, 1 Partie (zu dritt)

    Hitster kombiniert mit Bingo… schöne Idee mit ein paar Schwächen im Detail. Die Kritikpunkte kennt man teilweise schon vom normalen Hitster (manchmal technische Probleme mit der App, keine Anleitung beiliegend), ein paar kleinere Problemchen kann man hausregeln. Das Konzept fand ich aber grundsätzlich sehr interessant, vor allem, dass jetzt immer alle gleichzeitig raten und verschiedene Kategorien abgefragt werden, statt immer nur den Song in einen Zeitstrahl einzuordnen.

    Positiv
    Negativ
    • Simultanes Rätseln, alle sind immer involviert
    • Abwechslungsreich, dadurch dass unterschiedliche Informationen abgefragt werden


    • Technische Probleme mit der App
    • Keine Regel beiliegend
    • Kategorien teilweise witzlos (z.B. vor/nach 2000)


    Bewertung
    3,5/5
    Gut

    Fromage
    Online, 1 Partie (zu dritt)

    Wurde online an der einen oder anderen Stelle ja sehr gelobt, deshalb habe ich das auf BGA gerne mal ausprobiert. Eine erste zugbasierte Partie zum Regeln lernen und später eine Live-Partie (nur die tracke ich online).

    Fromage ist ein Worker-Placement-Spiel, das insofern ein wenig an Tzolk'in erinnert, dass die Arbeiter je nach Stärke der gewählten Aktion mehrere Runden gebunden sein können. Ansonsten ist der runde, rotierende Spielplan mit seinen Vierteln besonders. Man ist so in jedem Durchgang in einem anderen Viertel aktiv und alle führen so gleichzeitig ihre Aktionen aus, wodurch es natürlich sehr wenig Wartezeiten gibt. Jedes Viertel bietet im Prinzip so eine Art Minispiel, mit unterschiedlichen Möglichkeiten zu punkten.

    Auf jeden Fall interessant und auf BGA werde ich vermutlich noch die eine oder andere Partie spielen. Komplett umgehauen, so dass ich mir das auch kaufen möchte, hat es mich allerdings nicht, ohne dass ich konkret viel zu kritisieren habe.

    Positiv
    Negativ
    • Schönes, ungewöhnliches Thema
    • Simultanes Spielen reduziert die Downtime


    • Mechanisch solide, aber da fehlt mir der Reiz für viele weitere Partien ein wenig


    Bewertung
    3,6/5
    Gut

    Merchant Cove
    Mitgespielt, 1 Partie (zu zweit)

    Nicht allzu komplexes Kennerspiel in einer riesigen Box mit viel Material, im Prinzip aus meiner Sicht für diese Art von Spiel ziemlich overproduced. Spannendster Aspekt sind sicher die sehr unterschiedlichen Charaktere. Während einer mit Würfeln agiert, produziert der andere seine Waren mit Murmeln. Wie sehr sich die in der Spielweise

    Am Ende unterscheiden, muss man sehen, aber erstmal reizt mich das, hier auch andere Charaktere mal auszuprobieren. Der Rest ist Standardkost… Waren produzieren und diese am Hafen verkaufen. Die Nachfrage kann man dabei beeinflussen, das sorgt für ein interessantes Taktieren. Gegen Ende, wenn auch die Karten-Engine komplett ausgebaut ist, fand ich schon, dass die Aktionsmöglichkeiten sehr übersichtlich sind. Dann wird's ein wenig repetitiv und die Spielzeit war auch zu zweit mit 90 Minuten schon recht lang, weil es sich dann doch recht thinky spielt, wenn man den Anspruch hat, das gut zu optimieren.

    Spiele ich unterm Strich aber gerne wieder mit, zumindest um noch ein, zwei weitere Charaktere auszuprobieren.

    Positiv
    Negativ
    • Variabilität durch die Asymmetrie der Charaktere
    • Interessantes Taktieren beim Besetzen der Schiffe, die die Nachfrage bestimmen
    • Optisch und vom Material sehr schön, eigentlich ziemlich overproduced


    • Im Kernrecht simpel, wenig Aktionsmöglichkeiten
    • Spielzeit war schon zu zweit relativ lang (90 Min.)


    #RollForTheGalaxy #Kluster #HitsterBingo #Fromage #MerchantCove

    Meine Top 15:

    Terra Mystica - Gaia Project - Ein Fest für Odin - Arche Nova - Underwater Cities - Great Western Trail - Clans of Caledonia - The Gallerist- Shackleton Base - Scythe - Wasserkraft/Barrage - Orleans (inkl. Handelserweiterung) - Oranienburger Kanal - Civolution - Agricola

    Einmal editiert, zuletzt von richy81 (3. Februar 2025 um 07:47)

  • richy81 Da musst du bei RftG noch einmal ran - der Glücksfaktor ist da (erfährt man mit wachsender Erfahrung) brutal niedrig.

    Das kann man sehr gut erfahren, wenn man das mal als App gespielt hat. Die ist von Temple Gates entwickelt, die relativ früh schon Neurale Netze für die KI-Gegner verwendet haben. Die sind auf den höheren Schwierigkeitsstufen knüppelhart.

  • richy81 Da musst du bei RftG noch einmal ran - der Glücksfaktor ist da (erfährt man mit wachsender Erfahrung) brutal niedrig.

    Nee, sorry das hat mir auch unabhängig davon zu wenig gefallen, als dass ich mich damit noch weiter beschäftigen möchte.

    Glaub ich aber gerne, dass sich das mit mehr Erfahrung anders anfühlt.

    Meine Top 15:

    Terra Mystica - Gaia Project - Ein Fest für Odin - Arche Nova - Underwater Cities - Great Western Trail - Clans of Caledonia - The Gallerist- Shackleton Base - Scythe - Wasserkraft/Barrage - Orleans (inkl. Handelserweiterung) - Oranienburger Kanal - Civolution - Agricola

  • Podcastgast : Das würde mich auch interessieren, wie wäre es mit einem

    Spoiler anzeigen

    Spoiler, den findest du ganz rechts mit dem durchgestrichenen Auge

    Na gut:

    Spoiler anzeigen

    Ab einer bestimmten Partie bekommt jeder eine feste Rolle, was im Prinzip toll ist und das Legacy Spiel gegenüber dem klassischen Klong aufwertet. Allerdings kommt die Rollenkarte statisch besonders oft in den ersten Zügen vor (weil das Deck noch kleiner ist) und eine der Rollen ermöglicht es, dass man im Wald nicht stehenbleiben muss. Jetzt ist der Spielplan so, dass man in den ersten drei Zügen zwangsläufig im Wald landet... Darum hat die Person mit der Rolle einen Vorteil.

    Einmal editiert, zuletzt von Podcastgast (3. Februar 2025 um 15:47)

  • Ist mal wieder soweit, viel zu viel gespielt und noch weniger Zeit es zu bewerten, aber hier mal wieder 5x

    Bewertung
    4,5/5
    Ausgezeichnet

    Frobidden Stars

    In the grim darkness of the far Future. There is only war.

    Das trifft es ziemlich gut. Hier gibt es keine Leisten, keine Siegpunkte oder sonstigen Firlefanz, hier gibt's nur aufs Fressbrett. Fressen und gefressen werden, Angriff ist die beste Verteidigung. Wer meint bunkern ist ein Ausweg, der verliert schon fast automatisch. Als geistiger Nachfolger des StarCraft Brettspiels wird einem hier eine Mischung aus Krieg und Area Control Spiel angeboten. Auf einem Spieler abhängigen Raster gilt es Missionsziele einzunehmen und diese eine Runde zu halten. In jeder der insgesamt 8 Runden werden verdeckt Befehle gestapelt und diese dann abwechselnd von oben nach unten abgearbeitet. Es gibt nur vier verschiedene Befehle, die allesamt recht übersichtlich gehalten sind. Einzig die Bewegung ist etwas komplexer. Nach einem Bewegungsbefehl wird noch geprüft ob es ggf. zu einem Kampf kommt, der dann in bis zu 3 Kampfrunden ausgetragen wird. Hat man am Ende einer Runde ein Missionsziel erobert und gehalten, darf man es einsammeln und kann es fortan nicht mehr verlieren. Damit sind schnelle Vorstöße auf Planeten der Gegner von großem Interesse, aber danach zieht man weiter zum nächsten Gebiet. Theoretisch ist eine Playerelemination möglich, das wäre aber so zeitaufwendig und Ressourcen intensiv, das ich bisher noch kein Spiel erlebt habe in dem das passiert ist. Wer damit was anfangen kann, erlebt hier ein ungemein spannendes und intensives fast schon Wargameartiges Spiel. Aber wo Licht ist gibt es auch ein wenig Schatten. In einem 4-Spieler Spiel ist die Downtime manchmal schon etwas höher und selbst zu dritt sollte man mit 3h für ein Match planen.

    Positiv
    Negativ
    • Spannendes Kampfsystem
    • Intensives Wargame/AreaControl
    • Extrem taktisch


    • Hohe Downtime bei 4 Spielern
    • Langes Spiel



    Bewertung
    3,5/5
    Gut

    Andromedas Edge

    Den Vorgänger hab ich leider nie gespielt, mir wurde aber berichtet es gibt sehr viele Parallelen. Jetzt kam das ganze ein paar mal auf den Tisch und es ist ok. Raumschiffe sind Worker und können ein bisschen rumschießen, zumindest die meisten. Dabei wird man dann von Spielern und Aliens überfallen, aber zum Glück erst nachdem man seine Aktionen gemacht hat. Hat man irgendwann alle Raumschiffe platziert holt man sie wieder zurück und dabei werden noch allerlei Aktionen ausgelöst. Die Kämpfe sind zwar Glückslastig, aber dank des Zielerfassungswert (eine Art Wiederholungswurf), deutlich kalkulierbarer. Auch die Action Karten bringen einen hohen Random Faktor ins Spiel, was aber irgendwie in das ganze Flair mit rein passt. Ein bisschen Taktik, ein bisschen Amitrash, ein paar Euro Leisten, klingt erstmal alles ganz gut, aber ein paar Fallstricke gibt es auch hier. Auch dieses Spiel geht sehr lang, dabei hat man besonders in der Anfangsphase wenig Downtime. Leider bleibt das nicht so, sondern die Rückholzüge fangen irgendwann an ausufernder zu werden und auch irgendwie schon zu eskalieren. Da passiert es regelmäßiger, dass man mal 10-15 Minuten wartet bis jemand seinen Rückholzug abgearbeitet hat. Haben zwei Spieler hintereinander so einen Zug ist das die Downtime des Todes. Auch die Regeln sind nicht so ganz ideal, überwiegend gut, aber immer wieder kam es vor, dass bestimmte Spielsituationen nicht klar beschrieben wurden und aus der Anleitung auch ein Handling nicht klar abgeleitet werden konnte. BGG hat dann rasch Abhilfe geschaffen, aber ärgerlich wars dann doch. Ein letzter großer Kritikpunkt: Das Material. Die Raumschiffe und Weltraumteile sind schon ganz schick gestaltet, aber was man sich bei diesen billigen Plastikinlays gedacht hat bleibt mir unbegreiflich. Auch die Würfel wirken minderwertig und sind auch nochmal deutlich kleiner als Standardwürfel. Diese Anführer Tokens wirken auch mehr zweckdienlich als attraktiv.

    Abschließend sei gesagt, es kommt sicherlich noch ein paar mal auf den Tisch, aber auf Dauer wird es sicherlich nicht im Regal bleiben, dabei ist es kein schlechtes Spiel, aber auch kein richtig gutes. Die Konkurrenz ist einfach zu groß.

    Positiv
    Negativ
    • Spaßiger Aktionsmechanismus mit Kämpfen
    • Glücksfaktor ist da, aber hält sich angenehm in Grenzen
    • Teilweise echt hübsche Miniaturen, aber...


    • ...billiges Plastikinlay und zum Teil hässliche Komponenten
    • Generell sehr langes Spiel
    • Rückholaktionen können in extremer Downtime ausarten




    Bewertung
    2/5
    Ausreichend

    Hallertau

    Steht Rosenberg drauf, ist Rosenberg drin. Ist jetzt nichts schlimmes, aber auch frei von Überraschungen. Rein mechanisch fühlt es sich ähnlich an wie all die anderen Workerplacer, allerdings fehlt hier das Puzzle Element. Wir sammeln im großen Stil alle möglichen Ressourcen, die wir in diverse Leisten stecken, die quasi die Wertschöpfung diverser Handwerke symbolisieren sollen. Das funktioniert und ist auch fordernd, aber das ganze ist so abstrakt, dass man das Thema so gar nicht fühlt. Ich hantiere mit nem Haufen Ressourcen, brauche irgendwie alles ein wenig, schubse Felder hoch und runter und hab schwarze Würfel, die meine Arbeiter darstellen sollen, das kickt mal so gar nicht. Am Ende darf ich das optische Highlight, ein riesiges Haus, etwas weiter schieben. Die Interaktion ist genauso hoch wie bei ein Fest für Odin, man schnappt sich hier und da ein paar Felder weg, fertig. Ja mehr hab ich dazu eigentlich nicht zu sagen, ist halt alles arg trocken, selbst die Ressourcen machen nicht so richtig Spaß, statt 15 Weizen Token, hab ich nur 3 die auf so ner Art Lagerleiste mit nem haufen anderen Kram rumdümpeln. Achja es gibt dann noch ein paar Karten, die alle total random stark sind, also zum Teil so massiv, dass das die Balance ganz schön ins Schwanken bringt. Ich muss das Spiel definitiv nicht nochmal spielen und würde aus meiner Perspektive sagen es ist einer der schwächsten Rosenberger.

    Positiv
    Negativ
    • Mechanisch solide
    • Großes Haus


    • Thema kommt so gar nicht durch
    • Fast keine Interaktion
    • Kartenbalance nicht gegeben
    • Fummeliges Ressourcen Management





    Bewertung
    4/5
    Gut

    Bitoku

    Im Japanischen Folklore Wald stirbt der Waldgeist (?) und wir sind Bitoku Geister und wollen die Nachfolge antreten. Und wer der Beste ist lässt sich nur über Punkte ermitteln. Das wird dem Spiel natürlich nicht gerecht, aber das Punkte irgendwie für alles als Gradmesser herhalten müssen ist manchmal thematisch etwas, naja, plump. Nichtsdestotrotz haben wir hier ein echt hübsches Euro Game, dass sicherlich das Rad nicht neu erfindet, aber die vorhandenen sehr schön miteinander verzahnt. Und schön ist auch ein gutes Stichwort, das Spiel sieht nämlich echt hübsch aus und hat mal keine Beige Töne. Was die Komplexität angeht sind wir hier am Ende der Kenner oder schon am Anfang der Experten Skala, was aber durch an sich simple Regeln und einer guten Symbolsprache ausgeglichen wird. Nur die Begrifflichkeiten in den Regeln sind so ein Hindernis. Der Autor mochte sein Thema und hat das auch in der Anleitung ausgelebt, was dem Lesefluss jedoch eher hinderlich ist. Wenn auf Seite 10 die Kodamas erklärt werden und ich dann erstmal wieder suchen muss was zur Hölle ein Kodama ist. Man kommt rein, aber leichter hätte es sein können. Was die Interaktion angeht, ist diese angenehm hoch, man kann bei anderen antizipieren was die machen wollen und entsprechend darauf reagieren oder den anderen auch was wegschnappen, da ist besonders Timing sehr wichtig. Dazu kommt noch ein Wettrennen auf gefühlt jeder verfügbaren Ebene.

    Abschließend: Hier wird das Rad zwar nicht neu erfunden, aber alles sehr hübsch gestaltet und miteinander verwoben.

    Positiv
    Negativ
    • Sehr hübsch
    • Gute Symbolsprache, erleichtert deutlich das Erlernen
    • Wettrennen auf jeder Ebene
    • Spannender Mechanik Mix der gut verzahnt ist


    • Anleitung anstrengend zu lesen
    • Tischpräsenz wirkt erstmal erschlagend und wenig übersichtlich (aber der Schein trügt)




    Bewertung
    3,8/5
    Gut

    Dungeon Petz

    Zum Schluss wieder ein Spiel mit hohem "Niedlichkeitsfaktor". Als geistigen Nachfolger des Spiels Dungeon Lords müssen wir für zukünftige Dungeon Besitzer Monster heranzüchten und diese meistbietend verkaufen. So ein Monster ist dann auch ein bisschen wie ein Tamagotchi, es will spielen, beißt, zaubert, braucht fressen und kackt seinen Käfig voll. Das Spiel teilt sich dabei in eine Workerplacement und eine Monsterbedürfnissphase auf, die dann am Ende gewertet wird. In der Workerplacementphase bilden wir verdeckt Gruppen aus unseren Arbeitern und unserem Gold und derjenige mit der größten Gruppe darf auch zuerst agieren, so muss man da schon abwägen mach ich lieber viele Aktionen aber dann evtl. nicht mehr die, die ich machen möchte oder doch lieber weniger, aber kann dann sicher die Felder besetzen, die ich brauche. Denn anders als heutzutage ist das Spiel hart bestrafend, wer es verkackt bekommt ggf. gar nichts. Das hat seinen Reiz, aber kann natürlich auch sehr frustrierend sein. Danach werden die Monster bespaßt, dazu erstellt man einen Kartenpool aus all den Bedürfnissen der eigenen Tiere und weißt die dann einzeln zu. Danach muss alles auch noch befriedigt werden (bei Hunger muss man Essen bezahlen, beim Spielbedürfniss braucht es Spielzeug oder noch übrige Arbeiter, usw.). Ab Runde 2 wird das auch noch bewertet und man kann dafür Punkte erhalten und ab der dritten Runde kann das Monster auch noch verkauft werden.

    Das alles ist so innovativ und ich habe bisher in der Form noch nichts vergleichbares gespielt. Das ist schon beeindruckend und hat sich allein dafür einen Platz in meiner Sammlung gesichert. Aber das Spiel hat auch einige Probleme. Das Workerplacement ist unglaublich bestrafend, die Artefakte sind nicht wirklich in ihrem Nutzen erkenntlich und müssen immer wieder nachgelesen werden und auch das Monster Versorgen ist schon ne echt unübersichtliche Nummer. Für die damalige Zeit ein Novum, heute würde man das eine oder andere sicherlich streamlinen.

    Trotzdem nen tolles Spiel bei dem das Thema jederzeit spürbar ist.

    Positiv
    Negativ
    • Tamagotchi Feeling
    • Veraltetes aber immer noch witziges Artwork
    • Innovative Mechaniken


    • Bestrafendes Workerplacement
    • Streamline bedürftig
    • Kann schnell unübersichtlich werden



  • Generell sehr langes Spiel

    Dem möchte ich bei Andromedas Edge mal leicht widersprechen. Es ist wohl so ein Arche Nova Effekt - das Spiel wird enorm schneller wenn die Spieler es kennen. Es ist absolut kein Problem das Spiel mit 4 Spielern in ca. 2 Stunden zu spielen. Selbst mit neuen Spielern dabei wird es enorm schneller da das Tempo ja von dem abhängt der das Ende auf der Siegpunktleiste triggert. Rückholzüge die 15 Minuten dauern halte ich auch für entweder übertrieben oder Spieler mit extremer AP. Man macht da ja keine komplexen Aktionen, es ist einfach nur ich nehm hier die Ressourcen und da diese, manchmal noch ein Modul oder Leistenschritt. Wenn man Module und Leistenschritte zuerst macht kann der nächste auch schon problemlos weiter spielen während man die Ressourcen zusammen sammelt.

  • Bei mir kamen auch wieder neue Sachen zusammen:

    Bewertung
    1,5/5
    Ausreichend

    Arschkarte
    1 Partie (zu fünft)

    Eine erfreuliche Sache als ich an Weihnachten im Krankenhaus lag. Mein Zimmergenosse hatte zwar kein Interesse zu spielen. Seine Kinder hatten dann aber ein Brettspiel mitgebracht, was wir dann gespielt haben. Bei Arschkarte ist man reihum dran, zieht eine Karte und muss eine Frage beantworten: "Wie lang kann die größte Schlange der Welt werden" "Wie viel Kilo Kartoffeln isst jeder Deutsche im Jahr durchschnittlich". Reihum antwortet man, wer am nächsten an der richtigen Antwort ist bekommt einen Punkt, der am weitesten Weg hat die "Arschkarte". Na ja, super simple Regeln.

    Positiv
    Negativ
    • simple Regeln



    • unkreativ
    • wer als letzes antwortet, hat einen taktischen Vorteil
    • Auswahl an verschiedenen Gebäuden am Anfang etwas erschlagend.



    Bewertung
    4,5/5
    Ausgezeichnet

    Concept: Kids
    4 Partien (zwei zu zweit/ zwei zu dritt)

    Mein Sohn ist jetzt inzwischen 3,5. Rechnet also damit, dass ich diesen Thread in Zukunft mit Kinderspielen fluten werde :D Concept: Kids ist eine super Kinderversion des Originals. Man muss Tiere beschreiben/ erraten, indem man Marker auf verschiedene Eigenschaften legt (z.B. schnell, groß, Fell, braun etc.). War für meinen Sohn noch etwas schwierig, hat aber echt Spaß gemacht und er ist schnell dazu übergegangen eigene Tiere zu erfinden :)

    Positiv
    Negativ
    • Macht auch Erwachsenen Spaß
    • Einfache Regeln, super Hinführung zur großen Version, Piktogramme sind super verständlich
    • Schwierigkeitsgrad kann angepasst werden
    • Verschiedene Spielmodi, kooperativ oder kompetitiv sind möglich



    • Beschränkung auf Tiere



    Bewertung
    3,5/5
    Gut

    Funkelschatz
    2 Partien (zu zweit)

    Rubine verschiedener Farben werden innerhalb eines Stapels von Ringen aufgeschichtet. Jede Runde wählt man (je Spielerzahl) 1-2 Rubinfarben, die man diese Runde sammeln möchte und nimmt dann den obersten Ring weg. Rubine fallen dadurch nach unten/außen und man sammelt die seiner Farbe(n) ein. Sobald der letzte Ring weg ist, gewinnt der mit den meisten Rubinen

    Positiv
    Negativ
    • einfache Regeln und schönes Material
    • schnell gespielt
    • macht auch Erwachsenen (ein paar Runden) Spaß
    • minimale Taktik (welche Rubinfarbe ist gerade oft oben)



    • nicht kooperativ (Frust beim Verlieren möglich)



    Bewertung
    3,5/5
    Gut

    Fische angeln
    1 Partie (zu zweit)

    Man würfelt und versucht dann den Holzfisch passender Farbe mit einer magnetischen Angel aus dem "Becken" zu angeln. Mit 3,5 sind mein Kind aber vermutlich schon fast zu alt dafür.


    Positiv
    Negativ
    • einfache Regeln und schönes Material
    • schnell gespielt
    • Geschicklichkeitsspiel



    • zu simpel, macht Erwachsenen eher keinen Spaß

      Nicht kooperativ, Frustgefahr beim Verlieren.



    Bewertung
    5/5
    Ausgezeichnet

    Aeons End (Wave 7 und 8)
    20 Partien (18 zu zweit 1 zu dritt und 1 zu viert)

    Der Kickstarter mit Wave 7 und 8 von Aeons End kam. Bei diesem Deckbuilder hat mein (ähnlich wie in Dominion) immer nur einen Markt mit einer begrenzte Auswahl von verschiedenen Karten zur Verfügung (9 Stück). Da es aber viele verschiedene Karten gibt, ist jedes Spiel so einzigartig.

    Man spielt gemeinsam gegen einen von Spiel gesteuerten Boss (Erzfeind/ Nemsis). Auch gegen diese spiel es sich sehr unterschiedlich. Jeder ist ein Rissmagier, auch bei diesen hat man eine große Auswahl. Einfach auch nach 200 Partien eines der besten Spiele, dass existiert.

    Positiv
    Negativ
    • Immer knapp und spannend
    • Hoher Wiederspielwert, viele verschiedene Bosse. Komplexität wird aber nicht viel höher (wenige neue Keywords)
    • Funktioniert ohne große Regelanpassungen super mit 2-4
    • Spannende taktische Entscheidungen und Vorplanung erforderlich
    • Es existiert unheimlich Material (Wave 1-8) welches sich frei kombinieren lässt.


    • Artworks könnten etwas besser sein
    • Story ist mies


    Einmal editiert, zuletzt von Dark_Mirror (9. Februar 2025 um 15:40)

  • Dark_Mirror: Concept Kids lief bei uns auch sehr gut, inzwischen ist sie 7 und kann schon das normale Concept. Was noch sehr gut lief/läuft (also uns beiden Spaß macht und nicht nur einem): Dragomino (simpleres, aber gutes Kingdomino, sehr flott), Sags mir Junior (leider out of print glaube ich, aber seeehr beliebt) und deutlich später natürlich Käptn Flip.

    Lieblingsspiele: Go, Arnak, die Weiße Burg, Mischwald, Faraway