Einsteiger Brettspieltag mit "Fremden" - welche Spiele?

  • Wir bekommen am Samstag Besuch von dem Bruder eines sehr guten Freundes mit seiner Frau. Beide würden gerne in die "Welt der Brettspiele" eintauchen. Er ist recht affin und besonders am Fantasy-Setting interessiert; bei ihr sind wir uns nicht so sicher (ihr Mann eingeschlossen), Sie wünscht sich zum Einstieg aber etwas gerne etwas Kooperatives.


    Meine Frau und ich sind Vielspieler und Experten-Spiele-Spieler (yea, eine neue Abkürzung ist gefunden: ESS) und möchten die beiden nicht abschrecken, sondern würden uns wünschen, dass sie am Ende des Tages Lust auf mehr haben.

    Gestern streunerten wir schon an unseren Regalen vorbei und überlegten lange, wie wir die knapp 10 Stunden spielerisch gestalten können. Hier mal unsere Gedanken:


    Also Starter vielleicht etwas Kleines, wie Las Vegas, Codenames, der Sheriff of Nottingham? Wir vier kennen uns vier bisher auch nur von einem Geburtstag und dachte, dass ein interaktives Spiel zum Kennenlernen vielleicht genau das Richtige sei.


    Anschließend wünschen sich beide schon etwas "Großes" auf den Tisch. Unsere Überlegungen:


    - Zombicide Black Plague - damit wäre er fein, weil Fantasy-Setting und Sie, weil kooperativ. Das Spiel ist ja recht simpel gestrickt, könnte aber vom Aufbau her und von der Masse an Material etwas überfordern.

    - Eldritch oder Arkham Horror - erfüllen eigentlich alle Anforderungen. Aber ist das zu schwer für Anfänger? Überfordern die ganzen Möglichkeiten?

    - Robinson Crusoe - haben wir eine feste Gruppe - aber man könnte die erste Mission ja problemlos noch mal spielen

    - Pandemic Legacy - Wir haben Season 1, aber selber bisher nur ein mal gespielt, ohne Legacy Aspekt.

    - Of Fortune And Glory (ok mein Favorit) - von der Mechanik auch recht einfach, könnte vom Thema aber abschreckend sein inklusive möglicher Sprachbarriere.

    - Die Zwerge (der Favorit meiner Frau) - kann man eigentlich immer gut koop spielen.

    - Isle of Cats - leider nicht kooperativ, könnte aber durch den Mechanismus und die Optik ansprechen.

    - Flügelschlag - können wir schlecht einordnen, für uns nicht mehr als ein 30 Minuten Absacker, aber für Neulinge vielleicht genau das Richtige? Aber eben weder kooperativ, noch "groß"

    - Das Streben nach Glück - macht doch auch nichts falsch und spielt sich gut "runter"


    wie ihr sehr, wird es nach unten auch immer "dünner".

    Oder Hangeln wir uns einfach doch mit kleineren Spielen durch den Tag und zeigen ihnen die Bandbreite der Brettspiele auf? Ein Worker Placer wie Viticulture, ein Deckbuilder a la Klong, dann was zu Puzzeln mit Azul, etwas Abstraktes mit Mysterium, dann noch ein Exit, ein partyspiel mit Men at Work oder Meeple Circus, etc.


    Was sind eure Erfahrungen? Habt ihr Tipps oder weitere Erfahrungen?

    Noch wäre auch Zeit für Neuanschaffungen (ja bitte, bitte :lachwein: )


    Alex

  • Eldritch hat bei uns in so einem Fall ausgezeichnet funktioniert! Black Plague könnte ich mir auch gut vorstellen. Bzgl. Einstiegshürde würde ich mir in beiden Fällen keine Sorgen machen - ich spreche da aus Erfahrung :)

    Beide Coop + Fantasy setting! Wenn vorhanden, könnte man auch Defenders of the Realm oder das recht einfache Elder Sign nehmen.

  • Oder Hangeln wir uns einfach doch mit kleineren Spielen durch den Tag und zeigen ihnen die Bandbreite der Brettspiele auf? Ein Worker Placer wie Viticulture, ein Deckbuilder a la Klong, dann was zu Puzzeln mit Azul, etwas Abstraktes mit Mysterium, dann noch ein Exit, ein partyspiel mit Men at Work oder Meeple Circus, etc.

    Tatsächlich finde ich den Ansatz besser. Lieber keine Spiele mit zu langer Spieldauer und besser mal zwei oder drei Partien eines Spiels hintereinander. Die Probleme beim Regelverständnis würde ich erst einmal nicht unterschätzen. Wenn das dann doch besser geht als gedacht, umso besser.

    Dazu würde ich in deiner Reihe eher von hinten nach vorne gehen ;)

    Bei kooperativen Spielen wie Zombicide ist halt immer die Gefahr, dass ihr spielt und die Gäste nur würfeln. Deswegen bin ich für den Einstieg da nicht so der Fan von. Nicht weil ihr Alpha-Spieler seid oder euch in den Vordergrund drängt, sondern weil bei unsicheren Spielern ihr zum Alpha gedrängt werdet. Und Brettspiele leben ja davon, dass man selbst agiert und nocht nur konsumiert. Bei einem Exit kann aber ja bspw. jeder mitraten, da gibt es keine Regelhürde.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

    Einmal editiert, zuletzt von Sepiroth ()

  • Bei meinen Wenigspielern kamen gut an:

    - Codenames

    - Smash Up

    - Kingdomino

    - Memoarrr!

    - Ganz schön clever, Welcome to..., Noch Mal!, etc....


    Kooperativ:

    - Just One

    - Mysterium

    - Time Stories

    - alles was mit Escape-Room und Krimi zu tun hat

    - Pandemie... für Einsteiger ein sehr gutes Koop

    - Die Zwerge... auch eher für Einsteiger, die auch mit dem Setting was anfangen können

    - Herr der Ringe (Brettspiel).. unser erstes Koop


    Arkham Horror 2nd war das erste "richtige" Koop in der Gruppe und es kam nicht gut an. Viel zu lang und die Regeln waren nicht verinnerlicht.

    Dann lieber sowas wie Aeons End oder Street Masters, die auch zu den Besten gehören, aber für Anfänger mit einem guten Erklärer leichter spielbar sind.


    Was auch gehen könnte, bei uns aber eher durchgefallen ist:

    - Magic Maze

    - Andor

    - The Mind, The Game

    2 Mal editiert, zuletzt von openMfly ()

  • Ich würde Just One, Codenames, Azul, die Zwerge/Pandemie und ein Workerplacement (1-2 Stunden) für den Anfang empfehlen. Immer vorher ankündigen was für eine Art Spiel das ist und ob se es versuchen/spielen wollen.

    Bei einem 2. Termin dann mit was größerem Eldritch, Zombicide, Workerplacement etc. loslegen (beim Termin ausmachen natürlich sagen, dass man jetzt mal was großes spielt, danach was zum Runterkommen) und dann als Absacker Codenames/Just One als Beispiel.


    Grade wenn man neu ins Hobby kommt ist die Regelhürde usw. recht groß. Wir müssen mal überlegen, mit was wir gestartet sind und wo wir inzwischen stehen.

    All time favorites: Brass: Birmingham, Dune: Imperium, Klong!

    3 Mal editiert, zuletzt von R8tzi ()

  • Ich halte ein Zombicide für viel einfacher für nicht Spieler als ein recht abstraktes „Die Zwerge“...


    Bewegen, schießen, Tür offenen, hauen - alles sehr plastisch - hat bisher immer auch mit absoluten nicht-Spielern funktioniert...

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Mysterium ist eine sehr gute Wahl aus meiner Erfahrung, damit konnte ich schon sehr viele Leute die mit Brettspielen nichts anfangen konnten begeistern.

    Ebenso Robinson Crueso, wenn man sich denn als Alphaspieler zurückhalten kann. Das Spiel wirkt immer erst etwas kompliziert ( was es ja auch ist) aber wirklich komplex ist es nicht.

    Beide Spiele sind mmn super Gateway Spiele um Leuten zu zeigen, wie viel Spaß brettspiele machen können und wie faszinierend sie sein können.

    Einmal editiert, zuletzt von Horti ()

  • Ich würde auch den Ansatz von Sepiroth unterstützen, lieber erst vorsichtig loszulegen.

    #JustOne oder #Concept sind in meinen Augen herausragende kooperative Einsteigerspiele mit einer Regelerklärung von je 2-3 Minuten.

    #LegendenVonAndor hast Du nicht im Schrank liegen? Da würde zumindest kooperativ und Fantasy passen.

    Extra kaufen würde ich es vermutlich nicht ( nur, falls noch mal Kinder ins Haus kommen ;)).

    #Flügelschlag könnte vom Anspruch für Nichtspieler schon zu viel sein. Aber das wirst Du bei den Einsteigerspielen vermutlich ja schon merken, wie gedankenschnell und auffassungsfähig Deine Gäste sind.

    Nichts ist schlimmer für Neueinsteiger, wenn sich eine gewisse Hilflosigkeit und Überforderung breitmacht, weil sie das Gefühl haben, nicht mithalten und an die Wand gespielt zu werden.

    Bei den kooperativen Spielen finde ich #PandemicDieSteigendeFlut außerordentlich gelungen, weil in meinen Augen sehr thematisch und ohne den aktuellen Coronabezug ( im Spiel möchte man ja auch ein Stück weit dem Alltag entfliehen).

    #RobinsonCrusoe kann man nehmen, wenn die Gäste auch nach 5 Stunden spielen noch Elan zeigen ....

    #Zombicide würde ich nur auf den Tisch legen, wenn sie es auch gern spielen möchte und nicht nur ihm zuliebe.

    #Codenames kommt nur in Frage, wenn die beiden „schnell im Geiste“ sind. Ich habe Partien mit Anfängern erlebt, die 10 Minuten auf die Begriffe gestarrt haben und dann kam Obst 1.

    Schreib doch bitte über Deine Erfahrungen...

  • Wassn hier los?

    Keiner bisher Mage Knight oder Gaia Project vorgeschlagen?

    Schlafen die alle noch???????

    Anfänger.....


    Natürlich solltet ihr mit eurem Besuch Galaxy Defenders und Planet Apocalypse spielen.

    Oder vielleicht doch Dungeon Degenerates? KDM, oder wenn Zombicide zu leicht ist Deep Madness?

    Statt Busen Memo vielleicht noch El Alamein?

    Und wenn ihr sie mit einem Thema emotional begeistern wollt: This War of Mine.


    Dann kommen sie bestimmt wieder. Bzw. wenn sie wieder kommen, dann habt ihr prima Mitspieler gefunden. :)

    Einmal editiert, zuletzt von openMfly ()

  • Also ich habe öfters gemerkt, dass bei Wenigspielern bei dem dritten Spiel mit neuen Regeln, die man sich merken muss schon langsam der Kopf anfängt zu pulsieren, so dass sich nach dem Spiel erstmal erholt werden muss.


    Für »uns« scheinen die Regeln oft einfach und überschaubar, da wir es gewohnt sind komplexe Regelhefte durchzulesen und zu verstehen, außerdem kennt man die meisten Mechanismen schon aus dem FF.


    Ich finde -anders als openMfly- Andor sehr interessant.

    Alleine durch die Szenarien fängt es sehr einfach an und man kann eine neue Partie spielen, ohne das gleiche nochmal zu spielen (nächste Szenario).

    Außerdem lernt man hier durch das Spielen die Regeln.

    Schöner Koop im Fantasy Setting, würde also passen.


    Schöne einfache Puzzlespiele, die aber auch herausfordernd sein können, finde ich immer einsteigerfreundlich.

    Mein Favorit ist da ganz klar »Overbooked«, weil die Regeln realistische Ansätze haben:

    Im Flugzeug....

    - dürfen Kinder nicht alleine Sitzen

    - Paare am liebsten nebeneinander

    - Einige Passagiere am bevorzugen den Gang, andere das Fenster

    - und Gleichgesinnte natürlich am liebsten in großen Gruppen untereinander.


    Im Endeffekt würde ich es aber nicht von vorne bis hinten Planen.

    Gedanken machen ja - aber den Rest davon abhängig machen, wie der Besuch reagiert und ihn entscheiden lassen:

    Wollt ihr noch eine Runde oder eher was anderes kennenlernen?

    War es zu simpel und ihr wollt was anspruchsvolleres?

    Mögt ihr vielleicht auch mal ein konfrontatives Spiel?

    Wir war die Länge des Spiels?


    Etc.pp. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Tesigma ()

  • Ich hatte erst letztes Wochenende das Vergnügen, einen Spieleabend mit einer zwar interessierten, aber noch wenig spieleerfahrenen Familie mit zwei Jungs (10 und 14) sowie zweier Aupairs zu organisieren. Die Sprachbarriere (spanisch und englisch) schloss schon mal alle Spiele aus, die viel hidden Information haben. Außerdem mussten die Spiele mit 6 bis 7 Spielern funktionieren.


    Ich habe mich für folgende Spiele entschieden:


    Zum Auftakt eine Runde #Tiefseeabenteuer. Das einfache Würfelspiel ist ein guter Einstieg und es gibt jedes Mal ein großes AHA! wenn die Spieler realisieren, wie knapp der Sauerstoffvorrat wirklich ist.


    Anschließend drei Runden #Werwörter. Grenzwertig, weil eines der Aupairs noch sehr schlecht deutsch spricht und liest. Hat aber trotzdem gut funktioniert, das sie zweimal Werwolf war und damit gar nicht wissen brauchte, was für ein Wort gesucht war.


    Dann habe ich #TransEuropa auf den Tisch gebracht, das ebenfalls sehr gut funktioniert hat, aber alle schon deutlich gefordert hat. Man darf nie vergessen, dass "Normalos" abstrakte Spielkonzepte erst einmal verarbeiten und verstehen müssen, um sie dann sinnvoll umsetzen zu können.


    Zur Auflockerung dann zwei Runden #Bluff. Ein Klassiker, den ich in großen Runden immer wieder gerne auf den Tisch bringe und auch selber sehr gerne spiele. Das Spiel weckt Emotionen und das ist genau das, was ich mir von Spielen am meisten wünsche!


    Der Abend wurde später und die Spiele einfacher. #TexasShowdown nur eine Runde, um die Kartenspieler anzufixen. Und mit #FaceCards und #KrasseKacke die Runde dann gegen 1 Uhr nachts geschlossen.


    Mein Fazit: für neue Runden können die ersten Spiele nicht einfach genug sein, daher fällt meine Wahl fast immer auf altbewährte Klassiker mit sehr geringer Einstiegshürde. Weitere Beispiel dafür sind #CantStop, #EinfachGenial oder #GeschenktIstNochZuTeuer. Mit etwas Erfahrung dann vielleicht #CamelCup, #Azul oder #Siedler von Catan.

  • Maximal zwei verschiedene Spiele an einem Tag und das Neue mehrmals spielen. Erklärzeit kurz halten. Eine Auswahl aus verschiedenen Genres geben. An bekannte Spiele anknüpfen. Nichtspielzeiten entspannt einplanen und Spaß haben. Nicht zu viel vornehmen.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Ich finde -anders als openMfly- Andor sehr interessant.

    Alleine durch die Szenarien fängt es sehr einfach an und man kann eine neue Partie spielen, ohne das gleiche nochmal zu spielen (nächste Szenario).

    Außerdem lernt man hier durch das Spielen die Regeln.

    Schöner Koop im Fantasy Setting, würde also passen.

    Das war missverständlich. Andor war für diese Gruppe nichts.

    Ich habe Andor I und Andor II mit den Erweiterungen durchgespielt. Wenn ich mich richtig erinnere, war es für mich alleine das zweites Koop zwischen HdR und Arkham. Am Anfang macht es auch viel Spaß. Aber nur, wenn man mit den "unthematischen" Elementen des Spiels klar kommt. Dem ganzen "Durchrechnen" und z.B. der Tatsache, dass es teilweise besser ist, Feinde in die Burg laufen zu lassen.

  • Unser „Begrüßungsspiel“ für Neulinge in unserer Brettspielrunde ist in der Regel Funkenschlag. Leichte zugängliche Regeln, schöne Tiefe und auch für mehr Spieler als 4 geeignet. Bis jetzt ist es nie schiefgegangen. :)

  • Je nach Tagesform und -zeit aber auch abhängig vom Regelumfang, Details usw. hätte ich selbst als eingefleischter Brettspieler nicht mal zwingend Lust, einen Haufen neuer Spiele hintereinander weg lernen zu müssen ^^.


    Daher lieber es etwas langsam angehen lassen und abhängig vom Feedback dann weiter schauen.

    Ihr besitzt doch Planet Apoclaypse, oder? Regeln schnell erklärt, kooperativ und Fantasysetting im weitesten Sinne;)

  • Ich würde zu Skull King (zuerst mit den Wizard Regeln), King of Tokyo (Kniffel kennt fasst jeder), Dixit und kooperativ zu Hanami raten. Aber ich würde auch lieber zu wenigen Spiele (vielleicht gar nur eins) raten, aber das dann, wenn es allen Spaß macht, lieber öfters hintereinander spielen.


    Die im Startbeitrag geposteten Spiele halte ich, soweit ich sie kenne, für Anfänger allesamt für ungeeignet, vielleicht noch geht Mysterium.

  • Ein Worker Placer wie Viticulture, ein Deckbuilder a la Klong, dann was zu Puzzeln mit Azul, etwas Abstraktes mit Mysterium, dann noch ein Exit, ein partyspiel mit Men at Work oder Meeple Circus, etc

    Nimm nicht alle, aber die sollten alle gut funktionieren. :sonne:


    Also ... meiner Erfahrung nach ist bei wirklich Interessierten die Spieldauer oft die größere Hürde als die Regel - so lange man es nicht übertreibt. Trotzdem Finger weg von der Expertenspielen. Flügelschlag, Viticulture, Klong, Eldritch oder Zombicide sollten aber alle okay sein. Azul und Pandemie sowieso.

    Bei kooperativ unterstütze ich den Vorschlag deiner Frau für Die Zwerge. (Ist doch eh ein aufgemotztes Fantasy Pandemie. )

    Ansonsten musst halt die Gruppe etwas lesen. Ist ein Spiel überfordernd brecht lieber an und macht ne Pause. Kam das Spiel gut an, spielt es gleich nochmal.

    Und such Titel aus, die auch euch begeistern können.

    Und macht auch Probe-Runden, lasst die die ersten beiden Züge probieren und startet dann neu. (Das gibt Sicherheit. Wenig-Spieler zum sich mit den Regeln am Anfang auch deshalb schwerer, weil ihnen das Vorstellungsvermögen für den Rundenablauf fehlt)


    Bei mir haben diesbezüglich übrigens folgende Spiele am besten funktioniert:

    • King Domino
    • 7 Wonders (mit Proberunde)
    • Small World
    • Parks (von den Regeln okay, vielleicht etwas zu lang)
    • Und Anna Koop das Grimoire des Wahnsinns
  • Ich würde bei einem so langen Tag für Zwischendurch unbedingt ein Holzgeschicklichkeitsspiel zum Auflockern, Gehirn frei pusten und Spaß haben einplanen.

    Macht ein Klask-Turnier, oder Crokinole, Tumblin Dice, Le Passe-Trappé, Set & Match oder was ihr sonst so da habt.

  • Gerade zum Auflockern zwischendrin passt auch Menara gut - kooperativ und Geschick :) Das ging bisher immer gut bei Einsteigern. Oder halt zum Durchatmen und als Filler ne Partie Kneipenquiz.


    Wenn ich mich recht entsinne habt ihr es glaub schon nicht mehr, Aeons End hielte ich auch für gut machbar - kooperativ, passendes Setting, schnell erklärt. War aber glaub nix für euch, gelle...


    Ghost Stories (oder eben Last Bastion, das soll ja eh einstiegsfreundlicher sein) wäre eine Idee, im Kern ist das simpel. Kann aber bös frustrieren.


    Überfordert sie nicht - "was großes" ist für Neulinge was anderes als für "uns" eingefleischte Hasen ;)

  • Nichtspieler sind aus meinen Erfahrungen die Spielmechanismen total egal, weil die kennen die meisten davon sowieso nicht, könnte man meinen. Stimmt aber nicht. Denn würfeln und mit seiner Figur ziehen kennt man von Mensch Ärgere Dich nicht & Co. Auf der Hand etwas sammeln und kombiniert ausspielen kennt man von diversen Standardkartenspielen. Deshalb auch mit keinem zu aussergewöhnlichen Mechanismus starten, der verwirren kann.


    Mein "bestes" Negativbeispiel ist da Euphoria. Die Wenigstspieler kamen mit der Idee, dass man Würfel einsetzt und dann auch noch selbst bestimmt, wann und wieviele davon man zurückholt und dann auch noch von Mitspielern verdrängt werden kann, was aber gut ist, so gar nicht klar. Wir mussten die Partie nach etlichen Frustmomenten dann abbrechen. Eigentlich ein total einfaches Spiel für uns Experten, aber wer weder eine bekannte sondern eine selbstbestimmte Rundenstruktur hat und dazu noch total ungewohnte Verwendung von bekannten Spielmaterialen, kann ins Schleudern kommen. Andere Spiele mit einer festen Rundenstruktur haben da hingegen problemlos funktioniert und Spass gemacht.


    Deshalb nach Lieblingsspielen und Themen fragen und da dann spontan anknüpfen. Wenn beim allerersten Spiel die Erklärung und der Aufbau länger als 10 Minuten dauert, dann kann etwas gehörig schieflaufen. Überforderung, die man selbst nicht erkennt, ist blöd. Lieber mit einem kurzen interaktiven Spiel starten, weil da merkt man als Experte dann schon recht schnell, wie spielaffin der Einzelne ist und kann dann entweder lieber auf diesem Komplexitätsgrad bleiben oder steigern, wenn der Wunsch geäussert wird.


    Macht aber keine Wissenschaft daraus, weil am Ende soll es ein vergünglicher Tag werden und da sind die Spiele eh nur Beiwerk.

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    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Ich würde mir vor allem nicht zu viel vornehmen. Ich hatte schon genug Leute "zum Brettspielen" da, die nach einer lockeren Runde irgendwas eigentlich genug hatten und lieber quatschen oder sich die Wohnung ansehen wollten.

  • Vorsicht bei der Themenwahl - oft unterschätzt, kann aber sehr schnell der Killer sein.


    Meine Frau mag zb kein Horror, dann fallen schon viele im Eingangspost erwähnten Spiele direkt raus...


    Investiert wenn möglich die Zeit in einen Anruf um den Setting Geschmack abzuklären.

  • oder sich die Wohnung ansehen wollten.

    Lohnt sich das denn? Gab es mal Fotos in „Schöner wohnen“? Auch gucken will...^^

    Ich würde sagen nein. (Ich räume nur Zeug hin und her, wenn ein neues Spiel Platz braucht. Ordnung kann man das nicht nennen. 8o) Ich weiß auch gar nicht wie man darauf kommt.

  • Bis hier hin schon mal danke für eure zahlreichen Antworten. Ich mag, dass sehr unterschiedliche Ideen und Erfahrungen geteilt wurden.

    Das Problem, welches wir alle hier natürlich haben ist, dass viele für uns einfach einzustufende Spiele für andere Anfänger schon eine echte Hürde darstellen können. Es gibt nicht Schlimmeres als wenn nach so einem Tag die Gäste sagen "danke, aber das wird nicht unser Hobby". So versuchen wir den Tag so großartig wie möglich zu gestalten - dabei kann auch der Ansatz "keep it simple" genau der Richtige sein.


    Wir werden heute Abend noch mal alle eure Kommentare genau durchleuchten und die Spiele einzeln bewerten. Interessanterweise habt ihr, auch zusätzlich zu den von mir genannten, viele weitere Spiele genannt, die wir auch haben, aber bisher nicht auf dem Schirm hatten - Menara z.B.., das steht hier noch eingeschweißt ;)

    Die Idee zwischendurch etwas Haptisches einzubauen finde ich auch auf Anhieb gut; kann das doch alles noch mal etwas auflockern.


    So oder so: Ich werde Sonntag oder Montag berichten, wie der Tag verlaufen ist und was auf den Tisch kam :) Vielleicht ja doch Dungeon Degenerates so ganz spontan

  • Alles schon genannt, aber in der Konstellation an kooperativem Kram fände ich

    • Pandemie
    • Die Legenden von Andor
    • Last Bastion

    recht empfehlenswert.


    Ebenfalls nicht so schlecht: evtl. Flash Point, ist natürlich kein Fantasy.


    Von Arkham/eldritch Horror würde ich abraten, und zwar hauptsächlich aufgrund der Dauer. Wenn es nicht gefällt, muss man abbrechen oder sitzt ziemlich lange an einem Spiel, dass nicht gefällt.

  • Wie schon von den Vorschreiberlingen erwähnt, mein Rat wäre auch:

    • Lieber einfacher als nötig als zu schwer, insbesondere zum Einstieg. Es gibt einfache Spiele, die auch vielen Expertenspielern Spaß machen - damit ist man auf der sicheren Seite ohne etwas zu verlieren. Spieler direkt im ersten Spiel zu verlieren wäre dagegen worstcase.
    • Das erste Spiel am besten auch danach ausrichten, was schon bekannt ist. Was einfach ist, schwankt durchaus stark. Wer keine Brettspiele, aber klassische Kartenspiele wie Skat oder Schafkopf spielt, für den sind auch komplexere Stichspiele gewöhnlich kein Problem - im Gegenteil, der ist schnell ein ernstzunehmender Gegner. Mit Kartenspielern spiele ich gern #Skullking. Wem man dagegen Konzepte wie Stiche und das Farbe bedienen noch erklären muss, mit dem beginnt man vielleicht lieber mit einem einfachen Kartenspiel wie #6nimmt. Mit Spielern, die Siedler von Catan schon kennen und spielen, spiele ich gern #7Wonders. Wer Risiko kennt und (noch) mag, dem wird vermutlich ein #Smallworld keine Probleme sondern Freude machen. Sehr einfach und trotzdem mit Witz, für wirklich Nichtspieler, wären neben den einfachsten Kartenspielen dann abstrakte Spiele wie #Kingdomino oder #Blokus. Insbesondere letzteres ist wirklich superschnell erklärt.
    • Ein mögliches zweites Spiel dann am besten anhängig von der ersten Partie machen. Wie leicht wurden Regeln gelernt, wie fokussiert wurde gespielt, wie sehr gegrübelt, wie mit leichterer Konfrontation umgegangen... Den Schritt nach oben kann man tendeziell auch wieder kleiner machen als nötig. Klar gibt es auch Nicht- bis Wenispieler, die auch direkt gut ein Expertenspiel packen würde - erfahrungsgemäß verjagt man diese aber mit einem guten, etwas einfacheren Spiel auch noch nicht und kann den Expertenklopper dann immer noch beim nächsten mal auf den Tisch bringen.
    • Generell vom Umfang nicht übertreiben. Sich in neue Spiele hereindenken ist anstregend. Nicht spät noch den heftigsten Titel auf den Tisch bringen. Pausen für Essen, Kaffee, Gespräche sollte da bei längeren Runden auch sein. Wenn man am Ende 2-3 neue Spiele kenngelernt hat ist das ja eh schon viel und man kann darauf aufbauen.
  • Wo SpaceTrucker gerade Stichspiele erwähnt: wenn Stichspiele passen, dann würde ich persönlich noch das diesjährige Kennerspiel empfehlen: Die Crew (bin gerade überrascht, dass das noch nicht genannt wurde.

    Ich finde es bei The Crew schwierig, ein Ende zu finden. Wann hört man wieder auf? Manche haben schon genug, andere wollen noch weiter: Die unterschiedliche Meinung übers Weiterspielen macht dann im schlimmsten Fall dicke Luft... Vielleicht vorher festlegen, dann könnte das tatsächlich klappen. Aber im Grunde sollte man mE etwas aus der Spieleauswahl des Beitragsstarters wählen, wenn man wirklich sinnvolle Tipps geben will.

    wartet derzeit auf: Zombicide 2nd Edition, Masters of the Night, Zombicide Comics, Twilight Imperium 4 Erweiterung, Insel der Katzen, Kill Doctor Lucky, Etherfields, Tapestry, Tainted Grail Wave 2, Resident Evil 3, Momiji, SHEOL, ISS Vanguard, Human Punishment - The Beginning. :saint:

  • Als Legespiel empfehle ich Cacao. Die ersten Runden sind meistens noch mit Fragezeichen versehen, aber viele kommen doch schnell rein. Und das Spiel ist kurz genug, so dass man es gleich nochmals spielen kann und man nun weiß, um was es geht.

    Als drittes oder viertes Spiel könnte auch Love Letter oder Bohnanza gut gehen. Bei Love Letter habe ich die Erfahrung gemacht, dass die vielen Informationen (Wert der Karte, Kartentext und Anzahl der Karten im Spiel) Neulinge erst Mal schnell überfordern kann.


    Empfehlungen wie Last Bastion kann ich dagegen ehrlich gesagt nicht nachvollziehen für Einsteiger.

  • KDM, oder wenn Zombicide zu leicht ist Deep Madness?

    Fantasy und Kooperation, da liegt man mit #KingdomDeathMonster in jedem Fall richtig ... bitte nur vorher klarstellen: Man spielt nicht "seinen" Charakter, sondern die Siedlung der Überlebenden insgesamt ... wie oft ich da schon elementare Missverständnisse aufklären musste ... :lachwein: