Geschichten weiterknüpfen (PnP-Anreize)

  • Hallo zusammen,


    ich gehe fest davon aus, dass die meisten User hier im Forum auch unglaublich kreativ und fantasievoll sind.


    Das möchte ich einmal herausfinden und würde mich freuen, wenn viele Leute mitmachen. Eventuell kommt es auch gar nicht gut an und wir lassen es :lachwein:


    Ich spiele regelmäßig mit Freunden ein Rollenspiel und ich mache den Spielleiter, weil es mir so unglaublich viel Spaß macht neue Geschichten entstehen zu lassen.


    Im Moment spielen wir unsere erste Kampagne und haben Akt 1 bereits abgeschlossen (wenn den Akt 1 jemand interessiert, poste ich diesen natürlich auch gerne)


    Im Grunde möchte ich von euch folgendes: Ich schreibe gerade die Geschichte weiter und würde gerne wissen, wie ihr diese weiterführen würdet. Es muss nicht unglaublich detailliert sein, außer jemand möchte es, dann lese ich es sehr gerne.


    Kleine Zusammenfassung zu Akt 1: Es wurde ein Ritual durchgeführt und ein Urahnen-Ritter wurde beschworen (durch das Blut eines Prinzen), außerdem wurde ein legendäres Schwert (Weltenbrecher) geschmiedet. Dieses Schwert wurde von unserer Gruppe mitgenommen, allerdings bevor es fertig geschmiedet wurde. Dieser Urahnen-Ritter ist dann mit schwarzen Paladinen verschwunden.


    Hier die Geschichte, wie es weitergehen sollte/könnte


    Akt 2: Die Suche


    Die Spieler machen sich auf den Weg zu einem alten Paladinfort, dort treffen sie einen alten, weißen Paladin namens Glendir. Dieser erwartet die Spieler bereits und ist zutiefst erschüttert über die Geschehnisse. Er erkennt auch das Schwert Weltenbrecher und mahnt die Spieler zur Vorsicht: "Wenn der Urahnen-Ritter das Schwert bekommt, wird es das Trion (das Land) wie wir es kennen nicht mehr existieren".

    Glendir kennt einen Zwerg hier im Ghalgrat-Gebirge, der Weltenbrecher vollständig schmieden kann und seine wahre Stärke zum Vorschein bringen kann.

    Natürlichen machen die Spieler sich sofort auf den Weg und Treffen auf die große Schmiede von Alrik, dem größten Schmied in der Geschichte von Trion. Alrik ist ein stämmiger und hilfsbereiter Zwerg, auch wenn er immer etwas zu meckern hat. Er begrüßt die Spieler und sobald er die Absicht dieser erfährt wird er folgendes sagen: "Es wäre mir eine Ehre, dieses legendäre Schwert zu vollenden". Er macht eine Pause und schaut auf den Boden und spricht in einer bedrückten Stimme weiter: "Aber ich kann euch nicht helfen" ....


    Und jetzt würde ich mich freuen, wenn ihr mir eure kreativen Vorschläge schickt und die Geschichte weiterschreibt. Eventuell übernehme ich ein paar Sachen davon in meine Rollenspielrunde.


    Danke fürs lesen und mitmachen


    Viele Grüße


    Simon

    The Tiger and the Lion may be more powerful ... but the Wolf doesn´t perform in the circus.

    Regelmäßig kann man mir beim Datteln zuschauen twitch.tv/imaginewolfi

  • Mir fehlen da son paar wichtige Details. Welche Motivation hat die Gruppe? Warum wollen sie das Schwert überhaupt "fertig" schmieden? Was ist "fertig" bzw was fehlt genau?


    Ich würde immer versuchen die Eigenmotivation der Spieler zu steigern, dann kommen die Spieler vlt. selbst auf Ideen wie die Geschichte weiter geht. Da ist natürlich vorausgesetzt das du das kein totales Railroad Abenteuer willst.

    Einmal editiert, zuletzt von gandrasch ()

  • Mir fehlen da son paar wichtige Details. Welche Motivation hat die Gruppe? Warum wollen sie das Schwert überhaupt "fertig" schmieden? Was ist "fertig" bzw was fehlt genau?


    Ich würde immer versuchen die Eigenmotivation der Spieler zu steigern, dann kommen die Spieler vlt. selbst auf Ideen wie die Geschichte weiter geht. Da ist natürlich vorausgesetzt das du das kein totales Railroad Abenteuer willst

    Die Motivation ist doch relativ klar: Das Schwert ist Legendär ... das ist wie bei Computerspielen. Wer will nicht ein fertiges legendäres Schwert haben?

    Natürlich ist es stärker und hat besondere Effekte, sollte es fertiggestellt werden.

    Was fehlt: Die Klinge ist nicht vollständig geschmiedet worden.


    Eigenmotivation ist ja auch da: Ein durch ein Ritual beschworener Ritter ist geflohen und die schwarzen Paladine, welche das Ritual durchgeführt haben haben fast eine ganze Stadt ausgelöscht.

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  • Er erkennt auch das Schwert Weltenbrecher und mahnt die Spieler zur Vorsicht: "Wenn der Urahnen-Ritter das Schwert bekommt, wird es das Trion (das Land) wie wir es kennen nicht mehr existieren".

    Deswegen sollte der Typ die Helden erstmal auf die Probe stellen ob er sich überhaupt bereit erklärt ihnen weiterzuhelfen. Das kann ein Auftrag sein aus dem Teich der Wahrheit einen ganz besonderen Fisch zu angeln der sich nur dann zeigt, wenn die Absichten des Anglers wahr und ehrwürdig sind... oder die actionreichere aber langweiligere Variante eines Gottesurteils oder eines Wettkampfs...


    Wenn die PCs sich als würdig erwiesen haben dann hilft er ihnen und nennt ihnen den Namen des Zwergs. Den zu finden is dann aber auch eher wieder eine SChnitzeljagd, irgendwelchen Gerüchten hinterherjagen.


    Der Zwerg hilft Ihnen dann unter der Prämisse mitkommen und helfen zu dürfen. Denn er will eigentlich im Moment des Triumphes irgendein Amulett, HAndschuhe whatever vom schwarzen Paladin an sich nehmen, denn das ist der eigentliche Gegenstand der Macht und er will damit sich an seiner Sippe rächen, die ihn verstoßen hat und so wird er zum nächsten Bösewicht, den die Helden besiegen wollen/müssen.


    Das ganze kann sich natürlich auch zu einem großen Komplott im Hintergrund entwickeln indem der Zwerg zum neuen Strippenzieher wird, was in der Zukunft so langsam immer mehr klar wird, bis er sich als das große Übel zu erkennen gibt.


    ...und nächste Woche bei Gute Trions Schlechte Trions...

    geekeriki.tv

    YouTube.com/geekeriki

  • Sein Hammer ist weg. Es ist ein besonderer Hammer, denn nur mit diesem Hammer besitzt er die Kraft, derartige Artefakte zu schmieden. Der Hammer könnte gestohlen worden sein. Oder verloren gegangen bei einem Gelage - Zwerge sollen dem Genuss berauschender Getränke ja nicht abgeneigt sein.

    In beiden Fällen könnte der Hammer nun (gestohlen oder verloren) in den Händen einer Bande (Orks, Kobolde, Pixies, Gnolle .....) sein, die es z.B. in einem Dungeon zu verfolgen gilt ...

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Mir fehlen da auch Infos. Wer genau hat den Paladin beschworen und warum? Wie hängt das mit dem Schwert zusammen? Bisher klingt das wie zwei verschiedene Geschichten. Ich schreibe daher noch nicht direkt weiter. Nur erstmal grob.


    Bei mir wäre der Zwerg, vielleicht aber auch schon der weiße Paladin, böse oder besäße eine starke Eigenmotivation. Ich mag lebendige NPCs, die ihre eigenen Wünsche haben und keine Handlanger der SCs sind. Das heißt falsche Fährten, Plottwists oder zumindest unterschiedliche Fraktionen. Das bedeutet Hinweise, weiter NPCs, die eben Hintergründe der "Fraktionen" und Motivationen offenlegen. Klassisch ist das in Shadowrun, wo jeder Runner erstmal Beinarbeit erledigt, um herrauszufinden, wer der Auftraggeber und das Ziel also ist. Das ist mittlerweile in jedem unserer System so, nicht nur in Shadowrun.


    Am Besten finde ich es, wenn alle NPCs eher grau statt schwarz/weiß sind und die SCs dann entscheiden, wie die Farbnuancen sich wo abdunkeln.


    Der weiße Paladin will also vielleicht das Schwert durch die SCs erschaffen, weil er so hofft, damit den beschworenen Paladin töten zu können. Bzw. die Helden das können. Das muss passieren, weil der beschworene Paladin sein Stiefbruder ist, den er eigenständig getötet hat und sein dunkles Geheimnis kennt.


    Der Zwerg braucht noch ein bestimmtes Erz für den Schmiedeprozess, was gar nicht stimmt, denn das Erz verwandelt das Schwert in ein damonisches Schwert. Das Schwert aus der Prophezeihung dessen geheimen Kult der Zwerg angehört.


    Das sind jetzt nur Beispiele aus der Hüfte geschossen. Kurzum, NPCs sollten nicht nur Wegweiser einer Queste sein, sondern eine eigene Motivation besitzen.

  • Was macht man mit einem fertigen legendären Schwert? Was genau macht das Schwert legendär?

    Allein daraus könnte man ja schon ne super Story bilden. Der Zwerg kann das Schwert nicht weiter verarbeiten, weil er den Schmiedehammer der Nymphen oder whatever braucht, um das heilige Stahl zu schmieden.

    Für mich persönlich ist das alles etwas oberflächlich, aber wenns den Spielern reicht und Spaß macht und motiviert, dann bleib doch einfach bei so einer etwas seichteren Handlung. Zwischendrin einfach immer mal wieder Begegnungen mit dem schwarzen Paladin oder seinen Handlangern einbauen und schon hast du eine HdR light Story die motiviert.

  • ...er bekam Tage zuvor unschönen Besuch einer unerkennbaren Person um schwarzen Kapuzenmantel und mahnte den Zwerg es nicht fertig zu schmieden, da sonst ein Fluch auferlegt würde...nun gilt es diese Person ausfindig zu machen... usw.

  • Erstmal Danke für die ersten Antworten, da sind schon ein paar gute Sachen dabei.


    Mir geht es im Prinzip gar nicht um die Geschichte, ich wollte eure eigene Kreativität etwas in Gang setzen und ein paar tolle Geschichten hören.

    Da aber so vielen der Hintergrund fehlt, werde ich hier jetzt kurz den ersten Teil dieser Kampagne genaue erläutern.


    Die Spieler waren zufälligerweise in einer Stadt (Magonza) auf dem Durchmarsch. Sie haben Rast gemacht und Vorräte für die Weiterreise besorgt.

    Überall in der Stadt gab es Flugzettel die ein großes Ritterturnier am nächsten Tag angekündigt haben und die Spieler entschieden sich, dort hinzugehen.

    Außerdem wurde die Ankunft des mysteriösen schwarzen Ritters erwartet und alle waren sehr gespannt. Die Spieler halfen auch einem adligen, der ihnen einen guten Platz bei den Ritterspielen besorgte.

    Das Turnier war am laufen und unser Zwerg hat sich sogar für das Turnier eingeschrieben und einen Zweikampf gewonnen, das große Highlight des Tages war das Tjosten (Lanzenstechen), hier schafften es der mysteriöse schwarze Ritter und der Sohn des Stadtoberhaupts in den finalen Kampf. Die Nüstern der Pferde weiteten sich und sie preschten im vollen Gallopp aufeinander zu, die Lanze des schwarzen Ritters traf den Sohn, berstet allerdings nicht wie davor sondern stieß ihn vom Pferd und er blieb regungslos liegen. Die Leute in der Arena bekamen Panik und schrien, doch nicht vor entsetzen sondern vor Angst. Überall in der Arena tauchten nun schwarze Paladine auf und töteten die Stadtwache sowie Bewohner der Stadt Magonza.

    Unsere Spieler retteten sich schnell aus der Arena, konnten aber noch einen Paladin mit sich nehmen.

    Die Spieler flohen in Richtung nächster größeren Stadt und hielten einen Händler auf, welcher in Richtung Magonza unterwegs ist. Er erzählte ihnen, dass eine große Menge Kohle und besondere Metalle von Magonza bestellt worden sind.

    Als die Spieler in der nächsten Stadt angekommen sind (ca. 1 Fußmarsch von Magonza) wurden sie sofort geholt und haben mit einem alten Mann geredet, der als Berater in der Stadt tätig ist. Dieser kennt ein Buch mit einer Legende und las diese vor: "Das Blut des Nachkommen wird aufsteigen und den Ritter befreien, er wird mit Weltenbrecher das Ende verkünden"

    Der Berater sagt den Spielern, dass die Legende sich um einen guten und ehrwürdigen Ritter dreht, der Magonza zum Aufstieg verhalf und das große Ritterturnier damals ins leben gerufen hat. Seine Grabkammer ist im Keller des Burgfrieds in der Stadt.


    Die schwarzen Paladine waren früher eine Organisation von Soldaten, die für Trion gekämpft haben. Allerdings wurden diese hintergangen.

    Bei einer wichtigen Schlacht wollten die Paladine wieder helfen, allerdings haben die Herrscher von Trion ihre Armeen zurückgezogen, da sie diesen Kampf als Aussichtslos angesehen haben.

    Laut den Geschichtsbüchern sind damals alle Paladine gestorben ... dem ist wohl nicht so.

    Und jetzt wollen die schwarzen Paladine ihre Rache.


    Also wer beschwört den Urahnen-Ritter: Die schwarzen Paladine

    Wieso machen die das: Sie wollen seine unglaubliche Macht nutzen um ihre Rache zu bekommen

    Was hat das Schwert damit zu tun: Man kann es sich so vorstellen, Thor ist ohne Hammer sehr stark, aber mit Hammer unbesiegbar.


    Der weiße Paladine ist kein Werkzeug, er ist die Antwort auf die Fragen der SC.

    In meinem Fall wäre er der gute Paladin, also das was die Paladine schon immer waren. Er ist rein und ohne böse Absichten.

    Was macht man mit einem fertigen legendären Schwert? Was genau macht das Schwert legendär?

    Orks einen Kopf kürzer machen z.B.

    das Schwert ist Legendär, weil es einer Legende entspringt. Was es kann, müssen die SC ersteinmal herausfinden.

    Für mich persönlich ist das alles etwas oberflächlich, aber wenns den Spielern reicht und Spaß macht und motiviert, dann bleib doch einfach bei so einer etwas seichteren Handlung. Zwischendrin einfach immer mal wieder Begegnungen mit dem schwarzen Paladin oder seinen Handlangern einbauen und schon hast du eine HdR light Story die motiviert.

    Was findest du daran zu oberflächlich? Ich würde wirklich gerne eine tiefere Geschichte erzählen, weil Ideen hätte ich genug. Ich müsste diese nur richtig weiterbauen.

    The Tiger and the Lion may be more powerful ... but the Wolf doesn´t perform in the circus.

    Regelmäßig kann man mir beim Datteln zuschauen twitch.tv/imaginewolfi

  • Für mich persönlich ist das alles etwas oberflächlich, aber wenns den Spielern reicht und Spaß macht und motiviert, dann bleib doch einfach bei so einer etwas seichteren Handlung. Zwischendrin einfach immer mal wieder Begegnungen mit dem schwarzen Paladin oder seinen Handlangern einbauen und schon hast du eine HdR light Story die motiviert.

    Was findest du daran zu oberflächlich? Ich würde wirklich gerne eine tiefere Geschichte erzählen, weil Ideen hätte ich genug. Ich müsste diese nur richtig weiterbauen.

    Wenn ich hier einspringen darf ;) Tiefer bedeutet für mich das, was ich geschrieben habe. Ich finde Geschichten, wo man von weitem die Gesinnung von NPCs riechen kann, eher langweilig. Ich ziehe da einmal den Vergleich zu Filmen oder Serien. Was haut einen um? Natürlich der Twist, die überraschende Wendung, der Charakter der sich innerhalb einer Zeitspanne verändert ect. pp.

    Die zweite Sache ist die Wahl und die moralische Zwickmühle. Ich liebe Videospiele, wo ich mich bei unterschiedlichen Fraktionen verdingen kann. Wo ein Partymitglied durch andere Entscheidungen zum Endgegner mutiert. Wo durch mehr Hintergrundinformationen im Laufe einer Kampagne ein Weg verlassen wird.

    Darum ist meine Vorgehensweise beim Schreiben von Abenteuern weniger eine feste Geschichte oder sagen wir eher viele mögliche Geschichten. Ich habe Meilensteine aus Orten, NPCs und baue dahinter ein Konstrukt aus Gesinnung, Motivation, Hintergrund und Ziele. Das dazwischen füllen die Spieler. So war es bei mir in Splittermond z.B. einmal so, das am Ende der ursprüngliche Auftraggeber angegriffen wurde. War er böse angelegt? Nein, eher ein Konkurrent, verlassener Liebhaber und ehrgeizig. Die Spieler entschieden im Laufe der Kampagne, das das Problem nicht der Konkurrent war, nicht der verschrobene Magier und schon gar nicht das Artefakt, wo eine Seele drin gefangen war, sondern das der Auftraggeber ein Störenfried war. War das geplant, nur bedingt. Und das macht es für mich als Spielleiter auch spannend, weil es mich interessiert, wie die Geschichte ausgeht.