Descent - Legends of the Dark

  • Ich persönlich finde es besser, da eine große, teurere Erweiterung zu haben in der vorerst alles drinnen ist, als gefühlt hunderte von kleinen Erweiterungen wie bei den Vorgängern.

    Von daher begrüße ich die Preispolitik von FFG/Asmodee bei der neuen Version, insbesondere wenn man alles oder zumindest einen großen Teil der Erweiterungen haben will, dann dürfte es so insgesamt günstiger kommen. Aufgeräumter ist es allemal. :)

    Ich hoffe es rentiert sich, und die kehren nicht wieder zum alten Modus zurück.

  • Bateyes

    Der Vergleich hinkt aber. Die vielen kleinen Erweiterungen bei Descent 2nd waren ja nicht notwendig zum Spielen, z. B. die Monster und Agenten. Die "echten" Erweiterungen wie Burg Rabenfels (klein) oder Nerekhall (groß) haben ja auch entsprechend viel Content mitgebracht. Die beiden großen Erweiterungen haben dabei je 60 Euro gekostet und ich behaupte mal, jeweils genauso viel Inhalt geboten wie nun Akt II bei D3. Zusammen mit den Kampagnen aus der App war dann garantiert sogar viel mehr Missionen und Inhalt drin. Und ja, man konnte zur Vollständigkeit dann noch die Bosse extra dazukaufen aber das war halt hauptsächlich was fürs Auge, spielbar war das auch so problemlos.

    Also einfach zu sagen Akt II wäre das gleiche wie die ganzen Add-Ons von Descent 2nd nur in einer Box ist m. M. n. absolut nicht angemessen.

    KS Pending: Malhya, DANTE: Inferno, Street Masters, Dying Light, LA-1

    Einmal editiert, zuletzt von Ron (4. Januar 2024 um 08:46)

  • Seit ein paar Wochen spiele ich das Spiel zusammen mit meiner Frau. Wir haben mittlerweile die ersten 4 oder 5 Abenteuer durch und sind nicht nur einmal gerade noch so lebend davongekommen. Nun habe ich eine Frage an die, die das Spiel schon durch haben. Wir sind verwundert, dass alle unsere Helden nach den erlebten Abenteuern immer noch alle bei 1 EP stehen. Ist das normal und weitere EPs kommen erst später dazu? Wir würden gerne unsere Fähigkeiten ausbauen, aber mangels EP wird das schwierig.

  • Moin in die Runde :)


    Bei uns steht kommendes Wochenende wieder ein Brettspiel-Marathon an. Das heißt, wir spielen mit einem weiteren Paar von Freitag bis Sonntag durch. Diesmal haben wir uns überlegt, ob wir uns ein Kampagnenspiel vorknöpfen und da wir damals Descent im Brettspiellager günstig ergattern konnten, fiel unsere Wahl nun darauf.

    Da Descent ja eine App beinhaltet, fragen wir uns, ob wir vorher irgendwelche Regeln lesen und studieren sollten oder können wir einfach unbedarft loslegen und werden durchgehend geführt? :)

    Ich frage deshalb, weil wir die Zeit möglichst immer sehr effizient nutzen wollen und deshalb meistens vorher schon die Regeln lesen oder separat im Vorfeld "probespielen", damit es direkt flüssig von der Hand geht. :)

  • Die App unterstützt ausschließlich das Spiel und es gibt dort kein Tutorial. Man wird somit nicht bei der Hand genommen. Es wird im Prinzip das Spielbrett auf den Bildschirm übertragen. Um schnell anfangen zu können sollte man sich schon mit den Regeln vertraut machen in Form von Regellesen oder Erklärvideos👍

    Einmal editiert, zuletzt von Tristan1911 (9. April 2024 um 12:13)

  • Und man sollte parallel keine anderen Crwaler spielen (so wie wir mit Drunagor). Da kommt man dann ständig durcheinander bei den Regeln, insbesondere beim Verhalten der Monster :D

    Schön, dass das nicht nur mir/uns so geht. Da kriegt man teiliwese echt einen Rappel - nicht nur Verhalten der Monster. Teilweise geht es dann auch um Heldenaktionen- bzw. Bewegung: Vorher, nachher, unterbrechen etc.. Da sitzt man da immer "Nee - war das nicht nur bei Drunagor so?" "öööh... gute Frage"

    :lachwein: :lachwein: :lachwein:

    Einmal editiert, zuletzt von Kurbalin (10. April 2024 um 09:57)

  • Ich muss nun noch mal ein paar Zeilen zu Descent - LdF (Akt I) loswerden, mit dem ich ja ursprünglich überhaupt nicht warm geworden und später dann schon wohl gesonnener gestimmt gegenüber war.

    Ich befinde mich gerade im zweiten Anlauf durch Descent Akt I am Ende des ersten Drittels (der erste Durchlauf endete damals hier für mich). Die Besonderheit ist dieses Mal, dass ich mit zwei Kindern (10 und 12) spiele. Für meinen Sohn (10) ist es das dritte Kampagnenspiel des Genres bzw. der Brettspielwelt. Im Sommer haben wir gemeinsam Pranken des Löwen durchgespielt und mit meinem Neffen bereits Nova Aetas Renaissance beendet (in meinem Fall irgendwie zu Ende "ertragen"). PdL war für meinen Sohn schon sehr toll und auch Nova Aetas fand er, genau wie mein Neffe, gut (Kinder halt 😋). Nun also zu Descent, das bereits nach der ersten Mission die folgenden Aussagen aus den Kindern hervorlockte:

    "Das ist das BESTE Brettspiel überhaupt"

    und

    "das ist soooo mega!".

    Wie gesagt, NA:R haben die beiden ja auch mit einer gewissen Begeisterung und Freude gespielt aber DAS was ich da erleben durfte, hätte ich ja nicht mal für möglich gehalten. Diese Euphorie! Völlig verrückt! Sogar an Weihnachten beim Essen war das Spiel aus heiterem Himmel ein Thema, wo es doch sonst nur um Minecraft geht.

    Wenn wir spielen kleben die beiden in den von mir verhassten Stadtphasen (Reise-Ereignisse 🥱 Crafting 🤢) und diskutieren mitunter EINE STUNDE lang für alle Helden die besten Builds durch. Die beiden sind auch völlig aus dem Häuschen, wenn ein Gegner wieder Ressourcen droppt und sie wissen auch, wie viel wir noch von was für welchen Gegenstand brauchen - und ich könnte hier und jetzt aus dem Kopf nicht mal die NAMEN von drei Ressourcen aufzählen. Es ist einfach völlig crazy, offensichtlich macht sich die jahrelange Minecraft-Ausbildung für die beiden bezahlt. 🫨

    Ebenfalls interessant ist für mich die Erkenntnis, wie sehr sich meine Wahrnehmung für die App verändert hat, seit ich nicht mehr der Hauptbediener bin. Ich lasse die Kinder sich dran austoben und schaue da beim Eintippen oder interagieren eher schlecht als recht noch mal drüber und siehe da: die App-Lastigkeit stört mich noch mal viel weniger als vorher. Das Genießen des generell ja schon hauptsächlich analogen Erlebnisses ist gleich noch mal besser möglich.

    Ansonsten noch ein paar Erkenntnisse, die das Spiel nach aktuellem Stand auch weiterhin zum "perfekten" Gateway-Crawler machen:

    • Setup in wenigen Minuten
    • Null Upkeep durch die App
    • für jeden Schwierigkeitsgrad-Anspruch was dabei (wir spielen übrigens auf "Standard", was auch für uns eigentlich zu leicht ist, aber da mich das Spielen von so langen Partien mit Kindern schon etwas schlaucht, will ich das nicht noch in die Länge ziehen)
    • Sehr schöne vielfältige Progression (Waffen, Fertigkeiten, Trinkets, Items, Tränke)
    • Ein Questdesign, das seinesgleichen sucht. Was hier an Abwechslung und Möglichkeiten durch Terrain-Umbau, Parallelbrettern und Überraschungen geboten wird, ist wirklich so was von erfrischend und gut. Villen des Wahnsinns 2 hatte ja auch schon gute Ideen, hier werden sie endlich vernünftig umgesetzt.
    • Spannender Spielerzug mit vielen Entscheidungsdimensionen (wer greift wen in welcher Reihenfolge an, wer kann die Helden durch Zustände vor einem Angriff buffen oder die Gegner debuffen, welchen Errungenschaften jagen wir gerade nach und wer muss dazu vielleicht doch in der Reihenfolge vorrücken oder zurückstehen, lieber noch eine Karte flippen oder nutzen was da ist) - wirklich toll, inbesondere im direkten Vergleich zu einer One-Move-One-Attack-Gurke mit viel Augenwischerei und einem Käserondell der Überflüssigkeit wie Nova Aetas
    • App-Möglichkeiten abseits von Entscheidungstracking, Gegner-Steuerung und Exploration werden wirklich genutzt: Errungenschaften, Schwächen, Gegner-Taktiken, prozentuale Wahrscheinlichkeiten.
    • Die Errungenschaften bringen viel Würze und ein Belohnungsgefühl rein und wurden wunderbar aus den rein digitalen Spielen adaptiert
    • Die App hat mit Asmodee Connect auch endlich eine Cloud-Anbindung für die Speicherstände
    • Die Story ist schon ziemlich furchtbar aber mit verteilten Rollen erträglicher als ich sie in Erinnerung hatte (die Kinder beschweren sich übrigens kein Stück)

    Warum der Funke bei Descent für mich trotzdem NICHT vollends überspringt liegt zum einen an Nebensächlichkeiten, wie z. B. das wohl schlimmste Artwork-Verbrechen in einem Fantasy-Brettspiel (und ja, ich kenne Dungeon Degenerates) und der bescheuert erzählten Geschichte. Der Hauptkritikpunkt für mich ist aber die Kernessenz des Spiels, die sich - FFG-typisch - permanent wie eine Mangelverwaltung anfühlt. Trotz Optimierung der Karten-Flips, dem Vorbereiten von Zügen, dem geschickten Verteilen von Ressourcen, bleibt immer das Gefühl, ich könne selten was wirklich cooles reißen. Ich habe die ineffiziente Seite der Waffen oben liegen und sie zu drehen ist teuer, ich würde gerne die Ausdauerfähigkeit meiner Heldenkarte nutzen, die jetzt aber unten liegt, ich könnte Ausdauer nehmen, um meinen Wurf zu verbessern, bin aber schon vollgepumpt bis Ultimo, ich würde gerne das Regal untersuchen, aber natürlich fehlt mir wieder ein Feld (und die Ausdauerressource für die Spezialfähigkeit . Natürlich haut man häufig mal coole Angriffe raus und man erlebt viel, aber für mich persönlich ist es ab der ersten Runde einer Mission ein Gefühl von Verzicht und dem Zurückbleiben hinter meinen Möglichkeiten und, wie ich finde, nicht weil ich zu blöd spiele, sondern weil das Spiel darauf aus ist und ja genau das möchte: optimales Spielen, versteckte Timer, Verknappung der Ressourcen und Aktionsmöglichkeiten, Vollpumpen mit Zuständen und Ausdauermarkern und ein hartes Voranpeitschen durch die Level. Das ist bei Arkham Horror, Eldritch Horror und VdW2 ja genau so, dort passt es für mich aber auch zum Setting des Spiels: alles ist Scheiße, Verzicht hier, Knappheit da, man ist gar keine Heldin sondern nur die Sekretärin, die hier ermittelt.

    Ich weiß, dass andere Spiele ähnliche Mechanismen haben, z. B. Drunagor die Darkness als Treiber, Sword & Sorcery hat Cool-Downs für Fähigkeiten oder auch mitunter harte Runden-Timer, aber dennoch stört es mich bei Descent irgendwie mehr. Aber vielleicht ist es am Ende doch am Meisten das Antlitz des offensichtlich alkoholkranken Elfs, das mich in der immer gleichen Pose aus der App an- und auslacht und ich suche die Schuld nur woanders. 🙈


    Unter Berücksichtigung aller Dungeon Crawler (in diesem Fall alle Spiele, die echte Exploration haben und somit z. B. explizit kein Zombicide) am Markt, ist Descent für mich die klare Empfehlung für Einsteiger und auf den höheren Schwierigkeitsgraden ebenfalls eine klare Empfehlung für alle "Kenner und Experten" ohne wenn und aber abseits von App-Phobie.

    Und wenn man (junge) Leute für Brettspiele begeistern will, dann wegen des großartigen Quest-Design und gerade WEGEN der App-Verzahnung sowieso.

  • So muss das. Ich hoffe, mein Sohn lässt sich, wenn er alt genug ist, auch mal so von Brettspielen begeistern :)

    Was mich vom Spielen von dem "neuen" Descent noch abhält: Das Spiel hat inzwischen ein Paar Jahre auf dem Buckel und es gibt bisher als einzige Erweiterung die Box mit Akt 2. Zu Akt 3 scheint es nach wie vor noch keine Bestätigung zu geben und ob die Reihe überhaupt fortgeführt wird, da gibt es unter der Community schon erste Zweifel.

    Wie in sich abgeschlossen und vollständig ist denn so ein einzelner Akt?