Der Spielplan sieht etwas „trocken“ aus, lange Straße mit Grundstücken auf beiden Seiten, die man bebauen kann (mit Karten). Thematisch ist das für die Zeit des Wilden Westens aber völlig in Ordnung.
Zur Zeit um den Goldrausch, d.h. einige Jahre danach ab 1854, ist man kein einfacher Goldwäscher. Man hat eine Familie und es geht darum, Bürgermeister zu werden. Die Familie (4 Karten) ist eine „Eckfamilie“ mit Eltern und Tochter und Sohn. Die Kinder sind im heiratsfähigen Alter, so können sie arbeiten und durch Heiraten die Familie vergrößern. Man kann in kleinem Umfang Arbeiter beiderlei Geschlechts anheuern. Am Jahresende verlassen die
Arbeiter die Stadt wieder, oder sie heiraten in die Familie ein. Hochzeiten werden natürlich gefeiert, also kostet das etwas.
Jeder Charakter, Familienmitglieder und Arbeiter, hat eine bestimmte Anzahl von Aktionen, die er spielen kann (1-3). Kommt man an die Reihe, spielt man mit einem der eigenen Charaktere alle dessen Aktionen.
An der Straße stehen schon einige Gebäude, die man nutzen kann. Die Nutzung eines Gebäudes kostet. So kann man in einem Gebäude z.B. Arbeiter anheuern. Die Kosten für die Nutzung des Gebäudes zahlt man an dessen Besitzer (Bank oder Spieler, ist man selbst Besitzer, entfallen die Nutzungskosten), das Gehalt für den Arbeiter zahlt man an die Bank. Bei allen Gebäuden ist zu unterscheiden zwischen den Kosten der Nutzung an sich und den Kosten der Aktion (z.B. Kaufpreise für Waren usw.). Man kann sich einen Bauplan (Karte) für ein Gebäude besorgen, legt diesen auf ein freies Baugrundstück an der Straße und kann mit einer weiteren Aktion das Gebäude bauen, indem man die Errichtungskosten bezahlt und die Karte umdreht. Sobald errichtet, kann ein Gebäude genutzt werden.
Das Spiel bietet auch sonst einiges, z.B. nur teilweise bekannte Ziele, für die es Sonderpunkte am Ende gibt; jeder Spieler kennt ein anderes davon, die anderen Ziele kennt er nicht, ein Ziel ist allen unbekannt, außer im fortgeschrittenen Spiel, da ist es allen bekannt, z.B. auch variable Produktionsraten und Marktpreise, das ich jetzt nicht alles hier beschreibe.
Das Spiel geht über vier Jahre (bei zwei Spielern maximal 5 Jahre). Jedes Jahr besteht aus Aktionsrunden. In (fast) jeder dieser Runden gibt es ein Ereignis, dann spielt man mit je einem seiner Charaktere dessen Aktionen (dabei wird für jede gespielte Aktion ein Aktionsmarker vom Charakter genommen und anderweit eingesetzt). Haben alle mit allen ihren Charakteren gespielt, endet das Jahr. Dann finden im wesentlichen Aufräumarbeiten statt und die Arbeiter verlassen die Stadt oder heiraten.
Im fortgeschrittenen Spiel gibt es einige Zusatzmodule, nämlich weitere Gebäude, Pokerkarten, zusätzliche Ereigniskarten, eine zusätzliche Zielkarte, und eine Schießerei am Jahresende. Zu der Schießerei kommt es, weil Arbeiter, die nicht angeheuert worden sind, zu Unruhestiftern werden und brave Bürger angreifen. Außerdem kann man eine zusätzliche Tochter oder einen zusätzlichen Sohn bekommen, so dass man schon von Anfang an fünf Familienmitglieder hat. Das kann das Spiel ungemein beschleunigen, so haben wir unsere erste volle Partie zu zwei schon zum Ende des dritten Jahres beenden können (statt über fünf Jahre zu spielen). Es kommt einfach darauf an, wie schnell man die Bauplätze voll hat. Bauplätze sind ja begrenzt. Hält man sich da nicht ran, haben andere Spieler davon plötzlich mehr. Es schmälert die eigenen Einnahmen, wenn man weniger Gebäude hat, die andere nutzen wollen.
Die Möglichkeiten im Spiel sind ausreichend vielfältig. Die Charaktere haben ja nicht nur eine bestimmte Zahl von Aktionen, sie haben auch alle unterschiedliche Fähigkeiten. Manche sind bei der Produktion in den eigenen Minen, auf den eigenen Farmen und Ranches besonders nützlich, andere sind bei der Beschaffung von Waren besser usw.. Auch sind die Familien als Gruppe nicht alle gleich. Manche können dies, andere anderes besser. Je nachdem, welche Leute ich habe, macht es Sinn, die eigenen Produktionsmöglichkeiten durch Erwerb von Minen, Farmen oder Ranches auszubauen, es kann auch günstiger sein, mehr zu bauen, usw..