Warum ein Spiel behalten?

  • Ok, ich stehe also vor meinem Spieleregal und überlege mir zu jedem Spiel warum es auch zukünftig bei mir Unterschlupf gewährt bekommen sollte.


    Gut, da gibt es den Grund: gefällt mir und wird regelmäßig gespielt.


    Klar. Aber was ist mit den anderen 99% im Regal.


    Grund 2: tolle Erinnerung an eine gespielte Partie. Mh. Etwas rückwärts gewandt. So ein bisschen wie die alten Volksparteien heutzutage. Oder mein oft gehörtes Lieblingsargument beim Mandanten: „das haben wir schon immer so gemacht“. Also Grund 2 taugt nichts.


    Nächster Grund: möchte ich unbedingt mal spielen. Aha. War das nicht schon der Grund von vor zwei Jahren zu dem Spiel? Grübel, grübel, ... ja, stimmt. Genauso wie bei den acht anderen Spielen in Folie. Ja, die mit dem Staub drauf. Ist das ein Grund für das Behalten des Spiels? Nö.


    Gibt es weitere Gründe? Yep...spiele ich mit meinen Kindern wenn sie groß sind. Ok, dazu kann ich nichts mehr sagen. Mein Kind ist mittlerweile groß. Und keines der damals aus diesem Grund behaltenen Spiels ist auf den Tisch gekommen. Um gleich den nächsten Grund (oder Rechtfertigung) da mit abzuhandeln: Spiele ich wenn ich Rentner bin und Zeit habe. Rentner haben KEINE Zeit. Könnt ihr in eurem Umfeld beobachten.


    So, weitere Gründe?


    Einen habe ich noch: ich habe doch die Miniaturen so toll bemalt. Ok..mhhh...ok. Aber das Spiel steht im Schrank und nicht ausgepackt in der Glasvitrine (zumindest im Regelfall). Dann kann man sich an die schöne Bemalzeit zurückerinnern und nun endlich anderen eine Freude machen. Egoismus ist doof. Ergo: kein Grund.


    Noch einer: ich habe alle Spiele dieser Reihe (alea, ...) und das sieht so toll im Regal aus. Interessant (Spock-Blick aufgesetzt und am Kinn gekratzt). Vielleicht lieber ein schönes Bild für die Wand kaufen? Oder mal die Tapete ändern? Und wieder kein Grund.


    Fällt mir noch was ein? Ja, Tatsache: ein Verkauf dieses ursprünglich 100€ teuren Spiels bringt nur noch 50€. Bestechende Logik. Also lieber im Schrank verrotten lassen und den Totalverlust realisieren. Respekt, wer selber rechnet.


    Gut ist auch das Scheinargument, dass man das Spiel im Regal ja jederzeit spielen könnte. Und alleine das schon den Regalplatz rechtfertigt. Und im richtigen Leben bleibt es oft bei dieser theoretischen Möglichkeit. Was schon 12 Monate ungespielt im Regal steht hat nach empirischen Untersuchungen nur noch eine Tisch-Seh-Wahrscheinlichkeit von rd. Pi-Prozent (Quelle: eigene Untersuchungen im Zeitraum ab 2007).


    Vielleicht könnte man die Spiele auch alle behalten, um seinem Umfeld zu imponieren? Klar, wenn man das nur über Konsumgüter machen kann wäre das ein valider Grund. Aber für den im Leben stehenden Menschen wohl eher nicht. (Ok, der war jetzt böse)


    Oft gehört ist auch, dass ein Spiel behalten wird und man bestimmt mal die richtige Spielgruppe dafür findet. Diesen Leuten empfehle ich stattdessen Lotto zu spielen. Die Wahrscheinlichkeit ist höher, wenn auch der eigene Einfluss auf das Ergebnis niedriger ist.


    Oder auch. Das Spiel ist OOP und somit nicht mehr sinnvoll wieder beschaffbar, wenn ich doch plötzlich Lust darauf bekomme. Stimmt. Hört sich erstmal nach einem guten Grund an. Aber auch hier geht es nur um Besitz und Angst. Und nicht um Spiel und Spaß.


    Die Beurteilung anderer - meist fremder Personen. Da liest man dann 10 negative oder neutrale Rezensionen. Und dann kommt die eine, die dem Spiel wieder den Regalplatz sichert. Puh. Glück gehabt. Das Spiel muss doch der Hammer sein.


    Und der letzte Grund: weil ich die perfekte Sammlung für jede Gruppe für jeden Zeitpunkt haben möchte und somit auch jedes mögliche Spielegenre vertreten sein soll. Amen. Habe ich schon ein Spiel falls wir mal genau 56 Leute sind? Was ist wenn Oma kommt oder der Nachbar, der noch nie gespielt hat. Oder noch herausfordernder: eine total gemischte Gruppe? No comment. Viel Erfolg auf deinem weiteren Lebensweg.


    Und ein allerletzter Grund (baw)... ich schaue mir ab und zu so gerne das Material und die Spielregel an. Dazu habe ich keine Meinung, da ich es überhaupt nicht nachvollziehen kann. Aber jeder Mensch ist anders.


    Ich komme zu meinem Fazit in Form einer These:


    Spiele, die nicht regelmäßig gespielt werden können auch zur eigenen psychischen Befreiung unabhängig vom erzielbaren Preis verkauft werden.


    Er kam, leitete her und brachte Befreiung (Sankt Caesar)

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Ok, ich stehe also vor meiner Wunschliste und überlege mir zu jedem Spiel warum ich es kaufen sollte.

    Wenn es nicht regelmäßig gespielt werden sollte: Kein Kauf

    Dazu kommt noch eine Selbstlimitierung: Ein neues Spiel wird es dann gekauft, wenn zuvor gekaufte häufiger gespielt wurden.


    D.h. was neu dazukommt darf auch bleiben :)

    (Und es werden nur Spiele gekauft, die sofort gespielt werden können, da fällt z.B. Kickstarter komplett raus)

  • Die Schachtel ist so schön, da spar ich mir schon ein Bild an der Wand.

    Dann aber nur englische Originalversionen. Könnte ja sonst ein Pegasus-Logo drauf sein.....8o


    Aber btt:

    Ich persönlich würde in meiner Sammlung derzeit wahrscheinlich noch viel radikaler Aussortieren. Genau weil es eben so wenig wirklich gute Argumente fürs Behalten gibt. Ich habe mich nur mit der Regierung dahingegehend geeinigt, dass wir die jetzt noch vorhandenen Staubfänger erst einmal spielen und dann erst über einen Verbleib entscheiden. Da haben uns in den letzten Wochen aber schon so 30+ Spiele verlassen.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

    Einmal editiert, zuletzt von Sepiroth ()

  • Ok, ich stehe also vor meinem Spieleregal und überlege mir zu jedem Spiel warum es auch zukünftig bei mir Unterschlupf gewährt bekommen sollte.

    Habe nur ein Kriterium: Es wird gespielt (muss mir nicht Mal gefallen, Kinderspiele zB.)

    Imho Der einzige Grund , ein Spiel zu besitzen


    Es ist nur eben schwer, sich per Gang zur Tonne zu trennen.

    Nur, wie gerade diskutiert, ist verkaufen idR zu aufwendig und selbst verschenken mühselig.
    Daher bin ich auch ganz der Ansicht: spielen oder weg.
    Wenn weg, dann mit wenig Aufwand.

  • Spiele, die nicht regelmäßig gespielt werden können auch zur eigenen psychischen Befreiung unabhängig vom erzielbaren Preis verkauft werden.


    Sehe ich genauso! Ich würde mich widerwillig opfern, um etwas psychischen Druck von dir zu nehmen und dir zum Beispiel GaiaProject auch zu einem zu geringen Preis abnehmen :)


    Bei wäre es in liebevollen Händen, mit eigenem Platz im Regal und guter Gesellschaft!

  • Oder halt vorher nicht kaufen...


    Aber da ist natürlich der Anteil Hoffnung, dass es wirklich der von vielen versprochene Kracher ist, noch sehr hoch.


    Die Lösung habe ich auch noch nicht. Aber es ist teilweise wirklich komplett irrational was da teilweise abgeht. Konsum und das Klammern an das Konsumgut.

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  • Und was macht msn, wenn die Spiele, von denen man sich befreien will, keinen Abnehmer finden. Ich kann Dock keine Spiele rausschmeißen, dass schaffe ich einfach nicht.

    Doch, doch..... Reine Übungssache.

    Geht mit Büchern, Spielen, streicholzschachtelsammlungen uvm.

  • Spiele, die nicht regelmäßig gespielt werden können auch zur eigenen psychischen Befreiung unabhängig vom erzielbaren Preis verkauft oder verschenkt werden.

    ftfy: Fettung und Ergänzung durch mich. Ansonsten ein sehr guter Schlusssatz, den ich genauso unterschreiben kann und sogar derzeit so umsetze (übrigens nicht nur auf Spiele bezogen).

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Ich glaube, dass das "besitzen wollen" sehr deutsch ist.


    Ikea hat ja vor ein paar Jahren mal die Aktion gestartet, dass man seine Waren, die man ab Tag X kauft, irgendwann wieder zurückbringen kann und die komplette Kohle zurück bekommt (inzwischen wieder eingestellt...) - aber die Theorie dahinter war, dass das, was der Deutsche einmal besitzt, auch nicht wieder hergibt. Aber warum die das wieder eingestellt haben, habe ich nicht verfolgt - war vielleicht doch die Theorie falsch!?!? hmmmm.....


    Was man ernst meint, sagt man am Besten im Spaß (Wilhelm Busch)

  • Ich habe ziemlich viele Spiele im Regal, die ich sehr, sehr gerne spiele (aber selten), aber die inzwischen OOP sind. D.h., denen gebe ich quasi das Gnadenbrot auf meiner Wiese und weiß, dass ich mich von ihnen trenne, bekomme ich sie gar nicht oder nur schwer wieder.


    Beispiele:
    - Spartacus plus Erweiterungen

    - Sons of Anarchy plus Erweiterungen

    - X-Bugs

    - Blood Bowl Teammanager

  • Sankt Peter ich finde es ja sehr hilfreich, die Fragestellung auch mal umzudrehen:

    Warum sollte ich Spiel XYZ verkaufen?

    Gründe, die mir dazu einfallen:

    • Ich brauche Geld.
    • Ich brauche Platz.
    • Ich möchte das Spiel nicht mehr Spielen oder es für später behalten, ergo möchte es nicht besitzen.

    Wenn keiner dieser drei Gründe zutrifft, dann musst Du es auch nicht verkaufen. Du musst Dir also auch nicht die Frage stellen, wieso Du es denn behältst. :)

  • Also ich trenne mich höchst ungern und behalte tatsächlich viele Spiele, weil sie ja mal wieder auf den Tisch kommen könnten...

    Allerdings habe ich auch nicht wirklich Platzprobleme und sortiere dann nur alle paar Monate mal aus, wenn dann doch wegen vieler Neuzugänge Platzprobleme auftauchen oder mich irgendwas anderes reitet. Tatsächlich empfinde ich "Besitz" auch hin und wieder (so alle paar Jahre) mal irgendwie als Belastung und dann trenne ich mich auch oft von Dingen, die vorher eher einen sentimentalen Wert hatten (so wie ich z.B. Too Many Bones nicht hergeben mag, obwohl ich es knapp 1,5 Jahre nicht mehr gespielt habe).

  • Sankt Peter ich finde es ja sehr hilfreich, die Fragestellung auch mal umzudrehen:

    Warum sollte ich Spiel XYZ verkaufen?

    Gründe, die mir dazu einfallen:

    • Ich brauche Geld.
    • Ich brauche Platz.
    • Ich möchte das Spiel nicht mehr Spielen oder es für später behalten, ergo möchte es nicht besitzen.

    Wenn keiner dieser drei Gründe zutrifft, dann musst Du es auch nicht verkaufen. Du musst Dir also auch nicht die Frage stellen, wieso Du es denn behältst. :)

    Also jedes Mal, wenn ich ein Spiel verkauft habe, fühlte ich mich befreit. Ich empfinde eher Druck zuviele Spiele zu sehen und zu denken "das müsste ich mal wieder spielen". So super häufig komme ich auch nicht zum spielen und mit langen Sachen wirds sowieso schwer. Mir reicht es denn auch in verschiedenen Bereichen jeweils eine Art von Spiel zu haben, dass ich da für herausragend halte. Also Neuzugänge füllen meistens eine spielerische Lücke (Genre, Thema, Spielerzahl, Spieldauer...) oder kommen evt. als Ersatz für ein bisheriges.

    Mir fällt es aber auch generell leicht, mich von Sachen zu trennen.

  • [Tom]


    Ich denke wir sind uns einig, dass das Kind schon in Brunnen gefallen ist, wenn ich auf eine Regalwand mit 1.000 Spielen schaue, deren Spielzeit 2,43 Lebenserwartungen entspricht.


    Der Ansatz muss eigentlich schon bei der Beschaffung greifen.

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  • [Tom]


    Ich denke wir sind uns einig, dass das Kind schon in Brunnen gefallen ist, wenn ich auf eine Regalwand mit 1.000 Spielen schaue, deren Spielzeit 2,43 Lebenserwartungen entspricht.


    Der Ansatz muss eigentlich schon bei der Beschaffung greifen.

    Tust Du das denn?

    Ich bin sehr zufrieden mit der Zielgröße 128 Spiele. Erweiterungen ausgenommen. Und ein wenig Fluktuation ist auch nett. Aber ich kann mir gar nicht vorstellen, dass Du noch so viele Spiele hast? Du verkaufst doch auch recht regelmäßig viele Spiele (Spielepakete)?

  • Tust Du das denn?

    Mittlerweile schon eher. Derzeit rd. 90 Spiele...


    Und ich habe schon wieder ein paar auf der Verkaufsliste, da ich die Spiele gerne in die Regalfächer bekommen würde.


    Für mich ist die von mir gestartete Regalschau auch eine Selbstreflektion. Ich glaube auch andere, die da mitmachen haben den einen oder anderen Aha-Effekt...

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  • Gut analysiert, da blieben auch bei mir nicht sooo viele Spiele übrig... und in der Tat bin ich schon manchmal etwas betrübt so viele gut oder auch vermutlich gute Spiele im Schrank zu haben, wohl wissend dass sie eher selten gespielt werden werden.

    Und meiner Erfahrung nach bereut man einen Verkauf eher selten, wenn ein Spiel erstmal die Sammlung verlassen hat, fehlt es einem meistens viel weniger als man befürchtet hat.

    Ich konzentriere mich zunächst mal die Zulauf zu limitieren, was dieses Jahr ganz gut geklappt hat :lachwein:, aber es ist ja auch noch jung...

  • Also wir sortieren sehr viel aus und bei uns analysieren wir immer, ob wir das Spiel in gewissen Situationen spielen würden und/oder Lust drauf hätten. D.h. nur Spiele bleiben, die z.b. entweder wichtig für Spieleabende mit so und so vielen Leuten wichtig sind oder auf die wir generell Bock drauf hätten. Und dazu analysieren wir auch, ob wir ein ähnliches Spiel haben und wenn ja, welches wir vorziehen würden. Und wir haben bislang noch kein Verkauf bereut.

    Bitte Rechtschreibfehler ignorieren :S

    Tippe oft mit Handy in der einen Hand und Baby in der anderen :danke:

  • Ich bringe Spielsachen und Spiele auch in unser Sozialkaufhaus.

    Dann hat es wenigstens noch einen guten Zweck erfüllt.

    Manches, was dort nicht angenommen wird geht eben in die doch in die Tonne.

  • Nächster Grund: möchte ich unbedingt mal spielen. Aha. War das nicht schon der Grund von vor zwei Jahren zu dem Spiel? Grübel, grübel, ... ja, stimmt. Genauso wie bei den acht anderen Spielen in Folie. Ja, die mit dem Staub drauf. Ist das ein Grund für das Behalten des Spiels? Nö.


    Ehrlich gesagt halte ich das für den besten Grund ein Spiel zu behalten. Völlig gleich, ob es schon 2 Jahre verstaubt. Wenn ich es wirklich unbedingt mal spielen möchte, dann sollte ich es auch behalten, damit ich Zugriff darauf habe. Mir fallen da diverse Spiele ein, die ich nicht (mehr) besitze, die ich aber herzlich gern mal spielen würde und die heute teilweise nur noch zu horrenden Preisen auf dem Gebrauchtmarkt zu bekommen sind. Und sofern ich nicht dringend Platz brauche, wären das Spiele, die ich niemals rauswerfen würde.

    Einmal editiert, zuletzt von Filzgleiter ()

  • Zitat

    Gut, da gibt es den Grund: gefällt mir und wird regelmäßig gespielt.

    Klar. Aber was ist mit den anderen 99% im Regal.

    Werden hoffentlich auch regelmäßig gespielt. Warum auch nicht. Und wenn nicht wird der Zeitpunkt schon kommen. Kinder. Enkel. Nue Freunde. Neuen Ehegatten…



    Zitat

    Grund 2: tolle Erinnerung an eine gespielte Partie. Mh. Etwas rückwärts gewandt. So ein bisschen wie die alten Volksparteien heutzutage. Oder mein oft gehörtes Lieblingsargument beim Mandanten: „das haben wir schon immer so gemacht“. Also Grund 2 taugt nichts.

    Nein ist es eben nicht. Nach deiner Logik würden wir alle noch Monopoly, Risiko und Uno spielen. Aber warum nicht die alten Spiele die einem wichtig sind und vllt seit Generationen schon in Familienbesitz sind behalten.

    Vllt ist es auch schön in Erinnerung zu halten wer wir waren um auch zu begreifen wer wir sind!


    Zitat

    Nächster Grund: möchte ich unbedingt mal spielen. Aha. War das nicht schon der Grund von vor zwei Jahren zu dem Spiel? Grübel, grübel, ... ja, stimmt. Genauso wie bei den acht anderen Spielen in Folie. Ja, die mit dem Staub drauf. Ist das ein Grund für das Behalten des Spiels? Nö.


    Naja ich will immer unbedingt spielen, das Problem mit zu wenig Zeit besteht immer. Staub ist bei mir leider schon nach einer Woche nicht aus dem Regalholen drauf. Deshalb alle spiele die ich eine Woche nicht gespielt hab verkaufen nene. Zeit ist relativ. Und ich bin mir sicher, dass ich alle Spiele sofern ich 100Jahre alt werde und mirs gut geht nochmal auf dem Tisch landen werden und auch eine würdige Person finden werden die die Spiele dann danach in sein Regal stellen darf.


    Zitat

    Gibt es weitere Gründe? Yep...spiele ich mit meinen Kindern wenn sie groß sind. Ok, dazu kann ich nichts mehr sagen. Mein Kind ist mittlerweile groß. Und keines der damals aus diesem Grund behaltenen Spiels ist auf den Tisch gekommen. Um gleich den nächsten Grund (oder Rechtfertigung) da mit abzuhandeln: Spiele ich wenn ich Rentner bin und Zeit habe. Rentner haben KEINE Zeit. Könnt ihr in eurem Umfeld beobachten.

    Blödsinn man hat immer zumindest etwas Zeit für das was man sich auch Zeit nimmt. Wenn das nicht Brettspielen ist voll okay. Aber ich hab zwei Kinder 1Monat alt und 18Monate alt. Und wir spielen am Abend gerne etwas zum Entspannen. Weißt du wieviel Leute uns gesagt haben das wir am Anfang keine Energie und nerv und Zeit für sowas haben. Pustekuchen. Es ist weniger als wir uns wünschen. Aber das Leben ist das was wir daraus machen. Sorry.

    Zitat

    Einen habe ich noch: ich habe doch die Miniaturen so toll bemalt. Ok..mhhh...ok. Aber das Spiel steht im Schrank und nicht ausgepackt in der Glasvitrine (zumindest im Regelfall). Dann kann man sich an die schöne Bemalzeit zurückerinnern und nun endlich anderen eine Freude machen. Egoismus ist doof. Ergo: kein Grund.


    Also ist malen sowieso ein Schieß Hobbie? Dann brauch ich auch kein Ölgemälde malen nach deiner Theorie. Und ja es ist auch was Schönes auf etwas stolz sein zu können und nicht verwerfliches.


    Zitat

    Noch einer: ich habe alle Spiele dieser Reihe (alea, ...) und das sieht so toll im Regal aus. Interessant (Spock-Blick aufgesetzt und am Kinn gekratzt). Vielleicht lieber ein schönes Bild für die Wand kaufen? Oder mal die Tapete ändern? Und wieder kein Grund.

    Sammeln ist eh so ein psychologisch und soziologisch spannendes Thema. Obs logisch ist. Nö. Macht’s Spaß. Hoffentlich. Gibt’s auch hier Grenzen. Sicher.

    Zitat

    Fällt mir noch was ein? Ja, Tatsache: ein Verkauf dieses ursprünglich 100€ teuren Spiels bringt nur noch 50€. Bestechende Logik. Also lieber im Schrank verrotten lassen und den Totalverlust realisieren. Respekt, wer selber rechnet.


    Es ist schade für dich wenn die Spiele in deinem Regal verrotten. Ich freue mich fast jeden Tag an ALLEN spielen die dastehen auch wenn ich diese über ein Jahr nicht mehr gespielt habe. Tut mir leid mein „Too many bones“ wirst du nicht für 50€ bekommen.

    Zitat

    Gut ist auch das Scheinargument, dass man das Spiel im Regal ja jederzeit spielen könnte. Und alleine das schon den Regalplatz rechtfertigt. Und im richtigen Leben bleibt es oft bei dieser theoretischen Möglichkeit. Was schon 12 Monate ungespielt im Regal steht hat nach empirischen Untersuchungen nur noch eine Tisch-Seh-Wahrscheinlichkeit von rd. Pi-Prozent (Quelle: eigene Untersuchungen im Zeitraum ab 2007).

    Wenn dir ein Spiel keine Freunde mehr macht egal aus welchen Grund, klar verkauf es, verschenk es. Hindert dich niemand daran. Und bei mir kommen zumindest oft Spiele die ich über einem Jahr nicht gespielt habe auf den Tisch. (Quelle: eigene Untersuchungen im Zeitraum ab 2007).


    Zitat

    Vielleicht könnte man die Spiele auch alle behalten, um seinem Umfeld zu imponieren? Klar, wenn man das nur über Konsumgüter machen kann wäre das ein valider Grund. Aber für den im Leben stehenden Menschen wohl eher nicht. (Ok, der war jetzt böse)


    Also ich freu mich schon, wenn jemand meine Spieleschränke durchstöbert und sich daran freut. Ich finde es durchaus schön Dinge und Leidenschaften mit anderen Menschen Teilen zu können und meine alten Miniaturen die ich bemalt ahb herzuzeigen oder ein uraltes Mikado von der Uroma. Ich geile mich aber daran auch nicht auf da ist ein großer gewaltiger Unterschied.

    Zitat

    Oft gehört ist auch, dass ein Spiel behalten wird und man bestimmt mal die richtige Spielgruppe dafür findet. Diesen Leuten empfehle ich stattdessen Lotto zu spielen. Die Wahrscheinlichkeit ist höher, wenn auch der eigene Einfluss auf das Ergebnis niedriger ist.

    Jeder Topf hat sein Deckel. Und jedes Spiel seine Menschen. Und das schöne ist man spielt ja auch wegen der Menschen und nicht nur wegen den Spielen. Und so ergibt sich, dass man selber manchmal über seine Lieblingsspiele rausschaut und die Freunde über ihre. Und so wird doch eigentlich immer alles voller Begeisterung gespielt. Auch wenn es ein schlechtes Spiel ist.

    Zitat

    Und der letzte Grund: weil ich die perfekte Sammlung für jede Gruppe für jeden Zeitpunkt haben möchte und somit auch jedes mögliche Spielegenre vertreten sein soll. Amen. No comment. Viel Erfolg auf deinem weiteren Lebensweg.


    Danke für die Wünsche. Ich finde es durch aus schön auch auf die Bedürfnisse meiner Freunde und Bekannte eingehen zu können. Soll je schließlich nicht jeder einen Gin Tonic trinken müssen nur, weil ich Gin halt mag.


    Zitat

    Ich komme zu meinem Fazit in Form einer These:

    Spiele, die nicht regelmäßig gespielt werden können auch zur eigenen psychischen Befreiung unabhängig vom erzielbaren Preis verkauft werden.

    Naja ich glaub wenn Spiele zu besitzen, bzw massig rumstehen zu haben zu einem psychischen Problem wird liegt das eigentliche Problem noch viel tiefer das dann angegangen werden sollte und nicht nur oberflächlich angekratzt. Gegen eine physische Befreiung will ich nichts sagen. Spiele brauchen viel Platz. Aber hier setzt man sich dann halt irgendwann natürliche Grenzen und schafft selber welche und überlegt was einem wichtig ist.

    Zitat

    Er kam, leitete her und brachte Befreiung (Sankt Caesar)


    "Die Befreiung vom Wahn ist die Befreiung aus dem Bann des gegenständlichen Denkens, und das bedeutet, aus der Herrschaft des Dualismus. So geht es auf dem Weg der Befreiung darum, das diskursive Denken zum Schweigen zu bringen, und ernst zu nehmen, was aus und in diesem Schweigen jenseits des sich in Gegensätzen bewegenden Denkens aufgeht." (Dürckheim)



    ---> Mein Fazit jeder spielt und besitzt Spiele aus anderen Gründen und auf anderer Art und Weise. Finde ich toll. Ich find es toll das Menschen so unterschiedlich sind. Ich verkauf ein Spiel dann wenn es mir keine Freunde mehr macht. Ganz einfach. Solang ich ein Spiel im Regal anschau und mich daran freu das es da stehet darf es auch bleiben!

    3 Mal editiert, zuletzt von gipsn ()

  • Gerade bei komplexeren oder größeren Cosims verhält es sich oft wie mit Büchern. Einmal gespielt (gelesen) wandert es in die Bibliothek und harrt der Dinge die da kommen mögen. Solange Platz kein Problem ist sehe ich keinen Grund meine Bibliothek zu verkleinern. Werde ich La Bataille de Moskowa jemals wieder spielen? Oder The Longest Day von Avalon Hill? Die letzte Red Barricades-Kampagne liegt nun auch wieder mehrere Jahre hinter mir. Oder werde ich The Battle for Normandy inkl. Erweiterung überhaupt jemals in Gänze auf den Tisch bzw. die Tische bringen. Wer weiß das schon? Aber alleine die Beschäftigung mit dem Material außerhalb des gegeneinander Spielens (und somit des eigentlichen Zweck des Spiels), also das Regellesen, Counter sortieren, ein paar davon über die Karte schubsen um die Regeln zu verinnerlichen, die wunderschönen und detaillierten Karten zu bewundern, ein kleineres Szenario mal wenigstens aufsetzen und solitär ein paar Züge machen... das alleine reicht mir als Beschäftigung mit dem Spiel und rechtfertigt dem Spiel seinen Platz in der Sammlung.


    Da der Anteil an "Gurken" in meiner Sammlung sehr gering ist komme ich auch überhaupt nicht in Verlockung Spiele verkaufen zu müssen. Grundsätzlich ist aber natürlich jedes meiner Spiele verkäuflich. Der Preis dafür würde aber einen bestimmten, hohen Sentimentalitätsanteil beinhalten und wäre somit nicht marktgerecht. Alleine an der Anzahl der gespielten Partien oder dem Alter eines Spiels mache eine Verkaufsentscheidung nicht fest.

    The dice decide my fate. And that's a shame.

  • Also Spiele verkaufen tut schon weh.:rip:


    Ich habe auf eine Suchanzeige hier im Marktplatz mein Troyes verkauft, an dem viele Erinnerungen hängen. Kaum war es weg, kommt hier so ein Typ auf die Idee “Regenschau“ zu veranstalten. Und immer wenn ich lese: “Troyes - richtig gutes Spiel“, dann tut es weh, aber auch jedes Mal ein bisschen weniger ... Und wenn ich mir die Frage stelle, wann ich es zuletzt gespielt habe, tut es noch weniger weh.

    Aber dann kommt mir die Erinnerung, wie lange vor der Messe ich mich damals mit dem Spiel beschäftigt habe und dass ich es unbedingt haben wollte und in der Nähe des Standes auf der Messe KMW getroffen habe, der mir sagte, es sei fast ausverkauft und ja, er habe es auch gekauft, weil es toll sein müsse und ich, nix wie hin und noch eines bekommen! Dieser Besitzerstolz und diese Freude! :cheer:


    Und es war wirklich großartig. Ja und nun ist es weg. Gut okay, jemand anders freut sich. Das Geld habe ich in ein neues Spiel investiert 8o ( nee noch nicht).


    Also weitere Spiele werde ich erst verkaufen, wenn dieses Regalschaufieber abgeklungen ist. Sonst überlebe ich das nicht:loudlycrying:

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • wenn ich auf eine Regalwand mit 1.000 Spielen schaue

    So ein oberflächlicher Blick sieht natürlich nur die Spiele in der ersten Reihe. ;)

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Sankt Peter : Du hast es tatsächlich geschafft, alle meine Gründe aufzuzählen....


    Spaß bei Seite. Ich habe das Glück mir die Spiele die ich haben möchte alle neu kaufen zu können. Die Sammlung wird immer größer und ich würde die Spiele sehr gerne spielen, aber mir fehlt einfach die Zeit dazu.


    Die Erkenntnis setzt sich langsam durch und ich ringe mit mir, meine Sammlung drastisch zu verkleinern.

  • Ich sehe es eher wie Tom und stelle mir die Frage: Warum nicht mehr haben wollen?

    Derzeit gibt es genau ein Regal im Arbeitszimmer für alle Spiele, die größer als der kleine Rechteckkarton (Love Letter etc.) sind. Da passen ungefähr 80 Spiele rein, Erweiterungen kommen in den Grundspielkarton. Wenn dort kein Platz mehr ist, und wir ein "neues" Spiel unbedingt haben wollen, dann muss halt vorher ein "altes" verkauft werden - sonst nicht.

    Zusammen mit den kleinen Spielen sind das derzeit ungefähr 120 Spiele, und das hat bisher bestens funktioniert...

    Ciao
    Stefan

  • Die Lösung habe ich auch noch nicht. Aber es ist teilweise wirklich komplett irrational was da teilweise abgeht. Konsum und das Klammern an das Konsumgut.

    Aber ist das nicht seit Menschengedenken gleich geblieben (Jäger und Sammler und so)?!

    Hat das wirklich "nur" was mit Konsum zu tun? Ich denke nicht.


    Oder halt vorher nicht kaufen...

    Irgendwann hat´s bei mir "Klick" gemacht und meine Vernunft kehrte zurück - was vorher nur noch "Habenwollen" ausgelöst hatte, wurde zu "nochhabenmüssen?" und bei jedem Spiel, welches ich mir kaufen will stelle ich mir die immer gleichen Fragen:


    -> Mit wem kann/will ich dieses Spiel spielen

    -> Wie oft bekomme ich´s dann auf den Tisch?


    Wenn ich beide mit positivem Ergebnis beantworte, dann wird´s erst gekauft - dann aber rasch wieder verkauft, wenn´s mir nicht gefällt oder wenn ich mir denke, dass es nicht so oft auf den Tisch kommt wie erwartet.


    Und auch bei Bestandsspielen frage ich mich, ob ich dies oder jenes Spiel überhaupt selbst nochmal oder überhaupt einmal spielen möchte...

    Dann werden die schnellstmöglich verkauft - allerdings nicht zu jedem Preis!

  • Einen wichtigen Grund habe ich noch für Deine Liste:


    Der Besitz vieler lange nicht gespielter, sehr guter Spiele verhindert den Kauf neuer Spiele !


    Auf jeden Fall wäre es für mich völlig sinnlos, das Abstossen alter Spiele, weil deren Besitz mich eventuell bedrückt, durch ständige Neuerwerwerbungen zum Dauerleiden zu entwickeln.

  • Ich behalte sie, weil ich nicht viele habe... :)

    "Ich fühle mich, als könnte ich Bäume ausreißen. Also, kleine Bäume. Vielleicht Bambus. Oder Blumen. Na gut, Gras. Gras geht!"

  • Also entweder habe ich es bisher nur übersehen, oder ein ziemlich einfacher Grund für den Besitz vieler Spiele fehlt hier noch: wenn das Hobby Sammeln ist.


    Es gibt einfach viele, denen macht das Sammeln einfach Spaß: Das Durchschauen, Archiveren, Pflegen, Katalogisieren einer tollen (und toll aussehenden!) (Spiele-)sammlung ist doch sicher was feines :) Ich selbst bin in der Wohnung platzbeschränkt, deshalb sortiere ich aus, wenn ich Platz brauche. Aber wenn ich Platz für eine große Spielebibliothek hätte, würde ich mir wohl eine einrichten. Und dann hin und wieder wie der Bücherliebhaber in Mitten toller Regale sitzen, einen Tee trinken und in der Anleitung eines geliebten alten Spiels schmökern :)