Kickstarter vs Retail 2020

  • Kickstarter vs Retail 2020 192

    1. Ich bevorzuge Kickstarter (32) 17%
    2. Ich bevorzuge Retail (115) 60%
    3. Ist mir egal (45) 23%

    Fast jeder hier hat doch schon Erfahrungen mit Kickstarter gemacht. In den letzten Monaten habe ich viel darüber geredet und mir aus meinen Erfahrungen meiner KS-starken Jahre 2017 und 2018 mittlerweile eine Meinung gebildet.


    Persönlich bin ich der Meinung, dass ich mittlerweile lieber auf Verlagsspiele (Retail) warte als auf KS vorzufinanzieren. Warum ist das so? Einerseits habe ich für mich festgestellt, dass mir die ganzen Stretchgoals in 99% der Fälle überhaupt nichts bringen. Eher negativ gesagt: Sie nerven mich. Den Ausschlag hat damals #VampireHunters gegeben, bei #Zombicide und Co war es aber genau dasselbe: unglaublich viel im Regal, unglaublich viel auf dem Tisch, die Balance leidet/schwindet und man ist nur mit herumräumen beschäftigt. Ich habe sogar schon einige Spiele deshalb verkauft, u.a. #BlackRoseWars. Miniaturen hin oder her, da kann ich auch #MageWarsArena spielen und habe weniger auf dem Tisch. Ich liebe ja tolles Material, aber nicht mehr dann, wenn es nervig viel wird.


    Darüber hinaus sind viele Spiele, die nachträglich nicht bei einem Verlag erscheinen, dessen oft auch nicht wert. Es gibt also schon des Öfteren Spiele aus Crowdfunding-Kampagnen, die einfach nicht funktionieren oder nicht so gut sind, wie sie gern wären. Die Liste davon ist ja lang. Allein in der Top-Liste bei Kickstarter sind solche Titel dabei. Ein Beispiel wäre #DarkSouls, das für viele hinter den Erwartungen zurück blieb.


    Aus diesem Grund habe ich mich persönlich entschieden lieber auf Retail-Exemplare zu vertrauen. Denn da haben a) mehr Leute drüber gesehen und b) kann man sich vor dem Kauf noch informieren - und zwar nicht nur aus Anbieterhand. So bin ich z.B. bei #RisingSun und #BloodRage sehr gut gefahren und habe keine der exklusiven Erweiterungen vermisst. Vor allem aber im Zeitalter von 3D-Druckern ist das Problem auch kleiner geworden. Die Festungen und Kampffähnchen für #RisingSun - die wirklich wichtigen Unterschiede zur KS-Version, die schmerzen - kann man sich so für wenige Euro selbst drucken bzw. drucken lassen. Dieses Problem ist also nicht mehr so groß. Auf die Minis, die es nicht in den Retail geschaft haben, kann ich also getrost verzichten.


    Auch ist mir die Wartezeit meist deutlich zu lang. Ja, es ist spannend Updates zu erhalten und bei der Entwicklung mitlesen zu können. Aber ich habe ein Spiel - wenn ich Bock drauf habe - doch lieber schnell in der Hand und auf dem Tisch. Das sagt natürlich nichts über die Qualität des Spiels selbst aus, aber manchmal geht mir die Begeisterung bei KS-Projekten durch die lange Wartezeit doch auch mal flöten.


    Auf der anderen Seite gibt es aber Leute mit denen ich gesprochen habe, die für 2020 dem Retail abgeschworen haben und nur noch auf Kickstarter setzen.


    Da würde mich mal interessieren wie das Gros der Unknowns aktuell so tickt.

  • naja also mir ist das vollkommen egal. Es gibt gute Spiele auf Kickstarter und schlechte Spiele im Retail und andersherum. Sprich man infomiert sich und pickt sich die aus die einem gefallem. Ich hab nicht das gefühl das ich da bei Kickstarterspielen ein größeres Risiko eingehen das mir das Spiel nachher nicht gefällt wenn ich mich gut infomiert habe. Sprich ich werd mich immer bei 5% der Spiele komplett vertun egal ob Retail oder Kickstarter. 10% sind meine Lieblingsspiele. 50% der Spiele finde ich richtig richtig gut. Und 35% find ich gut. Eben egal ob über Kickstarter oder Retail.


    Das einzige ist das ich bei Kickstarter prinzipell mehr ausgebe für ein einzelnes Spiel was daraus resultiert durch die Prämise das ich recht zuverlässig sagen kann das mir das Spiel sehr gut oder mindestens gut gefällt. Weil dadurch werde ich anfällig für huh ich will alles haben was es gibt von dem Spiel.

    5 Mal editiert, zuletzt von gipsn ()

  • Hi.

    Mein Vorsatz für 2020 liegt bei wenig bis kein Crowdfunding.

    War öfter AL bezüglich Spiel und Qualität (meist Produkt und Durchführung) nicht zufrieden.

    Habe beschlossen mehr auf Retail und mögliche Rezensionen zu setzen das hab ich bessere Erfahrungen gemacht.

    Meine persönliche Meinung.

    Mit spielerischen Grüßen.


    Psychodad

    (who kills his wife only in boardgames for fun.........)

  • PowerPlant Du sprichst mir aus der Seele, auch wenn ich über wenig Erfahrung mit KS verfüge. Wenn ich aber sehe, was da alles für teils horrende Preise an überflüssigem Tinneff und Blendwerk geboten wird, fehlt mir vollständig die Lust, da stärker einzusteigen. Ein KS, der gut ist, wird es auch in den Retail schaffen.

    Ich habe auch gar keine Lust, 1 Jahr und länger auf ein Spiel zu warten, das mir JETZT gefällt. Das führt dann irgendwann zu einer Spiele-Inflation (wenn plötzlich 3 KS-Spiele ins Haus schneien), die mir dann ohnehin den Wert des einzelnen Spiels reduziert (ist ja nur eines von vielen, die ich "abarbeiten" muss).


    Weshalb ich das Ganze dennoch in Beobachtung halten möchte, ist die Möglichkeit, kleine Projekte zu unterstützen, im wahren Sinne des Wortes. Aber leider habe ich auch in diesem Bereich schon einiges an Verdachtsschrott gesehen, wenn man sich allein die oft downloadbaren Anleitungen ansieht.

  • Ich würde auch gerne nicht mit "egal", sondern mit "kommt drauf an" stimmen.


    Im Bereich der Spiele mit viel Material und Aufwand und mit möglichst vielen Informationen bei der Kampagne (Beispiele: TG und Etherfields von AR) kann ich ganz gut einschätzen was mich erwartet und über KS sehr viel Geld sparen. Okay, zumindest wenn man recht vernünftig maximal alles gameplay-relevante backt. Wenn man bei TG schaut, bin ich sehr gespannt, ob überhaupt alles in den Retail kommt. Selbst wenn es kommt, denke ich, dass ein Aufschlag von 100% auf den Preis zu erwarten ist.


    Auf der anderen Seite brauche ich (speziell bei Euros) häufig den ganzen Bling-Bling nicht. Durch die Versandkosten wird der Kickstarter dann schnell uninteressant, zumal (auch gerade bei Euros) die Erweiterungen, die es dann noch gibt nicht immer gebalanced sind. Da würde ich dann viel eher auf den Retail warten.


    Wobei ich insgesamt auch noch genug Spiele habe. Ein Kauf, egal ob über KS oder im Retail, kommt also nur vor, wenn ich kein entsprechendes Spiel im Regal habe (oder im Spieletreff vorhanden ist) und es mich von den Mechanismen voll anspricht. Die werde ich dieses Jahr an einer Hand abzählen können. Ziel ist es alte Spiele noch einmal auf den Tisch zu bekommen und dann maximal auszutauschen. Lieber möchte ich noch ein wenig reduzieren.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Unabhängig von der Qualität von Spielen, die bei KS und Retail gut, mittel oder schlecht sein kann, werde ich mich an Crowdfunding nicht mehr beteiligen. Die Wartezeiten sind mir mittlerweile viel zu lang und viel zu oft sind die Projekte hinsichtlich des Zeithorizonts zudem unzuverlässig.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Bin da auch bei "Kommt drauf an". Spiele von EGG/Lacerda sind bei mir als KS safe weil einfach günstiger. CTG Erweiterungen zu TMB ebenfalls.


    Dazu kommen dann halt teilweise Dinge die mich einfach interessieren aber zu "nischig" sind und ich befürchte es nicht im Retail zu erhalten da wird dann halt gebackt.


    Auf Teufel komm raus irgendwas backen damit man es mit mehr mehr mehr von allem bekommt brauch ich aber auch nicht unbedingt.

  • Ich habe 2019 genau drei komplett neue Spiele über Crowdfunding unterstützt. Zweimal "große Namen" (Lacerda und Laukat -- On Mars und Sleeping Gods) und einmal bewusst eine kleine Kampagne (Steamopolis). Für 2020 soll es nicht mehr werden, eher noch weniger. Kickstarter sehe ich mittlerweile für mich fast nur noch als Vorbestellungskanal an für sehr gezielt ausgewählte Jubiläums- und Deluxe-Ausgaben von Spielen, die ich bereits habe. In wenigen Fällen springe ich auch auf den zweiten oder dritten Kickstarter zu einem Spiel auf, wenn das der einzige oder beste Weg ist, ein Spiel, das den Test der Zeit bestanden hat, nachträglich zu bekommen.


    Alle wirklich guten Kickstarter-Spiele bekommt man später auch noch. Die Verlage wären doch bekloppt, wenn sie ihre Highlights nicht weiter in irgendeiner Form der zahlungswilligen Kundschaft zugänglich machen würden. Von daher ist mir die Wahl "eher Retail" leicht gefallen. In den allermeisten Fälle reicht auch die Retail-Version völlig aus. Stretch Goals sind vielfach kein echter Mehrwert, sondern oft nur die Abfälle des Streamlinings, die man sich als KS-Version doch wieder dazu holt.


    Ein anderer Punkt, der noch nicht genannt wurde: Mein Spieleregal ist übervoll und regelmäßig müssen wirklich gute Spiele weichen, um Platz für Neuheiten zu machen. Anders gesagt: jedes neue Spiel muss ein altes verdrängen. Wenn die mir die schiere Größe der neuesten KS-Zugänge anschaue, dann reicht ein verdrängtes Spiel oft gar nicht mehr; ein On Mars braucht Platz für zwei normale Spiele, eine Barrage KS Edition für drei, und ein Thunderstone Quest mit Erweiterungsbox verdrängt sogar fünf andere Spiele auf einmal.


    Jetzt die entscheidende Frage: Wieviele der Neuheiten sind gut genug, um das zu schaffen? Ganz ehrlich: So gut wie nichts. Wenn fünf Neuzugänge im Jahr auf Dauer habenswert sind, ist das schon viel. Daher ist meine Absicht, im Jahr 2020 eigentlich gar nichts mehr vorzubestellen, weder Crowdfunding noch Retail, und Sachen erst dann zu kaufen, wenn es genügend unabhängige Spielberichte gibt. Idealerweise wenn ich sie selbst gespielt habe. Stand heute werde ich mir auch die Messe in Essen schenken, zum ersten Mal seit vielen Jahren. Ich brauche eigentlich gar keine Neuheiten mehr...

  • Könnte ich jetzt gar nicht ad hoc so beantworten - für mich wäre die richtige Antwort ebenfalls:

    "Es kommt drauf an" - denn es ist durchaus wichtig (zumindest für mich mittlerweile), welche Firma und welches Spiel hinter dem KS steckt.


    Bei AR beispielsweise war ich immer froh, beim KS dabei sein zu dürfen und würde dies bei für mich interessanten Spielen immer wieder tun - auch wenn die Grundspiele im Retail verfügbar sind; dann aber für wesentlich mehr Geld als bei der Kampagne.


    Bei anderen Kampagnen steige ich nur noch ein, wenn ich bei dem Spiel etwas Besonderes sehe bzw. das Spiel etwas Besonderes (für mich) hat und/oder wenn das Spiel von einem Verlag kommt, der entweder zu klein oder nicht bekannt genug für die Retail-Kanäle ist. Da schaue ich aber schon genauer hin und möchte vorab die Regeln lesen bevor ich mich endgültig entscheide.

  • Was war da los?

    Naja Desaster ist vermutlich etwas hoch gegriffen, schließlich hatte man am Ende wenigstens was in der Hand. Die Qualität war teilweise unter aller Kanone . Nicht bzw nur teilweiße funktionierende Komponenten ( Rad), unfunktionelles Material ( Wassertropfen) und verbogenes Material ( ziemlich jedes Teil).

    Und noch ne Runde.. Ja, war bei einigen der Fall. Material wurde bzw. wird ersetzt. Viele Leute sind angefressen, das liegt aber oft eher an der Informationspolitik und Kommunikation von Cranio als am Spiel selbst. Das Spiel hat sich bei uns als Dauerbrenner und mit Abstand besten Multiplayertitel von 2019 herauskristalisiert. In unseren Runden kratzt Barrage mittlerweile knapp an Brass als allgemein anerkannter Knallertitel, wenns mal drei Stunden dauern darf. Ist sonst kaum ein Spiel aus diesem Jahrgang hingekommen. Nach 14 Partien sehen meine Boards und auch das 3D-Brett trotz der Unkenrufe a la "übersteht keine drei Partien" noch vollkommen ok aus. Und als jemand, der bis jetzt nahezu alle Cranio-Spiele kein zweites Mal spielen wollte, ist das kein Publisher- oder Autoren-Bonus, sondern soll eher ausdrücken, dass ich das Spiel wirklich sehr mag und sich die allgemeine Kickstarter-Aufgeregtheit bei uns arg in Grenzen hielt. Blaue Glasnuggets als Wasser hatte ich eh hier noch liegen von einem gepimpten Through the Ages, die richtigen Tokens werden für einen Euro nachgeliefert.

  • Ich bin 2018/19 etwas ausgerastet bei KS und werde das massivst runterfahren.
    Platz- und Zeitprobleme zeigen das man vieles kaum bis gar nicht spielt. Ich werde nur nach meinem Favoriten (Ryan Laukat) schauen und ansonsten massiv filtern.

    Dem viel schon The Great Wall, Red Outpost, Unsettled, etc. zum Opfer.

    Und bei Retailspielen haben meine Frau und ich entschieden nur noch zu kaufen was wir zumindest mal angespielt haben.

    Dazu haben wir dank der wilden Zockerei auch Zugriff auf viele andere Spiel (Vereinseigene Spiele und durch andere Mitglieder) daher muss man nicht alles kaufen (Nemesis, Crusader Kings, Underwater Cities).

    Auch sehe ich viele Publisher mittlerweile sehr kritisch (Awaken Realms, CMON),die mMn Kickstarter nur ausnutzen und teilweise die Baker sogar vera....

    Meine Sammlung


    Meine 10er : High Frontier 4all - Hoplomachus - Labyrinth-War on Terror - Obsession - Space Empires 4x - Uprising

    Meine 9+er: Abomination - BIOS-Megafauna - BIOS-Origins - Burncycle - Captain’s Log - Cloudspire - Dark Domains - Dinosaur World - Empires of the Void II - Kingdom Rush - Nemos War - Pax Pamir - SpaceCorp - On Mars - Space Infantry:Resurgence - Star Trek-Ascendancy - Stellar Horizons - Teotihuacan - Volters Lead the Way! - Yedo - Zero Leader

  • Naja Desaster ist vermutlich etwas hoch gegriffen, schließlich hatte man am Ende wenigstens was in der Hand. Die Qualität war teilweise unter aller Kanone . Nicht bzw nur teilweiße funktionierende Komponenten ( Rad), unfunktionelles Material ( Wassertropfen) und verbogenes Material ( ziemlich jedes Teil).

    Und noch ne Runde.. Ja, war bei einigen der Fall. Material wurde bzw. wird ersetzt. Viele Leute sind angefressen, das liegt aber oft eher an der Informationspolitik und Kommunikation von Cranio als am Spiel selbst. Das Spiel hat sich bei uns als Dauerbrenner und mit Abstand besten Multiplayertitel von 2019 herauskristalisiert. In unseren Runden kratzt Barrage mittlerweile knapp an Brass als allgemein anerkannter Knallertitel, wenns mal drei Stunden dauern darf. Ist sonst kaum ein Spiel aus diesem Jahrgang hingekommen. Nach 14 Partien sehen meine Boards und auch das 3D-Brett trotz der Unkenrufe a la "übersteht keine drei Partien" noch vollkommen ok aus. Und als jemand, der bis jetzt nahezu alle Cranio-Spiele kein zweites Mal spielen wollte, ist das kein Publisher- oder Autoren-Bonus, sondern soll eher ausdrücken, dass ich das Spiel wirklich sehr mag und sich die allgemeine Kickstarter-Aufgeregtheit bei uns arg in Grenzen hielt. Blaue Glasnuggets als Wasser hatte ich eh hier noch liegen von einem gepimpten Through the Ages, die richtigen Tokens werden für einen Euro nachgeliefert.

    Ich habe auch keineswegs behauptet dass das Spiel schlecht wäre. Es ist sogar sehr gut. Und deswegen sage ich ja das man sich den ärger sparen kann wenn man einfach auf die Retail Version wartet. Dort bekommt man gleich alles in verbesserter Ausführung.

  • Im Falle von Barrage wurde aus den versprochenen 6 Monaten früherer Zugang für KS-Backer im Vergleich zu Retail die Situation, dass die Retail-Käufer von Essen jetzt ihr Spiel problemlos spielen können, während viele (nicht alle, aber viele!) KS-Käufer noch immer ein nur begrenzt nutzbares Spiel zuhause haben und auf die Nachlieferung warten dürfen.

  • Bei mir kommt es auch darauf an, wer das Spiel veröffentlicht. Bei Petersen Games zum Beispiel warte ich gerne auf den zweiten Kickstarter eines Spiels, da dort viele Kinderkrankheiten ausgebessert sind. Bei Awaken Realms nehme ich gerne den Kickstarter, da man dort erst klein einsteigen kann und nach der ersten Welle das Spiel ausprobieren und dann noch mehr dazu nehmen kann. Von Miniaturenpornos und Materialschlachten nehme ich mittlerweile eher Abstand, außer ich kenne die Leute dahinter und/oder bin mir sicher, dass die Qualität stimmt.

    Dadurch, dass ich gut vernetzt bin, bekomme ich zum Glück oft frühzeitig mit, ob sich Verlage für ein Spiel interessieren und wer es später auf Deutsch in den Handel bringen wird. Dadurch kann ich dann entscheiden, ob ich es mir später in überarbeiteter deutscher Fassung hole oder sogar selbst daran mitarbeite.


    Grundsätzlich setze ich eher auf die Arbeit deutscher Verlage, da mir bei Übersetzungen und Lektorat soviel Mist vorgesetzt wird, dass ich auf vieles einfach keinen Bock mehr habe. Ich möchte Spiele spielen und genießen können und nicht den Karren aus dem Dreck ziehen.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Kickstarter gibt es nur noch für absolute Nischenspiele und Liebhaberprojekte. Alles was mehr als 100 Backer in Deutschland hat, wird sowieso auf den üblichen Gebrauchtbörsen angeboten, oder Retailhändler die das Risiko eingehen.

    Ich habe gelinde gesagt die Schnauze voll davon, Leuten nen kostenlosen Kredit zu geben, ohne zu wissen, was ich dafür bekomme. Und vor allem wann. Selbst bei Spielworxx bin ich jetzt einmal schwach geworden bei die Macher.... das Spiel hab ich immer noch nicht. In Essen hätte ich es mitnehmen können. Jedes Fanboytum hat seine Grenzen.


    Zudem kommen Kickstarter immer in dem Moment, wo man sie echt nicht brauchen kann. Also kurz vor der Spielemesse in Essen.

    Nächstes Argument sind die Fehler die immer wieder passieren. Es liegt in der Natur der Sache, dass Fehler passieren. Aber ich mag nicht derjenige sein, der sie findet. Ich warte lieber n Jahr und hab dann die korrigierte Fassung. Meist billiger und getestet.

    Meine großen Kickstarter die noch kommen:
    Import/Export
    High Frontiers
    On Mars (wird direkt verkauft)
    Die Macher

    Generell hab ich die Einstellung: Wenn ich es verpasse, umso besser... muss ich schon keinen Platz mehr frei machen :D

  • Ich warte derweil ab, dass durch Reviews und Spielevideos und Mitspielrunden auf diversen Spieletreffs eine Selektion für mich möglich ist, ohne dass ich mir alle Kickstarterprojekte anschauen und für mich auswürfeln muss, ob mir das Endprodukt eventuell gefallen wird, obwohl ich dazu zu dem Zeitpunkt nur Werbeaussagen kenne. Alles andere frisst zu viel Zeit, die ich nicht mehr bereit bin, selbst zu investieren. Und wenn ich dann meine, einen Kickstarter verpasst zu haben, und den unbedingt selbst besitzen muss (was immer seltener passiert), dann kauf ich den halt auf dem Sekundärmarkt - zwar etwas teurer als im Kickstarter, aber wenn ich die eingesparte Zeit einrechne, rechnet sich das für mich trotzdem.


    Habe ausreichend viele Spiele, die noch ungespielt oder zu wenig bespielt sind, als dass ich zwingend Neuheiten bräuchte. Kickstarter-Neuheiten, die ich kaum einschätzen kann, noch weniger.

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  • Warum willst du dein On mars direkt wieder verkaufen ?

  • War zuerst im falschen Thread


    Bei den Preisen aus KS warte ich immer erst auf Erfahrungsberichte ab. Wenn es gut ist, bekommt man die Spiele entweder über den Gebrauchtmarkt, Retail vom Verlag oder als 2nd Print per KS. Ist zwar in der Regel so erst mal etwas teurer, man kauft dafür aber auch nicht die Katze im Sack. Komplementieren muss ich Spiele auch nicht, so dass ich die SG damit in der Regel auch nicht brauche.

  • Bei völliger Abstinenz von Kickstarter musste ich nicht lange überlegen...

    Ist nicht XIA eines Deiner Lieblingsspiele? War das kein Kickstarter?


    Für mich gibts zwischen Retail und Kickstarter keinen grundsätzlichen Unterschied. Gefällt mir das Spiel, kaufe ich es, ob das über die Plattform Kickstarter oder einen Retail-Anbieter geschieht, spielt für mich keine Rolle.


    Meine Erfahrung mit Kickstarter-Spielen ist aber eher positiv. Letztes Jahr sind hier von Kickstarter Nemesis, Barrage und Escape Plan eingetrudelt, aus meiner Sicht alles TOP-Spiele, die es ja dann auch in den Retail-Verkauf schaffen, wenn auch teurer und ohne manche Exclusives. Die Qualität all dieser Spiele ist hervorragend. Außerdem ist noch "Akward Guests" zu nennen, das bisher sehr gut ankommt, und dass im Retail sehr schwer zu bekommen ist. Von daher kann ich nicht verstehen, weshalb man Kickstarter aus Prinzip aus dem Weg geht. Bei entsprechend sorgfältiger Auswahl gibt es da wirklich gute Spiele. Das einzige Argument, was vielleicht dagegen spricht, sind dei Wartezeiten und die Unzuverlässigkeit mancher Anbieter. Macht einem die Wartezeit nichts aus und setzt auf bekannt zuverlässige Anbieter, spricht da eigentlich nichts dagegen.


    Genauso wenig kann ich aber verstehen, weshalb jemand "dem Retail abschwört". Ich habe zwar langsam auch den Eindruck, dass die wirklich kreativen Ideen vielleicht sogar eher auf Kickstarter zu finden sind, aber auch im Retail gibt es immer wieder super Spiele, zuletzt zum Beispiel Flügelschlag oder Underwater Cities.

  • Ich habe auch mal vor etwas weniger zu backen und mehr dem Retail zu vertrauen.

    Allerdings steht fest: Kanban 2020 wird gebacken, wenn es auch auf deutsch erscheint. :)

  • Da ich eh schon immer sehr selektiv Spiele kaufe und selber in der Branche mitarbeite sind meine KS eher übersichtlich. Und die unterscheiden sich meist nicht sonderlich von den Retailspielen. In der Regel sind es auch wirklich Spiele die es ohne KS nicht so schnell in den Markt geschafft hätten. Wenn ich selber an einem KS mitarbeite, dann muss mir das Spiel auch gefallen, denn immerhin nimmt es irgendwann mal Platz im Regal weg. Und der ist begrenzt.


    Gar nicht ausstehen kann ich zu große Spieleboxen und da red ich meinen Kunden auch immer ins Gewissen...

    Grad mit Blick auf so manche Boxenorgie bei Cmon und Co bin ich froh da nicht mitgemacht zu haben.


    Wobei an sowohl bei KS als auch im Retail jede Menge Halbgurken bekommen kann. Da sind Vorabregeln und Testspiele ein Segen und gute KS und Verlage bieten das auch meist.

    L'Art Noir
    Game Design, Translation and Media Studio

  • Wenn ein Spiel erst durch seine exklusiven Stretchgoals interessant wird, dann waren das wohl alles Sachen, die vorab weggestrichen wurden, nur um die als Stretchgoal wieder einfügen zu können als Backer-Anreiz. Im Grunde reicht meistens das Spiel als solches völlig aus und ein "all in" entsteht aus der provozierten Gier in Kombination mit der Ungewissheit, alles zu haben und ja nichts dabei verpassen zu wollen, was man nachher nicht nachholen könnte. Zudem kann man sich damit prima die Versandkosten schön rechnen. Ob man das alles wirklich danach für ein gelungenes Spielerlebnis braucht und auch wirklich alles bespielt, ist noch eine ganz andere Frage. So meine Erfahrung.


    Alternativ alles als "all in"-Kickstarter-3er-Bundle mitfinanzieren und dann für sich nach x Jahre Wartezeit selektieren, was man selbst behalten möchte und den ganzen Rest und die Zweit-Dritt-Exemplare sowieso direkt verkaufen. Könnte auch eine Form der Anlagemöglichkeit sein, dann aber wohl gewerblich mit den entsprechenden Auflagen. Ich selbst war hingegen eher froh, wenn ich ungeliebte Kickstarter wie U-Boot und Mountaineers ohne großen Verlust wieder loswerden konnte. Und wenn sich andere daran erfreuen können, umso besser.

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  • Wenn ein Spiel erst durch seine exklusiven Stretchgoals interessant wird, dann waren das wohl alles Sachen, die vorab weggestrichen wurden, nur um die als Stretchgoal wieder einfügen zu können als Backer-Anreiz. Im Grunde reicht meistens das Spiel als solches völlig aus und ein "all in" entsteht aus der provozierten Gier in Kombination mit der Ungewissheit, alles zu haben und ja nichts dabei verpassen zu wollen, was man nachher nicht nachholen könnte.

    Hallo,


    also da muss ich in Teilen mal wiedersprechen. Oftmals gibt es bei Kickstarter auch eine Deluxe-Version mit anderen Komponenten. Wer das dann mag bekommt eben auch ein - für ihn - schöneres oder auch hochwertigeres Spiel als im Retail. Diese Dinge sind mitnichten nur deshalb gestrichen, damit sie wieder rein können. Und nö, mir reicht das Spiel als solches nicht, sonst könnte ich ja (oftmals) auf den Retail warten. Bei mir gilt "all-in-oder-nichts" :)
    Da muss ich mir auch nichts schön rechnen - mir gefällt das einfach. Es ist auch einfach schön, wenn man von einem Spiel, was einem gefällt, eine besonders schöne Ausgabe hat. Und "braucht man das" ist ja auch immer so eine Sache. Wer "braucht" schon Kickstarter-Exklusive Sachen oder wer braucht überhaupt ein neues Spiel - egal von woher? Es geht doch eher um "hätte ich gerne" und "fände ich schön" :)

    Viele Grüße,
    Andreas.

  • Also ich nehme natürlich gern stretch goals mit die im Preis enthalten sind, gebe aber kein zusätzliches Geld aus für optionale Käufe. Meist reicht aber die Retail voll und ganz, bei einigen Verlagen halten sich die exclusives auch in Grenzen, da kann man auch Retail kaufen (red raven, leder usw)

  • Ich sehe das nicht als Widerspruch an, sondern als ergänzende ebenso eigene persönliche Meinung. Gibt hier ja kein richtig oder falsch. :)


    Und ja, Kickstarter hat die Deluxe-Ausgaben befeuert. Genau solche habe ich mir vor xx Jahren hier im Forum gewünscht. Da gab es die noch nicht. Dafür finde ich Kickstarter prima.


    Bei den oben angesprochenen exklusiven Stretchgoals meinte ich aber eher die spielmechanischen Elemente, die weggestrichen und dann wieder eingefügt wurden und bei denen ich den Eindruck habe, dass die zwingend zum Spiel dazugehören. Ist aber auch wieder eine Gradwanderung, weil Kickstarter-Projekte neigen leider oft dazu, Zeugs auf das Spiel draufzuschaufeln, wo ein gewisser Minimalismus und redaktionelle Beschränkung auf den spielerischen Kern eventuell besser gewesen wäre.

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    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Warum willst du dein On mars direkt wieder verkaufen ?

    Weil ich es aus einer Laune heraus unterstützt habe, ich bereits den Gallerist und Vinos Deluxe abgegeben habe, ich mehr Spiele habe als ich spielen kann und absolut keine Lust habe mich in dieses Monster einzuarbeiten, was ich vermutlich nur 1-2 Mal spielen werde.

    Ich behalte mein Lisboa, damit ist der Bedarf abgedeckt. Und Vinhos wird durch die WYG Ausgabe ersetzt. langt.

    und am Ende: Jetzt erzielt man nen hohen Preis. Das wird sich ändern, wenn die Leute merken, dass ein hübsches Cover nicht genug ist, um es zu behalten :D

  • Ich würde auch gerne nicht mit "egal", sondern mit "kommt drauf an" stimmen.

    Wenn es dir nicht auf die Quelle, sondern auf das Produkt ankommt, dann ist dir die Quelle im Bezug auf die Frage doch auch egal?


    Ich selbst nehme natürlich auch noch Kickstarter mit, aber das sind einige wenige, wie z.B. die EGG-Spiele oder (falls es sie noch geben würde) die Stonemaier-Projekte. Grundsätzlich melde ich mich also als Backer nun nicht von Kickstarter ab. Aber wenn absehbar ist, dass es eine Retail-Version geben wird, warte ich lieber auf diese.


    Und ich gehe keine Experimente mehr ein - unbekannte Verlage, unbekannte Autoren, unbekannte Projekte kommen mir nicht mehr in's Haus.

  • Wenn es dir nicht auf die Quelle, sondern auf das Produkt ankommt, dann ist dir die Quelle im Bezug auf die Frage doch auch egal?

    Die Quelle ist mir eben nicht egal. Je nach Voraussetzung kaufe ich nämlich lieber über KS oder im Retail. Ich habe ja oben versucht das zu erklären. TG würde ich mir sehr wahrscheinlich als Retail nicht kaufen. Crystal Palace sehr wahrscheinlich als Kickstarter nicht. Deswegen nicht "egal", sondern "kommt drauf an".

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Und ich gehe keine Experimente mehr ein - unbekannte Verlage, unbekannte Autoren, unbekannte Projekte kommen mir nicht mehr in's Haus.

    Verstehe ich. Mache ich auch nicht so viel anders. Allerdings lasse ich mir ein Hintertürchen offen. Ich möchte bewusst im Jahr auch 1-2 kleine Kickstarter von "Unbekannten" unterstützen, wenn ich den Eindruck habe, dass da irgendjemand mit viel Herzblut, aber auch mit erkennbarem Können und Talent seinen Traum umsetzt. Quasi "klassisches" Crowdfunding mit leicht altruistischem Unterton im Sinne von: "Sachen möglich machen, die es sonst nicht gegeben hätte."

    Einmal editiert, zuletzt von MetalPirate ()

  • Ja, ja - deswegen muss man doch aber nicht dabei mitmachen. Es soll auch Läden geben, die geben dir Ware gegen direkte Bezahlung.

    Ok, also hast Du weniger etwas gegen Kickstarter-Spiele als solche, sondern eher etwas gegen den Vertriebsweg.

    Quasi "klassisches" Crowdfunding mit leicht altruistischem Unterton im Sinne von: "Sachen möglich machen, die es sonst nicht gegeben hätte."

    Ich habe den Eindruck, dass es über Kickstarter schon mehr kreative, ungewöhnliche, mutige Spiele zu beziehen gibt als sie etablierte Verlage herausgeben (Stichwort zum Beispiel: Gloomhaven, 7th Continent, Akward Guests, Root). Bei den Neuerscheinungen der etablierten Verlage habe ich in den letzten Jahren öfters ein "Ok, der x-te Aufguss von y"-Gefühl gehabt als bei Kickstarter (auch wenn es da natürlich auch zigmal nahezu austauschbare Miniaturenorgien gibt, ist mir klar) - und seltener das Gefühl, etwas Originelles zu sehen. Geht's andern auch so?

  • Persönlich bin ich der Meinung, dass ich mittlerweile lieber auf Verlagsspiele (Retail) warte als auf KS vorzufinanzieren.


    Aus diesem Grund habe ich mich persönlich entschieden lieber auf Retail-Exemplare zu vertrauen. Denn da haben a) mehr Leute drüber gesehen und b) kann man sich vor dem Kauf noch informieren - und zwar nicht nur aus Anbieterhand.

    Auch ist mir die Wartezeit meist deutlich zu lang. Ja, es ist spannend Updates zu erhalten und bei der Entwicklung mitlesen zu können. Aber ich habe ein Spiel - wenn ich Bock drauf habe - doch lieber schnell in der Hand und auf dem Tisch. Das sagt natürlich nichts über die Qualität des Spiels selbst aus, aber manchmal geht mir die Begeisterung bei KS-Projekten durch die lange Wartezeit doch auch mal flöten.

    Stimme dem 100% zu!

    Gute Spiele schaffen es auch in den Retail oder später gebraucht und dann kennt man Meinungen und weiß, ob es sich lohnt.

    Da bezahle ich auch notfalls mehr Geld und habe so direkt und wann ich möchte das Spiel.

    Bitte Rechtschreibfehler ignorieren :S

    Tippe oft mit Handy in der einen Hand und Baby in der anderen :danke:

  • Aufpreis nach dem KS ist auch ein Thema. Ich bin da gerne bereit mehr zu bezahlen, weil der eigentliche Backer ja auch den teuren Versand gezahlt hat. Mir geht es also nicht darum hinterher Geld zu sparen. Ich zahle gern dasselbe wie im KS, nur dann hat man hpffentlich schon einiges vom Spiel erfahren können oder vielleicht sogar selbst mal mitspielen können.

  • Ok, also hast Du weniger etwas gegen Kickstarter-Spiele als solche, sondern eher etwas gegen den Vertriebsweg.

    Genau, wobei die meisten KS heutzutage amS mehr "aufgeblasenes Blendwerk" als vernünftige Spiele sind. Ich bin bsw. sehr froh, das es noch Firmen wie GMT gibt, wo der Output an grundsoliden und auch hervorragenden Spielen erstaunlich hoch ist!

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/