Der Koboldkoenig hat es in einem Video mal aufgegriffen: Warum steckt das Marketing der Brettspielszene vergleichsweise noch in den Kinderschuhen?
Neulich ist es mir nochmals aufgefallen, als ich las, dass Feuerland die GaiaProject-Meisterschaft absagen musste, wegen zu geringer Teilnahme. Ah ja, eine Gaia-Meisterschaft? Noch nie was davon gehört! Und ich wäre sicherlich interessiert gewesen.
Stattdessen wird jetzt wohl eine Flügelschlag-Meisterschaft auf der Berlincon von H&C ausgetragen. Sicherlich ist Flügelschlag verbreiteter als das doch eher nieschige Spiel Gaia Project. Aber selbst das liegt hier in der Stadt bei der Mayerschen im Schaufenster. Also nicht zu weit weg.
Dass marketingmäßig irgendwie wenig geht, beobachte ich schon seit Jahren und ich frage mich warum. Liegt es daran, dass die Verlage (komisches Wort eigentlich!) sich zu sehr an Buchverlagen orientieren oder sich aus diesen entwickelt haben (Kosmos)?
Mal ein Beispiel: Heutzutage ist Werbung so günstig wie nie, gerade weil man Streuverluste vermeiden kann. Und das ist der große Vorteil von Social Media. Ich bin quasi von 9 bis 17 Uhr allein schon von Berufswegen auf Facebook und Co. unterwegs. Facebook kennt auch meine Brettspielinteressen. Dennoch habe ich von einer Gaia-Meisterschaft nichts mitbekommen. Dabei könnte man selbst mit wenig finanziellen Mitteln viel erreichen - und wir reden hier von unter 100 €.
Feuerland ist hier aber nur ein aktuelles Beispiel aufgrund des abgesagten Gaia-Turniers und sticht eigentlich nicht aus der Masse der Verlage hervor, wenn wir von Marketing sprechen. Weder positiv noch negativ. Vielleicht wird dort sogar auch einiges unternommen, jedoch sollten dann die Parameter nicht korrekt gesetzt sein.
Ich möchte nochmal klarstellen, dass ich nicht behaupte die Verlage würden nichts machen. Ich frage mich nur, wie ein Gaia-Turnier so an mir vorbei gehen konnte, wo ich doch an Feuerland und Gaia recht interessiert bin.
Letztendlich kann es ja nicht so schwer sein für ein berühmtes und hoch angesehenes Spiel in Berlin 5-10 Leute zusammen zu trommeln, da sprechen wir ja zum Glück nicht von hunderten oder gar tausenden von Menschen als kritische Masse.
Warum ist das so? Wird diese Möglichkeit von Verlagen nicht erkannt oder haben sie das gar einfach nicht nötig?