Victorian Masterminds (CMON)

Ich glaube letzte Woche wurde das bei Victoria Parta Spiele vorgestellt. Klang recht gut. Also nach einem CMON, das nicht völlig mit Minis überladen ist und wurde m.E. unterhalb vom Expertenniveau eingeordnet. Spieldauer auch so ca. 60-90 Minuten. Mehr ist bei mir leider nicht hängen geblieben.

Ich war anfangs auch sehr interessiert; hauptsächlich weil ich das Thema total stark finde. Optik und Blingbling sind natürlich auch wieder herausragend, das Gameplay jedoch scheint da leider nicht mithalten zu können.

Die zahlreichen Kommentare auf BGG und das DiceTower-Review (s.u.) haben das Spiel bei mir durchfallen lassen (zumindest was den Erwerb angeht).

Ich konnte eine Partie spielen und fand den Mechanismus mit dem verdeckten Bieten recht spannend ... vor allem durch den Chip, der dem nächsten die dringend benötigte Zusatzaktion verhagelt wird es etwas taktischer.

Mein Exemplar ist heute angekommen. Kommt mit den Sommerurlaub.

Ich hatte das (wie immer großartige) Video von Game Night angeguckt, auch weil fast niemand Spiele so gut erklären kann wie Dave Arnott:

Allerdings hatte ich danach nicht das Gefühl, das mal selbst spielen zu müssen...

Der Einsetzmechanismus sieht am Anfang spannend aus, wiederholt sich aber 1 Millionen mal.

Ich finde es schade, dass das Spiel so krass gestreamlined wurde. Victorian Masterminds ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass übertriebenes Streamlining nicht immer positiv sein muss.

Das Spiel ist soweit meine Infos reichen mal als Expertenspiel gestartet. Komplexes Worker Placement, viele Möglichkeiten, viel Variabilität, etc. Das erste Artwork sah auch vielversprechend aus. Dann hat man das Cover geändert und die Zielgruppe angepasst. Es eingedampft. Familientauglicher gemacht. Und was ist geblieben? Ein Familie+/Kenner- Titel.

Jeder hat die gleichen fünf Arbeiter und anstatt dass man sich raussuchen kann, wann man welchen davon einsetzt, bekommt man auch diese Entscheidung noch abgenommen, in dem man am Anfang einer Runde seine Chips mischt, sie verdeckt auf einen Stapel legt und dann Zug für Zug von oben aufdeckt. Nur den gezogenen Arbeiter darf man dann legen. Wow.

Wie wenig Entscheidungen wollen sie einem denn noch zutrauen? Finde ich echt schade von Bauza & Lang.

Ich habe mir unendlich viel von dem Titel erhofft und wurde unter dem Strich wirklich enttäuscht. Aufgrund von Vorwissen unter anderem, aufgrund von anderen Erwartungen, was vermeidbar ist - alles richtig - aber schade finde ich es trotzdem.

Das Setting ist nämlich überragend, die Ideen innovativ, das Artwork wunderschön...

Bitter.

Lg

LookAtTheBacon

Das stimmt leider nicht ganz: Die Sache mit den Disks von oben nehmen ist nur zu Beginn der Fall. Man kann die Eigenschaft, dass man aus seinen vorhandenen Disks die Scheibe, die man will, aussuchen kann, durch eine bestimmte Bedingung freischalten.

Daher stimmt deine Aussage nicht ganz zu diesem Punkt. Ich tippe einmal, dass man diese Funktion recht schnell freischalten möchte, habe aber das Spiel, das gesamthaft mE dennoch sehr gut ankommt, noch nicht gespielt. Von daher weiß ich nicht, ob es nicht noch bessere Eugenschaften gibt, wie z.B. Wissenschaftler-Leiste oder Sonderfunktionen von Maschine, die man vielleicht früher freischalten möchte.

Zitat von LookAtTheBacon

Jeder hat die gleichen fünf Arbeiter und anstatt dass man sich raussuchen kann, wann man welchen davon einsetzt, bekommt man auch diese Entscheidung noch abgenommen, in dem man am Anfang einer Runde seine Chips mischt, sie verdeckt auf einen Stapel legt und dann Zug für Zug von oben aufdeckt. Nur den gezogenen Arbeiter darf man dann legen. Wow.

Wie wenig Entscheidungen wollen sie einem denn noch zutrauen?

Aber genau das ändert sich doch während des Spielverlaufs. Du wählst deine Aktionen so, dass du später selber entscheiden kannst, was du als nächstes machen willst.

Edit: Zu langsam Braz war schneller.

Okay, aber du weißt sicherlich trotzdem, was ich meinte.

In einer der früheren Versionen des Spiels konnte man iirc die Arbeiter permanent frei auswählen. Das beizubehalten hätte ich wesentlich besser gefunden. So geht sehr viel Spielreiz verloren, wenn mir quasi permanent diktiert wird, was ich überhaupt machen darf. Gefällt mir persönlich jedenfalls nicht und es ist eben auch rein glücksbasiert, ob jemand anderes dann Scheiben zieht, die ihm gerade mehr passen. Gerade für den Saboteur kann das wichtig sein. Wenn ich selbst auf einem Ort schon eine Scheibe habe, und dann bis ich wieder dran bin kein anderer dort legt, plus ich danach den Saboteur "topdecke", kann ich ihn darauflegen und egal, wer dann die dritte Scheibe setzt, seine Aktion wird negiert und ich bin der Einzige, der in der Stadt eine Aktion durchführt. Das kann sehr mächtig sein, hatte aber nichts mit Skill zu tun. Außer einzig und allein die Entscheidung, ihn nicht in eine der anderen Städte zu legen, was keine große Kunst ist.

Egal..

Lg

Ich empfand es insgesamt als recht belanglos und schlecht produziert. Die großen Gebäude-Minis sind reine Blender und unnötig - vor allem wenn man bedenkt, wie klein die Blech- und Schraubenmarker sind, die man wiederum dauernd benutzt (die Münzen aus Nusfjord lassen grüßen). Hier hatte ich das Gefühl, dass die Minis aus reinem Selbstzweck (Verlagsnamen) ins Spiel gekommen sind.

Das Spiel als solches unterhält, allerdings ohne einen positiven Nachhall zu erzeugen. Es gibt schlechteres - aber auch wesentlich besseres.