Die Heldenprogression ist großartig und auch vor allem das Equipment. Leider hat mich das Missionsdesign nicht so überzeugt, das ist halt einfach was für Menschen ohne Kinder, im Studium etc mit sehr viel Freizeit. Mitten im Szenario nochmal die doppelte Menge Material rausholen und aufbauen brauche ich in meinem momentanen Lebensabschnitt leider nicht mehr bzw. ist ein echtes KO-Kriterium.
Zudem hat es mir nicht so viel Spaß gemacht, vor jedem Bosskampf erstmal wieder 2 Seiten Sonderregeln zu lesen, auch wenn das Design der Bosse häufig ziemlich thematisch und cool ist. Insgesamt wäre es für mich persönlich ein wirklich tolles Spiel gewesen, wenn sie wenigstens ein klein wenig ab und an den redaktionellen Rotstift angesetzt hätten und nicht wirklich jede einzelne Sondermechanik und jedes Gimmick dringelassen hätten. Aber ich gönne es jedem, der die Zeit und Geduld dafür hat.
Ist das nicht generell ein Problem von epischen Kampagnenspielen? Der Zeitfaktor, der Anspruch an die regelmäßige Kontinuität, die gesamte Länge? Ich spiele ja wirklich gerne epische Kampagnenspiele, aber eigentlich sind die alle weniger gut für meine aktuelle Lebenssituation geeignet.
Als Student hingegen .... schade, dass diese Spiele dafür 10 bis 15 Jahre zu spät herausgekommen sind. Zu dem Zeitpunkt haben wir uns nächtelang Siedler von Catan um die Ohren gehauen.
Ja, aber Middara empfinde ich zeitlich wie inhaltlich als ziemlich aufgebläht, selbst für eine Kampagne. Hätte ich Akt 1 in der gleichen Zeit spielen können wie ein Tidal Blades 2, hätte ich mir die weiteren Akte gekauft. Aber die geschätzen 150h hat es für mich nicht getragen und ist damit auch zu lang für meinen Freundeskreis. Ich liebe Middara, aber sehe es ebenfalls so, dass etwas Rotstift das Produkt besser gemacht hätte.