[2019] SpaceCorp (Butterfield / GMT Games)

  • [Mod] selektiv kopiert aus Wochenthread -- MP



    SpaceCorp : GMT wildert erneut im Genre der Eurogames, was die Mechanismen und die Komplexität angeht. Wer mit Dominent Species zurecht kam, wird auch SpaceCorp locker spielen können, denn von einem typischen GMT CoSim ist es meilenweit entfernt. Einzig die etwas altbacken wirkende Aufmachung erinnert an GMT-Spiele. So sind wir als Megafirmen auf dem Markt der Weltraumressourcenausbeutung unterwegs und unsere Austronautenteams sind kleine Holzklötzchen, während die von uns zu bauenden Basen runde Pappcounter sind und Erkundungsplättchen ebenso unspektakulär daherkommen. Dazu noch Karten mit scheinbar unnötig grossen Aktionsaufdrucken und fertig waren meine Vorurteile, dass ich dieses Spiel mal locker links liegen lassen könnte.


    Was für eine vorschnelle Fehleinschätzung. Mit optischer Pracht kann SpaceCorp nicht glänzen, dafür ist es eher auf geradlinige Übersichtlichkeit getrimmt. Die Aktionsaufdrucke sind absichtlich so gross, damit man die Kartenauslage in den Hauptquartieren der Mitspieler gut sehen kann, weil im Spielverlauf kann man deren Aktionen mitnutzen gegen Entschädigung. Die Counter sind ebenso völlig ausreichend und bieten alle Informationen, die man braucht. Da zudem das Spiel das Geschehen im Weltraum stark abstrahiert darstellt und dabei völlig auf unnötiges Detailregelwerk verzichtet, konnte ich auch prima mit Holzklötzchen leben und habe keine Plastikraumschiff-Miniaturen vermisst.


    Wir spielen drei aufeinander aufbauende Epochen, die uns immer tiefer von Mond bis Mars über die äusseren Planeten bis hin in entfernte Galaxien führen. Dabei bringt jede Epoche neue Regeln ins Spiel und bietet so weitere Möglichkeiten und baut auf dem Grundgerüst der schon aus der vorherigen Epoche bekannten und gespielten Regeln auf. Drei Kartendecks und drei Erkundungscounter-Typen und drei Spielpläne liegen dem Spiel bei. Wer mag, kann auch als Variante in Epoche 2 oder 3 einsteigen und startet dann mir einer angepassten persönlichen Ablagetafel. Idealerweise erlebt man allerdings das Spiel von Epoche 1 über 2 bis 3 und baut seine Megafirma immer mehr und verbessert aus.


    Im spielerischen Kern haben wir Handkarten und eine eigene Ablagetafel für Karten, die uns in Kombination einmalig oder dauerhafte Werte für die Stärke einer der von uns frei gewählten Aktionen bieten. Wollen wir von unserer Erdbasis zum Mond fliegen, um diesen zu erkunden und dann eine Basis zu bauen, sind das drei Aktionen. Da wir pro Spielzug aber nur eine Aktion auswählen dürfen, sind zwischendrin immer reihum die Mitspieler am Zug und setzen so einen mächtig unter Druck.


    Weil während man selbst mit dem Mond beschäftigt ist, um schnellstmöglichst aber uneffektiv einen Basis dort zu errichten, optimieren die eventuell ihre dauerhaft geltende Kartenauslage und fliegen dann direkt zum Mars, wo bessere Produktionschancen locken. Eine gemeinsame Kartenauslage mit passender Aktion, von dort oder vom verdeckten Stapel Karten nachzuziehen, sorgt für weitere indirekte Interaktion. Weil die ausliegende 2er-Baukarte, die man zudem noch in seine Auslage einbauen dürfte oder die eine Karte, mit der man direkt zwei Züge hintereinander machen darf, auch wenn man dafür auf deren eigentliche Kartenfunktion verzichen müsste, locken ebenso und die will man ungern den Mitspielern überlassen.


    Das alles ist allerdings kein Selbstzweck, sondern wir wollen schnöden Mammon einstreichen. Geld sind Siegpunkte und die sind in Trillionenform auf einer Geldleiste die eigentliche Messlatte, ob man erfolgreich spielt oder eben nicht. Für alle offen ausliegende und in allen Partien gleiche Ziele geben dem Spiel die Struktur, denn meist wird Ausbau, Ausbreitung und Ausbeutung belohnt. Und den Bonus in Form von Geldpunkte kann nur einer bekommen.


    Erstaunlich für ein GMT-Spiel und ebenso toll ist, dass sich SpaceCorp enorm flott spielt. Aktion wählen und die Aktion mit der Auslage und/oder Karten verstärken, Aktion ausführen, eventuell ein Ziel erfüllen, Auslage eventuell ergänzen und eventuell eine Karte nachziehen, wenn man nicht mehr als deren vier auf der Hand hält und schon ist der Mitspieler am Zug. Das geht im Sekundentakt reihum und will optimiert werden, denn Zeitverlust bedeutet, dass die Mitspieler schneller sind und einem Produktionsstätten und Ziele vor der Nase wegschnappen. Also gilt es abzuwägen, wo man dringend agieren muss und wo man eher noch abwarten kann.


    Aus Zeitgründen mussten wir allerdings unsere Erstpartie mitsamt gelungener Erklärung und entspannt zusammen erforschter Detailzusammenhänge nach 1 1/2 gespielten Epochen abbrechen. Die dritte Epochen haben wir also nicht gespielt, die spielerischen Möglichkeiten der ersten beiden Epochen aber gut ausgelotet. Das Regelwerk ist zwar einfach, aber man muss es doch erst einmal spielerisch selbst erlebt haben, wie man effektiv und noch effektiver spielen kann und wie die Spielelemente zusammenhängen. Gut ist, dass man sich nach wenigen Zügen voll aufs Spiel und nicht mehr auf Regelwerkverständnisfragen oder unnötige Detailregeln konzentrieren kann. Das sorgt für einen enorm flüsssigen wie zügigen Spielablauf.


    Für mich eines der besten GMT Eurogames und von den seit der SPIEL 2018 gespielten Neuheiten ebenfalls ganz weit vorne, wenn nicht sogar unter den Top 3. Soloregeln gibt es auch noch, aber davon kann ich nichts berichten. Freue mich auf die nächste Spielpartie und wenn ich auf meinen Bauch höre, dann ruft der ganz laut: Kauf es Dir!

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    2 Mal editiert, zuletzt von MetalPirate () aus folgendem Grund: ausgelagert

  • MetalPirate

    Hat das Label ausgelagert hinzugefügt.
  • Ich hoffe, dass ich mein Exemplar bald bekomme. Da freue ich mich schon drauf; nach diesem interessanten Bericht erst recht.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Hat UGG eigentlich einen Termin genannt, wann es dort ausgeliefert wird? Ich hatte heute morgen noch spontan dort bestellt.


    Was mir im Rückblick noch aufgefallen ist:


    Ziel ist es ja, als Megafirma möglichst viel Geld im Trillionenbereich zu erwirtschaften. In meiner Erstpartie war es dann so, dass mein Mitspieler verstärkt und auch gezielt durch entsprechende Produktionskarten seine Basen mit hohem Produktionswert mehrmals in der ersten Epoche ("Mariners") hat produzieren lassen. Das spülte ihm eine Menge Geld aufs Siegpunktekonto. Ich hingegen hatte verstärkt auf die Erfüllung der Contracts gespielt, dabei aber eher viele Spaceports gebaut und war nicht in den lukrativen Bereich um den Mars vorgedrungen.


    So hatte ich zu Beginn der zweiten Epoche ("Planeteers") zwischen Asteroidenfeld und Pluto einen erheblichen Rückstand auf der Siegpunkteleiste. Ich setzte weiterhin auf schnelle Ausbreitung und Erfüllung der Contracts und konnte meine Genetics verbessern, was mir erlaubte, die ausgelegten Karten seines Hauptquartiers zu nutzen, ohne dass er eine Kartenentschädigung dafür bekam. Damit konnte ich aufholen und ihn einholen und gefühlt hatte ich durch die inzwischen drei angesammelten Adaptation-Vorteilskarten eine gefühlt bessere Position für den weiteren Spielverlauf.


    Soll heissen, selbst wenn man anfangs zurückliegt, kann man in der zweiten Epoche noch ordentlich aufholen. Aber eventuell haben wir da auch nicht konfrontativ genug gespielt, weil mit einer Doppelzugkarte könnte man zu einer vom Mitspieler entdeckten Produktionsstätte fliegen und dort vor ihm einen Basis errichten, um dann in Zukunft die Produktionsgewinne dort abzuschöpfen. Ob sich das wirklich lohnt, werden hoffentlich kommende Partien zeigen.


    Regelfragen:


    1. In der Epoche Planeteers jeweils zwei Karten für Adaptation und Breakthrough ausgelegt. Die oberste bietet zwar einen zusätzlichen Gewinn von 1 oder 2 Trillionen, aber bei zwei Spielern hat jeder die Chance, jede dieser Karten zu bekommen. In Vollbesetzung mit vier Spielern ist das nicht gegeben, weil es weiterhin nur zwei Karten pro Typ gibt. Ändert sich das Spielgeschehen damit nicht drastisch oder hatten wir eine Anpassung für zwei Spieler übersehen?


    2. Wenn man die Karten eines Mitspieler-Haupquartiers nutzt anstatt seine eigene Kartenauslage, bekommt dieser Mitspieler eine Karte vom Nachziehstapel als Entschädigung. Gilt das pro genutzte Mitspielerkarte oder gibt es generell nur eine Karte Entschädigung, egal wie viele Mitspielerkarten man nutzt? Die Regel erzählt in einem Beispiel von zwei oder mehr möglicher Entschädigung, bringt dabei aber auch die Nutzung fremder Basen ins Spiel.


    3. Kann man auch die Fähigkeiten fremder Basen nutzen oder kann man die nur als Ziel und Ausgangspunkt von Bewegungen nutzen?

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • ravn Schön zu lesen das wir die gleiche Meinung zum Spiel haben! :)

    Zu deinen Regelfragen:

    1. Nein, bei 3 oder 4 Spielern erfolgt keine weitere Anpassung. Es gibt eben nicht alles für jeden, ist aber auch kein Problem.

    2. Es gibt pro Aktion eine Entschädigung, nicht pro genutzter Karte. Ich wähle bsw. bauen und nutze dafür dein HQ mit 3 entsprechenden Karten, bedeutet 1 Karte Entschädigung für dich.

    3. Ja, du kannst auch fremde Basen wie z.B. eine Shieldfactory nutzen.


    MetalPirate Warum wurden meine Beiträge nicht ebenfalls nach hier verlagert, sind ja auch was länger...

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • 1. Nein, bei 3 oder 4 Spielern erfolgt keine weitere Anpassung. Es gibt eben nicht alles für jeden, ist aber auch kein Problem.

    Die Frage ist eher, ob bei 'nur' 2 Spielern die Auslage reduziert werden sollte? Das die Auslage (ebenso) für 3-4 Spieler gilt, ist klar.


    Wir stellten uns nur die Frage, ob die Auslage für 2 Spieler nicht reduziert werden sollte, da so - wie bei einem Spiel zu dritt oder viert - mehr Konkurrenz entsteht und nicht jede Fortschrittskarte für jeden der beteiligten Spieler verfügbar ist.

  • Ich fand das Spiel erst mal elegant designt, die Aktionswahl ist simpel und grundsätzlich mag ich Spiele über Handkarten gesteuert werden. Es ist echt hübsch anzusehen, was bei GMT ja nicht die Regel ist. Das Material ist gut.


    Dann habe ich es gespielt. Erster Negativpunkt - es hat das "Apes in Space" Problem - wir fliegen zu einem Planeten um zu schauen was dort ist wie ein Affe der einen Stein hoch hebt. Ich mein klar Sonden sind völlig unbekannt oder in der Zukunft Scanner?! - Thematisch ist es also schon mal nicht... ich meine Firmen sind ja bekannt dafür extrem viel Geld auszugeben ohne zu wissen wozu...

    Zweiter Negativpunkt - die Aktionen auf den Karten sind unterschiedlich stark, ich weiß nicht ob ich das Wort unbalanced verwenden möchte, da es bei so viel Zufall eigentlich egal ist. Die Zahlen auf den Aktionen wiederum müssen zu werten auf den Spielplänen passen. Das schränkt den Spieler soweit ein, dass man oft nur 1-2 sinnvolle Aktionsmöglichkeiten hat.

    Dritter Negativpunkt - Entdeckungsplättchen sind massiv unterschiedlich stark - ich hatte es in der letzten Partie zu dritt nicht geschafft eine Revelationkarte zu ergattern, da alle Entdeckungsplättchen mit entsprechendem Boni von meinen Mitspielern aufgedeckt wurden und ich auch keine einzige Karte mit Revelation Aktion gesehen habe...

    Vierter Negativpunkt - du machst das komplette Spiel immer die gleichen Aktionen in der gleichen Reihenfolge hinfliegen, ggf. erkunden und dann bauen - man muss nämlich immer von einer Basis aus fliegen, ergo ohne zu bauen kommt man nicht weg...


    Nebenbei: Erkenntnis beim 3 Personenspiel - zu dritt ist es besser als zu zweit.


    Fazit - wenn jemand das Thema mag und sich nicht daran stört, dass man überhaupt keinen Einfluss auf das Spielgeschehen hat außer der Entscheidung wo man hin fliegt, dann bitte... Es gibt so viele gute Spiele mit SpaceCorp muss ich nicht meine Zeit verschwenden - meine BGG-Wertung zum Spiel: 3/10


    Frage an die GMT-Kenner ist Dominant Species auch so unsteuerbar? Dann cancle ich meine Bestellung noch...

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2

    Einmal editiert, zuletzt von matthias19281 ()

  • Frage an die GMT-Kenner ist Dominant Species auch so unsteuerbar? Dann cancle ich meine Bestellung noch...

    Ja, mach das besser. Scheint mir nicht deine Art von Spielen zu sein. Unsteuerbar? Hmpf...

    Danke - ich hatte mir einfach von den "non sucky GMT games" (also keine Kriegsspiele oder CoSims) mehr versprochen... Dominant Species kam damals ja auch überall sehr gut weg, daher hatte ich es bei Milan geordert, und zusätzlich zu SpaceCorp über die P500 Ancient Civilizations of the Inner Sea (dazu sah das Video aber interessant aus und es wird beim kämpfen nicht gewürfelt, sonst wäre es auch kein Kauf für mich) und 1862

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • wow so unterschiedlich sind die Meinungen. Auf BGG und diversen Spielekanälen wird das Spiel doch sehr gelobt.


    Eine gewisse Zufälligkeit beim Aufdecken der Karten bzw. Plättchen hatten aber alle erwähnt. Wer sowas als störend empfindet sollte dann tatsächlich keine


    Würfelspiele bzw. Wargames von GMT spielen in denen es meißtens ein Zufallsfaktor durch die Würfel gibt.


    Was dich wohl am meißten stört ist das die Karten und Plättchen unbalanced sind wobei ich mir das echt nicht vorstellen kann.


    Ich habe es noch nicht gespielt und kann es daher nicht beurteilen (warte noch auf meine Lieferung). Frage wäre wie oft hast du es den gespielt ?


    Evt. ist es ja ein Ersteindruck und du solltest dem Spiel eine 2 chance geben. Bin mal gespannt ob die anderen Leute hier im Forum das Spiel ähnlich schlecht


    finden, ich hoffe nicht :)

    Einmal editiert, zuletzt von Noobbot ()

  • Frage an die GMT-Kenner ist Dominant Species auch so unsteuerbar? Dann cancle ich meine Bestellung noch...

    Spacecorp habe ich nicht gespielt, kann es also nicht vergleichen. Dominant species finde ich zu dritt oder viert recht gut steuerbar, auch wenn dir deine Gegner natürlich deine Pläne durchkreuzen können. Mit sechs Leuten hast du aber ziemliches Chaos drin. Macht trotzdem Spaß.

  • Ich habe es 3x gespielt und hatte jedes mal das Gefühl "gespielt" zu werden... Ich sage ja nicht dass es unbalanced ist, aber wenn das Glück zuschlägt, kann ein Spieler durchaus einen massiven Vorteil erlangen. Ich finde Edge Effekte wie nimm alle Karten die ein Gegner in einem Zug gespielt hat auf die Hand. Dadurch kann man extrem viele Karten bekommen ohne eine Aktion - oder platziere einen deiner Trupps irgendwo auf der Karte (Planeteers) - Schon geil wenn ein Spieler einfach zum Uranus fliegen kann ohne ein Move...


    Was mich am meisten stört ist, dass das Spiel zu wenig macht für die Spielzeit, dass man sich gespielt fühlt und dass mann die immer gleichen 3 Aktionen macht (laaaangweilig), als Wettlauf mit massivem Kartenglück...

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • Frage an die GMT-Kenner ist Dominant Species auch so unsteuerbar? Dann cancle ich meine Bestellung noch...

    Spacecorp habe ich nicht gespielt, kann es also nicht vergleichen. Dominant species finde ich zu dritt oder viert recht gut steuerbar, auch wenn dir deine Gegner natürlich deine Pläne durchkreuzen können. Mit sechs Leuten hast du aber ziemliches Chaos drin. Macht trotzdem Spaß.

    Wir spielen vorwiegend zu zweit - Pläne durchkreuzen ist in so einem Spiel ja ok, wenn es sich dabei gut anfühlt (wie z.B. Pax Renaissance)

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • ...und dass mann die immer gleichen 3 Aktionen macht...

    Nur der Vollständigkeit halber: Anfänglich hat man 8, dann 9 und auf der letzten Map 10 Aktionsmöglichkeiten! Und nein, man nimmt nicht immer die gleichen. Die Wertigkeit der Karten steigt mit der jeweiligen Ära, Karten mit einer Aktion sind zumeist vom Wert her höher dafür eben nur 1 Möglichkeit.

    Die Edgekarten verteilen sich, auch hier gelten natürlich die Gesetzmäßigkeiten der Wahrscheinlichkeit, auf alle Spieler. Einer hat mal diesen Vorteil, dafür ein anderer dann jenen. Wie ich schon im Vorfeld schrieb, ist es durchaus eine gute Idee auf dem eigenen HQ andere Aktionen anzubieten als die anderen offerieren. So profitiert ein jeder mal von Entschädigungen, man muss nicht alles selber haben. Das ist der kleine aber feine Semi-CoOp Aspekt dabei.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Was mich am meisten stört ist, dass das Spiel zu wenig macht für die Spielzeit, dass man sich gespielt fühlt und dass mann die immer gleichen 3 Aktionen macht (laaaangweilig), als Wettlauf mit massivem Kartenglück...

    Das kann ich für mich nicht bestätigen..... zumindest für das Solospiel. Gespielt kam ich mir nie vor, ich hatte immer genügend taktische und strategische Erwägungrn zu treffen .... kurzum: ich fand, dass ich immer genügend Einfluss auf das Spiel nehmen konnte.

    Mei, aber es ist halt alles Geschmackssache..... es gibt genügend Leute, die sich auch bei The Hunters von Consim Press gespielt vorkommen, entgegen ich es als taktisches Element sehe, wenn ich nur kurz vor knapp die Art des Ziels kenne.

    Zu der „thematischen“ Kritik: Ich bin mir recht sicher, dass, obwohl es Ende 20 wieder Mondmissionen geben soll, dass das genaue Vorkommen der Menge (!) an Rohstoffen auf der Rückseite des Mondes noch nicht einmal gänzlich geklärt ist..... von daher sehe ich das nicht als thematischen Schnitzer an, dass das Exploring inhaltlich erst als 2. Schritt bei der Planetenerkundung vonstatten geht.

    Einmal editiert, zuletzt von Braz ()

  • Ich kann die Kritikpunkte gut nachvollziehen, weil SpaceCorp hat Unwägbarkeiten durch den verdeckten Nachziehstapel der Aktionswerte-Karten mit teils alternativer Edge-Sonderfunktion. Wenn man z.B. da keine Production-Karten auf die Hand bekommt, aber seine Spielweise auf Produktion ausgerichtet hat, kann man nur auf die offene Auslage oder die Kartenauslage der Mitspieler hoffen. Nur glaube ich, dass auf bestimmte Karten zu hoffen, der falsche Weg ist, lieber das bestmögliche aus seiner Kartenhand machen und durch gezieltes Nachziehen seine Optionsauswahl erhöhen oder vorhandene Aktionen stärken.


    Dazu noch der verdeckte Stapel der Erkundungen - mal findet man eine 2er-Produktionsstätte und mal nur ein Artefakt, um dort eine Touristenattraktion zu bauen. Vorab Sonden dort hinzuschicken gibt es allerdings, aber nur als Edge-Sonderfunktion auf ganz wenigen Karten, weil damit darf man einen Erkundungsmarker aufdecken, ohne selbst vor Ort sein zu müssen. In Phase 2 des Spiels hat man zudem Zugriff auf einen dauerhaften Vorteil, der einen zwei Erkundungsmarker ziehen lässt, einer wird aufgedeckt und der andere wieder verdeckt oben auf dem Stapel gelegt. So weiss man dann, was als nächstes kommt.


    Komplett durchrechenbar und kontrollierbar ist SpaceCorp nicht. Wer obige Unwägbarkeiten nicht mag, dem empfehle ich eher andere Spiele und auch nicht High Frontier, weil da ein W6 über eine gesamte Mission entscheiden kann bei der Landung.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • …, dem empfehle ich eher andere Spiele und auch nicht High Frontier, weil da ein W6 über eine gesamte Mission entscheiden kann bei der Landung.

    Das darf, meine ich, bei solchen Spielen durchaus vorkommen. Wenn alles 100%ig planbar ist, finde ich das langweilig und thematisch ist es daneben. Frage wäre aber schon, wie stark denn das Zufalls-/Glückselement ist und welche Möglichkeiten der Einflussnahme es denn gibt, dazu müsste ich das Spiel kennen, kenne ich aber nicht. Aber so ein Quäntchen Zufall/Glück/Pech bringt Spannung - wie im wirklichen Leben.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Wer sich einen "harten" Eindruck des Spiels erarbeiten will, kann sich die Regelerklärung inkl. 4-Player Let's Play und First Impression von Heavy Cardboard in fluffigen 5h 37min ansehen... Ich habe dafür mehrere Abende gebraucht, aber konnte dadurch ein gutes Bild gewinnen:

    • (+) Sehr gute Umsetzung des Space Exploration Themas
    • (+) Beschränkte, aber spürbare Interaktion durch den ständigen Druck bzw. Race-Charakter, bestimmte Ziele oder Lokationen als erster zu erreichen
    • (0) Zufallsfaktor "Kartenglück" bzw. zufällig gezogene Ressourcen sorgen für Spannung, aber auch Frust
    • (0) Der Preis ist nicht niedrig, aber man konnte z.B. auf der Spielgilde für 57€ zuschlagen und bekommt dafür eine ordentliche Menge an Material
    • (-) Spiellänge für viele Euro Gamer zu hart (Edward: "It overstays its welcome and the third era is just too much")
    • (-) Optische Umsetzung ist "GMT-Style" und eigentlich im Jahr 2019 zu "angestaubt"


    Wer sich das Video in ganzer Lange gönnen will, findet es hier:


    “Truly I was born to be an example of misfortune, and a target at which the arrows of adversary are aimed.” ― Miguel de Cervantes Saavedra, Don Quixote

    ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Brettspielen am Freitagabend nördlich von Frankfurt/Main: Spieletreff Petterweil

  • Die beiden Minuspunkte ziehen bei mir so stark, dass mein Interesse (zum Glück - so viele schöne zu wenig gespielte Spiele zu Hause) auch gesunken ist, nachdem ich ein wenig zum Spiel recherchiert habe.

    Gerade die Spieldauer stellt für mich ein großes Problem dar (ich habe nichts gegen lange Spiele, aber es fällt mir schwer, dafür die Zeit freizuschaufeln - und selbst dann habe ich zu Hause schon einige Titel, die ich dann spielen würde).

  • Ich warte auch schon sehnsüchtig auf Space Corp. Die sechs aufgeführten Punkte verstärken das insgesamt nochmal. Die Minuspunkte sind für mich keine.


    Dominant Species finde ich persönlich bereits überragend. Jetzt was mit SciFi... wunderbar!

  • Zumal man ja mE die Spieldauer auch variieren kann, oder?! Ich habe zwar noch nicht auf dem letzten Brett gespielt, aber rein theoretisch kann man ja auch bis zu einem def. Zeitalter spielen, was nicht unbedingt das letzte sein muss.


    By the way: Die Grafik auf dem Spielplan finde ich top! An der ein oder anderen Stelle noch ein wenig zu klein, da wichtige Stellen abgedeckt werden, wenn man Würfel platziert, aber dennoch: Top!

    2 Mal editiert, zuletzt von Braz ()

  • Für mich sind beide sogenannten Minuspunkte völlig irrelevant.

    Jepp! It's not a bug, it's a feature! ;)

    Spieldauer klar, kann man sehen wie man will. Aber über eine ansprechendere Aufmachung (ohne, dass Funktionalität verloren geht) würde sich doch jeder freuen oder? D.h. nicht, dass die aktuelle der total Reinfall ist, aber Potential nach oben ist da wohl noch einiges oder?


    Was mich diesbezgl. interessiert: Ist das Spiel so einzigartig, dass ihr locker sagt, da sehe ich darüber hinweg? Für mich gilt meistens: Bei der Auswahl an Spielen auf dem Markt, brauche ich nicht auf welche zurückgreifen, die nicht ansprechend gestaltet sind.

  • Was mich diesbezgl. interessiert: Ist das Spiel so einzigartig, dass ihr locker sagt, da sehe ich darüber hinweg? Für mich gilt meistens: Bei der Auswahl an Spielen auf dem Markt, brauche ich nicht auf welche zurückgreifen, die nicht ansprechend gestaltet sind.

    Wenn dir "Freude am Spiel" wichtiger als die optische Aufmachung ist - ja. Wobei "einzigartig" vielleicht etwas zu hoch gegriffen ist.

    Ein pimpen mit anderen Materialien tut dem Spiel natürlich gut, habe ich ja auch mit den Teams/Raumschiffen gemacht.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Letzten Endes ist das doch alles eine Frage des Geschmacks. Ich bin wirklich kein Fan z.B. von CGI-Grafiken aber hier sind diese ja eh von der kleinen Sorte und treten in den Hintergrund, so dass ich drüber hinwegsehen kann. Und der Rest ist so hübsch unaufgeregt, dass es mir einfach mal gefällt. Es haut mich auch nicht vom Hocker, aber als Negativpunkt würde ich es auf keinen Fall bewerten.

    The dice decide my fate. And that's a shame.

  • Frage an alle, die es schon gespielt haben: Reden wir hier eigentlich eher von 3 oder von 4 Stunden in 4er-Besetzung? 3 hieße für mich "noch geringe Chancen, es auf den Tisch zu bekommen", aber bei signifikant höheren Spieldauern kann ich mir die Geldausgabe direkt sparen.


    Im Übrigen ist ja nicht nur wichtig, ob man grundsätzlich so-und-soviele Stunden spielen mag. Es ist ja auch die Frage, ob ein Spiel über die volle Spielzeit trägt, und wenn da von Leuten wie Edward Uhler (der definitiv kein Problem mit mehrstündigen Brocken hat) ein "It overstays its welcome and the third era is just too much" kommt, dann steckt da auch eine gewisse Aussage drin.

  • Es ist wohl eines des Spiele bei denen ich sagen würde dass vier Personen zu viel des Guten sind und die optimale Anzahl drei beträgt.

    The dice decide my fate. And that's a shame.

  • Frage an alle, die es schon gespielt haben: Reden wir hier eigentlich eher von 3 oder von 4 Stunden in 4er-Besetzung?

    Ich würde es wie folgt einordnen (wobei die erste Partie davon ausgeklammert sein sollte und man weiß wie der Hase läuft):

    Board 1 (Mariner): 30 min.

    Board 2 (Planeteer): 60 min.

    Board 3 (Starfarer): 90 min.

    Natürlich wie allg. üblich alle Angaben ohne Gewähr und/oder Kenntnis der jeweiligen Spielegruppe. Diese Auskunft erfolgt privat nach bestem Wissen und Gewissen, unterliegt damit auch keiner Gewährleistungspflicht! Irgendwas vergessen? :D

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Wie lange eine Partie dauert, hängt vor allem von der Denktiefe und Entscheidungsfreudigkeit der Mitspieler ab. Die einzelnen Züge (auf Board 1 & 2 bezogen, das Board 3 habe ich noch nicht bespielt) sind vom spielmechanischem Ablauf eher einfach. In 2er-Runde konnten wir das Spiel phasenweise im Sekundentakt spielen, dann gab es mal wieder Denkpausen, welche Taktik man jetzt einschlagen will und ob das angedachte Timing passt. Dann verlangsamte sich das Spiel.


    Wenn man das Regelwerk kennt und verinnerlicht hat, würde ich trotzdem eher in Richtung 4+ Stunden tendieren, auch weil man zwischen den einzelnen Boards ja noch den Spielaufbau erledigen muss. Vorsortierte Counter- und Kartenpacks helfen da, zeigt aber auch erst die Spielerfahrung wie man am besten das Spiel vorsortiert. Die 3 Stunden sehe ich nur für Schnellspieler in kleiner Runde. Die Spieleschachtel spricht von 30 bis 210 Minuten, also bis zu 3 1/2 Stunden und je nach Spielrunde kann man solche Angaben mal entspannt verdoppeln.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Vorsortierte Counter- und Kartenpacks helfen da, zeigt aber auch erst die Spielerfahrung wie man am besten das Spiel vorsortiert.

    Ganz simpel: Sowohl die Counter als auch die Karten je nach Ära separat in was auch immer. Bei mir sind´s 3 Ziptüten für die Karten und 3 kleinere Plastikboxen (aka Geekbox) für die Counter. Die Startkarten aller Äras/Ären? (Mehrzahl?) separat in einer weiteren Ziptüte.

    Alles Spielermaterial jeweils auch in einer Ziptüte, Kolonien auch in Tüte, wobei diese etwas "Arbeit" machen beim Aufbau in der 3. Ära, was wiederum unabhängig von der Aufbewahrung gilt. Material für Solospiel alles separat in Tüte.

    Du spielst keine 6-7 Std. dran, dann läuft irgendwas extrem unrund...

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

    Einmal editiert, zuletzt von Torlok ()

  • Frage an alle, die es schon gespielt haben: Reden wir hier eigentlich eher von 3 oder von 4 Stunden in 4er-Besetzung? 3 hieße für mich "noch geringe Chancen, es auf den Tisch zu bekommen", aber bei signifikant höheren Spieldauern kann ich mir die Geldausgabe direkt sparen.


    Im Übrigen ist ja nicht nur wichtig, ob man grundsätzlich so-und-soviele Stunden spielen mag. Es ist ja auch die Frage, ob ein Spiel über die volle Spielzeit trägt, und wenn da von Leuten wie Edward Uhler (der definitiv kein Problem mit mehrstündigen Brocken hat) ein "It overstays its welcome and the third era is just too much" kommt, dann steckt da auch eine gewisse Aussage drin.

    Spar es Dir, ich glaube, Du wirst da aus genannten Gründen keine Freude mit haben.