Spiele mit Armeen

  • Hallo,


    unter Spielen mit Armeen meine ich folgendes, Spiele bei denen man mit Figuren versucht andere Länder anzugreifen, um die Figuren seiner Mitspieler aus diesen Länder zu vertreiben. Zum Beispiel folgende Titel will ich dazu mal nenne: Risiko, Axis & Allies, Herr der Ringe der Ringkrieg, Warcraft the board game, Twilight Imperium usw.


    Ich würde die Spiele mal in drei Kategorien unterteilen:


    1.Spiele bei denen die Mehrspielervariante eigentlich eine Zweierspiel ist. Zum Beispiel bei Memoir'44, BattleLore, Tide of Iron, Herr der Ringe der Ringkrieg. Meistens beratschlagen sich hier die Mitspieler beider Seiten untereinander, so dass alle Figuren von einer Teamseite geführt werden. Es sind also mehr Zweipersonenspiele bei denen man die Züge mit seinem Team bespricht. Die Spiele funktionieren so weit ganz gut, allerdings haben die Spieler eigentlich keine eigenen Figuren.


    2.Spiele bei denen jeder gegen jeden Spielt. Wie zum Beispiel Risiko, Herrscher der Drachen, Twilight Imperium. Hier sind meistens diejenigen Mitspieler im Nachteil, welche als erstes in einen Konflikt verwickelt werden. Da nach dem Konflikt ihre geschwächten Einheiten meistens leicht von anderen Mitspieler besiegt werden können. Deshalb kommt es bei uns meistens zu einem Stundenlangen zähen Aufrüsten bis wirklich mal einer gezwungen ist anzugreifen. Oder zwei verbünden sich um einen dritten Spieler auszuschalten. Diese Spiele haben mich bis jetzt immer sehr enttäuscht. Besonders von Twilight Imperium, das viele gute Bewertungen erhalten hat, hätte ich mehr erwartet, da es meiner Meinung nach durch die unterschiedlichen Eigenschaften der Rassen fast unspielbar wird.


    3.Spiele die durch interessanten Mechanismen diese Probleme umgehen. Zum Beispiel durch die Vergabe von Siegpunkten (Antike), oder den automatischen Verfall eines Volks (Vinci, Britannia).


    Meiner Meinung nach sind diese Spiele, bis auf ein paar interessante Ausnahmen (Rubrik 3), eigentlich nur zu zweit wirklich spielbar.
    Wie seht ihr das?


    Gruß


    Marcus

    Autor von: Deep Dive (Logis), Quaki (Beleduc), Papaya Boats (Piatnik)

  • Zu Kategorie 2:


    Gestern mal wieder gespielt: Shogun (Wallenstein). Hammerspiel. Natürlich gab es in der Mitte einen Klumpen und wenn sich 2 da beharkt hätten hätte es einen lachenden Dritten gegeben. Aber ich fand das nicht störend. Vor allem kann man ja schlecht dutzende Länder erobern ohne dass man sie später ernähren kann. Natürlich hätten sich 2 Spieler auch verbünden können. Aber wenn man schon so anfängt, dann kann man auch seinem Bündnispartner einfach mal in den Rücken fallen und das wollte keiner riskieren. Es ist auch übrigens nicht so dass wir uns garnicht angegriffen hätten - aber taktischerweise eben meist aus gesicherter Position. Es ging schon gut ab - sonst macht das ja auch keinen Sinn ;). Aus den Startprovinzen muss man halt das beste machen und bis zu einem gewissen Grad hat man sie ja auch mit ausgewählt (jeweils aus 2 offenen Karten oder 1 verdeckte ziehen). Also für mich ist Shogun (Wallenstein) ein würdiger Vertreter dieser Kategorie 2...aber vlt fällt er ja durch die Versorgungsregelung im Winter, die Anzahl der Kämpfe (max. 2x Kämpfen pro Jahreszeit) und das Bauwerke errichten eher in Kategorie 3...Aber zu zweit isses irgendwie auch nicht spielbar...:denk:

  • Ich finde, Shogun/Wallenstein passt nicht in das Schema "Spiele mit Armeen", schon weil die Auflösung der Kämpfe sehr... zweifelhaft ist (es sind TOLLE Spiele, aber keine Baby-Cosims, um die es hier wohl geht).


    Oder sollen wir die Kategorie weiterfassen? Es gibt sicher auch Wirtschafts-/Mehrheitenspiele, die zu mehrt (vor allem zu Dritt) schwierig sind.


    Marcus, warum findest Twilight Imperium vor allem wegen der verschiedenen Rassen "unspielbar"? Das wird mir aus Deiner Beschreibung nicht klar. Gerade die unterschiedlichen Rassen ermöglichen ja unterschiedliche Siegbedingungen.


    Insgesamt verstehe ich Deine Probleme, Marcus, mir macht TI (gerade mit der Erweiterung) aber auch Spaß, ohne, daß ich gewinne. Am liebsten spiele ich es zu viert.
    Wichtig ist die Diplomatie, das heißt, man erlaubt Diskussionen untereinander... Kennst Du das alte Shogun bzw. SAMURAI SWORDS?


    Was ist mit Axis & Allies - ist das für Dich eine Mischform? Die Achsen- oder Alliertenspieler führen ja selbst ihre Einheiten, aber natürlich sprechen sie sich auch ab.


    Zusammengefaßt sehe ich Dein Problem und oft werden diese Spiele auch so entschieden, daß sich Spieler A verschätzt, zwar Spieler B besiegt (oder eben nur fast), aber anschließend von Spieler C erledigt wird, so daß dieser gewinnt.
    Meiner Freude an diesen Spielen tut das aber keinen Abbruch.


    Ähnliche Problematiken könnte man aber auch insgesamt bei Mehrspielerspielen problematisieren: Bei DIE SIEDLER VON CATAN ist es in meinen Partien auch immer so, daß am Schluß (fast) alle Spieler in Siegreichweite sind - z.B. mit 8 oder 9 Siegpunkten in der Basisvariante - und es jetzt eben darauf ankommt, wer zuerst einen günstigen Wurf hat (wesewegen ich das Spiel auch unbefriedigend für Vielspieler finde, man spielt anderthalb Stunden und dann wird es durch eine Runde würfeln entschieden).

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  • Zitat

    Original von Bine
    sprettbieler: Wieso findest du Shogun(Queen Games) zu zweit nicht spielbar? Wir haben es bisher nur zu zweit gespielt.


    Oh bin nur nach der Schachtel gegangen...da steht 3-5...wußte nicht dass es eine 2-Spielervariante gibt. Wahrscheinlich ändert sich in der "Variante" nix oder?

  • Zitat

    Original von Marcus
    (...) Hier sind meistens diejenigen Mitspieler im Nachteil, welche als erstes in einen Konflikt verwickelt werden. Da nach dem Konflikt ihre geschwächten Einheiten meistens leicht von anderen Mitspieler besiegt werden können. Deshalb kommt es bei uns meistens zu einem Stundenlangen zähen Aufrüsten bis wirklich mal einer gezwungen ist anzugreifen. Oder zwei verbünden sich um einen dritten Spieler auszuschalten.


    und

    Zitat

    Original von Marcus Diese Spiele haben mich bis jetzt immer sehr enttäuscht. (...)


    Warum haben Dich diese Spiele enttäuscht? Gerade wegen des Aufrüstens bis zu dem Moment, wo einer zuschlägt?
    Ich empfinde das als spannend. Ständig muß man die anderen Spieler im Auge behalten, seine eigene Lücke suchen, stark werden, ohne stark zu wirken, bis zu dem Zeitpunkt, wo man wie eine Klapperschlange zuschlägt und sich den Sieg sichert.
    Die Kunst ist es, diesen Augenblick zu erkennen.


    Falls Dir dieser Prozeß einfach keinen Spaß macht, dann sind diese Spiele einfach nichts für Dich (ist das denn anders, wenn man nur zu zweit spielt?!?).


    Nehmen wir mal Poker. Poker spiele heißt, ständig zu passen bis zu dem Moment, wo man mal ein gutes Blatt hat. Das gilt es dann, bestmöglich zu reizen, damit der Pott möglichst groß wird. Das einzige Spannungsmoment ist die Möglichkeit zu bluffen - die fehlt leider bei vielen Cosims. Falls die Kräfteverhältnisse auf dem Brett unklar sind, ist viel mehr Spannung da.
    Das bereits zitierte SAMURAI SWORDS kennt z.B. die Ronins, Söldner, die versteckt platziert werden - ein tolles Element.

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  • Zitat

    Original von Sternenfahrer
    Ich finde, Shogun/Wallenstein passt nicht in das Schema "Spiele mit Armeen", schon weil die Auflösung der Kämpfe sehr... zweifelhaft ist (es sind TOLLE Spiele, aber keine Baby-Cosims, um die es hier wohl geht).


    Ich wüßte nicht warum Shogun/Wallenstein nach Marcus' Beschreibung da nicht reinfallen sollte:

    Zitat

    unter Spielen mit Armeen meine ich folgendes, Spiele bei denen man mit Figuren versucht andere Länder anzugreifen, um die Figuren seiner Mitspieler aus diesen Länder zu vertreiben.


    Die Auflösung der Kämpfe ist meiner Meinung nach ungefähr so zweifelhaft/abstrakt wie die Auflösung von Kämpfen in jedem anderen Spiel.


    Was genau findest du denn zweifelhaft an den Kämpfen in Shogun/Wallenstein?


    Im Gegensatz zu Gewürfel oder Kartengeziehe finde ich das mal eine schöne Alternative und es hat auch taktische Elemente ("wieviel Würfel von meinem Gegner sind ungefähr drin, wieviele von mir"). Das "Kampfglück" wird also auch von den vorherigen Kämpfen bestimmt. Kurzum ich mag den Würfelturm :gott:
    Es stimmt allerdings dass Shogun/Wallenstein keine CoSim oder Baby-CoSim (nie gehört ;)) ist sondern eher ein hmm "Brückenspiel" zwischen Eurogame und (mir liegt grad Ameritrash auf der Tastatur ;)) CoSims.


    P.S.: Ist alles nicht bierernst gemeint...bitte jetzt keine Diskussionen über Begriffsdefinitionen (Ameritrash, Eurogame, Wargame, CoSim, etc.)

  • sprettbieler: Ja, genau. Wir spielen es mit einer 2 Spieler Variante aus dem Internet.Ich schreib mal in Kurzform, was sich ändert:Standard:
    -Jeder Spieler erhält 21 Goldtruhen,-es wird auf der Spielplanseite "Sonne" gespielt,-es werden alle 27 Provinzen aus 3 Regionen (Grün,Rot, Lila oder Braun, Gelb, Rot) gespielt.-Es werden 10 Provinzen pro Spieler ausgespielt (zusätzliche Aufstellung von 1 x 3 Armeen).
    Optional: Angrifff gegen Provinzen mit Unruhemarker (UM):0 UM---die Bauernarmeen sind auf Seiten des Verteidigers, 1 UM---die Bauernarmeen verhalten sich neutral, 2 UM--- die Bauernarmeen sind auf Seiten des Angreifers, 3 UM--- wie bei 2 UM, + eine Bauernarmee aus dem Vorrat in den Turm
    -Burg = Verteidigungsanlage beim Angriff eines Gegners = +2 Armeen des Verteidigers aus dem Vorrat
    -Tempel = erhöht den Wert der Provinz um +1 GT und +1 Reis
    -Theater = Nach der letzten Aktion einer Runde kann einmal für 1 x GT aus der Provinz 1 x UM entfernt werden.
    -Pro UM in einer Provinz werden die Einnahmen um -1GT und -1 Reis modifiziert
    -Anhaltende Unruhen am Ende eines Jahres


    --am Ende eines Jahres werden die UM nicht generell entfernt
    ---aus Provinzen mit einem Theater kann ein UM entfernt werden
    --pro Reis Überschuss kann ein UM aus einer Provinz entfernt werden.


    - ES WERDEN 3 JAHRE GESPIELT.


    --------
    Mein Mann hat das vor einiger Zeit im Internet gefunden. Oben auf dem 2-Spieler-Varianten- Blatt ist noch ein Bild der Spieleschachteloberseite darauf. Sieht ganz nett aus.

  • Zitat

    Original von Bine
    Mein Mann hat das vor einiger Zeit im Internet gefunden. Oben auf dem 2-Spieler-Varianten- Blatt ist noch ein Bild der Spieleschachteloberseite darauf. Sieht ganz nett aus.


    Danke. Klingt sehr interessant. Muss ich glaub ich auch mal ausprobieren. Die optionalen Änderungen sind auch schön durchdacht - wobei ich glaube, dass dann der "Mistichhabwasvergessen"-Faktor steigt. Aber wenn beide die Regeln verinnerlich haben ist das bestimmt auch mit den optionalen Regeln eine interessante Variante.

  • Onkel_e,


    die Begriffsdefinition habe ich schon gestartet, Du bist nur darauf eingestiegen! Aber ich soll ja nicht weitermachen. Gut. :wech:


    Zum Würfelturm: Er gibt mir halt wenig taktische Möglichkeiten. Ich vergleiche ihn aber nicht mit normalem Würfeln mit Holzquadern als Armeen, sondern mit den Kampfsystemen der anderen genannten Spiele wie z.B. Axis&Allies (oder Attack!:( Unterschiedliche Einheiten mit Vor- und Nachteilen, die man geschickt kombinieren kann...


    Zurück zu Marcus' Frage: Ich habe sein Posting so verstanden, daß die Armeebewegung usw. im Vordergrund steht. Ich kann mich da natürlich auch täuschen.
    Jedenfalls sieht man ja schon an der Übertragung von Wallenstein auf Shogun, daß hier das Spielsystem eher abstrakt ist. Das ist bei den anderen von Marcus genannten Spielen nicht der Fall.
    Sicherlich ist z.B. Risiko auch in gewisser Hinischt ein abstraktes Spiel, aber eins, bei dem es ausschließlich um die Armeen bzw. den Kampf gegeneinander geht.
    Bei Wallenstein bzw Shogun habe ich eher das Gefühl, daß es z.B. auch um die Mehrheiten in Hotelketten gehen könnte. Vielleicht, weil es vom Bewegungssystem so wenig territorial ist? Schwer zu sagen.


    Ich muß allerdings zugeben, daß ich Shogun noch nicht gespielt habe. Wallenstein empfand ich schon auf Grund der stilisierten Karte mit den zwar historisch benannten, aber eher willkürlichen Regionen immer schon abstrakt.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Sternenfahrer ()

  • Zitat

    Original von Sternenfahrer
    Onkel_e,


    die Begriffsdefinition habe ich schon gestartet, Du bist nur darauf eingestiegen! Aber ich soll ja nicht weitermachen. Gut. :wech:


    Verdammt du hast irgendwie recht...vlt hätte ich sagen sollen "keine weiteren"...ich will doch das letzte Wort haben ;)


    Zitat

    ]Original von Sternenfahrer
    Zurück zu Marcus' Frage: Ich habe sein Posting so verstanden, daß die Armeebewegung usw. im Vordergrund steht. Ich kann mich da natürlich auch täuschen.
    Jedenfalls sieht man ja schon an der Übertragung von Wallenstein auf Shogun, daß hier das Spielsystem eher abstrakt ist. Das ist bei den anderen von Marcus genannten Spielen nicht der Fall.
    Sicherlich ist z.B. Risiko auch ein abstraktes Spiel, aber eins, bei dem es ausschließlich um die Armeen geht.


    Shogun ist sicherlich nicht das klassische Beispiel, aber es fällt meiner Meinung nach gerade noch in die Kategorie. Vlt posted Marcus ja noch ob es in die Kategorie fällt die er meinte.


    Zitat

    ]Original von Sternenfahrer
    Ich muß allerdings zugeben, daß ich Shogun noch nicht gespielt habe. Wallenstein empfand ich schon auf Grund der stilisierten Karte mit den willkürlichen Regionen immer schon eher abstrakt.


    Tja so viele Unterschied gibt es da nicht zwischen Wallenstein und Shogun...zumindest rein technisch. Inwiefern die Karte geographisch und historisch korrekt ist kann ich nicht beurteilen (ist aber auch dermaßen irrelevant für mich ;)). Ich wollte eigentlich nur erreichen, dass Marcus sich Shogun mal anschaut, weil ich dachte es könnte ihm gefallen, auch mit mehr als 2 Spielern...

  • Zitat

    Original von Sternenfahrer
    Bei Wallenstein bzw Shogun habe ich eher das Gefühl, daß es z.B. auch um die Mehrheiten in Hotelketten gehen könnte. Vielleicht, weil es vom Bewegungssystem so wenig territorial ist? Schwer zu sagen.


    Ich finde das kriegerische und konfliktbehaftete kommt schon ganz gut rüber in Shogun/Wallenstein. Natürlich haben z.B. die Armeesteine keine differenzierten Eigenschaften und es könnte noch thematischer (auf Krieg bezogen) sein, aber mir reicht das auch vollkommen so. Wenn ich jetzt noch aufpassen müßte ob ich von nem Berg aus angreife, irgendwo nen General hätte, berittene Einheiten hätte und drauf achten müßte ob auch alle aufm Klo waren bevor sie losreiten wäre mir das zu überladen und zuviel...realistischer ja...aber die Eleganz geht flöten. Bin halt eher der Eurogamer...;)

  • hier wurde "Der eiserne Thron" noch nicht erwähnt.


    schönes Konfliktspiel, wo sich der Spielverlauf laufend ändern kann. Die ersten sich im Konflikt befindenden haben weiterhin jede Gewinnchance, da man von diesen meist wieder ablässt.


    allerdings sollte man es in Vollbesetzung spielen.

    Alea iacta est :up:


    Spieleabende in und um Passau?! Jederzeit :triniti:

  • Hiho,


    Bine: Sind die Wallenstein/Shogun Modifikationen zufällig von HALL9000 ?


    Schön das die mal jemand ausprobiert hat! :)


    ATti

  • Hallo,


    @Shogun (Queen Games) : Ist meiner Meinung nach ganz großes Kino und spiele ich immer wieder gerne. Hier wurde durch die Spielmechanismen erreicht, dass sich Konflikte lohnen ohne jemand zu mächtige zu machen oder aus dem Spiel zu werfen. Zum Beispiel Begrenzung der Zeit zum Erlangen der Siegpunkte, was es unmöglich macht Stundenlang aufzurüsten, verdecktes Ausspielen der Aktionen, Begrenzung der Angriffe, Begrenzung wieviel Rohstoffe man bekommt, Ernährung usw. Ich würde es in Kategorie 3 einordnen.


    @Twilight Imperium: Zwei Partien mit jeweils vier Spieler.
    1. Partie. Die beiden Rassen mit den meisten Schiffen und den besten Kampfboni (Rasse, Technologie) haben sich verbündet und sich die wertvollsten Planeten gesichert. Danach bis auf ein paar pflicht Siegpunkte nur noch Aufgerüstet. Strategie des Händler (The Emirates of Hacan) mit den beiden Handel um sich einen Waffenstillstand zu sichern und auf Siegpunkte spielen. Als die beiden Kriegsrassen merkten, dass der Händler kurz vor dem Sieg ist haben sie ihn kurzerhand überrannt und den Sieg unter sich ausgemacht.
    2. Partie. Die beiden Rassen mit den meisten Schiffen und den besten Kampfboni (Rasse, Technologie) haben sich verbündet und sich die wertvollsten Planeten gesichert. Danach bis auf ein paar pflicht Siegpunkte nur noch Aufgerüstet. Strategie des Händler (The Emirates of Hacan). Mit den beiden Kriegsrassen keinen Handel treiben, um sie nicht noch mächtiger zu machen, sondern selbst aufzurüsten. Der Händler wurde zum Königsmacher während die beiden Kriegsrassen den Sieg unter sich ausmachten.
    Mir ist nicht so ganz klar wie der Händler wirklich gewinnen soll, da er genau mit der Situation startet die man versucht nicht zu bekommen. Man hat weniger und schlechter Einheiten. Und das der Händler es mit List und Tücke versucht dürfte den Mitspieler auch schnell klar werden und dann bleiben einfach wenig Optionen.


    @Der Eiserne Thron: Find ich auch nicht schlecht. Durch die Begrenzung der maximalen Anzahl von Einheiten pro Land, dem gleichzeitigen verdeckten ausspielen der Befehle usw. finde ich das Spiel gut spielbar. Bei dem Spiel kam es bei uns bis jetzt noch nicht zu großen Wettrüstaktionen.


    @Shogun/Samurai Sword: Habe ich früher ganz gerne gespielt. Im Moment denke ich aber, dass es genau die Mechanismen hat die mir weniger gefallen. Deshalb seit Jahren ungespielt.


    Ich sehe bei diesen Spielen folgende Probleme:
    1. Wenn ich einen Kampf gewinne habe ich zwar ein Land gewonnen, aber dafür Einheiten verloren. Deshalb stehe ich auch nicht besser da als meine Mitspieler die an keiner Schlacht beteiligt waren. Und wenn ich einen Kampf verliere, naja dann hab ich sowieso verloren. Deshalb sind Kämpfer zu unattraktiv und es wird einfach nur Aufgerüstet. Diese Problem habe ich bei Teamspielen nicht.
    2. Wenn ich einmal verloren haben und weniger Einheiten und Länder habe, bekomme ich auch weniger Einkommen für neue Einheiten, Technologien usw. Deshalb verliere ich den nächsten Kampf wieder und immer so weiter. Diese Bedingung ist bei Twilight Imperium unter Umständen schon am Anfang erfüllt.


    Durch seine Mechanismen hat zum Beispiel Shogun diese Probleme gemeistert.


    Bei gleichen Startbedingungen gibt es allerdings auch den Nachteil, dass der Moment zum losschlagen vielleicht erst sehr sehr spät kommt. Durch Müdigkeit oder Verzweiflung bedingt.


    Sternenfahrer: Auch wenn ich kein Pokerspieler bin, so hat man doch jede Runde wieder die Möglichkeit bessere Karten zu bekommen als seine Mitpsieler oder besser zu Bluffen und die Runde für sich zu entscheiden. Bei diesen von mir gemeinten Spielen ist es allerdings so, dass wenn ich einmal am verlieren bin meine Siegchancen immer geringer werden. Deshalb passiert unter Umständen nicht viel. Außerdem bin ich beim Poker gezwungen was zu machen, entweder Geld bezahlen oder aussteigen.


    Gruß


    Marcus

    Autor von: Deep Dive (Logis), Quaki (Beleduc), Papaya Boats (Piatnik)

  • @Attila: Nein, die Shogun Modifikationen (2 Spieler Variante) sind nicht von Hall9000. Mein Mann hat sie vor einem Jahr ziemlich versteckt im Internet gefunden. Ich kann dir die PDF Datei davon schicken, wenn du Interesse hast. :gucki:


  • Ich spiele mir der 2 Spielervariante schon länger und kann sie sehr empfehlen.Die Änderungen sind nicht so gravierend,es ändert sich vom Spielgefühl nicht viel.
    Ich hab die Variante schnell mal auf Rapidshare gestellt.Shogun 2 Player

    Don´t Panic!

    Einmal editiert, zuletzt von Antiriad ()

  • Ich hab Wallenstein noch nie gespielt.
    Die Variante ist nur eine kleine Modifikation und was ich so gelesen habe soll der Unterschied zwischen Wallenstein und Shogun ebenfalls nicht so gravierend sein.
    Also denk ich mal dass man die 2 Spieler Regeln sicher auch für Wallenstein hinbasteln kann.

    Don´t Panic!

  • Marcus,
    habt ihr die Shattered Empire Expansion für TI:3?
    Wie baut Ihr das Universum, wie verteilt Ihr die Rassen?


    Ich liebe das Spiel. Aber ich verstehe Dein Problem.
    CoSims sind in der Regel wesentlich "unfreundlicher" zu den Spielern als Euros. Das ist auch in meinen Augen oft grundsätzlich im Spiel verankert, so daß Du die Spiele dieser Kategorie wahrscheinlich tatsächlich für Dich abschreiben mußt.

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  • Hallo Sternenfahrer,


    ja die Erweiterung habe ich auch. Hab ich mir damals gleich mitbestellt, weil ich nach dem lesen der Kritik dachte, da könnte ich nichts falsch machen.
    Das Universum bauen wir wie in der Anleitung unter "Creating the Galaxy" beschrieben auf. Die Rassen haben wir bis jetzt immer zufällig gezogen. Die "Optional Rules" (Age of Empire, Distant Suns, usw.) haben wir bis jetzt noch nicht genutzt.


    Die beiden Spiele "Herr der Ringe, der Ringkrieg" und "Tide of Iron" finde ich schon richtig gut. Vor allem durch die unterschiedlichen Siegbedingungen kann sich hier keine Patei erlauben rundenlang nur Aufzurüsten, bzw. man hat meistens bis kurz vor Spielende immer noch eine Siegchance. Die 6 Stunden Spielzeit vergehen hier eigentlich wie im Flug. Allerdings ist halt das Problem, dass wir meistens nicht genau vier Spieler sind.
    Bei den anderen Spielen passiert erst Stundenlang nichts, dann gibt es eine kurze Zeit der Konflikte, gefolgt von einem Langweiligen aus dem Spielwerfen der unterliegenden Parteien.


    Ich suche etwas wie "Ringkrieg" oder "Tide of Iron" für mehrere Spieler, oder vielleicht eine interessantere Spielweise für die anderen Spiele.


    Gruß


    Marcus

    Autor von: Deep Dive (Logis), Quaki (Beleduc), Papaya Boats (Piatnik)

  • Hm. TIDE OF IRON und TI:3 zu vergleichen, das finde ich nicht so leicht.
    Das eine ist ja, so weit ich weiß, durch Szenarien fixiert, das andere dagegen offen. Außerdem fehlt ja bei ToI der ganze wirtschaftliche Teil und damit der von Dir beschriebene Regelkreis "Militärische Niederlage - wirtschaftlicher Verlust - erneute militärische Niederlage".
    Du könntest TI:3 mit einem Szenario spielen, und so die Aufrüstzeit verkürzen! :tap1:;)


    Mir persönlich fällt kein Cosim ein, daß ein "echtes" Mehrpersonenspiel ist, aber ohne die von Dir beschriebenen Nachteile.
    Aus dem Bereich der taktischen Spiele vielleicht BATTLETECH?
    Oder NEXUS OPS?
    ATTACK! vielleicht?
    TITAN?
    Hm, überall dasselbe...

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  • Zitat

    Original von Sternenfahrer
    Mir persönlich fällt kein Cosim ein, daß ein "echtes" Mehrpersonenspiel ist, aber ohne die von Dir beschriebenen Nachteile.


    Im Cosim-Bereich sind echte Mehrpersonenspiele eher rar.


    Aber Wargames dürfte es jede Menge geben, wie z.B.
    - Britannia und seine Verwandten
    - Multiplayer CDGs wie Napoleonic Wars, Wellington, Successors, Sword of Rome, Here I Stand ...
    - Blockgames wie Europe Engulfed (GMT), Eurofront (Columbia)
    - Rise and Fall (EMS)
    - Imperium Romanum II
    - und und und


    Wenn ich noch eine Weile darüber nachdenken würde, kämen mir bestimmt noch zahlreiche andere in den Sinn ...


    .


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Zitat

    Original von Sternenfahrer
    Sind das echte Mehrspielerspiele?
    Und welche, die die von Marcus bemängelten (aus meiner Sicht systemimanenten) Nachteile nicht aufweisen?


    Ok, ich habe die "Kategorisierung" im ersten Beitrag nicht richtig gelesen (wo Britannia wegen "Verfall" seiner Völker ausgeschlossen wird). Ich kann damit nicht viel anfangen.


    Auch die genannten Blockgames sind eigentlich Zweierspiele. Für die CDGs gilt das aber nicht.


    Zitat

    Original von Sternenfahrer
    PS: Was ist denn der Unterschied zwischen einem Cosim und einem Wargame?


    Diese Diskussion gab's hier schon. Wenn Du 10 Leute fragst, wirst Du wohl 10 unterschiedliche Antworten erhalten.
    Ganz kurz (aus meiner Sicht): Beim Cosim wird etwas - mehr oder weniger - simuliert. Jedes (historische) Cosim ist wohl ein Wargame. Ein (historisches) Wargame hat einfach nur einen historischen Hintergrund.


    Fantasy-Wargames oder SF-Wargames können m.E. keine Cosims sein, da man Fantasy und SF nicht simulieren kann.

    Aber diese Diskussion fange ich jetzt ganz bestimmt nicht nochmal an ... :aufgeb:


    .


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Oh, ich kannte die Diskussion gar nicht.
    Für mich war "KoSim" bisher nur die politisch korrekte Version bzw. Übersetzung von Wargame, um empfindliche (deutsche) Gemüter nicht auf die Barrikaden zu bringen (alos, simuliert wird der bzw. ein Konflikt, nicht unbedingt eine Situation oder Epoche). Gut, daß ich nun weiß, daß das nicht alle so sehen! :)

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  • Zu der Diskussion Wargame <-> CoSim und irgndwelchen Begriffsdefinitionsversuchen sage ich nur : AUWEIA :mauer:


    _Ich_ sehe da NULL Unterschied. Der einzige Grund für beide Begriffe ist, dass die Amis "Wargame" sagen dürfen ohne dass sie seltsam angesehen werden. Geh doch bei uns mal los und sag "Ich spiele Kriegsspiele"...


    (NB: Bevor jetzt ConSim (amerikanisch) ins Felde geführt wird - es geht hier um Sprachadaption ins Deutsche)




    Mixo

  • Hallo,


    vielen Dank für die Hilfe und Infos. Ich denke ich werde mir mal "Here I stand" oder "RAN" zulegen. Kann zu einem der beiden Spieler vielleicht jemand was sagen?


    Gruß


    Marcus

    Autor von: Deep Dive (Logis), Quaki (Beleduc), Papaya Boats (Piatnik)

  • meine multiplayer Liste


    http://www.boardgamegeek.com/geeklist/10283


    die einfacheren Multiplayer Games machen mir mehr Spaß. Bei komplizierteren
    wartet man oft zulange das man drankommt.


    Dieses Wallenstein ist mir zu kurz und hat dafür noch zuviel Verwaltungsarbeit in sich.


    Friedrich find ich sehr gelungen, ist etwas zu lang


    perfekt finde ich die Wikinger von pro Ludo da stimmt einfach alles,
    wenn man die Karten wegläßt die der Verlag noch dazu gedichtet hatte.


    die Conquistador / Viceroys /New world Thematik bietet auch viel Stoff für Multiplayer.


    Viele Multiplayer haben halt diesen 'alle auf den Führenden' Effekt. Wenn das nicht der
    Fall ist hängt es wiederum oft an zu wenig Interaktion.

  • Hallo Jodele,


    Zitat

    die einfacheren Multiplayer Games machen mir mehr Spaß. Bei komplizierteren
    wartet man oft zulange das man drankommt.


    Ja, dass kann unter umständen schon recht nervig werden.


    Zitat

    perfekt finde ich die Wikinger von pro Ludo da stimmt einfach alles,
    wenn man die Karten wegläßt die der Verlag noch dazu gedichtet hatte.


    Wikinger (ProLudo) und Race for the Galaxy sind die einzigen Spiele die es dieses Jahr geschaft haben, dass wir sie mehrmals in Folge gespielt haben. Die dazugedichteten Karten stören mich nicht.


    Zitat

    Viele Multiplayer haben halt diesen 'alle auf den Führenden' Effekt. Wenn das nicht der
    Fall ist hängt es wiederum oft an zu wenig Interaktion.


    Oder allen gegen den Letzten.


    Gruß


    Marcus

    Autor von: Deep Dive (Logis), Quaki (Beleduc), Papaya Boats (Piatnik)

  • ....habe bisher rd. 20 Partien HIS hinter mir in unterschiedlichen Konstellationen bezgl. Mitspieleranzahl. Am besten gefällt mir HIS zu dritt, da hohe Spielkontrolle (England/Protestant vs. Habsburg/Papacy vs. Ottomans/France), auch zu sechst (= jeder eine der o.g. Mächte) ist es gut spielbar, wobei die Diplomatie einen nicht unwesentlichen Einfluß auf den Spielverlauf nimmt. Zu viert/fünft ist es dagegen m.E. nicht zu empfehlen, da dann ein bzw. zwei Mitspieler 2 Mächte führen u. i.d.R. auch den Sieg davontragen. Die Spieldauer beträgt rd. 8-10 Stunden, bei einem automatic victory einer Macht (eher selten) kann es auch mal nur halb so lange dauern. HIS ist kartengesteuert (card driven game oder kurz CDG), so dass kein Spiel dem anderen gleicht. Viele historische Ereignisse werden so spielerisch ausgeführt, es hat aber nicht allzu viel Chrome und ist äußerst gamey. Wesentliche Regeln für Movement, Battle, Retreat etc. sind anderen CDG`s recht ähnlich.


    Schön ist, das jede Macht eigene Siegbedingungen hat und sich daher auch anders spielt. So nebenbei erfährt man auch viel historisch Interessantes aus dieser Zeit, was zumindest bei mir auch in der Anschaffung von Büchern über Luther, Heinrich den Achten, Magellan und allgemein zum Thema Mittelalter führte. Und gelesen habe ich diese dann sogar auch noch ! :hahaha:
    Was sich wiederum anschl. auf den Spielspaß auswirkt, wenn man mehr Hintergrundwissen hat....


    Wenn ein die Themen Reformation, Kolonalisierung, Machtansprüche der damals vorherrschenden europ. Empire nicht völlig kaltlässt und ein äußerst spielbares (nennen wir es mal) Cosim kennenlernen möchte, ist hier wirklich gut bedient.


    Für mich neben "Napoleonic Wars" (wird gerade neu aufgelegt) und "Wellington" - beide ebenfalls von GMT - ist "Here I stand" das Multiplayer CDG schlechthin.


    Viel Spaß wünscht
    Chris

    Gevatter :alter:

  • Hi,


    nur um auf Nummer sicher zu gehen - das ist jetz die Variante von der Biene spricht?!


    Zitat

    Original von Antiriad


    Ich spiele mir der 2 Spielervariante schon länger und kann sie sehr empfehlen.Die Änderungen sind nicht so gravierend,es ändert sich vom Spielgefühl nicht viel.
    Ich hab die Variante schnell mal auf Rapidshare gestellt.Shogun 2 Player