Pleasent Journey to Neko

  • Ich habe schon bei den Messe Tops und Flops was geschrieben, möchte dem Spiel hier aber gerne auch noch eine Plattform geben, da ich glaube, dass es bei vielen nicht auf dem Radar ist. Das Spiel ist von einem Kleinverlag und war in Halle 5 auf der Messe vertreten. Evtl. sind viele daran vorbei, da das Cover wirklich nicht sonderlich gelungen ist und es nach dem Cover auch in die Kategorie Kinderspiel packen könnte. Da hat sich der Grafiker keinen Gefallen mit getan....na ja... von einem Kinderspiel ist es aber Welten entfernt. Thematisch geht es darum, dass man eine Reise zu den Pinguinen in der Antarktis machen möchte um viele Pinguine zu sehen und Häfen zu besuchen......


    Ziel des Spiels: Natürlich Anzahl der Siegpunkte (hier Pinguinpunkte) nach vier Spielrunden


    Phase 1: In dem Spiel erhält man zu Beginn der Runde neues Einkommen. Dies erhält man über zuvor gekaufte Karten und durch das Spiel selbst (Anfang der Runde)

    Phase 2: Man würfelt seine Würfel, sucht sich einen passenden aus und gibt die anderen weiter - Dice-Drafting. Hierdurch kann man Würfel erhalten, die man selbst nicht gewürfelt hat.

    Problem: Es werden niedrige Werte benötigt, um Häfen (Hubs) auf Karten nutzen zu können, aber hohe Werte für die Bietphase. Von seinen Würfeln kann jetzt 1ner nutzt werden, um eine Zusatzaktion machen zu können, z.B. Fische erhalten. Fische ist ein Tauschmittel für andere Aktionen und Rohstoffe.

    Phase 3 - Hauptphase:

    Jetzt setzt man entweder seine Würfel auf zuvor gekaufte Karten, um die Aktionen der Karte nutzen zu können, oder bietet auf Karten in der Auslage. Hier brauche ich hohe Werte, weil die Höhe aller seiner gesetzten Würfel den Bietsieger ausmachen. Interessant: Hier können bewusst direkt im ersten Zug mehrere Würfel gesetzt werden, denn es ist Pflicht min die gleiche Anzahl an Würfeln zu setzen, um überhaupt mitbieten zu können. Hierdurch kann ich bewusst die Anzahl Würfel beim Gegner "rauslocken". Wer den höchsten Wert hat, bekommt die Karte und legt sie unten in seine Auslage. Die Anzahl von ausgelegten Karten ist jedoch limitiert.

    Karten bringen z.B. Vorteile in der Einkommensphase, bringen Rohstoffe wie z.B. Öl, Holz oder Fische etc. Einige Karten geben aber auch Minuswerte in Form von Verschmutzung, z.B. bringt eine Ölplattform zwar Öl, aber auch einen Verschmutzungsmarker (Minuspunkte). Ich kann ferner auch hier Zusatzaktionen nutzen, um z.B. Öl zu kaufen, Schiffe zu kaufen, neue Häfen zu bauen, weitere Würfel zu bekommen, etc.


    Warum Schiffe und Häfen?

    Durch ausgeben von Öl, kann ich mein Schiff nach vorne versetzen, denn ich will ja weit über meine Karten fahren. Das vorbeifahren an Karten bringt mehrere Vorteile: Wenn mein Schiff auf einem Port ist, zählt dieses wie ein eingesetzter Würfel. Ferner geben Karten nur Siegpunkte, wenn ich mit dem Schiff dran vorbei gefahren ist (ähnlich wie bei Riverboat). Da ich aber nur wenige Kartenslots habe, macht es Sinn, ein zweites Schiff zu kaufen und somit mit zwei Schiffen mich vorwärts zu bewegen, denn jedes Schiff bringt Siegpunkte bei den Karten. Hierfür brauche ich aber einen zweiten Hafen, den ich über Rohstoffe kaufen muss usw.


    Es gibt eine Zwischenwertung nach 2 Runden, insgesamt spielt man 4 Runden.

    Das ist nur ein kurzer Überblick über die Aktionen für einen ersten Eindruck. Das Spiel ist sehr vernetzt und braucht etwas um zu verstehen, was man tun sollte. Ferner sind sehr viele Karten enthalten, die kennengelernt werden wollen. Die Symbolik ist gut gemacht, so dass wenig Erkläraufwand für die Karten vorhanden ist. Die Grafik ist recht bunt, das Thema durchaus austauschbar (wie bei vielen Spielen).


    Es gibt eine Zwischenwertung nach Punkten auch Zielen (liegen vorher aus). Nach vier Runden ist es zu Ende und die meisten Punkte von Karten, gebauten Sachen etc.

    Es gibt noch eine Advanced Game, wo weitere Karten und Möglichkeiten ins Spiel kommen.


    Auf der Messe konnte ich das Spiel über zwei Proberunden anspielen und es ist fordernd und strategisch mit sicherlich hoher Lernkurve. Die Grafik ist Geschmackssache - mir gefällt es. Thema austauschbar, aber bei dem gewählten Thema schon gut gemacht (Öl oder viel Bevölkerung in der Antarktis bringen Verschmutzungsmarker :-)). Das bieten auf die richtigen Karten ist wichtig, aber auch das vorwärtskommen auf den Karten, sonst bringen diese keine Punkte. Je mehr Schiffe parallel, desto mehr Punkte schaffe ich. Dafür brauche ich Rohstoffe etc. Es sind keine super innovative neue Mechanismen dabei, wobei durch das Dice-Drafting der Glücksanteil nahezu auf null sinkt.

    Die zwei Proberunden konnten mich zum Kauf überzeugen. Jetzt muss eine komplette Spielrunde her - bin schon gespannt darauf.

  • Danke für die schöne Spielvorstellung, mein Interesse wurde gleich geweckt. Ich finde das Cover gelungen, keine Ahnung wie man diesen Stil nennen kann, aber er gefällt mir.


    Darf ich fragen, was das Spiel auf der Messe gekostet hat? Momentan ist es nur bei Philibert gelistet, für sportliche 59,90 EUR.

  • So nun haben wir auch endlich die Erstpartie hinter uns. Sehr interessant, wenn auch etwas holprig. Aber es war ja auch das erste Spiel. Eine Frage: Bei der Endwertung steht was von eröffnetem Hafen. Das heißt es reicht, einen Anker zu besitzen. Es muss kein Schiff oder Karte an diesem eröffnetem Hafen liegen oder?


    KLeiner Nachtrag da es nicht in den Regeln steht und ich es so zumindest auf BGG gefunden habe: Wenn man Karten mit Interference Marker oben links auf der Karte ersteigert, bekommt man diesen bei erfolgreichem Gebot und dem EInbau in seine Schiffslinie.

  • Hafenmarker haben reicht.


    Ja, du kriegst den Strafmarker sofort.

    alles klar, dann haben wir es richtig gemacht. Hälst Du die Wertung für sinnvoll oder ist es nicht ein bisschen zuviel, dafür das man sich nur einen Anker holt? Da wäre es ja besser wenn man sich 5 Häfen holt und dann 5 Schiffe auf einer Linie fahren lässt oder und die restlichen 4 nur eben als PP Wertung aufhebt.

  • Ich mag das Spiel sehr gerne. Aber trotzdem finde ich, dass es einige Ecken und Kanten hat.


    Für mich ist der Hafenmarker am Ende nur ein Mittel Geld in Punkte zu tauschen. Ich hab mich in unseren bisherigen Partien auf 2-3 Kartenreihen beschränkt. Daher brauchte ich sicher keine 5 Häfen. Trotzdem ganz schön viele Punkte Wert, wenn man am Ende noch Geld über hat...

  • das stimmt wie gesagt, ich finde es etwas zu mächtig, gerade wenn man noch Harbour City hat und die Kosten dramatisch reduzieren kann. Somit als kleine Erschwerung, das in jedem Hafen mindestens ein Schiff liegen muss um als Hafen in die Endwertung zu gehen. Alternativ könnte man eben noch sagen, das die Schiffslinie mit mindestens einer Karte angefangen sein muss.