Hanamikoji

  • [Mod] aus 08.01.-14.01.2018 – yze


    Hanakomji (oder so)

    Hanamikoji benannt nach der Hauptstraße eines Stadtteils von Kyoto.

    Bei Hanakomji ist man ebenfalls sehr dem Zufall ausgeliefert, [...] hier hat man für die direkte Kontrolle einfach nicht genug Informationen.

    Das mag am Anfang so wirken und in mancher Partie kann man tatsächlich eine unglückliche Kartenverteilung erleben, aber auf Dauer wird sich der bessere Spieler durchsetzen. Ich wäre jedenfalls nicht verwundert, wenn Stärkeunterschiede zu Siegquoten jenseits der 60 oder gar 70 % führten. Wäre man dem „Zufall ausgeliefert“, sähe das anders aus.

    Die mangelnde Kontrolle ist der Kern des Spiels, dennoch hat man deutlich mehr Informationen, als man anfangs vermutet...

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  • Hanakomji (oder so)

    Hanamikoji benannt nach der Hauptstraße eines Stadtteils von Kyoto.

    Bei Hanakomji ist man ebenfalls sehr dem Zufall ausgeliefert, [...] hier hat man für die direkte Kontrolle einfach nicht genug Informationen.


    ...dennoch hat man deutlich mehr Informationen, als man anfangs vermutet...

    nein. Ich kenne 6 Karten zu Anfang, wenn ich als erster dran bin 7. Unter Umständen kenne ich nach 2 Zügen genau 2 Karten mehr.

    Oder haben wir es falsch gespielt?

    Das kann durchaus passiert sein, da der gute stmountain durchaus dafür bekannt ist, gerade Teile der Spielelemente, welche sich stark auf die Sieg Bedingungen auswirken, mal im Spiel nach zuschieben. Besonders dann wenn es ihm zum Vorteil reicht "Ach ja, da war noch was... Aber das betrifft mich ja zum ersten mal hier...zwar glücklich, aber ihr hättest eh nicht anders gespielt...also machen wir weiter....." Zitat Zusammenfassung Ende.


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  • nein. Ich kenne 6 Karten zu Anfang, wenn ich als erster dran bin 7. Unter Umständen kenne ich nach 2 Zügen genau 2 Karten mehr.

    Oder haben wir es falsch gespielt?

    Wenn beide die Aktionen 1 und 2 spielen, ist das so richtig. Allerdings ist das wohl eher selten sinnvoll bzw. man beraubt sich damit wichtiger Optionen und liefert sich hinten raus den Karten aus.

    Außerdem sind die eigenen Karten ja nicht die einzigen Informationen. Auch die Auswahl der Aktionen und ggf. offerierter Karten durch den Gegner lassen gewisse Rückschlüsse auf dessen Ziele und manchmal auch Handkarten zu - erst recht wenn man sich nicht mehr in Runde 1 befindet. [Wenn Hanamikoji nach 1 Runde beendet ist, liegt das fast immer daran, dass der Verlierer nicht gut gespielt hat.]

    Man muss halt seine Aktionen nicht nur nutzen, um möglichst die gewünschten Geishas für sich zu gewinnen, sondern sollte für Folgezüge Möglichkeiten schaffen und den Gegner bei Aktion 3 und 4 immer vor knackige Entscheidungen stellen. Die wollen halt gut vorbereitet sein. Man spielt hier eben nicht nur seine Aktionen und Karten runter, sondern viel mehr eigentlich den Gegner. Gerade wenn man mehrere Partien am Stück absolviert, kommt durchaus Psychologie ins Spiel.

    Ich möchte das Spiel jetzt nicht als Uberfiller und Megabrainburner hochjazzen, aber die 7,55 bei BGG ist durchaus berechtigt. Immer natürlich in Anbetracht der kurzen Spielzeit. Ich kann jedenfalls nur dazu raten, mehr als ein paar Partien zu spielen und vor allem es auch mal mit anderen Gegnern zu probieren. Groupthink wäre bei Hanamikoji nämlich tödlich...

  • Hanamikoji

    […] Wermutstropfen dabei ist, dass die Aktionsreihenfolge doch recht festgelegt ist. Offerte, Wegwerfen ode sicher anlegen, Wegwerfen oder sicher anlegen ( die andere der beiden) , Offerte. Ggf beide Offerten am Ende […]

    Naja. Selbst wenn man vergiftete Angebote – also 3 3er einer Farbe, 3 4er/5er oder 4 5er, wenn man alle hat – als 1. Aktion mal unberücksichtigt lässt, ziehe ich es vor, mit einem Angebot zu starten, meist mit dem 3er. Im Gegensatz zum Wegwerfen oder dem verdeckten Anlegen bekommt man bei Aktionen 3 und 4 ja immer auch Informationen über die Intentionen und (wahrscheinlichen) Handkarten des Gegners und verschafft sich so eine solidere Handlungsbasis – ein Balanceakt bleibt es selbstverständlich auch dann ;)


    Beide Offerten am Ende zu spielen, kommt überhaupt nicht in Frage. Zum einen kann man sich durch Offerten am Ende recht easy ins Knie schießen, zum anderen sind weder Wegwerfen noch das verdeckte Anlegen eine wirklich gute Option für die 1. Aktion. Für beide sollte man schon etwas mehr wissen als ein paar eigene Handkarten. Darüber hinaus ist Wegwerfen oft genug die wirkungsvollste Aktion überhaupt. Gerade das Entsorgen von ausgleichenden oder dem Gegner Mehrheiten bringenden Karten, die man andernfalls vielleicht anbieten müsste, ist im Regelfall sehr effektiv. Das verdeckte Anlegen zum Start ist oftmals ein Vabanque-Spiel. Es kann je nach Kartenhand und nachgezogenen Karten gut gehen, zwingt einen aber auch ein Stück weit in bestimmte Entscheidungen. Mit beiden Aktionen als Start beraubt man sich meines Erachtens eines großen Teils der Flexibilität und wichtiger Kontrollmöglichkeiten. Je länger und je mehr Kontrolle man aber bei Hanamikoji über das Spielgeschehen behalten kann, desto besser.


    Startet man mit beiden Angeboten, kann das natürlich dazu führen, dass Aktion 1 und 2 am Ende ggf. wirkungslos werden. Also gilt es einen Mittelweg zu finden und diesen Balanceakt zu meistern. Auch für mich ist Hanamikoji wegen all dieser und auch der weiter oben erwähnten Facetten ein absolutes Kleinod unter den 2er-Spielen.

  • Hanamikoji

    […] Wermutstropfen dabei ist, dass die Aktionsreihenfolge doch recht festgelegt ist. Offerte, Wegwerfen ode sicher anlegen, Wegwerfen oder sicher anlegen ( die andere der beiden) , Offerte. Ggf beide Offerten am Ende […]

    Beide Offerten am Ende zu spielen, kommt überhaupt nicht in Frage. Zum einen kann man sich durch Offerten am Ende recht easy ins Knie schießen, zum anderen sind weder Wegwerfen noch das verdeckte Anlegen eine wirklich gute Option für die 1. Aktion. Für beide sollte man schon etwas mehr wissen als ein paar eigene Handkarten. Darüber hinaus ist Wegwerfen oft genug die wirkungsvollste Aktion überhaupt.

    Mit 2 Offerten am Ende bin ich hin und wieder recht gut gefahren. Hängt sehr davon ab wer Startspieler ist und die Eröffnungs aussieht. Gewinne ich zu Beginn z.Bsp eine 2er, ist im 1.Zug ein wegwerfen genau dieser plus einer 5 oder 4 sehr erwägenswert. Geblufft könnte man auch nach Gewinn einer 3er zu Beginn antäuschen genau jene 3 mit dem verdeckten Anlegen zu Beginn abzusichern. De facto aber beide auf der Hand behält und zum Ende 1:1 in einem Gebot aufsplittet.


    Ob man wohl Kosmos animieren könnte, ein Turnier ins Leben zu rufen... das blöde ist, 2er Spiele brauchen einen hohen Material-Einsatz und eine Partie kann durchaus auch mal 45 Min dauern, wenn es über volle 3 Sätze geht. Könnte sich stramm hinziehen...

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Gewinne ich zu Beginn z.Bsp eine 2er, ist im 1.Zug ein wegwerfen genau dieser plus einer 5 oder 4 sehr erwägenswert.

    … wenn man die zweite auch haben und nicht auf die 4 oder 5 gehen oder noch genug davon auf der Hand haben sollte.

    Das ist das Schöne an Hanamikoji. Patentrezepte gibt es eigentlich nicht. Ausnahmen: „vergiftete Angebote“ oben, aber selbst die sind nicht in jeder Situation die beste Variante, und natürlich immer mit +1 Geishas für sich gewinnen, da jede weitere Karte Verschwendung wäre.


    Ich kann den Absatz von Hanamikoji überhaupt nicht einschätzen. Am ehesten könnte ich mir ein von Kosmos organisiertes Turnier in Stuttgart auf der Messe vorstellen, halte aber auch das für sehr unwahrscheinlich.

    Für ein paar kompetitive Runden gibt’s aber im Zweifelsfall die exzellente Umsetzung bei Happy Meeple. Auch die Bots dort sind tauglich, um das Spiel (besser) kennenzulernen. Wermutstropfen ist das Metaspiel/Belohnungssystem dort, welches die Anzahl am Stück spielbarer Partien anfangs leider etwas limitiert, wenn man sehr zügig spielt. Wer dort ein paar Partien spielen mag, kann sich gerne bei mir melden.


    45 Minuten? WTF? Bei 3 Runden pro Partie wäre das pro Aktion fast 1 Minute. Sorry, bei aller Liebe zum sorgfältigen Durchdenken sämtlicher Optionen, das muss wirklich nicht sein. Ich spiel in der Zeit lieber 3-5 vielleicht nicht fehlerfreie Partien ;)

    PS: Das 3 Runden-Limit gibt’s beim Original i. ü. nicht. Eine Partie mit 4 Runden habe ich aber erst einmal erlebt (bei >100).

  • Gewinne ich zu Beginn z.Bsp eine 2er, ist im 1.Zug ein wegwerfen genau dieser plus einer 5 oder 4 sehr erwägenswert.

    45 Minuten? WTF? Bei 3 Runden pro Partie wäre das pro Aktion fast 1 Minute. Sorry, bei aller Liebe zum sorgfältigen Durchdenken sämtlicher Optionen, das muss wirklich nicht sein. Ich spiel in der Zeit lieber 3-5 vielleicht nicht fehlerfreie Partien ;)

    Das war in der Tat das oberste Extrem. Im Normalfall ist die Messe mit 20-30Min gelesen.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Ist jemand bei dem Nachfolger dabei, "Hanamikoji: Geisha's Road"?

    Ich bin bislang mit $1 eingestiegen, ich hoffe, dass die noch eine gedruckte, deutsche Version bringen. :)

    Irgendwo in den Kommentaren steht was davon, dass die ab 100+ Backern aus DE darüber nachdenken (bisher 83). Das Spiel ist zwar sprachneutral und deutsche Regeln wird es geben, aber eine richtige, deutsche Version wäre schon nice. :)

  • Ich bin ein großer Fan von Hanamikoji.

    Das Nachfolgespiel bringt - für mich - eine unnötige weitere Komplexitätsebene ins Spiel, die - für mich - den ursprünglichen Charme verloren gehen lässt. Also nein, ich bin da nicht dabei.

    Wobei ich dabei gewesen wäre sind die "7 Mini-Erweiterungen" zu Hanamikoji. Da finde ich aber erstes das Konzept (7 einzelne Pappfaltschächtelchen als Verpackung) sowie den Preis (5$ für jeweils 8 Pappplättchen, rabatiert dann 25$ für 56 Pappplättchen plus 11$ Versand) etwas übertrieben. Die Promokarten haben ich größtenteils auch schon - sogar mit Unterschrift von der Illustratorin. Da gucke ich mal, wenn der Preis bekannt gegeben wird - aber ich rechne da auch mit keinem Schnäppchen.

  • Das Spiel vor kurzem absolut ohne große Erwartungen mehr aus der Not heraus gespielt, Thema und Verpackung wirkten nicht gerade aufregend

    Schon der damalige Kauf vor über einem halben Jahr kam nur aufgrund der großartigen Bewertungen allerorts zustande und war zudem mehr ein benötigtes Portofreies bestellen Spiel.

    Jetzt nach einem halben Jahr vom Stapel der Schande genommen und aus Verlegenheit ohne Erwartungen gespielt ....und bin nach einigen Spielen begeistert , was für ein Kleinod.

    Rein von den Spielgefühl habe ich seltsamerweise ähnliche glucksend aufgeregte , teils vergiftete Bluff Gefühle wie bei Love Letter

    Auch hiert nimmt man ja eine Karte dazu auf die Hand und trifft eine Entscheidung bei gleichzeitiger Überlegung welche Kartenb der andere wohl haben wird.

    Man denkt was der andere wohl denkt bzw. erwartet und macht vergiftete mehr oder weniger kleinere wie größere Geschenke in der Hoffnung das der Gegner geblendet darauf reinfällt

    Wobei das 1. Spiel immer das einfachste ist, ab dem 2. Spiel machen mich die Marker doch schon etwas nervöser :/ weil es da gefühlt doch swchon langsam um die Wurst geht

    In einem evtl. entscheidenden 3 Play Off Spiel muss man die hohen Punkte noch mehr wegen einem möglichen Patt im Auge behalten als sonst schon und dann ist Tod oder Gladiolen angesagt bzw. oft auf Unentschieden bei den Geishas spielen und dies Ergebnis über die Spielzeit halten.

    Mit der Reihenfolge der Aktionen habe ich jetzt einiges aber halt noch nicht alles ausprobiert

    Wenn ich mit dem gleichen Mitspieler spiele ist es ein völlig riskantes , unorthodoxes und überraschendes Spielen und Abkehr vom üblichen psychologischen Denk-und Handelsmuster sicher alsbald auch sehr sinnvoll 8o

    Wobei die verstärkte Zuwendung zu den hohen Punkte gegnüber die Chance viele niedrige Geishas zu bekommen , am Ende scheinbar doch oft den viel größeren Vorteil bei einem Patt brachten , mehr noch als eine 2er Geisha die Waage zu Gunsten einer Seite noch Endscheidend war.

    Trotzdem hatte ich bislang die Anzahl der niedrigen selteneren Geisha Karten im Spiel selbst noch nicht zu meinen Gunsten probiert und erforscht um da evtl. mir den entscheidenden Vorteil ebenfalls als relativ unbeachtetes Zünglein an der Waage am Ende als 4. Geisha zu erreichen .

    Wie bei Love Letter stelle ich erneut fest , dass minimalistische Spiele mit wenig Karten von Japanern knackig psychologisch gut sind und starke befriedigende Gefühle freisetzen können , trotz Minispiel und etwas Glücksfaktor

    Die Kunst mit Können mehr Klein zu wagen und wahre Größe zu zeigen anstatt wie im Westen immer nur die reine Menge, Gewicht und Anzahl als wahre Größe (weil beeindruckend und teuer , bzw. größere Marge ) zu betrachten, egal ob das nun in der Technik oder in einem Spiel ist



    Weiss jemand inzwischen ob Kosmos das Schwesterspiel Gieshas Road oder wenigstens die Minierweiterungen zum 1.Teil irgendwann auch bringen wird ?