Darstellung von Spielern in "Game Night"

  • Hallo zusammen,

    ich hab gestern den Film Game Night gesehen. Ich fand ihn auch echt toll und wirklich lustig, aber so ein bisschen Stirnrunzeln habe ich schon bekommen angesichts dessen wie Vielspieler da dargestellt sind. Die Pärchen in dem Film spielen definitiv viel, quasi jedes Wochenende. Die beiden Hauptdarsteller haben sich sogar beim Spielen kennengelernt, der Heiratsantrag wurde im Rahmen von Spielen gemacht und bei der Hochzeit wurde natürlich auch gespielt (keine Angst, das sind keine Spoiler, das passiert in den ersten Minuten des Films). Aber was wird dann bei denen gespielt? Quiz und Scharade. Und an einem Punkt bringen die beiden ihre 3 Lieblingsbrettspiele zu einem Spieleabend mit, weil sie befürchten, dass der Gastgeber keine guten Spiel hat. Mit Grausen musste ich feststellen, dass es sich bei diesen 3 Lieblingsspielen um Scrabble, Cluedo und Spiel des Lebens (!!! Gähn) handelte. Da fehlt ja nur noch Monopoly. Fand ich schon ein bisschen bescheuert. Gut, das ware eigentlich alles nur ein bisschen Anfangsgeplänkel, um die eigentliche Handlung des Films zu starten, und mir ist natürlich auch klar, dass sich der Film an ein Mainstream-Publikum richtet, die nicht allzuviel mehr Spiele als die genannten kennt, aber ich finde trotzdem, dass es nicht ganz so generisch hätte sein müssen. Big Bang Theory richtet sich ja zum Beispiel auch an ein Massenpublikum und die Jungs da spielen zumindest mal ein bisschen was, was vielleicht nicht jeder kennt. Wäre das so furchtbar gewesen, wenn die beiden statt diese 3 Schlaftabletten ein paar richtige Spiele mitgebracht hätten. Und statt lahmes Quiz und Scharade hätten sie ja zum Beipiel mal Siedler (auch nix besonders dolles mehr aber immerhin deutlich mehr Spiel als Spiel des Lebens) oder Codenames spielen können. Wäre bestimmt kein großes Problem gewesen, die Erlaubnis von den Verlagen dafür zu bekommen.

  • So ist das halt in Filmen wenn die Verantwortlichen keine Ahnung haben von der Materie... Muss auch immer schmunzeln wenn in Filmen/Serien Videospiele gespielt werden, wie wild auf den Controllern eingedrückt wird, die Controller dabei aber ausgeschaltet sind :lachwein:

  • Ancalagon Ich denke bei den Vielspielern in dem Film (ich habe bisher nur den Trailer gesehen) handelt es sich um normale Menschen und nicht um Freaks wie uns. Es gibt durchaus mehr Menschen, die regelmäßig Monopoly spielen (und das feiern), als z. B. ein Food Chain Magnate. Und (vielleicht der wichtigere Punkt) lass die Hauptdarsteller eben Scrabble, Cluedo und Spiel des Lebens zeigen, sitzen geschätzt 99 % im Publikum und stupfen sich an, um anzuzeigen: "Hey! Das kenne ich auch! Coole Sache." Vielleicht haben wir einfach Matrix mäßig die falsche Pille geschluckt, aber wir haben einfach einen komplett anderen Horizont entwickelt...


    Im Endeffekt könntest du dasselbe Gespräch mit einem DJ führen, der Musik wirklich liebt. Der wird auch gequält die Augen rollen, wenn wieder jemand zu ihm kommt und sich "Atemlos" wünscht...

  • Hillbilly Ich denke der Regisseur sagt den Darstellern, dass sei wild auf dem Sofa hüpfen, einen Kopfstand vollführen und dabei möglichst das Joypad gegen alles knallen sollen, damit etwas auf dem Bildschirm passiert... Mich erinnert das immer an das malträtieren des Lenkrads in alten Filmen... Denen müsste eigentlich von den ganzen Schlangenlinien speiübel gewesen sein...

  • Ich wundere mich, dass Ihr glaubt, da wäre nicht Geld im Spiel gewesen bei der Frage, welche Spiele die da spielen. Oder welches Auto sie fahren oder welches Mobiltelefon sie nutzen...

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  • und das feiern

    Jedesmal, wenn jemand von "etwas feiern" spricht, muss ich mich fast übergeben... Sorry, aber diese Jugendsprache treibt mich in den Wahnsinn. Genauso reden die 16jährigen Schüler... Vielleicht bin ich zu alt für diese Welt :)

  • muss ich mich fast übergeben

    Ich habe gelernt das zu akzeptieren. Selbst das häufig verwendete "Armes Deutschland" kann ich inzwischen ignorieren... Kann ich dir nur nahe legen. Lebt sich viel leichter.


    Und wenn jetzt jeder Redewendungen markiert, die er nicht mag, sind wir hier mit nichts anderem mehr beschäftigt.

  • muss ich mich fast übergeben

    Ich habe gelernt das zu akzeptieren. Selbst das häufig verwendete "Armes Deutschland" kann ich inzwischen ignorieren... Kann ich dir nur nahe legen. Lebt sich viel leichter.


    Und wenn jetzt jeder Redewendungen markiert, die er nicht mag, sind wir hier mit nichts anderem mehr beschäftigt.

    Fiel mir auf, weil es sich hier häuft mit dem "Feiern".


    Davon abgesehen diskutieren wir hier genug Nonsens, als das mein Kommentar jetzt kein Drama sein wird...

  • Scrabble,Spiel des Lebens und Cluedo sind für den Film ziemlich gut ausgewählt. Fügt sich absolut in die Handlung ein,aber ich will nicht spoilern. Wer den Abspann kennt,sollte auch wissen wie sehr im Film auf Details geachtet wurde.

    Wie auch im Spieltreffthread erkennbar, sollte der ein oder andere hier , auch mal über den eigenen Spielhorizont hinaus gucken.

  • Tja, so ähnlich gehts mir in neu vertonten Filmen mit Motorrädern: für den Unbedarften klingt nur ein Vierzylinder schnell, darum bekommt jedes Motorrad in jedem Film ohne Markensponsoring einen Vierzylindersound übergebügelt und muss 3x pro Sekunde schalten. Da könnte ich schon aus dem Kino gehen aber so ist das halt mit Mainstream ;)

  • Ich fand den Film gut unterhaltend, obwohl das Hauptthema des Films nur der eigentliche Aufhänger der Story war. Hatte trotzdem komische und lustige Situationen und ebenso abgedrehte Charaktere. Siedler von Catan ist in den USA recht populär, eventuell aber nur in bestimmten Gesellschaftsschichten, so dass das mediale Bild entsprechend verzerrt bei uns hier ankommt. Die im Film genannten und gezeigten Spiele kennt hingegen so gut wie jeder und konnten damit die Handlung unterstützen statt behindern. Alles richtig gemacht, weil das waren alles Funspieler, denen die Gesellschaft wichtiger war als die jeweiligen Spiele an sich.


    Warum allerdings selbst teure Hollywood-Produktionen keine Waffenmodelle verwenden, die einen simulierten Rückstoss haben, wundert mich da weitaus mehr.

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  • Vielleicht, weil die die Ziele "die Requisite darf keinen der Anwesenden zu Schaden kommen lassen" und "der Rückstoß soll realistisch wirken" sich ausschließen, oder zumindest behindern? :)

    Da selbst in den USA die wenigsten Zuschauer schon mit scharfen Waffen Schüsse abgegeben haben dürften, fällt es vermutlich auch nur wenigen auf.

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  • Da selbst in den USA die wenigsten Zuschauer schon mit scharfen Waffen Schüsse abgegeben haben dürften, fällt es vermutlich auch nur wenigen auf.

    das wage ich zu bezweifeln

    Zumindest die Zahl der Waffen besitzenden Haushalte ist in den letzten 4 Dekaden drastisch zurückgegangen. Die Zahlen dieser Umfrage kann man sicherlich auf unterschiedliche Weise interpretieren (bspw. die Gewichtung der [hier vermute ich jetzt nur] gestiegenen Anzahl an Single-Haushalten). Ich schließe mich da jedoch eher Sternenfahrers Aussage/Vermutung an, dass die Mehrheit der US-amerikanischen Bürger noch keine Schusswaffe abgefeuert haben. Ich setzte sogar noch einen drauf und behaupte, dass der Anteil hier in Deutschland sogar höher ist.

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  • Nein, vergess ich nicht. Die weite Teile in den USA in denen die Jagd einen hohen Stellenwert hat sind nämlich gleichzeitig auch die Gebiete, in denen - im Vergleich zu den urbanen Gebieten - kaum jemand lebt.

    In diesen Staaten ist der Anteil der Waffen erfahrenen Population sicherlich sehr hoch, aber auf die Gesamtbevölkerung runtergebrochen ist das wieder nur ein kleinerer Teil.

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  • Äh, ohne jetzt Haare spalten zu wollen - ich habe ja von Zuschauern gesprochen, nicht von Haushalten. Ich glaube das weiterhin. Ist aber auch nicht so wichtig, da meines Erachtens der Sicherheitsaspekt überwiegt.


    Ich habe mal Schwarzpulverwaffen ohne Projektil abgefeuert, die hatten keinen Rückstoß, aber die Treibladung war trotzdem schon stark genug, um ein Loch in eine Dose zu reißen, vom Knall ganz zu schweigen.

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  • Was in vielen Filmen in Sachen Schusswaffen gezeigt wird, hat wenig mit realen Schusswaffen zu tun. Ist dann eben künstlerische Freiheit und in den meisten Genres auch völlig egal. Nur in Filmen, die realistisch sein wollen und dann Faustfeuerwaffen verwenden, die keinerlei Bewegung beim Abfeuern verursachen, passt das für mich nicht zusammen.


    Habe ich bei meiner Bundeswehrzeit Grundwehrdienstzeit 1992/93 beim Jägerbataillon 532 in Euskirchen anders erlebt aufm Schiessplatz mit G3, MG3, Walther Px (keine Ahnung mehr welches Modell), MP2A1 (= Uzi), Panzerfaust (da aber nur Übungsmunition). Bis auf die Uzi hatten alle Waffen konstruktionsbedingt einen heftigen bis sehr heftigen Rückstoss und deshalb bei schneller Schussfolge (für mich) nur schwer zu kontrollieren. Wer bei den Übungen oft danebenschoss und die Mindestpunktzahl nicht erreichte, hatte den "Vorteil", oft schiessen zu dürfen/müssen - damals.

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  • Dieser kleine Racker hätte durch beherzten Waffengebrauch die Opferzahl während der Anschläge in Paris wohl drastisch gesenkt. Hätte sein kleiner Bruder gar ein halb-/vollautomatisches Sturmgewehr in seiner Schultüte gehabt, dann hätte er PEW!PENG!PIFF! alle bösen Islamisten schon vor deren Einreise erschossen. - Trump 2018


    EDIT:Natürlich ohne hinreichenden Verdacht und nur aufgrund von Bart und Hautfarbe.


    SCNR

    Man kennt mich aus "Ein Absatz kommt selten allein" und "Hör mal wer da tippt". Die Rolle meines Lebens hatte ich wohl 1987 an der Seite von Michael Douglas in "Wall of Text".

    Einmal editiert, zuletzt von fjaellraeven ()

  • Man muss einfach wissen,das die Amerikaner, vor allem die küstenfernen ein anderes Verhältnis zum Staat und den Waffen haben. Das ist historisch und systembedingt so. Vor allem in diesen Teilen der USA verlässt man sich lieber auf sich, und seine Nachbarn,als auf den fernen Staat, wenn man ihn überhaupt besonderes beachtet,oder anerkennt.

    Man darf nicht vergessen, wie dieser Staat entstanden ist. Sieht man ja auch am Stellenwert von Waffen in der Verfassung.

    Da ist so ein Bild wenig verwunderlich, aber für den normalen Europäer eben schockierend.

    Dabei ist, ein verantwortungsvoller Umgang mit Waffen das Problem in den USA. Nicht die bloße Anzahl. In der Schweiz hat auch fast jeder Haushalt eine Waffe, zumindest ist es soweit ich mich erinnere, aus Gründen der Landesverteidigung so üblich. Aber dort passiert deutlich weniger,weil der Umgang damit ein ganz anderer ist.

    Ich bin übrigens grundsätzlich gegen Waffen, aber die Waffe an sich sehe ich dabei nicht als Hauptproblem.