[Filmtipp] Kinotipp der Woche

  • So, ich dachte, ich starte mal eine neue Rubrik unter dem Thema "Kinotipp der Woche".


    ...und lege gleich einmal los mit diesem feinen Filmchen:


    Wind River


    Wind River Trailer DF - FILMSTARTS.de


    Hat mir wirklich extrem gut gefallen. Der Film spielt im verschneiten US-Bundesstaat Wyoming. Eine Frau wird tot gefunden und eine FBI Ermittlerin versucht den Fall im Indianer Reservat aufzuklären.

    Wirklich sehr sehenswertes Filmchen, wenn man ruhige Krimis mag.

    Die Stimmung im Film ist dröge und düster. Dazu das kalte verschneite und raue Klima.

    Atmosphärisch sehr dichter Film. Mir hat er wirklich gut gefallen.

    Einmal editiert, zuletzt von Braz ()

  • Leider schon einige Wochen alt, aber trotzdem sehenswert:

    Three Billboards Outside Ebbing, Missouri


    Der Film hat mich an einige Diskussionen hier im Forum erinnert: eine kleine Gemeinschaft, fest geprägte Weltbilder, starke Gefühle, ausgelebt bis es weh tut.


    Der Film beginnt als Anhäufung von Klischees. Ein schrecklicher, unmenschlicher Mord und der unkonventionelle Versuch der Mutter des Opfers, die Tat nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, lösen eine wahnwitzige Handlung aus. Das folgende schwarzhumorige Drama dekonstruiert mit manchmal fast surrealen Szenen und Genrezitaten die in Stein gemeißelten Anfangsbilder. Nichts bleibt wie es ist,

    Manche Szenen expliziter Gewalt finde ich schwer erträglich und unnötig, aber das geht mir in den letzten Jahren häufiger so.

    Trotzdem ein bemerkenswerter Film. Olive Kitteridge reitet wieder.


    Postwidmung: Dank und Glückwünsche gelten Sabine, die in letzter Zeit dafür sorgt, dass wir Filme wieder öfter im Kino sehen, und die heute Geburtstag hat. :freu:

    Ach ja: geschenkt wurde Hanamikoji.

    Einmal editiert, zuletzt von Phantom ()

  • Hallo,

    mein Tipp für ein "anderes" Kinoerlebnis.

    Loving Vincent

    2017 ‧ Drama/Kriminalfilm ‧ 1h 35m


    [Externes Medium: https://youtu.be/0E7to3jBcAo]


    Das eine ist die Machart. Handgemalt im Stil von van Gogh im Rahmen seiner Bildmotive.
    Das andere ist die Story. Als Zuschauer wird man ein Jahr nach dem Suizid Vincents in das Umfeld von ihm eingeführt und vielschichtig die Ursachen für sein "Motiv" erkundet. Spannend gemacht und wohltuend anders.

    Liebe Grüße
    Nils

  • Oh ein schönes Thema, das mir irgendwie durch die Lappen gegangen ist. Wir haben hier eine Kino-Flatrate für knappe 20€ - alles was man will, so oft man möchte, in allen Preiskategorien und Zuschlägen. Da kann man auch mal nur typische "Fürs TV reichts"-Filme im Kino gucken ;)


    Neulich waren wir im Oscar-Abräumer 2018: The Shape of Water.



    Mein Fazit: Es war zwar ein schön gemachter Film mit guten Darstellern, toller Kamera und auch guten Animationen. Auch das Erzähltempo war angenehm. Dennoch glaube ich fest, dass der außerhalb der USA niemals so einen Anklang gefunden hätte. Für mich ein guter Film, dennoch nicht oscarwürdig.


    Die Begründung dafür:


  • Hallo,

    hat uns auch stark beeindruckt (irgendwie hatten wir beide wegen dem Film eine "unruhige" Nacht) -trotz des "0815" Themas und der einfach gezeichneten Charaktere. Sehr schönes Licht, ruhige Schnittfolge und Dialogen mit Inhalten. Einfach eine schöne Erzählung zwischen all dem Oberflächlichen.

    Liebe Grüße
    Nils

  • Eine exzellent gedrehter Film, typisch del Torro, mit einer „fabelhaften“ Geschichte (die zugegeben recht überschaubar ist).


    Aber gute Geschichten müssen nicht immer komplex sein.


    Und genau wegen seiner direkten allumfassenden Systemkritik mit ihren vielen Bezügen auf aktuelle Themen ist es mMn eben NICHT „so what“!


    Ein gutes Zeichen zum richtigen Zeitpunkt, was ich erleichternd wahrnehme....

  • Und genau wegen seiner direkten allumfassenden Systemkritik mit ihren vielen Bezügen auf aktuelle Themen ist es mMn eben NICHT „so what“!

    Damit meinte ich, dass es einer der wenigen Filme ist, in denen das stereptype Bild der Großmachtsvertreter mal vertauscht ist. Für Amiland ist das eine kleine Revolution. Für uns "dazwischen" ist es wohl auch selbstverständlich, dass beide Dreck am Stecken haben. Die USA sind in ihrer Propaganda für sich genommen halt immer "die Guten".

  • Mein Fazit: Es war zwar ein schön gemachter Film mit guten Darstellern, toller Kamera und auch guten Animationen. Auch das Erzähltempo war angenehm. Dennoch glaube ich fest, dass der außerhalb der USA niemals so einen Anklang gefunden hätte. Für mich ein guter Film, dennoch nicht oscarwürdig.

    Sehe ich ähnlich: Sehr schönes Filmchen. Toll gemacht mit schönem Erzähltempo. Mich hat er ein wenig an "Die schöne und das Biest" erinnert....

    Schöner Film, wenngleich mir "Pan`s Labyrinth" -ebenso von Guillemo Del Toro- besser gefallen hat.


    Unter den ganzen Oskar Filmchen, die ich geguckt hatte, hat mir "3 Billboards outside....." am besten gefallen.

  • Ich komme gerade mit frischen Erlebnissen aus #PacificRim2. Vorweg muss ich sagen, dass ich den ersten Film fast schon liebe. Gerade weil er genau das ist, was er sein möchte, nicht mehr und nicht weniger. Kein aufgesetztes Geschnulze, keine blöden Witze. Die Bedrohung kommt ziemlich gut rüber. Wer schon mit dem 1. Teil jedoch nichts anfangen kann, braucht hier eigentlich nicht weiterzulesen, denn besser wird es sicherlich nicht.


    Ich wurde erst dann ein richtiger Fan vom 1. Teil, nachdem ich auf der DVD alle Making Of-Filmchen gesehen hatte. Man hat das Gefühl, an diesem Film ist einfach alles durchdacht, auch wenn es im ersten Augenblick an dem "unbedarften" Zuschauer vorbei geht. Im Making Of werden so spannende Fragen gestellt wie "Wie bewegt sich etwas, das 100 Tonnen schwer ist?" "Wie lässt man ein Menschen "schwer" aussehen?" "Wie schlägt ein 10 Tonnen schwerer Arm zu?". Dazu das ganze Design aus dem 2. Weltkrieg, die Roboter sehen fast aus wie mühsam laufende Panzer.


    Der 2. Teil nun ist... naja... Power Rangers! Die Story ist zumindest weniger wirsch als flach. Die Protagonisten sind im Schnitt 12 Jahre alt. Die Kaijus sind keine Bedrohung mehr, Charaktere werden nicht eingeführt, die Roboter springen durch die Gegen als wären sie menschengroß, etc. Der Film ist zwar optisch 1A gemacht, aber er hat keine Seele wie der erste Teil. Ein Gefühl für eine Bedrohung oder Gefahr kommt nicht auf. Alles klappt einfach. Dazu gesellen sich leider die aktuell modernen flachen Witze und hahnebüchende Schnitt- und Filmfehler, die sogar so krass sind, dass Menschen plötzlich auf einem anderen Kontinent auftauchen, auf dem sie gar nicht sein dürften. Oder dass ein komplett zerlegter Hangar samt dazugehöriger Jäger-Staffel in wenigen Stunden wieder hochgezogen wird.


    Es kracht und rummst natürlich ordentlich, aber leider kommt selbst in den Kämpfen kaum Dynamik auf, sodass der gesamte Film irgendwie lieblos wirkt. War im ersten Teil noch Kern der Geschichte, dass nicht jedes Pilotenteam einen Jäger steuern konnte, sodass die Suche und das Training nach einem kompatiblen Partner lange Jahre andauern konnte, so ist dieser Part im neuen Film einfach vergessen. Man tauscht munter hin und her.


    Pacific Rim 2 fühlt sich an, als wäre er Ergebnis einer dreckigen Nacht zwischen Transformers und Power Rangers. Schade eigentlich, Chance vertan!

  • Deine Zusammenfassung erinnert mich ziemlich stark an die furchtbare Diskrepanz von Starship Troopers und dessen Nachfolgern. Da gab es ebenfalls das Phänomen, dass der erste Teil sich erst bei genauerem Hinsehen als ultrazynische Sozial-Analyse darstellte, während die weiteren Teile nur hirnlose Hau-drauf-Trashmovies waren.

    Einmal editiert, zuletzt von knolzus ()

  • Deine Zusammenfassung erinnert mich ziemlich stark an die furchtbare Diskrepanz von Starship Troopers und dessen Nachfolgern. Da gab es ebenfalls das Phänomen, dass der erste Teil sich erst bei genauerem Hinsehen als ultrazynische Sozial-Analyse darstellte, während die weiteren Teile nur hirnlose Hau-drauf-Trashmovies waren.

    Ja, leider. Man könnte als Vergleich auch "Rogue One" und "Die letzten Jedi" heranziehen. Der eine ist recht düster, ernst, toll gemacht. Der andere ist mit blöden Witzen aufgeblasen und wirkt irgendwie planlos.


    Was mich vor allem wunderte ist, dass dieser Film irgendwie keine Dramaturgie hat. Er wirkt irgendwie wie ein Stückwerk aus Animationsfetzen. Was mich am ersten so faszinierte, lässt sich mit einem Buchzitat (aus MHI 3) gut zusammenfassen: "Ich war gespannt zu sehen was passiert, wenn eine unaufhaltbare Kraft auf eine unüberwindbare Mauer prallt"... Im neuen Teil stellt sich diese Frage nicht, da läuft "man" einfach durch ein Hochhaus als wäre es aus Pappe.

  • Der Trailer von Pacific Rim 2 sah schon arg flach aus - beliebige CGI-Standardware. Power Rangers ist da ein passender Vergleich.


    Ansonsten gesehen die letzten Tage im UCI Bochum:


    Black Panther : König der Löwen Storie im Marvel-Universum. Familiendrama als Charaktereinführung der B-Helden für Inifity War. Kann man schauen, hat mich allerdings nicht begeistert, weil ich weder den Charakter vorher kannte noch der mich in seinem sterotypischen Werdegang wirklich interessiert hat. Landschaft war toll, Effekte gut, Popcornkino eben.


    Der Hauptmann : Komplett in schwarz-weiss gedreht und deshalb gelungenes Spiel mit Licht und Schatten. Erst Kriegsdrama und dann immer mehr Groteske, die aber so in der Art erschreckender Weise stattgefunden hat. Durch die fehlende Farbe entstand eine angenehme Distanz zum Geschehen, das etliche WTF-Momente hatte. Sehenswert, auch in der Art der Charakterdarstellungen und Wandlungen im Laufe des Films.


    Maria Magdalena : In den 120 Minuten passiert so wenig und doch irgendwo so viel. Das was passierte, wurde aber nur angedeutet durch Blicke und Gestik. Kein Film fürs normale Kinopublikum und läuft nach einer Woche auch nur noch um 14:00h früh nachmittags.


    Operation 12 Strong : Taliban und Al-Qaida können nicht zielen, dafür die US-Elitesoldaten, die hier zu Kämpfern werden, umso besser. Dabei ist leider der Spannungsbogen verloren gegangen und übrig blieb ein 08/15-Kriegsfilm. Kann man anschauen, allerdings fand ich etliche andere Filme des Genres mindestens besser.


    Game Night : Spieleabend auf amerikanisch. Erwartet also kein Siedler von Catan oder so, sondern eher Jenga und Scharade. Der Spieleabend ist allerdings nur die Rahmenhandlung und wird später dann zur Nebensache. Trotzdem viele gute Gags und typische Situationen, die man auch selbst von Spieleabende so kennt. Teilweise fragte ich mich allerdings, ob wir Spieler auf die Nichtspieler um uns herum auch so freakig wirken, wie die Darsteller in ihren Rollen hier. Für eine Komödie sehenswert, aber keinen Vielspieleranspruch an den Film legen.


    Death Wish : Hatte wenig Erwartungen an den Film und wurde positiv überrascht. Bruce Willis spielt glaubhaft den Antihelden und Normalo. Stellt gut die Wiedersprüchlichkeiten der USA in Bezug auf Waffenbesitz und Selbstschutz dar. Back in black von AC/DC im Abspann kommt zusätzlich gut. Solide Unterhaltung mit einigen drastischen Szenen.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Black Panther : König der Löwen Storie im Marvel-Universum. Familiendrama als Charaktereinführung der B-Helden für Inifity War. Kann man schauen, hat mich allerdings nicht begeistert, weil ich weder den Charakter vorher kannte noch der mich in seinem sterotypischen Werdegang wirklich interessiert hat. Landschaft war toll, Effekte gut, Popcornkino eben.

    Black Panther hätte ich nicht besser zusammenfassen können. Hatte ich aber bei dem "B-Helden" auch nicht anders erwartet.


    Maria Magdalena und der Hauptmann wollt ich auch noch schauen, aber habe bisher leider keine passenden Kinozeiten gefunden..

    Cardboard Games Master Race

    Einmal editiert, zuletzt von Exhibitchee ()

  • Maria Magdalena : In den 120 Minuten passiert so wenig und doch irgendwo so viel. Das was passierte, wurde aber nur angedeutet durch Blicke und Gestik. Kein Film fürs normale Kinopublikum und läuft nach einer Woche auch nur noch um 14:00h früh nachmittags.

    Ich mag ja ruhig erzählte Filme, aber dieser hatte überhaupt keinen Unterhaltungswert. In der ersten halben Stunde werden einige Konflikte und Themen aufgebaut, aber nichts davon wird weiter ausgeführt. Z. B. Petrus' Sorge, dass eine Frau in der Gruppe alles zerstören wird? Kein Thema mehr. Alles sehr spröde und leblos inszeniert, als wüssten Regisseur und Autorin selbst nicht genau, was sie uns eigentlich mitteilen wollen.


    Die Darsteller sind grundsätzlich gut. Allerdings war ich es irgendwann leid, Joaquin Phoenix mit ständig gequälter Leidensmiene zu sehen, oder Rooney Mara zum gefühlt hundersten Mal dabei zu beobachten, wie sie eine Gasse entlang geht (mit Großaufnahme auf ihrem Gesicht).


    Außerdem: Während die Apostel nichts wirklich auf die Reihe kriegen, ist Maria diejenige, die das große Ganze durchschaut, obwohl sie erst so kurz dabei ist. Das erinnert im Nachgang an den Trend Hollywoods, erfolgreiche Stoffe mit umgedrehten Geschlechterrollen neu zu interpretieren (Ghostbusters, demnächst Ocean's Eight). War sicher nicht so gemeint, kann aber durchaus entsprechend interpretiert werden.


    Ich kann den Film daher leider nicht empfehlen. Wer ihn sich anschauen möchte, sollte in jedem Falle ausgeschlafen sein, sonst kann das ein harter Kampf werden...

  • Auch noch gesehen:


    Heilstätten : Eigentlich wollte ich mir keine "Horrorfilme" mehr im Kino anschauen. Weil entweder nervt das Publikum oder der Horror besteht aus billigen Jump-Scares. Für Splatter-Blut-Folter-Grausamkeiten reicht mir die Tagesschau. Horror aus Deutschland. Kann das funktionieren? Erwartet hatte ich ein B-Movie, der hoffentlich mit neuen Ideen glänzen kann anstatt mit perfekter Umsetzung. Bekommen habe ich YouTube-Selbstdarsteller in einem Wackelkamera-Setting, bei denen nur die letzten 10 Minuten sehenswert waren. Schauspielerisch toll, weil mir alle Personen mit ihrem YoYo-Digger-Gelabber nach wenigen Minuten auf die Nerven gingen. Wenn das gewollt war, dann grandios. Der Rest war Standardwerk und filmisch auf Hochschulniveau einer Abschlussarbeit.


    Maze Runner, Die Auserwählten in der Todeszone : Teil 1 fand ich damals erfrischend anders von der Grundidee. Nur leider blieb storytechnisch vom Labyrinth-Thema in Teil 2 nichts mehr übrig. Ein Film, der sich selbst zerlegt hat mit seiner Fortsetzung. Deshalb Teil 3 nur angeschaut, weil ich sehen wollte, wie die Story enden wird. Tja, Story gab es recht wenig, Spannungbogen auch nicht so recht, dafür aber jede Menge an Actionszenen. Warum stellen sich Bösewichter eigentlich immer so blöde an? Wohl nur, damit ein Film länger als ein Kurzfilm dauert. Popkornkino mit einer Schicht Freundschaftsethik glasiert.


    Vielmachglas : Noch so ein Film aus Deutschland. Und dann auch noch mit Schweighöfer in einer Nebenrolle. Nette Idee, die aber aufm Weg der Umsetzung leider langatmig wie langweilig bis absurd präsentiert wurde. Einzig eine einzige Szene fand ich wirklich filmisch gut gemacht. Danach hätte ich das Kino lieber verlassen sollen.


    Red Sparrow : Kann eine - in einigen Szenen - halbnackte Hauptdarstellerin einen ganzen Film tragen? Nö. In Summe dann eher Thriller statt Actionfilm, weil Action gab es eigentlich nur in den arg drastischen Gewaltszenen, die ich so nicht brauche und auch nicht so sehen will. Es folgt ein Katz-und-Maus-Spiel mit einigen Wendungen. Der Film nimmt sich scheinbar Zeit, verkürzt einige Handlungsepisoden dann aber doch nur auf Extremsituationen. Insgesamt sehenswert, aber ein Three Billboards oder ein Shape of Water haben mir wesentlich besser gefallen, aber das waren auch Ausnahmefilme der letzten Wochen.

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  • Auch noch gesehen:


    Maze Runner, Die Auserwählten in der Todeszone : Teil 1 fand ich damals erfrischend anders von der Grundidee. Nur leider blieb storytechnisch vom Labyrinth-Thema in Teil 2 nichts mehr übrig. Ein Film, der sich selbst zerlegt hat mit seiner Fortsetzung. Deshalb Teil 3 nur angeschaut, weil ich sehen wollte, wie die Story enden wird. Tja, Story gab es recht wenig, Spannungbogen auch nicht so recht, dafür aber jede Menge an Actionszenen. Warum stellen sich Bösewichter eigentlich immer so blöde an? Wohl nur, damit ein Film länger als ein Kurzfilm dauert. Popkornkino mit einer Schicht Freundschaftsethik glasiert.

    Totale Enttäuschung, oder? Ich habe mir den 3. Teil verkniffen. Damals alle Bücher gelesen und bin nach dem 2. Film ausgestiegen, weil der einfach eine komplett andere Geschichte erzählt. Die hat tatsächlich mit der Buchvorlage nichts mehr zu tun. Das einzige, was gleich ist, sind ein Teil der Personen und der Ort. Ab der 5. Minute im Film schlägt der schon eigene Wege ein und lässt das Buch hinter sich. Vollständig. Sowas habe ich auch noch nicht erlebt...

  • Ich kenne die Bücher nicht. Aber dadurch wurde für mich Teil 2 von Maze Runner nicht besser. Teil 3 ist einfach ein Actionfilm mit jugendlichen Protagonisten in einer Welt, von der ich als Zuschauer nicht wirklich etwas erfahre. Es geht um eine bestimmte Mission und die wird durchgezogen mit viel Knall-Bumm-Bang. Die Mysterien von Teil 1 sind komplett weg, weil die Auflösung so plump in Teil 2 präsentiert wurde. Teil 3 beendet das alles nur rund um die Hauptcharaktere.

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  • Ineressante Einblicke. Neben Brettspielen schaue ich mir auch ganz gerne mal einen Film an.

    Die Sneak jede Woche ist fest im Wochenplan integriert.


    Three Billboards auch für mich der beste Film des letzten Jahres. Der Film hat mich total abgeholt und ist mit mir Achterbahn gefahren. Witzig, traurig, schockierend, alles dabei. Schauspielerisch auf höchstem Niveau. Das Ende hätte man mMn besser nicht schreiben können. Ich bedauere, dass dieser Film nicht mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.


    Von The Shape of Water hatte ich mir etwas mehr versprochen. Das ist ein fantastisch erzähltes Märchen mit tollen Bildern aber er hat mich emotional nicht mitgenommen. Aus dem Kino spaziert und gedacht, ja, Guillermo, hast du gut gemacht aber dein masterpiece (bis dato) bleibt Pan.


    Call Me By Your Name hat mich auch sehr berührt und war neben Three Billboards mein Favorit für den Oscar. Der etwas andere Coming-of-Age Film. Ein Heranwachsender auf der Suche seiner sexuellen Identität und noch mehr. Keine Klischees, kein Kitsch, einfach natürlich und langsam erzählt. Stuhlbarg in der Rolle als Vater mit dem schönsten Monolog des Jahres.


    Florida Project Auch Florida Project sehe ich vor Shape of Water. Vergiss den "American Dream", Florida Project erzählt ein Sozial-Drama vor den Toren des Disney Lands. Im Mittelpunkt die Tochter einer "Verlorenen", die mit allen Mitteln versucht über die Runden zu kommen. Die Kamera, fast die ganze Zeit auf "Kinderhöhe", ergibt ein ganz anderes Bild.

    Der Kontrast aus heile, heile Disney Land/Touristen die für viel Geld dort Urlaub machen und den Sozialschwachen, die von Motel zu Motel ziehen ist genial. Auch hier wird nicht absichtlich auf die Tränendrüse gedrückt. Film könnte 1 zu 1 so passieren.


    I, Tonya ist herrliches skurriles true story kino. Siehe Oscarnominierungen für beste Haupt- und (noch besser) Nebendarstellerin. So ne Mutti wünscht man keinem.


    Phantom Thread erzählt die Geschichte eines Mode-Designers in den 50ern, großartig gespiel von Day-Lewis. Auch skurill irgendwie. Nüchtern betrachtet, der langweiligste Film von allen. Aber ich mag Filme die sich langsam entwickeln. Dieser ist die Charakterstudie eines gefeierten, kreativen Kopfes mit all seinen verqueeren Eigenschaften.


    The Post offensichtlicher geht es nicht. Der Stoff und der Cast sind so offensichtlichfür für dieses böse "Oscarbait-Wort" gemacht. Gefühlt wäre da mehr möglich gewesen. Hat mich nicht abgeholt.


    Empfehlen kann ich noch Mudbound (Netflix) und Killing of a Sacred Deer. Killing gibt einem die ganze Zeit so ein komisches wtf Gefühl im Bauch. Was passiert hier eigentlich? Unbedingt zu empfehlen.


    Black Panther Ich liebe das MCU. Black Panther fand ich jetzt auch nicht so toll. Das lag hauptsächlich aber wieder am Ende. Wenn die zwei da dann auf dieser Magnetbahn rumfuchteln, Gähn. B-Held geht mir einen Schritt zu weit. Wakanda ist fester Marvel Bestandteil und die Schauspieler sind auch aus der A-Riege. Bin so gespannt auf Infinity War!


    Und vielleicht noch kurz zu den letzten zwei Sneak Previews.


    Roman J. Isreal, Esq. uff, die Nominierung als bester Hauptdarsteller für Denzel geht voll in Ordnung aber es wundert mich nicht, dass der Film sonst nicht berücksichtigt worden ist. Er tut zwar nicht weh aber ich bleibe ratlos zurück.


    Tully erzählt die Geschichte einer frisch gewordenen 3-fach Mama, gespielt von Theron. Es fällt ihr schwer durch den Alltag zu kommen, bis ihr reicher Bruder vorschlägt, eine "Nightnanny" einzustellen. Klingt erstmal wie ne schlechte Komödie ist es aber nicht. Zudem hat er einen netten Kniff. Denke die ein oder andere Mutter wird sich wiederfinden. Läuft erst Ende Mai an.


    By the way
    Letterboxd • Your life in film user unter den unknowns? Eine meine absoluten Lieblingsseiten im Netz. Filmdiary halt, aber ganz toll gemacht. Auch dort als Andy_Zoo zu finden.

    CELL la vie!

    2 Mal editiert, zuletzt von Andy_Zoo ()

  • Three Billboards auch für mich der beste Film des letzten Jahres. Der Film hat mich total abgeholt und ist mit mir Achterbahn gefahren. Witzig, traurig, schockierend, alles dabei. Schauspielerisch auf höchstem Niveau. Das Ende hätte man mMn besser nicht schreiben können. Ich bedauere, dass dieser Film nicht mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.

    Mehr kann man dazu eigentlich nicht sagen ;)

  • Kein Kino, sondern Netflix-Tipp: Auslöschung, basierend auf dem Southern-Reach Zyklus von Jeff VanderMeer. Bei den Büchern stecke ich noch Mitten im zweiten Band, so dass ich noch nicht alle Geheimnisse kenne, die im Film angedeutet und interpretiert werden. Im Großen und Ganzen erzählt der Film jedoch die Geschichte des ersten Bandes und geht dabei natürlich wieder eigene Wege - was ich in diesem Fall als gar nicht mal so störend empfand, da dem Film etwas anderes gelingt! Er schafft es diese besondere, unheimliche, fast lovecraftsche Atmosphäre des Buches einzufangen!

    Wer auf ruhige, mysteriöse, unheimliche SciFi-Filme steht, sei dieser Streifen wärmsten empfohlen!


    Hier noch kurz, um was es geht:

    Eine geheimnisvolle Macht breitet sich in einer vom Militär abgeriegelten Zone (Area X) aus. Wenig bis Nichts ist über das Phänomen oder die geheimnisvolle Kraft, die dahinter wirkt, bekannt. Sicher ist nur, dass sich Fauna und Flora innerhalb der Zone verändern und dass fast jede Expedition, die in das Gebiet vorgedrungen ist, als verschollen gilt.

    Die Wenigen die zurückkehren, scheinen nicht länger sie selbst zu sein.

    Das Beste am Mensch ist sein Hund.

  • Ich bekräftige Toadstool gleich mal - sehr schön ist hier auch die durchweg weibliche Besetzung der Protagonisten, die durchaus glaubwürdig rüber kommt.

    Im selben Zuge empfehle ich vom selben Regisseur Ex Machina, welches auch ein Film ist den meine Frau und ich sehr gut finden!

  • Sollte Auslöschung nicht ins Kino kommen? Habe Anfang des Jahres dazu Trailer gesehen.

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  • Netflix-OT-Erfahrungswerte: Wie viel Mbit-Datendurchsatz braucht man mindestens, um Netflix-Filme in Full HD und Dolby Digital Ton zu streamen?

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  • Netflix-OT-Erfahrungswerte: Wie viel Mbit-Datendurchsatz braucht man mindestens, um Netflix-Filme in Full HD und Dolby Digital Ton zu streamen?

    Das geht auch mit einem Modem, dauert dann nur etwas länger beim buffen/vorladen.


    "Streaming" bedeutet ja nicht "live", sondern "nur zwischengespeichert".

  • Netflix - Empfehlungen zur Internetgeschwindigkeit

    https://help.netflix.com/de/node/306

    Und ich kann aus Erfahrung sagen: auch mit nur 1-2 MBit/s bekommst Du HD flüssig hin...


    Zu Annihilation:

    https://de.wikipedia.org/wiki/ausl%c3%b6schung_(film)

    tl;dr

    Paramount Pictures hat nicht an den internationalen Kinoerfolg geglaubt und den Film lieber an Netflix verkauft; in den USA läuft er in den Kinos.

  • Hallo,

    [Externes Medium: https://youtu.be/FaenIdhO15s]


    am Beeindruckensten ist, wie die Maske dem Namen des Hauptdarstellers alle Ehre erweist. ;)

    Spannend dargestellt, diese Wende als Nation in den zweiten Weltkrieg ganz einzusteigen. Leider am Schluss dann doch überzogen, mit dem Konfettiregen im Parlament als die Entscheidung zur rigorosen Kriegsführung fiel.

    Gerade lese ich die gleiche Zeitgeschichte in der Jahrhundertsaga von Ken Folett. Stellt der Film heraus, dass die Hemmnis des vollen Kriegseintritt mit dem Opfern der Soldaten begründet ist, stellt Folett die Hemmnis eher als Faschisten-Sympathien (Reaktion auf den Bolschewịsmus) des Premier Chamberlain heraus. Und welchen Motiven folgte Admiral Churchill? Was hätten wir heute, wenn sich Churchill nicht durchgesetzt hätte?

    Liebe Grüße
    Nils (fragt sich wegen dem erhaltenen Geschichtsunterricht, ob der fürs Auswendiglernen von Jahreszahlen gut war.)

  • Gestern endlich Ready Player One sehen können.


    Nach der Hälfte der Laufzeit war klar, dass ich noch mal reingehen werde. Der Film hat mich komplett abgeholt - da wird vieles aufgefahren, womit ich in den 70er/80er Jahren aufgewachsen bin. New Wave-Musik, Filmzitate ohne Ende, Videospiele. Die Handlung war besser, als ich nach dem Trailer erwartet hatte, die Action war fast immer nachvollziehbar (kein Vergleich zu Transformers und ähnlichem Zeugs). Die Schauspieler machen einen guten Job, die Gags sitzen, die Optik ist grandios.


    Perfekt ist der Film nicht, hier und da werden Dinge ünnötiger Weise ein zweites Mal erzählt, dafür andere Stellen, gerade im letzten Akt, etwas zu knapp abgehandelt. Und die Exposition zu Beginn hätte man sicher auch etwas "filmischer" lösen können. Aber der Film liefert einfach, rockt über fast zweieinhalb Stunden die Hütte wie Sau. Spielberg kann's immer noch, was ich nach der drögen Verlegerin kaum noch erwartet hatte.


    Wer bisher gezögert hat, sollte bedenkenlos rein gehen; sehr viel unterhaltsamer kann ein Kinofilm nicht mehr werden. Ich besorge mir in der Zwischenzeit den Roman ... 8-))

    Einmal editiert, zuletzt von FBI ()

  • Die Woche drei Filme gesehen, denen im Zuge der Blockbuster nur eine kurze Laufzeit vergönnt ist:


    Roman J. Israel, Esq. – Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit : Ein typischer Darstellerfilm, der von der schauspielerischen Leistung von Denzel Washington zusammengehalten wird. Ich habe ihm seine Rolle abgenommen und schnell stand für mich die an der Wirklichkeit gescheiterte Person und nicht mehr der Schauspieler im Vordergrund. Die erzählte Story kann da leider nicht mithalten. Eher beobachten wir Herrn Israel, welche Folgen seine Entscheidungen hat und wie er sich dabei so entwickelt. Sehenswert, besonders wegen der Dialoge, zumindest für den, der kein Popkornkino sucht.


    15:17 to Paris : Der Film erzählt über 90 Minuten nicht den verhinderten Anschlag, sondern hauptsächlich, wie sich die Personen entwickelt haben, um schliesslich im entscheidenden Moment so zu handeln, um Schlimmeres im Ansatz zu verhindern. Deshalb ein eher ruhiger Film, ungewöhnlich, anders, teils fast schon belanglos in seinen Details. So scheint es. Meinen WTF-Moment hatte ich aber beim Abspann, als die Schauspieler gelistet wurden. Hatte ich so nicht erwartet und rückte den Film in ein ganz neues Licht.


    Steig Nicht Aus : Eine Co-Produktion mit dem ZDF und umgesetzt von den Babelsbergern. Kann das was werden? Ja, denn Wotan Wilke Möhring spielt überzeugend und überzieht in nur wenigen Szenen, wenn Verzweiflung bei ihm eher in Frustration abgleitet. Durch die beschränkte Lokalität wirkt das alles fast schon wie ein Kammerspiel. War spannend, überraschend und hat mich gut unterhalten. Rein technisch auf Hollywood-B-Niveau ohne aber gezwungen-deutsch zu wirken. Empfehlung oder schlicht warten, bis der Film ins Fernsehen kommt.

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  • Ich besorge mir in der Zwischenzeit den Roman ...

    Den hab ich kürzlich erst verschlungen, und Dein Bericht macht mich noch gespannter auf den Film!

    Die Eastereggs des Romanes haben wenig mit dem Film gemeinsam. Die Grundstory aber bleibt, der Rest ist filmisch mit anderen Storymitteln umgesetzt. Viele Anspielungen, die im Buch vertieft werden konnten, sind im Film teilweise im Sekundentakt zu sehen. Fast schon ein wenig Reizüberflutung. Aber trotzdem sehenswert, wenn als 3D-Achterbahnfahrt betrachtet, der etwas die Tiefe des Romans fehlt, um auf Spielberg-Art unterhalten zu können. Wenn damit VR mehr ins Zentrum der Öffentlichkeit wandert, umso besser. So weit entfernt ist das Gezeigte gar nicht mal: VR-Brillen, Datenhandschuhe, haptische Ganzkörperanzüge, multidirektionale Laufbänder - gibt es alles schon, wenn auch noch nicht in der technischen Perfektion.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene