[Filmtipp] Kinotipp der Woche

  • Ich komme auf deine Top 5

    Und da dachte ich, mehr Porno-Anspielung als mit Poor Things ginge hier nicht mehr ...

    Sehr gut :D :D :D

    Tatsächlich war das "d" ein T9-Ausrutscher. Keine Ahnung, wie viele Filme ich dieses Jahr im Kino gesehen habe. Maximal 5, aber ich habe nur zwei davon in guter Erinnerung (Alien Romulus und Dune 2, wobei ich von Dune 2 nicht ganz so gehooked war wie von Teil 1). Ansonsten war es für mich ein sehr enttäuschendes Kino-Jahr. Allen voran Furiosa und Civil War. So viel verschenktes Potenzial... Was überbleibt war eine inhaltsleere Aneinanderreihung verrückter Bilder.

  • Zum Jahresende noch eine interessante Meldung:

    Im neuen Supergirl-Film spielt Jason Momoa mit - als Lobo! 😍😍

    War das nicht vor 2 Jahren schon klar, noch vor Aquaman?

  • Ich würde mir gerne diese Woche noch den neuen Nosferatu im Kino ansehen, aber da muss man erstmal eins finden. Wenn, dann kommt der in den ganz kleinen "Art-Kinos" in den Minisälen... da ist mein Wohnzimmer mit TV größer. Merkwürdig, ich glaube da muss ich den Donnerstag mal genau hinsehen.

    Die Programme von Donnerstag bis Mittwoch kommen in der Regel Dienstags raus.

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini (30. Dezember 2024 um 21:04)

  • 2024 war ein insgesamt seeehr durchschnittliches Filmjahr mit nur wenigen persönlichen Highlights - und das lag vorrangig am Mainstreamkino, in dem ich mich dieses Jahr kaum noch wiederfinden konnte. Die folgende Liste ist daher für die meisten hier nur begrenzt eine Empfehlungsliste, weil meine Highlights nunmal idiosynkratisch meine Highlights sind (und zudem überwiegend Filmkunst sind), und ich hoffe auch noch auf einige große Titel wie die offenbar großartige Neuverfilmung des Graf von Monte Christo aus Frankreich, die bei uns erst im Frühjahr 2025 rauskommen wird, Nosferatu, Mike Leighs Hard Truths und The Brutalist und andere, die es entweder später oder gar nicht nach Deutschland schaffen werden. Und Anora, den ich bislang verpasst habe.

    Honorable Mentions an den Wilden Roboter, der für mich nicht ganz Huutinis Höhen erreicht, aber in dem was ich mit den Kindern gucken konnte immerhin Platz 3 belegte. Und Dune 2, der nie ganz mein Herz erreicht hat, aber der handwerklich grandios gelungen ist, und ich hoffe, wie bei anderen Trilogien, dass der erhoffte dritte Teil dann den Rahmen gibt, diesen Film besser zu würdigen (die Sandwurmsequenz ist für sich genommen absolut brilliant). Konklave: Mit dem Film hat Edward Berger meinen Respekt gewonnen, aber ich bleibe dabei, das ist eigentlich ein 3-Stunden-Film, den man unglücklich gekürzt hat. Da warte ich auf die irgendwann kommende Langfassung (ggf. bis zum Sankt-Nimmerleinsatg). Und zuletzt an Strange Darling, weil er in Sachen narrative Logik ein zweites Sehen nicht gut überlebt hat, aber dessen Erstsichtung einen großartigen Eindruck hinterließ.

    10. Drei Töchter : Das beste, was Netflix dieses Jahr eingekauft hat, ein grandios gespieltes, leises Familiendrama auf den Spuren Mike Leighs. Alle drei Schauspielerinnen hätte ich so nicht auf der Liste gehabt, waren aber alle richtig richtig gut hier.

    9. All we imagine as light: Der diesjährige Cannes-Gewinner ist der publikumswirksamste Gewinner seit Jahrzehnten, ein intensiv gespieltes und wirklich originell erdachtes Drama aus Indien, über das man inhaltlich am besten nichts weiß.

    8. Red Rooms Ich bin noch immer nicht fertig damit, diesen seltsamen Thriller (?) um die anonyme Hinweisgeberin eines Serienkillerprozesses zu verarbeiten. Aber der arbeitet wirklich noch in mir, und das ist meistens ein gutes Zeichen.

    7. Emilia Perez Grandioses Transsexuellenactionmusicaldrama von Frankreichs Enfant Terrible Jacques Audiard. Ein wilder Ritt, wie es nur das Kino bieten kann, und der auch im Kino am besten funktioniert.

    6. LaRoy, Texas Wo Last Stop in Yuma County ein netter Versuch war, das Posttarantinokino der 1990er zu imitieren, so ist LaRoy der offiziell beste Neo Noir seit John Dahls 90er-Meisterwerken und komischer als Fargo.

    5. Wicked: Der beste Familienfilm des Jahres, und das beste Filmmusical in Jahren. Und politisch so aktuell wie nie zuvor.

    4. Robot Dreams : Mein Gott, dieser Zeichentrickfilm ohne Dialoge hat mein Herz schon wenige Minuten nach Start erobert und dann in seinen kalten Stahlklauen gewärmt bis zum bittersüßen Finale. Der beste Animationsfilm des Jahres für Alle.

    3. The Substance: Grandioser Body Horror, der am Ende alles gibt, im wahrsten Sinne des Wortes.

    2. Auf trockenen Gräsern: Nuri Bilge Ceylan ist für mich ein zweischneidiges Schwert: Ich mochte seine Epen wie Once upon a time in Anatolia und Winterschlaf, aber irgendwo hegte ich doch immer den Verdacht, dass Ceylan in seinen Filmen ein komisches interellektualisiertes Männlichkeitsideal vergangener Tage feiert. Und jetzt dreht er einen dreieinhalb Stunden langes Meisterwerk, mit dem er sich über meinen Verdacht lustig macht, und der wunderbar als ebenso poetische wie schwarzhumorige Auseinandersetzung mit dem Alter, mit dem Dorfleben, mit dem eigenen Verhalten und der eigenen Wahrnehmung funktioniert. Die letzten 20 Minuten könnten auch von Stanley Kubrick sein.

    1. King's Land: Dänisches Historiendrama, das in 2 Stunden ein epischeres Garn spinnt als so manches Vier-Stunden-Epos, noch dazu mit sozial- und ideologiekritischen Ansätzen. Wie ein Knut-Hamsun-roman, aber befreit von verdächtiger Blut-und-Boden-Raunen. Quasi der perfekte Heimatfilm.

    Guilty Pleasures:

    - Trap von M. Night Shyamalan, der es schafft, in Sachen Logik absolute Grütze zu sein und trotzdem blendend zu unterhalten. Bestes Hitchcock-Imitat in Shyamalans Karriere und zugleich eine De-Palma-Hommage.

    - Hundreds of Beavers: Ich hab wirklich seit Austin Powers nicht mehr soviel lachen müssen wie in dieser grandiosen One-Man-Show zwischen Indie-Computerspiel und Slapstick.

    - Das Imperium: Bruno Dumont ist selbst unter acquired-Taste-Kunstfilmfans noch eine besondere Nische. Aber wer wirklich abgefuckte zwei Stunden einer intellektuellen Verdauung eines Marathons aus Star Wars und Game of Thrones sehen will, das zugleich mit Fäkalhumor und Anspielungen an seine Fernsehserie Kindkind spielt, für den ist das hier hochvergnüglich. Dumont-Anfänger sollten den Film meiden wie der Tod die Dauerkerze.

    - Didi: Lebten wir in einer gerechteren Welt, wäre diese Coming-of-Age-Story um einen asiatischen Jugendlichen Oscar-Kandidat.

    - Do not expect too much from the End of the World: Also dass ich mal nen Film mit Uwe Boll gut finden würde... Er spielt in Radu Judes überlanger Gesellschafts- und Social-Media-Persiflage allerdings nur sich selbst, und das macht er toll. Schräges Teil, nicht unbedingt Judes bester Film, aber ziemlich hochaktuell.

    Einmal editiert, zuletzt von Archibot Tuttle (30. Dezember 2024 um 21:27)

  • Ja, das Mainstreamkino war dieses Jahr sehr enttäuschend, und manche vielversprechende Titel hab ich verpasst.

    Edward Berger hat mich mit Jack auf Anhieb begeistert, und ich hab seither nichts Schlechtes von ihm gesehen. Konklave war da fast etwas enttäuschend für das, was er kann, aber immer noch gut.

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini (30. Dezember 2024 um 23:15)

  • Ja, das Mainstreamkino war dieses Jahr sehr enttäuschend, und manche vielversprechende Titel hab ich verpasst.

    Edward Berger hat mich mit Jack auf Anhieb begeistert, und ich hab seither nichts Schlechte von ihm gesehen. Konklave war da fast etwas enttäuschend für das, was er kann, aber immer noch gut.

    Jack hab ich nicht gesehen, Im Westen nichts Neues ist technisch bravourös, geschichtspolitisch superschwierig-verzeichnend, was ich ihm übelnehme, und was überhaupt nicht notwendig war.

  • Ja, das Mainstreamkino war dieses Jahr sehr enttäuschend, und manche vielversprechende Titel hab ich verpasst.

    Edward Berger hat mich mit Jack auf Anhieb begeistert, und ich hab seither nichts Schlechte von ihm gesehen. Konklave war da fast etwas enttäuschend für das, was er kann, aber immer noch gut.

    Jack hab ich nicht gesehen, Im Westen nichts Neues ist technisch bravourös, geschichtspolitisch superschwierig-verzeichnend, was ich ihm übelnehme, und was überhaupt nicht notwendig war.

    Wenn das die beiden einzigen Sachen von ihm sind, die du kennst, dann kann ich deine Einschätzung besser nachvollziehen, da ist Konklave filmisch etwas stärker. Wobei ich neben dem Spiel und den Bildern und der Stimmung den (sozial)politischen Aspekt von Konklave noch am schwächsten in dem Film fand (und dass Stanley Tucci keinen Pileolus tragen kann ...). Ich halte beides für seine schwächsten Beiträge, bzw. die, bei denen ich kein großes Verlangen nach einem Rewatch habe. Ich bin sehr gespannt, was er noch aus dem Bourne-Franchise rausquetschen kann. :)

  • Jap, 2024 war auch für mich schwach. Immerhin gehöre ich zu denen, die Furiosa unterhaltsam und Romulus für Fanservice mit zu vielen Logiklöchern halten… und hätte man mich aufgrund eines Notfalls 15 Minuten vor Ende aus Civil War rausgeholt, wäre der wohl mein Film des Jahres geworden, aber *das* Ende hat für mich leider so gar nicht funktioniert. An der Serienfront sah es dieses Jahr aber irgendwie auch nicht so rosig aus… zum Glück gibt’s Brettspiele als Alternative.

    Einmal editiert, zuletzt von Imagine (31. Dezember 2024 um 00:15)

  • Dune 2 war dieses Jahr im deutschen Kino. Godzilla Minus One verschlingt sowieso alle westlichen Produktionen mit nur einem Haps. Und Romulus hat mir auch sehr gut gefallen (das war einfach nach den beiden Gaga-Filmen davor). Ich bin happy. Mehr 2024 für die Kinolandschaft und weniger Marvel bitte. Danke.

    Einmal editiert, zuletzt von Nil0 (31. Dezember 2024 um 00:21)

  • Dune 2 war dieses Jahr im deutschen Kino. Godzilla Minus One verschlingt sowieso alle westlichen Produktionen mit nur einem Haps. Und Romulus hat mir auch sehr gut gefallen (das war einfach nach den beiden Gaga-Filmen davor). Ich bin happy. Mehr 2024 für die Kinolandschaft und weniger Marvel bitte. Danke.

    Godzilla Minus One war 2023 in den deutschen Kinos und ist da auch klar in meiner Jahres-TopTen. Dune 2 war sehr gut, kam aber für mich nicht an den ersten ran und wirkte, da Villeneuve den dritten jetzt ja fest plant, auch für meinen Geschmack am Ende zu offen (die Zendaya-Szenen am Schluss waren unnötiges Hinzuerfinden, das hätte man auch anders platzieren können).

    Dass weniger Marvel nur gut fürs Kino sein kann, da sind wir uns einig. Persönlich finde ich beide vorliegenden Trailer für 2025 absolut unterirdisch (viele sehen das ja bei Thunderbolts anders, aber ein Trailer, der quasi die komplette erste Filmhälfte erzählt, macht mich schon sehr skeptisch).

    Ich bin sehr gespannt auf 2025, da gibt es auch im Mainstream einiges, worauf ich mich sehr freue. Von Avatar 3 über Superman (Grüne Leuchte!!!!), dann Gareth Edwards Jurassic-Park-Debüt, Tron 3, 28 years later, Die Unfassbaren 3, Leigh Wannells Werwolffilm, und Fatik Akins Amrumfilm mit und über Hark Bohm klingt fantastisch.

  • Zitat

    In Deutschland, Österreich und der Schweiz startete der Film am 1. Dezember 2023. Vom 26. Januar bis 1. Februar 2024 kehrte der Film unter dem Titel Godzilla Minus One/Minus Color in einer schwarz-weißen Fassung in die Kinos zurück als Hommage an den 70 Jahre zuvor erschienenen ersten Film der Reihe.

    Lass uns den mal für 2024 gönnen, dann wird alles gut. Und lieber Huutini, zum Jahresabschluss mal einen Daumen hoch für geteilten guten Filmgeschmack!

    Einmal editiert, zuletzt von Nil0 (31. Dezember 2024 um 00:38)

  • Ich bin sehr gespannt auf 2025, da gibt es auch im Mainstream einiges, worauf ich mich sehr freue. Von Avatar 3 über Superman (Grüne Leuchte!!!!), dann Gareth Edwards Jurassic-Park-Debüt, Tron 3, 28 years later, Die Unfassbaren 3, Leigh Wannells Werwolffilm, und Fatik Akins Amrumfilm mit und über Hark Bohm klingt fantastisch.

    Avatar 2 und die Unfassbaren 2 fand ich beide sehr mittelmäßig und bin nicht sicher, ob‘s noch einen Teil braucht.
    Ebenso fand ich den Superman Trailer nicht überzeugend - aber das kann bestimmt noch werden.

    Jurassic-Park, Tron und 28 years later sind allerdings auch Filme, auf die ich mich freue.

    Apropos: Marvel Filme im Kino stören mich überhaupt nicht; laufen ja nie in dem Saal in dem ich sitze.

  • Ich würde mir gerne diese Woche noch den neuen Nosferatu im Kino ansehen, aber da muss man erstmal eins finden. Wenn, dann kommt der in den ganz kleinen "Art-Kinos" in den Minisälen... da ist mein Wohnzimmer mit TV größer. Merkwürdig, ich glaube da muss ich den Donnerstag mal genau hinsehen.

    Die Programme von Donnerstag bis Mittwoch kommen in der Regel Dienstags raus.

    Guck jetzt nochmal, in Hamburg sind die Vorstellungen sprunghaft angestiegen. 😊

  • Avatar 2 und die Unfassbaren 2 fand ich beide sehr mittelmäßig und bin nicht sicher, ob‘s noch einen Teil braucht.
    Ebenso fand ich den Superman Trailer nicht überzeugend - aber das kann bestimmt noch werden.

    Jurassic-Park, Tron und 28 years later sind allerdings auch Filme, auf die ich mich freue.

    Apropos: Marvel Filme im Kino stören mich überhaupt nicht; laufen ja nie in dem Saal in dem ich sitze.

    So tickt man anders: ich hatte mir von Avatar 2 nichts versprochen und war dann einfach von den Bildern doch wieder überwältigt. Daher gebe ich meine Reserviertheit gerne auf. Die Unfassbaren 2 habe ich erst dieses Jahr zum ersten Mal gesehen, der war einfach nette Unterhaltung mit der Idee, den kompletten ersten Teil als unzuverlässige erzählung hinzustellen, das muss man sich erstmal trauen, und ich wüßte gern wie sie damit in Teil 3 umgehen. Kann furchtbar werden.

    Der Superman-Trailer aber sieht absolut fantastisch aus, wenn man Fan der 70er/80er-Comics ist. Allein dass Gunn sich traut Krypto und den unbeliebtesten Grüne Leuchte aller Zeiten aus dem Hut zu zaubern finde ich sensationell und zeigt, dass DC jetzt endlich auf eigene Stärken setzen will statt Marvel zu kopieren oder auf eine für DC völlig untypische Dunkelheit a la snyder zu setzen.

  • Heretic

    Heretic ist eine als Horrofilm verpackte, kurzweilige Diskussion über Glaube und Macht. Schauspiel (Golden Globe-Nominierung für Hugh Grant), Kamera, Sound - alles ganz großes Kino. Die Dialoge sind pointiert und teilweise trieft Heretic vor bösem Witz, selbst das Lied im Abspann - eine von Sophie Thatcher gesungene Version von Bob Dylan's Knockin on heaven's door - ist noch eine kleine Pointe. Atmosphäre Spannung - alles da. So weit, so nice und ich wurde für fast 2 Stunden gut unterhalten, aber der ganz große Wurf war Heretic dann doch nicht für mich.

    Spoiler anzeigen

    Zum einen wird mir Hugh Grants Mr. Reed am Schluss etwas zu sehr an John Kramer alias Jigsaw angelehnt und zum anderen werden Motive aus Martyrs aufgegriffen, ohne dass Heretic an die Intensität herankommt.

    we are ugly but we have the music

  • Jurassic-Park, Tron und 28 years later sind allerdings auch Filme, auf die ich mich freue.

    Guten Tag alle zusammen,


    ohja, das wird ein Jahr. Die 3. Staffel der canonischen Jurassic World-Serie, Jurassic World: Rebirth und dann noch Evolution 3 und evtl Jurassic Park Survival, das wird ein Jahr. Ich freue mich sehr.


    Urlaub ist beantragt und der Film kann kommen :)

  • Heretic

    Heretic ist eine als Horrofilm verpackte, kurzweilige Diskussion über Glaube und Macht. Schauspiel (Golden Globe-Nominierung für Hugh Grant), Kamera, Sound - alles ganz großes Kino. Die Dialoge sind pointiert und teilweise trieft Heretic vor bösem Witz, selbst das Lied im Abspann - eine von Sophie Thatcher gesungene Version von Bob Dylan's Knockin on heaven's door - ist noch eine kleine Pointe. Atmosphäre Spannung - alles da. So weit, so nice und ich wurde für fast 2 Stunden gut unterhalten, aber der ganz große Wurf war Heretic dann doch nicht für mich.

    Spoiler anzeigen

    Zum einen wird mir Hugh Grants Mr. Reed am Schluss etwas zu sehr an John Kramer alias Jigsaw angelehnt und zum anderen werden Motive aus Martyrs aufgegriffen, ohne dass Heretic an die Intensität herankommt.

    Taugt die deutsche Synchro was?

  • Heretic

    Heretic ist eine als Horrofilm verpackte, kurzweilige Diskussion über Glaube und Macht. Schauspiel (Golden Globe-Nominierung für Hugh Grant), Kamera, Sound - alles ganz großes Kino. Die Dialoge sind pointiert und teilweise trieft Heretic vor bösem Witz, selbst das Lied im Abspann - eine von Sophie Thatcher gesungene Version von Bob Dylan's Knockin on heaven's door - ist noch eine kleine Pointe. Atmosphäre Spannung - alles da. So weit, so nice und ich wurde für fast 2 Stunden gut unterhalten, aber der ganz große Wurf war Heretic dann doch nicht für mich.

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    Zum einen wird mir Hugh Grants Mr. Reed am Schluss etwas zu sehr an John Kramer alias Jigsaw angelehnt und zum anderen werden Motive aus Martyrs aufgegriffen, ohne dass Heretic an die Intensität herankommt.

    Habe den Trailer natürlich gesehen. Kannst du spoilerfrei sagen in welche Richtung - vielleicht Genre - sich der Film entwickelt? :)

  • Better Man ist mal ein starker Einstieg in mein Kinojahr, und eindeutig mein neuer Goldstandard für Biopics. Auch wenn die meisten Gegebenheiten von Robbie Williams' Lebensgeschichte sattsam bekannt sind (und er sie ja auch auf seinen Konzerten regelmäßig breittritt), gelingt es dem Film, eine dramaturgisch wirklich spannende Geschichte zu erzählen, mit einigen tollen visuellen Ideen.

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    Mir hat zum Beispiel hervorragend gefallen, wie eine Choreographie zu einem Song die gesamte Bandgeschichte von Take That nacherzählt.
    Überhaupt waren die Songtexte immer sehr gut zu den aktuellen Szenen ausgewählt (auch wenn die Inspiration oft eine andere war).

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini (2. Januar 2025 um 22:45)

  • Heretic

    Heretic ist eine als Horrofilm verpackte, kurzweilige Diskussion über Glaube und Macht. Schauspiel (Golden Globe-Nominierung für Hugh Grant), Kamera, Sound - alles ganz großes Kino. Die Dialoge sind pointiert und teilweise trieft Heretic vor bösem Witz, selbst das Lied im Abspann - eine von Sophie Thatcher gesungene Version von Bob Dylan's Knockin on heaven's door - ist noch eine kleine Pointe. Atmosphäre Spannung - alles da. So weit, so nice und ich wurde für fast 2 Stunden gut unterhalten, aber der ganz große Wurf war Heretic dann doch nicht für mich.

    Spoiler anzeigen

    Zum einen wird mir Hugh Grants Mr. Reed am Schluss etwas zu sehr an John Kramer alias Jigsaw angelehnt und zum anderen werden Motive aus Martyrs aufgegriffen, ohne dass Heretic an die Intensität herankommt.

    Habe den Trailer natürlich gesehen. Kannst du spoilerfrei sagen in welche Richtung - vielleicht Genre - sich der Film entwickelt? :)

    Ich würde sagen, es geht in Richtung Psychothriller mit Horrorelementen. Oder vielleicht auch umgekehrt. 😀

    Imagine Zur Synchro kann ich leider nichts sagen, weil ich Original und Synchronfassung seltenst vergleiche. Aber ich fand sie zumindest als nicht nervig oder unpassend.

    Ich muss auch gestehen, dass mir mit etwas Abstand betrachtet Heretic besser gefällt als direkt nach dem Sehen. Musste vielleicht erst etwas sacken.

    we are ugly but we have the music

  • Nosferatu - Der Untote

    Robert Eggers dreht auf den Spuren von Murnau einen bildgewaltigen, finsteren Vampirreigen mit toller Besetzung. Inhaltlich wälzt sich die Geschichte allerdings eher überraschungsarm voran. Einige Story-Ansätze verpuffen leider oder bleiben unaufgelöst, so dass mich der Film nicht so sehr mitgenommen hat, wie ich es mir gewünscht hätte und Eggers frühere Werke - vor allem Northman - es geschafft haben. Insgesamt hat mir Nosferatu gut gefallen, ist aber hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

    we are ugly but we have the music

    Einmal editiert, zuletzt von Lighthammel (3. Januar 2025 um 05:34)

  • Nosferatu:

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    Die erste Hälfte fand ich tatsächlich ziemlich stark, in der zweiten gab es in meinem vollgepackten Kinosaal (immerhin DAS fand ich super) allerdings ziemlich viel Gekicher und Gelächter, teilweise auch von mir. Da fiel der Film dann ein bisschen auseinander.
    Für mich immer noch der beste Eggers, aber weiterhin kein Regisseur für mich.

    Leider hat die Chemie zwischen Frau und Vampir gar nicht gestimmt und die Dialoge wurden immer schlechter. Hoult und Corrin spielen aber wirklich gut, der Rest des Casts hat da mehr zu kämpfen. Skarsgard spielt eh fast nur mit Stimme, das aber eigentlich auch recht gut.

    Außerdem:

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    Mein persönliches Highlight: Die Wortschöpfung "Mo'sferatu"!

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini (3. Januar 2025 um 22:27)

  • zu Nosferatu:

    den Vampir empfand ich als recht „lächerlich“, zu abgerissen, zu verwest. Schöne Bilder, aber viel zu langatmig, fast langweilig. Da gucke ich eher meinen geliebten Nosferatu von Murnau.

    Spoiler anzeigen

    Seine Beziehung zu Ellen war mir zu nekrophil. Außerdem dieses Logikloch, dass die beiden es zuvor miteinander hatten. Wie denn bitte, wenn er aus seiner mauen Behausung nicht richtig rauskam. Da hätte sie schon direkt in der Nähe der Burg leben müssen und dann hätte sie wohl gewusst, mit wem sie es zu tun gehabt hätte.


  • zu Nosferatu:

    Spoiler anzeigen

    Seine Beziehung zu Ellen war mir zu nekrophil. Außerdem dieses Logikloch, das die beiden es zuvor miteinander hatten. Wie denn bitte, wenn er aus seiner mauen Behausung nicht richtig rauskam. Da hätte sie schon direkt in der Nähe der Burg leben müssen und dann hätte sie wohl gewusst, mit wem sie es zu tun gehabt hätte.


    Spoiler anzeigen

    Ja, den Teil habe ich auch nicht ganz verstanden. Das "Intro" hat wohl die frühere Beziehung gezeigt, aber so ganz schlüssig fand ich das nicht.

  • den Vampir empfand ich als recht „lächerlich“, zu abgerissen, zu verwest. Schöne Bilder, aber viel zu langatmig, fast langweilig.

    Den verwesenden Körper mit den schwär3nden Wunden fand ich schon sehr cool, die dicke Popelbremse und der Klischee-Akzent haben mir da schon weniger gefallen.

    Ich schaue gerade Herzogs Fassung mit Kinski zum Vergleich. Herzogs Inszenierung selbst finde ich von den Bildern eher auf TV-Niveau, aber Kinski als Orlok ist einfach genial. Der legt Orlok ja als tieftraurige, sehnsüchtige Version an (zumindest noch im transatlantischen Schloss, bin noch nicht ganz durch) und muss sich nicht unter Tonnen von Make up verstecken.

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  • Heute wieder einen Knaller im Kino gesehen: September 5.

    Olympia München, 10. Wettkampftag am 5. September. Es sind die ersten Olympischen Spiele, die dank eines neuen Satelliten live an ein weltweites Publikum ausgestrahlt werden. Um kurz vor fünf Uhr morgens übernimmt Producer George Mason die Regie in den Produktionsräumen von ABC direkt neben dem olympischen Dorf. Während man noch diskutiert, welche Wettbewerbe des Tages man übertragen will, geschieht wenige hundert Meter entfernt das Unvorstellbare: Arabische Terroristen stürmen die Unterkunft des israelischen Olympiateams und nehmen 11 Trainer und Sportler als Geiseln.
    Plötzlich steckt die Sportredaktion von Amerikas größtem Fernsehsender im Scoop des Jahrhunderts und überträgt das Drama live in fast eine Milliarde Haushalte ...

    Für mich ist der Film ein kleines Meisterwerk. Er fängt den Zeitgeist nahezu perfekt ein - nicht nur audiovisuell, sondern auch durch das Porträt eines Deutschlands, für welches der 2. Weltkrieg erst 27 Jahre zurückliegt. Außerdem sieht man deutlich, mit welch teilweise kruden und kreativen Mitteln damals noch analoges Fernsehen gemacht wurde - was heute mit ein, zwei Knopfdrücken erledigt wäre, bedurfte damals teilweise erstaunlicher Mühen. Dazu werden immer wieder auch ethische Fragen aufgeworfen, nicht nur über Pflichten und Möglichkeiten von Journalismus (eine schöne Szene, in der die Sportredakteure mit den Nachrichtenredakteuren in den USA darüber diskutieren, mit welchem Ausdruck man die Geiselnehmer bezeichnen sollte), und natürlich - und da wird der Film dann plötzlich brandaktuell - auch die Frage, der Seriosität. Alleine die ZEIT, die hier aufgewendet wird, um Informationen zu prüfen und gegenzuprüfen, bevor man sie verkündet - all das, was in vielen Medien, vor allem solchen, die auf die "Mainstreammedien" schimpfen, heute längst nicht mehr getan wird -, ist bewundernswert.

    Am besten gefallen hat mir dabei der besondere Kunstgriff: Ab dem Augenblick, in dem George Mason die Redaktionsräume betritt, verlassen wir sie nicht mehr. Der gesamte Film spielt sich innerhalb der Redaktion ab. Alle Bilder, die man von außerhalb erhält (mit zwei, drei seltenen Ausnahmen, in denen jemand eine Tür nach draußen öffnet), werden von den Kameras der Redaktion auf die Bildschirme gespielt. So kriegt man fast gar nicht mit, dass man die Räume nie verlässt.

    Der Film funktioniert sowohl als Drama wie auch als Thriller ordentlich - auch wenn er natürlich ein wenig an Spannung verliert, wenn man die realen Hintergründe kennt.

    Das größte Manko steckt diesmal in der Synchro: Mit Leonie Benesch als Marianne Gebhardt hat die Redaktion nämlich auch ein deutsches Mitglied. Da die Journalisten viele Informationen von deutschen Radio- und Fernsehsendern oder dem deutschen Polizeifunk erhalten, dient Marianne den englischsprachigen Kollegen als fleißige Übersetzerin. In der deutschen Synchro ergibt das den kruden Effekt, dass sie den Kollegen andauernd das, was man gerade über Funk oder aus dem Radio gehört hat, nochmal nacherzählt oder genauer erläutert. Ist natürlich nicht anders zu lösen, fällt aber eben doch enorm auf.

    Großartiges Ding und vermutlich der beste Journalismus-Film seit She Said.

    3 Mal editiert, zuletzt von Huutini (10. Januar 2025 um 22:00)

  • Das ABC-Team war ja direkt für die nicht erfolgte Erstürmung der israelischen Quartiere verantwortlich, weil man nicht bedacht hatte, dass die Terroristen die Bilder sehen würden. Wird das thematisiert? Das wäre dann ja auch ein zeigen der damals noch hoffnungslosen Naivität.

  • Das ABC-Team war ja direkt für die nicht erfolgte Erstürmung der israelischen Quartiere verantwortlich, weil man nicht bedacht hatte, dass die Terroristen die Bilder sehen würden. Wird das thematisiert? Das wäre dann ja auch ein zeigen der damals noch hoffnungslosen Naivität.

    O ja! Eine der besten Szenen. Ich wollt's nicht spoilern (obwohl es sogar im Trailer vorkommt ...)
    War eigentlich auch ganz "witzig", weil das Kinopublikum (mit heutiger Perspektive) schon die ganze Zeit am Stöhnen war, bis die Leute im Schaltraum dann auch mal drauf gekommen sind ... :)
    Wobei das nicht nur Naivität ist - das sind halt alles Sportjournalisten und dezent überfordert!

    Schön auch die Diskussion, ob man die Geschichte der Geiseln oder die der Terroristen erzählt, wenn man draufhält, falls jemand erschossen wird.
    Ein wundervoller Film für journalistische Ethik-Seminare. :)

    4 Mal editiert, zuletzt von Huutini (10. Januar 2025 um 21:56)