[Filmtipp] Kinotipp der Woche

  • Verweist eine negative Kritik nicht immer auf etwas, was dem Film fehlt? 🤔

    Ich würde es anders formulieren: Elvis will kein Film über den echten Elvis Presley sein, ebenso wenig wie Moulin Rouge ein Film über das echte Moulin Rouge war. Elvis ist ein Film über den Mythos Elvis. Ich wäre auch kritischer, wenn der sich als Oliver-Stone-mäßige Rekonstruktion verstehen würde. Aber spätestens bei den orgiastisch inszenierten Musikszenen, wo ein Hüftwackler zu spontanen Eisprüngen im Publikum führt, ist die Idee wohl hinfällig.

    Ja, man kann und soll bitte gerne diskutieren, ob das in diesem Fall wirklich eine schmerzliche Auslassung ist. Aber gerade wenn der Film Elvis auf grob der gleichen Seite mit der Bürgerrechtsbewegung verortet, finde ich den Kritikpunkt erst mal auch nicht haltlos. Und so als süffisantes Bonmot war mir das dann doch zu allgemein: denn wenn man immer erwidern kann „das ist halt nicht dieser Film und will es auch gar nicht sein“, dann kann Kritik auch keinen sinnvollen Diskurs starten. Denn letztlich geht es ja oft darum, ob ein Film so hätte sein müssen und was er stattdessen hätte sein können.

    Einmal editiert, zuletzt von verv ()

  • Ich würde es anders formulieren: Elvis will kein Film über den echten Elvis Presley sein, ebenso wenig wie Moulin Rouge ein Film über das echte Moulin Rouge war. Elvis ist ein Film über den Mythos Elvis. Ich wäre auch kritischer, wenn der sich als Oliver-Stone-mäßige Rekonstruktion verstehen würde. Aber spätestens bei den orgiastisch inszenierten Musikszenen, wo ein Hüftwackler zu spontanen Eisprüngen im Publikum führt, ist die Idee wohl hinfällig.

    Ja, man kann und soll bitte gerne diskutieren, ob das in diesem Fall wirklich eine schmerzliche Auslassung ist. Aber gerade wenn der Film Elvis auf grob der gleichen Seite mit der Bürgerrechtsbewegung verortet, finde ich den Kritikpunkt erst mal auch nicht haltlos. Und so als süffisantes Bonmot war mir das dann doch zu allgemein: denn wenn man immer erwidern kann „das ist halt nicht dieser Film und will es auch gar nicht sein“, dann kann Kritik auch keinen sinnvollen Diskurs starten. Denn letztlich geht es ja oft darum, ob ein Film so hätte sein müssen und was er stattdessen hätte sein können.

    Im Kern bin ich bei Dir, falsche Repräsentation ist natürlich nochmal was anderes. Ich habe den Film bisher nicht gesehen, nur die 5minütige Sequenz, die im Imax vor anderen Filmen lief. Sonntag nehme ich da gern nochmal Stellung zu. Wenn der Film das Thema Bürgerrechte mehr als en passant berührt und eine solche Veränderung dann auslassen würde fände ich das auch doof.


    Was mich an dem von Elektro genannten "Kritiker" immer nervt ist dass er sehr sehr oft irgendwas worüber er gerade reden will auf die Filme bezieht, und weniger die Filme selbst bespricht.

  • Der Film verortet ja nicht Elvis auf der gleichen Seite wir die Bürgerrechtsbewegung. Er verortet seine Musik, seine Auftritte und seine Wirkung im Amerika der Rassentrennung. Der Mensch Presley taucht ja im Film quasi nicht auf, sondern immer nur der Musiker Presley, und das dann eben auch im Spannungsfeld von Familie und Rassentrennung.


    Und natürlich sollte man einen Film auch bei Kritik als das nehmen, was er sein will. Es ist doch sinn- und witzlos, Hot Shots II abzuwatschen, weil der Schrecken des Vietnamkrieges nicht sauber aufgearbeitet wurde. Wenn man dieses Mindestmaß an Rahmen für eine Kritik nicht mitbringt, wird doch jede Kritik beliebig.

  • Und natürlich sollte man einen Film auch bei Kritik als das nehmen, was er sein will. Es ist doch sinn- und witzlos, Hot Shots II abzuwatschen, weil der Schrecken des Vietnamkrieges nicht sauber aufgearbeitet wurde. Wenn man dieses Mindestmaß an Rahmen für eine Kritik nicht mitbringt, wird doch jede Kritik beliebig.

    Ja, danke, genau das ging mir weiter oben bereits durch den Kopf. Das ist für mich vergleichbar damit, wenn in einer Spielerezension einem Mehr-Spieler-Solitär vorgeworfen wird, dass es keine Interaktion enthält.

  • "Man sollte ein Kunstwerk nicht nach den eigenen Erwartungen beurteilen" kann sowohl valides als auch Totschlagargument sein.

    Ohne Kontext ist das schwer zu sagen.

    Deshalb halte ich es für genauso vermessen, ohne Kenntnis einer Kritik über diese zu urteilen wie darüber, seinen Senf zu dem Film abzugeben wenn man ihn noch nicht gesehen hat.

  • "Man sollte ein Kunstwerk nicht nach den eigenen Erwartungen beurteilen" kann sowohl valides als auch Totschlagargument sein.

    Ohne Kontext ist das schwer zu sagen.

    Deshalb halte ich es für genauso vermessen, ohne Kenntnis einer Kritik über diese zu urteilen wie darüber, seinen Senf zu dem Film abzugeben wenn man ihn noch nicht gesehen hat.

    Man kann aber durchaus darauf hinweisen, dass Kritik, wenn sie sinnvoll sein soll, einem gewissen Rahmen folgen sollte und nicht beliebig sein sollte.

    "Elvis ist ein schlechter Film, weil nicht Harry Styles Elvis spielt" ist eine valide enttäuschte Erwartung, aber als Kritik am Film nicht sehr hilfreich.

    Dasselbe gilt für "der Film spart aus, dass Elvis sich an Nixon angebiedert hat."


    Als Faustformel gilt: Kritisierst du etwas, was im Film ist, oder was der Film tut, dann kannst du leicht sinnvoll argumentieren.


    Kritisierst du, dass etwas im Film fehlt oder dass der Film etwas nicht tut, wird das sehr viel schwieriger, weil du dann eben auch anführen solltest, warum der Film das hätte tun sollen und welchen Nutzen das für das gehabt hätte, was der Film deiner Ansicht nach erreichen will. Das ist schwerer und erfordert mehr Aufwand. Tust du das aber nicht, wird deine Kritik von einem bloßen: "Ich will das aber so haben" getragen, und damit beliebig.


    Einen Film kritisieren und erklären, was man daran doof findet, kann jeder. Das gut machen, also gut kritisieren, ist hingegen gar nicht so einfach. Schon gar nicht, wenn du das Fehlen von etwas kritisierst.

  • Kritisierst du, dass etwas im Film fehlt oder dass der Film etwas nicht tut, wird das sehr viel schwieriger, weil du dann eben auch anführen solltest, warum der Film das hätte tun sollen und welchen Nutzen das für das gehabt hätte, was der Film deiner Ansicht nach erreichen will. Das ist schwerer und erfordert mehr Aufwand. Tust du das aber nicht, wird deine Kritik von einem bloßen: "Ich will das aber so haben" getragen, und damit beliebig.

    Da kann ich voll mitgehen. 👍🏽

  • Das Problem an Deiner Argumentation ist der fehlende Kontext.

    In der Kritik an der sich diese Diskussion entzündete (und die wohl keiner von uns gelesen hat) ging es nicht einfach darum, dass der Film etwas weglässt.

    Sondern darum, dass der Film Elvis einerseits zunächst ganz bewusst in die Nähe der Bürgerrechtsbewegung stellt, aber andererseits die politischen Ver(w)Irrungen der späteren Jahre ignoriert.

    Es geht also nicht um eine enttäuschte Erwartungshaltung, sondern um den Vorwurf, eine Sache nur von einer Seite zu zeigen.


    Inwiefern das zutrifft, kann ich wie schon gesagt nicht beurteilen.

  • Eventuell hat es was damit zu tun, dass Elvis der Kinofilm weder ein Biopic noch eine Dokumentation sein will. Sich deshalb die Freiheit nimmt, das Leben von Elvis so zu erzählen, wie der Filmemacher es wollte und konnte.

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  • Eventuell hat es was damit zu tun, dass Elvis der Kinofilm weder ein Biopic noch eine Dokumentation sein will. Sich deshalb die Freiheit nimmt, das Leben von Elvis so zu erzählen, wie der Filmemacher es wollte und konnte.

    Und ist deshalb immun gegen Kritik?

  • Und ist deshalb immun gegen Kritik?

    Das hat hier bisher noch niemand behauptet. Huutini hat das doch oben bereits sehr gut differenziert!?

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    2 Mal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Eventuell hat es was damit zu tun, dass Elvis der Kinofilm weder ein Biopic noch eine Dokumentation sein will. Sich deshalb die Freiheit nimmt, das Leben von Elvis so zu erzählen, wie der Filmemacher es wollte und konnte.

    Und ist deshalb immun gegen Kritik?

    Wo liest du raus, dass das jemand sagt? 🤔

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Eventuell hat es was damit zu tun, dass Elvis der Kinofilm weder ein Biopic noch eine Dokumentation sein will. Sich deshalb die Freiheit nimmt, das Leben von Elvis so zu erzählen, wie der Filmemacher es wollte und konnte.

    Ich betrachte ihn tatsächlich als Biopic, nur eben nicht von der Person Presley, sondern, wie Archibald richtig sagt, des Mythos Presley, wie er entstand, wirkte und verging.

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Und ist deshalb immun gegen Kritik?

    Wo liest du taus, dass das jemand sagt? 🤔


    Sich deshalb die Freiheit nimmt, das Leben von Elvis so zu erzählen, wie der Filmemacher es wollte und konnte.

    Hier lese ich das raus. Das Argument hier ist doch, dass der Film deshalb nicht auf einer bestimmten inhaltlichen Ebene kritisiert werden darf bzw. diese Kritik haltlos ist?

    Ansonsten verstehe ich das Argument halt nicht.

  • The Black Phone


    Horrorfilm nach einer Story von Stephen King's Sohn Joe Hill.


    Inhalt: Der junge Finney wird von einem Serienmörder entführt. In seinem Kellerverließ hängt ein kaputtes Telefon, mit dem die Geister bereits ermordete Kinder zu dem Jungen Kontakt aufnehmen, um ihn aus seiner unschönen Wohnsituation zu befreien.


    Meine Pros:

    Starke Atmosphäre, cooler Musikuntermalung, starker Cast (Ethan Hawke ist eine wahre Bedrohung und strahlt es mit jeder Faser aus) und deutlich weniger billige Jumpscares, als der Trailer suggeriert


    Meine Kontras: Der Junge geht mir etwas zu sehr in Richtung MacGyver, Nebenfigur Max passt mit seiner Art so gar nicht zum Film (als würde Ace Ventura in Finchers Sieben eine kleine Gastrolle spielen) und die inner Logik des Films ist auch nicht immer in sich konsequent. Und trotz des düsteren Themas ist Black Phone am Ende eher ein Gute-Laune-Horrorfilm.


    Insgesamt eine sehr solide Arbeit aus dem Studio Blumhouse. An Sinister, eine vorherige Arbeit des Regisseurs Scott Derrickson, kann Black Phone qualitativ leider nicht ganz anknüpfen.

    we are ugly but we have the music

    2 Mal editiert, zuletzt von Lighthammel ()

  • Wo liest du taus, dass das jemand sagt? 🤔


    Sich deshalb die Freiheit nimmt, das Leben von Elvis so zu erzählen, wie der Filmemacher es wollte und konnte.

    Hier lese ich das raus. Das Argument hier ist doch, dass der Film deshalb nicht auf einer bestimmten inhaltlichen Ebene kritisiert werden darf bzw. diese Kritik haltlos ist?

    Ansonsten verstehe ich das Argument halt nicht.

    Mein Argument ist, dass man den Film als Film kritisieren kann, aber nicht von dem filmischen Machwerk erwarten sollte, dass er die Lebensgeschichte von Elvis umfänglich und differenziert in weniger als 3 Stunden einfangen kann. Denn der Film Elvis wird durch die verzerrende Perspektive von seinem Manager nacherzählt, der teilweise eine scheinbar allwissende Rolle einnimmt. Im Fokus steht dabei, wie Elvis sein Livepublikum so begeistern konnte, dass man mit ihm viel Geld verdienen konnte.


    Oftmals im Lauf der Nacherzählung kam es mir so vor, als ob Elvis nur etliches von seinem Umfeld kopiert und zusammengeführt hat: Das ekstatische Zucken bei den Erweckungs-Gottendiensten, die Songs von der Bürgerrechtsbewegung, den Hüftschwunk von anderen Künstlern aus seinem Umfeld, und so weiter. Dabei wurden aber eigentlich nur Szenen von seinem Manager nacherzählt, die direkten Einfluss auf seine Bühnenpräsenz gehabt haben. Eben weil das die Grundlage war, um mit Elvis viel Geld verdienen zu können.


    Seine erste unter Druck abgebrochene Beziehung, seine Verhältnisse zu Fans, die Begegnung mit seiner zukünftigen Frau, all das hatte nur den Kontext seiner Karriere. Eben weil nur das seinen Manager interessiert hat, der hier die Nacherzählung übernimmt. Platz für anderes, was das Bild von Elvis als Menschen wirklich rund machen würde, war da nicht. Weil der Mensch Elvis war für seinen Manager nur von Interesse, wenn er damit Geld verdienen konnte. Deshalb kam etliches aus dem Leben von Elvis auch nicht vor und deshalb war das auch keine Dokumentation oder ein BioPic, in dem Sinne, der vollumfänglichen Verfilmung des Lebens einer Person. Weil um das Leben von Elvis ging es hier nicht, sodern um Elvis als Geldesel für seinen Manager.


    Unabhängig davon kann man den Film natürlich weiterhin gut finden oder ablehnen und ebenso in Details kritisieren. Ich fand den schlicht zu lang für die Art und Weise der Erzählung. Und deshalb zu anstrengend über die überlange Laufzeit. In den einzelnen Szenen aber absolut sehenswert und mitreissend.

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    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Ich werde ihn mir schlicht selbst ansehen müssen. Den Stil von Luhrman mochte ich eigentlich immer ganz gern.


    Dass betonen der Perspektive des Managers ist interessant, ich bin gespannt, ob ich das beim anschauen ebenso empfinden werde oder ob man das über den Bildern eher vergisst.

  • Mein Argument ist, dass man den Film als Film kritisieren kann, aber nicht von dem filmischen Machwerk erwarten sollte, dass er die Lebensgeschichte von Elvis umfänglich und differenziert in weniger als 3 Stunden einfangen kann. Denn der Film Elvis wird durch die verzerrende Perspektive von seinem Manager nacherzählt, der teilweise eine scheinbar allwissende Rolle einnimmt.

    Übrigens ist auch das ein typisches Stilmittel für Luhrmann, der seine Filme ja zumindest gefühlt immer irgendwie von einem Charakter rückwirkend erzählen lässt, nicht selten mit einem kurzen Ausblick auf das tragische Ende. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Als Faustformel gilt: Kritisierst du etwas, was im Film ist, oder was der Film tut, dann kannst du leicht sinnvoll argumentieren.

    Kritisierst du, dass etwas im Film fehlt oder dass der Film etwas nicht tut, wird das sehr viel schwieriger, weil du dann eben auch anführen solltest, warum der Film das hätte tun sollen und welchen Nutzen das für das gehabt hätte, was der Film deiner Ansicht nach erreichen will. Das ist schwerer und erfordert mehr Aufwand. Tust du das aber nicht, wird deine Kritik von einem bloßen: "Ich will das aber so haben" getragen, und damit beliebig.

    Kann man nicht ganz so pauschal sagen - je nachdem wie das Marketing des Films war kannst du schon drauf hinweisen, dass es als XY beworben wurde, dass aber dazu AB fehlt. Das hilft ggf. Erwartungen anzupassen und das ist durchaus sinnvoll...


    Und auch wenn ein Film etwas subjektiv nicht liefert, obwohl es so kommuniziert war... Hier als Beispiel Nolans erster Batman - es hieß was von düsterer als Burtons Version... äh nein Gotham war hell Batman weniger getrieben... das Düstere such ich da bis heute und subjektiv ist das die schlechteste Batman Version überhaupt... mein Ranking wäre:

    - The Batman

    - Batman (I-III)

    - Batman V Superman

    - Batman IV

    - Batman mit Adam West

    - Batman Serie aus den 60ern

    - The Dark Knight

    - Batman Begins

    - The Dark Knight Rises

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • Am späteren Sonntagabend das "The Black Phone" im UCI Bochum. Leider nur im kleinsten Saal und da in den hinteren Reihen eine grössere Versammlung von in sich und ihre Kommentare selbstverliebte Assi-Teenager der bildungsfernen Schichten ohne Sozialkompetenz war, habe ich davon weit entfernt in den vorderen Reihen den Film genossen. Hatte auch den Vorteil, dass ich die Leinwand voll im Blick hatte und nicht aus den VIP-Reihen weit entfernt mit Handy-Leuchtfeuer dazwischen. Sollte ich öfters machen.


    Zum Film selbst. Absolut sehenswert, wobei die kleine Schwester des Protagonisten alle an die Wand gespielt hat. Ethan Hawke kam im Gegenzug leider etwas zu kurz, wirkte in seinen Sequenzen überzeugend bedrohlich. Der Trailer hat fast schon zu viel von der Handlung verraten oder zumindest vorweg genommen. Gab aber trotzdem noch ausreichend viele Überraschungsmomente für mich und einige und zum Glück wenige, diese aber wirklich gut platzierte, Jump-Scares. Das Ende war King typisch etwas zu schnell und fiel im Vergleich zum Rest ein wenig ab, hier hat der Sohn leider zu gut vom Vater abgeschaut und seine Schwächen ebenso übernommen, aber im Genre trotzdem noch eine Empfehlung wert.


    Zwar mehr Thriller und Drama und weniger Horror, aber diese Mischung hat mir gefallen. Hätte ich mir auch gut als Miniserie vorstellen können, weil allzu schnell haben wir die Welt von Finney und den schwarzen Luftballons wieder verlassen. Da wäre noch Raum für mehr gewesen und so blieb vieles am Ende unausgesprochen und der eigenen Interpretation überlassen.

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  • Kommen gerade aus unserem kleinen Programmkino, wo heute die einzige Vorstellung überhaupt in ca. einer Stunde Umkreis von "Everything, Everywhere All At Once" lief. Die Vorstellung wurde außerdem zwar schon vor einem Monat grundsätzlich angekündigt, aber erst vor ca. 4 Tagen konkret festgelegt und ich hatte Glück, dass ich das überhaupt rechtzeitig vor zwei Tagen mitbekommen habe.

    Ich habe schon lange keinen so faszinierenden Film mehr gesehen. Diese Mischung ist schon echt abgefahren und besonders und es ist echt schade, dass der nicht verbreiteter läuft. Man weiß wirklich nie, was als nächstes passiert und der Film hat eine unglaubliche Flut von kreativen und ungewöhnlichen Ideen und dennoch schafft er es, trotz der vielen Zeit- und Universums-Sprünge, eine irgendwie stringente Geschichte zu erzählen.

    Und auch die Action-Szenen sind so choreografiert, dass man gut mitgehen kann und, anders als bei vielen CGI-Effektgewittern der letzten Zeit, nicht zwischendurch nahe dran ist, einfach abzuschalten und zu warten, wie es ausgeht, weil hier einfach eine Idee die nächste jagt.

    Allerdings ist die Mischung dann auch wieder so besonders, dass ich verstehen kann, dass die Mainstream-Kinos das Risiko damit nicht eingehen wollen und die ab 16 Einstufung geht auch in Ordnung, was es für die Kinos sicher nicht einfacher macht.

    Man hätte natürlich mit den Russo Brüdern (Avengers: Infinity War und Avengers: Endgame) als Produzenten werben können, aber das hätte vermutlich auch nicht die richtige Zielgruppe angesprochen.

    Wir fanden ihn super und die leider nur ca. 30 Leute im Kino haben ne Menge Spaß gehabt.

    Ich könnte mir vorstellen, dass der sich zu einem Kult-Geheimtipp mausert, weil sich da auch echt viele Insider draus ergeben könnten.

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Im UCI Bochum läuft der immer noch - inzwischen in der 10. Woche... nächste Vorstellung am Samstag kurz nach 23 Uhr und das in einem mittelgrossen Saal.

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  • #BlackPhone


    Ziemlich guter Gruselthriller, der sich leider mit den nervigsten und schlechtesten Jumpscares, die ich seit Langem gesehen habe, selbst abwertet.


    Ich gebe ja keine Rankings, aber hier mache ich eine Ausnahme:

    Ohne Jumpscares: 8,5/10

    Mit Jumpscares 4,5/10


    Ich hoffe einfach, diese Unsitte findet bald ein Ende ... 😪

  • leider mit den nervigsten und schlechtesten Jumpscares

    Zum Glück gab es nur 3, was bei über 100 Minuten Spielzeit durchaus okay ist. Ich fand sie auch nicht so schlecht platziert, aber für die Story und die Atmo waren sie absolut unnötig.


    we are ugly but we have the music

  • leider mit den nervigsten und schlechtesten Jumpscares

    Zum Glück gab es nur 3, was bei über 100 Minuten Spielzeit durchaus okay ist. Ich fand sie auch nicht so schlecht platziert, aber für die Story und die Atmo waren sie absolut unnötig.

    Es waren exakt sechs. :)


    Außerdem:

  • Ich fand die Jumpscares vollkommen in Ordnung und auch der Film hat mir gefallen. Endlich hat sich der Kinogang mal wieder richtig gelohnt. Zudem gab es vorab den Trailer zu The Menu, der Lust auf mehr gemacht hat.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Jumpscares sind eigentlich nie "in Ordnung", weil sie im Grunde nie was mit dem Film zu tun haben, sondern man einfach nur durch ein lautes, abruptes Geräusch erschreckt wird - das kann einem auch beim Spaziergang zum Kino hin passieren, wenn neben einem plötzlich ein Auto hupt - derselbe Effekt, dieselbe Relevanz für den Film, günstiger als eine Kinokarte - aber in den meisten Filmen wenigstens komplett irrelevant. Hier haben sie aber bei mir noch eine gegenteilige Wirkung erzielt, was echt bedauerlich ist. :/

  • Liegt der größere Effekt für den Film nicht darin, dass man den Jumpscare fürchtet und dadurch in (An-)Spannung versetzt wird?


    Edit: ich habe den fil. Übrigens nicht gesehen. Das ist nur eine allgemeine Überlegung zur Funktion von Jumpscares in Filmen.

    Einmal editiert, zuletzt von verv ()

  • Es waren exakt sechs. :)

    Ich halte mich ja für eine ziemliche Bangebüchs und erschrecken kann man mich auch sehr leicht, aber sechse von den Erschreckerlis?


    we are ugly but we have the music

  • Ich wollte meiner Frau mal Blade Runner näher bringen (also das "Original" gefolgt vom Sequel). Allerdings gibt es wenn ich recht informiert bin 5 Schnittfassungen auf dem deutschen Markt. Der Einfachheit halter würde ich schlicht zum "Final Cut" greifen, was auch der neueste ist.


    Gibt es da Einwände/Tipps zu?

  • Ich wollte meiner Frau mal Blade Runner näher bringen (also das "Original" gefolgt vom Sequel). Allerdings gibt es wenn ich recht informiert bin 5 Schnittfassungen auf dem deutschen Markt. Der Einfachheit halter würde ich schlicht zum "Final Cut" greifen, was auch der neueste ist.


    Gibt es da Einwände/Tipps zu?

    Nein, keine Einwände. Der Final Cut ist die beste Version. Nur, wo kann man den denn aktuell sehen?

  • Auch wenn der selbst bei den Machern nicht populär ist, mag ich die Kinofassung - aber ich steht halt einfach auf Voice-Over in Noirs. :)

    ...und auf deutsch sind die auch nicht so lustlos eingespricjen, das hilft :)


    Ansonsten Final Cut, aber mein Herz schlägt für die internationale Version - so kenn ich den Film halt.

  • So geil ich Top Gun Maverick auch fand und finde, kommt mir beim Making Of-gucken doch ein komischer Gedanke:


    War es tatsächlich so, dass sie "zufälliger Weise" in der Wüste dieselben Canyons hatten wie im Zielgebiet? Ich meine, sie fliegen doch zu Trainingszwecken durch eine Schlucht. Später wird noch gesagt "Sie kennen die Strecke, was tun sie?"


    Übersehe ich da was oder ist das eine recht merkwürdige Zutat des ansonsten hervorragenden Films? ;)


  • Er hat doch in der Wüste nur den echten Canyon mithilfe von Wegpunkten markiert. Den Berg, über den sie am Ende fliegen müssen, gab es ja auch nicht.
    Darum gab es auch nur bunte Lichter, wenn sie in eine "Felswand" gekracht sind, und keine Explosion.

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Aber sie fliegen doch während des Trainings nicht nur durch die Wüste. Das sieht man auch in dem Video dort, sie trainieren doch auch im Gebirge.

    Oh, ich hab das Video in der letzten Woche recht häufig gesehen.
    Aber ich weiß halt auch, dass sie in der Vorbereitung auf die Mission über einen nicht vorhandenen Berg fliegen, und dass die Piloten, die aus der Bahn schießen, nicht explodieren. Also weiß ich, dass sie das hier nicht hatten:

    in der Wüste dieselben Canyons hatten wie im Zielgebiet?

    Hätten sie dieselben Canyons gehabt, wären sie explodiert, als sie vom Kurs abgekommen sind..

    Und das hier:

    Später wird noch gesagt "Sie kennen die Strecke, was tun sie?"

    wissen sie, weil die Strecke des echten Canyons als Wegpunkte abgesteckt ist, und sie sie etliche Male geflogen sind.

    Das Making of trennt auch nicht zwischen den erst später kommenden Flügen, in denen sie die Strecke des Canyons nachfliegen und den früheren Flügen, in denen Maverick sie einfach nur verschiedene Manöver lehrt. Woher weißt du also, welche Szene konkret du da gesehen hast?

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()