[Filmtipp] Kinotipp der Woche

  • Ich sag's Mal so, wenn du mit incredibles 2 keine echten Probleme hattest, dann könnte das hier auch klappen. Nur allzu groß würde ich die Erwartung nicht hochhängen.

  • Wenn die eigentliche Zielgruppe von Lightyear mit der Story klar kommt, dann taugt auch "Eine kurze Geschichte der Zeit" von Stephen Hawking als Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen. Auch weil der Film immer mehr die Grenzen der Logik (selbst der Cartoon-Logik) verlässt und besser nicht hinterfragt werden sollte. Dafür bleibt aber auch keine Zeit, weil die nächste Actionsequenz alle Fragezeichen auf der Stirn wegspült.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Wenn die eigentliche Zielgruppe von Lightyear mit der Story klar kommt, dann taugt auch "Eine kurze Geschichte der Zeit" von Stephen Hawking als Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen. Auch weil der Film immer mehr die Grenzen der Logik (selbst der Cartoon-Logik) verlässt und besser nicht hinterfragt werden sollte. Dafür bleibt aber auch keine Zeit, weil die nächste Actionsequenz alle Fragezeichen auf der Stirn wegspült.

    Prima Idee, und danach lese ich ihnen dann Kierkegaards "Die Krankheit zum Tode" als Vorbereitung auf den neuen "Gestiefelte Kater"-Film vor. Check.

  • den oberflächlichen statt hintergründigen Gag zu suchen

    Die Gag Kompatibilität kann man in der ZDF Mediathek mit Sketch History testen. Selbe Produktion, selbe Darsteller. Nur nicht ganz so lang. :)


    Und wer Historien-Persiflagen etwas abgewinnen kann, dem empfehle ich noch Horrible Histories - Rotten Romans auf Prime. Gut, nicht jeder Witz sitzt, aber der Film ist recht unterhaltsam und hat den einen oder anderen Ohrwurm parat.

  • Wir gucken gerade Justice League im Snyder-Cut als Serie - jeden Abend eine Stunde. Da der Film eh keine vernünftige Dramaturgie hat, stört das so gut wie gar nicht ;) Den Cinecut kennen wir noch nicht, werden ihn aber wohl im Anschluss mal anhängen, nur um zu vergleichen. Aktuell sind wir bei ca. 50%.


    Er ist unterhaltsam und nett gemacht, dennoch ist er wieder voller Logik-Fehlerchen und komischen Design-Entscheidungen, die so bescheuert platt sind, dass sie schon fast das Niveau von The Last Jedi erreichen...



    Wo fängt man da an?

    - 4:3 nervt, ich hab das Gefühl ich sähe nur einen Teil des Films.

    - Selbstmord-Attentäter will sich in die Luft sprengen, aktiviert aber lieber 60s Timer und steht doof daneben, damit Wonderwoman noch etwas dagegen tun kann? Hä? Drück doch einfach drauf!

    - Wonderwoman ist auf einmal The Flash? Wozu braucht es den dann noch?

    - Expositionsgekotze: "Haha! Ich habe dich mit meinem Lasso eingefangen - jetzt MUSST du mir die Wahrheit sagen, denn es zwingt dich dazu, Haha! So spreche er, Unhold, wer ist er!" - Kann man das nicht eleganter machen? Show, don't tell? Z.B. mit Lasso fangen, belogen werden, Lasso zum leuchten bringen, die Frage nochmal stellen, die richtige Antwort erhalten? Hätte mit ein bißchen schauspielerischem Talent auch jeder verstanden.

    - Wieso zieht Aqua Man sein Shirt aus, wenn er ins Wasser geht, aber die Hose und Schuhe nicht? Gut, meine Frau hat sich nicht gerade beschwert, aber man denkt ja schon über Logik nach...

    - Amazonen-Bunker stürzt ein, alle drinnen werden für immer gefangen - so sagt man. Die beiden Damen, die das letzte Tor aufhalten, lassen sich am Ende nach INNEN statt nach AUSSEN fallen? Warum?


    Von solchen Dingen ist der Film irgendwie voll. Man fragt sich die ganze Zeit wieso und weshalb etwas so passiert, wie es passiert. Aber gut, auch das kann unterhaltsam sein ;)

  • Die Gag Kompatibilität kann man in der ZDF Mediathek mit Sketch History testen. Selbe Produktion, selbe Darsteller. Nur nicht ganz so lang.

    Und das ist mir i.d.R schon zu lang. Ich schaue die Giermann-Performances als Kinski einzeln (eine Naturgewalt), der Rest kann bleiben, wo der Pfeffer wächst.

    "There are only three forms of high art: the symphony, the illustrated children's book, and the board game."

    D. Oswald Heist

  • Ist der Produktionsaufwand von Sketch History denn derselbe wie im Kinofilm oder wurden da andere Maßstäbe angelegt? Im Abspann ist mir ganz viel Filmförderung und beteiligte Fernseh-Produktionsanstalten aufgefallen, wenn ich das richtig gesehen habe.


    Die Sketch History Einspieler kamen mir (aus der Erinnerung) immer recht kurz vor. Der Kinofilm spielt diese Sequenzen ja fast schon episch aus in einer Szenerie und verküpft gleich mehrere Gags und Situationen. Was dann nicht unbedingt hilft, wenn man mit berlinernden Handwerkern nicht so viel anfangen kann, wenn dann noch die Gagauflösung zu offensichtlich scheint und man bis dahin scheinbar nur hingehalten wird durch Auffüll-Gags am Rande.

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  • Ist der Produktionsaufwand von Sketch History denn derselbe wie im Kinofilm oder wurden da andere Maßstäbe angelegt? Im Abspann ist mir ganz viel Filmförderung und beteiligte Fernseh-Produktionsanstalten aufgefallen, wenn ich das richtig gesehen habe

    Finanziell war der Film eine ganz andere Hausnummer, mit aufwendigsten Kulissenbauten, mit zig Extras und Multi-Kamera-Setups etc. Da wurde ordentlich Geld in die Hand genommen. Das führt dann natürlich auch dazu, dass man länger in diesen Sketchrahmen verbleibt.

  • Was dann nicht unbedingt hilft, wenn man mit berlinernden Handwerkern nicht so viel anfangen kann, wenn dann noch die Gagauflösung zu offensichtlich scheint und man bis dahin scheinbar nur hingehalten wird durch Auffüll-Gags am Rande.

    Der Berliner-Handwerker ist ein Dauergast bei Sketch-History. Egal ob Eiffelturm oder Pyramide. Erst wird gemeckert, dass das nicht geht. Sobald jedoch die Bezahlung angesprochen wird, ist alles kein Problem und am Ende sieht alles dann doch nicht so aus, wie es eigentlich sollte. Das ist eine Art Running-Gag und dennoch mag ich ihn irgendwie...

    Aber auch vor deiner Ausführung war mir schon klar, dass ich den Film erst Zuhause ansehen werde...

  • Und wer Historien-Persiflagen etwas abgewinnen kann

    diese Nische hat doch Mel Brooks schon seit gefühlten Ewigkeiten besetzt ;)

    Mit kommen diese Geschichts-Sketch-Sachen eher so vor, als hätte da das ZDF mal wieder kräftig in die USA geschielt. Solche Sachen wie z.B. Drunk History erfreuen sich da doch schon seit einigen Jahren größerer Beliebtheit.

  • diese Nische hat doch Mel Brooks schon seit gefühlten Ewigkeiten besetzt ;)

    Mit kommen diese Geschichts-Sketch-Sachen eher so vor, als hätte da das ZDF mal wieder kräftig in die USA geschielt. Solche Sachen wie z.B. Drunk History erfreuen sich da doch schon seit einigen Jahren größerer Beliebtheit.

    Naja, nicht so sehr das ZDF als vielmehr die Produktionsfirma, die das Ganze ans ZDF verkauft hat - das ist kein Eigengebräu des Senders, sondern ein eingekauften Format. Aber grundsätzlich spricht ja gegen gut geklaut und angepasst nichts, erst Recht nicht im Fernsehgeschäft, wo schon in den 60ern und 70ern jedes zweite Format eine Kopie aus dem Ausland war.

  • diese Nische hat doch Mel Brooks schon seit gefühlten Ewigkeiten besetzt ;)

    Stimmt! Und ich frage mich immer noch ob ich mir die Version der "Verrückten Geschichte der Welt" immer noch einbilde, in der der König erzählt, dass er ohne Bauern nicht leben könnte und dann mit ihnen Tontaubenschießen veranstaltet... Aber wahrscheinlich ist das dem Mandela-Effekt geschuldet...

  • Naja, nicht so sehr das ZDF als vielmehr die Produktionsfirma, die das Ganze ans ZDF verkauft hat - das ist kein Eigengebräu des Senders, sondern ein eingekauften Format. Aber grundsätzlich spricht ja gegen gut geklaut und angepasst nichts, erst Recht nicht im Fernsehgeschäft, wo schon in den 60ern und 70ern jedes zweite Format eine Kopie aus dem Ausland war.

    Ja, das stimmt. Ich finde es nur gerade beim ZDF auffällig und oft schal: die heute Show hat teils bis auf irrelevante Details (und ohne die journalistische Brillianz!) die Daily Show kopiert. Das sehr mäßige Lerchenberg hatte exakt die 30 Rock-Blaupause (Comedy-Writerin bekommt abgehalfterten Star vor die Nase gesetzt, der überhaupt nicht zu ihrem Konzept passt, und das Ganze spielt am und ist benannt nach dem Standort des Senders). Und dann gab‘s da dieses „deutsche Breaking Bad“ was der gescheiterte Versuch war, eine verdächtig ähnliche Geschichte (finanzielle Nöte bringen sympathischen Verlierer auf die schiefe Bahn) mit Bastian Pastewka zu erzählen. Ich finde, das hat bei dem Sender System und leider selten das nötige Niveau.

  • So, 3/4 (oder 5 Kapitel) der Snyder-Miniserie Justice League sind durch und es wird nicht besser :D Der Film ist zwar unterhaltsam, aber sowas von wirsch... da möchte ich wirklich mal wissen, wie die Kinofassung aussah.


    Wonder Woman weiß einfach alles, was wir sehen! ("Die 2. Mutterbox hat ihn gerufen!" - What? Das hat der Villain gerade erst gesagt - aber an einem ganz anderen Ort.) Ich glaube, ich habe bestimmt 10x "woher weiß sie das?!" sagen müssen? Und Batman weiß auch alles, weil er ihre Sätze beendet.


    Dann hat Ben Affleck endlich seinen großen Auftritt als Batman - gab es überhaupt mal einen Batmanx, der so oft Bruce Wayne war und so selten Batman? Ich habe das Gefühl, der steht immer nur mit verschränkten Armen in Hemd und Veste herum und quatscht kluges Zeug. Heiliges Kanonenrohr! Er hat sogar genau das Fahrzeug, dass sie brauchen, mit genau den Fähigkeiten, die sie brauchen, genau vor Ort gelagert. Und es geht direkt nach Gebrauch kaputt, wie praktisch!


    4 der 5 Helden können sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen, fliegen oder sehr sehr weit springen. Die sind auch immer dort, wo die Action abgeht. Nur der arme Batman nicht, der muss ja zu Fuß hinterherlaufen und kommt immer genau dann bei der Action an, wenn sie schon vorbei ist. Fast schon ein Running Gag :D


    Superman ist auch endlich wieder da! Und wie!

    - Frau steht an Statue.

    - Superman kommt, Frau verpufft.

    - Superman zerlegt alles in Einzelteile - naja fast alles, denn Batman ist ja noch nicht da.

    - Alle sind besiegt

    - Puff, Frau ist wieder da, Superman hört auf.


    :trustme:


    Und dann hatten wir SCHON WIEDER einer Tür-Szene! Schon wieder hat ein Charakter die Wahl: Bleibe ich vor der Tür und in Sicherheit, oder wähle ich die andere Seite und damit den sicheren Tod? Und wieder entscheidet er sich für den schwarzen Bruder, ohne dass es wichtig gewesen wäre...


    Das ist wirklich schon sehr unterhaltsam sowas zu gucken :D ich bin eigentlich kein Freund davon alles kaputt zu reden oder lächerlich zu finden, aber neben Marvel macht DC es einem wirklich schwer...

  • #MassiveTalent:

    Spaßiges kleines Filmchen.

    Die extrem metalastige Liebeserklärung an Nicolas Cage und nicht zuletzt ein ganzes Genre versucht tatsächlich, so etwas wie einen Buddy-Movie mit Tiefgang zu inszenieren, und schafft das zu großen Teilen sogar. Der Trailer nimmt bedauerlicherweise vieles vorweg, trotzdem funktioniert die Geschichte um den Schauspieler Nic Cage, der nach und nach in einen Nic-Cage-Film hineingezogen wird ziemlich gut. Die Zahl von Verweisen, Anspielungen und Zitaten ist kaum zu zählen. Ab und an ist der Film ein bisschen albern und der Schnitt wirkte mir manchmal sehr holprig (vor allem im vergleich zum Trailer, der das Timing vieler Szenen deutlich besser hinbekommt), trotzdem war ich für 100 Minuten exzellent unterhalten.

    Es ist nicht Nicolas Cages bester Film, und interessanterweise stiehlt Pedro Pascal dem Star in fast jeder Szene die Schau, aber ich kann ihn trotzdem empfehlen.


    Und Funfact: Cages Tochter wird von Lily Mo Sheen gespielt, der Tochter von Kate Beckinsale und Michael Sheen. :)

  • #MassiveTalent:

    Spaßiges kleines Filmchen.

    Die extrem metalastige Liebeserklärung an Nicolas Cage und nicht zuletzt ein ganzes Genre versucht tatsächlich, so etwas wie einen Buddy-Movie mit Tiefgang zu inszenieren, und schafft das zu großen Teilen sogar. Der Trailer nimmt bedauerlicherweise vieles vorweg, trotzdem funktioniert die Geschichte um den Schauspieler Nic Cage, der nach und nach in einen Nic-Cage-Film hineingezogen wird ziemlich gut. Die Zahl von Verweisen, Anspielungen und Zitaten ist kaum zu zählen. Ab und an ist der Film ein bisschen albern und der Schnitt wirkte mir manchmal sehr holprig (vor allem im vergleich zum Trailer, der das Timing vieler Szenen deutlich besser hinbekommt), trotzdem war ich für 100 Minuten exzellent unterhalten.

    Es ist nicht Nicolas Cages bester Film, und interessanterweise stiehlt Pedro Pascale dem Star in fast jeder Szene die Schau, aber ich kann ihn trotzdem empfehlen.


    Und Funfact: Cages Tochter wird von Lily Mo Sheen gespielt, der Tochter von Kate Beckinsale und Michael Sheen. :)

    "Kleines Filmchen" sollte man aber nicht unterbetonen - das Ding sieht teilweise aus wie bei einem fröhlichen Strandurlaub nebenbei gedreht, allzu viel sollte man da optisch nicht erwarten. Dafür sind viele Einfälle wirklich hübsch, und nach der 30. anzitierten Cage-Rolle hab ich aufgehört zu zählen. Ein etwas intelligenterer JCVD, wer Spaß daran hatte wird ihn hier auch haben. Es wundert mich allerdings nicht, dass der (deutsch koproduzierte) Film in den USA direkt ins Streaming wanderte.

  • #Elvis


    Ich hatte Recht, Musikfilme sind einfach Luhrmanns Ding, mit Elvis hat er nämlich wieder ein richtig starkes Ding abgeliefert, mit dem er tatsächlich sehr gut aufzeigt, warum Elvis so wegweisend war.

    Toll gespielt - Austin Butler (sollte den Oscar sicher haben, wenn da nicht noch was Großes kommt ...) und Tom Hanks geben ein wahnsinnig starkes Paar ab. Am meisten gestört hat mich, dass Stammmime Richard Roxburgh als Vater Vernon den halben Film über aussieht wie Frank Costanza - aber nun ja ...


    Jedenfalls ein Jahreshighlight und ein super Biopic, das den Fokus richtig legt. Luhrmann kann es noch!

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Cool! Als alter Moulin Rouge-Fan würde ich den auch gerne sehen. Einige Kritiken aus dem englischsprachigen Raum sagen ja, dass der Film etwas zu sehr auf Tom Hanks‘ Colonel Tom Parker fokussiert und damit selbst auch etwas ausbeuterisch mit Elvis umgeht.

  • Cool! Als alter Moulin Rouge-Fan würde ich den auch gerne sehen. Einige Kritiken aus dem englischsprachigen Raum sagen ja, dass der Film etwas zu sehr auf Tom Hanks‘ Colonel Tom Parker fokussiert und damit selbst auch etwas ausbeuterisch mit Elvis umgeht.

    Der Film erzählt einiges "nebenbei", etwa auch die Bürgerrechtsbewegung, und ja, er stellt aich Parkers Story parallel dar und verflechtet sie eng mit Presleys, was dem Film seine Dynamik verleiht.

  • "uns Wolle" scheint dagegen nicht so amused:

    Zitat

    Wolfgang M. Schmitt

    @SchmittJunior


    Die Filmgeschichte hat ein scheußliches Biopic mehr: ELVIS hat keine einzige gute Szene, die Hits werden meist bloß in TikTok-Länge eingespielt, der Film besteht eigentlich nur aus affektiven Schnittbildern, die von einem brabbelnden Off-Erzähler zusammengehalten werden sollen.

    Einmal editiert, zuletzt von Elektro ()

  • Okay ... 🤷🏻‍♂️ Der Erkenntnisgewinn aus dem Vergleich ist äußerst gering. Ich ziehe ihn trotzdem:

    "Wenn der Wolle deinen Geschmack trifft, dann guck den Film bloß nicht."

  • Massive Talent : Kurzweilig, wenn auch kein Selbstportrait von Nicolas Cage, sondern eine Story rund um die Kunstfigur Nick Cage. Dafür bekommen Fans aber ordentlich viele Anspielungen auf das filmische Werk von Nicolas Cage. Irgendwann kippt die ganze Story dann und wird immer mehr zu einem Actionfilm mit verändertem Focus und interessanten Ende, wobei ich mich fragte, was ich da eigentlich die letzten 108 Minuten gesehen habe. Empfehlenswert für Nicolas Cage Fans aber auch für Kinofilm-Fans insgesamt. Gute Unterhaltung, nerviges Smartphone-Publikum - dauerhaft leuchtende Second Screens im abgedunkelten Kinosaal scheinen inzwischen allgemein in allen Altersgruppen akzeptiert zu sein. :\


    Elvis : Beeindruckend gefilmt und präsentiert. Der Film könnte mit IMAX-Sound nochmals dazu gewinnen, selbst nur im normalen Saal gesehen. Obwohl fast drei Stunden lang, wurden etliche Episoden des Lebens und Schaffens von Elvis nur kurz angerissen oder ganz ausgelassen, weil der Fokus eben nicht voll auf Elvis war, sondern eher auf seinem Management und das gesellschaftliche Umfeld. Zu viel für nur einen Film und deshalb wurde mir der nach 100 Minuten etwas anstrengend lang, weil noch dies und das und jenes gezeigt werden wollte, aber schon so viel gezeigt wurde. Sehens- und hörenswert, so lange man ausreichend Sitzfleisch mitbringt.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Hätte mir persönlich im Streaming auch gereicht. Ich bereue es nicht den Film im Kino gesehen und dafür Geld ausgegeben zu haben, wirklich gepackt hat er mich allerdings nicht. Immerhin war er wieder einer seiner besseren Filme.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Wenn ich da gestern früh der Kulturpresseschau bei SWR2 richtig gelauscht habe spaltet Elvis auch in Deutschland die Kritiker.

    TAZ begeistert, SZ und andere Not amused.

    Wobei ein Hauptkritikpunkt der SZ, dass der Film die Anbiederung des alternden Elvis an Nixon und den quasi-Verrat an der Bürgerrechtsbewegung ausblendet und damit ein etwas einseitig lichtes Bild des Stars zeichnet, mir zumindest theoretisch einleuchtet.

  • Und wie alt war Priscilla Ann Wagner noch mal, als Elvis sie kennengelernt hat? Im Kinofilm wurde mir nicht klar, dass hier ein Erwachsener ein Verhältnis mit einer Jugendlichen im Alter von 14 Jahren hatte.


    Heimliche Liebe: Wie Elvis in Hessen Priscilla traf
    Der Rock’n’Roll-Star liebte ein Kind: Priscilla war 14, Elvis 24. Es passierte 1959 in Deutschland. Eine fragwürdige Beziehung, die vertuscht wurde, damit ein…
    www.handelsblatt.com

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Wobei ein Hauptkritikpunkt der SZ, dass der Film die Anbiederung des alternden Elvis an Nixon und den quasi-Verrat an der Bürgerrechtsbewegung ausblendet und damit ein etwas einseitig lichtes Bild des Stars zeichnet, mir zumindest theoretisch einleuchtet.

    Immer schön, wenn Kritiker nicht den Film bewerten, sondern ihre Erwartungen. 😁


    Ja, das spart der Film aus. Und vieles andere auch.

    Luhrmann will halt nicht Presleys Lebensgeschichte erzählen, mit Licht und Schatten, sondern dasselbe wie Immer: Eine Liebesgeschichte.

    In diesem Fall die Liebesgeschichte einer Dreiecksbeziehung zwischen Presley, Parker und dem Publikum. Jede Szene, jede Einstellung, jede Zeile handelt davon: Was geben die drei einander? Was nehmen sie sich? Welche Eifersüchteleien gibt es, was zerbricht ...?

    Und in dem Film ist halt kein Platz für: "Aber er hat sich an Nixon angebiedert", weil es darum halt nicht geht. 😊

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Vielen Dank für diesen Satz. Den werde ich mir öfter mal in Erinnerung rufen. :)

    Verweist eine negative Kritik nicht immer auf etwas, was dem Film fehlt? 🤔

    Ich würde es anders formulieren: Elvis will kein Film über den echten Elvis Presley sein, ebenso wenig wie Moulin Rouge ein Film über das echte Moulin Rouge war. Elvis ist ein Film über den Mythos Elvis. Ich wäre auch kritischer, wenn der sich als Oliver-Stone-mäßige Rekonstruktion verstehen würde. Aber spätestens bei den orgiastisch inszenierten Musikszenen, wo ein Hüftwackler zu spontanen Eisprüngen im Publikum führt, ist die Idee wohl hinfällig.