[Filmtipp] Kinotipp der Woche

  • Was für eine großartige Woche. Morgen geht es in den neuen Ghostbusters und der Teaser für Alien: Romulus ist auch endlich da:


    Richtig gut! Sieht nach mehreren verkorksten Versuchen und vielen Jahrzehnten endlich mal wieder gut aus.

  • Was für eine großartige Woche. Morgen geht es in den neuen Ghostbusters und der Teaser für Alien: Romulus ist auch endlich da:


    Richtig gut! Sieht nach mehreren verkorksten Versuchen und vielen Jahrzehnten endlich mal wieder gut aus.

    Der Teaser kreiert eine schön klaustrophobische Stimmung, das war ja auch eine der vielen Stärken des Originals. Und Fede Alvarez hat mit dem Evil Dead-Remake und Don´t Breathe ein gutes Händchen für Horrorfilme bewiesen. Ich bin gespannt.

    we are ugly but we have the music

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  • Weil ich eh in der Nähe war direkt mal zwei Vorstellungen im UCI mitgenommen ...


    Imaginary : Eine typische Blumhouse-Produktion. Die erste Stunde baut das Szenario ruhig und langsam steigernd auf. Durch sehenswert bis dahin. Dann plötzlich bekommen zwei Erklärtanten das Wort und erzählen uns die ganzen Zusammenhänge und Hintergründe. Einfach so. Stand im üblen Gegensatz zum "Show don't tell"-Grundsatz. Anscheinend hatte man kein Budget mehr, um das in Rückblenden zu visualisieren. Warum der Film ab 16 ist und als Horrfilm bezeichnet wird, weiss ich nicht, denn gezeigt wird Gewalt nicht direkt und echte Schockmomente gab es auch nicht. Somit eher Psycho-Grusel mit viel Familiendrama und einem abstrusen Ende auf Amateurfilm-Niveau in Sachen Effekte und Schauwerte. Kann ich deshalb für einen Kinobesuch nicht empfehlen.

    Drive-Away Dolls : Ethan Coen führt ohne seinem Bruder Regie und heraus kommt ein kurzer (85 Minuten!) Roadmovie mit zwei betont lesbischen Freundinnen. Die Sexualität ist dann auch ein Hauptthema des Films. Die eine will ihren Spass haben. Die andere traut sich nicht. Dazu ein paar überzeichnete Ganoven, einiges an übertriebener Gewalt und intensive Szenenüberblenden, die zwischen Kunst und Drogentraum und Nebenhandlung schwanken. Teils schön trocken-derber Humor und deshalb fand ich den unterhaltsam. Die Story selbst ist aber arg dünn und die Auflösung fast schon nebensächlich abgehandelt, weil es im Kern um die zwei Freundinnen und ihre Erlebnisreise geht. Hätte irgendwie mehr sein können, als B-Movie aber ok.


    Nebenbei habe ich in beiden Vorstellungen auch noch Dune 2 mithören können. Im Saal 2 mit Imaginary neben dem IMAX-Saal waren die Bässe von Dune 2 so extrem, dass die Seitenwand mehrmals vibriert hat. Später im Saal 6 war auch fast durchgänig das dumpfe Grummeln von Dune 2 hörbar. Nervig, wenn da Sound zu hören ist, der so gar nicht zum eigenen Film passt und gehört.

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  • Drive-Away Dolls : Ethan Coen führt ohne seinem Bruder Regie

    Die Coens haben seit 2018 nicht mehr zusammengearbeitet, seinerzeit wohl, weil Ethan keine große Lust mehr aufs Filmemachen hatte.
    Von daher ist es eine viel interessantere Nachricht, dass er überhaupt wieder dreht. (Sieht man mal über seine Jerry-Lee-Lewis-Doku hinweg.)
    Inzwischen haben die beiden in einem Interview aber auch angekündigt, dass sie wieder an einem gemeinsamen Stoff arbeiten.

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • ravn Das Problem haben alle UCis die ich kenne. Die Boxen in den imax- und Isense-Sälen sind da ohne Rücksicht auf Verluste eingebaut worden. Während Oppenheimer lief hörte man die Explosion und die Klatschszene im ganzen Kino, selbst im Eingangsbereich. Jetzt bei Dune ist der Dauerbass überall zu hören. Die Leute gehen halt für den Sound ins Kino, und die kleinen säle daneben sind in der Bilanz unbedeutend. Den Schaden den man da fürs Kino insgesamt anrichtet ist egal.

  • Zum Vergleich: 1993 hatte man im Cinedom in Köln in einem Saal DTS eingebaut (Anlass war natürlich Jurassic Park) - und durfte den Saal direkt nach wenigen Tagen wieder schließen, weil durch den großen Bassdruck der Putz von der Decke fiel (das Kino war da gerade mal 2 Jahre alt). Die deutschen haben, anders als die US-Amerikaner, immer zu spät auf Veränderungen im Tondesign reagiert. Dass die UCI-Imäxchen eben doch nur normale Kinosäle sind, die umgebaut wurden, hilft da natürlich nicht.

  • Am Samstagabend ... UCI lag aufm Weg ...


    The Kill Room : Samuel L. Jackson und Uma Thurman in einer Thriller-Komödie rund um die überdrehte Kunstszene und Geldwäsche im Gangster-Milieu. So interessant die Story anfängt, so abstrus und voller Logik- und Plotlöcher entwickelt sich diese weiter. Anscheinend ein sehr schwaches Drehbuch, das sich nie traut, in seinem Genre wirklich zu eskalieren, Szenen auszuspielen und Konsequenzen zu zeigen. Das lief alles zu glatt durch. Stattdessen oberflächliche Dialoge an der Grenze zum Geplapper. Ein paar eingestreute Gags. Irgendwo zwischen Pulp Fiction und Zoolander. Nach 102 Minuten ist alles vorbei und bei mir ist wenig hängengeblieben. Früher wäre das eine Direct-to-DVD-Veröffentlichung gewesen. Nur was für Komplettisten.


    Aktuell scheint die Zeit der B-Movies zu sein. So viel unterdurchschnittlicher Mittelmaß, der arg viel Potential verschenkt und sich gegen die grossen Blockbuster behaupten will oder sich damit zufrieden gibt, die Krümmel abzubekommen, habe ich selten so gehäuft im Kino gesehen.

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    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Am Samstagabend ... UCI lag aufm Weg ...

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    Aktuell scheint die Zeit der B-Movies zu sein. So viel unterdurchschnittlicher Mittelmaß, der arg viel Potential verschenkt und sich gegen die grossen Blockbuster behaupten will oder sich damit zufrieden gibt, die Krümmel abzubekommen, habe ich selten so gehäuft im Kino gesehen.

    Es ist März. Eigentlich fast schon zu spät für diese Ware, aber Januar-März ist im Blockbusterbereich in Deutschland seit Jahrzehnten Saure-Gurken-Zeit, und wenn dann auch noch 2-3 andere Filme richtig gut laufen (Dune 2, Ghostbusters 4 und ab Mittwoch Godzilla), wird immer mal wieder versucht mit Filmen Kinosäle zu bespielen "die eben auch da sind", z.b. weil sie mit deutscher Beteiligung finanziert wurden und jetzt eine Ehrenrunde durch die Kinos drehen müssen. Bei The Kill List hätte Dir ein Blick in die Kritiken geholfen, den mochte trotz des Casts so ziemlich niemand.

  • Am Montagabend dann zweifach die Kategorie sehenswert ...


    Dream Scenario : Nicolas Cage in einer A24-Produktion von Ari Aster. Beau Is Afraid war schon spannend anders und umso gespannter war ich darauf, wie Herr Overacting himself Cage einen unscheinbaren Normalo spielt, der plötzlich zum Mittelpunkt wird. Ich fands grandios. Ok, den einen Story-Schlenker am Ende hätte es für mich nicht gebraucht, aber der setzte dem ganzen Thema dann nochmal die Spitze auf. Eine wunderbare Parabel auf den Social Media Ruhm und die unkontrollierbaren Folgen.


    Echt viele intelligent inszenierte Lacher, die aus der teils erst normalen und dann grotesk werdenden Situation und eben nicht aus den typischen Oneliner entstanden. Für mich einer der besten Filme des neuen Kinojahres. Wer etwas verkopfte Filme mag, in denen das Schauspiel im Vordergrund steht und sich ebenso auf mal ganz andere Storyideen einlassen kann, eine absolute Empfehlung. Erschreckend, wie viele Szenen ich durchaus aus dem wahren Leben wiedererkannt habe.

    Ghostbusters - Frozen Empire : Ich hatte Popcorn-Kino erwartet und genau das bekommen. Die alten Filme waren charmanter und gradliniger, während sich die Fortsetzung der Next Generation Ghostbusters leider in zu viele Story-Nebenstränge verliert, die aber nicht wirklich ausspielt. Am Ende war das alles ganz harmlos und die deutsche Synchro machte da so manchen zweideutigen Zwinker-Zwinker-Gag kaputt. "Turn me on" ist eben nicht einfach nur "schalte mich an". Und "horny" trifft es mit "spitz" auch nicht ganz. Wer mal den englischsprachigen Trailer gesehen hat, kann da prima den Vergleich ziehen.


    Am Ende ist die Welt zu retten dann doch zu einfach und nach dem furiosen Auftakt auch fast schon zu unspektakulär inszeniert. Vor allem, weil man DEN Moneyshot des Films schon im Trailer verbraten hat und damit Roland Emmerich Erwartungen weckte, die in keinster Weise eingehalten werden. In Summe trotzdem noch sehenswert, sofern man eben nicht mehr als familientaugliches Popcorn-Kino erwartet, das nirgendwo anecken will und sich deshalb auch nichts traut.

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  • Dream Scenario : Nicolas Cage in einer A24-Produktion von Ari Aster. Beau Is Afraid war schon spannend anders

    Bevor das hier jemand falsch versteht:

    Dream Scenario wurde von Kristoffer Borgli geschrieben und inszeniert, nicht von Ari Aster. Aster war zwar Autor und Regisseur von Beau is Afraid, war bei Dream Scenario aber nur Mitproduzent, daher ist Dream Scenario KEIN neuer Ari Aster und hat mit Beau is Afraid eine nur geringe Überschneidungsmenge.


    Nicolas Cage hat übrigens auch mitproduziert, und nicht nur deshalb ist der Vergleich zu Pig spürbar angebrachter.

  • Hehe, jetzt findet ravn mal einen Kunstfilm gut, und ich bin fast geneigt ihm zu widersprechen... Für mich war Dream Scenario ganz nett, verlor aber irgendwo in der Mitte seinen Fokus und mäanderte dann noch einige Zeit durch seinen Plot, bis er am Ende doch noch zu einer Art Schlusspointe fand. Allerdings ist die Entschuldigungsszene absolut brilliant, die rettet für mich den Film dann doch - lange nicht mehr so unwohl im Sessel gefühlt. Der Vorgängerfilm von Borgli, "Sick of Myself", war von einer derartigen Bösartigkeit und präzisem, sardonischem Humor, dass ich Dream Scenario im Vergleich zu harmlos-nett fand. Aber positIv gewendet: Wenn Ihr Dream Scenario mochtet, guckt Euch unbedingt noch Sick of Myself an. Darin geht es um eine junge Frau, die als ihr Partner berühmt wird, alles, aber auch wirklich alles tut, um nicht in seinen Windschatten zu geraten.

  • Wir waren letzte Woche auch in Dune 2.

    Technisch wieder ein großer Kracher, sowohl Bild als auch Ton.

    Musik wäre für mich, wie im ersten Teil weniger mehr gewesen.

    Der Film beginnt grandios, mit einer ganz leisen Sequenz, die bei uns leider von diversen Chipsfreunden teilweise ihrer Magie beraubt wurde.


    Inhaltlich war für mich die Luft relativ schnell raus, was an der Darstellung der Fremen lag, die

    hier als Nordafrikanische Wüstenbewohner schablonisiert waren.

    Da erwarte ich im 21. Jahrhundert ein deutlich inspirierteres Worldbuilding.

    Irgendwelche ?Vogelrufe? als geheime Fremen Signale finde ich total verstörend.


    Das letzte Drittel des Film ist eine einzige Kriegs-Techno-Orgie, dem kann ich nur punktiert etwas abgewinnen.

    Die Ballerei, optisch toll umgesetzt, ist weit entfernt davon, zu den einprägsamen Schießereien zu gehören.


    Ich hätte mir stattdessen mehr Zeit für die große „Fremenerzählung“ der Buchvorlage gewünscht.

    Dune 2 konnte die Hoffnungen, die der erste Teil geweckt hat, trotz überzeugender schauspielerischer Darbietungen, für mich nur sehr vereinzelt erfüllen.

    „Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist,

    und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“


    Friedrich Schiller

    aus: „über die ästhetische Erziehung des Menschen“ (1795)

  • An Dream Scenario haben mich vor allem die vielen kleinen erzählerisch-situativen Details in den Szenen begeistert. Die Körpersprache, die Mimik, die Blicke und vor allem die Dialoge. Nachvollziehbar und für mich realistisch wirkend. Kommt zudem ohne Erklär-Onkel aus und ebenso werden Gags (aus der Situation oder den Dialogen) nur gemacht und nicht nochmal erklärt, damit es auch ja der abgelenkteste Zuschauer mitbekommt.


    Endlich mal wieder ein Film, den ich als Film genossen habe und der nicht bei mir auf der Schauspiel-Ebene stecken geblieben ist. Ob mir Sick of myself noch besser gefällt, werde ich dann herausfinden. Danke für den Tipp.

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  • An Dream Scenario haben mich vor allem die vielen kleinen erzählerisch-situativen Details in den Szenen begeistert. Die Körpersprache, die Mimik, die Blicke und vor allem die Dialoge. Nachvollziehbar und für mich realistisch wirkend. Kommt zudem ohne Erklär-Onkel aus und ebenso werden Gags (aus der Situation oder den Dialogen) nur gemacht und nicht nochmal erklärt, damit es auch ja der abgelenkteste Zuschauer mitbekommt.


    Endlich mal wieder ein Film, den ich als Film genossen habe und der nicht bei mir auf der Schauspiel-Ebene stecken geblieben ist. Ob mir Sick of myself noch besser gefällt, werde ich dann herausfinden. Danke für den Tipp.

    Wenn man Deine Beiträge so verfolgt, ist das wie eine Reise, wo sich jemand vom Mainstream-Kinogänger langsam aber sicher in den Arthouse-Geher verwandelt. Das meine ich völlig unironisch, aber ganz offenkundig bist Du da mittlerweile auch mit einem anderen Segment des Kinomarktes glücklicher als der Durchschnittsware, die das UCI erreicht. Gut, dass sowas wie Dream Scenario auch in den größeren Häusen gelandet ist.