Lauwarme Noten: Brauchen wir mehr Verrisse?

  • Und wenn jetzt wie bei mir die 1 für Spiele steht, die broken sind, also wirklich nicht funktionieren? Und die 2 für Spiele, die nach Regel kaum spielbar sind? Ich aber wirklich nur ein Spiel besitze, das so ist?


    Ich kann deswegen doch kein 4er Spiel abwerten, nur damit die Note mal vergeben wird?


    Zumal ich niemanden kenne, der NUR Noten vergibt. Wie gesagt: wer den Text drüber nicht liest, ist selber schuld

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  • Ich möchte auf keinen Fall, dass sowas vereinheitlicht wird. Wenn dir ein Rezensent nicht gefällt, lies ihn nicht und/oder kritisiere ihn, gib ihm Feedback. Aber eine Vereinheitlichung von Bewertungsstandards wäre sehr wohl Gleichmacherei. Und es gibt keinen(!) Bereich in dem Rezensionen (keine Personalbewertungen, Zeugnisse, TÜV Ergebnisse, Zertifizierungen oder sonstiges bürokratisches Geschwurbel) vereinheitlicht sind. Nicht Mal im wissenschaftlichen Bereich gibt es vereinheitlichte Rezensionen von wissenschaftlichen Veröffentlichungen, sondern da gibt es das peer-review Verfahren.

    Wollte gerade so ziemlich genau das gleiche schreiben - danke Alex.


    Ausserdem finde ich, dass auch die Intelligenz der Leser nicht ausser Acht gelassen werden sollte. Wer sich regelmässig mit Brettspielen beschäftigt und nicht nur an Weihnachten aus Verlegenheit der Nichte die neuste Ligretto-Variante schenkt, wird schnell erkennen, ob eine Rezension bzw. ein Rezensionsblog was taugt. Handkehrum wird jemand, der sich nicht ernsthaft für Brettspiele interessiert, kaum eine ausführliche, tiefergehende Analyse zu einem Spiel lesen und sich wahrscheinlich mit Amazon-User-Kommentaren zufrieden geben. Daran würden auch irgendwelche Rezensionsstandards nichts ändern.


    Persönlich halte ich es jedenfalls so, wie ich hier schon mehrmals gelesen habe: Finde ich einen Blog nicht ansprechend (aus inhaltlichen und/oder stilistischen Gründen), besuche ich den zukünftig auch nicht mehr.

  • Reich der Spiele Jetzt aber Mal Butter bei die Fische. Der Pressekodex ist im Bereich der Brettspielrezensionen so gut wie irrelevant (Pressekodex: Presserat)


    Gehen wir die Punkte doch Mal durch:

    1) Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde
    Da ist noch am ehesten der Teil bezüglich der Pressemitteilungen wichtig. Diese müssen, sofern unbearbeitet, als Pressemitteilung kenntlich gemacht werden. Ebenso wie die "die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit". Wobei das an dieser Stelle sehr schwammig ist und bei Rezensionen natürlich so ne Sache ist. Dinge wegzulassen wie z.B. die Anzahl gespielter Partien ist ja keine Lüge.


    2) Sorgfalt
    Hier wird es eigentlich Interessant, oder doch nicht? Auf Brettspielblogger trifft wohl am ehesten der Passus "Interview" zu. Dabei sollen Aussagen nicht verzerrt werden. Eine wortgetreue Veröffentlichung ist "immer richtig"

    3) Richtigstellungen
    Richtigstellungen müssen veröffentlicht werden. Trifft uns kaum, weil wir eben von subjektiven Eindrücken schreiben.


    4) Grenzen der Recherche
    Keine unlauteren Mittel / Methoden bei der Recherche... Hab ich schon erwähnt, dass ich ständig versuche Verlagsmitarbeiter zu bestechen um an aktuelle Infos zu kommen? Ne noch nicht? Wär auch totaler Schwachsinn...


    5) Berufsgeheimnis
    Herr Resch, wir bitten sie in den Zeugenstand um zu ihrem Verriss zu dem Brettspiel "Myth" Stellung zu beziehen. Was sich in manchen Facebook-Gruppen durchaus so anfühlen mag, ist für uns Brettspielblogger nahezu irrelevant.


    6) Trennung von Tätigkeiten

    Hier wird es durchaus spannend. Besonders was einige Doppeltätigkeiten als Verleger und Rezensent angeht. Da könnte man durchaus Mal genauer drüber diskutieren.


    7) Trennung von Werbung und Redaktion
    Oh, mein Lieblingsabsatz im Web. Da gilt es ebenso, ein deutlicheres Augenmerk drauf zu legen, was ist Werbung, ab wann ist etwas Werbung und wie ist diese Werbung gekennzeichnet. Beispiel: Ich binde Amazon Affiliate Links ein. Vor jedem Link steht in Fettschrift: Anzeige:. Besonders den Absatz zu Schleichwerbung erachte ich als durchaus relevant für unser Hobby.


    8) Schutz der Persönlichkeit

    Nächster!


    9) Schutz der Ehre
    Brettspiele haben keine Ehre. Autoren schon. Nächster!


    10) Religion, Weltanschauung, Sitte

    Nächster!


    11) Sensationsberichterstattung, Jugendschutz
    Nächster!


    12) Diskriminierung

    Straftaten? Hat hier jemand Monopoly erwähnt?! Nächster!


    13) Unschuldsvermutung
    Das Spiel ist so lange gut, bis ich das Gegenteil bewiesen habe!


    14) Medizin-Berichterstattung
    Herr Doktor, ich leide an akuter Brettspielsucht. Bitte helfen Sie mir!


    15) Vergünstigungen

    Eigentlich finde ich diesen Absatz interessant. Ich denke da an Presseevents mit Einladungen in ein Hotel etc. Aber der Absatz ist so schwammig und an diesen Events nehmen ja auch berufliche Journalisten teil, dass man ihn gerade wieder ad acta legen kann.

    So, das war also der Pressekodex. Lieber Michael (@reich-der-spiele) ich meine mich an alle Teile zu halten. Bin ich jetzt Journalist? Ich hab doch gar kein Volontariat gemacht...

  • Klar bist du das. Entgegen Michaels Wunschdenken ist man das, sobald man was veröffentlicht. So kann sich dann jeder schimpfen. Ist ja kein geschützter Begriff


    Ällebätsch ;)


    Über Qualität können wir weiter streiten

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  • Erinnert ihr euch an [Umfrage] Aufbau einer schriftlichen Rezension


    Eigentlich ist es doch ganz einfach, wir schreiben unsere Meinung/Eindrücke zu einem Spiel - nicht mehr. Das ganze aus Lust und Laune wegen Spaß am Hobby aus reiner privater Motivation.

    Eine Rezension geht für mich eher in Richtung "offiziell", sowas erwarte ich dann eher bei gewerblichen Angeboten wie z.B. in der Spielbox. Dann allerdings auch mit höherem Anspruch, wobei auch da eine persönliche Meinung einfließen darf, die auch entsprechend gekennzeichnet ist. Idealerweise verglichen mit anderen Lieblingstiteln desjenigen zum besseren einordnen.

    Eine nach DIN xy oder sonstwie prozesskonforme Gleichmacherei lehne ich ebenfalls ab. Damit schlage ich mich tagtäglich rum, brauche ich in meiner Freizeit so überhaupt gar nicht!

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Klar bist du das. Entgegen Michaels Wunschdenken ist man das, sobald man was veröffentlicht. So kann sich dann jeder schimpfen

    Verstehe nicht, was du meinst. Weder habe ich etwas anderes behauptet, noch spreche ich jemanden ab, Rezensionen zu verfassen. Ich weiß gar nicht, wo dieser immer mal wiederholte Unsinn herkommt. Aber es gibt in der Tat ein paar Dinge zu beachten, wenn jemand eine Rezension verfassen möchte. Dass viele nur etwas grinsend in die Kamera halten oder ins Display stellen, macht das ja nicht besser. Wenn ich darauf immer wieder hinweise (also auf die Dinge), dann heißt doch das nicht, dass nicht jeder machen soll, was er zu wollen meint. Aber Kritiker müssen sich eben auch der Kritik stellen. So oder so.

    Und gerade deshalb gelten alle Rahmenbedingungen aus Urheberrecht, Telemediengesetz, Pressekodex und Co. auch für Hobby-Rezensenten. Anders als Alex sehe ich durchaus einige Punkte im Kodex, die einzelne "Blogger" oder Hobbyisten hier und da mal angreifbar machen könnten. Aber darum geht es nicht. Ich sage ja nur, dass alle rechtlichen Rahmenbedingungen auch für Hobbyschreiber gelten. Und dass qualitative Standards nur ins Leere führen können.

    Aber um es mal ganz deutlich zu sagen: Die Frage nach wie auch immer definierten Noten führt grundsätzlich zu nichts. Die Frage, ob und warum es wenige Verrisse gibt und ob mehr "benötigt" werden, hat damit nicht viel zu tun. Hier kann ich meinerseits nur sagen: Mehr Mut, mal draufzuhauen. Die Verlage stören sich in der Regel nicht dran, wenn sie das Geschäft professionell verfolgen, und die Leser werden es mit Wohlwollen zur Kenntnis nehmen. Auch wenn es viele gibt, die Verrisse als Zeitverschwendung für alle Beteiligten ansehen: Nein! Ganz im Gegenteil. im von mir oben verlinkten Spielgefühl mit deftiger Kritik habe ich auch erläutert, warum ich das veröffentliche: Weil es da draußen Menschen gibt, die sich informieren wollen. Und zwar nicht, welches Spiel gut ist, sondern OB EIN bestimmtes Spiel gut ist. Und die gehen sonst in den Laden, kaufen es und sind enttäuscht. Daher sind Verrisse sowie harte und deutliche Kritik immer wichtig, wenn sie angebracht sind. Wer Angst vor Shitstorms hat (von den Verlagen kommen die fast nie), sollte dann lieber was anderes machen. Denn als Kritiker ist man genau das: kritisch! Kommt ja schon im Wort vor. Sonst lässt man es besser und hält eben grinsend und applaudierend ein Spiel in das Display, läuft dann aber in der Wahrnehmung zurecht Gefahr, über ein lustiges Unterhaltungsmoment hinaus Anspruch an eine ktitische Auseinandersetzung und damit Ernsthaftigkeit (auch und gerade gegenüber Lesern) vermissen zu lassen.

    So oder so ähnlich. Übrigens fröhliche Weihnachten. :)

  • Hab grad gesehen, dass Brettspielbox die Diskussion zum Anlass nimmt, das Bewertungssystem umzubauen. Bzw. er hatte es schon vorher angekündigt


    Die Ergebnisse würden mich dringend interessieren.


    @all


    Was wäre denn für euch ein gutes Benotungssystem, abgesehen vom Text? Ohne Text isses ja eh keine Rezension.

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  • Was wäre denn für euch ein gutes Benotungssystem, abgesehen vom Text? Ohne Text isses ja eh keine Rezension.

    Etwa eins wie jenes von BGG: Da geht es lediglich um den Gesamteindruck (sofern die User auch die BGG-Beschreibungen der einzelnen Noten beachten) - und dadurch, dass Spiele hunderte oder gar tausende Benotungen kriegen, haben diese auch eine gewisse Aussagekraft. Das muss dann nicht heissen, dass ein Spiel mit einer hohen BGG-Note mir auch gefällt, aber zumindest weiss ich, dass es viele Leute anspricht und es kann so ein erstes Indiz dafür sein, ob es sich lohnt, sich ein Spiel mal näher anzuschauen.


    Dass Benotungssysteme mit zu vielen Unterkategorien letztlich kaum jemanden zufrieden stellen und ausserdem Schwierigkeiten damit haben, allen Spielen gerecht zu werden, haben wir ja kürzlich bei der Diskussion um die unknowns-internen Benotungen gesehen...

    [[MUWINS]] [[ Twitter: MUWINSblog ]]

    Einmal editiert, zuletzt von ShotgunPete () aus folgendem Grund: Wortschatz ist schwierig...

  • Ich finde das BGG System sehr gut. Vor allem die Beschreibung der Bewertung. Ohne diese textliche Umsetzung würde die „Synchronisierung“ zwischen allen Bewertern fehlen.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Hallo Michael,

    Sonst lässt man es besser und hält eben grinsend und applaudierend ein Spiel in das Display, läuft dann aber in der Wahrnehmung zurecht Gefahr, über ein lustiges Unterhaltungsmoment hinaus Anspruch an eine ktitische Auseinandersetzung und damit Ernsthaftigkeit (auch und gerade gegenüber Lesern) vermissen zu lassen.

    Ist ja alles gut und schön - mit dem kleinen Haken, dass der Grinsemann der einzige von uns ist, den der werte "Leser" oder Verlag honorieren möchte. Alles andere entwickelt sich zur brotlosen Kunst. Da gibt es echt ein Nachfrageproblem.

    Wo ist eigentlich die nächste Auflage deines E-Magazins? Sag nicht, dass deine Verlage beschlossen haben, dass das Konzept keinen Wert hat. :crying:

    Liebe Grüße
    Nils (wurde mal von einem Kindermagazin explizit nach kritischen Rezensionen gefragt - natürlich ohne Honorarvergütung. Hat er glatt abgelehnt - weil er nicht mal Ansatzweise wüsste, wie solche verantwortungsvoll zu erstellen wären.)

  • Nachdem ich gerade die vorletzte Spielbox-Ausgabe in der Hand hatte habe ich den Artikel zum Fundament der Ewigkeit durchgelesen. Das ist ein Verriss! Stefan Duksch schreibt sehr klar was ihm fehlt und begründet diese Punkte auch nachvollziehbar.


    Gerade die Spielbox zeichnet sich durch gut geschriebene und qualitativ hochwertige Rezensionen aus , die sich von so manchem Freizeit-Blog dann doch immer noch deutlich abheben. Möglicherweise nicht das geeignetste Beispiel für fehlende Verrisse.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Einer meiner Mitspieler schreibt regelmäßig für die #spielbox. Nachdem wir vor einigen Wochen die #FundamenteDerEwigkeit auf den Tisch hatten und allesamt wenig begeistert waren, kündigte er uns an, dass dieses Spiel in der #spielbox "eine der schlechtesten Bewertungen überhaupt" bekommen würde. Ich war erfreut, denn mir flattern in der Spieleszene viel zu viele lauwarme Bewertungen im Bereich 6-7 herum.


    Als ich dann gestern (etwas verspätet) die Rezi zu #FundamenteDerEwigkeit las, war ich dann doch ein wenig enttäuscht,

    Notespanne 5-7, Durchschnittswert im (knappen) 6er-Bereich. Im BGG-Sprech heisst das "Ok - will play if in the mood". Und das soll jetzt eine knallhart schlechte Bewertung sein?

    Nachdem ich gerade die vorletzte Spielbox-Ausgabe in der Hand hatte habe ich den Artikel zum Fundament der Ewigkeit durchgelesen. Das ist ein Verriss! Stefan Duksch schreibt sehr klar was ihm fehlt und begründet diese Punkte auch nachvollziehbar.

    Und genau DESWEGEN wird auch diese Diskussion ergebnislos bleiben. Was für den einen so enttäuschend ist, dass er diesen thread startet, ist für den anderen ein Verriss ...

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  • Bandida - Nö, muss nicht immer eingreifen. Oder doch? ;)

    A) Rezensieren ist immer noch ein Hobby.

    Entschuldige mal, aber das ist Quatsch. Rezensieren ist eine Profession, für die Geld bezahlt wird. Grundsätzlich. Dass in der Spieleszene jeder meint, einen Blog als Hobby zu starten, bedeutet ja nicht, dass die Tätigkeit als solche ein Hobby ist. Die "Ver-Hobby-ierung" ist ja selbst gemacht

    Das ist ja mal spannend. Ich wüsste nicht, wo für Rezensionen großartig gezahlt wird. Oder willst du andeuten das Reich der Spiele fürs Rezensieren Geld bekommt.

    Ich für meinen Teil und ich glaube das ist bei sehr vielen anderen Bloggern, Youtubern und Podcastern der Fall, machen dieses "Rezensieren" als Hobby (=

    Freizeitbeschäftigung, die der Ausübende freiwillig und regelmäßig betreibt, die dem eigenen Vergnügen oder der Entspannung dient und zum eigenen Selbstbild beiträgt, also einen Teil seiner Identität darstellt. Quelle: Wikipedia) und nicht im Sinne des Einkommenerwerbs. Nenne es vielleicht noch Ehrenamt ur Förderung des Kulturgutes Spiel, aber nicht mit Gewinnerzielungsabsichten.


    Damit ist diese Äußerung als Spiegelbild der Bloggerszene für Brettspiele gemeint und bezieht sich nicht auf möglicherweise allgemeingültige Angaben des Rezensentenbegriffs. Aber diese diskutieren wir hier ja auch nicht.

  • Das ist ja mal spannend. Ich wüsste nicht, wo für Rezensionen großartig gezahlt wird. Oder willst du andeuten das Reich der Spiele fürs Rezensieren Geld bekommt.

    Ich für meinen Teil und ich glaube das ist bei sehr vielen anderen Bloggern, Youtubern und Podcastern der Fall, machen dieses "Rezensieren" als Hobby (=

    Nein. Das ist die Hobbyistensichtweise. Eine Rezension ist in erster Linie ein Stilmittel, das in der Literatur, Wissenschaft und im Journalismus vorkommt. Und es ist in der Regel traditionell eine Arbeit für eine bezahlte Veröffentlichung. Wenn immer mehr Leute meinen (dich und auch mich eingeschlossen), sie müssten Rezensionen kostenlos veröffentlichen, ändert das ja nichts daran, dass der Ursprung ganz klar im bezahlten Bereich liegt.

    Rezensionen sind dann Hobby, wenn DU (oder Person X) diese als Hobby ansehen. Grundsätzlich ist dies aber im Sinne deiner Aussage eben gerade nicht der Fall. Du siehst nur deinen Fall und verallgemeinerst, weil es so viele Spielerezensionen aus Hobbyantrieb heraus gibt. Du kannst auch anderen Professionen als Hobby folgen und kostenlos anbieten, das heißt aber nicht, dass die dann grundsätzlich (oder gar immer) Hobby sind.

    Übrigens kenne ich eigentlich viele Stellen, wo Medien für Rezensionen bezahlen. Auch im Internet. Das sind halt keine Hobbyblogs. Und doch, wir diskutieren über ALLE Rezensionsquellen. Warum denn nicht? Wer hat das denn eingeschränkt? Blogs sind doch nicht der Nabel der Spielewelt. Vielleicht ist genau das sogar das Problem. Zu viele Blogs wollen gut bei den Verlagen dastehen und Spiele kostenlos bekommen, indem sie auf Verrisse verzichten. Die würde ich als Leser jedoch auf Dauer nicht konsumieren.


    Wo ist eigentlich die nächste Auflage deines E-Magazins? Sag nicht, dass deine Verlage beschlossen haben, dass das Konzept keinen Wert hat. :crying:

    Ganz im Gegenteil. Die Finanzierung für Teil 4 stand sogar. Es lag an anderen Gründen, die außerhalb finanzieller und fachlicher Erwägungen im privaten Bereich zu finden sind. Nur deshalb gab es 2017 keine Nummer 4. Und da trotz allem Reich der Spiele und das Spiel-E-Zine eben auch Hobby sind, habe ich mir erlaubt, den privaten Gründen den Vorrang zu geben.

  • Eine Rezension ist eine Kritik und benutzt vllt Stilmittel. Aber wie du auf den Bolzen mit der Bezahlung kommst ... bei der Definition steht nichts davon, dass eine Rezension erst eine solche wird, wenn jemand dafür bezahlt. Wenn ich backe, ist mein Brot trotzdem ein Brot, auch wenn ich nicht dafür bezahlt werde.


    Nur weil sie evtl traditionell bezahlt wurde, weil es noch kein Internet gab und sie nur in Printmedien vorkamen, hat eine Bezahlung immer noch nichts mit einer Rezension zu tun.


    Eine Rezension wird nicht besser oder schlechter, nur weil sie bezahlt wird. Ein Hobbyist hat die gleichen Möglichkeiten eine gute Rezension zu schreiben wie ein Bezahlter. Umgekehrt kann eine vergütete Rezension auch der letzte Bockmist sein. Das liegt einzig und allein an Sender und Empfänger. Betonung auf beide.

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  • Stimmt. Der *Text* ist in der Tat ein gut geschriebener Verriss. Aber warum zum Henker gibt es die Notenspanne 1-10, wenn 1-3 nie, wirklich nie gezogen wird? Offenbar scheint es bei der #spielbox so zu sein, dass es wirkliche Totalausfälle erst gar nicht ins Heft schaffen

    Warum auch? Warum sollte der knapp bemessene Platz im Heft mit 3 Seiten für einen Verriss für ein wirklich mieses Spiel verschwendet werden, wo sie sich ja auch noch dazu verpflichtet sehen, das Kulturgut Spiel zu verbreiten? Die wollen doch Spieler an den Tisch holen und nicht vergraulen.


    Mir ist das mit dem Verriss mit "guter" Note übrigens auch schon passiert. Shadows of Brimstone. Hab mich irre auf das Spiel gefreut und war dann mega enttäuscht. Hab das Spiel komplett zerlegt und meine Enttäuschung quoll aus jeder Zeile. Endnote 7 von 10 Punkten


    Da hat man mich dann auch gefragt, was das für ne Scheisse sei. Letztlich war es bei mir so, dass ich einfach anerkennen musste, dass das Ding zu großen Teilen gut gemacht ist. Meine Kritik hörte sich einfach nur irgendwie negativer an, weil ich wirklich jeden Schwachpunkt beschrieben habe.

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  • Wir bestimmt, ob andere das auch so sehen?


    Da stellt sich nämlich wieder die Frage, ob wir Rezensionen lesen, um uns unterhalten zu lassen oder ob wir Rezensionen als eine Art Kaufentscheidung nutzen wollen. Oder richtigerweise: als was sieht sich die Spielbox?

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  • Eine Rezension ist eine Kritik und benutzt vllt Stilmittel. Aber wie du auf den Bolzen mit der Bezahlung kommst ... bei der Definition steht nichts davon, dass eine Rezension erst eine solche wird, wenn jemand dafür bezahlt. Wenn ich backe, ist mein Brot trotzdem ein Brot, auch wenn ich nicht dafür bezahlt werde.


    Nur weil sie evtl traditionell bezahlt wurde, weil es noch kein Internet gab und sie nur in Printmedien vorkamen, hat eine Bezahlung immer noch nichts mit einer Rezension zu tun.


    Eine Rezension wird nicht besser oder schlechter, nur weil sie bezahlt wird. Ein Hobbyist hat die gleichen Möglichkeiten eine gute Rezension zu schreiben wie ein Bezahlter. Umgekehrt kann eine vergütete Rezension auch der letzte Bockmist sein. Das liegt einzig und allein an Sender und Empfänger. Betonung auf beide.

    Ähm? Oben stand, dass Rezensieren Hobby ist. Und DAS ist falsch!

    Ich habe weder gesagt, dass dieses Stimittel bezahlt beser oder schlechter ist. Noch habe ich gesagt, dass es nur bezahlte Rezensionen gibt/geben soll. Ich habe nur gesagt, dass in aller Regel für Rezensionen bezahlt wurde und oft genug noch bezahlt wird. Und daher ist die Aussage, dass Rezensieren Hobby ist ... Na, was? Genau. HUMBUG!

    So, Tannenbaum abfackeln. :D

  • Warum soll der Platz für schlechte Rezensionen verschwendet werden?


    Das ist genau die Frage, die ich wie folgt verstehe: Es soll nicht informiert werden, sondern das Spielen soll gefördert werden und da sind schlechte Rezis kontraproduktiv. Aber auch Schweigen kann Lüge sein! So wie nichts tun unterlassene Hilfeleistung ist. Das ist nicht meine Welt hier. Auch die Unschuldsvermutung für einen Gegenstand, der per se erst einmal gut sein soll, das geht mit viel zu weit. Ich gehe mich jetzt wieder um Menschen kümmern.

  • Hallo,

    Das ist genau die Frage, die ich wie folgt verstehe: Es soll nicht informiert werden, sondern das Spielen soll gefördert werden und da sind schlechte Rezis kontraproduktiv. Aber auch Schweigen kann Lüge sein! So wie nichts tun unterlassene Hilfeleistung ist. Das ist nicht meine Welt hier. Auch die Unschuldsvermutung für einen Gegenstand, der per se erst einmal gut sein soll, das geht mit viel zu weit. Ich gehe mich jetzt wieder um Menschen kümmern.

    Und?
    Wer hält dich zurück, jeder Woche eine negative Kritik zu veröffentlichen?

    Es werden inzwischen jedes Jahr über 1000 Titel herausgebracht. Das sollte wirklich nicht so schwer sein, einige passende Titel für Verrisse zu finden. Solche Titel sind sicher sehr leicht von den Verlagen zu erhalten. Lasse dich nicht zurückhalten, die Welt zu retten. Ergreif die Chance. Wir werden dir bestimmt nicht im Weg stehen. 8-))

    Viel Spaß bei der Arbeit.


    Liebe Grüße
    Nils

  • Mich würde brennend interessieren, ob (und wie häufig) es zu dem Fall kommt, dass ein Rezensent vorhat ein bestimmtes Spiel zu rezensieren, und dieses Vorhaben dann abbricht, da ihr/ihm das Spiel nicht (gut genug) gefällt.

  • Mich würde brennend interessieren, ob (und wie häufig) es zu dem Fall kommt, dass ein Rezensent vorhat ein bestimmtes Spiel zu rezensieren, und dieses Vorhaben dann abbricht, da ihr/ihm das Spiel nicht (gut genug) gefällt.

    das musst du den Rezensenten selbst fragen... ich bin da hart zu mir selbst und mach weiter.

  • Mich würde brennend interessieren, ob (und wie häufig) es zu dem Fall kommt, dass ein Rezensent vorhat ein bestimmtes Spiel zu rezensieren, und dieses Vorhaben dann abbricht, da ihr/ihm das Spiel nicht (gut genug) gefällt.

    das musst du den Rezensenten selbst fragen... ich bin da hart zu mir selbst und mach weiter.

    und auch zu deinen Mitspielern:(.


    :) Frohe Weihnachten!

  • Nö dafür ist mir meine Zeit mittlerweile zu schade. Nicht wegen Schreiben, eher wegen Spielen. Arkham Horror LCG war so ein Fall.

    .

    .

    .


    Sorry dass ich es nicht anders verlinken kann, aber das trifft es so dermaßen perfekt, dass man es nicht besser hätte erklären können


    Weiterleitung zu Facebook: Boreout

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  • Muss man als Nicht-Solo-Spieler übrigens auch erstmal die Mitspieler für finden, die dauernd/mehrmals dieselben Gurken mit einem testen. Glückwunsch Njoltis, hast anscheinend so ein nervenfestes, unerschütterbares Exemplar ergattert 8o

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  • Ich sehe die Entwicklung analog derer bei der Ausstellung von Zeugnissen...


    Arbeitszeugnisse müssen wohlwollend formuliert sein. Selbst die kleinen Unterschiede von volle zu vollste zu stets vollste Zufriedenheit haben die meisten mittlerweile entschlüsselt und auch da wissen die Gerichte ein Lied zu singen von eingeklagten Zeugnissen. Konsequenz dessen, die Bedeutung eines Zeugnisses nimmt zunehmend ab, da die Bewertungen nur noch Note 1 bis 2 oder ggf 3 abdecken. Ein Personaler hat nun eine Flut von Bewertungen gut vor der Nase und nur eine Handvoll sehr gut. Gut wird so pauschal zu nicht mehr gut genug weil sich in gut von echtem gut bis mangelhaft alles versteckt. Sehr gut ist selten und läuft permanent Gefahr wegen Überqaulifizierung raus zu sein. Im Endeffekt bleibt deutlich mehr Arbeit für Personaler die ihre Selektion dann auslagern und Personalvermittler bzw Headhunter vorschalten, die im Vorfeld selektieren und nur noch Kandidaten schicken die aus dem gut gesiebt wurden.


    Unterm Strich ist die Aussage des Zeugnisses fürn Popo und am Ende bleibt mehr Arbeit für den Rest.


    Und nun...

    ersetzte Arbeit durch Spiel, Zeugnis mit Rezension, Headhunter/Vermittler mit Forum/Social Media und Personaler mit Endverbraucher.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Und?

    Einen Verriss über einen abwandernden Angestellten zu verfassen und "veröffentlichen", würde dem Verfasser welche Vorteile bringen?

    Liebe Grüße
    Nils (meint, dass man auch mal das Wagnis eingehen kann, schlechte Erfahrungen zu machen. Das allein nur, um auch das Gute mehr schätzen zu lernen.)

  • Nachdem ich gerade die vorletzte Spielbox-Ausgabe in der Hand hatte habe ich den Artikel zum Fundament der Ewigkeit durchgelesen. Das ist ein Verriss! Stefan Duksch schreibt sehr klar was ihm fehlt und begründet diese Punkte auch nachvollziehbar.

    Stimmt. Der *Text* ist in der Tat ein gut geschriebener Verriss. Aber warum zum Henker gibt es die Notenspanne 1-10, wenn 1-3 nie, wirklich nie gezogen wird? Offenbar scheint es bei der #spielbox so zu sein, dass es wirkliche Totalausfälle erst gar nicht ins Heft schaffen. Hm, vielleicht würde es eine Skala 1-5 auch tun. Die 10er Skala gaukelt ja eh eine nicht vorhandene Präzision vor...



    Übrigens: Es heisst "Stefan Ducksch" mit "ck". Sage ich nur, weil es mir ständig auffällt, dass die Leute seinen Namen nicht auf die Reihe bekommen.


    Auch eine Skala von 1-5 behebt das Problem nicht.


    Wenn ich nun sage, dass ein Spiel Mittelmaß ist, dann kann ich ihm nunmal nur eine Note zwischen 4 und 6 vergeben. Das wird dann eben keine 1 oder 2 oder 4 oder 5 sein (je nachdem wie man die Notenskala lesen mag). Damit gaukelt auch eine 1-10er Skale keine Präzision vor. Sie ist in der Ausrichtung zunächst einmal völlig richtig. Jedoch ordnen sich die meisten Spiele heute zwischen 6 und 8 ein.



    Zu den schlechten Spielen:

    Das Thema ist doch, ist jemand bereit, sich a) mit schlechten Spielen zu beschäftigen (d.h. zu suchen und zu spielen) und dann auch noch b) einem intensiven Review zu unterziehen. Möchte er seine knappe Zeit dafür opfern?

    Wer möchte jetzt hier von uns die "Schlechte Spiele Instanz" sein und die jeweilige Spiele Himbeere vergeben?

  • ShotgunPete


    Ich setz das mal in einen Spoiler, weil es vllt. mal ein gutes Beispiel dafür ist, wie 2 Rezensenten zu unterschiedlichen Meinungen kommen, die ansonsten eigentlich denselben Spielegeschmack haben. Und/oder an welchen Kleinigkeiten es manchmal scheitern kann. Der Rest kann's einfach überlesen.


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  • Hallo,

    Mich würde brennend interessieren, ob (und wie häufig) es zu dem Fall kommt, dass ein Rezensent vorhat ein bestimmtes Spiel zu rezensieren, und dieses Vorhaben dann abbricht, da ihr/ihm das Spiel nicht (gut genug) gefällt.

    Sicher kommt das bei mir vor, vielleicht ein oder zwei Mal im Jahr. Das sind vielleicht Titel, die sich im Jahrgang nicht stark genug erwiesen, was zum Zeitpunkt der Anfrage nicht offensichtlich war. Die schiebt man vor sich her, wendet sich "besseren" Titeln zu und zieht diese vor. Irgendwann sind dann "Empfehlungen" nicht mehr angebracht. Ich habe auch nur eine gegrenzte Möglichkeit, Empfehlungen in den Printmedien zu veröffentlichen. Nenne es dann vielleicht erweiterte Selektion.
    Aber habe ich davon irgendwelche Vorteile? Einen einzelnen Titel mehr oder weniger zu besitzen, ist für mich unerheblich - bei der mir vorliegenden Masse. Und - natürlich möchte ich auch respektvoll mit den Ressourcen anderer umgehen - nur bin auch ich nicht vor Fehlern gefeit - und ich habe das Gefühl, dass die Verlage mir das auch in dem Umfang einräumen - vermutlich im Gegensatz zu manchen Unknownler. ;)

    Ein anderes Problem ist meine eigene fehlerhafte Einschätz bei der Wahl der Titel. Mich wurmt meine Anfrage für #RollForTheGalaxy etwas. Mein Umfeld hat unerwarteter weise das Thema schlichtweg verweigert. Keine Chance den Titel ausreichend oft aufzutischen. Und aus der hohlen Hand verfasse ich auch nichts. Schade, bedauere ich selbst.

    Liebe Grüße
    Nils (hat aber auch den Fehler begangen, sehr viele "alte" gute Titel zu kaufen, die er spielen wollte - und wegen dem neuen "Schrott" gar nicht dazu kommt - auch ein verhängnisvoller Fehler.) X/

  • Das ist ja mal spannend. Ich wüsste nicht, wo für Rezensionen großartig gezahlt wird. Oder willst du andeuten das Reich der Spiele fürs Rezensieren Geld bekommt.

    Ich für meinen Teil und ich glaube das ist bei sehr vielen anderen Bloggern, Youtubern und Podcastern der Fall, machen dieses "Rezensieren" als Hobby (=

    Nein. Das ist die Hobbyistensichtweise. Eine Rezension ist in erster Linie ein Stilmittel, das in der Literatur, Wissenschaft und im Journalismus vorkommt. Und es ist in der Regel traditionell eine Arbeit für eine bezahlte Veröffentlichung. Wenn immer mehr Leute meinen (dich und auch mich eingeschlossen), sie müssten Rezensionen kostenlos veröffentlichen, ändert das ja nichts daran, dass der Ursprung ganz klar im bezahlten Bereich liegt.

    Rezensionen sind dann Hobby, wenn DU (oder Person X) diese als Hobby ansehen. Grundsätzlich ist dies aber im Sinne deiner Aussage eben gerade nicht der Fall. Du siehst nur deinen Fall und verallgemeinerst, weil es so viele Spielerezensionen aus Hobbyantrieb heraus gibt. Du kannst auch anderen Professionen als Hobby folgen und kostenlos anbieten, das heißt aber nicht, dass die dann grundsätzlich (oder gar immer) Hobby sind.

    Übrigens kenne ich eigentlich viele Stellen, wo Medien für Rezensionen bezahlen. Auch im Internet. Das sind halt keine Hobbyblogs. Und doch, wir diskutieren über ALLE Rezensionsquellen. Warum denn nicht? Wer hat das denn eingeschränkt? Blogs sind doch nicht der Nabel der Spielewelt. Vielleicht ist genau das sogar das Problem. Zu viele Blogs wollen gut bei den Verlagen dastehen und Spiele kostenlos bekommen, indem sie auf Verrisse verzichten. Die würde ich als Leser jedoch auf Dauer nicht konsumieren.

    Ok, habe verstanden. Du möchtest dem Thema auf der META Ebene näher kommen. Finde ich klasse!


    Leider bringt uns das bei unserem Thema Brettspielrezensionen nicht weiter.


    Es gibt aktuell keine oder so gut wie keine bezahlten Brettspielrezensionen (und wenn es diese geben würde, gäbe es aus meiner Sicht hier einen ganz anderen Aufschrei). Weder von den Verlagen noch von den Konsumenten.
    Ausnahmen mögen eventuell noch die Spielbox oder andere Magazine sein, bei denen die Schreiber eine Entschädigung bekommen.


    Die Bezahlung für die Internetrezensenten jedenfalls ist im Maximalfall das kostenlose Spiel, die Clicks (fürs eigene Ego) und ggf. noch Werbeeinnahmen aus Bannerwerbung. Nicht dass ich dieses anprangere. Das ist aktuell halt so und bringt das Medium mit sich.



    Daher die Frage die auch widow_s_cruse schon gestellt hat. Wieso sollte man bei dieser Fülle an Spielen, seine Zeit damit aufbringen, die goldenen Himbeeren herauszufiltern und diese entsprechend intensiv bespielt und begründet rezensieren?



    Damit meine ich nicht:

    Fehler oder andere Versäumnisse in den rezensierten Spielen nicht anzusprechen. Dieses sollte usus sein.

  • Hallo Christoph,

    Es gibt aktuell keine oder so gut wie keine bezahlten Brettspielrezensionen (und wenn es diese geben würde, gäbe es aus meiner Sicht hier einen ganz anderen Aufschrei). Weder von den Verlagen noch von den Konsumenten.

    Sicher gibt es Journalisten, die in ihrem Print- oder Onlinemedium über Spiele veröffentlichen und dafür honoriert werden. Aber - sind das Rezensionen im Kulturteil oder Kaufempfehlungen im Wirtschaftsteil des Mediums?

    Das Problem bei der Sache ist; es liegt kein Geld für das Honorar des Journalisten für diese Tätigkeit vor. Weder die Verlage noch die Spielwarenhändler WOLLEN die notwendigen kostenintensive Anzeigen schalten, die diese Journalisten für diese Tätigkeit finanzieren könnten. Content der Medien wird oft mit geschalteten Anzeigen verknüpft - bedingt diesen Content. Beispiel Eventler - für Veranstaltungen werden Anzeigen geschaltet - also wird darüber auch Bericht (im Kulturteil) erstattet.
    Unsere Verlage setzen lieber auf die Hobby-Rezensentenszene - mit gewissen Erfolgen.

    Liebe Grüße
    Nils (erklärt die Welt) 8-))

  • Guten Morgen Christoph,


    ein Rezensent, der bei einem Verlag ein Spiel kostenlos anfordert für eine Rezension, sollte dann auch wirklich eine verfassen. Taugt das Spiel nichts, dann sollte der Rezensent trotzdem eine Rezension verfassen. Dafür hat er das Rezensionsexemplar ja erhalten. Alles andere ist Schnorren und dafür habe ich kein Verständnis.Insbesondere Kleinverlage haben nichts zu verschenken.


    Und da mein Vorschlag nach Beurteilungskritierien und Anforderungen ja mehrheitlich hier im Forum abgelehnt wurde, ist es halt normal, dass jeder alles schreibt nach gut Dünken. Selbst ganze deutsche Sätze zu formulieren, mit entsprechender Zeichensetzung, ist schon zu viel verlangt. Die deutsche Sprache ist halt nur noch Mittel zum Zweck in der Brettspielszene. Traurig.


    Wenn ich beispielsweise eine 10 Skala sehe, die mit 6-7 beginnt (reizvoll), 8 (sehr gutes Spiel),9 (überdurchschnittles Spiel) und 10 (Überflieger), dann ist das einfach nichtssagend. Solche Rezensenten sollten eher eher darauf verzichten, ihre Gedankenergüsse zu veröffentlichen. Wie es richtig geht, zeigt beispielsweise ein Reich-Ranicki. Seine Qualitätsstandards waren sehr hoch und er forderte diese ebenfalls bei anderen Rezensenten ein (!).Entsprechend viele Leser und Fans hatte er auch. Literatur- ein Kulturgut? 100%ig. Spiele? -Netter Zeitvertreib, mehr nicht.


    Aber ist okay. Die Spieleszene wird sich nicht ändern. Die Mehrheit möchte halt , dass alles so bleibt, wie es ist. :sniff:


    Wünsche dir trotz meiner harten Worte ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest,


    Marc

    3 Mal editiert, zuletzt von Jimmy_Dean ()

  • Hallo Mark,

    Taugt das Spiel nichts, dann sollte der Rezensent trotzdem eine Rezension verfassen. Dafür hat er das Reziexemplar ja erhalten. Alles andere ist Schnorren und dafür habe ich kein Verständnis.

    Das mag so sein - aber es ist so, dass ich "dir" gegenüber absolut keine Verpflichtung eingegangen bin, auf der eine Forderung basieren könnte. Und die Marketing-Abteilungen der Verlage scheinen mit dem billigst erlangten Werbmittel nicht unzufrieden zu sein - im Gegenteil, sie betreiben es mit System.

    Liebe Grüße
    Nils