Spiele "richtig" spielen!

  • Als langjähriger Descent-Overlord sehe ich eben diese Rolle auch eher als Spielleiter. Wenn du als Overlord auf Sieg spielen willst hast du dafür in den ersten 30 Minuten die größten Chancen, vor allem wenn Overlordkarten aus den Erweiterungen im Spiel sind. Dann sind aber 30-60 Minuten Aufbau und Helden vorbereiten komplett für den A..... :crying:


    Ansonsten noch ein anderer Gedanke zum Thema: wir hatten im Verein lange Jahre eine Mannschaft die an Brettspielturnieren teilgenommen hat. So kam ich immer wieder zu dem zweifelhaften Vergnügen bei normalen Treffen gegen jemanden zu spielen, der das Spiel in zig Partien auf Extremstrategien durchdacht hatte. Chance dagegen Land zu sehen = 0. Lust das nochmals zu erleben = 0. Ich frage mich bis heute worin der Reiz liegt ein Euro auf den Idealweg zu durchleuchten und diesen wieder und wieder runterzuspielen ?(

  • Ich frage mich bis heute worin der Reiz liegt ein Euro auf den Idealweg zu durchleuchten und diesen wieder und wieder runterzuspielen

    Ich frag mich das genauso wie du, aber es gibt sicher auch genügend Exemplare von Brettspielern, die mehr oder weniger ausschließlich spielen um zu gewinnen. Und da geht es eben bei einer Partie nur um dieses Ziel und nicht um gute Unterhaltung, um gesellige Mitspieler usw. Und da ist das doch ein probater Weg zum Ziel ;) .
    Und das ist jetzt auch nicht abwertend gemeint, denn jeder darf ja gerne aus anderen Beweggründen spielen, bzw. freu ich mich auch, wenn ich gewinne...

  • Was meint ihr mit "Overlord"?

    Der "eine" bei Spielen nach dem System "alle gegen einen". Üblich im Dungeon Crawl Bereich: einer spielt die bösen Monster und alle anderen Spieler je einen Helden.


    Ob der "eine" da wirklich gegen die anderen auf Sieg spielen soll oder eher den anderen ein unterhaltsames Spielerlebnis bieten soll, ist da nicht immer ganz klar. Grundsätzliches Designproblem solcher Sachen ist auch, dass man nicht so leicht "Overlords" im zweiten Sinne findet, die (a) bereit sind, selbst gar nicht wirklich um den Sieg zu spielen, sondern "nur" den Unterhalter zu machen (dabei tendenziell bewusst velierend!), und (b) das auch kompentent und unterhaltsam hinkriegen. Deshalb in moderneren Designs oft durch "alle gegen das Spiel" mit mehr oder minder komplexem karten- oder würfelgesteuertem Gegner ersetzt -- oder in den ganz modernen Spielen großer Hersteller dann mit Apps für Tablet oder Smartphone.



    EDIT: gleich zwei Leute schneller gewesen. Zuviel geschrieben... :)

  • Ah, also der "Meister", wie ich ihn von DSA kenne?

    Eigentlich muss hier die Antwort "Nein" lauten.
    DSA ist eben ein Tischrollenspiel. Bei einem Tischrollenspiel geht es nicht um "Gewinnen" und "Verlieren" - es geht um die Geschichte. Der Spielleiter ist eben ein Spielleiter - er leitet die Welt, die Statisten (und auch Antagonisten) und auch sonst Alles, was in der Welt passiert.


    Bei Imperial Assault oder Descent steuert der "Overlord" nur die gegnerischen Figuren. Wieviel "Spaß" man noch hat als imperialer Spieler, wenn die Helden durchweg gewinnen, das kann man bei BGG in diversen Spielberichten nachlesen.
    Insbesondere das System, dass die Belohnungen für den imperialen Spieler eben auch von Erfolg und Misserfolg der Helden abhängen, vereitelt schon den Versuch, das Spiel als "Rollenspiel" zu sehen.


    Meiner persönlichen Meinung nach funktioniert es (auch als Kampagne) am Besten als Duell. Ein Spieler mit 4 Helden, ein Spieler mit den imperialen Truppen - fertig!
    Story-technisch bietet das Spiel viel zu wenig "Fleisch", als dass es als Geschichte durchgehen kann - da spiele ich dann doch lieber gleich ein richtiges Rollenspiel (was ich auch tue).


    Dazu kommen die sehr präzisen (nicht unbedingt logischen) Regeln von diesen Spielen, wie zum Beispiel die Sichtlinien bei IA. Da hatte ich mich mit einem Spieler schon mal in den Haaren, als eine Sichtlinie wirklich sehr gewöhnungsbedürftig - aber dennoch regelkonform - gezogen wurde. (Ich sage nur: Der AT-ST luschert um die Ecke... ^^)