HiS 3 Spieler (4. Januar 2008)

  • Nicht von mir - aber von einer befreundeten Spielegruppe, die öfter mal Here I Stand spielt... Und hier der Session Report:


    Es war eine 3-Spieler-Partie mit dem Modus wie in den Originalregeln (Durchschnittspunktzahl zählt nur beim Dominanzsieg, ansonsten jede Macht einzeln. Wir hatten verabredet, daß zunächst geguckt wird, ob jemand über 25 Punkte hat bzw. Runde 9 vorbei ist. Ist das der Fall, wird nicht auf Dominanzsieg geprüft. Nach den Originalregeln ist es ja möglich, das ein Spieler die Dominanzsiegbedingung erfüllt und ein anderer die Standardsiegbedingung...)


    Gewonnen hat am Ende von Runde 5 der Protestant mit 26 Punkten.


    Spieler: Andreas (Ottoman, France)
    Bernd (Hapsburgs, Papacy)
    Thomas (England, Protestant)


    Ottoman: 10 (8 keys, 2 WW)
    Hapsburgs: 18 (12 keys, 6 NW)
    England: 24 (15 keys, 5 Edward, 2 prot. home spaces, 2 NW)
    France: 21 (12 keys, 6 NW, 3 allerliebste Renaissanceschlößchen)
    Papacy: 24 (10 keys, 7 kath. spaces, 2 StP, 5 debaters)
    Protestant: 26 (12 electorates, 8 prot. spaces, 6 debaters)


    Vieles war bemerkenswert in dieser Partie. Wie man oben sehen kann, haben sich Protestant und Papst die Debaters geradezu im gegenseitigen Einvernehmen gleich massenhaft verbrannt. Insgesamt 11 Punkte in dieser Disziplin - sowas gab's noch nie! Diese Punkte wären auch eine recht einfache Erklärung für das Fotofinish zwischen Papst und Protestant. Im Endeffekt lag alles am allerletzten Debattenwurf. Da hat Karlstadt ganz unverhofft brilliert und damit dem Protestanten den Sieg gesichert. Bei nur zwei protestantischen Gebieten weniger wären beide mit 25 Punkten gleichauf gewesen. Über den Tiebreaker hätte dann der Papst gewonnen, denn in Runde 4 hatte der 22 Punkte und der Protestant nur 21. Es gab aber noch viele andere Entwicklungen im Spiel, die zu diesem Ergebnis beigetragen haben, nur die verbrannten Debater verantwortlich zu machen wäre zu kurz gegriffen. Dazu später...


    Eine andere Kuriosität war die neue Welt. Am Ende von Runde zwei war die so gut wie abgegrast, zwei Entdeckungen gingen allein auf Cabots Konto.


    Angefangen hat es eigentlich ganz ähnlich wie in der Dreierpartie neulich mit Martina und Daniel. Die Reformation kam so gar nicht in Gang, und der Engländer erklärte den Schotten zwar den Krieg, konnte sie aber nicht in die Knie zwingen. An letzterem war er aber zum Teil selber Schuld. Er zog nämlich mit so wenig Flotten los, daß die ganze Mission hochgradig risikobehaftet war.


    In vielerlei Hinsicht war die Partie von der unkonventionellen Spielweise Andreas bestimmt. Meiner Meinung nach hat er sich dabei allerdings häufig ins eigene Fleisch geschnitten. So war Frankreich während Runde 1 zu keinerlei Friedensverhandlungen mit dem Papst bereit. Letzterer nahm das zum Anlaß, Francis zu exkommunizieren. Das zwang Andreas dann, am Anfang von Runde 2 Frankreich sowohl mit dem Papst wie mit Habsburg Frieden schließen zu lassen.


    Im Endeffekt hatte er also noch mehr Flexibilität eingebüßt als eigentlich nötig und obendrein nocheine Karte (dem Papst hätte eine Friedenszusage gegenüber ihm ja gerreicht, um nicht zu exkommunizieren - mit Habsburg hätte Francis im Krieg bleiben dürfen, was ja aus türken-strategischen Gründen wichtig sein mag). So freute sich vor allem Thomas (zudem der Papst seine Papal Bull auch lieber gegen den Protestanten eingesetzt hätte). Thomas' Mächten ging es allerdings gar nicht gut. Die Reformation kam wie gesagt nicht so recht in Gang, und England wurde nicht mit den Schotten fertig. Indes grasten Habsburg und vor allem Frankreich die neue Welt ab.


    In Runde 2 kümmerte sich Heinrich hauptsächlich um seine Scheidung. Der Papst hatte seinen ersehnten Frieden, und die Aufmerksamkeit der Welt richtete sich auf Wien. Die große entscheidende Schlacht dort verwürfelte Suliman gründlich. Fortan ging es langsam aber stetig bergab für ihn. Dazu später mehr.


    Am Ende von Runde 2 sah es dann interessanterweise nach einem Sieg Frankreichs
    aus: Nach dem unglaublichen Erfolg in der neuen Welt und mit dem immer noch schottischen Edinburgh waren 22 Punkte auf dem französischen Konto. Ein Key mehr und noch ein Schlößchen - und das Spiel wäre vorbei. Da es um England und Protestant so schlecht bestellt war, beschloß der Papst, Heinrich die Scheidung zu gestatten unter der einzigen Auflage, alle zur Verfügung stehenden Kräfte (also notfalls auch die Homecard) zur Eroberung Schottlands einzusetzen - es gab ein Spielende nach Runde 3 abzuwenden. Das hätte er (bzw. ich) besser nicht getan, denn der "Pop-Würfelwurf" ergab auf Anhieb eine 6. England war auf einmal alle Probleme los - was ja bekanntermaßen erhebliche Energien freisetzt. Das sollte sich noch sehr spielentscheidend auswirken. Obendrein hatte Heinrich mit Francois ausgekungelt, daß letzterer sich nicht mehr groß in Schottland wehren wird und dafür England Frankreich auf dem Kontinent in Ruhe läßt. Frankreich erklärte dann konsequenterweise dem Papst den Krieg (dessen Exkommunikationspulver hatte der ja schon in der ersten Runde verschossen). Nun stand ich also plötzlich als der Dumme da. Der relativ wehrlose Papst drohte ein leichtes Opfer zu werden, der Protestant konnte nun ungestört reformieren, daß es rauchte, und Habsburg hatte zwar Karten ohne Ende, mußte aber tatenlos zuschauen. Für eine Kriegserklärung an Frankreich war es zu spät (wegen der Spielreihenfolge der Mächte) - und das Pikante an der Scheidungserlaubnis ist ja, daß in dieser Runde der erzürnte Karl sich nicht mit dem bösen Papst verbünden darf. Ich sah schon den französischen Sieg kommen (ohne Schottland brauchte er zwei neue Keys, aber die gab es in Norditalien). Es kam aber alles ganz anders. Der Papst zeigte nämlich ganz ungeahntes militärisches Geschick. Genua war schon sein Verbündeter, Charles Bourbon kam dazu, und als die Runde vorbei war, war sogar Mailand päpstlich. Venedig schloß sich Habsburg an, so daß ganz Italien in meiner Hand war. Im Osten geriet zwar Ferdinand in türkische Gefangenschaft, aber ansonsten lief es gut. Ungarische Keys gingen an Habsburg, und Suliman wurde bei Wien eingeschlossen und erlitt Attrition. Jetzt sah alles auf einmal rosarot für mich aus. Lustigerweise war aber der Habsburger trotz sehr guter Stellung em Sieg viel ferner als der Papst. Es fehlten noch etliche Keys zum militärischen Sieg, und bei den Punkten war zu viel der Neuen Welt an Frankreich gegangen. Der Papst aber war schon bei 23 Punkten - und jetzt auch endlich wieder mit Habsburg verbündet.


    So ging es also in Runde 4 heftig gegen mich. Der Papst konzentrierte sich auf die Verteidigung Italiens, und Habsburg wollte in erster Linie das Türkenproblem ein für allemal aus der Welt schaffen. Daher hatte Thomas nun weitgehend freie Hand. Der Papst setzte der Reformation nicht viel entgegen - Paul III. war ohnehin noch nicht eingetroffen - und England konnte sich an den spanischen Niederlanden vergehen. Selbst die Elektorate blieben relativ ungeschoren (der Schmalkaldische Bund war in Runde drei gekommen), weil Karl gegen die Türken kämpfte - und das mit großem Erfolg. Istanbul fiel an die Habsburger, und die türkische Rückeroberung von Belgrad erwies sich als ein Pyrrhussieg, denn durch die fehlende Hauptstadt gab es im Winter erhebliche Verluste.


    So standen dann am Ende von Runde 4 nicht nur der Papst (22 Punkte), sondern auch England (22) und Protestant (21) recht gut. Großer Verlierer war nun Andreas, denn die Türken waren am Boden zerstört, und Frankreich war gegen den Papst nicht in die Puschen gekommen.


    Meiner Meinung nach wäre es jetzt ideal gewesen, mit dem Türken um Frieden zu
    flehen. Habsburg war ziemlich weit weg von einem Punktesieg, so daß die War-Winner-Punkte nicht geschmerzt hätten. Habsburg hätte dann dem Protestanten mit Leichtigkeit Elektorate klauen können. Und der Türke hätte endlich Piraterie betreiben können. Dazu war es bislang noch überhaupt nicht gekommen (und sollte es auch nicht mehr), obwohl die Piratenkarte und sogar ein Pirate Haven recht früh ins Spiel gekommen waren. Andreas war aber der Meinung, Habsburg müsse beim Türken um Frieden flehen (was regeltechnisch möglich gewesen wäre, denn Ferdinand war ja in türkischer Gefangenschaft). Nun ja... Anstatt sich mit Frankreich komplett auf den Papst zu konzentrieren, erklärte er auch noch Habsburg den Krieg.


    In Runde 5 hatte Habsburg also an allen Fronten zu kämpfen. Überall etwas auf Kante genäht und daher mit wechselndem Erfolg: Im Osten konnte Karl zwar noch einen Key gewinnen, aber die eigentliche Absicht, in Windeseile die wenigen verbliebenen türkischen Truppen einzusammeln und noch kräftig Keys zu sammeln, ging nicht auf. Zwar teleportierte Karl wie geplant in der Mitte der Runde nach Deutschland, aber die dort versammelten Truppen (sogar päpstliche halfen aus) waren im Endeffekt zu schwach. Der Protestant hatte die richtige Mischung aus Glück und Geschick, die kaiserlichen Truppen liefen sich tot, und nachdem Heinrich alle Habsburger-Keys in Frankreich und den Niederlanden eingesammelt hatte, mischte er selbst noch kräftig mit in Deutschland. Dennoch hätte eigentlich wenigstens ein Kurfürstentum fallen müssen, was das Spiel in die sechste Runde gerettet hätte, aber das wurde verwürfelt. Frankreich konnte ganz am Schluß als Achtungserfolg noch Navarra erobern, aber das wer dann leider irrelevant, denn die allerletzte Debatte ging wieder erwarten zugunsten des Protestanten aus, so daß der Papst sich den so verdient geglaubten Sieg nicht mehr unter den Nagel reißen konnte.


    Fazit: Der Papst muß nicht kleines Mäuschen sein, sondern kann auch bei einer kurzen Partie gewinnen. Der Habsburger hingegen kann auch in einer sehr starken Stellung weit weg sein vom Sieg. Und selbst ein ziemlich müder Anfang von Engländer und Protestant kann in einem glorreichen Sieg enden.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Nicht von mir - aber von einer befreundeten Spielegruppe, die öfter mal Here I Stand spielt... Und hier der Session Report:


    Es war eine 3-Spieler-Partie mit dem Modus wie in den Originalregeln (Durchschnittspunktzahl zählt nur beim Dominanzsieg, ansonsten jede Macht einzeln. Wir hatten verabredet, daß zunächst geguckt wird, ob jemand über 25 Punkte hat bzw. Runde 9 vorbei ist. Ist das der Fall, wird nicht auf Dominanzsieg geprüft. Nach den Originalregeln ist es ja möglich, das ein Spieler die Dominanzsiegbedingung erfüllt und ein anderer die Standardsiegbedingung...)


    Gewonnen hat am Ende von Runde 5 der Protestant mit 26 Punkten.


    Spieler: Andreas (Ottoman, France)
    Bernd (Hapsburgs, Papacy)
    Thomas (England, Protestant)


    Ottoman: 10 (8 keys, 2 WW)
    Hapsburgs: 18 (12 keys, 6 NW)
    England: 24 (15 keys, 5 Edward, 2 prot. home spaces, 2 NW)
    France: 21 (12 keys, 6 NW, 3 allerliebste Renaissanceschlößchen)
    Papacy: 24 (10 keys, 7 kath. spaces, 2 StP, 5 debaters)
    Protestant: 26 (12 electorates, 8 prot. spaces, 6 debaters)


    Vieles war bemerkenswert in dieser Partie. Wie man oben sehen kann, haben sich Protestant und Papst die Debaters geradezu im gegenseitigen Einvernehmen gleich massenhaft verbrannt. Insgesamt 11 Punkte in dieser Disziplin - sowas gab's noch nie! Diese Punkte wären auch eine recht einfache Erklärung für das Fotofinish zwischen Papst und Protestant. Im Endeffekt lag alles am allerletzten Debattenwurf. Da hat Karlstadt ganz unverhofft brilliert und damit dem Protestanten den Sieg gesichert. Bei nur zwei protestantischen Gebieten weniger wären beide mit 25 Punkten gleichauf gewesen. Über den Tiebreaker hätte dann der Papst gewonnen, denn in Runde 4 hatte der 22 Punkte und der Protestant nur 21. Es gab aber noch viele andere Entwicklungen im Spiel, die zu diesem Ergebnis beigetragen haben, nur die verbrannten Debater verantwortlich zu machen wäre zu kurz gegriffen. Dazu später...


    Eine andere Kuriosität war die neue Welt. Am Ende von Runde zwei war die so gut wie abgegrast, zwei Entdeckungen gingen allein auf Cabots Konto.


    Angefangen hat es eigentlich ganz ähnlich wie in der Dreierpartie neulich mit Martina und Daniel. Die Reformation kam so gar nicht in Gang, und der Engländer erklärte den Schotten zwar den Krieg, konnte sie aber nicht in die Knie zwingen. An letzterem war er aber zum Teil selber Schuld. Er zog nämlich mit so wenig Flotten los, daß die ganze Mission hochgradig risikobehaftet war.


    In vielerlei Hinsicht war die Partie von der unkonventionellen Spielweise Andreas bestimmt. Meiner Meinung nach hat er sich dabei allerdings häufig ins eigene Fleisch geschnitten. So war Frankreich während Runde 1 zu keinerlei Friedensverhandlungen mit dem Papst bereit. Letzterer nahm das zum Anlaß, Francis zu exkommunizieren. Das zwang Andreas dann, am Anfang von Runde 2 Frankreich sowohl mit dem Papst wie mit Habsburg Frieden schließen zu lassen.


    Im Endeffekt hatte er also noch mehr Flexibilität eingebüßt als eigentlich nötig und obendrein nocheine Karte (dem Papst hätte eine Friedenszusage gegenüber ihm ja gerreicht, um nicht zu exkommunizieren - mit Habsburg hätte Francis im Krieg bleiben dürfen, was ja aus türken-strategischen Gründen wichtig sein mag). So freute sich vor allem Thomas (zudem der Papst seine Papal Bull auch lieber gegen den Protestanten eingesetzt hätte). Thomas' Mächten ging es allerdings gar nicht gut. Die Reformation kam wie gesagt nicht so recht in Gang, und England wurde nicht mit den Schotten fertig. Indes grasten Habsburg und vor allem Frankreich die neue Welt ab.


    In Runde 2 kümmerte sich Heinrich hauptsächlich um seine Scheidung. Der Papst hatte seinen ersehnten Frieden, und die Aufmerksamkeit der Welt richtete sich auf Wien. Die große entscheidende Schlacht dort verwürfelte Suliman gründlich. Fortan ging es langsam aber stetig bergab für ihn. Dazu später mehr.


    Am Ende von Runde 2 sah es dann interessanterweise nach einem Sieg Frankreichs
    aus: Nach dem unglaublichen Erfolg in der neuen Welt und mit dem immer noch schottischen Edinburgh waren 22 Punkte auf dem französischen Konto. Ein Key mehr und noch ein Schlößchen - und das Spiel wäre vorbei. Da es um England und Protestant so schlecht bestellt war, beschloß der Papst, Heinrich die Scheidung zu gestatten unter der einzigen Auflage, alle zur Verfügung stehenden Kräfte (also notfalls auch die Homecard) zur Eroberung Schottlands einzusetzen - es gab ein Spielende nach Runde 3 abzuwenden. Das hätte er (bzw. ich) besser nicht getan, denn der "Pop-Würfelwurf" ergab auf Anhieb eine 6. England war auf einmal alle Probleme los - was ja bekanntermaßen erhebliche Energien freisetzt. Das sollte sich noch sehr spielentscheidend auswirken. Obendrein hatte Heinrich mit Francois ausgekungelt, daß letzterer sich nicht mehr groß in Schottland wehren wird und dafür England Frankreich auf dem Kontinent in Ruhe läßt. Frankreich erklärte dann konsequenterweise dem Papst den Krieg (dessen Exkommunikationspulver hatte der ja schon in der ersten Runde verschossen). Nun stand ich also plötzlich als der Dumme da. Der relativ wehrlose Papst drohte ein leichtes Opfer zu werden, der Protestant konnte nun ungestört reformieren, daß es rauchte, und Habsburg hatte zwar Karten ohne Ende, mußte aber tatenlos zuschauen. Für eine Kriegserklärung an Frankreich war es zu spät (wegen der Spielreihenfolge der Mächte) - und das Pikante an der Scheidungserlaubnis ist ja, daß in dieser Runde der erzürnte Karl sich nicht mit dem bösen Papst verbünden darf. Ich sah schon den französischen Sieg kommen (ohne Schottland brauchte er zwei neue Keys, aber die gab es in Norditalien). Es kam aber alles ganz anders. Der Papst zeigte nämlich ganz ungeahntes militärisches Geschick. Genua war schon sein Verbündeter, Charles Bourbon kam dazu, und als die Runde vorbei war, war sogar Mailand päpstlich. Venedig schloß sich Habsburg an, so daß ganz Italien in meiner Hand war. Im Osten geriet zwar Ferdinand in türkische Gefangenschaft, aber ansonsten lief es gut. Ungarische Keys gingen an Habsburg, und Suliman wurde bei Wien eingeschlossen und erlitt Attrition. Jetzt sah alles auf einmal rosarot für mich aus. Lustigerweise war aber der Habsburger trotz sehr guter Stellung em Sieg viel ferner als der Papst. Es fehlten noch etliche Keys zum militärischen Sieg, und bei den Punkten war zu viel der Neuen Welt an Frankreich gegangen. Der Papst aber war schon bei 23 Punkten - und jetzt auch endlich wieder mit Habsburg verbündet.


    So ging es also in Runde 4 heftig gegen mich. Der Papst konzentrierte sich auf die Verteidigung Italiens, und Habsburg wollte in erster Linie das Türkenproblem ein für allemal aus der Welt schaffen. Daher hatte Thomas nun weitgehend freie Hand. Der Papst setzte der Reformation nicht viel entgegen - Paul III. war ohnehin noch nicht eingetroffen - und England konnte sich an den spanischen Niederlanden vergehen. Selbst die Elektorate blieben relativ ungeschoren (der Schmalkaldische Bund war in Runde drei gekommen), weil Karl gegen die Türken kämpfte - und das mit großem Erfolg. Istanbul fiel an die Habsburger, und die türkische Rückeroberung von Belgrad erwies sich als ein Pyrrhussieg, denn durch die fehlende Hauptstadt gab es im Winter erhebliche Verluste.


    So standen dann am Ende von Runde 4 nicht nur der Papst (22 Punkte), sondern auch England (22) und Protestant (21) recht gut. Großer Verlierer war nun Andreas, denn die Türken waren am Boden zerstört, und Frankreich war gegen den Papst nicht in die Puschen gekommen.


    Meiner Meinung nach wäre es jetzt ideal gewesen, mit dem Türken um Frieden zu
    flehen. Habsburg war ziemlich weit weg von einem Punktesieg, so daß die War-Winner-Punkte nicht geschmerzt hätten. Habsburg hätte dann dem Protestanten mit Leichtigkeit Elektorate klauen können. Und der Türke hätte endlich Piraterie betreiben können. Dazu war es bislang noch überhaupt nicht gekommen (und sollte es auch nicht mehr), obwohl die Piratenkarte und sogar ein Pirate Haven recht früh ins Spiel gekommen waren. Andreas war aber der Meinung, Habsburg müsse beim Türken um Frieden flehen (was regeltechnisch möglich gewesen wäre, denn Ferdinand war ja in türkischer Gefangenschaft). Nun ja... Anstatt sich mit Frankreich komplett auf den Papst zu konzentrieren, erklärte er auch noch Habsburg den Krieg.


    In Runde 5 hatte Habsburg also an allen Fronten zu kämpfen. Überall etwas auf Kante genäht und daher mit wechselndem Erfolg: Im Osten konnte Karl zwar noch einen Key gewinnen, aber die eigentliche Absicht, in Windeseile die wenigen verbliebenen türkischen Truppen einzusammeln und noch kräftig Keys zu sammeln, ging nicht auf. Zwar teleportierte Karl wie geplant in der Mitte der Runde nach Deutschland, aber die dort versammelten Truppen (sogar päpstliche halfen aus) waren im Endeffekt zu schwach. Der Protestant hatte die richtige Mischung aus Glück und Geschick, die kaiserlichen Truppen liefen sich tot, und nachdem Heinrich alle Habsburger-Keys in Frankreich und den Niederlanden eingesammelt hatte, mischte er selbst noch kräftig mit in Deutschland. Dennoch hätte eigentlich wenigstens ein Kurfürstentum fallen müssen, was das Spiel in die sechste Runde gerettet hätte, aber das wurde verwürfelt. Frankreich konnte ganz am Schluß als Achtungserfolg noch Navarra erobern, aber das wer dann leider irrelevant, denn die allerletzte Debatte ging wieder erwarten zugunsten des Protestanten aus, so daß der Papst sich den so verdient geglaubten Sieg nicht mehr unter den Nagel reißen konnte.


    Fazit: Der Papst muß nicht kleines Mäuschen sein, sondern kann auch bei einer kurzen Partie gewinnen. Der Habsburger hingegen kann auch in einer sehr starken Stellung weit weg sein vom Sieg. Und selbst ein ziemlich müder Anfang von Engländer und Protestant kann in einem glorreichen Sieg enden.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich