Tharos (Spielworxx)

  • Mir ist aufgefallen, daß in der Regel beim Aufzählen des Spielmaterials 8 Spielhilfen (deutsch und englisch) aufgeführt sind. In der Schachtel sind aber nur 4 doppelseitig in deutsch und englisch bedruckte Hilfen enthalten. Es sind die Symbole und Spieler Karten aufgeführt, aber nichts zum Spielablauf mit seinen Durchgängen und Phasen und den Möglichkeiten im eigenen Zug. Fehlt da bei mir was oder ist das halt so?

  • Das war bei uns ebenfalls so. Übersicht über die Funktionen der Karten, aber kein Rundenablauf.


    Für meinen Geschmack einmal wieder keine brauchbare Übersicht bei einem Titel dieses Verlags. Dabei wäre eine Rundenstruktur zur Erklärung deutlich hilfreicher, zumal wir Erklärung zu den den Karten jetzt auch nicht wirklich hilfreich fanden. Denn das, was da steht, klärt eigentlich nicht auf. Aber das war ja leider schon häufiger so.


    Wie hat Euch denn das Spiel gefallen? Das würde mich wirklich interessieren, da es uns vollkommen ratlos zurückgelassen hat. Komplett durchgefallen und wir konnten dem ganzen Rein gar nix abgewinnen.


    Die Regel, wie immer schwurbelig wie eh und je, behinderte einen eher im Verständnis und verkomplizierte das Verständnis für die doch eigentlich eher simple Würfelei.


    Die teilweise megastarken Aktionskarten frusten, wenn man aus einem gemischten Haufen blind zieht - reine Glücksache, da was passendes an Start zu bekommen


    Ziemlich solitär, da hatte ich irgendwie viel mehr Interaktion erwartet (Das war aber im Grunde aber meine persönliche Vorstellung, da kann ja das Spiel nix für)


    Wenig bis gar kein Einfluss auf sein Bag bzw. auf die Würfel. Das war eigentlich die mit Abstand größte Enttäuschung! Das Ding als Bagbuilding zu bezeichnen halte ich schon für irreführend.


    Na ja, und überhaupt die gesamte Darstellung ist mal wieder Kraut und Rüben. Die Landschaften und die Zeichnungen sind super, aber die Ikonographie und das Layout der Aktionskarten <X


    Schade, wirklich schade....

  • Gestern abend das erste Mal gespielt. Ersteindruck: sehr gut, aber definitiv nicht für jeden geeignet.

    Selten ein Spiel gesehen, das zugleich so glückslastig und strategisch ist. Tharos nimmt den Spieler so gut wie gar nicht an die Hand und wenn man die Zusammenhänge, insbesondere in Richtung "luck mitigation" noch nicht drauf hat, kann das beliebig frustrierend werden.

    Das Spiel macht psychologisch vieles "falsch" und wird deshalb viele ungerechtfertigte Kritik abbekommen. Nur die Kritik, dass es im Wesentlichen multiplayer-solitär ist, teile ich.

    Kennerspiel im Sinne von "ausschließlich für Kenner".

    Mobil habe ich keine Lust, mehr zu schreiben. Vielleicht irgendwann mal später mit richtiger Tastatur vor mir.

  • Nachtrag: ja, die Spielerhilfe leistet nicht, was eine Spielerhilfe leisten muss. Bei 3+ strukturellen Gliederungsebenen (Runde, Durchgang, Zug) muss das meiner Meinung nach auf eine Spielerhilfe drauf und Ähnliches gilt für die Endabrechnung aus so vielen Einzelteilen wie bei Tharos.

    Das oben Geschriebene klingt vielleicht positiver als es gemeint war; manche Spielworxx-Fans werden das gerne lesen. Im Grunde deckt Tharos den Spielworxx-eigenen Anspruch ab. Dennoch denke ich, dass man das Spiel ohne Verlust an der spielerischen Substanz auch zugänglicher hätte gestalten können. Die Spielerhilfen sind ein gutes Beispiel dafür.

    Weil Tharos dem Spieler zu viele Ausreden anbietet ("wer nicht hoch würfelt, kommt auf keinen grünen Zweig", "meine Aktionskarten waren viel schlechter als deine", etc.), ist die -- unnötigerweise! -- schlechte Zugänglichkeit hier halt besonders kritisch. Gerade da hätte sich ein Verlag besonders viel Mühe geben müssen.

  • Ja Moin!


    Wir haben es zu zweit gespielt - ist an dieser Stelle eventuell noch einmal wichtig zu erwähnen!? Hatte ich vergessen, ist aber doch recht entscheidend!


    Der Punkt der Einflussnahme auf das „Glück“ wurde bei uns diskutiert und die Möglichkeiten hierzu durchgegangen und bewertet. Wir empfanden eben genau diese im Zweierspiel zu dürftig, weil man halt diesbezüglich eben nicht auf den Pool an Regulatoren zurückgreifen kann, wie im 4-Personen Spiel. Es werden weniger Aktionskarten gezogen und es wird weniger gebaut! Wir hatten den Eindruck, das eben genau dies aber wichtig ist, eben damit die Einflussnahme überhaupt steuerbar wird. Eine Skalierung unternimmt das Spiel hier ja nicht.


    Mir ist ebenfalls bewusst, das mein Beitrag oben, nach einer Partie dünnes Eis ist auf das ich mich begebe, deswegen frage ich nach der Meinung anderer! Nicht um mir das Spiel erklären zu lassen, oder mir unterstellen lassen zu müssen, dass ich zu blöde bin, sondern eher, wo ein Spielspaß für andere liegt.


    Ich traue mir eigentlich durchaus zu, für mich persönlich einschätzen zu können, ob etwas für meinen Spielspaß Gültigkeit hat, oder nicht. Wir sind ebenfalls der Meinung, dass man bei Tharos auch wenig verstehen muss, das es sich hier eindeutig um eins der „simpelsten“ Titel im Programm handelt. Was das Spiel macht, ist ja nicht komplex oder tricky. Hab dem Ganzen auf BGG eine 2 gegeben. Sola Fide fällt mir hier noch ein, das ähnlich simpel ist, BEI UNS aber auch als spaßbefreite Graupe gilt. Da gibt es erheblich bessere Spiele, die in die gleich Kerbe schlagen (Sumter bzw. 13Days als Beispiel)


    Zurück zu diesem hier: wäre schön, wenn Du das vielleicht nochmals etwas genauer erörtern kannst, was Du mit ungerechtfertigter Kritik und psychologischen Fehlern meinst? Wie gesagt, hatten nicht das Gefühl, das wir etwas übersehen haben.


    Man muss halt schnell an Geld kommen, was in den ersten Runden recht stumpf erscheint, weil man ja mehr oder weniger einfach Würfel in Penunsen wechselt - eine Alternative hast Du ja gar nicht, weil eben noch gar nix anderes auf dem Tisch ist. Hier kann das Pech locker die ersten Runden zuschlagen und Du stehst mit den richtigen Würfeln da, hast aber keine Kohle, um zu bauen, oder das Wandlerplättchen ist das falsche, oder oder oder. Insofern weichst Du aus, damit Du mit dem was Du hast, was vernünftiges anstellst, aber wohin weichst Du aus? Du entscheidest Dich also als Beispiel für Minen, es kommen dann aber in der zweiten Runde Karten, die sich auf alles, nur nicht auf Minen beziehen. Mit mehr Leuten am Tisch mag das ja dann alles vielleicht besser aufgehen, aber zu zweit hatten wir den EINDRUCK, dass man auf sich gestellt ist und der Gegenüber wird n Deibel tun, dir die passende Karte hinzuklatschen. Und ach ja, um die dann überhaupt abgreifen zu können, brauchst Du ja erst einmal das Gebäude und ach ja da war ja was, du hattest ja keine Kohle, also auch nicht das Gebäude.


    Und eine große Ernüchterung wie gesagt stellte sich bei uns auch in Bezug auf den Beutel ein. Der hat nicht UNSERE Erwartungen erfüllt. Ich hatte mir unter „Building“ einfach was anderes vorgestellt. Die Einflussnahme hierauf war einfach enttäuschend. Ein Mechanismus hier wäre vielleicht „ die Qual der Wahl“, soll heißen, ich kann frei aussuchen, muss aber erst einmal alle Würfel durchspielen, bevor ich wieder den gesamten Pool zur Verfügung habe? Das würde vielleicht eine knifflige Planbarkeit reinbringen, die für uns dann etwas reizvoller wäre. Ich weiß auch nicht....


    Was ich ausdrücken möchte ist, dass wir hier Tharos nicht als Mangelspiel empfanden, bei dem man halt das Beste aus den Gegebenheiten machen muss, was geht, sondern als recht verkompliziert und stockig und eben dann doch auch zu glücksabhänging um in einen „Flow“ zu gelangen.


    Aber du gibst mir schon recht, dass die Anleitung unnötig sperrig ist und das ein Rundenablauf hilfreich gewesen wäre?


    Ich möchte kein Bashing betreiben, wirklich nicht. Als Beispiel Sands of Time: da verhielt es sich so, dass die Anleitung so hundsmiserabel war, dass ich wirklich Schwierigkeiten hatte, das Spiel zu erfassen. Das gebe ich zu! Beziehungsweise riss mein Geduldsfaden und ich hatte einfach keine Lust mehr mir damals nur mithilfe des Autors über BGG die korrekten Regeln zu erschließen. Dank Bernd68 hatten wir damals beim Herbert eine großartige Partie dieses eigentlich genialen Spieles! Das Ding liegt aber auf einem ganz anderen Niveau als Tharos. Tharos zündete bei uns nicht, weil es für das was es mMn ist, zu holprig und abhängig ist, um schnell und spaßig gespielt zu werden. Wir haben mindestens eine Dreiviertelstunde gezockt, mit Vieren sicher deutlich länger

  • Immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich Dinge wahrgenommen werden.

    Die Regel zu Tharos, z.B. fand ich jetzt für Spielworxx-Verhältnisse gut; klar strukturiert, übersichtlich und ohne riesige Schachtelsätze & Querverweise (im krassen Gegensatz zu dem oben erwähnten Sands of Time)

    Und zum Spiel selbst: im Kern ist es ein Würfel-Glücksspiel; wenn man sich darauf einlässt, spielt es sich recht knackig & flott.

    Wir haben jetzt 3 Partien hinter uns (alle zu zweit) und kamen in der Spielzeit runter von 120 Min. auf 50 Min. (und Hüstel: alle 3 Partien habe ich gegen meine Frau verloren)

    Mal sehen, wie es wird, wenn wir das irgendwann mal zu viert spielen.

  • Die Regel zu Tharos, z.B. fand ich jetzt für Spielworxx-Verhältnisse gut

    Sehe ich auch so. Insbesondere die Beispiele sind sehr gut gelungen. Trotzdem reicht einmal lesen nicht, weil der Anleitungsschreiber es nicht geschafft hat, sich in die Lage eines Lesers zu versetzen, der das Spiel von null ausgehend erlernen will. Aber das war bei Spielworxx eigentlich noch nie anders...

  • Die Regel zu Tharos, z.B. fand ich jetzt für Spielworxx-Verhältnisse gut

    Sehe ich auch so. Insbesondere die Beispiele sind sehr gut gelungen. Trotzdem reicht einmal lesen nicht, weil der Anleitungsschreiber es nicht geschafft hat, sich in die Lage eines Lesers zu versetzen, der das Spiel von null ausgehend erlernen will. Aber das war bei Spielworxx eigentlich noch nie anders...

    Spielworxx macht Regeln, keine Tutorials.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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    and young enough not to choose it

  • Ihr macht einem ja nicht gerade Freude auf das Spiel, meins ist heute angekommen hoffe es läßt mich nicht ratlos zurück.


    Das es etwas glückslastig ist war mir klar aber sind das nicht alle Spiele mehr oder weniger mit Würfeln.


    Das die Cubes nicht passen ist nicht schlimm Ersatz wird ja nachgeliefert.


    Bin gespannt auf die erste Partie

  • Lass dir das Spiel nicht vermiesen. Ich fand es gut.

    Es kann halt ein paar unerwartete Überraschungen geben, etwa wenn man munter farbige Würfel kauft und dann feststellt, dass man für bestimmte Spieler-Handkarten oder Aktionen besser die weißen (Start-)Würfel brauchen kann. Wenn man das wie ein Standard-Irgendwas-Builder spielt, könnte das unbefriedigend sein...

    Grundsätzlich gilt in dem Spiel: mach was aus den Würfeln, die du bekommst -- und zwar nicht auf taktischer Ebene, sondern tatsächlich mindestens genauso sehr strategisch. Das Spiel bietet sehr viele Möglichkeiten, aus den Würfeln etwas zu machen.

    Ähnliches gilt für die enorm wichtigen Aktionskarten. Und ja, die sind sehr unterschiedlich von ihrer Güte. Müssen sie auch, damit das "X ziehen, eine behalten" ein Sinn ergibt; das soll mit größerem X im statistischen Erwartungswert besser werden.

  • Wir sind gerade mit der ersten Partie durch. Trotz der Glückslastigkeit beim Ziehen der Würfel und beim Würfeln selbst hat mir Tharos gefallen.


    Schlechte Würfe sind imho in späteren Runden besser auszugleichen sind als in einem frühen Stadium, so dass man durch einen holprigen Start schon gut zurückgeworfen werden kann. Das liegt einfach daran, dass man sich die Möglichkeiten, die Würfel gescheit zu manipulieren, in diesem Spiel erst erarbeiten muss. Wer früh schlecht wirft, den trifft es wahrscheinlich härter als den, der spät schlecht würfelt. Dass man am Anfang viel Geld sammelt, wie Clickworxx geschrieben hat, kann ich nicht bestätigen, es gibt einige gute Optionen, wo man kein Geld benötigt.


    Mein Bauchgefühl sagt mir auch, dass man nach der ersten Partie schon viel gesehen hat und dass die flexible Kartenauslage auch nicht wirklich viel Varianz in eine Partie bringt. Und ich habe die Befürchtung, dass die 10 Spielerkarten, die ins Spiel gebracht werden können, auch immer in einer ähnlichen Reihenfolge ins Spiel gebracht werden. Was man bauen kann wird ja durch die Bestückung des Würfelbeutels am Anfang der Partie und durch die Verteilung der Würfel auf dem Würfelmarkt nicht unbedingt fest vorgegeben, aber da könnte sich mit der Zeit ein Weg des kleinsten Widerstandes herauskristallisieren.

    Die Aktionskarten scheinen mir dabei ein bisschen das Salz in der Suppe zu sein, auch wenn sie mal mehr und mal weniger in die eigene Strategie passen.

    Natürlich ist es nach nur einer Partie sehr viel "hätte" und "könnte" bei meinen Aussagen mit dabei, aber ich mag mich da auch gerne eines Besseren belehren lassen, weil mir Tharos grundsätzlich gut gefällt.

    we are ugly but we have the music

    Einmal editiert, zuletzt von Lighthammel ()

  • Lass dir das Spiel nicht vermiesen. Ich fand es gut.

    dito. Mag mich auch nicht wiederholen.


    Gerade ist es offiziell, per Update in der KS-Kampagne - bei den Spielhilfen lief leider auch was schief:

    Tharos by Spielworxx GmbH » Play Aids — Kickstarter

    Bis zum Ersatz sind auch die Spielhilfen jetzt nebst Regeln (die dort schon vorher standen) auf der Spielworxx-Seite zum Download vorhanden:

    Regeln / Rules - Spielworxx - anspruchsvolle Brettspiele

  • Erledigt - Smuntz war schneller... :)

    “Truly I was born to be an example of misfortune, and a target at which the arrows of adversary are aimed.” ― Miguel de Cervantes Saavedra, Don Quixote

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    Brettspielen am Freitagabend nördlich von Frankfurt/Main: Spieletreff Petterweil

    Einmal editiert, zuletzt von Sir Bobo ()

  • Genügend andere Regelschreiber zeigen, dass es auch besser geht.

    Oder schlechter. Und dabei ist die Einschätzung immer subjektiv. Ich hatte bei Spielworxx noch kein Problem eine Regel zu verstehen und zudem finde ich bei Detailfragen schnell die richtige Stelle in der Regel.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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    and young enough not to choose it

  • Um Himmels Willen, niemand möchte hier irgendjemandem das Game schlecht reden, oder gar vermiesen. Hej wir tauschen uns aus!


    Außerdem brauch ich auch die Diskussion, um meinen eigenen Eindruck zu überdenken und auch zu reflektieren. Daher habe ich oben doch auch zu Meinungen aufgefordert und dachte, ich hätte deutlich gemacht, dass es mir eben nicht darum geht, es einfach schlecht zu reden. Ich sehe nun, dass ich im Laufe der Jahre anscheinend sehr viel kritischer ggü. gewissen Parametern geworden bin und dass diese mir recht offensichtlich die Laune auf ein Spiel gründlich verhageln können. Kommt so bei den Spielworxx Titeln recht gehäuft vor, was ich persönlich aber schade finde. Ich habe für mich persönlich meine Konsequenz daraus gezogen (hoffentlich).

  • Für Tharos sind noch Solo-Regeln veröffentlicht worden, zu finden auf der Download-Seite bei Spielworxx:

    Regeln / Rules and more - Spielworxx - anspruchsvolle Brettspiele

    Direktlink:

    Tharos_Rules_DE_Solo.pdf