Schöne Grafik; Thema findet sich wieder, aber sehr solitär

Als ich die Schachtel von Dice Hospital sah, dachte ich, dass mir die Grafik irgendwie bekannt vorkommt. Und ja, die Ähnlichkeit zu Quadropolis ist kein Wunder, steckt doch die gleiche Illustratorin Sabrina Miramom dahinter (die im Übrigen auch „Photosynthesis“ illustriert hat). Die süße Knuddelgrafik sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich um ein Euro-Game handelt, welches aber nicht zu schwer ist.


Zum Spiel: Jede Runde werden 15 Würfel gewürfelt und aufsteigend auf 5 Krankenwagen á 3 Slots verteilt. Diese stellen Patienten dar, wobei 2 schwer verletzt und 5 fast gesund ist (1er und 6er werden neu gewürfelt). Reihum wählt jeder Spieler einen Krankenwagen und nimmt die Patienten zu sich ins Hospital. Neuer Startspieler ist der, der den Wagen mit der geringsten Nummer, d.h. mit den krankesten Patienten gewählt hat.


Danach wählt man wieder reihum einen von drei Spezialisten/Arbeitern oder eine von drei Krankenstationen aus. Diese bringen Verbesserungen mit, um Patienten besser zu heilen. Dann setzen alle Spieler gleichzeitig ihre Arbeiter (Standard 3) in ihrem Hospital ein und können so die Patienten behandeln. In der Regel kann ein Arbeiter einen Würfel einen Wert nach oben drehen. Die Spezialisten und besseren Krankenstationen können meist mehrere Patienten auf einem behandeln. Sobald der Wert über der 6 landet, ist der Patient geheilt und darf entlassen werden. Hierfür gibt es Punkte und zwar umso mehr, desto mehr Patienten man gleichzeitig in seinem Zug geheilt hat. Meist kann man aber nicht alle Patienten behandeln, diese werden dafür kränker, d.h. Würfelaugen nach unten drehen, und geben beim Tod Minuspunkte.


Für mich war Dice Hospital das beste Spiel der Messe 2017. Es ist kein hochkomplexes Strategiespiel, das Auswählen der Patienten, das Platzieren der Arbeiter und Heilen und Rumdrehen der Würfel macht aber einfach Spaß. Dabei sind die Züge recht kurz, dank der Parallelität gibt es kaum Wartezeit, was sehr positiv ist.


Zu zweit empfand ich die Partie als zu einfach. Das lag vor allem daran, dass keiner von uns jemals den „schlechtesten“ Krankenwagen mit den ganzen Notfällen nahm. Wir hatten also nie irgendeine Bedrängnis, was die Aufnahme von neuen Patienten anging, da wir alle schnell genug heilen konnten. Hier hätten wir wohl mit den optionalen Regeln spielen sollen, die das Spiel schwerer machen. Ansonsten aber ein gutes Spiel.