Discordia

Die ersten Städte am Rhein entstehen aus römischen Außenposten, welche die Grenze zu Germanien schützen. Als Statthalter einer dieser Städte lautet deine Aufgabe, diese bestmöglich zu entwickeln und die Germanen fernzuhalten. Kaiserin Agrippina und ihr Sohn Nero inspizieren dein Handeln und ehren den erfolgreichsten Statthalter. In Discordia entwickelst du deine Stadt durch den Bau von Farmen, Kasernen, Türmen, Häfen und Märkten sowie den Schiffshandel.


Setze deine Seeleute, Soldaten, Kaufleute und Bauern gewinnbringend ein, erfülle Dekrete und sichere dir Privilegien. Du musst allerdings stets vorsichtig handeln, damit deine Stadt weder zu schnell noch zu langsam wächst. Wirst du am Ende des vierten Jahres die am besten entwickelte Stadt haben, oder schaffst du es sogar, die Kaiserin vorher zu beeindrucken und das Spiel vorzeitig zu gewinnen?



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  • sg181 - (Letzte Bearbeitung: )

    Discordia ist ein Euro mit einer echten Neuerung - es geht dabei nicht um Siegpunkte. Stattdessen geht es darum, die eigenen Meeple möglichst effizient in die eigenen Gebäude zum Arbeiten zu schicken, denn es gewinnt der Spieler, der als erster keine Meeple mehr im Vorrat hat. Und dann sogar sofort. Gelingt das niemandem nach den 20 Runden - 4 Jahre a 5 Jahreszeiten -, die das Spiel hat, gewinnt der, der die wenigsten Meeple übrig hat.


    Wie genau soll das funktionieren? Für uns erstaunlich gut.

    Der Kernmechanismus ist ein Action Selection-Mechanismus mit Würfeln. Es gibt drei Würfel, die am Anfang jeder Runde geworfen werden, und jede Zahl ist einem Aktionsplättchen - das mehrere Aktionen anbietet - zugeordnet. Die Zuordung ist dabei zufällig, so dass jede Partie etwas unterschiedlich ist.


    Mit diesen Aktionen kann man nun verschiedene Aktionen ausführen um die eigenen Stadt/Provinz auszubauen mit Märkten, Häfen, Kasernen und Feldern. Bei der auswahl des Aktionswürfels gibt es aber noch mehr zu beachten. Wählt man den Würfel der auf der Zahl des Jahreszeitenanzeigers liegt erhält man einen Bonus. Zu dem sind auf den Gebäuden, die man baut, Würfel aufgedruckt. Wählt man den Würfel der entsprechenden Farbe und Zahl, erhält man ebenfalls Bonusaktionen. So können aus den nur 20 Hauptaktionen, die man hat, beachtliche Kettenzüge entstehen.


    Am Ende jeden Jahres gilt es dann noch Barbarenüberfällt abzuwehren und es wird bewertet, wie gut die Infrastruktur der eigenen Provinz ist. Hierzu sind auf dem Spielerbrett Symbole abgedruckt, die man möglichst mit Gebäuden abdecken will. Für jedes dieser noch offenen Symbole gibt es ein neuen Meeple. Außerdem will man nicht zu viele, nicht genutzte Gebäude gebaut haben, denn für jeden Arbeitsplatz, den man nicht besetzen konnte in diesem Jahr, gibt es ebenfalls neue Meeple.


    Fazit: Ich finde Discordia großartig. Endlich mal ein Spiel, bei dem die Erklärung nicht mit "es geht um Siegpunkte" beginnt, und das Spielprinzip geht sehr gut auf. Auch wenn es am Anfang so aussieht, als ob es unmöglich wäre, diese ganzen Meeple loszuwerden, funktioniert es. Es gibt viele Dinge auf die man achten muss, aber kein Prinzip scheint überragend zu sein. Manchmal baut man militärische Gebäude, weil man viele Soldaten hat und baut dazu Militärtürme. In anderen Fällen versucht man Handelstürme zu bekommen, die einem erlauben, Meeplefarben zu tauschen.


    Was man im Kopf haben sollte, ist, dass das Spiel von einem Kleinverlag kommt. Materialtechnisch kann es nicht mit den Hochglanzproduktionen mithalten. So muss man z.B. die Double Layer-Player Boards selbst zusammenkleben. Das Material ist keineswegs grottenschlecht, nur eben kein Eye Catcher.


    Für mich ist Discordia ein Highlight aus 2022 und eine echte Empfehlung.

  • Ernst Juergen Ridder -

    Ein interessant zu spielendes Arbeitereinsatz-Spiel. Der besondere "Dreh": Es geht mal nicht um Punkte, sondern es gewinnt, wer als erster keine Arbeiter mehr in seinem Vorrat hat. Weil das so ist, gibt es natürlich reichlich Gelegenheit, immer wieder neue Arbeiter zu bekommen. Das macht Spaß.