Tawantinsuyu

  • misterx -

    macht nix Falsch, aber es fehlt das kleine würzige Element der Vielfältigkeit. spielt sich sehr mechanisch, hat aber ein angenehmeres Flair als z-Bsp Tekhenu welches in als noch trockener empfinde.

    plus beste , nein dichteste, Spiel-Übersicht evver....

  • nora -

    zu komliziert und Möglichkeiten werden vorgegaukelt, die sich als Luftnummern erweisen (schlechte Züge) -- ich fühle mich sehr eingeschränkt und gespielt -- kein Spaß!

  • Dee -

    Das Grundprinzip ist einfach: Jeder Spieler hat meist ein bis zwei Arbeiter (in fünf verschiedenen Farben erhältlich), die er auf dem Spielplan einsetzen kann. Angrenzend an ein Arbeiterfeld gibt es immer drei Aktionen, aus denen ich wählen kann. Je nach Fähigkeit/Farbe der Arbeiter kann ich mehrere Aktionen ausführen. Direkt benachbarte gleichfarbige Arbeiter erhöhen ebenfalls die Aktionsanzahl. Als Aktionen erhalte ich Ressourcen, baue Götter-Statuen, Treppen oder Gebäude. Aktionen lassen mich aber auch Wandteppiche weben oder um vier Bereiche auf dem Spielplan kämpfen. Alternativ zum Arbeitereinsatz kann ich mit meinem Hohepriester zwei Aktionen ausführen, die wiederum meine Mitspieler ebenfalls ausführen dürfen.


    Es gibt sehr viele Möglichkeiten für den eigenen Zug. Neben der Wahl der Gott-Karte mit dem entsprechenden Symbol, die sagt, auf welchen Feldern ich den Arbeiter einsetzen darf, entscheidet auch noch der Hohepriester, ob ich mir die Einsatzkosten leisten kann. Dann muss ich entscheiden, in welcher Nachbarschaft/mit welchen Aktionen ich den Arbeiter setzen will. Und die Farbe des Arbeiters ist auch wichtig, weil alle fünf Sonderregeln haben. Alternativ bringen die zwei Hohepriester-Aktionen noch mehr Möglichkeiten mit sich. Diese Fülle an Zugmöglichkeiten erinnert mich etwas an „Five Tribes“, das bei mir ebenfalls zur Analyse-Paralyse geführt hat (im ersten Zug gab es circa 1400 Möglichkeiten für eine Aktion).


    Auch in „Tawantinsuyu“ fühle ich mich überfordert aufgrund der Möglichkeitenvielfalt. Mir fehlt die Eleganz eines „Tzolk'in“, „Teotihuacan“ oder „Tekhenu“. Alle drei haben auch eine hohe Komplexität, aber die Aktionsmöglichkeiten erschließen sich mir leichter. Sprich, ich sehe wesentlich besser, welche Züge für mich sinnvoll infrage kommen. Selbst in der ersten Partie gelang mir dies bei den Spielen wesentlich besser als bei „Tawantinsuyu“.


    Kompliziert machen es für mich auch die Aktionen und der Ablauf. Wenn ich denn ein Feld gefunden habe, wo ich einen Arbeiter einsetzen will, muss ich erst ausrechnen, was mich das an Nahrung kostet (das sollte ich natürlich bereits vorher gemacht haben). Die Berechnung geht mit der Zeit sicherlich schneller, aber die erste Partie musste ich immer auf die Regel schauen, wie viel es kostet. Dann gibt es aber wiederum Abzüge der Kosten je nach gebauten Treppen, dafür bekommen andere Spieler aber Siegpunkte. Wenn ich zur Gott-Karte auch eine Statue habe, erhalte ich einen Bonus, wofür ich unter Umständen etwas bauen kann, was als Aktion dazwischengeschoben wird. Danach muss ich ausrechnen, welche und wie viele Aktionen ich mit meinem Arbeiter überhaupt ausführen kann (habe ich auch hoffentlich vorher gemacht) und muss diese abarbeiten. Und dann hat der Arbeiter selbst noch eine Fähigkeit, die mehr oder weniger einfach abzuhandeln ist. Bei den Hohepriester-Aktionen wird es noch mehr, weil bei jeder Aktion die Mitspieler der Aktion folgen können. Das sorgt in dem Zug zwar für eine geringe Downtime, aber jede der fünf Aktionen hat eine Sonderregel, was die Mitspieler weniger dürfen oder besonders beachten müssen im Gegensatz zum aktiven Spieler.


    Das Ganze erklärt auch, wieso die in anderen Spielen meist hilfreiche Übersichtskarte in „Tawantisuyu“ mehr oder weniger die Regeln eins zu eins widergibt und mir damit zwar manchmal half, nicht in der Anleitung zu suchen, aber auch dazu führte, dass sich ein Spielzug für mich eher wie die Abarbeitung einer Liste anfühlte als wie ein „simples“ Arbeiter einsetzen und Aktion ausführen aus anderen Spielen. Noch blöder ist, dass die Übersicht nicht alle Informationen enthält. Und so muss ich dann die kleinteiligen Regeln doch wieder in der Anleitung nachschauen, um nicht falsch zu spielen.


    Nur ein kleiner Punkt: Im Gegensatz zu „Tzolk'in“, „Teotihuacan“ oder „Tekhenu“ fehlt mir die optische Besonderheit. Das eine hat seine Zahnräder, das andere das Rondell um die Pyramide und das dritte einen Obelisken. In „Tawantinsuyu“ setze ich nur Arbeiter auf Felder und erhalte Ressourcen oder baue etwas (stark vereinfacht). Das wirkt auf mich nicht innovativ und auch nicht annähernd interessant. Im Detail ist es natürlich schon etwas ausgeklügelter (komplizierter!), aber das Spiel hat keinen richtigen Aufforderungscharakter mitzuspielen. Ein dreidimensionales Tableau mit leicht erhöhten Abschnitten hätte da vielleicht geholfen.


    Für mich ist „Tawantinsuyu“ einfach zu viel von allem. Die Eleganz anderer Spiele fehlt und macht es kompliziert. Es wurden in meinen Augen viel zu viele Regeln in das Spiel gesteckt, die ich mir nicht merken kann. Spielfehler sind damit absehbar, was den Spielspaß nimmt. Es sei aber hierzu gesagt, dass ich aufgrund der aktuellen Situation „Tawantinsuyu“ nur bei Tabletopia gespielt habe und dort auch nur die erste Stunde versucht habe, eine Zwei-Spieler-Partie zu simulieren. Vielleicht ändert sich mein Eindruck mit mehr Partien oder echten Mitspielern. Dem würde ich noch eine Chance geben.

  • Korbi -

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