Hallo,
ich habe schon länger mit dem Gedanken gespielt unsere Abenteuer, die meine Spielegruppe in Gloomhaven derzeit erlebt in Form einer kleinen Geschichte umzusetzen. Da ich nicht wusste, wohin damit und nur für sich selbst schreiben auch ziemlich doof ist, wollte ich die Kapitel in unregelmäßigen Abständen mal hier im Forum veröffentlichen und vielleicht hat ja der ein oder andere Spaß daran sie zu lesen. (In Wirklichkeit handelt es sich um die nächste prokrastinative Ablenkung von der Fertigstellung meiner Masterarbeit, ich kann einfach nicht anders...)
Vorher möchte ich aber darauf verweisen, dass die Erzählungen natürlich Spoiler zum Spiel und später wohl auch zu freischaltbaren Charakteren enthalten werden. Wer sich dieses Erlebnis also nicht vorweg nehmen möchte, der sollte also bitte auf den Genuss dieser literarischen Ergüsse verzichten.
Für Kritik am Text usw. bin ich natürlich jederzeit offen.
Ansonsten viel Spaß beim Lesen!
Kapitel 1 - Zum Schlafenden Löwen
Spoiler anzeigen
Mit aller Kraft ihrer kleinen Hände stemmte die graufellige Ratze die schwere Holztür der Taverne Zum Schlafenden Löwen auf und betrat den schummrig dunklen Innenraum. Sofort schlug ihr der warmfeuchte Geruch von dicht aneinandergedrängten Leibern entgegen, die Schutz vor dem schweren Regensturm gesucht hatten, der draußen tobte. Die Ratze, Katz’eeky genannt, schob sich vorsichtig durch die Menge, immer darauf bedacht, ihre kleinen Pfoten vor den schweren Stiefeln der Menschen und Inoxe in Sicherheit zu bringen und widerstand dem Drang sich die Nässe aus dem Pelz zu schütteln. Dabei ruhte eine Hand gewohnheitsmäßig auf dem Griff des Dolches, der sich an ihrem Gürtel befand, während fremde Sprachen, Rufe und Laute an ihre spitzen Ohren drangen. Sie schaute sich nach der Gruppe um, die auf die Beschreibung auf dem Pergament passte, das sie von einer Anschlagtafel am Marktplatz Gloomhavens mitgenommen hatte. Eine Söldnertruppe suchte nach dem tödlichen Unglück eines ihrer Mitglieder Verstärkung und hatte als Treffpunkt diese Taverne angegeben. An einem Tisch nahe des warmen Ofens erspähte Katz’eeky eine Truppe, die allein durch ihre ungewöhnliche Zusammensetzung immer wieder die Blicke der anderen Gäste auf sich zog: dort, halb im Schatten verborgen, saßen ein hühnenhafter Inox, ein gerüstetes Felsenherz und, neben den beiden riesigen Gestalten fast nicht zu sehen, ein kleiner Quatryl, der sich mit einer Apparatur vor ihm auf dem Tisch beschäftigte, von der ein beständiges leises, mechanisches Summen und Klicken ausging. Allein die verschiedenen Waffen, die gut sichtbar neben ihren Besitzern auf der zerfurchten Holzbank und rund um den Tisch platziert worden waren, um allzu neugierige Trunkenbolde auf Abstand zu halten, verrieten der Ratze, dass es sich bei den drei Individuen um die gesuchte Söldnertruppe handelte. Langsam näherte sie sich dem Tisch, während der Griff um ihren Dolch ihr Sicherheit gab, der rattenartige Schwanz zuckte dabei nervös. Sie musste sich einige Male räuspern, um die Aufmerksamkeit des großen Inox zu erlangen, der die Aura des Anführers dieser Gruppe ausstrahlte. In der Gemeinsprache richtete Katz’eeky ihre Worte an ihn, berichtete von dem Aushang am Marktplatz, ihren Vorzügen und Erfahrungen als Söldnerin. Die Worte kamen ihr nur holprig über die Lippen, war die Sprache, die es den anderen Völkern möglich machte untereinander zu kommunizieren, für die Ratzen kaum auszusprechen. Nach ihren Ausführungen folgte ein lange Pause, in der die Söldner das nasse, bewaffnete Fellknäuel mit den seltsam blau glühenden Augen, den zahlreichen Amuletten, Ringen und Ketten vor sich musterten. Stumm nickte der Inox kurz und Katz’eeky sah dies als Aufforderung, sich zu der seltsamen Gesellschaft im Schlafenden Löwen dazuzusetzen…
Kommentare 3