Ein Fest für Odin

ROSENBERG TRONDHEIM


Die Anreise:
Uwe Rosenberg ist einer der bekanntesten Spieleautoren der Warenwelt. Sein Agricola gehört neben Werken wie Siedler, Puerto Rico und Caylus zu den wegweisenden Ideen der modernen Brettspielwelt. Rosenbergs Markenzeichen ist dabei die Warenkette. Die Warenkette konnte lange Zeit ungehört vor sich hin tauschen und ungestört weitere Warenketten-Werke entwickeln wie Le Havre, Ora et Labora, Die Glasstraße und Caverna.

Das Stadion:
Die Schachtel von Ein Fest für Odin fasst über 120.000 Kleinstplättchen und toppt damit das alte Estádio do Maracaná oder das Estadio Santiago Bernabéu. Durch das Fehlen der Aschenbahn zwischen Diesseits und Walhalla erfüllt das martialische Gröhlen der Wikinger die dicke Stadionbox.

Die Heimfans:
„Uwe! Uwe! Uwe!“ skandieren die Fans. Das kennt man auch vom HSV, wo man sonst nichts mehr hat außer Ohnsorg-Theater. Das knuffige Maskottchen „Uns Uwe“ weist uns mit erhobenem Zeigefinger und der Intellektuellen-Nickelbrille in der Spielregel auf besondere Regeln hin. „Merke!“. Wir merken: Rosenberg-Fans sind lernwillig und der Spieldidaktik aufgeschlossen. Aufpassen! Mitdenken! Sonst kommt die Warenkette nicht in Gang und der Wikinger hungert. Und Hungergefühle sind seit Agricola ganz schlecht. Der Terminus „Leute ernähren“ ist dank „Uns Uwe“ quasi zu einem etablierten Mangel-Mechanismus geworden. Thread-Fragen an die Community: In welchen Spielen muss ernährt werden? Welches sind Eure Lieblingsspiele mit Leute ernähren? Aufpassen! Mitdenken! Auch der geniale Artikelname Rosenberg Trondheim stammt übrigens von einem kreativen Fan auf BGG, der mitgedacht hat.

Der Gästeblock:
Inzwischen hat sich in Vielspielerkreisen eine Opposition gegen das Markenzeichen gebildet, denen die Ausdehnung der Warenkette ins Uferlose zu viel geworden ist. „Das ist mir echt zu viel geworden“ verrät mir ein Fan mit dem Rosenberg-Fanschal aus dem Rosenberg-Fanshop um den Hals, der gerne anonym bleiben will.

Die Startaufstellung:
Zwei schwarze Plastikboxen voller kleiner Warenketten-Plättchen mit Wikinger-Utensilien und Wikinger-Food. Auch Käpt’n Ahabs Wal wurde in den schwarzen Boxen warenkettenverwurstet.

Das Spielfeld:
Das Spielfeld von Arler Erde in klein. Dafür mit genauso viel Optionen mit denen man allerlei Warenketten antreiben kann. Die Warenketten sollen das Leben der Wikinger abbilden. Das Fest für Odin ist ein Völkerkundemuseum.

Die erste Hälfte:
Hand. Schachtel. Teil rein. Teil raus. Hand. Schachtel. Teil rein. Teil raus. Hand. Schachtel. Teil rein. Teil raus.

Die zweite Hälfte:
Hand. Schachtel. Teil rein. Teil raus. Hand. Schachtel. Teil rein. Teil raus. Hand. Schachtel. Teil rein. Teil raus.

Torschütze des Spiels:
Uwe Rosenberg im orangenen Lookout-Trikot in den Heiligen Hallen von Essen. So hat er sich in das Gedächtnis seiner Fangemeinde gebrannt, obwohl er schon seit einiger Zeit nicht mehr beim FC Lookout spielt.

Déjà-Vu des Spiels:
Hurrah! Uwe Rosenberg ist wieder da mit seinem Warenketten-Spiel! Sein Agricola heißt diesmal Ein Fest für Odin. Die Fans feiern und stimmen die Humba an. Uwe wird ans Megaphon gebeten.

Drama des Abends:
Die Mannschaft von Rosenberg Trondheim bestattet ihren alten Spielführer. Einer der Wikinger ist Beowulf, Anwärter auf die Kapitänsbinde. Nach der Bestattungszeremonie trifft Wulfgar, der Sohn des großen und mächtigen Rothgar, König der Nordmannen, zur Mannschaft von Rosenberg Trondheim und verkündet, dass die Wendol, Wesen mit übernatürlichen Kräften, nach Jahren zurückgekehrt seien, um wieder Angst und Schrecken zu verbreiten. Eine Wahrsagerin befragt die Knochen aus Uwes schwarzer Plastikbox und ruft 13 Krieger auf, zu helfen. Dabei dürfe der 13. Krieger von ihnen aber kein Nordmann sein. Die Wikinger wählen Uwe den Teutonen aus Ostfriesland zum 12. Mann.

Haken des Spiels:
Die Harpune von Käpt’n Ahab.

Erkenntnis des Spiels:
Die im Training einstudierten Automatismen greifen: Hand. Schachtel. Teil rein. Teil raus.


Das Schweigen des Lamms, woher es den Schmuck hat: