
SUBJEKTIVE EINLEITUNG
Wow, Ernährung. Ein Thema mit denen Sportzeitungen und auch Frauenzeitungen riesige Umsätze generieren. Ganz zu schwiegen von der ganzen Diät-Industrie und den Nahrungsmittelergänzungsanbietern (was für ein Wort). Wie war das? Ich mach eine Zitronen-Diät...ich esse alles außer Zitronen.
In diesem Buch geht es aber um ganz andere Dinge. Hier geht es um die Grundlagen, der Darstellung aktueller Studien und um die Wissensvermittlung. Das hilft ungemein, um als mündiger Bürger nicht mehr auf die Manipulation durch jedwede Art von Influencer reinzufallen. Klar, Wissen aneignen ist nicht immer einfach - aber hier werden in verständlicher Sprache auf "nur" rd. 400 Seiten plus unzählige Quellenangaben für weitere Studien Grundlagen vermittelt. Dann kann man zumindest mal selber qualifiziert mitreden, wenn andere sich wieder Boulevard-Wissen an den Kopf werfen. Und viel wichtiger ist, dass man auch selber vielleicht erst einmal merkt, was eine bessere Ernährung ausmacht. Und eine suboptimale Ernährung kann zu Müdigkeit, Leistungstiefs, schlechterer Regeneration, ... führen - ja sogar im Extremfall krank machen.
Zu beachten ist aber, dass das Thema Ernährung noch lange nicht zu Ende erforscht ist. Da gibt es noch viele weiße Lücken. Alles dreht sich, alles bewegt sich.
Trotzdem gilt der Grundsatz: Finde die möglichst gesündeste Ernährungsform für Dich, die Du ohne Probleme auch jahrelang durchhalten würdest. Alles andere ist erfahrungsgemäß von Beginn an zum Scheitern verurteilt.
DAS COVER
Hähhh? Ist das hier nicht ein Turnforum. Klar. Schon mal einen Turner nackig gesehen. Zugegeben, die Beine sind meist im Vergleich zum Rest Stöckchen (aber mit immenser Sprungkraft) und ja, Turner sind auch keine Muskelmassen-Monster wie bei der Mr. Olympia-Wahl - aber Turner sind schon extrem durchtrainiert und ziemlich definiert was die Muskulatur angeht. Ohne die richtige Ernährung wäre das nicht möglich. Und dass ein Turner - egal ob Breiten- oder Leistungssport - neben guten Hebelverhältnissen (selten beeinflussbar) Kraft und ein sinnvolles Kraft-Gewichtsverhältnis benötigt, ist denke ich unstrittig. Deshalb greifen hier meiner Meinung nach prinzipiell erst einmal zum überwiegenden Teil die gleichen Mechanismen wie auch beim Kraftsport. Unabhängig davon werden hier Ernährungsgrundlagen beschrieben, die auch für Nicht-Sportler relevant sind - und auch für den Turner. Hierzu mal einen erschreckenden Blick in das umfangreiche Inhaltsverzeichnis:
DAS INHALTSVERZEICHNIS
Bitte Spoiler öffnen, um das Inhaltsverzeichnis zu sehen. Es ist wirklich sehr umfangreich und bietet einen guten Eindruck darüber, was Dich erwartet (das ist positiv gemeint).
Vorwort
Einführung
Das Anliegen dieses Buches
Wissenschaftliche Daten als Grundlage für dieses Buch
Der Aufbau dieses Buches
Kapitel 1: Der Flüssigkeits- und Salzhaushalt
1.1 Warum Lebensmittel unverzichtbar sind
1.1.1 Der Energiehaushalt steht an erster Stelle
1.1.2 Nährstoffe sind Bausubstanzen und Stoffwechsel-Regulatoren
1.1.3 Unentbehrliche Bausteine kann man nicht untereinander austauschen!
1.2 Grundlagen zum Wasserhaushalt
1.3 Wozu der Mensch Flüssigkeit braucht
1.4 Die Flüssigkeitsräume des Körpers
1.4.1 Die Bedeutung des Wassers für die Muskeln
1.5 Von der Notwendigkeit des Flüssigkeitsgleichgewichts
1.5.1 Andere Wege der Wasserzufuhr
1.5.2 Die Flüssigkeitsbilanz im Alltag
1.5.3 Flüssigkeitsversorgung für Athleten
1.5.4 Trinkt der Bundesbürger genug?
1.6 Elektrolyte
1.6.1 Wie hängen Elektrolyt- und Wasseraufnahme zusammen?
1.6.2 Die Frage des Elektrolytersatzes
1.6.3 Belastungsdauer als Maßstab für Elektrolyt- und Wasserersatz
1.7 Kommerzielle Sportgetränke
1.8 Die optimale Getränkeauswahl für Kraftsportler
1.8.1 Trinken während des Trainings
1.8.2 Ein Elektrolytersatz ist bei mäßiger Trainingsdauer erst nach dem Sport nötig
1.8.3 Geeignete Getränke nach dem Training
1.9 Koffeinhaltige Getränke aus der Sicht des Athleten
1.9.1 Leistung und Mineralstoffbilanz unter Koffein
1.10 Alkohol und der Athlet
Kapitel 2: Kohlenhydrate & Co.
2.1 Einleitung
2.2 Zur Namensgebung der Kohlenhydrate
2.3 Die Struktur von Kohlenhydraten
2.3.1 Die Einfachzucker
2.3.1.1 Der Traubenzucker als wichtigster Einfachzucker
2.3.1.2 Hat Fruchtzucker seinen guten Ruf zu Recht?
2.3.1.3 Schleimzucker als unbekannter Vertreter der Monosaccharide
2.3.2 Zweifachzucker
2.3.2.1 Haushaltszucker als bekanntester Vertreter der Zweifachkohlenhydrate
2.3.2.2 Malzzucker ruft eine starke Insulinantwort hervor
2.3.2.3 Milchzucker hat eine hohe Nebenwirkungsrate
2.3.3 Die Mehrfachzucker
2.3.3.1 Wenigzucker
2.3.3.2 Stärkekohlenhydrate
2.3.4 Komplexe Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Resistente Stärke im Bodybuilding
2.3.4.1 Können Ballaststoffe Erkrankungen verhindern?
2.3.4.2 Unerwünschte Wirkungen von Ballaststoffen
2.4 Art und Menge des Kohlenhydratverzehrs in Deutschland
2.5 Kohlenhydrate und der Hantelsportler
2.6 Machen Kohlenhydrate leistungsfähig und schlank oder träge und dick?
2.7 Die High Carb-Low Fat-Philosophie
2.7.1 High Carb-Low Fat zum Fettabbau
2.7.2 High Carb-Low Fat in Bodybuilding und Fitness
2.8 Der GLYX-Weg zum Waschbrettbauch
2.8.1 Glykämischer Index und Glykämische Last
2.8.2 Die Glykämische Last in der Praxis
2.8.3 GI/GL und die Gesundheit
2.8.4 GI und GL unter der Lupe besehen
2.8.5 Die Auswirkungen des GI-Konzeptes
2.8.6 GI, GL und der Fettabbau im Hantelsport
2.8.7 LOGI für Eisensportler
2.8.8 Gl und GL im Hantelsportleralltag
2.9 Insulin und Kohlenhydrate
2.9.1 Wichtige Aufgaben des Insulins
2.9.2 Insulin und Hantelsport
2.9.3 Insulinsensitizer im Sport
2.10 Künstliche Süßhilfen im Kraftsport
2.10.1 Süßstoffe oder Zuckeraustauschstoffe?
2.10.2 Was bedeutet "Süßkraft" bei Lebensmitteln?
2.10.3 Nebenwirkungen von Zuckeraustausch- und Süßstoffen
2.10.4 Machen Süßungsmittel dick oder schlank?
2.10.4.1 Zuckeraustauschstoffe
2.10.4.2 Künstliche Süßstoffe
Kapitel 3: Die Fette und ihre Begleitstoffe - eine lebensnotwendige Familie!
3.1 Einleitung
3.2 Die wichtigste Eigenschaft von Fett
3.3 Aufbau und Verdauung der Fette
3.4 Fette als Brennstoff, Energiedepot und Baumaterial
3.5 Fettsäuren als Botenstoffvorläufer
3.6 Die wichtigsten Familienvertreter
3.6.1 Kurzkettige Fettsäuren
3.6.2 Mittelkettige Fettsäuren
3.6.3 Langkettige Fettsäuren
3.6.3.1 Gesättigte Fettsäuren
3.6.3.2 Einfach ungesättigte Fettsäuren
3.6.3.3 Mehrfach ungesättigt: Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren
3.6.3.4 Transfettsäuren
3.7 Prominente Verwandte der Fettfamilie
3.8 Wieviel und welches Fett essen deutsche Bürger?
3.9 Der Fettstoffwechsel aus der Sicht des Hantelsportlers
3.9.1 News von der Low Carb-Front
3.9.1.1 Wie sich der Fettabbau unter Atkins maximieren soll
3.9.1.2 Sind Fett-Diäten für Bodybuilder anaboler als andere Diät-Formen?
3.9.1.3 Atkins und Co. auf dem Prüfstand
3.9.1.4 Veränderung der Körperzusammensetzung während einer Fettdiät
3.9.1.5 Erklärungsversuche und Fazit
3.9.2 Carbentzug und Leistungsfähigkeit
3.9.3 Nebenwirkungen der Atkins-Diät
Kapitel 4: Das Fettstoffwechseltraining
4.1 Was passiert beim Fettstoffwechseltraining?
4.1.1 L-Carnitin als Fatburner?
4.2 Trainingsenergie aus den Fettdepots?
4.3 Die optimale Fettverbrennung
4.3.1 Welche Rolle spielt die Intensität?
4.3.2 Die Dauer einer Trainingseinheit
4.3.3 Was bringt den maximalen Fettabbau?
4.4 Fettabbau ohne Diät?
4.5 Maximaler Fettabbau unter Diätbedingungen
4.6 Wie kann der Körperfettanteil gehalten werden?
4.7 Fragen zum Fettverbrennungstraining
4.7.1 Zuerst Hanteltraining und dann Kardio?
4.7.2 Ausdauertraining auf nüchternen Magen
4.7.3 Unterbrechen Kohlenhydrate beim Training die Fettverbrennung?
4.7.4 Kann der Eisensportler die Muskelfettdepots nutzen?
4.7.5 Schlusswort zum Thema Fettverbrennung
Kapitel 5: Eiweiße als Bausteine des Lebens
5.1 Einleitung
5.2 Aminosäuren und Proteine
5.3 Von der Funktion der Eiweiße
5.4 Biologische Wertigkeit und Co.
5.4.1 Wie wichtig ist die biologische Wertigkeit für den Hantelsportler?
5.5 Die Eiweißverdauung
5.5.1 Schnelle und langsame Proteine
5.6 Proteine und Aminosäuren im Kraftsport
5.6.1 Supplements oder Lebensmittel?
5.6.2 Gelatinehydrolysate für die Gelenke?
5.6.3 Verzweigtkettige Aminosäuren, L-Glutamin und weitere
5.7 Der Proteinbedarf des Nichtsportlers
5.7.1 Der Proteinbedarf des Hantelathleten
5.7.2 Ist die hohe Eiweißzufuhr von Hantelsportlern nötig?
5.7.3 Muskelaufbau, Kalorienbilanz und Proteinzufuhr
5.7.3.1 Weitere Erfolgsfaktoren zum Eiweißverzehr
5.7.4 Schlank durch Proteine
5.8 Gesundheitliche Effekte der Proteine
5.8.1 Protein, Muskeln und der Säuren-Basen-Haushalt
Kapitel 6: Die Kalorienbilanz im Bodybuilding
6.1 Der Kalorienbedarf des Sportlers ist messbar
6.2 ATP als Energie-Grundlage des Stoffwechsels
6.2.1 Die ATP-Bildung unter Last
6.2.2 Die Rolle von Creatin bei der Herstellung von ATP
6.2.2.1 Creatin im Bodybuilding
6.2.2.2 Biochemische Grundlagen im Organismus
6.2.2.3 Die Einnahme von Creatin
6.2.2.4 Die Aufnahme von Creatin aus dem Magen-Darm-Trakt
6.2.2.5 Die Anreicherung von Creatin in der Muskulatur
6.2.2.6 Masse- und Muskelaufbau durch Creatin
6.2.2.7 Kraft- und Leistungszuwächse unter Creatin
6.2.2.8 Neuartige Creatinrezepturen
6.2.2.9 Koffein und Creatin
6.2.2.10 Creatinqualität
6.2.2.11 Nebenwirkungen von Creatin
6.2.3 Carbs sind neben Creatin das wichtigste Muskelbenzin
6.3 Die Kalorienbilanz
6.3.1 Der Kalorienbedarf
6.3.2 Der Leistungsumsatz
6.3.3 Der Grundumsatz
6.3.4 Thermogenese
6.3.5 Seinen Kalorienbedarf kann man selbst einschätzen!
6.3.6 Erfolgskontrolle
6.4 Kalorienbilanz und Körperfett - unsere Erbanlagen als Stolperstein?
6.4.1 Hunger und Sättigung
6.4.1.1 Training und Appetit
6.4.1.2 Die Energiedichte von Lebensmitteln
6.5 Die emotionale Wirkung von Nahrung
6.5.1 Die Steuerung des Essverhaltens
6.5.2 Alkohol kann unkontrolliertes Essen fördern
6.5.3 Sorgen Sie für Ersatz!
6.5.4 Den Teller nicht leer essen
6.5.5 Diätpausen
6.5.6 Erfolg stabilisiert Verhalten
6.5.7 Schlusswort zu Sättigung und Esspsychologie
Kapitel 7: Bodybuildingernährung im Alltag
7.1 Was muss eine Reduktionsdiät leisten?
7.1.1 Qualitätsunterschiede zwischen Reduktionsdiäten
7.1.1.1 Fettarme Diäten
7.1.1.2 Regelmäßiges Training
7.1.1.3 Zusätzliche Anti-Jo-Jo-Faktoren
7.2 Die mediterrane Kost als Basisernährung für Bodybuilder
7.2.1 "Ad-libitum"-Konzept
7.2.2 Der richtige Lebensmittelvorrat
7.2.3 Schummeltage
7.2.4 Das Bewegungskonto
7.3 LOGI
7.3.1 Prinzip und Umsetzung
7.3.2 LOGI - Kritikpunkte
7.3.3 Zusammenfassende Beurteilung
7.4 High Carb-Low Fat
7.4.1 Die wichtigsten Low Fat-Varianten
7.4.1.1 Die konventionelle Low Fat-Diät
7.4.1.2 Die kohlenhydratliberale Low Fat-Diät
7.4.1.3 Wettkampfdiäten auf Low Fat-Basis
7.4.2 Muskelaufbau unter High Carb-Low Fat
7.4.3 Kritik und zusammenfassende Beurteilung
7.5 High Protein-Balanced Carb-Low Fat
7.5.1 Prinzipien und wichtige Varianten
7.5.2 Anwendung
7.5.3 Kritik und zusammenfassende Beurteilung
7.5.4 Muskelaufbau unter High Protein-Balanced Carb-Low Fat
7.6 Low Carb
7.6.1 Die wichtigsten Low Carb-Versionen
7.6.2 Low Carb und Muskelaufbau
7.6.3 Kritikpunkte und abschließende Beurteilung
7.7 Niedrigkalorien-Diäten
7.7.1 Anwendung als Mahlzeitenstrategie
7.7.2 Anwendung als Niedrigkalorien-Diät
7.7.3 Kritik und abschließende Beurteilung
7.8 Zick-Zack, Anabole Diät und Verwandte
7.8.1 Grundlagen
7.8.2 Prinzip der Durchführung
7.8.3 Fettabbau
7.8.4 Muskelaufbau unter Zick-Zack
7.8.5 Kritik und abschließende Bewertung
7.9 Dinner Cancelling
7.9.1 Prinzip
7.9.2 Bewertung
7.10 Essen für Masse
7.10.1 Prinzip
7.10.2 Bewertung
Kapitel 8: Vitamine, Mengen-, Spurenelemente und das Immunsystem des Kraftsportlers
8.1 Was sind Mikronährstoffe?
8.2 Liefern unsere Nahrungsmittel genügend Mikronährstoffe?
8.3 Bedarf und Versorgung mit Mikronährstoffen in Deutschland
8.3.1 Vitamine
8.3.2 Mengen- und Spurenelemente
8.3.3 Die Mikronährstoffversorgung von Bodybuildern
8.4 Vitamine und Mineralien
8.4.1 Pharmakologische Effekte
8.4.2 Auch das Immunsystem will ernährt sein!
8.4.3 Die Zink-Magnesium-Verbindung
8.4.4 Antioxidanzien
8.5 Wie geht man in der Praxis vor?
Schlusswort
Na, geschockt?
Hier noch ein Teil des Einleitungstextes vom Verlag:
"Der Erfolg im Bodybuilding ist zu 50 bis 70% vom der richtigen Ernährungsplan abhängig. Der Trainingserfolg kann entscheidend verbessert werden, wenn eine korrekte Ernährungsstrategie angewandt wird: Deutlich schnellerer Muskelaufbau bzw. drastisch gesteigerter Fettabbau, je nach Zielsetzung. Die meisten anderen Titel zum Thema „Sporternährung“ sind eher für Ausdauersportler verfasst, als für den hart trainierenden Hantelsportler. Dieses Buch gibt (mit mehr als 1100 relevanten Fußnoten) endlich aktuellen Stand der wissenschaftlichen Ernährungslehre im Kraftsport wieder und kann ohne Übertreibung als neues Standardwerk in dieser Disziplin gelten. Dabei ist es locker geschrieben, mit leicht umsetzbaren Empfehlungen und vielen Anwendungsbeispiele in Form von Tabellen und Übersichten."
AUTOR
Der Autor dieses Buches heißt Dr. Christian von Loeffelholz. Hört sich an wie ein Künstlername, ist aber keiner. Leider findet man wenig bis gar nichts im Internet über den Autor. Ein echtes Phantom. Zumindest scheint er nur dieses Buch geschrieben zu haben - aber dafür ist es auch das umfangreichste Gesamtwerk zu dem Thema, das ich kenne.
Dr. von Loeffelholz hat Ernährungswissenschaften studiert und ist selber aktiver Sportler. Diese Kombination führte dann unter Einbindung vieler Kollegen, Freunden und Verwandten zu diesem eigentlich als kleines Nebenprojekt geplanten Buch. Die Erstausgabe erschien 2002. Später folgte dann die Neuauflage, da das Buch in der Szene sehr positiv aufgenommen wurde. Die Neuauflage ist deutlich umfangreicher und Du solltest schauen, dass Du diese liest (Achtung: die alte Auflage hat ein schwarzes Cover).
MEINUNG
Lesen, lernen und sinnvoll damit umgehen. Dieses Buch räumt mit einigen Mythen auf. Es ähnelt in Form und Inhalt einer wissenschaftlichen Arbeit (inklusive Quellenangaben, Abbildungsverzeichnissen, ...) und der Autor stellt auch immer klar, dass hier nur der aktuelle Stand der Forschung beschrieben wird und viele Dinge noch im Wandel sind und wahrscheinlich immer sein werden. Somit vermeidet er absolute Aussagen und erklärt eher Prinzipien, mit denen er sich dann im Anschluss kritisch auseinandersetzt.
Der Bezug zum Kraftsport ist zwar an vielen Stellen gegeben, aber trotzdem ist es eine mehr als brauchbare Quelle für JEDEN Sportler (außer Sumo-Ringer - war nur ein Scherz...nicht das irgendwann ein wütendes Exemplar vor meiner Tür steht). Und ich finde, dass es insbesondere für Turner einen echten Mehrwert bietet.
Das angenehme an dem Buch ist übrigens auch, dass es einem keine "Dinge" verkaufen möchte. Also keine Supplements oder Diätpläne. Damit bietet sich die Chance für den Autor, wertfrei und ohne Hintergedanken zu informieren - und diese Chance nutzt er.
Insgesamt hat der Verlag novagenics einige interessante Sportbücher im Programm. Ein Blick lohnt sich.
FÜR WEN IST DAS BUCH WENIGER GEEIGNET?
Na ja, ganz klar, für Leute, die nicht gerne lesen und sich das Leben leicht machen und eher aus "kurzen Quellen" oder "Youtube-Videos" ihr Wissen beziehen. Wer aber einmal komprimiert doch umfassender informiert sein möchte kann das mit diesem Buch.
Das Buch ist übrigens auch nicht für Leute geeignet, die nach einem Rezeptbuch oder einem fertigen Ernährungsplan suchen. Werden sie in dem Buch nicht finden. Auch sind keine Motivationsbildchen von Six-Pack-Menschen enthalten. Es geht um Hintergrundwissen.
Wahrscheinlich ist das Buch auch nicht für Menschen geeignet, die einer extremeren Ernährungsform anhängen und deshalb bestimmte Lebensmittel von vorneherein ausschließen. Obwohl auch hier natürlich ein Wissenstransfer stattfinden kann, ohne dass der Leser seine Prinzipien aufgibt.